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2021 ZDF Sendung, heute journal vom 05.08.2021 - Blamage für Grünen-Spitze - Saarland ohne Landesliste; Dritte Dosis gegen vierte Welle

heute journal vom 05.08.2021 - Blamage für Grünen-Spitze - Saarland ohne Landesliste; Dritte Dosis gegen vierte Welle

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend.

Den Titel "kleines Bundesland" hören die Saarländer zwar nicht so gerne.

Aber zumindest die saarländischen Grünen und ihre Wähler

können froh sein, dass sie nur so wenige sind.

Sonst wäre die heutige Entscheidung des Bundeswahlausschusses

für ihre Partei noch fataler.

Aus dem Saarland wird es am Wahlabend jedenfalls

keine einzige grüne Zweitstimme geben.

Die Partei ist dort nicht mehr zur Wahl zugelassen.

Wegen grober Verfahrensfehler bei der Aufstellung ihrer Landesliste.

Dass so etwas einer etablierten, erfahrenen Partei passiert,

ist, vorsichtig gesagt, ziemlich erstaunlich.

Und auch ziemlich peinlich.

Es gab massive Animositäten und Machtkämpfe

innerhalb des Landesverbandes

sowie zwischen Bundesgrünen und Teilen der Saarländer.

Dabei müssen wohl einige den Kopf verloren haben.

Verena Garrett berichtet.

Sie hatte gehofft,

dass der Bundeswahlausschuss eine andere Entscheidung trifft.

Jeanne Dillschneider, die Nummer 1 der Grünen-Landesliste.

Die Bundestagswahl aber

wird ohne die saarländischen Grünen stattfinden.

Für die Partei ist es halt wirklich das Schlimmste, was passieren kann,

überhaupt nicht auf dem Wahlzettel mit der Zweitstimme

gewählt zu werden.

Hintergrund: schwerer Streit um die Listenaufstellung.

Hubert Ulrich, jahrzehntelang hat er die Grünen gelenkt,

gilt als Strippenzieher, spaltet die Partei.

Auf dem Parteitag im Juni waren viele Delegierte

zum ersten Mal dabei, handverlesen von ihm.

Schließlich wurde er zum Spitzenkandidaten gewählt,

aus Protest gab es Rücktritte.

Kritik an seiner Aufstellung kam auch aus der Bundespartei,

von dort gab es Druck auf den Landesvorstand.

Später erklärte ein Schiedsgericht die Liste für ungültig:

das Frauenstatut der Grünen sei nicht eingehalten worden.

Ulrich sieht die Schuld am Chaos nicht bei sich.

Der Schaden für die Partei im Saarland ist enorm,

aber auch der Schaden für die Bundespartei ist groß,

weil die Bundesspitze zusammen mit dem Bundesschiedsgericht

hier eine Situation herbeigeführt hat, die bundesweit klar macht,

dass die Grünen die innerparteiliche Demokratie nicht mehr achten.

Hubert Ulrich ist Sprecher vom Ortsverband Saarlouis.

Vor dem zweiten Anlauf hatte das Bundesschiedsgericht der Grünen

49 Delegierte aus ebendiesem Ortsverband ausgeschlossen.

Der Grund: Bei der Wahl der Delegierten

wurden Unregelmäßigkeiten festgestellt.

Die daraufhin erstellte Liste mit Jeanne Dillschneider an der Spitze

ließ der Landeswahlausschuss nicht zu.

Der Ausschluss der Delegierten sei ein eklatanter Verstoß

gegen das Demokratieprinzip.

Der Bundeswahlausschuss kam heute zur gleichen Auffassung.

Ich finde, die Partei hätte sehen müssen,

in welches Problem wir hier hineinkommen.

Als diese Entscheidung fiel,

war Robert Habeck in Rheinland-Pfalz unterwegs.

Nachdem vor ein paar Wochen die Vorgänge im Saarland noch öffentlich

kommentiert wurden, sind heute Fragen zum Thema nicht gestattet.

Mehr als eine Moderationsrolle hätte der Bundesvorstand

im Grunde genommen nie einnehmen sollen.

Dadurch, dass man sich direkt eingemischt hat,

auch mit rechtlichen Konsequenzen, die sich jetzt daraus ergeben,

hat man sich die Probleme ein Stück weit selber geschaffen.

Der Schaden für alle Beteiligten, inklusive Bundespartei, ist immens.

Seit vielen Jahren herrscht eine tiefe Kluft

zwischen zwei Parteiflügeln.

Jenen, die auf der Seite

des langjährigen Landesvorsitzenden Ulrich stehen,

und jenen, die dagegen sind.

Und bisher hat es leider noch nicht dazu geführt,

dass irgendjemand angefangen hat, Brücken zu bauen.

Und jetzt ist auch die letzte Brücke offenbar kaputtgegangen.

Auf der Webseite der Saar-Grünen

steht beim Vorsitz des Landesvorstands das Kürzel n.n.:

Nomen nominandum - der Name muss noch genannt werden.

Ohne Führung, ohne Liste geht es in den Bundestagswahlkampf.

Was sagt denn eigentlich die Bundesspitze der Grünen zu der Sache

bzw. warum ist es da in Berlin so still?

Weil aus Sicht der Grünen Bundesspitze Ihnen das Thema um die

Ohren geflogen ist.

Das Problem wird jetzt weg geschwiegen.

Hinter den Kulissen wurde aber auf den Landesverband gezeigt.

Er sei kaputt und verfilzt.

Aber es fällt jetzt auch der Bundespartei auf die Füße.

Wie kann sich das auf die Bundestagswahl auswirken?

Das Saarland ist nicht allzu groß, die Anzahl der Wähler überschaubar.

Aber es könnte trotzdem entscheidend werden.

Bei einem Kopf-an-Kopf-Rennen können diese Stimmen wichtig werden.

2002 waren nur 6000 Stimmen entscheiden für den Wahlgewinn.

Die Saar Grünen hatten bei der letzten Bundestagswahl 2017 über

35.000 Stimmen.

"Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben", hieß es auch in Israel.

Die Risikogruppen weitgehend durchgeimpft,

die Krankenhauseinweisungen waren niedrig.

Für viele Israelis fühlte es sich an, als sei die Pandemie

im Wesentlichen vorbei, der Rest normales Lebensrisiko.

Doch die Lage hat sich leider geändert.

Nun werden in Israel

wieder klassische Anti-Corona- Maßnahmen ergriffen.

Und auch das böse Wort "Lockdown" macht wieder die Runde.

Was dort geschehen ist, muss uns interessieren.

Denn Israel war uns bei Corona in verschiedener Hinsicht

immer einige Monate voraus, vor allem beim Impfen.

Ralph Goldmann berichtet aus Tel Aviv.

Die Strände sind nicht besonders voll in diesen Tagen in Tel Aviv,

denn Israel lässt Touristen nur in Ausnahmefällen ins Land.

Und verschärft die Corona-Regeln weiter.

Ab Mittwoch gilt für alle Einreisenden eine Quarantänepflicht

von sieben Tagen, selbst wenn man geimpft ist.

Die Maskenpflicht wird ausgeweitet.

Und es soll wieder mehr Home Office geben.

Die Wirtschaft und die Freiheiten sind Nebensache.

Wichtiger ist es, Leben zu retten.

Das ist wie ein Flächenbrand.

Wenn es einmal wieder anfängt, weißt du nicht, wo es endet.

Man braucht keine Angst haben,

wir haben schon ein Jahr mit der Pandemie durchgemacht.

Ich mache mir Sorgen, weil ich weiß, dass das Virus zurückkommen

und es bald einen harten Lockdown geben wird.

Wir gehen jetzt noch aus oder an den Strand

und versuchen, die Zeit, die uns noch bleibt, zu nutzen.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist

in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen - auf fast 3.500 gestern.

Das entspricht einer Inzidenz von 208.

Auch die Zahl der schweren Fälle und Todesfälle steigt.

Und das, obwohl fast 60 % der Bevölkerung doppelt geimpft sind.

Aber die Kampagne stockt.

Fast täglich rührt die Regierung bei Medienterminen die Werbetrommel

und verbreitet heute diese Bilder.

Ministerpräsident Bennett trifft sich mit Influencern.

Denn Israel hat eine extrem junge Bevölkerung

und die muss noch überzeugt werden.

Je jünger, desto geringer die Impfbereitschaft.

Ihr könntet mit euren eigenen Händen, jeder von euch,

das ist unfassbar, jeder kann 30 bis 40 Menschenleben retten.

Ich bitte euch, das israelische Volk bittet euch,

euch zu engagieren.

Israel macht Druck.

Wie wenige andere auch, impft das Land inzwischen Menschen über 60

bereits zum dritten Mal, mit dem sog. Booster.

Die Impfungen sind acht Monate her

und mit der Zeit lässt die Wirkung nach.

Deswegen geben wir den Booster, um die Immunität zu verstärken,

v.a. in diesem Alter,

in dem man viel empfindlicher für schwere Krankheiten ist.

Das ist ein zusätzlicher Schutz für ältere Bürger.

Die Weltgesundheitsorganisation hält dagegen.

Sie ist vom Nutzen des Boosters noch nicht überzeugt.

Das Allerwichtigste ist im Moment,

dass wir uns weltweit auf die Menschen konzentrieren,

die immer noch das höchste Risiko haben.

Das sind die, die noch nicht einmal

eine Erst- oder Zweitimpfung bekommen haben.

In Israel aber verweigern nach Schätzungen

etwa eine von 9 Mio. Menschen die Impfung.

Von Herdenimmunität ist das Land noch weit entfernt.

Und so rechnen sie hier fast schon,

wenn die Zahlen mit den neuen Ein- schränkungen nicht doch noch sinken,

für September mit einem neuen harten Lockdown.

Mehr zur Corona-Lage in Israel und bei uns in Deutschland

finden Sie online, auf ZDFheute.

Und mit dem Thema geht's jetzt auch bei Heinz erstmal weiter.

Vor der Bund-Länder-Runde zum Corona-Kurs im Herbst und Winter

geht die Debatte über mögliche neue Beschränkungen weiter.

Gesundheitsminister Spahn, CDU, verteidigte Überlegungen,

dass bestimmte Beschränkungen bei höheren Infektionszahlen

für Ungeimpfte gelten könnten

und sagte in einem Interview mit dem "Münchner Merkur":

Zu Spahns Überlegungen:

Justizministerin Lambrecht von der SPD.

Wenn der Staat allerdings eingreift, wenn der Staat solche Vorschriften

macht, ist das ein Eingriff in zahlreiche Grundrechte.

Das muss immer verhältnismäßig sein.

Wir haben momentan eine Inzidenz von 19 bundesweit,

da stellt sich die Frage, ob diese Diskussionen die richtigen sind.

Die AfD kann in Bremen

nun doch mit einer Landesliste zur Bundestagswahl antreten.

Der Bundeswahlausschuss

gab einer Beschwerde gegen die Nicht-Zulassung statt.

Der Landeswahlausschuss hatte bemängelt,

dass die eidesstattliche Erklärung der Schriftführerin

der Wahlversammlung gefehlt habe.

Im Missbrauchskomplex von Münster hat der Prozess gegen die Mutter

eines heute elfjährigen Jungen begonnen:

Die 31-Jährige soll laut Staatsanwaltschaft gewusst haben,

dass ihr Sohn durch ihren Lebensgefährten

mehrfach missbraucht wurde und ihren Sohn nicht geschützt haben.

An einzelnen Taten soll die Mutter beteiligt gewesen sein.

Ihr drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Die Angeklagte bestreitet die Vorwürfe.

Die Europäische Union hat den Gesandten von Belarus einbestellt,

wegen des Konflikts um die Einschleusung Geflüchteter

aus dem Irak nach Litauen.

Diese Praxis müsse enden und Belarus müsse

die internationalen Verpflichtungen im Kampf

gegen irreguläre Einwanderung und Menschenschmuggel einhalten,

erklärte die EU-Kommission in Brüssel.

Litauen wirft Belarus vor, gezielt Geflüchtete,

vor allem aus dem Irak, einzuschleusen,

als Vergeltung für die verhängten EU-Sanktionen.

Belarus' Machthaber Lukaschenko will nun verhindern,

dass Migranten aus Litauen zurückgeschickt werden

und hat eine teilweise Schließung der Grenze angeordnet.

Die USA werden Menschen aus Hongkong zunächst nicht ausweisen

oder abschieben,

wenn die Aufenthaltsgenehmigung abgelaufen ist.

US-Präsident Biden erklärte, er wolle einen "sicheren Zufluchtsort" bieten:

China hätte den Hongkongern ihre Rechte und Freiheiten genommen.

Die Behörden in der Sonderverwaltungszone

gehen massiv gegen die Demokratiebewegung Hongkongs vor,

seit vor gut einem Jahr das "Sicherheitsgesetz" erlassen wurde.

Seit Monaten

demonstrieren tausende Bürger gegen den wachsenden Einfluss Chinas.

Mit dem Zerschlagen von Demokratiebewegungen

kennt man sich auch in Iran aus.

Das Mullah-Regime hat bisher noch immer dafür gesorgt,

dass es an der Macht bleibt und Kritiker mundtot gemacht werden.

Viele Iraner haben resigniert - der einzige ungefährliche Protest,

der ihnen noch bleibt, ist es, sich bei Wahlen zu verweigern.

Bei der Präsidentschaftswahl im Juni

gingen weniger als die Hälfte überhaupt noch hin.

Viele Bewerber waren gar nicht erst zugelassen worden.

Gewonnen hat dann ein ultrakonservativer Hardliner.

Heute hat er seinen Amtseid abgelegt.

Luc Walpot berichtet.

Mit gehörigem Pomp inszenierten die Teheraner Machthaber

den Amtsantritt von Ebrahim Raisi als Präsident.

Die Stimmung war gut, man ist jetzt praktisch unter sich.

Die ultrakonservativen Hardliner kontrollieren so ziemlich alles,

was in der islamischen Republik

Macht, Privilegien und Pfründe verspricht.

Das Parlament, Regierung, den Top-Job des Revolutionsführers.

Raisi soll das Land auf Kurs bringen.

Was man sich darunter vorstellen kann,

offenbart ein Blick in die Vergangenheit des Mannes.

Schon als Staatsanwalt

hatte er sich in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts

mit tausenden außergerichtlichen Hinrichtungen

von linken Oppositionellen den Ruf des Blutrichters erworben.

Millionen Iraner fühlen sich in einer Zeitschleife gefangen.

Die islamische Republik macht damit

den eigenen Bürgern wie dem Ausland klar, dass sie das bleibt,

was sie ist.

Dass sie weiter Menschenrechte missachten

und ihre Politik nicht ändern wird.

Dass der neue Präsident die katastrophale Wirtschaftslage

in den Griff kriegen wird,

daran glaubt auf den Straßen Teherans kaum jemand.

Das Brot kostet heute 300 Tuman, morgen schon 1000.

Die Herren an der Spitze kommen und gehen, nur die Probleme bleiben.

Deshalb erwarte ich auch von Herrn Raisi keine Wunder.

In der IT-Firma von Hamidreza Taherian

machen sich die Mitarbeiterinnen und der Chef große Sorgen.

Seit Jahren wird das Business schwieriger.

Software aus dem Ausland,

auf die sie dringend angewiesen sind, kommt entweder nicht mehr

ins Land oder sie ist nicht mehr bezahlbar.

Wir stehen vor einer gewaltigen Krise, mit düsteren Aussichten.

Bislang haben wir uns immer noch Mut gemacht.

Im Moment bin ich sehr skeptisch.

Der neue Präsident äußerte sich heute nur kurz

zu seinen außenpolitischen Zielen.

Ganz oben steht die Aufhebung der Sanktionen.

Die Sanktionen gegen das iranische Volk müssen weg.

Wir unterstützen jede diplomatische Initiative,

die zu ihrer Aufhebung führt.

Der Publizist Jamshidi glaubt allerdings,

dass sich die Außenbeziehungen unter Raisi weiter verschlechtern werden.

Sie haben eine Politik der Feind- seligkeit gegenüber dem Ausland,

insbesondere dem Westen, und das werden sie verschärfen.

Mit allen negativen wirtschaftlichen Folgen für die Menschen im Land.

US-Präsident Biden rief Raisi auf,

die Verhandlungen über das ausgesetzte Nuklearabkommen

so schnell wie möglich wieder aufzunehmen.

Eigentlich sollte schon zum Jahresanfang

der Rundfunkbeitrag erhöht werden.

Die unabhängige Fachkommission, die den Betrag festlegt,

hatte einen entsprechenden Vorschlag gemacht.

Doch Sachsen-Anhalt stellte sich quer.

Als einziges Bundesland und sehr zum Ärger anderer Landesregierungen.

Die Sache ging vors Bundesverfassungsgericht

und das hat nun entschieden:

Die Blockade durch die Regierung eines einzelnen Bundeslands

ist ein Verstoß gegen die Rundfunkfreiheit.

Zu der auch gehört,

dass die Politik keinen finanziellen Druck auf die Sender ausüben soll.

Christian Deker und Birgit Franke berichten.

Dezember 2020: Im Landtag von Sachsen-Anhalt

soll über die Erhöhung des Rundfunkbeitrags abgestimmt werden.

Doch Ministerpräsident Reiner Haseloff findet keine Mehrheit,

deshalb lässt er erst gar nicht abstimmen.

Und das war ein Verstoß gegen das Grundgesetz,

sagt das Bundesverfassungsgericht.

Ein Dilemma, so Haseloff heute.

Dass auf der einen Seite man diesen Finanzbedarf

zur Kenntnis nehmen darf und eigentlich nur zustimmen darf,

wenn man verfassungskonform handeln will.

Als Parlamentarier, als frei gewähl- ter Abgeordneter eines Parlaments,

der allerdings nur seinem Gewissen verpflichtet ist

und eine Eigenbewertung entsprechend vorzunehmen hat.

Diese Dilemma-Situation löst das Bundesverfassungsgericht nicht,

stellt in seiner Entscheidung klar:

Erfüllt ein Land

seine Pflicht zur Mitwirkung zur Rundfunkfinanzierung nicht,

liegt darin eine Verletzung der Rundfunkfreiheit.

Geplant war, den aktuellen Rundfunkbeitrag

ab erstem Januar 2021 um 86 Cent zu erhöhen.

Und so kommt es nun auch.

Der Rundfunkbeitrag steigt rückwirkend zum 20. Juli,

erstmal vorläufig.

Das Gericht hebt in seiner Entscheidung

die Bedeutung des öffentlich- rechtlichen Rundfunks

gerade in Zeiten von Fake News und Desinformationen hervor.

Die Beschwerdeführer begrüßen die Entscheidung, auch das ZDF.

Sie sichert die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Und ermöglicht uns auch künftig ein attraktives Programmangebot

für alle Zuschauerinnen und Zuschauer zu machen.

Kritik an der Entscheidung unter anderem von der AfD.

Das ist ein weiteres Skandal-Urteil des Verfassungsgerichts,

das muss man so sagen.

Das ist eine Schande, und das ist ein Tiefschlag gegen

unser föderales System und gegen die Souveränität der Länderparlamente.

Das Gericht dagegen sieht die Verfassung nur dann gewahrt,

wenn der Rundfunkbeitrag, auch ohne die Zustimmung von Sachsen-Anhalt,

nun steigt.

Mit Folgen für die Bundesländer,

sagt die Koordinatorin der Rundfunkkommission.

Wir müssen nicht erneut 16 Landesparlamente damit beschäftigen.

Sondern es kann jetzt gestartet werden.

Und ich erwarte, dass spätestens zum Jahresende

die Beitragserhöhung von den Anstalten umgesetzt wird.

Mit dieser Entscheidung hat das Bundesverfassungsgericht

die Rundfunkfreiheit einmal mehr gestärkt.

Der Wald ist ein deutscher Sehnsuchtsort.

Vor allem wenn er so aussieht wie dieser:

ein gesunder, frischgrüner Mischwald.

Daneben gibt es in Deutschland aber ja auch jede Menge Wälder,

die eigentlich keine sind.

Sondern Wirtschaftsplantagen, mit großen Pflanzen in Monokultur.

Dass sie gegen zunehmende Trockenheit, Stürme und Borkenkäfer

besonders schlecht gewappnet sind, ist inzwischen Allgemeinwissen.

Viele Wälder sollen daher möglichst umgebaut werden.

Doch wie, daran scheiden sich die Geister.

Die einen wollen den Wald managen,

etwa mit gezielten Aufforstungen und neuen Baumsorten.

Andere halten das für grundfalsch.

Sie fordern, den Wald sich selbst zu überlassen, um zu gesunden.

Mit Forstwirtschaft, zumal in Zeiten, in denen Holz eh schon knapp

und teuer ist, lässt sich das aber schwer vereinen.

Dieser Dissens wurde heute auch

bei einem "Nationalen Waldgipfel" deutlich.

Die Konferenz soll eine Art alternative Gegenveranstaltung

zu den Waldgipfeln der Bundesregierung sein.

Susanne Gelhard berichtet.

Förster und Buchautor Peter Wohlleben

ist als Waldversteher bekannt.

Jetzt hat er ein Treffen zur Rettung des Waldes organisiert,

einen "Nationalen Waldgipfel".

So nennt auch die Bundesregierung ihre Waldtreffen,

doch die hätten wenig gebracht,

er habe ein besseres Konzept, meint Wohlleben.

Das Rezept sieht ganz einfach aus.

Wir müssen den Wald selber machen lassen.

Wir haben ihn nämlich noch nicht einmal richtig verstanden.

Und solange wissen wir nicht, wie es richtig funktioniert.

Was wir wohl wissen, ist, dass selbst organisierende Wälder,

die wir in Ruhe lassen, das noch richtig gut draufhaben.

Und davon können wir profitieren.

Das sehen z.B. Teile der Forstwirtschaft anders.

Tatsache aber ist: Noch nie ging es dem deutschen Wald so schlecht.

Inzwischen sind fast 80 % der Bäume geschädigt.

Walderhalt vor wirtschaftlichem Ertrag,

das ist eine wichtige Botschaft der Runde aus Wissenschaft,

Klimaschutzorganisationen und Vertreter*innen von Regierung

und Opposition.

Die Forstwirtschaft soll ja ihren Raum haben.

Ich sage nur, nicht mehr Holz aus dem Wald nehmen

als das der Wald es vertragen kann.

Also, wenn wir so stark einschlagen, dass der Wald dadurch

in den nächsten Jahren in die Binsen geht, dann ist doch nichts gewonnen.

Was Wohlleben fordert,

setzen die Förster am Donnersberg in Rheinland-Pfalz längst um.

Sie entwickeln bereits ihren Wald der Zukunft.

Er bedeckt schon die Hälfte des Reviers.

Kein Kahlschlag, keine Aufforstung mehr.

Dort, wo der Bestand geschädigt ist, soll sich der Wald selbst erneuern,

Naturverjüngung heißt das.

Sie sehen hier in diesem Wildschutzzaun

überall Eichen-Naturverjüngung.

Das ist für uns auch eine positive Entwicklung.

Aber das dauert?

Das dauert.

Wie lange?

Bis die Bäumchen mal zwei Meter hoch sind,

gehen schon 20 Jahre ins Land.

Von diesem Regensommer profitieren v.a. die kleinen Triebe.

Viele große Bäume sind verloren, sie schaffen es einfach nicht mehr.

Sie zu ersetzen, ist eine Aufgabe von Generationen.

Wir brauchen auf jeden Fall mehr Wald,

der ein bisschen Zeit bekommt und Raum, das ist entscheidend.

Und dann geht es gar nicht jetzt um die Frage,

welche Bäume wachsen da drin.

Im Moment haben wir noch eine relativ große Artenvielfalt

von Bäumen, die sich auch in den derzeitigen extremen Zeiten

ganz gut schlagen.

Wald heilen, Wald schützen, darum geht es dem heutigen Gipfel.

Eine große Aufgabe für die Zukunft.

Nachher im heute journal up:date führt Anna-Maria Schuck dazu

dann noch ein Interview mit Peter Wohlleben.

Und jetzt macht erstmal Heinz weiter.

Mit Wirtschaft und den Schäden durch zunehmende Cyberangriffe.

Es gibt dazu eine neue Studie des Digitalverbandes Bitkom.

Stephanie Barrett in Frankfurt an der Börse:

Welche Dimension haben diese Cyber-Attacken?

Cyberangriffe erschüttern Unternehmen aller Branchen und Größen

in Deutschland, fast die gesamte Wirtschaft.

Systeme werden verschlüsselt und der Geschäftsbetrieb lahmgelegt,

Kunden- und Geschäftsdaten geklaut.

All das kostete die Unternehmen im vergangenen Jahr

unglaubliche 223 Mrd. Euro.

Doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum

und aktuell sieht sogar jedes zehnte Unternehmen

seine geschäftliche Existenz durch Cyberattacken bedroht.

Kein Wunder, seit Corona läuft die Digitalisierung der Wirtschaft

auf Hochtouren,

Kriminelle sehen eine zusätzliche Möglichkeit für Angriffe.

Auch Homeoffice ist ein zusätzliches Einfallstor für Hackerangriffe.

Unzureichend geschulte Mitarbeiter, die mit einem falschen Click

Hacker ins Firmensystem lassen, stellen denn auch laut Bitkom

mit 42 % ein hohes Risiko für Cyberattacken,

gefolgt von Hackern und organisierter Kriminalität.

Die drastischen Zahlen dürften ein letzter Weckruf für Unternehmer sein.

"Niemand kann sich da wegducken",

erklärte Bitkom-Chef Achim Berg heute in Berlin.

Viele Firmenlenker haben den Ernst der Lage erkannt und investieren,

das Thema ist vielfach bereits Chefsache.

Darüber hinaus muss aber die Digital- kompetenz der Mitarbeiter verbessert

und auch schlicht für regelmäßige Updates gesorgt werden.

Gemessen an den Milliardenschäden eine weitaus preiswertere Lösung.

Im Mittelmeerraum gibt es weiterhin zahlreiche Wald- und Buschbrände.

Der griechische Regierungschef Mitsotakis

sprach von einer nie da gewesenen Umweltkrise.

Einsatzkräften ist es gelungen, die antiken, olympischen Stätten

auf der Halbinsel Peleponnes vor den Flammen vorerst zu schützen.

Auf der Insel Euböa und am Stadtrand von Athen

wüten weiterhin mehrere Brände.

Die anhaltende Hitzewelle und starke Winde sollen in den kommenden Tagen

die Feuer weiter anfachen und Löscharbeiten erschweren.

Ähnliche Bedingungen herrschen in der Türkei:

Allein in der Provinz Mugla

mussten mehr als 36.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden.

In Italien sind Sizilien und Kalabrien besonders betroffen.

Der zuständige Minister

geht bei den Brandursachen mehrheitlich von Brandstiftung aus.

Das war's von uns beiden.

Gleich nach dem heute journal stellen sich SPD-Kandidat Olaf Scholz

und CDU-Fraktionschef Ralf Brinkhaus dem ZDF-Wahlduell "Für und Wider".

Um 0.40 Uhr meldet sich dann Anna-Maria Schuck

mit unserem heute journal up:date.

Sie erinnern sich vielleicht an die enorme Hitze

über Nordamerika im Juli.

Diese Hitze hat sich auf unserer Klimakarte manifestiert.

Bis an die 50 Grad ging es.

An der Karte ist zu erkennen, dass über Nordamerika rötliche Farben

zu sehen sind - dort ist die Temperaturabweichung sehr groß.

Auch über Europa, v.a. im Osten, war es sehr warm,

teilweise bis nach Skandinavien hin.

Aber im Westen Europas, inklusive Teile von Südwest-Deutschland,

war es sogar zu kühl.

Weltweit ist das der drittwärmste Juli,

zusammen mit dem Juli aus dem vergangenen Jahr -

europaweit sogar der zweitwärmste.

Schauen wir auf die Wetterlage, die ist recht eingefahren:

Immer noch die Tiefs, die uns beehren.

Das zu sehende Band gehört zu einer Kaltfront,

was morgen heftige Gewitter auslösen wird.

Aus dem Südwesten erreicht weiterhin heiße Luft Griechenland und Türkei.

In der Nacht verschwinden die Gewitter im Südosten,

von Südwesten her kommen neue auf.

Morgen im Tagesverlauf ist die Kaltfront quer über uns,

teils mit Starkregen, Hagel und Sturmböen.

Von Südwesten her lockert es mit Sonnenschein auf.

Am Samstag kommen neue Schauer von Westen her auf,

teils mit kräftigen Gewittern.


heute journal vom 05.08.2021 - Blamage für Grünen-Spitze - Saarland ohne Landesliste; Dritte Dosis gegen vierte Welle

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend.

Den Titel "kleines Bundesland" hören die Saarländer zwar nicht so gerne.

Aber zumindest die saarländischen Grünen und ihre Wähler

können froh sein, dass sie nur so wenige sind.

Sonst wäre die heutige Entscheidung des Bundeswahlausschusses

für ihre Partei noch fataler.

Aus dem Saarland wird es am Wahlabend jedenfalls

keine einzige grüne Zweitstimme geben.

Die Partei ist dort nicht mehr zur Wahl zugelassen.

Wegen grober Verfahrensfehler bei der Aufstellung ihrer Landesliste.

Dass so etwas einer etablierten, erfahrenen Partei passiert,

ist, vorsichtig gesagt, ziemlich erstaunlich.

Und auch ziemlich peinlich.

Es gab massive Animositäten und Machtkämpfe

innerhalb des Landesverbandes

sowie zwischen Bundesgrünen und Teilen der Saarländer.

Dabei müssen wohl einige den Kopf verloren haben.

Verena Garrett berichtet.

Sie hatte gehofft,

dass der Bundeswahlausschuss eine andere Entscheidung trifft.

Jeanne Dillschneider, die Nummer 1 der Grünen-Landesliste.

Die Bundestagswahl aber

wird ohne die saarländischen Grünen stattfinden.

Für die Partei ist es halt wirklich das Schlimmste, was passieren kann,

überhaupt nicht auf dem Wahlzettel mit der Zweitstimme

gewählt zu werden.

Hintergrund: schwerer Streit um die Listenaufstellung.

Hubert Ulrich, jahrzehntelang hat er die Grünen gelenkt,

gilt als Strippenzieher, spaltet die Partei.

Auf dem Parteitag im Juni waren viele Delegierte

zum ersten Mal dabei, handverlesen von ihm.

Schließlich wurde er zum Spitzenkandidaten gewählt,

aus Protest gab es Rücktritte.

Kritik an seiner Aufstellung kam auch aus der Bundespartei,

von dort gab es Druck auf den Landesvorstand.

Später erklärte ein Schiedsgericht die Liste für ungültig:

das Frauenstatut der Grünen sei nicht eingehalten worden.

Ulrich sieht die Schuld am Chaos nicht bei sich.

Der Schaden für die Partei im Saarland ist enorm,

aber auch der Schaden für die Bundespartei ist groß,

weil die Bundesspitze zusammen mit dem Bundesschiedsgericht

hier eine Situation herbeigeführt hat, die bundesweit klar macht,

dass die Grünen die innerparteiliche Demokratie nicht mehr achten.

Hubert Ulrich ist Sprecher vom Ortsverband Saarlouis.

Vor dem zweiten Anlauf hatte das Bundesschiedsgericht der Grünen

49 Delegierte aus ebendiesem Ortsverband ausgeschlossen.

Der Grund: Bei der Wahl der Delegierten

wurden Unregelmäßigkeiten festgestellt.

Die daraufhin erstellte Liste mit Jeanne Dillschneider an der Spitze

ließ der Landeswahlausschuss nicht zu.

Der Ausschluss der Delegierten sei ein eklatanter Verstoß

gegen das Demokratieprinzip.

Der Bundeswahlausschuss kam heute zur gleichen Auffassung.

Ich finde, die Partei hätte sehen müssen,

in welches Problem wir hier hineinkommen.

Als diese Entscheidung fiel,

war Robert Habeck in Rheinland-Pfalz unterwegs.

Nachdem vor ein paar Wochen die Vorgänge im Saarland noch öffentlich

kommentiert wurden, sind heute Fragen zum Thema nicht gestattet.

Mehr als eine Moderationsrolle hätte der Bundesvorstand

im Grunde genommen nie einnehmen sollen.

Dadurch, dass man sich direkt eingemischt hat,

auch mit rechtlichen Konsequenzen, die sich jetzt daraus ergeben,

hat man sich die Probleme ein Stück weit selber geschaffen.

Der Schaden für alle Beteiligten, inklusive Bundespartei, ist immens.

Seit vielen Jahren herrscht eine tiefe Kluft

zwischen zwei Parteiflügeln.

Jenen, die auf der Seite

des langjährigen Landesvorsitzenden Ulrich stehen,

und jenen, die dagegen sind.

Und bisher hat es leider noch nicht dazu geführt,

dass irgendjemand angefangen hat, Brücken zu bauen.

Und jetzt ist auch die letzte Brücke offenbar kaputtgegangen.

Auf der Webseite der Saar-Grünen

steht beim Vorsitz des Landesvorstands das Kürzel n.n.:

Nomen nominandum - der Name muss noch genannt werden.

Ohne Führung, ohne Liste geht es in den Bundestagswahlkampf.

Was sagt denn eigentlich die Bundesspitze der Grünen zu der Sache

bzw. warum ist es da in Berlin so still?

Weil aus Sicht der Grünen Bundesspitze Ihnen das Thema um die

Ohren geflogen ist.

Das Problem wird jetzt weg geschwiegen.

Hinter den Kulissen wurde aber auf den Landesverband gezeigt.

Er sei kaputt und verfilzt.

Aber es fällt jetzt auch der Bundespartei auf die Füße.

Wie kann sich das auf die Bundestagswahl auswirken?

Das Saarland ist nicht allzu groß, die Anzahl der Wähler überschaubar.

Aber es könnte trotzdem entscheidend werden.

Bei einem Kopf-an-Kopf-Rennen können diese Stimmen wichtig werden.

2002 waren nur 6000 Stimmen entscheiden für den Wahlgewinn.

Die Saar Grünen hatten bei der letzten Bundestagswahl 2017 über

35.000 Stimmen.

"Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben", hieß es auch in Israel.

Die Risikogruppen weitgehend durchgeimpft,

die Krankenhauseinweisungen waren niedrig.

Für viele Israelis fühlte es sich an, als sei die Pandemie

im Wesentlichen vorbei, der Rest normales Lebensrisiko.

Doch die Lage hat sich leider geändert.

Nun werden in Israel

wieder klassische Anti-Corona- Maßnahmen ergriffen.

Und auch das böse Wort "Lockdown" macht wieder die Runde.

Was dort geschehen ist, muss uns interessieren.

Denn Israel war uns bei Corona in verschiedener Hinsicht

immer einige Monate voraus, vor allem beim Impfen.

Ralph Goldmann berichtet aus Tel Aviv.

Die Strände sind nicht besonders voll in diesen Tagen in Tel Aviv,

denn Israel lässt Touristen nur in Ausnahmefällen ins Land.

Und verschärft die Corona-Regeln weiter.

Ab Mittwoch gilt für alle Einreisenden eine Quarantänepflicht

von sieben Tagen, selbst wenn man geimpft ist.

Die Maskenpflicht wird ausgeweitet.

Und es soll wieder mehr Home Office geben.

Die Wirtschaft und die Freiheiten sind Nebensache.

Wichtiger ist es, Leben zu retten.

Das ist wie ein Flächenbrand.

Wenn es einmal wieder anfängt, weißt du nicht, wo es endet.

Man braucht keine Angst haben,

wir haben schon ein Jahr mit der Pandemie durchgemacht.

Ich mache mir Sorgen, weil ich weiß, dass das Virus zurückkommen

und es bald einen harten Lockdown geben wird.

Wir gehen jetzt noch aus oder an den Strand

und versuchen, die Zeit, die uns noch bleibt, zu nutzen.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist

in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen - auf fast 3.500 gestern.

Das entspricht einer Inzidenz von 208.

Auch die Zahl der schweren Fälle und Todesfälle steigt.

Und das, obwohl fast 60 % der Bevölkerung doppelt geimpft sind.

Aber die Kampagne stockt.

Fast täglich rührt die Regierung bei Medienterminen die Werbetrommel The government beats the drums at media events almost every day

und verbreitet heute diese Bilder.

Ministerpräsident Bennett trifft sich mit Influencern.

Denn Israel hat eine extrem junge Bevölkerung

und die muss noch überzeugt werden.

Je jünger, desto geringer die Impfbereitschaft.

Ihr könntet mit euren eigenen Händen, jeder von euch,

das ist unfassbar, jeder kann 30 bis 40 Menschenleben retten.

Ich bitte euch, das israelische Volk bittet euch,

euch zu engagieren.

Israel macht Druck.

Wie wenige andere auch, impft das Land inzwischen Menschen über 60

bereits zum dritten Mal, mit dem sog. Booster.

Die Impfungen sind acht Monate her

und mit der Zeit lässt die Wirkung nach.

Deswegen geben wir den Booster, um die Immunität zu verstärken,

v.a. in diesem Alter,

in dem man viel empfindlicher für schwere Krankheiten ist.

Das ist ein zusätzlicher Schutz für ältere Bürger.

Die Weltgesundheitsorganisation hält dagegen.

Sie ist vom Nutzen des Boosters noch nicht überzeugt.

Das Allerwichtigste ist im Moment,

dass wir uns weltweit auf die Menschen konzentrieren,

die immer noch das höchste Risiko haben.

Das sind die, die noch nicht einmal

eine Erst- oder Zweitimpfung bekommen haben.

In Israel aber verweigern nach Schätzungen

etwa eine von 9 Mio. Menschen die Impfung.

Von Herdenimmunität ist das Land noch weit entfernt.

Und so rechnen sie hier fast schon,

wenn die Zahlen mit den neuen Ein- schränkungen nicht doch noch sinken,

für September mit einem neuen harten Lockdown.

Mehr zur Corona-Lage in Israel und bei uns in Deutschland

finden Sie online, auf ZDFheute.

Und mit dem Thema geht's jetzt auch bei Heinz erstmal weiter.

Vor der Bund-Länder-Runde zum Corona-Kurs im Herbst und Winter

geht die Debatte über mögliche neue Beschränkungen weiter.

Gesundheitsminister Spahn, CDU, verteidigte Überlegungen,

dass bestimmte Beschränkungen bei höheren Infektionszahlen

für Ungeimpfte gelten könnten

und sagte in einem Interview mit dem "Münchner Merkur":

Zu Spahns Überlegungen:

Justizministerin Lambrecht von der SPD.

Wenn der Staat allerdings eingreift, wenn der Staat solche Vorschriften

macht, ist das ein Eingriff in zahlreiche Grundrechte.

Das muss immer verhältnismäßig sein.

Wir haben momentan eine Inzidenz von 19 bundesweit,

da stellt sich die Frage, ob diese Diskussionen die richtigen sind.

Die AfD kann in Bremen

nun doch mit einer Landesliste zur Bundestagswahl antreten.

Der Bundeswahlausschuss

gab einer Beschwerde gegen die Nicht-Zulassung statt.

Der Landeswahlausschuss hatte bemängelt,

dass die eidesstattliche Erklärung der Schriftführerin

der Wahlversammlung gefehlt habe.

Im Missbrauchskomplex von Münster hat der Prozess gegen die Mutter

eines heute elfjährigen Jungen begonnen:

Die 31-Jährige soll laut Staatsanwaltschaft gewusst haben,

dass ihr Sohn durch ihren Lebensgefährten

mehrfach missbraucht wurde und ihren Sohn nicht geschützt haben.

An einzelnen Taten soll die Mutter beteiligt gewesen sein.

Ihr drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Die Angeklagte bestreitet die Vorwürfe.

Die Europäische Union hat den Gesandten von Belarus einbestellt,

wegen des Konflikts um die Einschleusung Geflüchteter

aus dem Irak nach Litauen.

Diese Praxis müsse enden und Belarus müsse

die internationalen Verpflichtungen im Kampf

gegen irreguläre Einwanderung und Menschenschmuggel einhalten,

erklärte die EU-Kommission in Brüssel.

Litauen wirft Belarus vor, gezielt Geflüchtete,

vor allem aus dem Irak, einzuschleusen,

als Vergeltung für die verhängten EU-Sanktionen.

Belarus' Machthaber Lukaschenko will nun verhindern,

dass Migranten aus Litauen zurückgeschickt werden

und hat eine teilweise Schließung der Grenze angeordnet.

Die USA werden Menschen aus Hongkong zunächst nicht ausweisen

oder abschieben,

wenn die Aufenthaltsgenehmigung abgelaufen ist.

US-Präsident Biden erklärte, er wolle einen "sicheren Zufluchtsort" bieten:

China hätte den Hongkongern ihre Rechte und Freiheiten genommen.

Die Behörden in der Sonderverwaltungszone

gehen massiv gegen die Demokratiebewegung Hongkongs vor,

seit vor gut einem Jahr das "Sicherheitsgesetz" erlassen wurde.

Seit Monaten

demonstrieren tausende Bürger gegen den wachsenden Einfluss Chinas.

Mit dem Zerschlagen von Demokratiebewegungen

kennt man sich auch in Iran aus.

Das Mullah-Regime hat bisher noch immer dafür gesorgt,

dass es an der Macht bleibt und Kritiker mundtot gemacht werden.

Viele Iraner haben resigniert - der einzige ungefährliche Protest,

der ihnen noch bleibt, ist es, sich bei Wahlen zu verweigern.

Bei der Präsidentschaftswahl im Juni

gingen weniger als die Hälfte überhaupt noch hin.

Viele Bewerber waren gar nicht erst zugelassen worden.

Gewonnen hat dann ein ultrakonservativer Hardliner.

Heute hat er seinen Amtseid abgelegt.

Luc Walpot berichtet.

Mit gehörigem Pomp inszenierten die Teheraner Machthaber

den Amtsantritt von Ebrahim Raisi als Präsident.

Die Stimmung war gut, man ist jetzt praktisch unter sich.

Die ultrakonservativen Hardliner kontrollieren so ziemlich alles,

was in der islamischen Republik

Macht, Privilegien und Pfründe verspricht.

Das Parlament, Regierung, den Top-Job des Revolutionsführers.

Raisi soll das Land auf Kurs bringen.

Was man sich darunter vorstellen kann,

offenbart ein Blick in die Vergangenheit des Mannes.

Schon als Staatsanwalt

hatte er sich in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts

mit tausenden außergerichtlichen Hinrichtungen

von linken Oppositionellen den Ruf des Blutrichters erworben.

Millionen Iraner fühlen sich in einer Zeitschleife gefangen.

Die islamische Republik macht damit

den eigenen Bürgern wie dem Ausland klar, dass sie das bleibt,

was sie ist.

Dass sie weiter Menschenrechte missachten

und ihre Politik nicht ändern wird.

Dass der neue Präsident die katastrophale Wirtschaftslage

in den Griff kriegen wird,

daran glaubt auf den Straßen Teherans kaum jemand.

Das Brot kostet heute 300 Tuman, morgen schon 1000.

Die Herren an der Spitze kommen und gehen, nur die Probleme bleiben.

Deshalb erwarte ich auch von Herrn Raisi keine Wunder.

In der IT-Firma von Hamidreza Taherian

machen sich die Mitarbeiterinnen und der Chef große Sorgen.

Seit Jahren wird das Business schwieriger.

Software aus dem Ausland,

auf die sie dringend angewiesen sind, kommt entweder nicht mehr

ins Land oder sie ist nicht mehr bezahlbar.

Wir stehen vor einer gewaltigen Krise, mit düsteren Aussichten.

Bislang haben wir uns immer noch Mut gemacht.

Im Moment bin ich sehr skeptisch.

Der neue Präsident äußerte sich heute nur kurz

zu seinen außenpolitischen Zielen.

Ganz oben steht die Aufhebung der Sanktionen.

Die Sanktionen gegen das iranische Volk müssen weg.

Wir unterstützen jede diplomatische Initiative,

die zu ihrer Aufhebung führt.

Der Publizist Jamshidi glaubt allerdings,

dass sich die Außenbeziehungen unter Raisi weiter verschlechtern werden.

Sie haben eine Politik der Feind- seligkeit gegenüber dem Ausland,

insbesondere dem Westen, und das werden sie verschärfen.

Mit allen negativen wirtschaftlichen Folgen für die Menschen im Land.

US-Präsident Biden rief Raisi auf,

die Verhandlungen über das ausgesetzte Nuklearabkommen

so schnell wie möglich wieder aufzunehmen.

Eigentlich sollte schon zum Jahresanfang

der Rundfunkbeitrag erhöht werden.

Die unabhängige Fachkommission, die den Betrag festlegt,

hatte einen entsprechenden Vorschlag gemacht.

Doch Sachsen-Anhalt stellte sich quer.

Als einziges Bundesland und sehr zum Ärger anderer Landesregierungen.

Die Sache ging vors Bundesverfassungsgericht

und das hat nun entschieden:

Die Blockade durch die Regierung eines einzelnen Bundeslands

ist ein Verstoß gegen die Rundfunkfreiheit.

Zu der auch gehört,

dass die Politik keinen finanziellen Druck auf die Sender ausüben soll.

Christian Deker und Birgit Franke berichten.

Dezember 2020: Im Landtag von Sachsen-Anhalt

soll über die Erhöhung des Rundfunkbeitrags abgestimmt werden.

Doch Ministerpräsident Reiner Haseloff findet keine Mehrheit,

deshalb lässt er erst gar nicht abstimmen.

Und das war ein Verstoß gegen das Grundgesetz,

sagt das Bundesverfassungsgericht.

Ein Dilemma, so Haseloff heute.

Dass auf der einen Seite man diesen Finanzbedarf

zur Kenntnis nehmen darf und eigentlich nur zustimmen darf,

wenn man verfassungskonform handeln will.

Als Parlamentarier, als frei gewähl- ter Abgeordneter eines Parlaments,

der allerdings nur seinem Gewissen verpflichtet ist

und eine Eigenbewertung entsprechend vorzunehmen hat.

Diese Dilemma-Situation löst das Bundesverfassungsgericht nicht,

stellt in seiner Entscheidung klar:

Erfüllt ein Land

seine Pflicht zur Mitwirkung zur Rundfunkfinanzierung nicht,

liegt darin eine Verletzung der Rundfunkfreiheit.

Geplant war, den aktuellen Rundfunkbeitrag

ab erstem Januar 2021 um 86 Cent zu erhöhen.

Und so kommt es nun auch.

Der Rundfunkbeitrag steigt rückwirkend zum 20. Juli,

erstmal vorläufig.

Das Gericht hebt in seiner Entscheidung

die Bedeutung des öffentlich- rechtlichen Rundfunks

gerade in Zeiten von Fake News und Desinformationen hervor.

Die Beschwerdeführer begrüßen die Entscheidung, auch das ZDF.

Sie sichert die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Und ermöglicht uns auch künftig ein attraktives Programmangebot

für alle Zuschauerinnen und Zuschauer zu machen.

Kritik an der Entscheidung unter anderem von der AfD.

Das ist ein weiteres Skandal-Urteil des Verfassungsgerichts,

das muss man so sagen.

Das ist eine Schande, und das ist ein Tiefschlag gegen

unser föderales System und gegen die Souveränität der Länderparlamente.

Das Gericht dagegen sieht die Verfassung nur dann gewahrt,

wenn der Rundfunkbeitrag, auch ohne die Zustimmung von Sachsen-Anhalt,

nun steigt.

Mit Folgen für die Bundesländer,

sagt die Koordinatorin der Rundfunkkommission.

Wir müssen nicht erneut 16 Landesparlamente damit beschäftigen.

Sondern es kann jetzt gestartet werden.

Und ich erwarte, dass spätestens zum Jahresende

die Beitragserhöhung von den Anstalten umgesetzt wird.

Mit dieser Entscheidung hat das Bundesverfassungsgericht

die Rundfunkfreiheit einmal mehr gestärkt.

Der Wald ist ein deutscher Sehnsuchtsort.

Vor allem wenn er so aussieht wie dieser:

ein gesunder, frischgrüner Mischwald.

Daneben gibt es in Deutschland aber ja auch jede Menge Wälder,

die eigentlich keine sind.

Sondern Wirtschaftsplantagen, mit großen Pflanzen in Monokultur.

Dass sie gegen zunehmende Trockenheit, Stürme und Borkenkäfer

besonders schlecht gewappnet sind, ist inzwischen Allgemeinwissen.

Viele Wälder sollen daher möglichst umgebaut werden.

Doch wie, daran scheiden sich die Geister.

Die einen wollen den Wald managen,

etwa mit gezielten Aufforstungen und neuen Baumsorten.

Andere halten das für grundfalsch.

Sie fordern, den Wald sich selbst zu überlassen, um zu gesunden.

Mit Forstwirtschaft, zumal in Zeiten, in denen Holz eh schon knapp

und teuer ist, lässt sich das aber schwer vereinen.

Dieser Dissens wurde heute auch

bei einem "Nationalen Waldgipfel" deutlich.

Die Konferenz soll eine Art alternative Gegenveranstaltung

zu den Waldgipfeln der Bundesregierung sein. to the forest peaks of the federal government.

Susanne Gelhard berichtet.

Förster und Buchautor Peter Wohlleben

ist als Waldversteher bekannt.

Jetzt hat er ein Treffen zur Rettung des Waldes organisiert,

einen "Nationalen Waldgipfel".

So nennt auch die Bundesregierung ihre Waldtreffen,

doch die hätten wenig gebracht,

er habe ein besseres Konzept, meint Wohlleben.

Das Rezept sieht ganz einfach aus.

Wir müssen den Wald selber machen lassen.

Wir haben ihn nämlich noch nicht einmal richtig verstanden.

Und solange wissen wir nicht, wie es richtig funktioniert.

Was wir wohl wissen, ist, dass selbst organisierende Wälder,

die wir in Ruhe lassen, das noch richtig gut draufhaben.

Und davon können wir profitieren.

Das sehen z.B. Teile der Forstwirtschaft anders.

Tatsache aber ist: Noch nie ging es dem deutschen Wald so schlecht.

Inzwischen sind fast 80 % der Bäume geschädigt.

Walderhalt vor wirtschaftlichem Ertrag,

das ist eine wichtige Botschaft der Runde aus Wissenschaft,

Klimaschutzorganisationen und Vertreter*innen von Regierung

und Opposition.

Die Forstwirtschaft soll ja ihren Raum haben.

Ich sage nur, nicht mehr Holz aus dem Wald nehmen

als das der Wald es vertragen kann.

Also, wenn wir so stark einschlagen, dass der Wald dadurch

in den nächsten Jahren in die Binsen geht, dann ist doch nichts gewonnen.

Was Wohlleben fordert,

setzen die Förster am Donnersberg in Rheinland-Pfalz längst um.

Sie entwickeln bereits ihren Wald der Zukunft.

Er bedeckt schon die Hälfte des Reviers.

Kein Kahlschlag, keine Aufforstung mehr.

Dort, wo der Bestand geschädigt ist, soll sich der Wald selbst erneuern,

Naturverjüngung heißt das.

Sie sehen hier in diesem Wildschutzzaun

überall Eichen-Naturverjüngung.

Das ist für uns auch eine positive Entwicklung.

Aber das dauert?

Das dauert.

Wie lange?

Bis die Bäumchen mal zwei Meter hoch sind,

gehen schon 20 Jahre ins Land.

Von diesem Regensommer profitieren v.a. die kleinen Triebe.

Viele große Bäume sind verloren, sie schaffen es einfach nicht mehr.

Sie zu ersetzen, ist eine Aufgabe von Generationen.

Wir brauchen auf jeden Fall mehr Wald,

der ein bisschen Zeit bekommt und Raum, das ist entscheidend.

Und dann geht es gar nicht jetzt um die Frage,

welche Bäume wachsen da drin.

Im Moment haben wir noch eine relativ große Artenvielfalt

von Bäumen, die sich auch in den derzeitigen extremen Zeiten

ganz gut schlagen.

Wald heilen, Wald schützen, darum geht es dem heutigen Gipfel.

Eine große Aufgabe für die Zukunft.

Nachher im heute journal up:date führt Anna-Maria Schuck dazu

dann noch ein Interview mit Peter Wohlleben.

Und jetzt macht erstmal Heinz weiter.

Mit Wirtschaft und den Schäden durch zunehmende Cyberangriffe.

Es gibt dazu eine neue Studie des Digitalverbandes Bitkom.

Stephanie Barrett in Frankfurt an der Börse:

Welche Dimension haben diese Cyber-Attacken?

Cyberangriffe erschüttern Unternehmen aller Branchen und Größen

in Deutschland, fast die gesamte Wirtschaft.

Systeme werden verschlüsselt und der Geschäftsbetrieb lahmgelegt,

Kunden- und Geschäftsdaten geklaut.

All das kostete die Unternehmen im vergangenen Jahr

unglaubliche 223 Mrd. Euro.

Doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum

und aktuell sieht sogar jedes zehnte Unternehmen

seine geschäftliche Existenz durch Cyberattacken bedroht.

Kein Wunder, seit Corona läuft die Digitalisierung der Wirtschaft

auf Hochtouren,

Kriminelle sehen eine zusätzliche Möglichkeit für Angriffe.

Auch Homeoffice ist ein zusätzliches Einfallstor für Hackerangriffe.

Unzureichend geschulte Mitarbeiter, die mit einem falschen Click

Hacker ins Firmensystem lassen, stellen denn auch laut Bitkom

mit 42 % ein hohes Risiko für Cyberattacken,

gefolgt von Hackern und organisierter Kriminalität.

Die drastischen Zahlen dürften ein letzter Weckruf für Unternehmer sein.

"Niemand kann sich da wegducken",

erklärte Bitkom-Chef Achim Berg heute in Berlin.

Viele Firmenlenker haben den Ernst der Lage erkannt und investieren,

das Thema ist vielfach bereits Chefsache.

Darüber hinaus muss aber die Digital- kompetenz der Mitarbeiter verbessert

und auch schlicht für regelmäßige Updates gesorgt werden.

Gemessen an den Milliardenschäden eine weitaus preiswertere Lösung.

Im Mittelmeerraum gibt es weiterhin zahlreiche Wald- und Buschbrände.

Der griechische Regierungschef Mitsotakis

sprach von einer nie da gewesenen Umweltkrise.

Einsatzkräften ist es gelungen, die antiken, olympischen Stätten

auf der Halbinsel Peleponnes vor den Flammen vorerst zu schützen.

Auf der Insel Euböa und am Stadtrand von Athen

wüten weiterhin mehrere Brände.

Die anhaltende Hitzewelle und starke Winde sollen in den kommenden Tagen

die Feuer weiter anfachen und Löscharbeiten erschweren.

Ähnliche Bedingungen herrschen in der Türkei:

Allein in der Provinz Mugla

mussten mehr als 36.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden.

In Italien sind Sizilien und Kalabrien besonders betroffen.

Der zuständige Minister

geht bei den Brandursachen mehrheitlich von Brandstiftung aus.

Das war's von uns beiden.

Gleich nach dem heute journal stellen sich SPD-Kandidat Olaf Scholz

und CDU-Fraktionschef Ralf Brinkhaus dem ZDF-Wahlduell "Für und Wider".

Um 0.40 Uhr meldet sich dann Anna-Maria Schuck

mit unserem heute journal up:date.

Sie erinnern sich vielleicht an die enorme Hitze

über Nordamerika im Juli.

Diese Hitze hat sich auf unserer Klimakarte manifestiert.

Bis an die 50 Grad ging es.

An der Karte ist zu erkennen, dass über Nordamerika rötliche Farben

zu sehen sind - dort ist die Temperaturabweichung sehr groß.

Auch über Europa, v.a. im Osten, war es sehr warm,

teilweise bis nach Skandinavien hin.

Aber im Westen Europas, inklusive Teile von Südwest-Deutschland,

war es sogar zu kühl.

Weltweit ist das der drittwärmste Juli,

zusammen mit dem Juli aus dem vergangenen Jahr -

europaweit sogar der zweitwärmste.

Schauen wir auf die Wetterlage, die ist recht eingefahren:

Immer noch die Tiefs, die uns beehren.

Das zu sehende Band gehört zu einer Kaltfront,

was morgen heftige Gewitter auslösen wird.

Aus dem Südwesten erreicht weiterhin heiße Luft Griechenland und Türkei.

In der Nacht verschwinden die Gewitter im Südosten,

von Südwesten her kommen neue auf.

Morgen im Tagesverlauf ist die Kaltfront quer über uns,

teils mit Starkregen, Hagel und Sturmböen.

Von Südwesten her lockert es mit Sonnenschein auf.

Am Samstag kommen neue Schauer von Westen her auf,

teils mit kräftigen Gewittern.