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2021 ZDF Sendung, heute journal vom 06.06.2021 - Kaum Verlust - AfD zweitstärkste Kraft

heute journal vom 06.06.2021 - Kaum Verlust - AfD zweitstärkste Kraft

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend.

Sachsen-Anhalt hat gewählt und die Steine,

die der CDU in Magdeburg und Berlin vom Herzen fielen,

konnte man landauf, landab laut plumpsen hören.

Mehr noch: Seit langem mal wieder

richtig fröhliche Gesichter bei der Union.

Mit einem so guten Ergebnis hatten sie selbst nicht gerechnet.

Auch das von manchen prognostizierte Kopf-an-Kopf-Rennen

mit der AfD blieb letztlich aus.

Der Abstand zu deren zweitem Platz ist deutlich.

Schauen wir auf die neuesten Zahlen, die hat Mathias Fornoff.

Hier unten sehen wir Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2016.

Was heißt das für die Sitzverteilung?

Im Moment stehen 83 Sitze zur Verfügung,

aber das wird wahrscheinlich noch mehr werden.

Wir rechnen im Moment mit den 83 Sitzen.

Jetzt schauen wir mal, für welche Koalitionen das reichen würde:

CDU und SPD kämen genau auf die verlangten 42 Sitze.

Das ist aber erst ein vorläufiges Ergebnis.

Spannend wird jetzt die Frage,

welche Regierung Reiner Haseloff daraus schmieden will.

Ein Dreierbündnis wird es sein, so viel lässt sich vorhersagen.

Aber er kann sowohl in Kenia bleiben

oder nach Deutschland oder nach Jamaica ziehen

oder zu einer schwarz-rot-gelben Deutschland-Koalition.

In seiner Partei fänden das viele am attraktivsten:

die Grünen gegen die FDP auszutauschen.

Abgesehen davon gibt es in der Sachsen-Anhalt-CDU

auch durchaus Stimmen,

die sich im Gegensatz zu ihrem Ministerpräsidenten

eine Koalition mit der AfD hätten vorstellen können.

So erklären sich vielleicht auch CDU-Wahlkampfslogans,

die vor allem vorm Kommunismus warnten,

als seien die Linken die Hauptkonkurrenten.

Darüber habe ich mit Reiner Haseloff vor der Sendung gesprochen.

Doch erst mal fasst Annette Pöschel zusammen,

wie der Tag in Magdeburg verlief.

Luftanhalten bei der CDU kurz vor 18 Uhr.

Dann der befreiende Jubel über den Sieg mit rund 36 % -

nach letzten Hochrechnungen.

V.a. aber über den deutlichen Vorsprung vor der AfD,

der zuletzt alles andere als sicher galt.

Reiner Haseloff punktet mit seinem Amtsbonus

und will nun zum dritten Mal Regierungschef werden.

Ich bin überglücklich.

Ich freue mich über dieses Vertrauen und ich verspreche den Menschen,

dass ich das erfüllen werde, was sie von mir erwarten.

Tiefes Durchatmen also bei der CDU, gequältes Lächeln bei der AfD.

Angetreten, stärkste Kraft im Parlament zu werden,

landet sie derzeit bei fast 23 %,

leicht unter ihrem historischen Ein- zug ins Parlament vor fünf Jahren.

Spitzenkandidat Oliver Kirchner,

der v.a. mit Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen punkten wollte,

gibt sich dennoch zufrieden:

Ich bin nicht enttäuscht, ich bin froh.

Wir sind Volkspartei im Osten, andere sind das nicht mehr.

Wir haben uns die Wähler der Linken zurückgeholt: die Arbeiter.

Deswegen bin ich sehr zufrieden.

Die Linke zwar drittstärkste Kraft mit weniger als 11 %,

fahren sie ihr bisher schlechtestes Ergebnis in Sachsen-Anhalt ein.

Es ist eine herbe Niederlage.

Ich muss feststellen, dass es uns mit einem starken Wahlkampf

mit wichtigen Themen Ost-West-Gerechtigkeit

und Gesundheit, diesen Bundestrend zu durchbrechen.

Ein ähnliches Bild bei der SPD:

Nachdem sie schon 2016 ihre Wählerstimmen halbierte,

rutscht sie nun deutlich unter die 10-%-Marke.

Ich weiß, dass viele überlegt haben,

wen sie wählen, um die AfD zu verhindern.

Deshalb finde ich es demokratisch betrachtet gut,

dass die Stimmen bei der CDU gelandet sind.

Aber für meine Partei bedauerlich.

Lange Gesichter bei den Grünen.

2016 als Bollwerk gegen Rechts

in Deutschlands erstes Kenia-Bündnis mit CDU und SPD gestartet,

machte sie sich Hoffnung, erstmals zweistellig zu werden.

Und pendelt sich nun bei nicht mal 6 % ein:

Wir sind im Osten, das ist traditionell nicht einfach.

Wir hätten uns mehr gewünscht, den Klimaschutz

in einer neuen Regierung deutlich vorantreiben zu können.

Die FDP, der zweite große Gewinner des Tages.

Zum ersten Mal nach zehn Jahren

ziehen sie wieder in den Landtag ein.

Wir haben es zusammen geschafft.

Wir sind wieder eine Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt.

Sechs Parteien nun also im nächsten Parlament.

Mit mehreren Koalitionsoptionen: Kenia, Deutschland oder Jamaika.

Nun hat Reiner Haseloff die Wahl.

Die knapp 22 % der AfD in Sachsen-Anhalt zeigen,

welches Potential die Partei im Osten hat.

Sie zeigen aber wohl auch auf, wo die Grenze liegt.

Insbesondere für einen Landesverband, der so radikal ist,

dass er vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

Im Wahlkampf gab es auch noch dazu passende Enthüllungen,

dass zwei Fraktionsmitarbeiter

führende Kader der inzwischen verbotenen,

neonazistischen Gruppe "Heimattreue Deutsche Jugend" waren,

deren Abkürzung HDJ nicht zufällig so klingt wie sie klingt.

Rund 22 % der Wähler in Sachsen-Anhalt

finden diese völkisch-nationalistische

bis rechtsextreme Ausrichtung entweder gut oder nehmen sie in Kauf.

Aber dazugewinnen konnte die Partei trotz Corona-Krise auch nicht.

Daniela Sonntag berichtet.

Extra angereist zur Wahlparty nach Sachsen-Anhalt:

Alexander Gauland und Björn Höcke wollten groß feiern,

doch dann: stutzen.

Das Ergebnis zwar knapp gehalten, aber nicht stärkste Kraft,

nicht zugelegt.

Wir haben aber auch keine Wählerstimmen verloren.

D.h., wir haben diejenigen, die uns 2016 gewählt haben,

nicht enttäsucht - darauf bin ich stolz.

Die Jagdsaison ist noch lange nicht beendet,

die Jagd geht weiter.

Den Corona-Frust der Menschen in Wahlerfolge ummünzen:

Der Plan ist nicht ganz aufgegangen.

Oft ohne Masken und ohne Abstand: Als einzige hatte die AfD

größere Wahlkampfauftritte auf den Markplätzen.

Balsam für die eigene Klientel, Beschimpfungen für Gegner.

Zu DDR-Zeiten gab es einen Paragrafen,

der hat asoziales Verhalten unter Strafe gestellt.

Ihr hättet euch im Sozialismus alle hinter Gitter wiedergefunden,

ihr Knalltüten.

Ihr seid die Affen, die zu unserer Musik tanzen.

Viel Gebrüll von Rechtsaußen.

Ein Landesverband, der nach Medienberichten

vom sachsen-anhaltischen Verfassungsschutz beobachtet wird

und ein Spitzenkandidat, der das für irrelevant hält.

Ich bin mit der Stasi groß geworden,

der Verfassungsschutz ist kein Maßstab für mich.

Und doch: Wieder über 20 %, wieder im Osten - warum?

Der Rechtsaußenkurs entfaltet offen- bar weniger abschrechende Wirkung

als im Westen.

Wenn man sich die jüngsten Landtagwahlen angschaut:

Diesmal hat das mobilisiernde Thema gefehlt

und es ist der AfD nicht in ausreichendem Maaße gelungen,

an die Corona-Leugner anzudocken.

Platz zwei, nicht mehr.

Die allermeisten Wähler in Sachsen-Anhalt

sind darüber heute erleichtert.

Heute Abend haben zwar andere gewonnen,

aber die AfD hat auch nicht verloren.

Und Reiner Haseloff ist uns aus Magdeburg zugeschaltet.

Guten Abend, Herr Haseloff.

So ein deutlichen Ergebnis - da können Sie sich zurecht freuen,

aber Sie wirkten über Tag fast selbst ein bisschen überrascht,

dass es dann so klar und deutlich war.

Das muss ich klar zugeben und es ist auch eine Riesenfreude.

Wir haben hart gekämpft und ich glaube,

dass wir die richtige Strategie hatten,

auf die Wähler*innen so zuzugehen, dass sie merken, worauf es ankommt:

dass es um unser Image geht, dass es um unsere Zukunft geht.

Und die kann nur mit einer klaren Abgrenzung nach rechts laufen.

Deswegen muss man die Mitte stärken.

Das ist interessant, dass Sie über Strategie sprechen:

natürlich ganz klar heute auch ein massiver Amtsbonus.

Das ist schon auch Ihr Wahlsieg,

aber eine Strategie braucht es natürlich trotzdem.

Die gab es auch, aber die war ein bisschen doppelt:

einerseits zu sagen, ganz klare Abgrenzung nach rechts,

aber andererseits gibt es in Ihrer Partei einige,

die haben da auch andere Töne gespielt,

Richtung "AfD entgegenkommen".

Was Sie meinen, das sind ganz klar einzelne Personen.

Die spielen in der Partei keine Rolle,

weder in der Beschlusslage noch in der Politik,

in der politischen Ausrichtung.

Jeder kann sich auf mich verlassen, wenn es darum geht,

diesen Abgrenzungskurs durchzuhalten.

Die Kenia-Koalition war ein Ergebnis,

dass wir Demokraten in der Mitte wussten,

wofür wir in der Verantwortung stehen in Sachsen-Anhalt

und dass es eine stabile Regierung in der Mitte geben muss.

Das sind jetzt nicht nur einzelne Personen

und nicht nur Hinterbänkler.

Die sitzen auch auf den vorderen Landeslistenplätzen,

die es zu dieser Wahl gab.

Das mag sein, dass Sie dort Personen finden,

die Sie so klassifizieren.

Ich weiß, dass diese Personen mich mitnominiert haben,

dass diese Personen auch klar Konsequenzen gezogen haben

und auch sehen, dass wir damit den richtigen Kurs hatten.

Und dass der mit meiner Person verbunden bleibt,

egal, wie die Diskussionen woanders laufen.

Diese Partei hat mich mit 95 % nominiert.

Und ich habe immer klar gesagt,

mit Reiner Haseloff stehen folgende Kriterien fest.

Und diese sind nicht nur in der Partei bestätigt worden,

sondern eben auch vom Volk.

Die Wähler*innen haben heute entsprechend entschieden.

Und damit ist für die Zukunft das klar,

was für mich und meine Politik auch in der Vergangenheit klar war.

Würden Sie dann beim nächsten Wahlkampf

nicht mehr Wahlkampf machen mit "kein Bock auf Kommunismus",

sondern vielleicht mit "kein Bock auf Rechtsradikale?

Zumindest haben wir keinen Wahlkampf gemacht mit:

"Die Wessis müssen entmachtet werden",

sonst würde es Ihnen möglicherweise schlecht gehen in Mainz.

Da sind wir als Partei der Deutschen Einheit

ganz anders unterwegs.

Und den Kommunismus wollen wir nicht.

Das ist nur ein Synonym dafür,

dass wir auch mit den Linken keine Koalition machen wollen.

Und das steht in unserem Parteiprogramm drin.

Die Linken haben in ihrem Programm drinstehen,

dass sie dieses System abschaffen wollen.

Die Linken sind auch nicht die große Macht in Magdeburg,

aber da Sie das Stichwort "Koalition" gerade noch gaben:

Vielen in Ihrer Partei

würden sehr gerne die Grünen gegen die FDP austauschen -

haben Sie für diese Wünsche ein besonders sympathisierendes Ohr?

Wir haben in den letzten 20 Jahren verschiedene Koalitionen gehabt.

Deswegen kennen wir alle Partner, auch die handelnden Personen.

Und es wird jetzt sachlich und fachlich ausgelotet,

mit wem man am meisten von seinem eigenen Programm

entsprechend des Wählervotums auch umsetzen kann.

Und das wird ergebnisoffen verhandelt, sondiert.

Es wird parallel eine geschäftsführende Landesregierung

weiterhin geben.

Wir werden in Koalitionsverhandlungen eintreten

und eine Regierung der Mitte bilden.

Das muss man dann sehen, was dann auch über die Parteigremien

der jeweiligen Partner entsprechend entschieden wird.

Herr Haseloff, vielen Dank für das Gespräch.

Nach den Erkenntnissen der Forschungsgruppe Wahlen

glauben die Wähler in Sachsen-Anhalt mehrheitlich nicht,

dass Kanzlerkandidat Laschet große Auswirkungen

auf das Wahlergebnis hatte und meinen auch,

dass die Wahl in Sachsen-Anhalt noch lange nichts

über den Ausgang der Bundestagswahl vorhersagt.

In der Tat: Sachsen-Anhalt ist nicht repräsentativ für Gesamtdeutschland.

Aber den ein oder anderen Fingerzeig gibt es aus Magdeburg trotzdem,

etwa, dass wie immer viel von den jeweiligen Kandidaten abhängt,

dass sich die Grünen ihrer Umfrageerfolge

nicht sicher sein können und die SPD sich wirklich Sorgen machen muss.

Dazu gleich noch ein Gespräch mit Saskia Esken.

Wie im politischen Berlin auf die heutigen Ergebnisse reagiert wurde,

berichtet Patricia Wiedemeyer.

Die Erleichterung ist groß, die Botschaft klar:

Wenn die Union geschlossen auftritt, könnten Wahlen gewonnen werden,

so die ersten Reaktionen aus dem Adenauerhaus.

Die Menschen haben gesehen,

die CDU steht für einen vernünftigen Kurs der Mitte,

für einen sozialen Ausgleich, hat einen starken Ministerpräsidenten.

Und genauso werden wir es auch im Bundestagswahlkampf handhaben,

mit Armin Laschet an der Spitze und einer geschlossenen CDU.

Die Botschaft ist klar und eindeutig:

Die CDU kann noch Wahlen gewinnen.

Das ist eine eindrucksvolle Bestätigung,

auch für unseren Kanzlerkandidaten, Armin Laschet,

und gute Ausgangslage für die Bundestagswahl.

Trotz aller Freude, auch der CDU müsste zu denken geben,

dass die AfD zweitstärkste Partei geworden ist.

Bei Wahlen im Osten scheinen die internen Querelen

der letzten Zeit nicht abzuschrecken.

Es gibt überall regionale Unterschiede.

Das ist bei jeder anderen Partei genauso.

Die CDU hat in Städten ganz andere Ergebnisse als auf dem Land.

Wir haben im Osten starke Ergebnisse,

die SPD verschwindet in Ostdeutschland.

Insgesamt ist Politik ein Ausdauerlauf.

Wir werden auch im Westen zulegen, da bin ich mir ziemlich sicher.

Und das ist für uns Motivation, auch für die Bundestagswahl.

Enttäuschend dagegen die Ergebnisse sowohl für SPD, Linke und Grüne.

Sie alle eint die Erklärung, sie hätten Stimmen

durch die Polarisierung zwischen CDU und AfD verloren.

Diese Polarisierung, die auch ein Stück weit inszeniert wurde,

Haseloff oder AfD, wo wir jetzt sehen,

dass da 14 % dazwischenliegen, die hat dazu geführt,

dass viele gesagt haben:

So schlecht soll mein Land dann doch nicht dastehen,

dann wähle ich CDU.

Landtagswahlen sind immer sehr landesspezifisch.

Das haben wir auch in allen vorangegangenen Wahlen gesehen.

Die Bundestagswahl, da geht es um etwas anderes,

um die Erneuerung unseres Landes nach der Pandemie.

Aber klar ist, wir haben uns in Sachsen-Anhalt etwas mehr erwünscht.

Das ist eine Wahl, die nichts zu sagen hat für das,

was in 112 Tagen ist, die Bundestagswahl.

Da kämpfen wir, da sind wir geschlossen.

Da gibt es viele Möglichkeiten, auch noch über Themen zu reden.

Und wir haben mit Olaf Scholz den Kanzlerkandidaten,

den die Menschen sich am besten im Kanzleramt vorstellen können.

Nach zehn Jahren schafft die FDP den Wiedereinzug in den Landtag

sieht sie sich nun natürlich im Aufwind.

Für uns im Bund bestätigt sich unser Kurs:

sehr seriös, aber auch kritisch

mit der Politik der Großen Koalition umzugehen.

Die Fragen der bürgerlichen Frei- heitsrechte nach vorne zu rücken.

Ganz offensichtlich haben unsere Antworten

für die wirtschaftliche Belebung, die Modernisierung der Wirtschaft

viele Menschen dort überzeugt.

Die Reaktionen im politischen Berlin:

zwischen Aufatmen und Alarmstimmung.

Die große Erschütterung ist ausgeblieben.

Aber mit Blick auf die Bundestagswahl

haben v.a. Linke und SPD wenig Grund für Optimismus.

Das ist natürlich ein Ergebnis,

das uns nicht zufrieden stellen kann.

Ich habe mit Lars Klingbeil, Norbert Walter-Borjans und Olaf Scholz

Sachsen-Anhalt in letzter Zeit besucht.

Die SPD in Sachsen-Anhalt hat Themen gesetzt,

die wirklich von Belang waren für die Leute in Sachsen-Anhalt.

Aber das Ergebnis ist, wie es ist.

Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten

deutlich zu machen haben, dass es um sehr wichtige Themen geht.

Die Polarisierung hätte aber auch anderen nutzen können.

Leute aus der Arbeiterschicht sind zur AfD gelaufen.

Das ist doch erschütternd für eine sozialdemokratische Partei.

Wir müssen in den nächsten Monaten deutlich machen,

dass angeglichene Löhne und angeglichene Renten

ein wichtiges Ziel ist.

Glauben Sie, dass es allein die ökonomischen Gründe sind,

die einen dazu bewegen,

das Kreuzchen auf der einen oder anderen Seite zu setzen?

Es sind schon Fragen der gerechten Infrastruktur

und der gerechten Löhne.

Die Menschen dürsten nach Gerechtigkeit.

Fragen der sozialen Gerechtigkeit spielen eine große Rolle.

Diese Leute wählen aber nicht die SPD.

Wir werden in den nächsten Monaten auf die richtigen Themen setzen.

Der geht es um die Gestaltung dieser Umbrüche.

Auch um die Umbrüche in Ostdeutschland.

Der Klimawandel und die digitale Veränderung.

Das sind Themen, mit denen Sie dort aber nicht so gut ankommen.

Wir sind bereit, den Weg mit ihnen gemeinsam zu gehen

und ihnen soziale Sicherheit zu geben.

Sie und Herr Walter-Borjans und Herr Olaf Scholz waren dort,

aber das scheint ja nicht so geholfen zu haben.

Die letzten Tage, die wir dort unterwegs waren,

waren auch nach der Briefwahl - das konnte dort nicht mehr zünden.

Da konnten wir nicht helfen, um das Ergebnis zu beeinflussen.

Aber tatsächlich haben wir nicht das Ergebnis erzielt,

das wir erzielen wollten.

Sie sind eigentlich im Bereich der Kleinparteien

und nicht mehr der Volksparteien.

Ja, das ist so.

Wir haben viel zu arbeiten in den nächsten Wochen und Monaten,

aber wir sind gut vorbereitet.

Reiner Haseloff hat es geschafft:

Der Amtsbonus stärkte

den einzigen bundesweit bekannten Politiker Sachsen-Anhalts.

Durch seine Widerrede gegen Merkels Corona-Politik

konnte er bei den eigenwilligen Sachsen-Anhaltern Punkte sammeln.

Seinen klaren Sieg gegen die AfD verdankt er auch der Polarisierung.

Wer einen Erfolg der Rechtsradikalen verhindern wollte,

der wählte Haseloff.

Unbestritten profitiert der CDU-Bundesvorsitzende Laschet

von Haseloffs Sieg.

Die Kanzlerkandidatur wird ihm nun niemand mehr streitig machen.

Ernüchternd ist das Ergebnis für die SPD: einstellig.

Trostlos auch für Olaf Scholz,

der als Kanzlerkandidat hier im Land durchaus gefällt.

Die Grünen können bei weitem nicht holen,

was erste Umfragen versprachen.

Kein Baerbock-Aufschwung in Sicht.

Der Osten bleibt die große Baustelle der Klimapartei.

Die Liberalen ziehen zwar wieder in den Landtag.

Ob sie mitregieren, entscheidet jetzt Haseloff.

Im Koalitionspoker hat er die Qual der Wahl.

Die Linken stürzen tief.

Auch deshalb kann die AfD ihr Ergebnis vom letzten Mal

fast halten trotz fort- schreitender Radikalisierung.

Eine Machtoption haben die Rechtspopulisten nicht.

Aber mehr als 20 % AfD-Wähler,

das bleibt ein Alarmsignal für unsere Demokratie.

Sicher, gerade in Sachsen-Anhalt,

wo Björn Höcke heute zur AfD-Wahlparty kam,

gibt es eingefleischte Rechtsextreme.

Es gibt aber auch das Gefühl, nicht wahrgenommen zu werden

oder benachteiligt zu sein.

Wenn die neue Regierung soziale Fragen, niedrige Löhne,

eine schlechte Infrastruktur energisch anpackt,

dann können AfD-Wähler*innen zurückgewonnen werden.

Die Christdemokraten konnten heute ihre Macht also ausbauen,

haben die AfD aber nicht nachhaltig geschwächt.

Von demokratischer Normalität

ist Sachsen-Anhalt immer noch weit entfernt.

Dazu braucht es nicht nur die Verweigerung von Zusammenarbeit,

sondern ein selbstbewusstes Gegenangebot.

Und jetzt macht Heinz Wolf weiter mit den Nachrichten.

Gesundheitsminister Spahn hat den Vorwurf

um angeblich minderwertige Corona-Schutzmasken zurückgewiesen.

Die Masken seien intensiv geprüft worden

und hätten alle nötigen Eigenschaften.

SPD und Opposition hatten ihm vorgeworfen,

er habe unbrauchbare Masken an Bedürftige verteilen wollen.

SPD-Chef Walter-Borjans kritisierte Spahns Krisenmanagement

und legte dem Koalitionspartner

indirekt die Entlassung des Ministers nahe.

Der Blick auf die Corona-Lage

und die Zahlen vom Robert Koch-Institut:

Das RKI meldet 2.440 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.

Das sind 1.412 weniger als vergangenen Sonntag.

74 Todesfälle kamen innerhalb eines Tages hinzu.

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sinkt auf 24,7.

Ab morgen fällt in Deutschland

die Priorisierung bei den Corona-Impfungen weg.

Sie sind dann nicht mehr vor allem Älteren,

Menschen mit Vorerkrankungen oder bestimmten Berufen vorbehalten,

sondern generell für die Impfwilligen freigegeben.

Allerdings soll es den Sommer über dauern,

bis für alle genug Impfstoff da ist.

In Mexiko findet die größte Abstimmung

in der Geschichte des Landes statt.

Mehr als 20.000 Ämter werden neu besetzt,

darunter Parlamentssitze und Bürgermeisterämter.

Mehr als 90 Mio. Mexikaner sind zur Stimmabgabe berechtigt.

Der Wahlkampf war geprägt von zahlreichen Gewalttaten.

Mindestens 90 Politiker wurden seit September ermordet.

Dahinter werden rivalisierende Drogenkartelle vermutet.

Unwetter mit teils heftigem Starkregen

haben in vielen Regionen Deutschlands punktuell große Schäden verursacht.

Wie hier in Sachsen kam es zu Überschwemmungen,

örtlich mussten unterhöhlte

oder unter Schlamm begrabene Straßen gesperrt werden.

Die Feuerwehr war im Dauereinsatz, z.B. um Keller auszupumpen.

Vielerorts ereigneten sich Unfälle, die meisten verliefen glimpflich.

Zum Sport: Kanada ist zum 27. Mal Eishockey-Weltmeister.

Beim Turnier im lettischen Riga besiegte das Team im Finale

Titelverteidiger Finnland mit 3:2 nach Verlängerung.

Die deutsche Eishockey-Mannschaft hat ihre Hoffnung auf eine Medaille

bei der WM in Riga nicht erfüllen können.

Im Spiel um Platz 3 gab es eine 1:6-Niederlage gegen das US-Team.

Im zehnten Turnierspiel will Deutschland einfach nichts glücken.

Selbst bei Überzahl geht der Puck nicht ins Tor.

Die USA dagegen stecken den Frust

über ihr verlorenes Halbfinale locker weg.

Drei Tore in gut vier Minuten,

die mit Abstand höchste deutsche Niederlage bei dieser WM.

Nach den großartigen Leistungen der Vortage

scheint das Team von Toni Söderholm auch mental restlos erschöpft.

Immerhin Dominik Bittner trifft noch zum 1:5.

Endstand aber 6:1 für die USA.

Die Fußballerinnen von Bayern München

haben sich die vierte Meisterschaft der Vereinsgeschichte gesichert -

mit einem 4:0 gegen Eintracht Frankfurt

am letzten Spieltag der Frauen-Bundesliga.

Den Formel-1 Grand Prix von Aserbaidschan

hat Sergio Perez gewonnen, vor Sebastian Vettel und Pierre Gasly.

Der WM-Gesamtführende Max Verstappen schied nach einem Unfall aus.

Nach vier Tagen sind heute die Finals zu Ende gegangen.

Einen der deutschen Meistertitel an diesem Schlusstag

gewann Weltmeisterin Malaika Mihambo in Braunschweig

mit einer Weite von 6,62 m.

Den Titel im Turm-Synchronspringen

holten Patrick Hausding und Timo Barthel.

Hausding hatte gestern bereits im Kunstspringen

vom Drei-Meter-Brett gewonnen.

Und dann folgt zu guter Letzt jetzt noch der Blick auf die nächste Woche.

Christian von Rechenberg

hat da einige wichtige Termine zusammengestellt.

Richter*innen aus den Niederlanden, die das zu entscheiden haben,

sahen sich vor wenigen Tagen das rekonstruierte Wrack genau an,

überzeugten sich u.a. von Spuren einer Flugabwehrrakete.

Am Dienstag beginnt nach langer Vorbereitung nun das Hauptverfahren.

Es geht um Mord an 298 Menschen.

Angeklagt sind vier Männer: drei Russen und ein Ukrainer,

alle auf der Flucht.

Start der Berlinale Teil II.

Die meisten Filme im Wettbewerb hatten Jury und Fachleute

ja schon begutachtet – online oder in kleiner Runde.

Nun darf das Publikum gucken - und zwar, Achtung, im Kino.

Aber nicht in diesen hier, nein, mehr so draußen.

Es ist Sommer, da geht Open Air.

Und für sowas hat Berlin ja Platz.

16 Orte, zweieinhalb Wochen lang: Summer Special.

Er liegt schon etwas zurück, der letzte G7-Gipfel.

Nach einem Jahr Zwangspause

trifft man sich am Freitag nun wieder – in Cornwall.

Gastgeber Boris Johnson muss dicke Brocken auftischen:

Corona, Handel, Klima.

Immerhin kein Störenfried mehr in Sicht,

es könnte ein produktiver Gipfel werden.

Der erste für Joe Biden, der letzte für Angela Merkel.

Ebenfalls am Freitag: der Parteitag der Grünen in Berlin.

Wieder digital, so wie der letzte, aber auch ebenso geräuschlos?

Das Spitzenduo hat Fehler gemacht.

Die Delegierten werden Fragen stellen wollen und diskutieren,

auch über das Wahlprogramm.

Mehr als 3.000 Änderungsanträge liegen vor,

Härtetest für die gern betonte Geschlossenheit.

Und zu den Wetteraussichten zum Start in die neue Woche:

Im Emsland, an der Ostsee und an der Oder scheint morgen die Sonne.

Sonst gibt es Schauer, südlich des Mains auch Gewitter,

örtlich mit Starkregen.

Schauer und Gewitter gibt es auch in den nächsten Tagen,

am Donnerstag nur noch im Südosten.

In Norddeutschland scheint die Sonne am längsten.

Das war's von uns, es folgt der Sonntagskrimi.

Um 0.30 Uhr gibt es dann die nächste heute Xpress.

Hier erwarten Sie morgen Claus Kleber und Gundula Gause,

die Sie durch die nächste Woche begleiten.

Auf Wiedersehen.

heute journal vom 06.06.2021 - Kaum Verlust - AfD zweitstärkste Kraft

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend.

Sachsen-Anhalt hat gewählt und die Steine,

die der CDU in Magdeburg und Berlin vom Herzen fielen,

konnte man landauf, landab laut plumpsen hören.

Mehr noch: Seit langem mal wieder

richtig fröhliche Gesichter bei der Union.

Mit einem so guten Ergebnis hatten sie selbst nicht gerechnet.

Auch das von manchen prognostizierte Kopf-an-Kopf-Rennen

mit der AfD blieb letztlich aus.

Der Abstand zu deren zweitem Platz ist deutlich.

Schauen wir auf die neuesten Zahlen, die hat Mathias Fornoff.

Hier unten sehen wir Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2016.

Was heißt das für die Sitzverteilung?

Im Moment stehen 83 Sitze zur Verfügung,

aber das wird wahrscheinlich noch mehr werden.

Wir rechnen im Moment mit den 83 Sitzen.

Jetzt schauen wir mal, für welche Koalitionen das reichen würde:

CDU und SPD kämen genau auf die verlangten 42 Sitze.

Das ist aber erst ein vorläufiges Ergebnis.

Spannend wird jetzt die Frage,

welche Regierung Reiner Haseloff daraus schmieden will.

Ein Dreierbündnis wird es sein, so viel lässt sich vorhersagen.

Aber er kann sowohl in Kenia bleiben

oder nach Deutschland oder nach Jamaica ziehen

oder zu einer schwarz-rot-gelben Deutschland-Koalition.

In seiner Partei fänden das viele am attraktivsten:

die Grünen gegen die FDP auszutauschen.

Abgesehen davon gibt es in der Sachsen-Anhalt-CDU

auch durchaus Stimmen,

die sich im Gegensatz zu ihrem Ministerpräsidenten

eine Koalition mit der AfD hätten vorstellen können.

So erklären sich vielleicht auch CDU-Wahlkampfslogans,

die vor allem vorm Kommunismus warnten,

als seien die Linken die Hauptkonkurrenten.

Darüber habe ich mit Reiner Haseloff vor der Sendung gesprochen.

Doch erst mal fasst Annette Pöschel zusammen,

wie der Tag in Magdeburg verlief.

Luftanhalten bei der CDU kurz vor 18 Uhr.

Dann der befreiende Jubel über den Sieg mit rund 36 % -

nach letzten Hochrechnungen.

V.a. aber über den deutlichen Vorsprung vor der AfD,

der zuletzt alles andere als sicher galt.

Reiner Haseloff punktet mit seinem Amtsbonus

und will nun zum dritten Mal Regierungschef werden.

Ich bin überglücklich.

Ich freue mich über dieses Vertrauen und ich verspreche den Menschen,

dass ich das erfüllen werde, was sie von mir erwarten.

Tiefes Durchatmen also bei der CDU, gequältes Lächeln bei der AfD.

Angetreten, stärkste Kraft im Parlament zu werden,

landet sie derzeit bei fast 23 %,

leicht unter ihrem historischen Ein- zug ins Parlament vor fünf Jahren.

Spitzenkandidat Oliver Kirchner,

der v.a. mit Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen punkten wollte,

gibt sich dennoch zufrieden:

Ich bin nicht enttäuscht, ich bin froh.

Wir sind Volkspartei im Osten, andere sind das nicht mehr.

Wir haben uns die Wähler der Linken zurückgeholt: die Arbeiter.

Deswegen bin ich sehr zufrieden.

Die Linke zwar drittstärkste Kraft mit weniger als 11 %,

fahren sie ihr bisher schlechtestes Ergebnis in Sachsen-Anhalt ein.

Es ist eine herbe Niederlage.

Ich muss feststellen, dass es uns mit einem starken Wahlkampf

mit wichtigen Themen Ost-West-Gerechtigkeit

und Gesundheit, diesen Bundestrend zu durchbrechen.

Ein ähnliches Bild bei der SPD:

Nachdem sie schon 2016 ihre Wählerstimmen halbierte,

rutscht sie nun deutlich unter die 10-%-Marke.

Ich weiß, dass viele überlegt haben,

wen sie wählen, um die AfD zu verhindern.

Deshalb finde ich es demokratisch betrachtet gut,

dass die Stimmen bei der CDU gelandet sind.

Aber für meine Partei bedauerlich.

Lange Gesichter bei den Grünen.

2016 als Bollwerk gegen Rechts

in Deutschlands erstes Kenia-Bündnis mit CDU und SPD gestartet,

machte sie sich Hoffnung, erstmals zweistellig zu werden.

Und pendelt sich nun bei nicht mal 6 % ein:

Wir sind im Osten, das ist traditionell nicht einfach.

Wir hätten uns mehr gewünscht, den Klimaschutz

in einer neuen Regierung deutlich vorantreiben zu können.

Die FDP, der zweite große Gewinner des Tages.

Zum ersten Mal nach zehn Jahren

ziehen sie wieder in den Landtag ein.

Wir haben es zusammen geschafft.

Wir sind wieder eine Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt.

Sechs Parteien nun also im nächsten Parlament.

Mit mehreren Koalitionsoptionen: Kenia, Deutschland oder Jamaika.

Nun hat Reiner Haseloff die Wahl.

Die knapp 22 % der AfD in Sachsen-Anhalt zeigen,

welches Potential die Partei im Osten hat.

Sie zeigen aber wohl auch auf, wo die Grenze liegt.

Insbesondere für einen Landesverband, der so radikal ist,

dass er vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

Im Wahlkampf gab es auch noch dazu passende Enthüllungen,

dass zwei Fraktionsmitarbeiter

führende Kader der inzwischen verbotenen,

neonazistischen Gruppe "Heimattreue Deutsche Jugend" waren,

deren Abkürzung HDJ nicht zufällig so klingt wie sie klingt.

Rund 22 % der Wähler in Sachsen-Anhalt

finden diese völkisch-nationalistische

bis rechtsextreme Ausrichtung entweder gut oder nehmen sie in Kauf.

Aber dazugewinnen konnte die Partei trotz Corona-Krise auch nicht.

Daniela Sonntag berichtet.

Extra angereist zur Wahlparty nach Sachsen-Anhalt:

Alexander Gauland und Björn Höcke wollten groß feiern,

doch dann: stutzen.

Das Ergebnis zwar knapp gehalten, aber nicht stärkste Kraft,

nicht zugelegt.

Wir haben aber auch keine Wählerstimmen verloren.

D.h., wir haben diejenigen, die uns 2016 gewählt haben,

nicht enttäsucht - darauf bin ich stolz.

Die Jagdsaison ist noch lange nicht beendet,

die Jagd geht weiter.

Den Corona-Frust der Menschen in Wahlerfolge ummünzen:

Der Plan ist nicht ganz aufgegangen.

Oft ohne Masken und ohne Abstand: Als einzige hatte die AfD

größere Wahlkampfauftritte auf den Markplätzen.

Balsam für die eigene Klientel, Beschimpfungen für Gegner.

Zu DDR-Zeiten gab es einen Paragrafen,

der hat asoziales Verhalten unter Strafe gestellt.

Ihr hättet euch im Sozialismus alle hinter Gitter wiedergefunden,

ihr Knalltüten.

Ihr seid die Affen, die zu unserer Musik tanzen.

Viel Gebrüll von Rechtsaußen.

Ein Landesverband, der nach Medienberichten

vom sachsen-anhaltischen Verfassungsschutz beobachtet wird

und ein Spitzenkandidat, der das für irrelevant hält.

Ich bin mit der Stasi groß geworden,

der Verfassungsschutz ist kein Maßstab für mich.

Und doch: Wieder über 20 %, wieder im Osten - warum?

Der Rechtsaußenkurs entfaltet offen- bar weniger abschrechende Wirkung

als im Westen.

Wenn man sich die jüngsten Landtagwahlen angschaut:

Diesmal hat das mobilisiernde Thema gefehlt

und es ist der AfD nicht in ausreichendem Maaße gelungen,

an die Corona-Leugner anzudocken.

Platz zwei, nicht mehr.

Die allermeisten Wähler in Sachsen-Anhalt

sind darüber heute erleichtert.

Heute Abend haben zwar andere gewonnen,

aber die AfD hat auch nicht verloren.

Und Reiner Haseloff ist uns aus Magdeburg zugeschaltet.

Guten Abend, Herr Haseloff.

So ein deutlichen Ergebnis - da können Sie sich zurecht freuen,

aber Sie wirkten über Tag fast selbst ein bisschen überrascht,

dass es dann so klar und deutlich war.

Das muss ich klar zugeben und es ist auch eine Riesenfreude.

Wir haben hart gekämpft und ich glaube,

dass wir die richtige Strategie hatten,

auf die Wähler*innen so zuzugehen, dass sie merken, worauf es ankommt:

dass es um unser Image geht, dass es um unsere Zukunft geht.

Und die kann nur mit einer klaren Abgrenzung nach rechts laufen.

Deswegen muss man die Mitte stärken.

Das ist interessant, dass Sie über Strategie sprechen:

natürlich ganz klar heute auch ein massiver Amtsbonus.

Das ist schon auch Ihr Wahlsieg,

aber eine Strategie braucht es natürlich trotzdem.

Die gab es auch, aber die war ein bisschen doppelt:

einerseits zu sagen, ganz klare Abgrenzung nach rechts,

aber andererseits gibt es in Ihrer Partei einige,

die haben da auch andere Töne gespielt,

Richtung "AfD entgegenkommen".

Was Sie meinen, das sind ganz klar einzelne Personen.

Die spielen in der Partei keine Rolle,

weder in der Beschlusslage noch in der Politik,

in der politischen Ausrichtung.

Jeder kann sich auf mich verlassen, wenn es darum geht,

diesen Abgrenzungskurs durchzuhalten.

Die Kenia-Koalition war ein Ergebnis,

dass wir Demokraten in der Mitte wussten,

wofür wir in der Verantwortung stehen in Sachsen-Anhalt

und dass es eine stabile Regierung in der Mitte geben muss.

Das sind jetzt nicht nur einzelne Personen

und nicht nur Hinterbänkler.

Die sitzen auch auf den vorderen Landeslistenplätzen,

die es zu dieser Wahl gab.

Das mag sein, dass Sie dort Personen finden,

die Sie so klassifizieren.

Ich weiß, dass diese Personen mich mitnominiert haben,

dass diese Personen auch klar Konsequenzen gezogen haben

und auch sehen, dass wir damit den richtigen Kurs hatten.

Und dass der mit meiner Person verbunden bleibt,

egal, wie die Diskussionen woanders laufen.

Diese Partei hat mich mit 95 % nominiert.

Und ich habe immer klar gesagt,

mit Reiner Haseloff stehen folgende Kriterien fest.

Und diese sind nicht nur in der Partei bestätigt worden,

sondern eben auch vom Volk.

Die Wähler*innen haben heute entsprechend entschieden.

Und damit ist für die Zukunft das klar,

was für mich und meine Politik auch in der Vergangenheit klar war.

Würden Sie dann beim nächsten Wahlkampf

nicht mehr Wahlkampf machen mit "kein Bock auf Kommunismus",

sondern vielleicht mit "kein Bock auf Rechtsradikale?

Zumindest haben wir keinen Wahlkampf gemacht mit:

"Die Wessis müssen entmachtet werden",

sonst würde es Ihnen möglicherweise schlecht gehen in Mainz.

Da sind wir als Partei der Deutschen Einheit

ganz anders unterwegs.

Und den Kommunismus wollen wir nicht.

Das ist nur ein Synonym dafür,

dass wir auch mit den Linken keine Koalition machen wollen.

Und das steht in unserem Parteiprogramm drin.

Die Linken haben in ihrem Programm drinstehen,

dass sie dieses System abschaffen wollen.

Die Linken sind auch nicht die große Macht in Magdeburg,

aber da Sie das Stichwort "Koalition" gerade noch gaben:

Vielen in Ihrer Partei

würden sehr gerne die Grünen gegen die FDP austauschen -

haben Sie für diese Wünsche ein besonders sympathisierendes Ohr?

Wir haben in den letzten 20 Jahren verschiedene Koalitionen gehabt.

Deswegen kennen wir alle Partner, auch die handelnden Personen.

Und es wird jetzt sachlich und fachlich ausgelotet,

mit wem man am meisten von seinem eigenen Programm

entsprechend des Wählervotums auch umsetzen kann.

Und das wird ergebnisoffen verhandelt, sondiert.

Es wird parallel eine geschäftsführende Landesregierung

weiterhin geben.

Wir werden in Koalitionsverhandlungen eintreten

und eine Regierung der Mitte bilden.

Das muss man dann sehen, was dann auch über die Parteigremien

der jeweiligen Partner entsprechend entschieden wird.

Herr Haseloff, vielen Dank für das Gespräch.

Nach den Erkenntnissen der Forschungsgruppe Wahlen

glauben die Wähler in Sachsen-Anhalt mehrheitlich nicht,

dass Kanzlerkandidat Laschet große Auswirkungen

auf das Wahlergebnis hatte und meinen auch,

dass die Wahl in Sachsen-Anhalt noch lange nichts

über den Ausgang der Bundestagswahl vorhersagt.

In der Tat: Sachsen-Anhalt ist nicht repräsentativ für Gesamtdeutschland.

Aber den ein oder anderen Fingerzeig gibt es aus Magdeburg trotzdem,

etwa, dass wie immer viel von den jeweiligen Kandidaten abhängt,

dass sich die Grünen ihrer Umfrageerfolge

nicht sicher sein können und die SPD sich wirklich Sorgen machen muss.

Dazu gleich noch ein Gespräch mit Saskia Esken.

Wie im politischen Berlin auf die heutigen Ergebnisse reagiert wurde,

berichtet Patricia Wiedemeyer.

Die Erleichterung ist groß, die Botschaft klar:

Wenn die Union geschlossen auftritt, könnten Wahlen gewonnen werden,

so die ersten Reaktionen aus dem Adenauerhaus.

Die Menschen haben gesehen,

die CDU steht für einen vernünftigen Kurs der Mitte,

für einen sozialen Ausgleich, hat einen starken Ministerpräsidenten.

Und genauso werden wir es auch im Bundestagswahlkampf handhaben,

mit Armin Laschet an der Spitze und einer geschlossenen CDU.

Die Botschaft ist klar und eindeutig:

Die CDU kann noch Wahlen gewinnen.

Das ist eine eindrucksvolle Bestätigung,

auch für unseren Kanzlerkandidaten, Armin Laschet,

und gute Ausgangslage für die Bundestagswahl.

Trotz aller Freude, auch der CDU müsste zu denken geben,

dass die AfD zweitstärkste Partei geworden ist.

Bei Wahlen im Osten scheinen die internen Querelen

der letzten Zeit nicht abzuschrecken.

Es gibt überall regionale Unterschiede.

Das ist bei jeder anderen Partei genauso.

Die CDU hat in Städten ganz andere Ergebnisse als auf dem Land.

Wir haben im Osten starke Ergebnisse,

die SPD verschwindet in Ostdeutschland.

Insgesamt ist Politik ein Ausdauerlauf.

Wir werden auch im Westen zulegen, da bin ich mir ziemlich sicher.

Und das ist für uns Motivation, auch für die Bundestagswahl.

Enttäuschend dagegen die Ergebnisse sowohl für SPD, Linke und Grüne.

Sie alle eint die Erklärung, sie hätten Stimmen

durch die Polarisierung zwischen CDU und AfD verloren.

Diese Polarisierung, die auch ein Stück weit inszeniert wurde,

Haseloff oder AfD, wo wir jetzt sehen,

dass da 14 % dazwischenliegen, die hat dazu geführt,

dass viele gesagt haben:

So schlecht soll mein Land dann doch nicht dastehen,

dann wähle ich CDU.

Landtagswahlen sind immer sehr landesspezifisch.

Das haben wir auch in allen vorangegangenen Wahlen gesehen.

Die Bundestagswahl, da geht es um etwas anderes,

um die Erneuerung unseres Landes nach der Pandemie.

Aber klar ist, wir haben uns in Sachsen-Anhalt etwas mehr erwünscht.

Das ist eine Wahl, die nichts zu sagen hat für das,

was in 112 Tagen ist, die Bundestagswahl.

Da kämpfen wir, da sind wir geschlossen.

Da gibt es viele Möglichkeiten, auch noch über Themen zu reden.

Und wir haben mit Olaf Scholz den Kanzlerkandidaten,

den die Menschen sich am besten im Kanzleramt vorstellen können.

Nach zehn Jahren schafft die FDP den Wiedereinzug in den Landtag

sieht sie sich nun natürlich im Aufwind.

Für uns im Bund bestätigt sich unser Kurs:

sehr seriös, aber auch kritisch

mit der Politik der Großen Koalition umzugehen.

Die Fragen der bürgerlichen Frei- heitsrechte nach vorne zu rücken.

Ganz offensichtlich haben unsere Antworten

für die wirtschaftliche Belebung, die Modernisierung der Wirtschaft

viele Menschen dort überzeugt.

Die Reaktionen im politischen Berlin:

zwischen Aufatmen und Alarmstimmung.

Die große Erschütterung ist ausgeblieben.

Aber mit Blick auf die Bundestagswahl

haben v.a. Linke und SPD wenig Grund für Optimismus.

Das ist natürlich ein Ergebnis,

das uns nicht zufrieden stellen kann.

Ich habe mit Lars Klingbeil, Norbert Walter-Borjans und Olaf Scholz

Sachsen-Anhalt in letzter Zeit besucht.

Die SPD in Sachsen-Anhalt hat Themen gesetzt,

die wirklich von Belang waren für die Leute in Sachsen-Anhalt.

Aber das Ergebnis ist, wie es ist.

Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten

deutlich zu machen haben, dass es um sehr wichtige Themen geht.

Die Polarisierung hätte aber auch anderen nutzen können.

Leute aus der Arbeiterschicht sind zur AfD gelaufen.

Das ist doch erschütternd für eine sozialdemokratische Partei.

Wir müssen in den nächsten Monaten deutlich machen,

dass angeglichene Löhne und angeglichene Renten

ein wichtiges Ziel ist.

Glauben Sie, dass es allein die ökonomischen Gründe sind,

die einen dazu bewegen,

das Kreuzchen auf der einen oder anderen Seite zu setzen?

Es sind schon Fragen der gerechten Infrastruktur

und der gerechten Löhne.

Die Menschen dürsten nach Gerechtigkeit.

Fragen der sozialen Gerechtigkeit spielen eine große Rolle.

Diese Leute wählen aber nicht die SPD.

Wir werden in den nächsten Monaten auf die richtigen Themen setzen.

Der geht es um die Gestaltung dieser Umbrüche.

Auch um die Umbrüche in Ostdeutschland.

Der Klimawandel und die digitale Veränderung.

Das sind Themen, mit denen Sie dort aber nicht so gut ankommen.

Wir sind bereit, den Weg mit ihnen gemeinsam zu gehen

und ihnen soziale Sicherheit zu geben.

Sie und Herr Walter-Borjans und Herr Olaf Scholz waren dort,

aber das scheint ja nicht so geholfen zu haben.

Die letzten Tage, die wir dort unterwegs waren,

waren auch nach der Briefwahl - das konnte dort nicht mehr zünden.

Da konnten wir nicht helfen, um das Ergebnis zu beeinflussen.

Aber tatsächlich haben wir nicht das Ergebnis erzielt,

das wir erzielen wollten.

Sie sind eigentlich im Bereich der Kleinparteien

und nicht mehr der Volksparteien.

Ja, das ist so.

Wir haben viel zu arbeiten in den nächsten Wochen und Monaten,

aber wir sind gut vorbereitet.

Reiner Haseloff hat es geschafft:

Der Amtsbonus stärkte

den einzigen bundesweit bekannten Politiker Sachsen-Anhalts.

Durch seine Widerrede gegen Merkels Corona-Politik

konnte er bei den eigenwilligen Sachsen-Anhaltern Punkte sammeln.

Seinen klaren Sieg gegen die AfD verdankt er auch der Polarisierung.

Wer einen Erfolg der Rechtsradikalen verhindern wollte,

der wählte Haseloff.

Unbestritten profitiert der CDU-Bundesvorsitzende Laschet

von Haseloffs Sieg.

Die Kanzlerkandidatur wird ihm nun niemand mehr streitig machen.

Ernüchternd ist das Ergebnis für die SPD: einstellig.

Trostlos auch für Olaf Scholz,

der als Kanzlerkandidat hier im Land durchaus gefällt.

Die Grünen können bei weitem nicht holen,

was erste Umfragen versprachen.

Kein Baerbock-Aufschwung in Sicht.

Der Osten bleibt die große Baustelle der Klimapartei.

Die Liberalen ziehen zwar wieder in den Landtag.

Ob sie mitregieren, entscheidet jetzt Haseloff.

Im Koalitionspoker hat er die Qual der Wahl.

Die Linken stürzen tief.

Auch deshalb kann die AfD ihr Ergebnis vom letzten Mal

fast halten trotz fort- schreitender Radikalisierung.

Eine Machtoption haben die Rechtspopulisten nicht.

Aber mehr als 20 % AfD-Wähler,

das bleibt ein Alarmsignal für unsere Demokratie.

Sicher, gerade in Sachsen-Anhalt,

wo Björn Höcke heute zur AfD-Wahlparty kam,

gibt es eingefleischte Rechtsextreme.

Es gibt aber auch das Gefühl, nicht wahrgenommen zu werden

oder benachteiligt zu sein.

Wenn die neue Regierung soziale Fragen, niedrige Löhne,

eine schlechte Infrastruktur energisch anpackt,

dann können AfD-Wähler*innen zurückgewonnen werden.

Die Christdemokraten konnten heute ihre Macht also ausbauen,

haben die AfD aber nicht nachhaltig geschwächt.

Von demokratischer Normalität

ist Sachsen-Anhalt immer noch weit entfernt.

Dazu braucht es nicht nur die Verweigerung von Zusammenarbeit,

sondern ein selbstbewusstes Gegenangebot.

Und jetzt macht Heinz Wolf weiter mit den Nachrichten.

Gesundheitsminister Spahn hat den Vorwurf

um angeblich minderwertige Corona-Schutzmasken zurückgewiesen.

Die Masken seien intensiv geprüft worden

und hätten alle nötigen Eigenschaften.

SPD und Opposition hatten ihm vorgeworfen,

er habe unbrauchbare Masken an Bedürftige verteilen wollen.

SPD-Chef Walter-Borjans kritisierte Spahns Krisenmanagement

und legte dem Koalitionspartner

indirekt die Entlassung des Ministers nahe.

Der Blick auf die Corona-Lage

und die Zahlen vom Robert Koch-Institut:

Das RKI meldet 2.440 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.

Das sind 1.412 weniger als vergangenen Sonntag.

74 Todesfälle kamen innerhalb eines Tages hinzu.

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sinkt auf 24,7.

Ab morgen fällt in Deutschland

die Priorisierung bei den Corona-Impfungen weg.

Sie sind dann nicht mehr vor allem Älteren,

Menschen mit Vorerkrankungen oder bestimmten Berufen vorbehalten,

sondern generell für die Impfwilligen freigegeben.

Allerdings soll es den Sommer über dauern,

bis für alle genug Impfstoff da ist.

In Mexiko findet die größte Abstimmung

in der Geschichte des Landes statt.

Mehr als 20.000 Ämter werden neu besetzt,

darunter Parlamentssitze und Bürgermeisterämter.

Mehr als 90 Mio. Mexikaner sind zur Stimmabgabe berechtigt.

Der Wahlkampf war geprägt von zahlreichen Gewalttaten.

Mindestens 90 Politiker wurden seit September ermordet.

Dahinter werden rivalisierende Drogenkartelle vermutet.

Unwetter mit teils heftigem Starkregen

haben in vielen Regionen Deutschlands punktuell große Schäden verursacht.

Wie hier in Sachsen kam es zu Überschwemmungen,

örtlich mussten unterhöhlte

oder unter Schlamm begrabene Straßen gesperrt werden.

Die Feuerwehr war im Dauereinsatz, z.B. um Keller auszupumpen.

Vielerorts ereigneten sich Unfälle, die meisten verliefen glimpflich.

Zum Sport: Kanada ist zum 27. Mal Eishockey-Weltmeister.

Beim Turnier im lettischen Riga besiegte das Team im Finale

Titelverteidiger Finnland mit 3:2 nach Verlängerung.

Die deutsche Eishockey-Mannschaft hat ihre Hoffnung auf eine Medaille

bei der WM in Riga nicht erfüllen können.

Im Spiel um Platz 3 gab es eine 1:6-Niederlage gegen das US-Team.

Im zehnten Turnierspiel will Deutschland einfach nichts glücken.

Selbst bei Überzahl geht der Puck nicht ins Tor.

Die USA dagegen stecken den Frust

über ihr verlorenes Halbfinale locker weg.

Drei Tore in gut vier Minuten,

die mit Abstand höchste deutsche Niederlage bei dieser WM.

Nach den großartigen Leistungen der Vortage

scheint das Team von Toni Söderholm auch mental restlos erschöpft.

Immerhin Dominik Bittner trifft noch zum 1:5.

Endstand aber 6:1 für die USA.

Die Fußballerinnen von Bayern München

haben sich die vierte Meisterschaft der Vereinsgeschichte gesichert -

mit einem 4:0 gegen Eintracht Frankfurt

am letzten Spieltag der Frauen-Bundesliga.

Den Formel-1 Grand Prix von Aserbaidschan

hat Sergio Perez gewonnen, vor Sebastian Vettel und Pierre Gasly.

Der WM-Gesamtführende Max Verstappen schied nach einem Unfall aus.

Nach vier Tagen sind heute die Finals zu Ende gegangen.

Einen der deutschen Meistertitel an diesem Schlusstag

gewann Weltmeisterin Malaika Mihambo in Braunschweig

mit einer Weite von 6,62 m.

Den Titel im Turm-Synchronspringen

holten Patrick Hausding und Timo Barthel.

Hausding hatte gestern bereits im Kunstspringen

vom Drei-Meter-Brett gewonnen.

Und dann folgt zu guter Letzt jetzt noch der Blick auf die nächste Woche.

Christian von Rechenberg

hat da einige wichtige Termine zusammengestellt.

Richter*innen aus den Niederlanden, die das zu entscheiden haben,

sahen sich vor wenigen Tagen das rekonstruierte Wrack genau an,

überzeugten sich u.a. von Spuren einer Flugabwehrrakete.

Am Dienstag beginnt nach langer Vorbereitung nun das Hauptverfahren.

Es geht um Mord an 298 Menschen.

Angeklagt sind vier Männer: drei Russen und ein Ukrainer,

alle auf der Flucht.

Start der Berlinale Teil II.

Die meisten Filme im Wettbewerb hatten Jury und Fachleute

ja schon begutachtet – online oder in kleiner Runde.

Nun darf das Publikum gucken - und zwar, Achtung, im Kino.

Aber nicht in diesen hier, nein, mehr so draußen.

Es ist Sommer, da geht Open Air.

Und für sowas hat Berlin ja Platz.

16 Orte, zweieinhalb Wochen lang: Summer Special.

Er liegt schon etwas zurück, der letzte G7-Gipfel.

Nach einem Jahr Zwangspause

trifft man sich am Freitag nun wieder – in Cornwall.

Gastgeber Boris Johnson muss dicke Brocken auftischen:

Corona, Handel, Klima.

Immerhin kein Störenfried mehr in Sicht,

es könnte ein produktiver Gipfel werden.

Der erste für Joe Biden, der letzte für Angela Merkel.

Ebenfalls am Freitag: der Parteitag der Grünen in Berlin.

Wieder digital, so wie der letzte, aber auch ebenso geräuschlos?

Das Spitzenduo hat Fehler gemacht.

Die Delegierten werden Fragen stellen wollen und diskutieren,

auch über das Wahlprogramm.

Mehr als 3.000 Änderungsanträge liegen vor,

Härtetest für die gern betonte Geschlossenheit.

Und zu den Wetteraussichten zum Start in die neue Woche:

Im Emsland, an der Ostsee und an der Oder scheint morgen die Sonne.

Sonst gibt es Schauer, südlich des Mains auch Gewitter,

örtlich mit Starkregen.

Schauer und Gewitter gibt es auch in den nächsten Tagen,

am Donnerstag nur noch im Südosten.

In Norddeutschland scheint die Sonne am längsten.

Das war's von uns, es folgt der Sonntagskrimi.

Um 0.30 Uhr gibt es dann die nächste heute Xpress.

Hier erwarten Sie morgen Claus Kleber und Gundula Gause,

die Sie durch die nächste Woche begleiten.

Auf Wiedersehen.