×

Utilizziamo i cookies per contribuire a migliorare LingQ. Visitando il sito, acconsenti alla nostra politica dei cookie.


image

2021 ZDF Sendung, heute journal vom 29.12.2021 - Ukrainische Grenzsituation - Der Blick nach Russland; AKW-Brokdorf geht vom Netz - Symbol

heute journal vom 29.12.2021 - Ukrainische Grenzsituation - Der Blick nach Russland; AKW-Brokdorf geht vom Netz - Symbol

Diese Untertitel sind live produziert.

Und jetzt das "heute journal", mit Claus Kleber und Gundula Gause.

Guten Abend.

Es ist eine seltsame Zeit im Nachrichtengeschäft, schon lange.

Ein Virus wirft einen so gewaltigen Schatten auf die Landschaft,

dass Vorgänge unbeachtet bleiben,

die normalerweise Sondersendungen provozieren würden.

Es geht um Krieg und Frieden.

Russland, genauer.

Vladimir Putin hat sein Militär - Waffen, Logistik und Soldaten -

östlich der Ukraine derart konzentriert und aufgestellt,

dass es er keine Worte mehr braucht,

um seiner Forderung maximalen Nachdruck zu geben.

Der Westen soll sich raushalten aus Moskau Einflusszone.

Und westliche Spionage-Satelliten sollen ruhig selbst

die Aufnahmen machen, die den Westen unter Druck setzen.

Unser Korrespondent Axel Storm ist unterwegs.

An der Grenzen der Ukraine zu Russland und Belarus

und in der Hauptstadt Kiew.

Ein Bericht aus einem Land, das allen Grund hat,

nervös ins nächste Jahr zu sehen.

Knoblauch, Zwiebeln, Rote Beete natürlich,

Dill, klassischer wird es nicht, patriotischer auch nicht.

Svetlana und Svetlana verpacken trockene Zutaten.

Wir machen ukrainischen Borschtsch für unsere Soldaten an der Front.

Ein Paket ergibt 5 l Borschtsch, das sind zehn Portionen.

Die kräftige Suppe für die Männer an den Fronten ist spendenfinanziert.

Die Regierung tut zu wenig wie Soldaten, sagen die beiden.

Deswegen sind sie Teil der Köchinnen-Hundertschaft.

Ich schaue mir die Dinge realistisch an,

Ich sehe, dass unser Land geographisch zwischen Russland

und Europa liegt.

Wir müssen für unsere Existenzrechte kämpfen.

Suppenlöffel und Messer als Waffen.

Angesichts dieser Bilder gibt es wenig zu spaßen.

Putin hat eine Druckkulisse aufgebaut.

Rund 100.000 russische Soldaten an der Grenze zur Ukraine.

Der Kreml erwartet keine Osterweiterung von der NATO.

Wir fahren hin zur Grenze, ans Dreiländereck Glarus Ukraine und

Russland.

In einem kleinen Dorf lernen wir Natalija kennen.

Angst vor dem Krieg hat sie schon.

Natürlich haben wir Angst, mein Sohn hat mich gefragt was die machen wenn

es Krieg gibt? Ich hab gesagt ich weiß es nicht.

Der Soldat zeigt mir wie es auf der anderen Seite der Grenze aussieht.

Von hier aus sind es weniger als 100 m nach Russland.

Wir sehen Sicherheit Infrastruktur, sie ist weiß.

Alle wissen, nichts zu sehen heißt nicht dass die Gefahr nicht da ist.

Ein Sohn der Stadt, er starb im Kampf gegen die prorussischen

Separatisten im Osten.

Im Dorf treffen wir auch Anatoli.

Moskau weiß, dass viele Menschen Hirose stimmig sind,

sie sind nicht dumm genug um ihre eigenen Menschen zu töten.

Was kann man machen, um Russland zu drohen?

Der Westen hat keine gemeinsame Strategie.

Eins hat Putin erreicht.

Am 10. Januar kommen in Genf Russen und Amerikaner zusammen,

um über die Sache zu reden.

Vielen in Europa gefällt das nicht.

Aber Reden ist wenigstens besser als kämpfen.

Deutschland lag ganz weit vorne, vor zehn Jahren,

bei den Reaktionen auf die Katastrophe von Fukushima.

Ein Erdbeben unter dem pazifischen Ozean.

Eine Flutwelle, die Japans Ostküste überrollte.

Und die Sicherheitssysteme des Kernkraftwerks Fukushima lahm legte.

Mehr als 18.000 Menschen kamen ums Leben.

Durch das Beben und die Flut.

Nach allem, was man weiß,

verstarb ein Mensch an den Gesundheitsfolgen der Strahlung.

Wobei da Langzeitwirkungen offen bleiben.

In Deutschland beschloss Merkels Koalition aus Union und FDP

eine energiepolitische Rolle rückwärts.

Kein anderes Land hat vergleichbar reagiert.

Auch Japan nicht.

Für die einen war das überfällige Vernunft,

für andere sinnlos teures Fähnchen-nach-dem-Wind hängen.

Aber es wird konsequent durchgezogen.

Übermorgen gehen das KKW in Brokdorf und zwei weitere vom Netz,

im Lauf des nächsten Jahres folgen die letzten drei.

Dann ist die Kernforderung der Kernkraft-Gegner endgültig erfüllt.

Hermann Bernd berichtet vom einstigen Brennpunkt dieser Bewegung heute.

Schon von weitem zu sehen, direkt hinter dem Elbdeich.

Am 31. Dezember geht die Anlage für immer vom Netz,

Das Aus – schon ein emotionaler Moment

und ein gravierender Einschnitt für die rund 300 Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter vor Ort, sagt Uwe Jorden,

der das Kernkraftwerk seit 16 Jahren leitet.

Die Gefühle sind gemischt, natürlich Wehmut,

dass jetzt die Anlage abgeschaltet wird,

der Zustand der Anlage ist nach wie vor sehr gut

der technische Zustand.

Auf der anderen Seite haben wir aber als Betreiber auch akzeptiert,

dass jetzt das Gesetz auch so umgesetzt werden muss,

wie es festgeschrieben worden ist.

1986, wenige Monate nach Tschernobyl war das AKW in Betrieb gegangen.

Von Anfang an gab es heftigen Widerstand von Atomkraftgegnern

gegen das Projekt.

Die größte Demo im Februar 1981 mit mehr als 100.000 Teilnehmern

und heftigen Ausschreitungen.

Rund 500 Demonstrierende und 81 Polizisten wurden dabei verletzt.

Alles Geschichte, sagt der 79-jährige Karsten Hinrichsen,

der in den 70iger Jahren von Hamburg nach Brokdorf umzog,

und der seitdem die Proteste unterstützte.

Ich freue mich still, aber stetig, dass das Ding nun abgeschaltet wird.

Es ist keine Euphorie, manche fragen mich, ob das jetzt so ein Sieg wäre

nein, ist es ist nicht, dafür hat das viel zu lange gedauert,

45 Jahre, wenn das nach der ersten Demo abgeschaltet

und gar nicht gebaut worden wäre, das wäre ein Sieg gewesen.

Rund 1000 Einwohner hat Brokdorf.

Das Aus bringe durchaus auch Nachteile, sagen viele.

Weniger Gewerbesteuern etwa.

Im AKW selbst bereiten sie sich jetzt

auf den schwierigen Rückbau vor.

Als erstes wird Mitte Januar der Reaktorkern entladen

und die 193 Brennelemente kommen ins Abklingbecken.

Entsorgung des nuklearen Erbes.

Bis 2039 sollen die Arbeiten dauern, die meisten der 300 Mitarbeiter

behalten dafür ihren Job.

Wir haben langfristige Zukunftsperspektiven geschaffen.

Für die eigenen Kolleginnen und Kollegen im Rückbau.

Das ist ja noch eine große Aufgabe, die vor uns liegt und die wir jetzt,

22 und 23, richtig beginnen wollen, nämlich die Anlage von innen

nach außen zurück zu bauen.

Schritt für Schritt.

Brokdorf galt übrigens immer als eines der zuverlässigsten

Atomkraftwerke weltweit und erzeugte seit 1986

insgesamt 380 Milliarden Kilowattstunden Strom.

Robert Habeck ist als Bundesminister für Wirtschaft

und Klimaschutz verantwortlich.

Als Vizekanzler ist der mitverantwortlich

für die gesamte Regierungspolitik.

Guten Abend, Herr Habeck.

Guten Abend, Herr Kleber.

Hätte es den Atomausstieg 2011 nicht gegeben,

könnte man heute bis zu 18 Kohlekraftwerke abschalten.

Für das Klima wäre das bedeutend besser.

War der Ausstieg eine Klimasünde?

Nein, der Atomausstieg ist richtig.

Und wir sehen auch an den anderen Ländern,

dass die Wartung der Atomkraftwerke sehr, sehr teuer ist.

Das gilt auch für Frankreich.

Wir steigen jetzt sehr schnell aus als europäisches Land,

aber wir haben diesen Weg bewusst gewählt,

und wir können die Klimaziele auch mit dem Atomausstieg erreichen.

Sie werden die Klimaziele zunächst mal verfehlen,

in diesem Jahr und im nächsten.

Und wer weiß, was danach kommt.

Das ist richtig.

Aber das liegt daran,

dass in den letzten Jahren zu wenig erneuerbare ausgebaut wurden.

Es liegt natürlich immer an der vorigen Regierung,

was im Moment schiefgeht.

In ein paar Jahren...

* Unverständlich *

An Ihnen kann es tatsächlich nicht liegen.

Trotzdem die Bewertungsfrage.

Ich verstehe die Logik noch nicht.

Warum ist es egal, dass 18 Kohlekraftwerke weiterlaufen müssen,

weil die Atomkraft wegfällt,

obwohl damit eine enorme CO2-Belastung einhergeht?

Nein, das ist natürlich nicht egal.

Wir müssen jetzt schnell aus der Kohle auch raus.

Der Weg ist klar zu beschreiben.

Wir brauchen ein schnellen, massiven Ausbau von erneuerbaren Energien.

Die werden die große Menge an Strom und Energie -

da soll dann umgewandelt werden, auch für den Verkehrssektor

oder für die Industrie in Wasserstoff bspw.

Den werden wir brauchen in Deutschland.

Für die Lücken, die es geben wird,

werden vorübergehend Gaskraftwerke benötigt.

Die sollen möglichst schnell

ebenfalls auf Wasserstoff umgestellt werden.

Wenn wir das gut hinkriegen, sind wir in 15, 13 Jahren so weit,

dass wir es geschafft haben.

Aber wir sind uns schon einig.

Man wär bedeutend weiter,

wenn man jetzt schon 18 Kohlekraftwerke abschalten könnte?

Man hätte andere Probleme.

Dann hätte man natürlich weniger Kohlestrom logischerweise.

Aber wir hätten viel Atomstrom, und die Probleme sehen wir gerade.

In Frankreich bspw. sind zeitgleich mit dem Abscheiden

von drei Atomkraftwerken in Deutschland vier vom Netz gegangen,

in einem Volumen, das größer ist als die deutsche Abschaltung.

Die werden jetzt vorübergehend nur vom Netz gehen,

aber sie müssen für sehr viel Geld gewartet werden.

Die Schätzung, wieviel Milliarden Euro aufgebracht werden müssen

für die französischen Atomkraftwerke,

um die flott zu halten gehen in die dreistelligen zahlen, das heißt,

das wäre eine teure Tasse Tee geworden.

Atomkraft statt Kohle ist auch nicht die richtige Antwort.

Die richtige Antwort ist Ausbau der Erneuerbaren

und dann schnell Gas- zu Wasserstoffkraftwerke machen.

Mittelfristig macht der Atomausstieg

Deutschland auch abhängiger von Russland als Gaslieferant.

Zum Beispiel über die Leitung Nord Stream 2,

von der Sie im Sommer im Wahlkampf gesagt haben:

"Mit uns in der Regierung wird dieses Projekt nicht weitergehen."

Jetzt sind Sie an der Regierung.

Wird es weitergehen?

Nord Stream 2 ist in der Zwischenzeit fertiggestellt worden

und sogar mit Gas befüllt worden.

Es steht eine Genehmigung aus, zwei ehrlicherweise.

Eine der Bundesnetzagentur, die meiner Fachaufsicht unterliegt,

und der europäischen Institutionen.

Diese Genehmigung wird geprüft nach Recht und Gesetz.

Nicht nach Politik?

Sie hatten einen politischen Willen gehabt,

dieses Projekt nicht voranzubringen.

Sie hätten die politische Macht, es zu stoppen.

Ja, aber wir sind ein Rechtsstaat.

Genehmigungen werden nach Recht und Gesetz erteilt.

Die Politik muss sich auf das politische Feld mit konzentrieren.

Das muss man dann außenpolitisch und geopolitisch analysieren.

D.h. mit Blick auf die Situation in der Ostukraine

und den Truppenaufmarsch der russischen Armee dort

wird man politisch zu entscheiden haben,

welche Sanktionen ggf. erlassen werden,

wenn es dort zu einem erneuten heißen Konflikt kommt.

Nun hat die Ukraine kürzlich an Afghanistan vorgeführt bekommen,

wie schnell der "Westen" seine Verbündeten im Stich lässt.

Die Ukraine legt großen Wert darauf, dieses Fast-Monopol auf Gasleitungen

aus Russland nach Westeuropa zu haben.

Wie erklären Sie Ihren ukrainischen Gesprächspartnern,

dass Deutschland möglicherweise die Konkurrenzlinie,

weil das Recht nun mal so sei, eröffnen wird?

Aus ukrainischer Sicht - und ich würde das teilen -

ist der weitere Bau der zweiten Gaspipeline durch die Ostsee,

also Nord Stream 2, eine Abkehr des Westens Europas von der Ukraine.

Der Fokus schwindet ein bisschen.

Das ist tatsächlich zu befürchten,

wenn wir nicht einen Gegen-Fokus aufbauen, und das tun wir.

Wir versuchen, die Ukraine als Energiepartner-Land

für die erneuerbaren Energien zu unterstützen.

Es gibt einen grünen Fonds, den wir aus Deutschland stark unterstützen.

Wir haben gute Möglichkeiten mit der Ukraine, den Wasserstoff,

von dem ich gerade gesprochen habe,

in einer Partnerschaft zu produzieren.

Das ist dann der Weg,

dass der Fokus Europas von der Ukraine nicht verschwindet,

sollte Nord Stream 2 genehmigt werden.

Nun wird in der aktuellen mili- tärische aufgeheizten Situation

die NATO Waffen an die Ukraine liefern.

Deutschland hat das bisher blockiert.

Jetzt kürzlich hat Deutschland diesen Widerstand aufgegeben,

im Fall von Drohnen-Abwehrwaffen, die nun auch mit deutscher,

mindestens stummer, Zustimmung geliefert werden können.

Was hat sich geändert an der deutschen Haltung

in der Waffenfrage?

Das ist ein Vorgehen, das mit den NATO-Partnern abgestimmt war.

Und dass man den Schutz der ukrainischen Bevölkerung

und der Soldaten auf diesem Weg sicherstellt, freut mich sehr.

Es gab eine Debatte im Sommer.

Für mich ist das eine gute Nachricht.

Nun wollen die Amerikaner und Russen,

und darüber sind viele sehr erleichtert in Genf,

Anfang Januar über die Lage in Mittelosteuropa verhandeln.

Europäer sitzen nicht mit am Tisch.

Ist das in Ordnung, dass die dort stören würden?

Nein, es gibt auch europäische Formate,

das Normandie-Format, also Deutschland-Frankreich-Russland,

die Ukraine, das wiederbelebt werden sollte.

Es gibt den NATO-Russland-Rat.

NATO, da sind die europäischen Länder mit dabei.

Natürlich sind bilaterale Gespräche auch immer sinnvoll,

wenn die USA und Russland mit- einander reden, kann das gut sein.

Aber Deutschland und Russland, Europa und Russland,

die müssen auch on speaking terms bleiben.

Das heißt miteinander in die Diskussion kommen.

Am Ende kann es nur diplomatische Lösungen

von allen politischen Krisen geben.

Etwas anderes zu wollen, etwas anderes zu denken

oder anzustreben, das wäre Wahnsinn.

Nun noch mal:

Es geht um Mittelosteuropa.

Und es gibt ein Verhandlungsformat über dieses Thema,

direkt zwischen Washington und Moskau.

Und da sitzt Europa nicht mit am Tisch.

Wie kann das in Ordnung sein?

Wie ich schon sagte:

Alles, was zur Lösung von Konflikten führt, ist prinzipiell in Ordnung.

Europa sollte sich nicht darauf ausruhen,

sondern seine eigenen Formate, seine eigenen Chancen nutzen.

Was tun Sie persönlich für die Ukraine,

die Ihnen offenbar am Herzen liegt?

Dieser Fond, dieser grüne Fond, von dem ich gesprochen habe,

wird von meinem Ministerium verwaltet.

Das heißt, das Geld sind ungefähr 150 Millionen Euro,

die moomentan drinstehen, stehen zur Verfügung

für den Start einer grünen Energieinfrastruktur

in der Ukraine.

Und eine Energiepartnerschaft zwischen der Ukraine und Europa,

Deutschland gar, herzustellen, das wäre tatsächlich sehr geboten

und sehr gut.

Wenn sich die Corona-Lage ein bisschen entspannt hat,

hab ich mir fest vorgenommen, zeitnah in die Ukraine zu reisen,

um das vielleicht auch politisch zu unterstützen.

Herr Habeck, danke für das Gespräch und einen schönen Abend.

Ich danke Ihnen und ich danke Ihnen für 19 Jahre scharfe Fragen.

Ich glaube, Sie haben Deutschland ein bisschen klüger gemacht.

Vielen Dank, Herr Kleber.

Dankeschön.

Das Gespräch hatten wir vor einer Stunde.

Karl Lauterbach, hat heute angesprochen,

was im Grunde allen längst klar war:

Aber diesmal sagte es der verantwortliche Minister

in aller Offenheit.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach geht angesichts

der feiertagsbedingten Untererfassung der Corona-Infektionszahlen

von einer hohen Dunkelziffer aus.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liege nach seiner Einschätzung

zwei bis drei Mal höher als derzeit ausgewiesen.

Das Robert-Koch-Institut gab die Inzidenz heute mit 205,5 an,

leicht niedriger als gestern.

40.043 Neuinfektionen wurden binnen 24 Stunden registriert,

5.616 weniger als vor einer Woche.

414 weitere Menschen starben mit oder an dem Virus.

In Frankreich ist die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Tages

auf 208.000 gestiegen, nach dem Tageshöchstwert gestern von 180.000.

Vor allem wegen der hoch-ansteckenden Omikron-Variante verzeichnen

auch die USA, Großbritannien, Spanien und Portugal

Rekordzahlen neuer Fälle.

Obwohl fast 90 Prozent der Portugiesen vollständig geimpft sind,

liegt die 7-Tage-Inzidenz dort bei 685. Die traditionellen Straßenfeste in Portugal zu Silvester sind verboten.

Internationale Kritik zieht Russland auf sich,

mit einem Gesetz für medizinische Pflichtuntersuchungen

für Deutsche und andere Ausländer.

Von heute an müssen sich Zugereiste mit Arbeitsvisum,

die sich länger als 90 Tage in Russland aufhalten,

zwangsweise testen lassen - etwa auf Drogenkonsum, Tuberkulose,

Geschlechtserkrankungen und AIDS.

Wirtschafts- und Journalisten- verbände warnen vor Missbrauch

der Daten und Abwanderung aus Russland.

Ein Gericht in Moskau hat jetzt auch

die Schließung der Menschenrechtszentren

von Memorial angeordnet,

nach dem Verbot seiner Dachorganisation

durch den Obersten Gerichtshof gestern.

Das Gericht bestätigte damit den Vorwurf der Staatsanwaltschaft

der aktiven Unterstützung von Extremisten.

Vor dem Gericht protestierten Anhänger Memorials.

Die Menschenrechts-Zentren

setzen sich für politisch Verfolgte in Russland ein

sowie für Migranten und Homosexuelle.

In Hongkong müssen die Menschen einen weiteren Schlag

gegen die Pressefreiheit hinnehmen:

chinesische Behörden haben noch ein unabhängiges Medium geschlossen:

das Online-Magazin "Stand News".

Sieben Journalisten wurden festgenommen, wegen des Vorwurfs

der "Verschwörung zum Veröffentlichen aufrührerischer Texte".

Mehr als 200 Polizisten durchsuchten die Redaktion und Privatwohnungen.

Bereits im Juni musste die pro-demokratische Zeitung

"Apple Daily" unter dem Druck der Behörden aufgeben.

Die großen, expressiven Maler der Gemeinschaft "Brücke"

waren weltweit schon oft die Helden von Ausstellungen

mit Rekord-Besucherzahlen.

So wie jetzt in Berlin, in dem Museum,

das sich ganz den Malern der "Brücke" widmet,

wurde ihr Werk noch nicht gesehen.

Die Schau fragt im Titel:

"Whose Expression" - was oder wer drückt sich da aus?

Die Frage lohnt.

Es entsteht ein völlig neuer Blick auf die Maler,

die ja damals gefeiert wurden für den Geist den sie malten.

Den Aufbruch aus der Enge der bürgerlichen Enge,

die Suche nach dem Natürlichen.

Ein verstellter Blick, stellt sich heraus.

Der sich die Leistungen ferner Kulturen einverleibte,

als wären sie herrenloses Strandgut,

bereit zur Verwertung durch die Malerherren aus Europa.

Stefan Merseburger über eine sehr politische Schau.

Sie wollten mit den Konventionen brechen, Avantgarde sein,

gegen das Bürgerliche aufbegehren.

Anregungen suchten und fanden die Maler der Brücke suchten

in ethnologischen Museen, die damals noch Völkerkundemuseen hießen.

Die Expressionisten waren fasziniert von den enormen Sammlungen,

die zur Zeit des Kolonialismus nach Deutschland verschleppt wurden.

Was wir natürlich aus heutiger Sicht kritischer reflektieren,

ist dass sie deren Herkunftskontexte,

vor allem auch die Erwerbumstände, wie die Objekte nach Deutschland

gekommen sind überhaupt nicht thematisiert

und auch nicht reflektiert haben.

Die berühmten Benin-Bronzen, Raubkunst,

die auch einen Emil Nolde begeisterte.

Ernst Ludwig Kirchner, gestaltete sein Atelier

als koloniales Gesamtkunstwerk, mit Möbeln Skulpturen

und bemalten Stoffen.

Die Künstler besuchten Zirkusvorstellungen

und sogenannte – aus heutiger Sicht menschenverachtende - Völkerschauen,

in denen Bewohner der Kolonien in Zoos zur Schau gestellt wurden.

Wie die meisten Menschen in Deutschland haben sie das nicht

kritisch hinterfragt.

Die meisten haben Europa nie verlassen.

Und natürlich waren diese Völkerschauen für die Künstler

gefühlt ein Blick in andere Welten.

Kirchner malte Akte schwarzer Menschen.

Er nannte sie “Negerakte“.

Die meisten blieben namenslos.

Ob er sie auf Völkerschauen fand, ist nicht bekannt.

In die Südsee, in deutsche “Schutzgebiete“,

wie man damals sagte, reisten kurz vor dem ersten Weltkrieg zwei Maler:

Emil Nolde mit seiner Frau Ada und Max Pechstein mit seiner Lotte.

Pechstein sah die Ausbeutung der Bevölkerung im Phosphatabbau

und malte trotzdem paradiesische Südseeidyllen.

Auch Nolde blendete die koloniale Wirklichkeit konsequent aus.

Er feierte eine Ursprünglichkeit, der die Kolonialherren längst

ein Ende gesetzt hatten.

Noldes malte auch Menschen, die von den Kolonialherren katalogisiert

und vermessen wurden.

Die Aquarelle zeigen sein anatomisches Interesse.

Gleichzeitig lassen sich gerade auch bei Nolde

in den Briefen Kommentare finden, die von einer Höherwertigkeit

der weißen Rasse ausgehen und wo auch deutlich wird,

dass er diese rassische Unterscheidung immer wieder

betont und seine Frau Ada auch.

Die Künstler, das macht die Ausstellung im Brücke-Museum klar,

waren Nutznießer des rassistischen Kolonialsystems.

In Frage gestellt haben sie es nicht.

Sie kultivierten den weißen Blick.

Wir leben heute in einer Welt, in der es leicht gemacht wird,

diese künstlerischen Leistungen dif- ferenzierter und kritisch zu sehen.

Die Sichtweise wird einem auf Silbertabletts und mühelos angeboten.

Ob man deshalb mal locker von oben herab auf die Malerpersönlichkeiten

eines anderen Jahrhunderts herabschauen muss,

ist wohl mehr als nur eine Diskussion wert.

Ignorieren darf man es nicht mehr.

Auch das ist kultureller Fortschritt.

Nachrichten aus einer Welt, wo andere Werte gezählt werden.

Am deutschen Aktienmarkt gehörte die Deutsche Bank

zu den Verlierer-Titeln:

Hintergrund ist eine Geldstrafe von knapp neun Millionen Euro,

erteilt...

von der Finanzaufsicht BaFin wegen des Vorwurfs mangelhafter,

interner Kontrollen bei der Berechnung

Am deutschen Aktienmarkt gehörte die Deutsche Bank

zu den Verlierer-Titeln:

Hintergrund ist eine Geldstrafe von knapp neun Millionen Euro,

erteilt...

von der Finanzaufsicht BaFin wegen des Vorwurfs mangelhafter,

interner Kontrollen bei der Berechnung

eines wichtigen Zinssatzes.

Frank Bethmann, worum geht es da genau?

Es geht um den Euribor.

Hört sich etwas kryptisch an.

Zu diesem Referenzzinssatz leihen sich Banken im Euro-Raum

untereinander Geld.

Ein bedeutsamer Zinssatz,

weil von ihm Geschäfte im Volumen von Hunderten Billionen Euro abhängen.

Am Euribor orientieren sich unter anderem Zinsen für Kredite,

beispielsweise für Baufinanzierungen.

Vor einigen Jahren war aufgeflogen, dass Mitarbeiter mehrerer Großbanken

bei der Berechnung dieser Referenz- zinssätze über Jahre getrickst hatten

Zum eigenen Vorteil.

Milliardenstrafen wurden fällig und eine EU-Kontrollverordnung

ins Leben gerufen.

Fortan können Banken nicht mehr einfach so

durch Nennung von Prozentsätzen einen Durchschnittszinssatz -

wie den Euribor oder Libor - bestimmen.

Nun müssen sie auch durch interne Kontrollen sicher stellen,

dass die Daten stimmig sind.

Die Deutsche Bank aber muss nun diese Strafe zahlen,

weil sie zeitweise gegen diesen Kontrollvorgaben verstoßen hat.

Auch wenn es damit wohl nicht

zu einer weiteren Manipulation des Euribor gekommen ist,

so werfen die Kontrolldefizite erneut kein gutes Licht

auf Deutschlands größte Bank.

Ein Sprecher der Deutschen Bank teilte heute mit,

dass man das Bußgeld akzeptiere, aber keine Hinweise darauf sehe,

dass es infolge der Mängel zu Fehlern gekommen sei.

Zum Auftakt der Vierschanzen-Tournee in Oberstdorf:

da hat Lokalmatador Karl Geiger den fünften Platz belegt.

Der Vorjahressieger vom Schattenberg zeigte sich bei starkem Regen

in guter Form und bleibt in Schlagweite

zum Tagessieger Kobayashi.

Der Japaner landete mit einem Traum-Flug über 141 Meter

im zweiten Durchgang auf Platz Eins.

Markus Eisenbichler liegt auf Rang sieben.

Bitter lief es für Severin Freund:

Er wurde nach einem guten ersten Durchgang wegen eines

nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert.

Die Gewinnzahlen vom Lotto am Mittwoch:

Sie lauten - ohne Gewähr: 6 - 10 - 14 - 20 - 31 - 46

Superzahl: 0

Weitere Gewinnzahlen auf lotto.zdf.de

Die Umweltschutzorganisation WWF warnt vor dem größten Artensterben

seit dem Ende der Dinosaurierzeit.

Über 40.000 bedrohte Tier- und Pflanzenarten stehen auf

der Roten Liste - mehr als je zuvor.

Zu den Verlierern zählten in diesem Jahr etwa viele

Wanderfischarten wie Lachse und Huchen.

Lichtblicke gibt es laut WWF dagegen dort, wo Menschen intensiv

am Natur- und Artenschutz arbeiteten.

So wurde in Deutschland etwa der höchste Bestand

an Großtrappen seit 40 Jahren gezählt.

Gegen 23.45 Uhr meldet sich hier Nazan Gökdemir

mit unserem "heute journal up:date".

Wir melden uns morgen wieder, bis dann.

Einen schönen guten Abend und herzlich willkommen zum Wetter.

Es ist viel zu mild für die Jahreszeit

und die Zufuhr warmer Luftmassen hält weiterhin an.

Die Warmluft kommt vom Atlantik her.

Dabei sind auch Regenbänder,

die uns im Tagesverlauf morgen überqueren werden.

Sie sehen eins, was sich allmählich ostwärts bewegt.

Im Nordosten Deutschlands ist es noch eisig kalt.

So gibt es in der Nacht wieder gefrorene Böden,

bzw. Regen, der auf diesen eisigen Böden dann noch gefriert.

Ansonsten nach Süden hin viele Wolken und Regen.

Aber dieser Regen verabschiedet sich allmählich nach Osten.

Von Westen her lockert es wieder auf, der Wind kann auch kräftig sein.

Die tiefsten Temperaturen Richtung Nordosten bei minus 2 Grad

und 13 Grad am Niederrhein.

Morgen im Tagesverlauf diese Regenbänder,

die allmählich ostwärts ziehen.

Zum Nachmittag und Abend kommt neuer Regen von Westen auf.

Der Wind aus Südwesten legt sich in Richtungen,

kräftig, an der Nordsee durchaus auch stürmisch,

mit höchsten Temperaturen bis sieben Grad Richtung Ostsee.

Hier also auch schon deutlich milder,

aber viel milder ist es Richtung Rhein-Main-Gebiet mit 16 Grad.

So ähnlich geht es in den nächsten Tagen weiter.

Am Silvester-Tag bis 16 Grad.

Im Norden viele Wolken und Regen,

dazu stürmischer Wind aus südwestlichen Richtungen.

Auch die folgenden Tage bleiben mild.

An Neujahr sogar mit sonnigen Ab- schnitten. Damit einen schönen Abend.

heute journal vom 29.12.2021 - Ukrainische Grenzsituation - Der Blick nach Russland; AKW-Brokdorf geht vom Netz - Symbol heute journal of 29.12.2021 - Ukrainian border situation - The view to Russia; AKW-Brokdorf goes off the grid - Symbol 2021年12月29日付heute journal - ウクライナ国境情勢 - ロシアへの展望;ブロックドルフ原子力発電所の停止 - シンボル heute journaal van 29.12.2021 - Oekraïense grenssituatie - Een blik op Rusland; Brokdorf kerncentrale gaat uit het net - Symbol heute journal 29.12.2021 - Situationen vid Ukrainas gräns - En titt på Ryssland; Brokdorfs kärnkraftverk tas ur drift - Symbol ний журнал від 29.12.2021 - Ситуація на українському кордоні - Погляд на Росію; АЕС Брокдорф відключилася від мережі - Символ

Diese Untertitel sind live produziert.

Und jetzt das "heute journal", mit Claus Kleber und Gundula Gause.

Guten Abend.

Es ist eine seltsame Zeit im Nachrichtengeschäft, schon lange.

Ein Virus wirft einen so gewaltigen Schatten auf die Landschaft, A virus casts such a huge shadow on the landscape

dass Vorgänge unbeachtet bleiben, that events go unnoticed,

die normalerweise Sondersendungen provozieren würden.

Es geht um Krieg und Frieden.

Russland, genauer.

Vladimir Putin hat sein Militär - Waffen, Logistik und Soldaten -

östlich der Ukraine derart konzentriert und aufgestellt, so concentrated and positioned east of Ukraine,

dass es er keine Worte mehr braucht,

um seiner Forderung maximalen Nachdruck zu geben.

Der Westen soll sich raushalten aus Moskau Einflusszone.

Und westliche Spionage-Satelliten sollen ruhig selbst

die Aufnahmen machen, die den Westen unter Druck setzen.

Unser Korrespondent Axel Storm ist unterwegs.

An der Grenzen der Ukraine zu Russland und Belarus

und in der Hauptstadt Kiew.

Ein Bericht aus einem Land, das allen Grund hat, A report from a country that has every reason

nervös ins nächste Jahr zu sehen. nervous to see next year.

Knoblauch, Zwiebeln, Rote Beete natürlich,

Dill, klassischer wird es nicht, patriotischer auch nicht. Dill, it doesn't get any more classic, nor more patriotic.

Svetlana und Svetlana verpacken trockene Zutaten. Svetlana and Svetlana pack dry ingredients.

Wir machen ukrainischen Borschtsch für unsere Soldaten an der Front. We make Ukrainian borscht for our soldiers at the front.

Ein Paket ergibt 5 l Borschtsch, das sind zehn Portionen.

Die kräftige Suppe für die Männer an den Fronten ist spendenfinanziert.

Die Regierung tut zu wenig wie Soldaten, sagen die beiden.

Deswegen sind sie Teil der Köchinnen-Hundertschaft.

Ich schaue mir die Dinge realistisch an,

Ich sehe, dass unser Land geographisch zwischen Russland

und Europa liegt.

Wir müssen für unsere Existenzrechte kämpfen.

Suppenlöffel und Messer als Waffen.

Angesichts dieser Bilder gibt es wenig zu spaßen.

Putin hat eine Druckkulisse aufgebaut.

Rund 100.000 russische Soldaten an der Grenze zur Ukraine.

Der Kreml erwartet keine Osterweiterung von der NATO.

Wir fahren hin zur Grenze, ans Dreiländereck Glarus Ukraine und

Russland.

In einem kleinen Dorf lernen wir Natalija kennen.

Angst vor dem Krieg hat sie schon.

Natürlich haben wir Angst, mein Sohn hat mich gefragt was die machen wenn

es Krieg gibt? Ich hab gesagt ich weiß es nicht.

Der Soldat zeigt mir wie es auf der anderen Seite der Grenze aussieht.

Von hier aus sind es weniger als 100 m nach Russland.

Wir sehen Sicherheit Infrastruktur, sie ist weiß.

Alle wissen, nichts zu sehen heißt nicht dass die Gefahr nicht da ist.

Ein Sohn der Stadt, er starb im Kampf gegen die prorussischen

Separatisten im Osten.

Im Dorf treffen wir auch Anatoli.

Moskau weiß, dass viele Menschen Hirose stimmig sind,

sie sind nicht dumm genug um ihre eigenen Menschen zu töten.

Was kann man machen, um Russland zu drohen?

Der Westen hat keine gemeinsame Strategie.

Eins hat Putin erreicht.

Am 10. Januar kommen in Genf Russen und Amerikaner zusammen,

um über die Sache zu reden.

Vielen in Europa gefällt das nicht.

Aber Reden ist wenigstens besser als kämpfen.

Deutschland lag ganz weit vorne, vor zehn Jahren,

bei den Reaktionen auf die Katastrophe von Fukushima.

Ein Erdbeben unter dem pazifischen Ozean.

Eine Flutwelle, die Japans Ostküste überrollte.

Und die Sicherheitssysteme des Kernkraftwerks Fukushima lahm legte.

Mehr als 18.000 Menschen kamen ums Leben.

Durch das Beben und die Flut.

Nach allem, was man weiß,

verstarb ein Mensch an den Gesundheitsfolgen der Strahlung.

Wobei da Langzeitwirkungen offen bleiben.

In Deutschland beschloss Merkels Koalition aus Union und FDP

eine energiepolitische Rolle rückwärts.

Kein anderes Land hat vergleichbar reagiert.

Auch Japan nicht.

Für die einen war das überfällige Vernunft,

für andere sinnlos teures Fähnchen-nach-dem-Wind hängen.

Aber es wird konsequent durchgezogen.

Übermorgen gehen das KKW in Brokdorf und zwei weitere vom Netz,

im Lauf des nächsten Jahres folgen die letzten drei.

Dann ist die Kernforderung der Kernkraft-Gegner endgültig erfüllt.

Hermann Bernd berichtet vom einstigen Brennpunkt dieser Bewegung heute.

Schon von weitem zu sehen, direkt hinter dem Elbdeich.

Am 31. Dezember geht die Anlage für immer vom Netz,

Das Aus – schon ein emotionaler Moment

und ein gravierender Einschnitt für die rund 300 Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter vor Ort, sagt Uwe Jorden,

der das Kernkraftwerk seit 16 Jahren leitet.

Die Gefühle sind gemischt, natürlich Wehmut,

dass jetzt die Anlage abgeschaltet wird,

der Zustand der Anlage ist nach wie vor sehr gut

der technische Zustand.

Auf der anderen Seite haben wir aber als Betreiber auch akzeptiert,

dass jetzt das Gesetz auch so umgesetzt werden muss,

wie es festgeschrieben worden ist.

1986, wenige Monate nach Tschernobyl war das AKW in Betrieb gegangen.

Von Anfang an gab es heftigen Widerstand von Atomkraftgegnern

gegen das Projekt.

Die größte Demo im Februar 1981 mit mehr als 100.000 Teilnehmern

und heftigen Ausschreitungen.

Rund 500 Demonstrierende und 81 Polizisten wurden dabei verletzt.

Alles Geschichte, sagt der 79-jährige Karsten Hinrichsen,

der in den 70iger Jahren von Hamburg nach Brokdorf umzog,

und der seitdem die Proteste unterstützte.

Ich freue mich still, aber stetig, dass das Ding nun abgeschaltet wird.

Es ist keine Euphorie, manche fragen mich, ob das jetzt so ein Sieg wäre

nein, ist es ist nicht, dafür hat das viel zu lange gedauert,

45 Jahre, wenn das nach der ersten Demo abgeschaltet

und gar nicht gebaut worden wäre, das wäre ein Sieg gewesen.

Rund 1000 Einwohner hat Brokdorf.

Das Aus bringe durchaus auch Nachteile, sagen viele.

Weniger Gewerbesteuern etwa.

Im AKW selbst bereiten sie sich jetzt

auf den schwierigen Rückbau vor.

Als erstes wird Mitte Januar der Reaktorkern entladen

und die 193 Brennelemente kommen ins Abklingbecken.

Entsorgung des nuklearen Erbes.

Bis 2039 sollen die Arbeiten dauern, die meisten der 300 Mitarbeiter

behalten dafür ihren Job.

Wir haben langfristige Zukunftsperspektiven geschaffen.

Für die eigenen Kolleginnen und Kollegen im Rückbau.

Das ist ja noch eine große Aufgabe, die vor uns liegt und die wir jetzt,

22 und 23, richtig beginnen wollen, nämlich die Anlage von innen

nach außen zurück zu bauen.

Schritt für Schritt.

Brokdorf galt übrigens immer als eines der zuverlässigsten

Atomkraftwerke weltweit und erzeugte seit 1986

insgesamt 380 Milliarden Kilowattstunden Strom.

Robert Habeck ist als Bundesminister für Wirtschaft

und Klimaschutz verantwortlich.

Als Vizekanzler ist der mitverantwortlich

für die gesamte Regierungspolitik.

Guten Abend, Herr Habeck.

Guten Abend, Herr Kleber.

Hätte es den Atomausstieg 2011 nicht gegeben,

könnte man heute bis zu 18 Kohlekraftwerke abschalten.

Für das Klima wäre das bedeutend besser.

War der Ausstieg eine Klimasünde?

Nein, der Atomausstieg ist richtig.

Und wir sehen auch an den anderen Ländern,

dass die Wartung der Atomkraftwerke sehr, sehr teuer ist.

Das gilt auch für Frankreich.

Wir steigen jetzt sehr schnell aus als europäisches Land,

aber wir haben diesen Weg bewusst gewählt,

und wir können die Klimaziele auch mit dem Atomausstieg erreichen.

Sie werden die Klimaziele zunächst mal verfehlen,

in diesem Jahr und im nächsten.

Und wer weiß, was danach kommt.

Das ist richtig.

Aber das liegt daran,

dass in den letzten Jahren zu wenig erneuerbare ausgebaut wurden.

Es liegt natürlich immer an der vorigen Regierung,

was im Moment schiefgeht.

In ein paar Jahren...

* Unverständlich *

An Ihnen kann es tatsächlich nicht liegen.

Trotzdem die Bewertungsfrage.

Ich verstehe die Logik noch nicht.

Warum ist es egal, dass 18 Kohlekraftwerke weiterlaufen müssen,

weil die Atomkraft wegfällt,

obwohl damit eine enorme CO2-Belastung einhergeht?

Nein, das ist natürlich nicht egal.

Wir müssen jetzt schnell aus der Kohle auch raus.

Der Weg ist klar zu beschreiben.

Wir brauchen ein schnellen, massiven Ausbau von erneuerbaren Energien.

Die werden die große Menge an Strom und Energie -

da soll dann umgewandelt werden, auch für den Verkehrssektor

oder für die Industrie in Wasserstoff bspw.

Den werden wir brauchen in Deutschland.

Für die Lücken, die es geben wird,

werden vorübergehend Gaskraftwerke benötigt.

Die sollen möglichst schnell

ebenfalls auf Wasserstoff umgestellt werden.

Wenn wir das gut hinkriegen, sind wir in 15, 13 Jahren so weit,

dass wir es geschafft haben.

Aber wir sind uns schon einig.

Man wär bedeutend weiter,

wenn man jetzt schon 18 Kohlekraftwerke abschalten könnte?

Man hätte andere Probleme.

Dann hätte man natürlich weniger Kohlestrom logischerweise.

Aber wir hätten viel Atomstrom, und die Probleme sehen wir gerade.

In Frankreich bspw. sind zeitgleich mit dem Abscheiden

von drei Atomkraftwerken in Deutschland vier vom Netz gegangen,

in einem Volumen, das größer ist als die deutsche Abschaltung.

Die werden jetzt vorübergehend nur vom Netz gehen,

aber sie müssen für sehr viel Geld gewartet werden.

Die Schätzung, wieviel Milliarden Euro aufgebracht werden müssen

für die französischen Atomkraftwerke,

um die flott zu halten gehen in die dreistelligen zahlen, das heißt,

das wäre eine teure Tasse Tee geworden.

Atomkraft statt Kohle ist auch nicht die richtige Antwort.

Die richtige Antwort ist Ausbau der Erneuerbaren

und dann schnell Gas- zu Wasserstoffkraftwerke machen.

Mittelfristig macht der Atomausstieg

Deutschland auch abhängiger von Russland als Gaslieferant.

Zum Beispiel über die Leitung Nord Stream 2,

von der Sie im Sommer im Wahlkampf gesagt haben:

"Mit uns in der Regierung wird dieses Projekt nicht weitergehen."

Jetzt sind Sie an der Regierung.

Wird es weitergehen?

Nord Stream 2 ist in der Zwischenzeit fertiggestellt worden

und sogar mit Gas befüllt worden.

Es steht eine Genehmigung aus, zwei ehrlicherweise.

Eine der Bundesnetzagentur, die meiner Fachaufsicht unterliegt,

und der europäischen Institutionen.

Diese Genehmigung wird geprüft nach Recht und Gesetz.

Nicht nach Politik?

Sie hatten einen politischen Willen gehabt,

dieses Projekt nicht voranzubringen.

Sie hätten die politische Macht, es zu stoppen.

Ja, aber wir sind ein Rechtsstaat.

Genehmigungen werden nach Recht und Gesetz erteilt.

Die Politik muss sich auf das politische Feld mit konzentrieren.

Das muss man dann außenpolitisch und geopolitisch analysieren.

D.h. mit Blick auf die Situation in der Ostukraine

und den Truppenaufmarsch der russischen Armee dort

wird man politisch zu entscheiden haben,

welche Sanktionen ggf. erlassen werden,

wenn es dort zu einem erneuten heißen Konflikt kommt.

Nun hat die Ukraine kürzlich an Afghanistan vorgeführt bekommen,

wie schnell der "Westen" seine Verbündeten im Stich lässt.

Die Ukraine legt großen Wert darauf, dieses Fast-Monopol auf Gasleitungen

aus Russland nach Westeuropa zu haben.

Wie erklären Sie Ihren ukrainischen Gesprächspartnern,

dass Deutschland möglicherweise die Konkurrenzlinie,

weil das Recht nun mal so sei, eröffnen wird?

Aus ukrainischer Sicht - und ich würde das teilen -

ist der weitere Bau der zweiten Gaspipeline durch die Ostsee,

also Nord Stream 2, eine Abkehr des Westens Europas von der Ukraine.

Der Fokus schwindet ein bisschen.

Das ist tatsächlich zu befürchten,

wenn wir nicht einen Gegen-Fokus aufbauen, und das tun wir.

Wir versuchen, die Ukraine als Energiepartner-Land

für die erneuerbaren Energien zu unterstützen.

Es gibt einen grünen Fonds, den wir aus Deutschland stark unterstützen.

Wir haben gute Möglichkeiten mit der Ukraine, den Wasserstoff,

von dem ich gerade gesprochen habe,

in einer Partnerschaft zu produzieren.

Das ist dann der Weg,

dass der Fokus Europas von der Ukraine nicht verschwindet,

sollte Nord Stream 2 genehmigt werden.

Nun wird in der aktuellen mili- tärische aufgeheizten Situation

die NATO Waffen an die Ukraine liefern.

Deutschland hat das bisher blockiert.

Jetzt kürzlich hat Deutschland diesen Widerstand aufgegeben,

im Fall von Drohnen-Abwehrwaffen, die nun auch mit deutscher,

mindestens stummer, Zustimmung geliefert werden können.

Was hat sich geändert an der deutschen Haltung

in der Waffenfrage?

Das ist ein Vorgehen, das mit den NATO-Partnern abgestimmt war.

Und dass man den Schutz der ukrainischen Bevölkerung

und der Soldaten auf diesem Weg sicherstellt, freut mich sehr.

Es gab eine Debatte im Sommer.

Für mich ist das eine gute Nachricht.

Nun wollen die Amerikaner und Russen,

und darüber sind viele sehr erleichtert in Genf,

Anfang Januar über die Lage in Mittelosteuropa verhandeln.

Europäer sitzen nicht mit am Tisch.

Ist das in Ordnung, dass die dort stören würden?

Nein, es gibt auch europäische Formate,

das Normandie-Format, also Deutschland-Frankreich-Russland,

die Ukraine, das wiederbelebt werden sollte.

Es gibt den NATO-Russland-Rat.

NATO, da sind die europäischen Länder mit dabei.

Natürlich sind bilaterale Gespräche auch immer sinnvoll,

wenn die USA und Russland mit- einander reden, kann das gut sein.

Aber Deutschland und Russland, Europa und Russland,

die müssen auch on speaking terms bleiben.

Das heißt miteinander in die Diskussion kommen.

Am Ende kann es nur diplomatische Lösungen

von allen politischen Krisen geben.

Etwas anderes zu wollen, etwas anderes zu denken

oder anzustreben, das wäre Wahnsinn.

Nun noch mal:

Es geht um Mittelosteuropa.

Und es gibt ein Verhandlungsformat über dieses Thema,

direkt zwischen Washington und Moskau.

Und da sitzt Europa nicht mit am Tisch.

Wie kann das in Ordnung sein?

Wie ich schon sagte:

Alles, was zur Lösung von Konflikten führt, ist prinzipiell in Ordnung.

Europa sollte sich nicht darauf ausruhen,

sondern seine eigenen Formate, seine eigenen Chancen nutzen.

Was tun Sie persönlich für die Ukraine,

die Ihnen offenbar am Herzen liegt?

Dieser Fond, dieser grüne Fond, von dem ich gesprochen habe,

wird von meinem Ministerium verwaltet.

Das heißt, das Geld sind ungefähr 150 Millionen Euro,

die moomentan drinstehen, stehen zur Verfügung

für den Start einer grünen Energieinfrastruktur

in der Ukraine.

Und eine Energiepartnerschaft zwischen der Ukraine und Europa,

Deutschland gar, herzustellen, das wäre tatsächlich sehr geboten

und sehr gut.

Wenn sich die Corona-Lage ein bisschen entspannt hat,

hab ich mir fest vorgenommen, zeitnah in die Ukraine zu reisen,

um das vielleicht auch politisch zu unterstützen.

Herr Habeck, danke für das Gespräch und einen schönen Abend.

Ich danke Ihnen und ich danke Ihnen für 19 Jahre scharfe Fragen. Thank you and thank you for 19 years of sharp questions.

Ich glaube, Sie haben Deutschland ein bisschen klüger gemacht. I think you made Germany a little smarter.

Vielen Dank, Herr Kleber. Thank you Mr Kleber.

Dankeschön.

Das Gespräch hatten wir vor einer Stunde. We had the conversation an hour ago.

Karl Lauterbach, hat heute angesprochen, Karl Lauterbach, addressed today

was im Grunde allen längst klar war:

Aber diesmal sagte es der verantwortliche Minister

in aller Offenheit.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach geht angesichts

der feiertagsbedingten Untererfassung der Corona-Infektionszahlen

von einer hohen Dunkelziffer aus.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liege nach seiner Einschätzung

zwei bis drei Mal höher als derzeit ausgewiesen.

Das Robert-Koch-Institut gab die Inzidenz heute mit 205,5 an,

leicht niedriger als gestern.

40.043 Neuinfektionen wurden binnen 24 Stunden registriert,

5.616 weniger als vor einer Woche.

414 weitere Menschen starben mit oder an dem Virus.

In Frankreich ist die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Tages

auf 208.000 gestiegen, nach dem Tageshöchstwert gestern von 180.000.

Vor allem wegen der hoch-ansteckenden Omikron-Variante verzeichnen

auch die USA, Großbritannien, Spanien und Portugal

Rekordzahlen neuer Fälle.

Obwohl fast 90 Prozent der Portugiesen vollständig geimpft sind,

liegt die 7-Tage-Inzidenz dort bei 685\\. Die traditionellen Straßenfeste in Portugal zu Silvester sind verboten.

Internationale Kritik zieht Russland auf sich,

mit einem Gesetz für medizinische Pflichtuntersuchungen

für Deutsche und andere Ausländer.

Von heute an müssen sich Zugereiste mit Arbeitsvisum,

die sich länger als 90 Tage in Russland aufhalten,

zwangsweise testen lassen - etwa auf Drogenkonsum, Tuberkulose,

Geschlechtserkrankungen und AIDS.

Wirtschafts- und Journalisten- verbände warnen vor Missbrauch

der Daten und Abwanderung aus Russland.

Ein Gericht in Moskau hat jetzt auch

die Schließung der Menschenrechtszentren

von Memorial angeordnet,

nach dem Verbot seiner Dachorganisation

durch den Obersten Gerichtshof gestern.

Das Gericht bestätigte damit den Vorwurf der Staatsanwaltschaft

der aktiven Unterstützung von Extremisten.

Vor dem Gericht protestierten Anhänger Memorials.

Die Menschenrechts-Zentren

setzen sich für politisch Verfolgte in Russland ein

sowie für Migranten und Homosexuelle.

In Hongkong müssen die Menschen einen weiteren Schlag

gegen die Pressefreiheit hinnehmen:

chinesische Behörden haben noch ein unabhängiges Medium geschlossen:

das Online-Magazin "Stand News".

Sieben Journalisten wurden festgenommen, wegen des Vorwurfs

der "Verschwörung zum Veröffentlichen aufrührerischer Texte".

Mehr als 200 Polizisten durchsuchten die Redaktion und Privatwohnungen.

Bereits im Juni musste die pro-demokratische Zeitung

"Apple Daily" unter dem Druck der Behörden aufgeben.

Die großen, expressiven Maler der Gemeinschaft "Brücke"

waren weltweit schon oft die Helden von Ausstellungen

mit Rekord-Besucherzahlen.

So wie jetzt in Berlin, in dem Museum,

das sich ganz den Malern der "Brücke" widmet,

wurde ihr Werk noch nicht gesehen.

Die Schau fragt im Titel:

"Whose Expression" - was oder wer drückt sich da aus?

Die Frage lohnt.

Es entsteht ein völlig neuer Blick auf die Maler,

die ja damals gefeiert wurden für den Geist den sie malten.

Den Aufbruch aus der Enge der bürgerlichen Enge, The departure from the narrowness of the bourgeois narrowness,

die Suche nach dem Natürlichen. the search for the natural.

Ein verstellter Blick, stellt sich heraus. A distorted view, it turns out.

Der sich die Leistungen ferner Kulturen einverleibte, Who incorporated the achievements of distant cultures,

als wären sie herrenloses Strandgut, as if they were lost flotsam,

bereit zur Verwertung durch die Malerherren aus Europa. ready for exploitation by painters from Europe.

Stefan Merseburger über eine sehr politische Schau. Stefan Merseburger on a very political show.

Sie wollten mit den Konventionen brechen, Avantgarde sein, They wanted to break with convention, be avant-garde,

gegen das Bürgerliche aufbegehren. to rebel against the bourgeois.

Anregungen suchten und fanden die Maler der Brücke suchten The painters of the bridge sought and found suggestions

in ethnologischen Museen, die damals noch Völkerkundemuseen hießen. in ethnological museums, which at that time were still called ethnological museums.

Die Expressionisten waren fasziniert von den enormen Sammlungen, The Expressionists were fascinated by the enormous collections

die zur Zeit des Kolonialismus nach Deutschland verschleppt wurden. who were deported to Germany at the time of colonialism.

Was wir natürlich aus heutiger Sicht kritischer reflektieren, What we of course reflect more critically from today's point of view,

ist dass sie deren Herkunftskontexte, is that they their contexts of origin,

vor allem auch die Erwerbumstände, wie die Objekte nach Deutschland

gekommen sind überhaupt nicht thematisiert

und auch nicht reflektiert haben.

Die berühmten Benin-Bronzen, Raubkunst,

die auch einen Emil Nolde begeisterte.

Ernst Ludwig Kirchner, gestaltete sein Atelier

als koloniales Gesamtkunstwerk, mit Möbeln Skulpturen

und bemalten Stoffen.

Die Künstler besuchten Zirkusvorstellungen

und sogenannte – aus heutiger Sicht menschenverachtende - Völkerschauen,

in denen Bewohner der Kolonien in Zoos zur Schau gestellt wurden.

Wie die meisten Menschen in Deutschland haben sie das nicht

kritisch hinterfragt.

Die meisten haben Europa nie verlassen.

Und natürlich waren diese Völkerschauen für die Künstler

gefühlt ein Blick in andere Welten.

Kirchner malte Akte schwarzer Menschen.

Er nannte sie “Negerakte“.

Die meisten blieben namenslos.

Ob er sie auf Völkerschauen fand, ist nicht bekannt.

In die Südsee, in deutsche “Schutzgebiete“,

wie man damals sagte, reisten kurz vor dem ersten Weltkrieg zwei Maler:

Emil Nolde mit seiner Frau Ada und Max Pechstein mit seiner Lotte.

Pechstein sah die Ausbeutung der Bevölkerung im Phosphatabbau

und malte trotzdem paradiesische Südseeidyllen.

Auch Nolde blendete die koloniale Wirklichkeit konsequent aus.

Er feierte eine Ursprünglichkeit, der die Kolonialherren längst

ein Ende gesetzt hatten.

Noldes malte auch Menschen, die von den Kolonialherren katalogisiert

und vermessen wurden.

Die Aquarelle zeigen sein anatomisches Interesse.

Gleichzeitig lassen sich gerade auch bei Nolde

in den Briefen Kommentare finden, die von einer Höherwertigkeit

der weißen Rasse ausgehen und wo auch deutlich wird,

dass er diese rassische Unterscheidung immer wieder

betont und seine Frau Ada auch.

Die Künstler, das macht die Ausstellung im Brücke-Museum klar,

waren Nutznießer des rassistischen Kolonialsystems.

In Frage gestellt haben sie es nicht.

Sie kultivierten den weißen Blick.

Wir leben heute in einer Welt, in der es leicht gemacht wird,

diese künstlerischen Leistungen dif- ferenzierter und kritisch zu sehen.

Die Sichtweise wird einem auf Silbertabletts und mühelos angeboten.

Ob man deshalb mal locker von oben herab auf die Malerpersönlichkeiten

eines anderen Jahrhunderts herabschauen muss,

ist wohl mehr als nur eine Diskussion wert.

Ignorieren darf man es nicht mehr.

Auch das ist kultureller Fortschritt.

Nachrichten aus einer Welt, wo andere Werte gezählt werden.

Am deutschen Aktienmarkt gehörte die Deutsche Bank

zu den Verlierer-Titeln:

Hintergrund ist eine Geldstrafe von knapp neun Millionen Euro,

erteilt...

von der Finanzaufsicht BaFin wegen des Vorwurfs mangelhafter,

interner Kontrollen bei der Berechnung

Am deutschen Aktienmarkt gehörte die Deutsche Bank

zu den Verlierer-Titeln:

Hintergrund ist eine Geldstrafe von knapp neun Millionen Euro,

erteilt...

von der Finanzaufsicht BaFin wegen des Vorwurfs mangelhafter,

interner Kontrollen bei der Berechnung

eines wichtigen Zinssatzes.

Frank Bethmann, worum geht es da genau?

Es geht um den Euribor. It's about the Euribor.

Hört sich etwas kryptisch an.

Zu diesem Referenzzinssatz leihen sich Banken im Euro-Raum

untereinander Geld.

Ein bedeutsamer Zinssatz,

weil von ihm Geschäfte im Volumen von Hunderten Billionen Euro abhängen.

Am Euribor orientieren sich unter anderem Zinsen für Kredite,

beispielsweise für Baufinanzierungen.

Vor einigen Jahren war aufgeflogen, dass Mitarbeiter mehrerer Großbanken

bei der Berechnung dieser Referenz- zinssätze über Jahre getrickst hatten

Zum eigenen Vorteil.

Milliardenstrafen wurden fällig und eine EU-Kontrollverordnung

ins Leben gerufen.

Fortan können Banken nicht mehr einfach so

durch Nennung von Prozentsätzen einen Durchschnittszinssatz -

wie den Euribor oder Libor - bestimmen.

Nun müssen sie auch durch interne Kontrollen sicher stellen,

dass die Daten stimmig sind.

Die Deutsche Bank aber muss nun diese Strafe zahlen,

weil sie zeitweise gegen diesen Kontrollvorgaben verstoßen hat.

Auch wenn es damit wohl nicht

zu einer weiteren Manipulation des Euribor gekommen ist,

so werfen die Kontrolldefizite erneut kein gutes Licht

auf Deutschlands größte Bank.

Ein Sprecher der Deutschen Bank teilte heute mit,

dass man das Bußgeld akzeptiere, aber keine Hinweise darauf sehe,

dass es infolge der Mängel zu Fehlern gekommen sei.

Zum Auftakt der Vierschanzen-Tournee in Oberstdorf:

da hat Lokalmatador Karl Geiger den fünften Platz belegt.

Der Vorjahressieger vom Schattenberg zeigte sich bei starkem Regen

in guter Form und bleibt in Schlagweite

zum Tagessieger Kobayashi.

Der Japaner landete mit einem Traum-Flug über 141 Meter

im zweiten Durchgang auf Platz Eins.

Markus Eisenbichler liegt auf Rang sieben.

Bitter lief es für Severin Freund:

Er wurde nach einem guten ersten Durchgang wegen eines

nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert.

Die Gewinnzahlen vom Lotto am Mittwoch:

Sie lauten - ohne Gewähr: 6 - 10 - 14 - 20 - 31 - 46

Superzahl: 0

Weitere Gewinnzahlen auf lotto.zdf.de

Die Umweltschutzorganisation WWF warnt vor dem größten Artensterben

seit dem Ende der Dinosaurierzeit.

Über 40.000 bedrohte Tier- und Pflanzenarten stehen auf

der Roten Liste - mehr als je zuvor.

Zu den Verlierern zählten in diesem Jahr etwa viele

Wanderfischarten wie Lachse und Huchen.

Lichtblicke gibt es laut WWF dagegen dort, wo Menschen intensiv

am Natur- und Artenschutz arbeiteten.

So wurde in Deutschland etwa der höchste Bestand

an Großtrappen seit 40 Jahren gezählt. counted on great bustards for 40 years.

Gegen 23.45 Uhr meldet sich hier Nazan Gökdemir

mit unserem "heute journal up:date".

Wir melden uns morgen wieder, bis dann.

Einen schönen guten Abend und herzlich willkommen zum Wetter.

Es ist viel zu mild für die Jahreszeit

und die Zufuhr warmer Luftmassen hält weiterhin an.

Die Warmluft kommt vom Atlantik her.

Dabei sind auch Regenbänder,

die uns im Tagesverlauf morgen überqueren werden.

Sie sehen eins, was sich allmählich ostwärts bewegt.

Im Nordosten Deutschlands ist es noch eisig kalt.

So gibt es in der Nacht wieder gefrorene Böden,

bzw. Regen, der auf diesen eisigen Böden dann noch gefriert.

Ansonsten nach Süden hin viele Wolken und Regen.

Aber dieser Regen verabschiedet sich allmählich nach Osten.

Von Westen her lockert es wieder auf, der Wind kann auch kräftig sein.

Die tiefsten Temperaturen Richtung Nordosten bei minus 2 Grad

und 13 Grad am Niederrhein.

Morgen im Tagesverlauf diese Regenbänder,

die allmählich ostwärts ziehen.

Zum Nachmittag und Abend kommt neuer Regen von Westen auf.

Der Wind aus Südwesten legt sich in Richtungen,

kräftig, an der Nordsee durchaus auch stürmisch,

mit höchsten Temperaturen bis sieben Grad Richtung Ostsee.

Hier also auch schon deutlich milder,

aber viel milder ist es Richtung Rhein-Main-Gebiet mit 16 Grad.

So ähnlich geht es in den nächsten Tagen weiter.

Am Silvester-Tag bis 16 Grad.

Im Norden viele Wolken und Regen,

dazu stürmischer Wind aus südwestlichen Richtungen.

Auch die folgenden Tage bleiben mild.

An Neujahr sogar mit sonnigen Ab- schnitten. Damit einen schönen Abend.