Vermeide diese typischen Fehler! (Deutsch lernen b1, b2, c1)
Hallihallo meine Lieben und herzlich willkommen zum neuen Video! Heute schauen wir mal wieder auf ein
paar typische Fehler, die ich immer wieder bei meinen Schülern höre und auf die ich
auch euch aufmerksam machen möchte. Wenn es euch interessiert, dann bleibt auf jeden Fall dabei!
Also meine Lieben, wir beginnen wie immer mit einem Satz, der einen Fehler beinhaltet
und diesen werden wir am Ende gemeinsam korrigieren. Und zwar: Ich habe mir so viele
Mühe gegeben, aber die Prüfung ist trotzdem nicht so gut gelaufen. Ich habe mir so viele Mühe gegeben. Was
könnte hier falsch sein? Also schauen wir jetzt auf den Unterschied zwischen viel, viele und
wenig, weniger, weil hier im Prinzip das gleiche Prinzip gilt, genau. Also, wir benutzen viel bzw.
wenig, wenn es sich um unzählbare Nomen handelt. Was heißt denn unzählbar? Unzählbar heißt, dass
wir es nicht zählen können. Also meistens sind es so abstrakte Dinge, beispielsweise Liebe oder
Aufmerksamkeit, aber auch so was wie Sand oder Regen oder so, genau. Und was ist nun mit viele
bzw. wenige? Diese benutzen wir nur mit zählbaren Nomen. Das sind Nomen, die wir zählen können: 1, 2, 3, 4
oder so. Beispielsweise: eine Flasche, viele Flaschen, weil wir diese Flaschen zählen können - 1, 2, 3, 4
und so weiter. Genau, das ist im Prinzip schon der Unterschied. So, meine Lieben, und ich glaube, jetzt ist
der beste Moment, um euch den Sponsor dieses Videos vorzustellen, und zwar die App Busuu. Ich habe mich
wirklich sehr gefreut, dass Busuu mich kontaktiert hat, weil ich diese App schon kenne, auch von meinen
Schülern, und weil die mit Abstand häufigste Frage von euch an mich ist: Lera, ich habe niemanden,
der mich korrigieren kann. Was soll ich tun? Und Busuu löst genau dieses Problem! In der Busuu-
Community kannst du deine Texte oder auch deine Sprachaufnahmen unter anderem von Muttersprachlern
korrigieren lassen. Und so bekommst du sozusagen tagtäglich ein Feedback zu deinem Deutsch. Und
ich hab dir schon mehrmals gesagt, wie wichtig der Lernplan beim Deutschlernen ist, um einfach
strukturiert und motiviert zu bleiben. Und mit Busuu kannst du deinen individuellen Lernplan erstellen,
entsprechend deinen Zielen, deinem Niveau, deiner Zeit und so weiter und so einfach dranbleiben. Ich
hoffe, ich habe dein Interesse geweckt! Du kannst dich jetzt schon über den Link in der Videobeschreibung
kostenlos anmelden! Und dann empfehle ich dir natürlich auch, die Premiumfunktion zu
testen! Und jetzt schauen wir noch auf ein paar realitätsnahe Beispiele, damit es klarer wird.
Sagen wir mal, dass du nun auf der Arbeit mit einem sehr großen Projekt fertig geworden bist, das dich
auch ziemlich viel Kraft gekostet hat. Und dann sagst du: Ich habe in dieses Projekt so viel Kraft
gesteckt! Hoffentlich wird es erfolgreich sein! So viel Kraft gesteckt. Warum sagen wir hier viel und
nicht viele? Kraft ist unzählbar. Wir können also nicht sagen: 5 Kräfte oder zehn Kräfte. Deshalb: viel Kraft
und nicht viele. Genau, das ist ganz wichtig! Genauso können wir hier auch ein Beispiel mit wenig bilden
und sagen: Für dieses Projekt hatte ich aber so wenig Zeit! Wenig Zeit. Wir haben hier wenig
und nicht weniger, obwohl es die Zeit ist, weil Zeit auch unzählbar ist, ja, die Zeit. Wir können
es sozusagen nicht messen, nicht zählen. Natürlich können wir Minuten zählen, aber nicht Zeit an sich.
Deswegen wenig Zeit und nicht weniger Zeit. Und jetzt kontrastieren wir das Ganze mit viele bzw.
weniger, mit zählbaren Dingen sozusagen. Sagen wir mal, dass du jetzt im Urlaub warst. Und jetzt kommst
du zu Hause an und siehst, wie viel Post du bekommen hast und sagst: Oh mein Gott, ich habe jetzt so viele
Briefe bekommen! Wahnsinn! Viele Briefe. Warum viele und nicht viel zum Beispiel? Weil wir diese Briefe auch zählen können: ein Brief, zwei Briefe, drei Briefe und so weiter. Deshalb viele, genau. Genauso
können wir auch ein Beispiel mit weniger bilden. Beispielsweise nehmen wir eine sehr aktuelle
Situation in Deutschland mit Immobilienpreisen und können sagen: Aufgrund steigender Immobilienpreise
können sich nur noch wenige Arbeitnehmer einen Immobilienkauf leisten. Nur noch wenige
Arbeitnehmer. Arbeitnehmer hier ist ein Nomen, dass zählbar ist: ein Arbeitnehmer, zwei Arbeitnehmer,
drei Arbeitnehmer. Wir können also zählen. Deshalb benutze ich hier wenige und nicht wenig. Genau, das
ist also ganz wichtig! Im Prinzip war es das schon. Das ist also der Unterschied zwischen viel,
viele, wenig, weniger. Man muss also nur schauen, ob es sich um ein zählbares oder unzählbares Nomen
handelt. Man muss vielleicht auch dazu sagen: Hier sprechen wir nur über die Situationen, wenn
sich viel beziehungsweise wenig auf ein Nomen bezieht - ganz wichtig! Und jetzt können wir auch
unseren ersten Satz korrigieren, gemeinsam. Ich habe mir so viele Mühe gegeben, aber die Prüfung
ist trotzdem nicht so gut gelaufen. Ich habe mir so viele Mühe gegeben. Was ist hier falsch? Richtig:
Ich habe mir so viel Mühe gegeben. Warum? Mühe ist ein Nomen, das unzuählbar ist. Wir können es
nicht zählen. Wir können nicht sagen: Ich habe mir eins oder zwei oder drei Mühe gegeben. Deshalb haben wir
hier viel. Ich habe mir viel Mühe gegeben. So und jetzt schauen wir auf den nächsten Satz, der, denke
ich, zumindest für viele von euch interessant sein wird. Also: Es steht so viele Möglichkeiten
zur Verfügung, wie man seine Deutschkenntnisse verbessern kann. Was könnte ich hier falsch sein?
Schauen wir uns gleich mal an! Also werden wir jetzt auf den Unterschied zwischen "es ist" und
"es sind" schauen, beziehungsweise sogar einfach auf S plus ein Verb im Plural und S plus ein Verb
im Singular. Was ist also der Unterschied? Zunächst möchte ich dir sagen, dass es Sätze gibt, in denen
"es" lediglich zur Betonung eines Satzteils verwendet wird. Das heißt: Dein Verb, also dein
Prädikat, sollte sich trotzdem an dem tatsächlichen Subjekt orientieren. Ja, jetzt denkst du dir: Oh Lera,
schon wieder so viel Theorie, so abstrakt! Deswegen nehmen wir jetzt ein Beispiel: Ich weiß
beispielsweise, dass ich noch weitere Videos zu diesem Thema aufnehmen werde und deswegen kann
ich sagen: Es folgen noch weitere Videos zu diesem Thema. Wieso sage ich hier "es folgen noch weitere
Videos" und nicht "es folgt noch weitere Videos"? Weil unser Subjekt weitere Videos ist, also im Plural
steht. Und deswegen sollte unser Prädikat, also das Verb auch im Plural stehen. Also: "Es folgen weitere
Videos" und nicht "es folgt". Es wird hier lediglich zur Betonung verwendet, sozusagen. Sehr häufig
kannst du dich auch überprüfen und sozusagen probieren, diesen satz ohne "es" zu bilden. Schau
mal: Es folgen noch weitere Videos zu diesem Thema. Genauso kann ich sagen: Weitere videos zu diesem
Thema folgen. Ich brauche gar kein "es". Siehst du, genau. Wir können auch noch ein Beispiel nehmen.
Ich hatte vor ein paar Wochen Geburtstag und kann sagen: Es sind so viele Geschenke gekommen!
Das habe ich gar nicht so erwartet. Es sind so viele Geschenke gekommen. Siehst du? Ich sage nicht: Es ist
so viele Geschenke gekommen. Warum? Viele Geschenke ist das Subjekt im Satz. Das steht im Plural und
deswegen sollte sich unser Verb sozusagen an dem tatsächlichen Subjekt auch orientieren. Und das
ist egal, dass "es" an erster Stelle steht. Es wird sozusagen einfach zur Betonung des Satzes, also
eines Satzteils verwendet. Auch hier können wir diesen Satz ohne "es" umformulieren und sagen:
Viele Geschenke sind gekommen. Siehst du, also es geht auch ohne "es". Deswegen sollte man immer ganz
genau hinschauen und einfach analysieren was das Subjekt im Satz ist. Nur, weil "es" an erster Stelle
steht, heißt es noch lange, nicht dass das Verb auch im Singular stehen soll. Und jetzt können
wir auch unser, unseren Beispielsatz korrigieren. Was hatten wir da? Es steht so viele Möglichkeiten
zur Verfügung, wie man seine Deutschkenntnisse verbessern kann. Jetzt kannst du dir kurz überlegen.
Genau, also das Verb "steht" ist hier nicht richtig. Warum? Viele Möglichkeiten ist das Subjekt im Satz.
Das steht im Plural. Deshalb sollte unser Prädikat, also das Verb, auch im Plural stehen: Es stehen so
viele Möglichkeiten zur Verfügung, wie man seine Deutschkenntnisse verbessern kann. Also, ich hoffe,
ab jetzt macht ihr diesen Fehler nicht mehr! Als nächstes schauen wir auf einen Satz, den ich immer und
immer wieder höre, und zwar: Gedanklich übersetze ich immer alles auf Russisch oder auf Persisch
oder auf Arabisch. Was könnte ich hier falsch sein? Also, schauen wir jetzt auf das Verb "übersetzen".
Das Verb übersetzen wird mit zwei Präpositionen verwendet: Ich übersetze aus einer Sprache, also
eine ausgangssprache, aus plus Dativ in dem Fall, in eine andere Sprache. Also, die Zielsprache steht
dann im Akkusativ. Also "aus" und "in" sozusagen, das sollte man sich sehr sehr gut merken. Versuchen
wir das an einem Beispiel. Sagen wir mal, dass du in einem Unternehmen arbeitest und jetzt eine
Marktrecherche machst. Und dann siehst du plötzlich etwas sehr interessantes auf Italienisch, kannst
aber kein Italienisch und deshalb fragst du einen Kollegen, der italienisch kann: Könntest du es bitte für
mich ins Deutsche übersetzen? Das wäre richtig lieb von dir! Könntest du es für mich ins
Deutsche übersetzen? Siehst du, er benennt die Zielsprache, also die Sprache, die er sozusagen
braucht, und die sollte im Akkusativ stehen und mit Präposition "in". Ganz wichtig und nicht "auf"!
Jetzt fragst du dich vielleicht noch: Wieso "ins Deutsche"? Habe ich noch nie gesehen. Na ja, alle
Sprachen sind Neutrum: das Deutsche, das Englische, das Russische, das Arabische. Und deswegen "ins". Also,
das wird verkürzt sozusagen mit diesem "es" und deswegen ins Deutsche. Wenn wir aber das Wort
Sprache hinzufügen, dann kannst du genauso sagen: in die deutsche Sprache oder in die englische
Sprache und so weiter. Wir nehmen vielleicht noch ein Beispiel. Sagen wir mal, dass du jetzt einen
vergleichsweise wichtigen Text übersetzen musst und dafür hast du sehr wenig Zeit auf
der Arbeit und dann sagst du zu deinen Kollegen zum Beispiel: Ich möchte in den nächsten Stunden
bitte nicht gestört werden! Ich muss diesen Text unbedingt jetzt aus dem Deutschen ins Englische
übersetzen. Aus dem Deutschen ins Englische. Wie gesagt, wir haben gesagt: aus dem Deutschen, aus
plus Dativ plus Ausgangssprache, ja, aus dem Deutschen und ins Englische, in plus Akkusativ,
ins Englische. Genauso, aber wie gesagt, kannst du auch sagen: in die englische Sprache. Also im Prinzip
war es da schon. Aber bitte aufpassen: Wir können nicht sagen "übersetzen auf"! Ja, vielleicht hast du das
schon irgendwo in der Umgangssprache gehört, aber das ist eigentlich falsch und deshalb
können wir jetzt den ersten Satz korrigieren Wir haben gesagt: Gedanklich übersetze ich
alles immer auf Russisch oder auch Persisch oder so. Was ist hier falsch? Genau, gedanklich
übersetz ich alles immer ins Russische oder ins Persische oder ins Arabische. Genau, oder in die russische Sprache, in die arabische Sprache, in die persische Sprache. Also, bitte ganz wichtig:
Macht diesen Fehler bitte nicht mehr! So meine Lieben, das war's schon! Ich hoffe wir immer, dass
dieses Video hilfreich war und jetzt würde ich mich sehr freuen, wenn ihr eure Beispielsätze in
die Kommentare schreibt, also quasi zu diesen drei Themen, die wir hier besprochen haben
und falls ihr irgendwelche Fragen habt, dann könnt ihr die gerne auch in den Kommentaren stellen.
Ich bemühe mich immer, möglichst viele zu beantworten. Für jetzt bedanke ich mich wie immer fürs Zuschauen und wünsche dir
ganz viel Erfolg beim weiteren Deutschlernen! Ich würde mich auch sehr freuen, wenn du diesem Video ein Like schenkst!
Wir sehen uns beim nächsten Video und viel Erfolg beim Deutschlernen! Tschüss!