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YouTube | GERMANIA, Kitty Kat über Aggro Berlin, Feminismus und Berlin Spandau

Kitty Kat über Aggro Berlin, Feminismus und Berlin Spandau

"Kitty Kat, Kitty Kat, wer ist diese Kitty Kat?"

Keiner wusste, wer ich bin.

Bzw. kannten die ja meine Songs teilweise, aber nicht das Gesicht.

Ich bin Kitty Kat, bin in Berlin geboren,

bin mal kurz nach Augsburg gezogen und dort aufgewachsen.

Und ich bin Künstlerin, Rapperin, Songwriterin, Produzentin.

Ich wohne heute in Berlin-Spandau.

Spandau ist für mich wirklich wie 'ne Kleinstadt mitten in Berlin.

Es ist 'ne eigene kleine Welt, 'ne eigene kleine Atmosphäre,

ganz viel Wasser.

Und ich liebe das einfach. Die Leute berlinern noch richtig krass.

Ich war sehr ruhig,

hatte aber immer schon meine künstlerische Seite.

Wenn meine Mutter abends Besuch bekommen hat zum Essen,

war klar, dass ich mich irgendwie verkleide und schminke

und denen irgendwas vortrage.

Ich hab irgendwie getanzt und gesungen

und den Entertainer gespielt.

Ich war in der Grundschule befreundet mit 'nem Mädchen.

Sie ist Halbamerikanerin.

Und ihr Vater ist so ein 2-Meter-Typ, dunkelhäutig, Goldzähne

und hat diesen typischen Lousiana-Ami-Slang,

der sehr Country ist.

Das war wie schon mein Papa auch.

Durch George haben wir Ami-Sound mitbekommen,

richtig mit real Ganster-Shit.

Da kam gleich so ein Feeling einfach auf.

Und ich wusste: Das ist einfach meine Welt.

Für mich war klar, ich werde Rapperin.

Ich war total Ami-Rap-süchtig.

Das Deutschland-Ding war immer nicht so real für mich.

Meine Vorbilder waren unter anderem Missy Elliott.

Missy Elliott singt: # I dont want no one minute man.

Aber wenn ich das dann auf Deutsch mache,

dann hieß es oft schnell mal: Oh, was macht die da.

Aber ich fand es einfach krass, dass die so stark immer gewirkt haben.

Sie haben einfach so gewirkt, als ob ihnen keiner was kann.

Deswegen habe ich mir schon immer das Recht genommen,

wie ein Mann quatschen zu dürfen.

Und auch das Vokabular,

also alles ganz genau gleich machen zu dürfen.

Ich bin mit 21 zurück nach Berlin gekommen.

Und im Endeffekt war ich dann die erste Deutsch-Raperin

auf dem Label Aggro Berlin.

Aggro Berlin hat Sido 'ne Maske verpasst.

Und bei mir haben sie sich einfach gedacht:

Die verstecken wir erst mal ganz,

die singt ja auch viel über Sex und dies und das.

Dann wollten die, glaube ich, dass die Jungs da draußen

'ne Traumvorstellung haben von so 'ner Pamela Anderson wahrscheinlich.

Das war eben alles 'ne Marketingstrategie.

Auch wenn meine Texte sehr dreckig waren,

war mein Outfit trotzdem Hip-Hop - Jogginghose, T-Shirt und Sneakers.

Ich wollte jetzt nicht als Sexbombe dastehen.

Das war einerseits 'ne sehr tolle Zeit,

weil ich endlich Songs veröffentlichen konnte.

Aber zu denken, ich kann mich nicht zeigen,

das hat mich wahnsinnig gemacht.

Das war für mich schlimm, 3 Jahre nicht Auftritte haben zu können.

Da habe ich natürlich auch einen sehr großen finanziellen Schaden von.

Ab und zu durfte ich mit auf Konzerte.

Dann wurde ich von den Securities oder den Leuten backstage

wie so 'ne Groupie Hoe behandelt,

weil natürlich keiner wusste: Wat will die Alte hier?

Ich werd' nie vergessen,

wie auf 'nem Videodreh jemand zu mir kam und meinte:

Hier, komm mal mit, tanz mal jetzt.

Ich hätte am liebsten jeden angeschrien und gesagt:

Ich bin Kitty Kat.

# Ich wette, wärst ich 'n Typ, wärst du jetzt nicht so frech.

# Wär' ich 'n Typ, dann wärst du jetzt nett.

Der Moment, an dem ich mich gezeigt hab, den hab ich selber festgelegt.

Ich bin einfach beim Sido-Konzert,

mit Sido war das natürlich abgesprochen,

aber bin ich dann mit meiner Katzenmaske auf die Bühne.

Obwohl ich hätte Riesenärger bekommen können.

Aber ich glaube, die waren dann auch an einem Punkt, wo sie gemerkt haben:

Wir können die nicht mehr verstecken.

Und mein Ding hat dann komplett gestartet.

Das, was gerade so im Deutsch-Rap passiert mit den Frauen,

feier ich zu Tode: Juju, Nura, Lumaraa.

Da gibt's ja so viele, die irgendwie was zu sagen haben.

Ich nenne das ja immer so Evolution einfach auch im Frauen-Rap,

dass wir das alles auch noch lange nicht abgeschlossen haben.

Da geht's noch lange weiter.

Wenn andere Mädels auch über Sex rappen,

und sich alle noch so aufregen, da merkt man eben,

das ist noch nicht alles auf Gleichberechtigung.

Wir werden noch sehr, sehr viel aneinandergeraten mit Leuten,

die vielleicht da kein Fan von sind.

Aber ich sag immer: weitermachen.

Das wird einfach nur immer mehr Freiheit

für uns Frauen im Endeffekt geben, wenn wir stark sind, zusammenhalten

und uns nicht unterkriegen lassen und einfach die Meinung sagen.

Untertitel: ARD Text im Auftrag von Funk (2019)

Yo, hier ist Kitty Kat,

wenn euch meine Folge gefallen hat von Germania,

dann abonniert den Kanal

für viele weitere Folgen mit coolen Künstlern. Checkt das aus. Peace.


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Keiner wusste, wer ich bin.

Bzw. kannten die ja meine Songs teilweise, aber nicht das Gesicht.

Ich bin Kitty Kat, bin in Berlin geboren,

bin mal kurz nach Augsburg gezogen und dort aufgewachsen.

Und ich bin Künstlerin, Rapperin, Songwriterin, Produzentin.

Ich wohne heute in Berlin-Spandau.

Spandau ist für mich wirklich wie 'ne Kleinstadt mitten in Berlin.

Es ist 'ne eigene kleine Welt, 'ne eigene kleine Atmosphäre,

ganz viel Wasser.

Und ich liebe das einfach. Die Leute berlinern noch richtig krass.

Ich war sehr ruhig,

hatte aber immer schon meine künstlerische Seite.

Wenn meine Mutter abends Besuch bekommen hat zum Essen,

war klar, dass ich mich irgendwie verkleide und schminke

und denen irgendwas vortrage.

Ich hab irgendwie getanzt und gesungen

und den Entertainer gespielt.

Ich war in der Grundschule befreundet mit 'nem Mädchen.

Sie ist Halbamerikanerin.

Und ihr Vater ist so ein 2-Meter-Typ, dunkelhäutig, Goldzähne

und hat diesen typischen Lousiana-Ami-Slang,

der sehr Country ist.

Das war wie schon mein Papa auch.

Durch George haben wir Ami-Sound mitbekommen,

richtig mit real Ganster-Shit.

Da kam gleich so ein Feeling einfach auf.

Und ich wusste: Das ist einfach meine Welt.

Für mich war klar, ich werde Rapperin.

Ich war total Ami-Rap-süchtig.

Das Deutschland-Ding war immer nicht so real für mich.

Meine Vorbilder waren unter anderem Missy Elliott.

Missy Elliott singt: # I dont want no one minute man.

Aber wenn ich das dann auf Deutsch mache,

dann hieß es oft schnell mal: Oh, was macht die da.

Aber ich fand es einfach krass, dass die so stark immer gewirkt haben.

Sie haben einfach so gewirkt, als ob ihnen keiner was kann.

Deswegen habe ich mir schon immer das Recht genommen,

wie ein Mann quatschen zu dürfen.

Und auch das Vokabular,

also alles ganz genau gleich machen zu dürfen.

Ich bin mit 21 zurück nach Berlin gekommen.

Und im Endeffekt war ich dann die erste Deutsch-Raperin

auf dem Label Aggro Berlin.

Aggro Berlin hat Sido 'ne Maske verpasst.

Und bei mir haben sie sich einfach gedacht:

Die verstecken wir erst mal ganz,

die singt ja auch viel über Sex und dies und das.

Dann wollten die, glaube ich, dass die Jungs da draußen

'ne Traumvorstellung haben von so 'ner Pamela Anderson wahrscheinlich.

Das war eben alles 'ne Marketingstrategie.

Auch wenn meine Texte sehr dreckig waren,

war mein Outfit trotzdem Hip-Hop - Jogginghose, T-Shirt und Sneakers.

Ich wollte jetzt nicht als Sexbombe dastehen.

Das war einerseits 'ne sehr tolle Zeit,

weil ich endlich Songs veröffentlichen konnte.

Aber zu denken, ich kann mich nicht zeigen,

das hat mich wahnsinnig gemacht.

Das war für mich schlimm, 3 Jahre nicht Auftritte haben zu können.

Da habe ich natürlich auch einen sehr großen finanziellen Schaden von.

Ab und zu durfte ich mit auf Konzerte.

Dann wurde ich von den Securities oder den Leuten backstage

wie so 'ne Groupie Hoe behandelt,

weil natürlich keiner wusste: Wat will die Alte hier?

Ich werd' nie vergessen,

wie auf 'nem Videodreh jemand zu mir kam und meinte:

Hier, komm mal mit, tanz mal jetzt.

Ich hätte am liebsten jeden angeschrien und gesagt:

Ich bin Kitty Kat.

# Ich wette, wärst ich 'n Typ, wärst du jetzt nicht so frech.

# Wär' ich 'n Typ, dann wärst du jetzt nett.

Der Moment, an dem ich mich gezeigt hab, den hab ich selber festgelegt.

Ich bin einfach beim Sido-Konzert,

mit Sido war das natürlich abgesprochen,

aber bin ich dann mit meiner Katzenmaske auf die Bühne.

Obwohl ich hätte Riesenärger bekommen können.

Aber ich glaube, die waren dann auch an einem Punkt, wo sie gemerkt haben:

Wir können die nicht mehr verstecken.

Und mein Ding hat dann komplett gestartet.

Das, was gerade so im Deutsch-Rap passiert mit den Frauen,

feier ich zu Tode: Juju, Nura, Lumaraa.

Da gibt's ja so viele, die irgendwie was zu sagen haben.

Ich nenne das ja immer so Evolution einfach auch im Frauen-Rap,

dass wir das alles auch noch lange nicht abgeschlossen haben.

Da geht's noch lange weiter.

Wenn andere Mädels auch über Sex rappen,

und sich alle noch so aufregen, da merkt man eben,

das ist noch nicht alles auf Gleichberechtigung.

Wir werden noch sehr, sehr viel aneinandergeraten mit Leuten,

die vielleicht da kein Fan von sind.

Aber ich sag immer: weitermachen.

Das wird einfach nur immer mehr Freiheit

für uns Frauen im Endeffekt geben, wenn wir stark sind, zusammenhalten

und uns nicht unterkriegen lassen und einfach die Meinung sagen.

Untertitel: ARD Text im Auftrag von Funk (2019)

Yo, hier ist Kitty Kat,

wenn euch meine Folge gefallen hat von Germania,

dann abonniert den Kanal

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