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2022 Tagesschau, tagesschau 18.11.2022, 20:00 Uhr - 8,5 Prozent mehr Lohn

tagesschau 18.11.2022, 20:00 Uhr - 8,5 Prozent mehr Lohn

* Gong *

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (18.11.2022)

Heute im Studio: Jens Riewa.

Guten Abend zur tageschau.

Millionen Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie

können mit einer kräftigen Lohnerhöhung rechnen.

Im Pilotbezirk Baden-Württemberg legten Gewerkschaften und Arbeitgeber

den Tarifkonflikt nach vielen Warnstreiks bei.

Sie einigten sich auf 8,5 Prozent Einkommenserhöhungen in zwei Stufen

und eine steuerfreie Einmalzahlung.

Volkswirte reagierten positiv.

Längere Streiks seien abgewendet worden.

Der Tag nach dem Tarifabschluss.

Sindelfingen bei Stuttgart.

Die Stimmung unter den Beschäftigten bei Mercedes-Benz ist gut.

Es ist noch nicht Weihnachten,

aber etwas Weihnachten war heute schon.

Gestern hatten wir noch eine Riesenveranstaltung.

Da war noch unabsehbar,

dass es so schnell zum Ergebnis kommt.

Die Tarifeinigung gilt für 24 Monate.

Dafür wurde bis tief in die Nacht verhandelt.

Die Arbeitgeber taten sich schwer mit der Lohnerhöhung.

Bei der Tariferhöhung haben wir mehr vereinbart als wir wollten

und auch mehr, als die Lage hergibt.

Deshalb sprechen die Arbeitgeber

von einem "gerade noch erträglichen Abschluss".

Sie sehen aber auch positive Seiten.

Wesentliche Komponente ist eine lange Laufzeit von 24 Monaten,

die uns Planungssicherheit gibt.

Unternehmen und Beschäftigte spüren die steigenden Preise.

Warnstreik am Vortag für 8 Prozent mehr Lohn.

Mit einer Steigerung in Stufen kann die IG Metall gut leben.

Für einen Facharbeiter bedeutet das über die Laufzeit

ein Plus von 7000 Euro, davon 3000 steuer- und abgabenfrei.

Das ist ein Wort.

Der Abschluss wird voraussichtlich übernommen

für die Beschäftigten in anderen Bundesländern.

Die Weltklimakonferenz im ägyptischen Sharm El-Sheikh

geht in die Verlängerung.

Nach zweiwöchigen Beratungen gibt es noch kein Ergebnis.

Uneinig sind die Delegierten aus fast 200 Ländern in der Frage,

wie der CO2-Ausstoß stärker gesenkt werden kann.

Die Finanzierung von Zahlungen bei Klimaschäden in ärmeren Ländern

ist auch noch umstritten.

Liebe Delegierte.

Fassen Sie sich ein Herz, rechnen sie, es ist ein Notfall.

Ein Appell aus Ghana.

Die Welt applaudiert - doch wie ernst meint sie das?

Die Frage stellt sich auch auf dieser Klimakonferenz.

Gibt es ein Ergebnis? Dauert es Stunden? Tage?

Kein Deal um jeden Preis, sagt die deutsche Außenministerin.

Ziel bleibe, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Wir müssen Länder unterstützen, die sagen:

Wir tun alles für eine aktive Minderung.

Und den Ländern, die nicht auf den 1,5-Grad-Pfad kommen, sagen wir:

Dann müsst ihr in der Zukunft auch für die Schäden zahlen.

Eine Ansage in Richtung China, das Land gilt als Bremser.

Es soll nach Willen der EU auch zahlen - in einen Fonds.

Es geht um Gelder,

um armen und verletzlichen Ländern zu helfen.

Dass Deutschland Brücken baut, begrüßen Umweltschützer.

Aber sie kritisieren,

in der Klimapolitik würden unterschiedliche Signale gesendet.

Das Engagement für einen neuen Fonds ist gut.

Aber wir wollen auch Engagement für einen Beschluss sehen,

dass man aus Öl und Gas sehr schnell aussteigt.

Es wurde viel diskutiert, heute sollte Schluss sein.

Stattdessen geht die Klimakonferenz in ihre erste Nachtschicht.

Noch wird gestritten, die Klimakonferenz könnte scheitern.

Die deutsche Regierung macht Druck und sagt:

Besser kein Ergebnis als ein schlechtes.

Das zeigt, wie schwierig die Verhandlungen sind.

Das Kabinett hat Entlastungen in der Energiekrise gebilligt:

Studierende sowie Fachschüler

bekommen eine Sonderzahlung von 200 Euro.

Der Bundestag muss noch zustimmen.

Automatisch kommt das Geld nicht und auch nicht vor Weihnachten.

Die Auszahlungen sollen Anfang 2023 anlaufen

und müssen beantragt werden.

Die G7-Staaten wollen verstärkt vorgehen

gegen russische Kampagnen zur Desinformation.

Die Innenminister der führenden westlichen Industriestaaten

vereinbarten mehr Zusammenarbeit im Kampf gegen Versuche Moskaus,

mit Lügen Unsicherheit zu verbreiten.

Unwahrheiten und Propaganda hätten seit Kriegsbeginn zugenommen,

sagte Innenministerin Faeser im hessischen Eltville.

Diesen Lügen müssten Fakten entgegengesetzt werden.

Einigkeit beim Innenminister-Treffen der G7 im hessischen Eltville.

Die nationalen Polizeibehörden sollen der Ukraine stärker helfen

bei der Aufklärung russischer Kriegsverbrechen.

Der Kampf gegen russische Desinformationskampagnen im Westen

soll auch verstärkt werden.

Russland versucht, mit Lügen, Unsicherheiten zu verbreiten,

das Staatsvertrauen zu untergraben und die Gesellschaften zu spalten.

Das verurteilen wir aufs Schärfste.

Wir können sagen: Das wird Putin nicht gelingen.

Im Kampf gegen Desinformation und Cybercrime

sollen staatliche Stellen enger mit zivilen Organisationen kooperieren.

Dazu kommen Anstrengungen gegen Hackerangriffe.

Angriffe aus dem Internet auf Infrastruktur oder Unternehmen

sollen gemeinsam bekämpft werden.

Erpressungssoftware, "Ransom Ware", ist nun sehr verbreitet.

Sie wird nicht mehr nur von Kriminellen eingesetzt,

sondern von feindlichen Staaten.

Wir müssen besser zusammenarbeiten, das können wir nicht alleine.

Die Folgen des Kriegs gegen die Ukraine

könnten auch 2023 die Agenda der G7-Innenminister bestimmen.

Dann übernimmt Japan die Präsidentschaft.

In Jena hat der 1. Kongress zu Long COVID begonnen.

Bis morgen sprechen Mediziner, Politiker und Betroffene

über neue Erkenntnisse, Medikamente und Therapien.

Der Ärzteverband, der den Kongress ins Leben gerufen hat,

fordert mehr Geld für Forschung, v.a. für mehr Behandlungszentren.

Die seien notwendig,

weil es viele Patienten mit unterschiedlichen Symptomen gibt.

Mandy Schulze fällt es oft schwer, ihren Alltag zu bewältigen.

Seit 1,5 Jahren leidet die 39-Jährige aus Erfurt an Long-Covid,

arbeiten kann sie nicht.

Kurzatmigkeit, Herzrasen, Schlafstörungen,

Empfindlichkeit gegen Licht und Lautstärke:

Die Liste der Symptome ist lang, ebenso die der kontaktierten Ärzte.

Der Hausharzt kann nicht alles behandeln.

Er hört sich das an und schickt einen zu den Fachärzten.

Bzw. bei der Post-Covid-Ambulanz wurde mir gesagt,

wo die Kapazitäten gering sind.

Seit einem Jahr wartet Sie auf einen Termin an der Uniklinik in Jena.

Hier werden schon 2000 Patienten mit Long-Covid behandelt.

Ursachen von Post-Covid sind nicht gut verstanden.

Wir gehen davon aus, dass es nicht bei jedem Patienten das gleiche ist.

Wahrscheinlich gibt es sechs, sieben verschiedene Schädigungsmuster.

Das bedeutet, dass die Therapie nicht die gleiche sein kann.

Für die Uniklinik

sei die Behandlung der Long-Covid-Patienten ein Verlust:

Die Spezialanlaufstellen, die wir gerne hätten,

gibt es nicht in ausreichender Anzahl.

Sie sind auch nicht wirklich finanziert.

Insofern, ist die Antwort auf die Frage "Wer bezahlt das?":

Im Moment diejenigen, die es machen.

Mandy Schulze sagt, es gäbe Tage, da habe sie keine Kraft mehr

und funktioniere doch weiter als Mutter - irgendwie.

Bei den Explosionen an den Pipelines Nord Stream 1 und 2

hat sich der Verdacht der Sabotage bestätigt.

Ermittler fanden laut schwedischer Staatsanwaltschaft

Reste von Sprengstoff an den Leitungen.

Ende September waren vier Lecks entdeckt worden.

Bis zum Lieferstopp lieferte Nord Stream 1 Gas nach Deutschland.

Nord Stream 2 wurde nach Russlands Angriff nicht in Betrieb genommen.

Bei einem Brand in einem Flüchtlingslager im Gazastreifen

sind mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen.

Unter den Toten sind sieben Kinder.

Das Feuer war bei einer Feier

im oberen Stockwerk eines Hauses ausgebrochen.

Laut Innenministerium in Gaza wurde dort Treibstoff gelagert.

Die Brandursache wird noch ermittelt.

Heute haben sich Tausende in der Nähe der Flüchtlingsunterkunft

zu einer Trauerfeier versammelt.

Zwei Tage vor Beginn der Fußball-WM in Katar

wird in Deutschland weiter debattiert:

Sollen Regierungsmitglieder zu den Spielen ins Emirat reisen?

Das Land steht in der Kritik wegen seines Umgangs

mit queeren Menschen und weiterer Menschenrechtsverletzungen.

Auch für den DFB ist die WM nicht nur eine sportliche Herausforderung.

Vor dem ersten WM-Auftritt des DFB-Teams ist offen,

wie viele Regierungsmitglieder auf der Tribüne sitzen werden.

Grund sind Menschenrechtsfragen

und der Umgang mit Homosexuellen in Katar.

Innenministerin Faeser ließ mitteilen,

sie wolle Mittwoch beim Spiel gegen Japan dabei sein.

Gleichzeitig will sie den Dialog mit Katars Regierung fortsetzen:

V.a. zur Verbesserung der Menschenrechtssituation

und zur Situation der Wanderarbeiter.

Wir sind optimistisch, dass das möglich ist

und die Reise stattfinden kann.

Der Lesben- und Schwulenverband fordert auf,

diplomatische Reisen zur WM abzusagen.

Homosexuellen drohten Folter und Gefängnis.

Auch der Queer-Beauftragte der Bundesregierung rät zur Vorsicht.

Homosexualität ist verboten.

Zumindest das Zurschaustellen, womit schon gemeint ist,

dass Menschen sich auf der Straße umarmen.

Queere Menschen sind in Katar nicht sicher.

Das DFB-Team will sich u.a. für Menschenrechte starkmachen.

So soll Kapitän Neuer eine spezielle Armbinde tragen.

Menschen haben Rechte, überall auf der Welt.

Das soll diese Binde zum Ausdruck bringen.

Wenn sie verboten würde?

Ich persönlich wäre bereit, eine Geldstrafe in Kauf zu nehmen.

Ob es ähnliche Bilder wie 2014 auch in Katar geben wird?

Kanzler Scholz hat noch nicht entschieden,

ob er bei einem deutschen Finaleinzug dabei ist.

Es gab erst zwei deutsche WM-Endspiele

ohne Kanzlerteilnahme.

1954 beim Wunder von Bern und 1966 in Wembley.

Fußball-Fans müssen bei der WM in Katar auf einen Bierausschank

rund um die Stadien verzichten.

Das Emirat hatte einer Aufweichung der Alkohol-Regeln zugestimmt,

sich nun aber umentschieden, wie die Fifa mitteilte.

Eine Begründung wurde nicht genannt.

Bier dürfe aber weiterhin

in den VIP-Bereichen der Stadien konsumiert werden.

Genauso auf der offiziellen Fan-Zone in Doha

und in internationalen Hotels.

In Essen ermittelt der Staatsschutz nach Schüssen

auf das Rabbinerhaus an der alten Synagoge.

Zeugen hätten Einschusslöcher gemeldet, so die Polizei.

Demnach wurden sie auf den Eingangsbereich abgefeuert.

Verletzt wurde niemand.

NRW-Innenminister Reul sprach von einem Anschlag.

Wegen Videoaufzeichnungen sei von einem männlichen Täter auszugehen.

Ministerpräsident Wüst erklärte,

das Land stehe fest

Nach dem Zusammenstoß zweier Güterzüge bei Gifhorn

bleibt der Zugverkehr bis Ende November eingeschränkt.

An der Unfallstelle wird die Bergung der Waggons vorbereitet.

Bahnreisende müssen

bis zum 27.11. mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen.

Laut der Bahn gibt es große Schäden

- unter anderem an Oberleitung und Gleisbett.

Die Strecke Berlin-Hannover bleibe vorerst gesperrt.

Nun die Wettervorhersage für morgen, Samstag, den 19. November:

Kalte Luft breitet sich aus.

Ostseeschauer sorgen für winterliches Wetter.

In der Nacht Schnee

von NRW über Nordhessen bis nach Franken und West-Sachsen.

Vorsicht wegen Glätte.

Weiter südwestlich regnet es.

Von Vorpommern ziehen Schnee- und Graupelschauer westwärts.

Am Tag Sonne im Norden,

im Nordosten kräftige Schnee- und Graupelschauer.

Schnee oder Regen.

In Oberbayern Lichtblicke.

Am Sonntag zunächst teils dicht bewölkt,

örtlich Regen oder Schnee, später im Westen neuer Regen.

Im Bergland Schnee.

Am Montag Sonne, Wolken, Schauer, im östlichen Bergland Schnee.

Wechselhaft am Dienstag.

Um 22.15 Uhr haben wir diese Tagesthemen:

Gelingt die Einigung auf dem Klimagipfel?

Fragen an Außenministerin Baerbock.

Was wäre, wenn alles Erbe verlost würde.

Ein Gedankenexperiment am Hamburger Schauspielhaus.

Ihnen einen angenehmen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2022


tagesschau 18.11.2022, 20:00 Uhr - 8,5 Prozent mehr Lohn Tagesschau November 18, 2022, 8:00 p.m. – 8.5 percent more wages tagesschau 18.11.2022, 20:00 - повышение заработной платы на 8,5% tagesschau 2022 年 11 月 18 日晚上 8:00 - 工资增加 8.5%

* Gong *

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau. Here is the first German television with the tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (18.11.2022) This show was subtitled live by NDR (11/18/2022)

Heute im Studio: Jens Riewa.

Guten Abend zur tageschau.

Millionen Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie Millions of employees in the metal and electrical industry

können mit einer kräftigen Lohnerhöhung rechnen. can expect a substantial wage increase.

Im Pilotbezirk Baden-Württemberg legten Gewerkschaften und Arbeitgeber

den Tarifkonflikt nach vielen Warnstreiks bei.

Sie einigten sich auf 8,5 Prozent Einkommenserhöhungen in zwei Stufen

und eine steuerfreie Einmalzahlung.

Volkswirte reagierten positiv.

Längere Streiks seien abgewendet worden.

Der Tag nach dem Tarifabschluss.

Sindelfingen bei Stuttgart.

Die Stimmung unter den Beschäftigten bei Mercedes-Benz ist gut.

Es ist noch nicht Weihnachten,

aber etwas Weihnachten war heute schon.

Gestern hatten wir noch eine Riesenveranstaltung.

Da war noch unabsehbar,

dass es so schnell zum Ergebnis kommt.

Die Tarifeinigung gilt für 24 Monate.

Dafür wurde bis tief in die Nacht verhandelt.

Die Arbeitgeber taten sich schwer mit der Lohnerhöhung.

Bei der Tariferhöhung haben wir mehr vereinbart als wir wollten

und auch mehr, als die Lage hergibt.

Deshalb sprechen die Arbeitgeber

von einem "gerade noch erträglichen Abschluss".

Sie sehen aber auch positive Seiten.

Wesentliche Komponente ist eine lange Laufzeit von 24 Monaten,

die uns Planungssicherheit gibt.

Unternehmen und Beschäftigte spüren die steigenden Preise.

Warnstreik am Vortag für 8 Prozent mehr Lohn.

Mit einer Steigerung in Stufen kann die IG Metall gut leben.

Für einen Facharbeiter bedeutet das über die Laufzeit

ein Plus von 7000 Euro, davon 3000 steuer- und abgabenfrei.

Das ist ein Wort.

Der Abschluss wird voraussichtlich übernommen

für die Beschäftigten in anderen Bundesländern.

Die Weltklimakonferenz im ägyptischen Sharm El-Sheikh

geht in die Verlängerung.

Nach zweiwöchigen Beratungen gibt es noch kein Ergebnis.

Uneinig sind die Delegierten aus fast 200 Ländern in der Frage,

wie der CO2-Ausstoß stärker gesenkt werden kann.

Die Finanzierung von Zahlungen bei Klimaschäden in ärmeren Ländern

ist auch noch umstritten.

Liebe Delegierte.

Fassen Sie sich ein Herz, rechnen sie, es ist ein Notfall.

Ein Appell aus Ghana.

Die Welt applaudiert - doch wie ernst meint sie das?

Die Frage stellt sich auch auf dieser Klimakonferenz.

Gibt es ein Ergebnis? Dauert es Stunden? Tage?

Kein Deal um jeden Preis, sagt die deutsche Außenministerin.

Ziel bleibe, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Wir müssen Länder unterstützen, die sagen:

Wir tun alles für eine aktive Minderung.

Und den Ländern, die nicht auf den 1,5-Grad-Pfad kommen, sagen wir:

Dann müsst ihr in der Zukunft auch für die Schäden zahlen.

Eine Ansage in Richtung China, das Land gilt als Bremser.

Es soll nach Willen der EU auch zahlen - in einen Fonds.

Es geht um Gelder,

um armen und verletzlichen Ländern zu helfen.

Dass Deutschland Brücken baut, begrüßen Umweltschützer.

Aber sie kritisieren,

in der Klimapolitik würden unterschiedliche Signale gesendet.

Das Engagement für einen neuen Fonds ist gut.

Aber wir wollen auch Engagement für einen Beschluss sehen,

dass man aus Öl und Gas sehr schnell aussteigt.

Es wurde viel diskutiert, heute sollte Schluss sein.

Stattdessen geht die Klimakonferenz in ihre erste Nachtschicht.

Noch wird gestritten, die Klimakonferenz könnte scheitern.

Die deutsche Regierung macht Druck und sagt:

Besser kein Ergebnis als ein schlechtes.

Das zeigt, wie schwierig die Verhandlungen sind.

Das Kabinett hat Entlastungen in der Energiekrise gebilligt:

Studierende sowie Fachschüler

bekommen eine Sonderzahlung von 200 Euro.

Der Bundestag muss noch zustimmen.

Automatisch kommt das Geld nicht und auch nicht vor Weihnachten.

Die Auszahlungen sollen Anfang 2023 anlaufen

und müssen beantragt werden.

Die G7-Staaten wollen verstärkt vorgehen

gegen russische Kampagnen zur Desinformation.

Die Innenminister der führenden westlichen Industriestaaten

vereinbarten mehr Zusammenarbeit im Kampf gegen Versuche Moskaus,

mit Lügen Unsicherheit zu verbreiten.

Unwahrheiten und Propaganda hätten seit Kriegsbeginn zugenommen,

sagte Innenministerin Faeser im hessischen Eltville.

Diesen Lügen müssten Fakten entgegengesetzt werden.

Einigkeit beim Innenminister-Treffen der G7 im hessischen Eltville.

Die nationalen Polizeibehörden sollen der Ukraine stärker helfen

bei der Aufklärung russischer Kriegsverbrechen.

Der Kampf gegen russische Desinformationskampagnen im Westen

soll auch verstärkt werden.

Russland versucht, mit Lügen, Unsicherheiten zu verbreiten,

das Staatsvertrauen zu untergraben und die Gesellschaften zu spalten.

Das verurteilen wir aufs Schärfste.

Wir können sagen: Das wird Putin nicht gelingen.

Im Kampf gegen Desinformation und Cybercrime

sollen staatliche Stellen enger mit zivilen Organisationen kooperieren.

Dazu kommen Anstrengungen gegen Hackerangriffe.

Angriffe aus dem Internet auf Infrastruktur oder Unternehmen

sollen gemeinsam bekämpft werden.

Erpressungssoftware, "Ransom Ware", ist nun sehr verbreitet.

Sie wird nicht mehr nur von Kriminellen eingesetzt,

sondern von feindlichen Staaten.

Wir müssen besser zusammenarbeiten, das können wir nicht alleine.

Die Folgen des Kriegs gegen die Ukraine

könnten auch 2023 die Agenda der G7-Innenminister bestimmen.

Dann übernimmt Japan die Präsidentschaft.

In Jena hat der 1. Kongress zu Long COVID begonnen.

Bis morgen sprechen Mediziner, Politiker und Betroffene

über neue Erkenntnisse, Medikamente und Therapien.

Der Ärzteverband, der den Kongress ins Leben gerufen hat,

fordert mehr Geld für Forschung, v.a. für mehr Behandlungszentren.

Die seien notwendig,

weil es viele Patienten mit unterschiedlichen Symptomen gibt.

Mandy Schulze fällt es oft schwer, ihren Alltag zu bewältigen.

Seit 1,5 Jahren leidet die 39-Jährige aus Erfurt an Long-Covid,

arbeiten kann sie nicht.

Kurzatmigkeit, Herzrasen, Schlafstörungen,

Empfindlichkeit gegen Licht und Lautstärke:

Die Liste der Symptome ist lang, ebenso die der kontaktierten Ärzte.

Der Hausharzt kann nicht alles behandeln.

Er hört sich das an und schickt einen zu den Fachärzten.

Bzw. bei der Post-Covid-Ambulanz wurde mir gesagt,

wo die Kapazitäten gering sind.

Seit einem Jahr wartet Sie auf einen Termin an der Uniklinik in Jena.

Hier werden schon 2000 Patienten mit Long-Covid behandelt.

Ursachen von Post-Covid sind nicht gut verstanden.

Wir gehen davon aus, dass es nicht bei jedem Patienten das gleiche ist.

Wahrscheinlich gibt es sechs, sieben verschiedene Schädigungsmuster.

Das bedeutet, dass die Therapie nicht die gleiche sein kann.

Für die Uniklinik

sei die Behandlung der Long-Covid-Patienten ein Verlust:

Die Spezialanlaufstellen, die wir gerne hätten,

gibt es nicht in ausreichender Anzahl.

Sie sind auch nicht wirklich finanziert.

Insofern, ist die Antwort auf die Frage "Wer bezahlt das?":

Im Moment diejenigen, die es machen.

Mandy Schulze sagt, es gäbe Tage, da habe sie keine Kraft mehr

und funktioniere doch weiter als Mutter - irgendwie.

Bei den Explosionen an den Pipelines Nord Stream 1 und 2

hat sich der Verdacht der Sabotage bestätigt.

Ermittler fanden laut schwedischer Staatsanwaltschaft

Reste von Sprengstoff an den Leitungen.

Ende September waren vier Lecks entdeckt worden.

Bis zum Lieferstopp lieferte Nord Stream 1 Gas nach Deutschland.

Nord Stream 2 wurde nach Russlands Angriff nicht in Betrieb genommen.

Bei einem Brand in einem Flüchtlingslager im Gazastreifen

sind mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen.

Unter den Toten sind sieben Kinder.

Das Feuer war bei einer Feier

im oberen Stockwerk eines Hauses ausgebrochen.

Laut Innenministerium in Gaza wurde dort Treibstoff gelagert.

Die Brandursache wird noch ermittelt.

Heute haben sich Tausende in der Nähe der Flüchtlingsunterkunft

zu einer Trauerfeier versammelt.

Zwei Tage vor Beginn der Fußball-WM in Katar

wird in Deutschland weiter debattiert:

Sollen Regierungsmitglieder zu den Spielen ins Emirat reisen?

Das Land steht in der Kritik wegen seines Umgangs

mit queeren Menschen und weiterer Menschenrechtsverletzungen.

Auch für den DFB ist die WM nicht nur eine sportliche Herausforderung.

Vor dem ersten WM-Auftritt des DFB-Teams ist offen,

wie viele Regierungsmitglieder auf der Tribüne sitzen werden.

Grund sind Menschenrechtsfragen

und der Umgang mit Homosexuellen in Katar.

Innenministerin Faeser ließ mitteilen,

sie wolle Mittwoch beim Spiel gegen Japan dabei sein.

Gleichzeitig will sie den Dialog mit Katars Regierung fortsetzen:

V.a. zur Verbesserung der Menschenrechtssituation

und zur Situation der Wanderarbeiter.

Wir sind optimistisch, dass das möglich ist

und die Reise stattfinden kann.

Der Lesben- und Schwulenverband fordert auf,

diplomatische Reisen zur WM abzusagen.

Homosexuellen drohten Folter und Gefängnis.

Auch der Queer-Beauftragte der Bundesregierung rät zur Vorsicht.

Homosexualität ist verboten.

Zumindest das Zurschaustellen, womit schon gemeint ist,

dass Menschen sich auf der Straße umarmen.

Queere Menschen sind in Katar nicht sicher.

Das DFB-Team will sich u.a. für Menschenrechte starkmachen.

So soll Kapitän Neuer eine spezielle Armbinde tragen.

Menschen haben Rechte, überall auf der Welt.

Das soll diese Binde zum Ausdruck bringen.

Wenn sie verboten würde?

Ich persönlich wäre bereit, eine Geldstrafe in Kauf zu nehmen.

Ob es ähnliche Bilder wie 2014 auch in Katar geben wird?

Kanzler Scholz hat noch nicht entschieden,

ob er bei einem deutschen Finaleinzug dabei ist.

Es gab erst zwei deutsche WM-Endspiele

ohne Kanzlerteilnahme.

1954 beim Wunder von Bern und 1966 in Wembley.

Fußball-Fans müssen bei der WM in Katar auf einen Bierausschank

rund um die Stadien verzichten.

Das Emirat hatte einer Aufweichung der Alkohol-Regeln zugestimmt,

sich nun aber umentschieden, wie die Fifa mitteilte.

Eine Begründung wurde nicht genannt.

Bier dürfe aber weiterhin

in den VIP-Bereichen der Stadien konsumiert werden.

Genauso auf der offiziellen Fan-Zone in Doha

und in internationalen Hotels.

In Essen ermittelt der Staatsschutz nach Schüssen

auf das Rabbinerhaus an der alten Synagoge.

Zeugen hätten Einschusslöcher gemeldet, so die Polizei.

Demnach wurden sie auf den Eingangsbereich abgefeuert.

Verletzt wurde niemand.

NRW-Innenminister Reul sprach von einem Anschlag.

Wegen Videoaufzeichnungen sei von einem männlichen Täter auszugehen.

Ministerpräsident Wüst erklärte,

das Land stehe fest

Nach dem Zusammenstoß zweier Güterzüge bei Gifhorn

bleibt der Zugverkehr bis Ende November eingeschränkt.

An der Unfallstelle wird die Bergung der Waggons vorbereitet.

Bahnreisende müssen

bis zum 27.11. mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen.

Laut der Bahn gibt es große Schäden

- unter anderem an Oberleitung und Gleisbett.

Die Strecke Berlin-Hannover bleibe vorerst gesperrt.

Nun die Wettervorhersage für morgen, Samstag, den 19. November:

Kalte Luft breitet sich aus.

Ostseeschauer sorgen für winterliches Wetter.

In der Nacht Schnee

von NRW über Nordhessen bis nach Franken und West-Sachsen.

Vorsicht wegen Glätte.

Weiter südwestlich regnet es.

Von Vorpommern ziehen Schnee- und Graupelschauer westwärts.

Am Tag Sonne im Norden,

im Nordosten kräftige Schnee- und Graupelschauer.

Schnee oder Regen.

In Oberbayern Lichtblicke.

Am Sonntag zunächst teils dicht bewölkt,

örtlich Regen oder Schnee, später im Westen neuer Regen.

Im Bergland Schnee.

Am Montag Sonne, Wolken, Schauer, im östlichen Bergland Schnee.

Wechselhaft am Dienstag.

Um 22.15 Uhr haben wir diese Tagesthemen:

Gelingt die Einigung auf dem Klimagipfel?

Fragen an Außenministerin Baerbock.

Was wäre, wenn alles Erbe verlost würde.

Ein Gedankenexperiment am Hamburger Schauspielhaus.

Ihnen einen angenehmen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2022