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Das warme Polarland - Ernst Constantin, XX. Kapitel: Ein Riesenvogel

XX. Kapitel: Ein Riesenvogel

Beide waren jetzt fertig mit ihrem einfachen Frühstück. Sie standen auf, hingen ihre Gewehre um und gingen dorthin, wo die Strauße in dem Boden herumgestochert hatten.

Hier bemerkte Eduard an den tiefen Abdrücken in dem aufgekratzten lehmigen Boden, daß die Strauße drei Zehen hatten, während der Afrikanische Strauß nur zwei besitzt.

»Hier ist aber die ganze Tierwelt merkwürdig,« bemerkte Wonström. »Aber was haben sie nur hier gemacht? die ganze Erde ist bloßgelegt und zerstochen. Die Riesenvögel scheinen Erde gefressen zu haben.«

Er nahm etwas Erde in den Mund und gleich darauf rief er freudig: »Salz!«

Das war ein glücklicher Fund. Es war ein sehr salzhaltiger Thon, den sie gefunden hatten und es bedurfte nur sehr einfacher Manipulationen, um das Kochsalz rein ohne jeden Nebengeschmack daraus zu gewinnen.

»Von dieser Erde wollen wir mitnehmen, soviel als wir tragen können, komm Eduard, hilf mir einen Teil dieser zähen Masse herauskratzen. Das ist wahrlich ein Fund, der uns das Leben erhalten wird; denn das Seewassersalz hätte uns sicher über kurz oder lang krank gemacht.«

So war eine geraume Zeit verstrichen, seit sie den Strauß erlegt hatten, als Wonström sagte: »Nun können wir uns auf die Nachsuche begeben.«

An der Stelle des Anschusses fanden sie etliche abgeschossene borstenartige Federn, ein weiterer Beweis, daß ihre Kugeln getroffen hatten. Eine kurze Strecke weiter bemerkten sie auch die ersten Blutspuren; das Wild schweißte.

Es war nicht schwer, der Fährte zu folgen; teils zeigte sie der verlorene Schweiß, teils das zertretene Gras an.

Als sie an die Stelle kamen, wo der Strauß in den Wald geflüchtet war, wurde die Nachsuche etwas schwieriger, doch Wonström fand jede Perle Blut, und jedes herausgerissene Flöckchen Moos zeigte ihm den Weg, den der Strauß genommen hatte.

Hier war der Wald etwas lichter und das Eindringen nicht schwer, weshalb ihr Wild verhältnißmäßig weit in den Wald gelaufen war.

Als sie vielleicht 10 Minuten der Fährte im Walde gefolgt waren, stand plötzlich ganz dicht vor ihnen der verwundete Strauß auf, fiel aber sofort wieder nieder.

Eduard war natürlich gleich wieder bei der Hand. Mit dem Hirschfänger in der Faust stürzte er sich auf den Riesenvogel um ihm denselben in den Leib zu rennen, aber »Eile mit Weile und erst wäg's, dann wag's,« sagt Wonström; ehe er dazu kam, gab ihm der verwundete Vogel so einen gewaltigen Tritt mit dem einen Fuße, daß er sechs Schritte weit an einen Eichenstamm geschleudert wurde, wo er besinnungslos liegen blieb.

Wonström aber hatte seine Büchse ergriffen und schoß auf ganz kurze Entfernung dem Strauß eine Kugel durch den Kopf, die diesen auch sofort tot zu Boden streckte.

Als Wonström seinen regungslosen Freund aufrichtete, sah er, daß ihm das Blut aus einer breiten Stirnwunde herausquoll, die ihm die scharfe rissige Eichenrinde gerissen hatte. Wonström kratzte sich hinter den Ohren und brummte etwas von grenzenlosem Leichtsinn, während er das Blut mit Wassermoos zu stillen suchte. Glücklicherweise war die Wunde nicht tief, sondern mehr breit, was ihm seine Besorgnis nahm.

Bald darauf schlug auch Eduard die Augen wieder auf. Er glaubte alle Rippen gebrochen zu haben, so gewaltig war er gegen den Eichenstamm geflogen; doch ein Versuch zum Gehen überzeugte ihn, daß der gewaltige Fußtritt schlimmer hätte ausfallen können.

Außer der Stirnwunde und verschiedenen blauen Flecken, hatte er keinen Schaden erlitten.

Als Wonström sah, daß die ganze Sache nicht weiter gefährlich war, konnte er nicht umhin, eine Moralpredigt zu halten.

»Denkst du denn,« sprach er, »das nennt man Mut, wenn man ohne zu denken vorwärts stürmt? Weit gefehlt. Warum hast du es mir nicht überlassen, den Vogel zu töten? Es ist der Neid und die Ruhmsucht, die in dir steckt. Wenn du nicht vorsichtiger wirst und deinen Verstand besser zur Hilfe nimmst, wirst du eines Tages gewiß das Opfer deiner Unklugheit werden.«

Eduard mußte Wonström abermals Recht geben, aber dennoch war er ungehalten, daß er abermals so gehofmeistert wurde; am grimmigsten ärgerte er sich, daß er nichts entgegnen konnte und Wonström immer und stets der Kluge und Verständige war.

Nachdem Eduard verbunden war, betrachteten sie den Vogel. Stehend mochte er wohl über drei Meter hoch sein und seine Beine waren ziemlich so stark wie ein Mannesschenkel. Fast die Hälfte des Vogels nahm der lange Hals in Anspruch, auf dem ein verhältnismäßig kleiner Kopf saß. Die Federn waren zum Teil faden-, zum Teil borstenartig. Der Schwanz fehlte ganz.

Dieses zweibeinige Ungetüm mochte zwei bis drei Zentner schwer sein, und es war nun die Frage, wie es zur Ansiedlung schaffen.

Nach einigem Hin- und Herreden wurde bestimmt, daß Edward bei ihrer Beute warten solle, während Wonström zu der 2½ Stunden entfernten Ansiedlung zurück ging, um ihren Transportwagen zu holen.

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XX. Kapitel: Ein Riesenvogel XX. Chapter: A giant bird XX. Chapitre : Un oiseau géant XX. Hoofdstuk: Een reuzenvogel XX. Bölüm: Dev bir kuş XX. Розділ: Велетенський птах XX。章节: 巨鸟

Beide waren jetzt fertig mit ihrem einfachen Frühstück. Both were now finished with their simple breakfast. Sie standen auf, hingen ihre Gewehre um und gingen dorthin, wo die Strauße in dem Boden herumgestochert hatten. They stood up, hung up their rifles and went to where the ostriches had been poking around in the ground.

Hier bemerkte Eduard an den tiefen Abdrücken in dem aufgekratzten lehmigen Boden, daß die Strauße drei Zehen hatten, während der Afrikanische Strauß nur zwei besitzt. Here Eduard noticed from the deep imprints in the scratched clay soil that the ostriches had three toes, whereas the African ostrich only has two.

»Hier ist aber die ganze Tierwelt merkwürdig,« bemerkte Wonström. "But the whole animal world here is strange," Wonström remarked. »Aber was haben sie nur hier gemacht? "But what were they doing here? die ganze Erde ist bloßgelegt und zerstochen. ||||обнажена||проколотая the whole earth is laid bare and punctured. вся земля обнажена и исколота. Die Riesenvögel scheinen Erde gefressen zu haben.« The giant birds seem to have eaten soil."

Er nahm etwas Erde in den Mund und gleich darauf rief er freudig: »Salz!« He put some earth in his mouth and immediately shouted joyfully: "Salt!"

Das war ein glücklicher Fund. That was a lucky find. Es war ein sehr salzhaltiger Thon, den sie gefunden hatten und es bedurfte nur sehr einfacher Manipulationen, um das Kochsalz rein ohne jeden Nebengeschmack daraus zu gewinnen. |||||глина||||||||||||||||||||| It was a very salty clay that they had found and it only required very simple manipulations to obtain pure table salt without any off-flavor. Они нашли очень соленого тунца, и потребовались очень простые манипуляции, чтобы извлечь из него поваренную соль без привкуса.

»Von dieser Erde wollen wir mitnehmen, soviel als wir tragen können, komm Eduard, hilf mir einen Teil dieser zähen Masse herauskratzen. "We want to take as much of this earth with us as we can carry, come Eduard, help me scrape out some of this tough mass. Das ist wahrlich ein Fund, der uns das Leben erhalten wird; denn das Seewassersalz hätte uns sicher über kurz oder lang krank gemacht.« This is truly a find that will keep us alive, because the sea water salt would certainly have made us ill sooner or later."

So war eine geraume Zeit verstrichen, seit sie den Strauß erlegt hatten, als Wonström sagte: »Nun können wir uns auf die Nachsuche begeben.« |||долгое||прошло||||||||||||||||| Some time had passed since they had shot the ostrich when Wonström said: "Now we can go hunting."

An der Stelle des Anschusses fanden sie etliche abgeschossene borstenartige Federn, ein weiterer Beweis, daß ihre Kugeln getroffen hatten. They found a number of bristle-like feathers at the point of impact, further proof that their bullets had hit. Eine kurze Strecke weiter bemerkten sie auch die ersten Blutspuren; das Wild schweißte. A short distance further on, they also noticed the first traces of blood; the game was sweating.

Es war nicht schwer, der Fährte zu folgen; teils zeigte sie der verlorene Schweiß, teils das zertretene Gras an. It was not difficult to follow the trail; it was partly indicated by the lost sweat and partly by the trampled grass.

Als sie an die Stelle kamen, wo der Strauß in den Wald geflüchtet war, wurde die Nachsuche etwas schwieriger, doch Wonström fand jede Perle Blut, und jedes herausgerissene Flöckchen Moos zeigte ihm den Weg, den der Strauß genommen hatte. ||||||||страус|||||||||||||||||||||||||||||| When they came to the place where the ostrich had fled into the forest, the search became a little more difficult, but Wonström found every bead of blood, and every torn flake of moss showed him the path the ostrich had taken.

Hier war der Wald etwas lichter und das Eindringen nicht schwer, weshalb ihr Wild verhältnißmäßig weit in den Wald gelaufen war. ||||||||вхождение|||||||||||| Here the forest was somewhat thinner and penetration was not difficult, which is why their game had run relatively far into the forest.

Als sie vielleicht 10 Minuten der Fährte im Walde gefolgt waren, stand plötzlich ganz dicht vor ihnen der verwundete Strauß auf, fiel aber sofort wieder nieder. When they had followed the trail in the forest for about ten minutes, the wounded ostrich suddenly stood up very close to them, but immediately fell down again.

Eduard war natürlich gleich wieder bei der Hand. Of course, Eduard was immediately at hand again. Mit dem Hirschfänger in der Faust stürzte er sich auf den Riesenvogel um ihm denselben in den Leib zu rennen, aber »Eile mit Weile und erst wäg's, dann wag's,« sagt Wonström; ehe er dazu kam, gab ihm der verwundete Vogel so einen gewaltigen Tritt mit dem einen Fuße, daß er sechs Schritte weit an einen Eichenstamm geschleudert wurde, wo er besinnungslos liegen blieb. ||оленья ножа|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| With the deerstalker in his fist, he rushed at the giant bird to run it into its body, but "hurry up and first weigh it, then dare it," says Wonström; before he could do so, the wounded bird gave him such a powerful kick with one foot that he was flung six paces away against an oak trunk, where he lay unconscious. С абордажной саблей в кулаке он бросился на гигантскую птицу, чтобы наткнуться на нее, но «спешка приводит к потерям, и сначала взвесьте ее, а затем рискуйте», - говорит Вонстром; прежде чем он успел добраться до нее, раненая птица так сильно лягнула его ногой, что его швырнуло в шести шагах на ствол дуба, где он и лежал без сознания.

Wonström aber hatte seine Büchse ergriffen und schoß auf ganz kurze Entfernung dem Strauß eine Kugel durch den Kopf, die diesen auch sofort tot zu Boden streckte. Wonström, however, had seized his rifle and shot the ostrich through the head at very close range, killing it instantly.

Als Wonström seinen regungslosen Freund aufrichtete, sah er, daß ihm das Blut aus einer breiten Stirnwunde herausquoll, die ihm die scharfe rissige Eichenrinde gerissen hatte. When Wonström straightened up his motionless friend, he saw that blood was oozing from a wide gash in his forehead, torn by the sharp, cracked oak bark. Wonström kratzte sich hinter den Ohren und brummte etwas von grenzenlosem Leichtsinn, während er das Blut mit Wassermoos zu stillen suchte. Wonström scratched behind his ears and mumbled something about boundless recklessness as he tried to quench the blood with water moss. Glücklicherweise war die Wunde nicht tief, sondern mehr breit, was ihm seine Besorgnis nahm. ||||||||||||беспокойство| Fortunately, the wound was not deep, but rather wide, which alleviated his concern.

Bald darauf schlug auch Eduard die Augen wieder auf. Eduard soon opened his eyes again. Er glaubte alle Rippen gebrochen zu haben, so gewaltig war er gegen den Eichenstamm geflogen; doch ein Versuch zum Gehen überzeugte ihn, daß der gewaltige Fußtritt schlimmer hätte ausfallen können. He thought he had broken all his ribs, so violently had he flown against the oak trunk; but an attempt to walk convinced him that the violent kick could have been worse. Он думал, что сломал себе все ребра, так сильно ударился о ствол дуба; но попытка пройти убедила его, что могучий пинок мог быть и хуже.

Außer der Stirnwunde und verschiedenen blauen Flecken, hatte er keinen Schaden erlitten. Apart from the forehead wound and various bruises, he had suffered no damage.

Als Wonström sah, daß die ganze Sache nicht weiter gefährlich war, konnte er nicht umhin, eine Moralpredigt zu halten. ||||||||||||||обойтись|||| When Wonström saw that the whole thing was no longer dangerous, he couldn't help but preach a sermon.

»Denkst du denn,« sprach er, »das nennt man Mut, wenn man ohne zu denken vorwärts stürmt? "Do you think," he said, "that this is called courage, when you rush forward without thinking? Weit gefehlt. Far from it. Warum hast du es mir nicht überlassen, den Vogel zu töten? Why didn't you leave it to me to kill the bird? Es ist der Neid und die Ruhmsucht, die in dir steckt. It is the envy and the thirst for glory that is in you. Wenn du nicht vorsichtiger wirst und deinen Verstand besser zur Hilfe nimmst, wirst du eines Tages gewiß das Opfer deiner Unklugheit werden.« If you don't become more careful and make better use of your wits, you will certainly become the victim of your imprudence one day."

Eduard mußte Wonström abermals Recht geben, aber dennoch war er ungehalten, daß er abermals so gehofmeistert wurde; am grimmigsten ärgerte er sich, daß er nichts entgegnen konnte und Wonström immer und stets der Kluge und Verständige war. ||||||||||недоволен|||||управлял|||самым сердитым|||||||||||||||||| Eduard had to agree with Wonström once again, but he was still annoyed that he was once again being treated so harshly; he was most annoyed that he couldn't say anything back and that Wonström was always the clever and sensible one.

Nachdem Eduard verbunden war, betrachteten sie den Vogel. After Eduard was bandaged, they looked at the bird. Stehend mochte er wohl über drei Meter hoch sein und seine Beine waren ziemlich so stark wie ein Mannesschenkel. Standing, he must have been over three meters tall and his legs were about as strong as a man's thigh. Fast die Hälfte des Vogels nahm der lange Hals in Anspruch, auf dem ein verhältnismäßig kleiner Kopf saß. Almost half of the bird was taken up by the long neck, on which sat a relatively small head. Die Federn waren zum Teil faden-, zum Teil borstenartig. The feathers were partly thread-like and partly bristle-like. Der Schwanz fehlte ganz. The tail was missing completely.

Dieses zweibeinige Ungetüm mochte zwei bis drei Zentner schwer sein, und es war nun die Frage, wie es zur Ansiedlung schaffen. ||чудовище||||||||||||||||||справиться This two-legged monster might weigh two to three hundredweights, and the question now was how to get it to settle.

Nach einigem Hin- und Herreden wurde bestimmt, daß Edward bei ihrer Beute warten solle, während Wonström zu der 2½ Stunden entfernten Ansiedlung zurück ging, um ihren Transportwagen zu holen. ||||переговоров||||||||||||||||||||||| After some back and forth, it was decided that Edward should wait with their prey while Wonström went back to the settlement 2½ hours away to fetch their wagon.