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Gans am Boden Podcast, 067 - Mein Kampf 2, oder der Umzug

067 - Mein Kampf 2, oder der Umzug

[ Intro bis cirka 0:55 min ] Als ich Gans ( ganz ) am Boden ....., da war ich auch wieder, ach leck mich ( Vulgär*, berühmt vor allem als Zitat aus dem Götz von Berlichingen )

[ Musik: Gans am Boden ]

Holla, die Zwerge. Da isses ( Dialekt: ist es ) wieder soweit. Endlich gibt es wieder eine Gans auf die Ohren und der Umzug ist fast geschafft. Und das im Intro war der amham oder wie ich ihn nennen soll, der 300. Also lieber Herr Dreihundert, herzlichen Dank und willkommen als Dreihundertster Abonnent. Aber auch in den Kommentaren gibt's da 'ne runde Zahl zu feiern. Nämlich die glorreiche 500! Püh, ha. Nu aber los.

Wer in der letzten Zeit mal die hiesige Plakatwerbung beachtet hat, dem kam vermutlich wie mir der Verdacht auch, dass er ein bisschen weniger kiffen sollte. Denn als ich neulich an der Ampel eine Rotlichtphase zelebrierte, keimte in mir der Verdacht auf, dass die Generation Hirnlosen endlich in die Jahre kommt. Stand doch auf dem Plakat neben der Ampel "Das Cola von Red Bull". * Als ich den gelesen hatte, fiel mich dem Kaugummi fast aus dem Mund. ( Satire! Mit Absicht hier falsch! Richtig wäre: Als ich das gelesen hatte, fiel mir der Kaugummi fast aus dem Mund ) Das Red Bull seine Werbeabteilung versuchtete nun endlich seine Zielgruppe direkt anzusprechteten. ( Satire! Extra falsch hier! Richtig wäre: Red Bulls Werbeabteilung versucht nun endlich seine Zielgruppe direkt anzusprechen. ) Frei nach dem Motto "Wem gehört die Fahrrad in die Hof?" "Ich" ( Satire! Mit Absicht hier falsch hier! Richtig wäre: "Wem gehört das Fahrrad in dem Hof", "Mir" ) Wollen wir mal hoffen, dass dieser Ausrutscher keine Schule macht, denn sonst ist die Schulbildung von uns bald völlig für das ( richtig: den ) Hintern ( deftig! ).

Apropos Hintern. Beziehungsweise das Erzeugnis davon. Ich glaube nämlich, dass der Werbestratege von dem Roten Bullenverein, noch 'ne ( Dialekt: einen ) Nebenjob inne hat. Denn kaum zap* ich allabendlich durch die Fernsehkanäle, haut mir auch schon eine Jamba-Werbung in die Fratze. Eine Art Arie ist dort zu erlauschen. Was noch nicht weiter erwähnenswert wäre. Allerdings tiriliert dort ein animierter Kothaufen auf der Mattscheibe. Begleitet von den debilen Worten eines zu Recht von der Intelligenz verschonten Sprechers, der leicht überschwänglich sein neues Produkt anpreist. "Für den großen Haufen Scheiße mit der Durchfallarie sendet ihr eine SMS mit Scheisse an die 08715/4711. Und für den Videoklingelton sendet ihr .." ( Sehr vulgär! ) Als mir der Sinn dieser Worte klar wurde, hätte ich mich fast an das ( richtig: der ) Cola verschluckt.

Äh, aber nun zu was anderem. Wer in der letzten Zeit mal in den Podster Kommentaren herum geblättert hat, wird es schon mitbekommen haben. Dass ich nicht nur umgezogen bin, sondern auch meine neue Küche versenkt habe. Bevor da jetzt von Euch einige Tipps und diverse Tricks verraten werden, möchte ich schon mal mitteilen, dass mein verblüfftes Gesicht nach dem unverhofften Treffer nicht in einem Foto festgehalten wurde und nein, ich wollte keinen Gänseteich in meiner Küche anlegen.

Man sagt ja immer, wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Ich bin mir sicher, dass der Erdenker dieses Sinnsprüchleins vorher niemals umgezogen ist. Auf einer Reise klauen sie dir die Brieftasche oder den letzten Nerv. Es fehlen dir warme Sachen oder ein Taxi. Aber was bei einem Umzug so alles schief gehen kann, stellt selbst Deine Urlaubsereignisse locker in den Schatten. Als diesjähriges Geburtstagsgeschenk bekam ich von meiner Vermieterin den heiß ersehnten Wohnungsschlüssel. Anbei bekam ich ein Rudel Handwerker, die sich lustig abwechselnd die Klinke in ihre schmierigen Pfoten gaben. Damit ich auch ja nicht zu früh zum renovieren kam. Das tapezieren und malern verhinderte ein Schreiner, der nicht nur an allen Fenstern herumwerkelte, sondern zur Belustigung derer, die mich beobachteten auch noch das Laminat verlegen erfolgreich ausschaltete, in dem er alle Türen samt Zargen entfernte. Ein Elektriker verbastelte diverse Leitungen und ein Klempner übte sich in seinen Urlaubsvorbereitungen. Das allesamt einen vollen Terminkalender ihr Eigen nannten, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen, oder?

Wer angesichts dieser Schwierigkeiten noch der netten Handwerkerfloskel "Ich komm morgen früh um 8 Uhr" Beachtung schenkt, der ist wohl selber schuld. So. Nachdem ich dann nun selber schuld war, übte ich mich also in der Kunst des Wartens. Ich klopfte hier und schraubte da, ich rupfte diverse Haken und Schrauben aus meinen Wänden und nach rund einer Woche vergebenen Renovierungsurlaubes, da rupfte ich mir auch noch ein paar Haare aus meiner Lockenpracht.

In Woche Zwei überstürzten sich allerdings die Handwerker dann mit ihren Fertigmeldungen. Feine Sache, das. Aber die neuen Türen, die erst in zwei Wochen kommen sollten, kamen nun innerhalb weniger Tage und so durfte ich innerhalb von drei Tagen fast alle Räume tapezieren. Und auch die Kleinigkeit von cirka 80 Quadratmetern Laminat verlegen. Als Dank für diese guten Nachrichten, durfte ich dann auch noch die beiden Badezimmer-Fliesenspiegel wieder in Ordnung bringen, da die neuen Türen ein anderes Maß hatten als die Alten.

Weiterhin hatte noch ein Großteil unserer fleißigen Helfer eine Art Drückitismus oder einen akuten Anfall von Faulenzia, die Ärmsten. Dabei hätten sie doch so gerne geholfen. Einer von ihnen ist sogar ein begeisterter und stolzer Besitzer von drei Handys. Und war leider nicht in der Lage, auch nur eines davon zu benutzen, um mir mal Bescheid zu sagen, dass er doch nicht kommen könnte. Wie sagte schon die Waschmittelwerbung so richtig "Da weiß man, was man hat". Fein ist aber auch der Moment, in dem man seine selbstgebaute Küche befestigt und an einem total unsinnigen Ort eine von allen Sinnen befreite Steigeleitung durchlöchert. Das erstaunte Gesicht, dass man aufsetzt, wenn man entdeckt, dass das Absperren des hiesigen Wasserabsperrhahns überhaupt nichts brachte, ist nur zu vergleichen mit dem Gesichtsausdruck, den man macht, wenn man das Cola von ... Also, wenn dem ( korrekt: die ) jedenfalls leer ist.

Auch die Aneignung einer unbeantragten Nervenentzündung ist in diesem Zusammenhang nicht gerade dem Wohlbefinden meiner Person zuträglich geworden. Und während ich nass wurde, ahmten die frisch renovierten Wände meiner unteren Nachbarn den Zustand von mir nach und ließen sich, angeregt durch die zerstückelte Wasserleitung in meiner Küche, die Feuchtigkeit sowie einige gelbe Ränder durch die frisch getünchten Poren treiben. Sehr zur Freude meiner Versicherung, die sich applaudierend zu einem Spontanbesuch meines Versicherungsagenten hinreißen ließ.

Doch alles Schöne hat auch mal ein Ende und so darf ich nun kundtun, dass sich auch unsere Renoviererei dem wohlverdienten Ende zuneigt.

Und somit bin ich nun geneigt, mich der nächsten Herausforderung zu stellen. Und das wäre? Die Verteidigung meiner Möbel. Seit Ihr schon mal mit 'ner ( Umgspr: einer ) Frau zusammen gezogen? Der typische Ex-Junggeselle dachte praktisch und versuchte möglichst viel Stauraum und Abstellflächen zu organisieren. Die holde Weiblichkeit hingegen versuchte den ihr zu eigen gewordenen Stauräumen und Abstellflächen Unmengen an Dekorationsartikeln aufzuzwängen. Und so lernte auch ich, dass erst mal meine Möbel allesamt die falsche Farbe hatten, egal welche das auch immer war. Zweitens passten rund Zweidrittel nicht in die neue Wohnung und das letzte Drittel kommt, so sollte es sein, in das Männer-Restflächen-Refugium. Oder auch Abstellkammer oder Großzimmer genannt. Das ist im Normalfall der Raum, in den Ihr geschickt werdet, liebe Männer, wenn ihr Eurer Frau mal im Wege steht.

Ein Kabarettist sagte mal, dass ein Einzug einer Frau einer feindlichen Übernahme ähnelt. Das ist schlichtweg gesagt falsch. Das ähnelt nicht, das ist eine feindliche Übernahme. Bis vor ein paar Tagen war ich stolzer Besitzer einer grünpflanzenlosen Zone namens Junggesellenwohnung. Das Einzige was in meiner Wohnung lebten waren ich und der Schimmel am Duschvorhang. Heute hingegen wuchern mehrere Dutzend Blattwerkterroristen auf den Fensterbänken und verhindern so erfolgreich das Öffnen von Fenstern. Sich leise in die Blätter lachend bevölkern sie nun jedes Zimmer und zeigen höhnisch grinsend mit ihren frischen bunten Blüten auf mich, sobald ich den Raum betrete.

Aber auch die Anordnung des einstaubenden Grünzeugs lässt mich erschaudern. Als ich im Wohnzimmer eine audiostrategisch richtige Dolby-Digital-Stellfläche für unseren Fernseher ausspähen wollte, wurde mir klar gemacht, dass es schon rein optisch keinen Platz für unsere Flimmerkiste an einer fünfeinhalb Meter langen, leeren, weißen Wand geben würde. Denn dort hatte schon das Blattwerk eines schrumpeligen kleinen Bäumchens seine neue Heimat gefunden. Und da würde er nich' ( Dialekt: nicht ) mehr so schön wirken, wenn dieser Elektronenklotz das Bild verschandeln würde. Nicht dass das Seramis-Monster* etwa pompöse Größe sein eigen nannte, nein dieser kleine Schrumpelzwerg schaute kaum über seinen ( korrekt: sein ) 20 Zentimetertöpfchen heraus. Und da braucht er halt Platz um zu wirken.

Schlussendlich sind fast alle Räume leer. Nur in meinem PC-Zimmer biegen sich die Regalbretter unter der Last diverser Einrichtungsgegenstände, die eigentlich in gänzlich andere Räume gehörten. Gezielt finden kann dort nur jemand etwas, der ein trecking-erfahrener Survival-Experte mit niedriger Klaustrophobie-Schwelle ist.

Aber was auch eine Schulweisheit unter den Umzugsfreunden dieser Welt ist, ist folgendes: "Wenn du etwas verloren hast, findest du es beim Umziehen schon wieder". Das ist in der Regel auch logisch. Wenn auch leider in der Praxis nur bedingt wahr. Stimmt. Ich habe etwas vermisst und gefunden habe ich auch etwas. Aber leider nicht das Gesuchte. Diverse Kartons, die schon seit dem letzten Einzug noch nicht ausgepackt wurden, und Dinge, die ich niemals wieder sehen wollte, kamen trotz mehrfachen Ignorierens wieder ans Tageslicht. Nur die gesuchten Sachen blieben wie erwartet in einer schier endlosen Versenkung verschwunden. Aber ich verspreche Euch, ich werde nicht aufgeben. Und weiter kämpfen werde ich auch. Und zwar bis die Hütte steht. Und kostet es mich meinen letzten Nerv. Ich werde Euch davon berichten.

Sodele. Das war's wieder mal für heute. In den nächsten Tagen soll dann nun endlich mein Telefon umgestellt werden. Wollen wir mal hoffen, dass wenigstens da nichts schief geht. Bis in ein paar Tagen hoffentlich also. Euer Firefly von Gans am Boden.

www.GansAmBoden.de

Transkription : Vera Ihrig

Erläuterung : Dialekt/Regional = Regional besondere Worte oder Aussprache. Werden nicht überall verstanden und sollten nicht so gesprochen werden. Umgspr = Umgangsprache. Wird nahezu in ganz Deutschland verwendet und ist überall verständlich. *Vulgär = Sehr derbe und unfeine Sprache. Sollte man nicht verwenden. *Das Cola von Red Bull = Firefly ist der Ansicht, es heiße "die Cola". Laut Duden sind sowohl "die Cola" als auch "das Cola" richtig. Der Gebrauch ist wohl regional unterschiedlich. In Deutschland heißt es überwiegend "die Cola", vor allem in einigen Teilen Österreichs aber auch "das Cola". *zap: Ständiges Umschalten von einem Fernsehkanal zum nächsten *Seramis = Granulat in dem Pflanzen wachsen. Wird statt Erde verwendet.

Herzlichen Dank an Firefly für die freundliche Genehmigung, den Beitrag hier zu verwenden.

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067 - Mein Kampf 2, oder der Umzug My|||| 067 - Mein Kampf 2, or the move 067 - Mein Kampf 2, o il trasloco 067 - Mein Kampf 2, of de verhuizing 067 - Майн Кампф 2, или ход 067 - Kavgam 2 ya da hareket 067 - Mein Kampf 2, або Переїзд

[ Intro bis cirka 0:55 min ] Als ich Gans ( ganz ) am Boden ....., da war ich auch wieder, ach leck mich ( Vulgär*, berühmt vor allem als Zitat aus dem Götz von Berlichingen ) ||around|min|||||||||||||lick||vulgar||||||||Goetz|of|Berlichingen [Intro to about 0:55 min] When I got goose (all the way) on the floor ..... there I was again, oh lick me (vulgar *, famous above all as a quote from Götz von Berlichingen)

[ Musik: Gans am Boden ] [Music: goose on the ground]

Holla, die Zwerge. Ho!||dwarves Holla, the dwarves. Da isses ( Dialekt: ist es ) wieder soweit. |is||||| There it is (dialect: it is) again. Endlich gibt es wieder eine Gans auf die Ohren und der Umzug ist fast geschafft. |||||goose||||||move||| Finally there is a goose on the ears and the move is almost done. Und das im Intro war der amham oder wie ich ihn nennen soll, der 300. ||||||ham||||||| And that in the intro was the amham or what I should call the 300. Also lieber Herr Dreihundert, herzlichen Dank und willkommen als Dreihundertster Abonnent. |||three hundred||||||three hundredth|subscriber So dear Mr. 300, thank you very much and welcome as a 300th subscriber. Aber auch in den Kommentaren gibt's da 'ne runde Zahl zu feiern. But there is also a round number to celebrate in the comments. Nämlich die glorreiche 500! ||glorious Püh, ha. psh| Nu aber los. Now||

Wer in der letzten Zeit mal die hiesige Plakatwerbung beachtet hat, dem kam vermutlich wie mir der Verdacht auch, dass er ein bisschen weniger kiffen sollte. |||||||local|billboard advertising||||||||||||||||smoke (marijuana)| Anyone who has recently noticed the local billboard advertising has probably had the same suspicion that they should smoke weed a little less. Denn als ich neulich an der Ampel eine Rotlichtphase zelebrierte, keimte in mir der Verdacht auf, dass die Generation Hirnlosen endlich in die Jahre kommt. ||||||||red light phase|celebrated|germinated|||||||||without brains||||| Because when I recently celebrated a red light phase at the traffic light, I began to suspect that the brainless generation was finally getting on in years. Stand doch auf dem Plakat neben der Ampel "Das Cola von Red Bull". * Als ich den gelesen hatte, fiel mich dem Kaugummi fast aus dem Mund. |||||||the|chewing gum|||| ( Satire! Mit Absicht hier falsch! |intention|| Richtig wäre: Als ich das gelesen hatte, fiel mir der Kaugummi fast aus dem Mund ) Das Red Bull seine Werbeabteilung versuchtete nun endlich seine Zielgruppe direkt anzusprechteten. |||||||||||||||||||advertising department|tried||||target audience||address It would be correct: When I read that, the chewing gum almost fell out of my mouth ) That Red Bull's advertising department was finally trying to address its target group directly. ( Satire! Extra falsch hier! Richtig wäre: Red Bulls Werbeabteilung versucht nun endlich seine Zielgruppe direkt anzusprechen. ) |||Bulls||||||||address Frei nach dem Motto "Wem gehört die Fahrrad in die Hof?" "Ich" ( Satire! Mit Absicht hier falsch hier! |intention||| Richtig wäre: "Wem gehört das Fahrrad in dem Hof", "Mir" ) Wollen wir mal hoffen, dass dieser Ausrutscher keine Schule macht, denn sonst ist die Schulbildung von uns bald völlig für das ( richtig: den ) Hintern ( deftig! ||||||||||||||||slip||||||||school education|||||||||butt|hearty ).

Apropos Hintern. Speaking of butts. Beziehungsweise das Erzeugnis davon. or||product| Ich glaube nämlich, dass der Werbestratege von dem Roten Bullenverein, noch 'ne ( Dialekt: einen ) Nebenjob inne hat. |||||advertising strategist||||bull club||||||in| I believe that the advertising strategist from the Red Bulls Association still has a ( dialect: a ) part-time job. Denn kaum zap* ich allabendlich durch die Fernsehkanäle, haut mir auch schon eine Jamba-Werbung in die Fratze. ||zap||every evening|||TV channels||||||Jamba||||face Because I hardly ever zap through the TV channels every night, I even get a Jamba advertisement in my face. Eine Art Arie ist dort zu erlauschen. ||aria||||eavesdrop A kind of aria can be heard there. Was noch nicht weiter erwähnenswert wäre. Allerdings tiriliert dort ein animierter Kothaufen auf der Mattscheibe. |chirps||||poop pile|||screen However, there is an animated droppings on the screen. Begleitet von den debilen Worten eines zu Recht von der Intelligenz verschonten Sprechers, der leicht überschwänglich sein neues Produkt anpreist. |||debilitating|||||||||||||||| Accompanied by the stupid words of a speaker who rightly spared the intelligence, who praises his new product slightly exuberantly. "Für den großen Haufen Scheiße mit der Durchfallarie sendet ihr eine SMS mit Scheisse an die 08715/4711. |||||||diarrhea aria|||||||| "For the big pile of shit with the diarrhea aria, you send an SMS with shit to 08715/4711. Und für den Videoklingelton sendet ihr .." ( Sehr vulgär! ) And for the video ringtone you send .. "(Very vulgar!) Als mir der Sinn dieser Worte klar wurde, hätte ich mich fast an das ( richtig: der ) Cola verschluckt.

Äh, aber nun zu was anderem. Wer in der letzten Zeit mal in den Podster Kommentaren herum geblättert hat, wird es schon mitbekommen haben. Dass ich nicht nur umgezogen bin, sondern auch meine neue Küche versenkt habe. ||||moved|||||||| That I not only moved, but also sunk my new kitchen. Bevor da jetzt von Euch einige Tipps und diverse Tricks verraten werden, möchte ich schon mal mitteilen, dass mein verblüfftes Gesicht nach dem unverhofften Treffer nicht in einem Foto festgehalten wurde und nein, ich wollte keinen Gänseteich in meiner Küche anlegen. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||goose pond|||| Before you give away some tips and various tricks, I would like to tell you that my astonished face after the unexpected hit was not captured in a photo and no, I didn't want to create a goose pond in my kitchen.

Man sagt ja immer, wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Ich bin mir sicher, dass der Erdenker dieses Sinnsprüchleins vorher niemals umgezogen ist. ||||||earth thinker||little sayings|||| |||||||||antes de||| I am sure that the thinker of this little saying has never moved before. Auf einer Reise klauen sie dir die Brieftasche oder den letzten Nerv. |||robarán|||||||| On a trip, they steal your wallet or the last nerve. Es fehlen dir warme Sachen oder ein Taxi. |te faltan|||||| Aber was bei einem Umzug so alles schief gehen kann, stellt selbst Deine Urlaubsereignisse locker in den Schatten. But everything that can go wrong during a move easily overshadows even your holiday events. Als diesjähriges Geburtstagsgeschenk bekam ich von meiner Vermieterin den heiß ersehnten Wohnungsschlüssel. As this year's birthday present, my landlady gave me the long-awaited key to the apartment. Anbei bekam ich ein Rudel Handwerker, die sich lustig abwechselnd die Klinke in ihre schmierigen Pfoten gaben. ||||pack|||||||doorknob||||| Adjunto recibí||||manada de trabajadores|trabajadores manuales||||alternándose|||||||se pasaban Damit ich auch ja nicht zu früh zum renovieren kam. ||||||||renovar| Das tapezieren und malern verhinderte ein Schreiner, der nicht nur an allen Fenstern herumwerkelte, sondern zur Belustigung derer, die mich beobachteten auch noch das Laminat verlegen erfolgreich ausschaltete, in dem er alle Türen samt Zargen entfernte. |wallpapering||painting|||carpenter|||||||fiddled|||amusement||||||||laminate|||turned off|||||||frames| ||||||carpintero|||||||trasteaba en||||||||||||instalar|con éxito||||||||marcos de puertas| The wallpapering and painting was prevented by a carpenter who not only tinkered with all the windows, but to the amusement of those who were watching me, he successfully switched off the laying of the laminate by removing all the doors and frames. Ein Elektriker verbastelte diverse Leitungen und ein Klempner übte sich in seinen Urlaubsvorbereitungen. ||cobbled together|||||||||| ||manipuló|||||fontanero||||| An electrician tinkered with various lines and a plumber practiced his holiday preparations. Das allesamt einen vollen Terminkalender ihr Eigen nannten, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen, oder? |||||||called|||||||| |||||||llamaban propio|||||||| I don't need to mention that all of them had a busy schedule, right?

Wer angesichts dieser Schwierigkeiten noch der netten Handwerkerfloskel "Ich komm morgen früh um 8 Uhr" Beachtung schenkt, der ist wohl selber schuld. |||||||frase de artesano||||||||presta atención a||||| In view of these difficulties, anyone who pays attention to the nice craftsman's phrase "I'll come tomorrow morning at 8 o'clock" is probably your own fault. So. Nachdem ich dann nun selber schuld war, übte ich mich also in der Kunst des Wartens. Now that it was my own fault, I practiced the art of waiting. Ich klopfte hier und schraubte da, ich rupfte diverse Haken und Schrauben aus meinen Wänden und nach rund einer Woche vergebenen Renovierungsurlaubes, da rupfte ich mir auch noch ein paar Haare aus meiner Lockenpracht. |||||||pulled||||||||||||||||pulled|||||||||| |||||||arranqué||||||||||||||||||||||||||cabellera rizada I knocked here and screwed there, I plucked various hooks and screws from my walls and after about a week of wasted renovation leave, I also plucked a few hairs from my curly hair.

In Woche Zwei überstürzten sich allerdings die Handwerker dann mit ihren Fertigmeldungen. |||rushed|||||||| |||precipitaron||||||||Informes de finalización In week two, however, the artisans rushed with their ready reports. Feine Sache, das. Aber die neuen Türen, die erst in zwei Wochen kommen sollten, kamen nun innerhalb weniger Tage und so durfte ich innerhalb von drei Tagen fast alle Räume tapezieren. |||puertas nuevas||||||||llegaron||en pocos días|||||||||||||habitaciones| Und auch die Kleinigkeit von cirka 80 Quadratmetern Laminat verlegen. Als Dank für diese guten Nachrichten, durfte ich dann auch noch die beiden Badezimmer-Fliesenspiegel wieder in Ordnung bringen, da die neuen Türen ein anderes Maß hatten als die Alten. ||||||||||||||tile mirror||||||||||||||| ||||||||||||||revestimiento de azulejos||||||||||||||| As a thank you for this good news, I was also allowed to put the two bathroom tile mirrors back in order, since the new doors had a different size than the old ones.

Weiterhin hatte noch ein Großteil unserer fleißigen Helfer eine Art Drückitismus oder einen akuten Anfall von Faulenzia, die Ärmsten. ||||||||||pressitism||||||laziness|| Furthermore, the majority of our hard-working helpers still had a kind of depression or an acute attack of laziness, poor bastards. Dabei hätten sie doch so gerne geholfen. ||||||ayudado Einer von ihnen ist sogar ein begeisterter und stolzer Besitzer von drei Handys. Und war leider nicht in der Lage, auch nur eines davon zu benutzen, um mir mal Bescheid zu sagen, dass er doch nicht kommen könnte. Wie sagte schon die Waschmittelwerbung so richtig "Da weiß man, was man hat". ||||Publicidad de detergente|||||||| As the detergent advertising said, "You know what you have". Fein ist aber auch der Moment, in dem man seine selbstgebaute Küche befestigt und an einem total unsinnigen Ort eine von allen Sinnen befreite Steigeleitung durchlöchert. ||||||||||self-built||secures||||||||||||staircase| ||||||||||||||||||||||||Tubería vertical|agujerea But the moment is also fine when you attach your self-built kitchen and perforate a riser that has been freed from all senses in a totally nonsensical place. Das erstaunte Gesicht, dass man aufsetzt, wenn man entdeckt, dass das Absperren des hiesigen Wasserabsperrhahns überhaupt nichts brachte, ist nur zu vergleichen mit dem Gesichtsausdruck, den man macht, wenn man das Cola von ... Also, wenn dem ( korrekt: die ) jedenfalls leer ist. |||||||||||closing||local|water shut-off valve||||||||||facial expression|||||||||||||||| |||||||||||cerrar el paso||||||||||||||||||||||Entonces||||||| The astonished face that you put on when you discover that shutting off the local water stopcock didn't work at all can only be compared to the facial expression you make when you drink the Cola from ... So, if that (correct: the ) is empty anyway.

Auch die Aneignung einer unbeantragten Nervenentzündung ist in diesem Zusammenhang nicht gerade dem Wohlbefinden meiner Person zuträglich geworden. ||adquisición de||||||||||||||beneficioso para| The acquisition of an unsolicited nerve inflammation in this context has not exactly been conducive to my well-being. Und während ich nass wurde, ahmten die frisch renovierten Wände meiner unteren Nachbarn den Zustand von mir nach und ließen sich, angeregt durch die zerstückelte Wasserleitung in meiner Küche, die Feuchtigkeit sowie einige gelbe Ränder durch die frisch getünchten Poren treiben. |||||imitaban|||||||vecinos de abajo|||||||||estimulado por|||despedazada|||||||||||||recién pintadas|recién pintadas|| And while I got wet, the newly renovated walls of my downstairs neighbors mimicked the condition of mine, spurred on by the dismembered plumbing in my kitchen, allowing the moisture and some yellow streaks to drift through the freshly whitewashed pores. Sehr zur Freude meiner Versicherung, die sich applaudierend zu einem Spontanbesuch meines Versicherungsagenten hinreißen ließ. ||||compañía de seguros|||||||||dejar llevar|se dejó llevar Much to the delight of my insurance company, who applauded and was carried away to a spontaneous visit by my insurance agent.

Doch alles Schöne hat auch mal ein Ende und so darf ich nun kundtun, dass sich auch unsere Renoviererei dem wohlverdienten Ende zuneigt. ||||||||||||||||||||||acerca a But all good things come to an end, so I can now announce that our renovations are also coming to a well-deserved end.

Und somit bin ich nun geneigt, mich der nächsten Herausforderung zu stellen. Und das wäre? Die Verteidigung meiner Möbel. Seit Ihr schon mal mit 'ner ( Umgspr: einer ) Frau zusammen gezogen? ||||||||||vivido con Der typische Ex-Junggeselle dachte praktisch und versuchte möglichst viel Stauraum und Abstellflächen zu organisieren. |||soltero|||||||espacio de almacenamiento||Superficies de almacenamiento|| The typical ex-bachelor thought practically and tried to organize as much storage space and storage space as possible. Die holde Weiblichkeit hingegen versuchte den ihr zu eigen gewordenen Stauräumen und Abstellflächen Unmengen an Dekorationsartikeln aufzuzwängen. |||||||||||||Gran cantidad de|||imponer en The fair femininity, on the other hand, tried to impose vast amounts of decorative items on the storage spaces and shelves that had become their own. Und so lernte auch ich, dass erst mal meine Möbel allesamt die falsche Farbe hatten, egal welche das auch immer war. ||||||||||todos ellos|||color||da igual||||| Zweitens passten rund Zweidrittel nicht in die neue Wohnung und das letzte Drittel kommt, so sollte es sein, in das Männer-Restflächen-Refugium. En segundo lugar||aproximadamente|||||||||||||||||||| Secondly, about two-thirds do not fit into the new apartment and the last third, as it should be, in the men's remaining space refuge. Oder auch Abstellkammer oder Großzimmer genannt. Also called storage room or large room. Das ist im Normalfall der Raum, in den Ihr geschickt werdet, liebe Männer, wenn ihr Eurer Frau mal im Wege steht.

Ein Kabarettist sagte mal, dass ein Einzug einer Frau einer feindlichen Übernahme ähnelt. ||||||entrada|||||| Das ist schlichtweg gesagt falsch. ||simplemente||incorrecto Das ähnelt nicht, das ist eine feindliche Übernahme. Bis vor ein paar Tagen war ich stolzer Besitzer einer grünpflanzenlosen Zone namens Junggesellenwohnung. Until a few days ago, I was the proud owner of a green plantless zone called a bachelor apartment. Das Einzige was in meiner Wohnung lebten waren ich und der Schimmel am Duschvorhang. The only thing that lived in my apartment was me and the mold on the shower curtain. Heute hingegen wuchern mehrere Dutzend Blattwerkterroristen auf den Fensterbänken und verhindern so erfolgreich das Öffnen von Fenstern. ||proliferan|||terroristas del follaje|||alféizares de ventanas|||||||| Today, however, several dozen foliage terrorists proliferate on the window sills, successfully preventing windows from being opened. Sich leise in die Blätter lachend bevölkern sie nun jedes Zimmer und zeigen höhnisch grinsend mit ihren frischen bunten Blüten auf mich, sobald ich den Raum betrete. ||||hojas||pueblan|||||||||||||||||||| Laughing softly into the leaves, they now populate every room and point at me with a sneer with their fresh, colorful flowers as soon as I enter the room.

Aber auch die Anordnung des einstaubenden Grünzeugs lässt mich erschaudern. ||||||verdura polvorienta||| But the arrangement of the dusty greenery also makes me shudder. Als ich im Wohnzimmer eine audiostrategisch richtige Dolby-Digital-Stellfläche für unseren Fernseher ausspähen wollte, wurde mir klar gemacht, dass es schon rein optisch keinen Platz für unsere Flimmerkiste an einer fünfeinhalb Meter langen, leeren, weißen Wand geben würde. |||||||||||||explorar|||||||||||||||caja tonta|||||||||| As I sniffed out an audio strategically correct Dolby Digital footprint for our television in the living room, it was made clear to me that, purely visually, there would be no room for our box on a fifteen-foot-long, empty, white wall. Denn dort hatte schon das Blattwerk eines schrumpeligen kleinen Bäumchens seine neue Heimat gefunden. |||||follaje del árbol||arrugado|||||| Because there the foliage of a shriveled little tree had already found its new home. Und da würde er nich' ( Dialekt: nicht ) mehr so schön wirken, wenn dieser Elektronenklotz das Bild verschandeln würde. |||||||||||si||bloque de electrones|||arruinaría| And there it wouldn’t (dialect: not) look so beautiful if this block of electrons spoiled the picture. Nicht dass das Seramis-Monster* etwa pompöse Größe sein eigen nannte, nein dieser kleine Schrumpelzwerg schaute kaum über seinen ( korrekt: sein ) 20 Zentimetertöpfchen heraus. |||Seramis-Monstruo|||||||||||enano arrugado|||||||| Not that the Seramis monster* was of a pompous size, no, this little wrinkled dwarf barely looked beyond its ( correct: its ) 20 centimeter potty. Und da braucht er halt Platz um zu wirken.

Schlussendlich sind fast alle Räume leer. Nur in meinem PC-Zimmer biegen sich die Regalbretter unter der Last diverser Einrichtungsgegenstände, die eigentlich in gänzlich andere Räume gehörten. |||||se doblan||||||||||||||| Gezielt finden kann dort nur jemand etwas, der ein trecking-erfahrener Survival-Experte mit niedriger Klaustrophobie-Schwelle ist. Encontrar algo allí|||||||||||||||claustrofobia baja|| Only someone who is a trekking-experienced survival expert with a low claustrophobia threshold can find something there.

Aber was auch eine Schulweisheit unter den Umzugsfreunden dieser Welt ist, ist folgendes: "Wenn du etwas verloren hast, findest du es beim Umziehen schon wieder". ||||||||||||lo siguiente es||||||||||Mudarse|| But what is also a school wisdom among the moving friends of this world is the following: "If you have lost something, you will find it again when you move". Das ist in der Regel auch logisch. ||||||lógico Wenn auch leider in der Praxis nur bedingt wahr. Stimmt. Es cierto. Ich habe etwas vermisst und gefunden habe ich auch etwas. |||extrañado|||||| Aber leider nicht das Gesuchte. Diverse Kartons, die schon seit dem letzten Einzug noch nicht ausgepackt wurden, und Dinge, die ich niemals wieder sehen wollte, kamen trotz mehrfachen Ignorierens wieder ans Tageslicht. |||||||mudanza||||||||||||||||||| Various boxes that hadn't been unpacked since we last moved in and things that I never wanted to see again came to light despite repeated ignoring. Nur die gesuchten Sachen blieben wie erwartet in einer schier endlosen Versenkung verschwunden. Only the things I was looking for remained, as expected, in an almost endless disappearance. Aber ich verspreche Euch, ich werde nicht aufgeben. |||||||rendirse Und weiter kämpfen werde ich auch. ||luchar||| Und zwar bis die Hütte steht. Y||||| Und kostet es mich meinen letzten Nerv. Ich werde Euch davon berichten. ||||informar

Sodele. Das war's wieder mal für heute. In den nächsten Tagen soll dann nun endlich mein Telefon umgestellt werden. Wollen wir mal hoffen, dass wenigstens da nichts schief geht. Bis in ein paar Tagen hoffentlich also. |||||con suerte| Euer Firefly von Gans am Boden.

www.GansAmBoden.de

Transkription : Vera Ihrig

Erläuterung : Dialekt/Regional = Regional besondere Worte oder Aussprache. |Dialecto regional||||||pronunciación regional Werden nicht überall verstanden und sollten nicht so gesprochen werden. Umgspr = Umgangsprache. Wird nahezu in ganz Deutschland verwendet und ist überall verständlich. *Vulgär = Sehr derbe und unfeine Sprache. Sollte man nicht verwenden. *Das Cola von Red Bull = Firefly ist der Ansicht, es heiße "die Cola". Laut Duden sind sowohl "die Cola" als auch "das Cola" richtig. Der Gebrauch ist wohl regional unterschiedlich. In Deutschland heißt es überwiegend "die Cola", vor allem in einigen Teilen Österreichs aber auch "das Cola". *zap: Ständiges Umschalten von einem Fernsehkanal zum nächsten *Seramis = Granulat in dem Pflanzen wachsen. Wird statt Erde verwendet.

Herzlichen Dank an Firefly für die freundliche Genehmigung, den Beitrag hier zu verwenden.