Manipulationen in der Akte Amri
Fünf Monate nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt sind Manipulationen in der Akte des Täters Anis Amri bekannt geworden. Die Polizei hätte ihn vermutlich schon vor dem Anschlag verhaften können.
Es war der größte islamistische
Terroranschlag in Deutschland: Am 19.Dezember 2016 hatte der Tunesier Anis Amri einen LKW gestohlen und war damit in den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz gefahren. Dabei starben zwölf Menschen, 67 wurden verletzt. Wenige Tage später wurde Amri auf der Flucht in Italien von der Polizei getötet.
Nach heutigen Informationen hätte der Anschlag vielleicht verhindert werden können. Amri war der Polizei bereits vor dem Attentat wegen seiner Drogengeschäfte bekannt. Sie hatte sein Telefon überwacht und ihn im November 2016 als aktiven Drogenhändler
eingestuft, der mit großen Mengen Drogen handelt. Das hätte für einen Haftbefehl gegen Amri ausgereicht.
Vier Wochen nach dem Anschlag in Berlin veränderte jedoch jemand dieses Dokument in der Akte Amri. In dem korrigierten Dokument ging es nur noch um kleine Mengen Drogen, mit denen Amri gehandelt haben soll. Vermutlich wollten die LKA-Beamten vertuschen, dass sie den Terroristen schon im November hätten verhaften können.
Der Berliner Innensenator Andreas Geisel lobte den Sonderermittler Bruno Jost, der die Manipulationen in der Akte entdeckt hatte. Geisel erstattete Anzeige gegen unbekannt. „Sollte im LKA etwas verschleiert worden sein, werden wir das aufklären“, so Geisel. Bruno Jost soll nun seine Arbeit weitermachen, um schnell zu Ergebnissen zu kommen.
(Wenn Sie einen Problem mit meiner Lektion haben, schicken Sie mir bitte eine Nachricht.)