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2020-2 Video lessons from YouTube, hessenschau vom 02.04.2020

hessenschau vom 02.04.2020

Die Sendung wurde vom hr live untertitelt. (2.4.2020)

Heute im "hessenschau"-Studio Andreas Hieke und Robert Hübner

Schönen guten Abend. - Guten Abend.

Das sind unsere Themen:

Wie läufts mit der Schule zu Hause?

Hessen helfen - Hilfsportal in der Corona-Krise

Kinder- und Jugendbuchautor Jochen Till

Wir schauen als erstes auf die aktuellen Corona-Zahlen.

Das Sozialministerium hat bis heute Mittag 3882 Fälle registriert,

das sind 300 mehr als gestern und entspricht einem Anstieg um gut 8 %.

31 Menschen sind bisher in Hessen gestorben.

Seit fast 3 Wochen ist schon keine Schule mehr.

Aber es sind keine Ferien.

Kinder und Jugendliche sollen trotzdem was tun zu Hause

versorgt mit Unterrichtsmaterial von Lehrern, angeleitet von den Eltern.

Gibts noch jemanden unter Ihnen,

der keinen Nervenzusammenbruch hatte oder kurz davor war?

Wir haben geguckt, wie das läuft mit der Schule zu Hause.

Kinder- statt Klassenzimmer:

Seit über 2 Wochen herrscht

in vielen hessischen Familien Ausnahmezustand.

Familie Kelava aus Frankfurt-Oberrad lernt täglich 2-3 Stunden.

Ich finde es viel.

Aber vielleicht erscheint es uns auch nur so,

weil es für uns auch momentan viel ist,

zu arbeiten und Lehrer zu spielen oder Erzieher.

Aber für Eltern die arbeiten,

sind diese Aufgaben, die die Kinder bekommen, einfach zu viel.

Für alle in der Familie

ist die aktuelle Situation absolutes Neuland.

Denn die Kinder sind in einer Ganztagsschule

und erledigen normalerweise alle Aufgaben dort.

Ich fänds besser, in der Schule zu arbeiten.

Und ich vermisse meine Freunde.

An der Frankfurter Helmholtzschule

war man recht gut auf die neue Situation vorbereitet.

Seit längerem gibt es dort eine eigene Plattform,

über die die Schüler nun zu Hause unterrichtet werden können.

Lehrer und Schüler treffen sich in unseren virtuellen Klassenzimmern.

Also dort werden Aufgaben mitgeteilt.

Dort werden Aufgaben erledigt.

Dort gibt es To-Do-Listen für Schülerinnen und Schüler.

Haben Sie eine Aufgabe erledigt, haken sie die ab.

Dort gibt es einen Chatroom,

Möglichkeiten zum interaktiven Austausch.

Es ist eine kompakte Lösung und nicht das Nutzen vieler Anbieter.

Eine erste Umfrage zeigt,

dass hier die Mehrheit der Eltern zufrieden damit ist,

wie die Schule in der aktuellen Situation verfährt.

Doch das ist nicht der Regelfall.

Bei der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, GEW,

waren die vergangenen Wochen sehr erkentnisreich.

Was wohl alle für eine Erfahrung gemacht haben ist,

dass es zu Hause nicht darum gehen kann,

eins zu eins die Unterrichtssituation nachzubilden.

Das geht nicht.

Weder sind meistens die Eltern Lehrkräfte,

noch ist die Situation so wie in der Schule.

Es ist für Schülerinnen und Schüler auch wichtig

in Kontakt und auseinandersetzung mit Mitschülern.

sich Unterrichtsinhalte zu erarbeiten.

Eine Frage, die sich zzt. wohl alle Beteiligten stellen:

Wie geht es nach den Osterferien weiter?

Wenn die Schließungen über den 20.4. hinaus andauern müssen

aus seuchenpolitischen Gründen,

müssen wir dafür entsprechende Leitlinien entwickeln,

wie wir mit dem Schulhalbjahr insgesamt umgehen.

Da bereiten wir bis zum Ende der Osterferien

verschiedene Szenarien vor.

Das denken unsere Fachleute gerade durch.

Aber diese Entscheidung wird wohl erst nach Ostern fallen.

Diana Kelava und ihre Familie belastet der Gedanke daran,

dass sie eventuell noch länger zu Hause unterrichten müssen.

Ich glaube, das Pensum, was wir momentan machen,

können wir nicht noch zwei Monate machen.

Ich zweifel daran, das wir der Schule dann gerecht werden.

Trotz Homeschooling und der Ungewissheit wie es weiter geht,

gibt es auch bei Familie Kelava noch entspannte Momente

Wir sprechen mit dem Vorsitzenden des Landeselternbeirats,

Korhan Ekinci.

Es Wirtschaftsinformatiker und Vater eines 7-jährigen Sohnes

und einer 10-jährigen Tochter.

Er ist nicht grundsätzlich gegen die neuen Möglichkeiten.

Aber er sorgt sich v.a. um die Chancengleichheit.

Welche Probleme sehen Sie?

Wir haben derzeit viele Berichte von Eltern, wo es gut läuft.

Aber auch viele von Eltern, wo es nicht klappt.

Die fühlen sich überfordert.

Sie sagen, sie wissen nicht wann sie ihre Kinder betreuen sollen.

Wir haben auch Berichte von Schulen,

wo die Eltern ihre Kinder nicht betreuen können,

weil sie es sprachlich, intellektuell oder kulturell

nicht schaffen, auch neben der Arbeit,

den Kindern eine ausreichende Bildung zu geben.

Da müssen wir Chancengleichheit für alle,

also auch die Kinder gewährleistn können,

deren Eltern sich nicht enaggieren können für ihre Kinder.

Wie könnte das aussehen?

Das hapert oft schon an technischen Möglichkeiten.

Manche Kinder haben gar keinen Computer zu Hause.

Das ist ein großes Problem.

Wir haben zzt. die Regeln, dass Home-Schooling

ein freiweilliges Angebot an Eltern und Schüler ist.

Es darf daraus kein Druck entstehen,

weder bei der einen noch der anderen Seite.

Ist das allen Lehrern so klar?

Das ist ein Problem. Das ist vielen Lehrern nicht klar.

Viele sagen: "Wenn ihr das nicht macht,

gibt es einen Eintrag oder eine schlechtere Note."

"Es gibt eine Prüfung nach den Ferien."

Das ist alles falsch.

Home-Schooling darf nicht dazu führen,

dass Leistungen schlechter bewertet werden,

oder die Versetzung in Gefahr ist.

Es ist eine freiwillige Leistung an die Eltern, eine gewünschte.

Viele Eltern wollen das auch.

Das kann aber nicht dazu führen, dass Kinder weiter abgehängt werden,

nur weil Eltern sich um ihre Kinder nicht kümmern können.

Wären z.B. Leihgeräte denkbar?

Da ist vieles denkbar. Wir haben Schulen, die das machen.

Wir können auch im Rahmen der Lehrmittelfreiheit

auch Schülern Geräte in die Hand drücken, die altersgerecht sind.

Also in der Grundschule dann eher keine Handys.

Aber vielleicht alternative Geräte, die infrage kommen.

Wir haben jetzt 2 Wochen Zeit in den Osterferien,

uns darüber Gedanken zu machen, wie es nach den Ferien weitergehen kann.

Denn den meisten ist klar:

Wir werden danach nicht zum Regel- unterricht zurückkehren können.

Glauben Sie, dass in der jetzigen Situation auch eine Chance liegt?

Auf jeden Fall.

Vor einem halben Jahr hieß es zum Thema Digitalisierung noch,

dass das alles nicht so schnell klappen würde.

Die Schule ist so langsam wie die Kirche.

Jetzt weiß man, Lehrer und Schulen haben sich schneller digitalisiert

als das jeder vorhersagen konnte.

Lehrkräfte erstellen auch private Accounts,

um Schüler und Eltern zu unterstützen.

Mal eine gutee Nachricht. Korhan Ekinci, vielen Dank.

Sehr gerne.

Ab morgen drohen Bußgelder,

wenn man sich nicht an die Corona-Einschränkungen hält.

Was für Strafen können auf einen zukommen, Robert?

Die Höhe legte die Landesregierung heute fest.

Bei einem Treffen ab 3 Personen

können für jeden 200 Euro fällig werden.

Wer aus einem Risikogebiet kommt und nicht in Quarantäne bleibt,

muss 500 Euro zahlen.

Ein Wirt, der seine Kneipe nicht schließt, bis zu 5000 Euro.

Die Polizei weißt noch mal daraufhin, dass es verboten ist,

sich längerfristig in Parkanlagen für ein Picknick

oder zum Sonnen niederzulassen.

Gegen einen Spaziergang mit der Familie, Radfahren oder Joggen

in gebührendem Abstand zueinander sei aber nichts einzuwenden.

Der Darmstädter Pharma- und Chemie-Konzern Merck

spendet 150.000 l Desinfektionsmittel ans Land Hessen.

Die Flüssigkeit aus eigenen Kapazitäten werde von Landesbehörden

an Ärzte und Kliniken verteilt, so der Konzern.

Merck stellt normalerweise keine Desinfektionsmittel her,

hat aber eigene Kapazitäten errichtet und Anlagen umgerüstet.

Am Frankfurter Flughafen ist fast nichts mehr los.

Fraport greift in der Corona-Krise jetzt zu drastischen Mitteln.

Ab kommenden Dienstag

ist das Passagier-Terminal 2 samt Parkhaus dicht.

Die Abfertigung der verbliebenen Fluggäste soll ab dann

im Terminal 1 stattfinden.

Derzeit kämen 95 % weniger Passagiere.

In Spitzenzeiten würden knapp

250.000 Fluggäste pro Tag abgefertigt.

In der vergangenen Woche seien es nur knapp 120.000 gewesen,

so Fraport.

Fast alle Tafeln in Hessen sind geschlossen.

Allerdings nahm die Marburger Tafel die Versorgung der Armen

heute wieder auf.

Und zwar auf dem Gelände des Landratsamtes in Marburg.

Dort können über 2500 Bedürftige versorgt werden.

Auch diejenigen, die aus dem Landkreis kommen.

Auch die Spendenbereitschaft für Lebensmittel ist ungebrochen.

Zudem haben über 200 Menschen, besonders Jüngere,

ihre Unterstützung angeboten.

Waffeln, Muffins oder Kekse gibts jetzt in Bad Hersfeld

nicht nur beim Bäcker, sondern auch am Zaun - extra für die Kinder!

Die Aktion heißt "Zaungäste".

Gebacken haben die Köstlichkeiten Mitarbeiter aller städtischen Kitas.

An drei Zäunen in der Stadt hängen täglich jeweils 50 Tüten.

Die Aktion läuft an jedem Werktag von 13 bis 16 Uhr

bis zum Gründonnerstag.

Das Kita-Personal hilft bei der Verteilung und schaut,

dass die Kleinen genug Abstand halten

und sich nur kurz an den Zäunen aufhalten.

So weit die Kurznachrichten, es geht weiter mit Andreas.

Es ist eine verrückte Situation.

Viele von uns können zzt. nicht arbeiten, sitzen zuhause rum.

Warum die Zeit nicht nutzen, um anderen zu helfen.

Viele sind in der Corona-Krise auf Hilfe angewiesen.

Unter dem Motto "Hessen helfen!" wollen wir vom hr

mit der Landesregierung und anderen Partnern

Hilfesuchende und Helfer zusammenbringen.

Er hier muss raus, na klar, Menschen in Quarantäne.

Die brauchen Hilfe, auch beim Einkauf.

Logo und unser Essen muss ja auch geerntet werden.

Alles schwierig, wenn viele daheim bleiben müssen.

Man muss sich gegenseitig helfen, es geht gar nicht anders.

Eben!

Sie können Hilfe anbieten oder wenn Sie Hilfe brauchen auch annehmen

jetzt auf hessen-helfen.de

Jeder kann etwas tun, für den anderen, solidarisch!

Manfred Krupp, der Intendant des hr, ist bei uns.

Wer soll und kann sich auf der Plattform melden?

Wir erleben zzt. eine Vereinsamung durch die Corona-Krise.

Und gleichzeitig Wärme und Solidarität.

Viele sagen: "Ich will helfen."

Aber man findet keine Einrichtung, wo man helfen kann.

Das Tolle ist:

Wir haben eine Plattform,

wo Unterstützer und hilfesuchende Institutionen sich finden.

Im Einzelfall kann es sein, dass man sagt:

"Dich brauchen wir gerade nicht."

Aber es gibt viele Fälle, v.a. in der Landwirtschaft,

wo Menschen dringend gesucht werden.

Viele wollen helfen, hier können sie helfen.

Die Institutionen und Einrichtungen sagen:

"Wir brauchen Hilfe, wir brauchen das und das Profil."

Wenn es passt, vermittelt das die Plattform.

Was soll die Plattform idealerweise bewirken?

Idealerweise Zusammenhalt, Gemeinschaftsgefühl

und wirkliche Hilfe für die, die von der Pandemie betroffen sind.

Deswegen haben wir breites Bündnis mit dem Land, der Landesstiftung,

aber auch mit regionalen Zeitungen in Nord- und Südhessen.

Wir glauben, dass die Menschen jetzt zusammenrücken.

Sie sind zwar weit entfernt wie wir beide, wollen sich aber unterstützen

Ein großer Vorteil der Plattform: Es wir darauf geachtet, dass die Hilfe

so stattfindet, dass niemand gefährdet ist.

Weder die, die Hilfe brauchen, noch die Anbieter.

Vielen Dank, Manfred Krupp.

Es sind nicht die mit Millionen bezahlten Topmanager,

die unser Leben in der Krise am Laufen halten.

Es sind die, sagen wir mal, weniger gut bezahlten Jobs,

die unverzichtbar sind.

Z.B. Essen auf Rädern.

Der Menüservice der Johanniter Unfallhilfe

im Landkreis Darmstadt-Dieburg ist total gefragt.

Für viele alte Menschen ist das gelieferte Essen

ein echter Lichtblick in der Corona-Krise.

Kurz vor 10 in Groß-Zimmern.

Die Menüs sind fertig.

Rahmgulasch, Hühnerfrikassee. Rebecca Haubrich belädt ihren Wagen.

Eigentlich studiert die 24-Jährige Molekular-Medizin in Frankfurt.

Jetzt aber arbeitet sie jeden Tag beim Johanniter Menüservice.

Ich hab zum Glück jetzt Semesterferien.

Wir hätten erst am 20. wieder die erste Vorlesung.

Ob die stattfindet, ist noch nicht klar.

Deswegen hatte ich schon frühzeitig gesagt, dass ich fahren kann.

Jeden Tag 150 frisch gekochte Essen,

verteilt auf fünf Touren im Landkreis Darmstadt-Dieburg.

Der Menüservice ist voll ausgelastet.

Denn mehr schafft die Küche einfach nicht.

Obwohl es gerade jetzt viel mehr Anfragen gibt.

Wir sind an unserer Kapazitäts- grenze, was warmes Essen betrifft.

Wir haben aber einen Plan B: frische Kost tiefgefroren, als Alternative.

Da muss der Kunde das Essen selbst erwärmen.

Rebeccas Wagen ist voll beladen.

Schonkost, Vollkost, Vegetarisches.

28 Boxen, die hinten bei 30 Grad warm gehalten werden.

Der Letzte wills ja noch warm haben.

Daher ist das gut, weil wir oft lange Strecken fahren.

Dass es noch warm beim Kunden ankommt.

Los gehts zu den ersten Kunden nach Dieburg.

In Zeiten von Corona ist alles anders.

Zum Schutz der Senioren trägt Rebecca Mundschutz und Handschuhe.

Statt wie früher ins Haus reinzugehen,

übergibt sie das Essen meist an der Tür.

Viele der Senioren haben Angst sich anzustecken.

Ich sehe auch viele gar nicht mehr, mit denen ich mich sonst unterhalte.

Es gibt einige, die sagen: "Warten Sie, ich geh zwei Schritte

zurück, und dann sagen sie, okay, ich kann reinkommen.

Viele sagen mir, dass sie Angst haben und in ihren 70, 80 Jahren

sowas noch nicht erlebt haben und wirklich besorgt sind.

Trotzdem ist der Menüservice für viele Ältere

mit seinen Helfern wie Rebecca zur Zeit enorm wichtig.

Teilweise sind sie auch der einzige Kontakt zur Außenwelt.

Vor diesem Haus treffen wir zufällig Ellen Stegmann.

Ihre Mutter wird schon länger von den Johannitern versorgt.

Meine Mutter ist 93, ist krank und wär total hilflos,

wenn sie diese Möglichkeit nicht hätte.

Großes Lob an euer Team, vielen Dank. Tschüs.

Weiter gehts in den Nachbarort Münster.

Auch hier warten Senioren auf ihre warme Mahlzeit.

Sonst arbeitet Rebecca am Wochenende bei den Johannitern.

Für die Studentin war aber schnell klar,

dass sie jetzt jeden Tag mithilft.

Für ihr Studium, sagt sie, bleibe noch genug Zeit.

Ich weiß, dass wir viele ältere Kollegen haben,

für die es besser ist, wenn sie zu Hause bleiben.

Viele Kunden können sich selber nichts mehr kochen,

können nicht mehr so lange stehen.

Dann ist es für mich selbstverständlich, dass ich helfe.

Hallo, Frau Thomas!

Eine von Rebeccas Lieblingskundinnen ist Anni Thomas.

Hier muss die Studentin reingehen.

Im Haus gibt es eine steile Treppe hoch zur Küche.

Auch für die 90-Jährige keine leichte Zeit.

Man hat doch Angst, auch für die Enkel und die Kinder.

Gell, dass da nix passiert.

Ich geh deshalb nicht mehr irgendwohin und so.

Immerhin, das Essen schmeckt.

Heute gibt es eines ihrer Leibgerichte.

Eier in Senfsoße mit Kartoffeln und Salat.

Ja, das hab ich bestellt.

Morgen gibts Hackfleischbällchen. Immer abwechselnd.

Morgen ist Rebecca wieder unterwegs.

Damit ihre Senioren im Landkreis gut versorgt bleiben.

Es ist kein schönes Gefühl, wenn man nicht richtig Luft bekommt.

Viele Allergiker leiden zzt. unter den Frühblühern.

Hasel, Erle und vielerorts auch die Birke.

Was für die Atemwege sowieso schon 'ne Quälerei ist,

kann jetzt richtig gefährlich werden.

V.a. wer schwere Allergien und Asthma hat, muss aufpassen,

dass er sich nicht auch noch das Corona-Virus einfängt.

Achtung Pollenflug!

Birke, Hasel und Erle machen zzt. Allergikern das Leben schwer.

Allergiezentrum Wiesbaden.

Alle verschiebbaren Termine sind abgesagt.

Behandelt werden nur Notfälle

und Patienten mit schweren Allergien und Asthma.

Denn für die, sagt Allergologe Ludger Klimek,

könne das Coronavirus besonders gefährlich werden.

Deshalb trägt auch das Praxisteam zum Schutz der Patienten Masken:

Wenn die Lunge schon vorgeschädigt ist, kann es tatsächlich schwieriger

für die Lunge sein, diese Infektion zu überwinden.

Dann kann es schwieriger für das Immunsystem sein,

diese Infektion zu überwinden.

Wenn dann dazu kommt, dass die Bronchien verkrampft sind,

verengt sind durch das Asthma, könnte ein Covid-19

tatsächlich stärker verlaufen als im Normalfall.

Normale Allergiker müssen sich nicht sorgen.

Doch seien viele verunsichert.

Die Symptome von Heuschnupfen und dem Corona-Virus ähneln sich.

V.a. der trockene Husten kennzeichnet beides.

Habe ich juckende Augen? Muss ich stark niesen?

Das sind Symptome, die für eine allergische Reaktion sprechen.

Während Fieber, eine unklare Atemnot oder z.B. starke Halsschmerzen

auf eine Corona-Infektion hindeuten.

Klimeks Rat: starke Asthmatiker und Allergiker sollen gerade jetzt

konsequent ihre Medikamente einnehmen.

Seit einer Woche wird die 13-jährige Clara

gegen ihre Pollenallergie geimpft.

Sie reagiert stark auf Bäume und Gräser.

Mutter Britta möchte vorsorgen.

Toi toi toi, im Moment hat sie keine Anzeichen, dass sie belastet ist.

Es geht im Richtung Sommer.

Daher war es uns ein Anliegen, dass wir frühzeitig beginnen,

um die Symptome im Sommer abschwächen können.

Atemwegserkrankte Patienten sollten genug Medikamente zuhause haben.

Das sei kein Hamstern.

Das ist extrem wichtig.

Man braucht das einfach, dass man weiß:

Wenn was ist, ich hab meine Medikamente vorrätig.

Da man im Moment nicht weiß, ob man alles rechtzeitig bekommt,

sorgt man einfach vor.

Besonders die Birke quält viele Allergiker.

Sie hat jetzt ihr Mastjahr.

Ein einzelner Baum schüttet mehrere Millionen Pollen aus.

Sollten diese Bäume von Amts wegen gestutzt werden?

Nein, sagt Allergologe Klimek, denn die Pollen fliegen sehr weit:

Das ist keine Lösung.

Wir hatten Situationen, wo unsere Patienten von Pollen aus Dänemark,

aus Skandinavien überrascht wurden.

Was also tun?

Asthmatikerin Bingqi Bartha hat diese Lösung:

Ich bleibe fast nur zu Hause mit meiner Familie.

Höchstens einmal pro Tag sind wir auf einen Spaziergang gegangen.

Sie hofft wie viele, dass der Spuk irgendwann vorbei ist.

Der Pollenflug und die Coronakrise.

Klar, dass wir in unserer Serie "Corona auf dem Land"

früher oder später auf den Hund kommen würden.

Jessica Sander ist heute

im Landkreis Waldeck-Frankenberg unterwegs.

Da gibts eine Hunde-und Katzenpension.

Die haben das Problem, dass im Moment niemand in den Urlaub fährt.

Es müssen also keine Haustiere betreut werden.

Wir sind heute in Nordhessen unterwegs

im Lankreis Waldeck-Frankenberg.

Dort gab es v.a. im Süden des Kreises vermehrt Corona-Fälle

und auch Quarantäne-Fälle.

Wir fahren mal hin und schauen, wie es den Menschen dort geht.

Die Region Burgwald-Gemünden.

Hier sorgt das Corona-Virus für ziemliche Probleme

in der Hunde- und Katzenpension von Petra und Erwin Schäfer,

weil weder Hunde noch Katzen da sind.

Na, zumindest fast keine. * Bellen *

Guten Morgen. - Guten Morgen.

Ich hab gedacht, es ist ruhiger, dass geschlossen ist.

Aber das ist der eigene Hund? - Ja, wir haben 3 eigene.

Und die passen gut auf, auch wenn Reporter kommen.

Freut er sich? - Der freut sich, ja.

Wer weiß.

Grund zur Freude haben die Schäfers jedenfalls gerade nicht.

Niemand fährt in den Urlaub.

Deswegen gibt auch niemand seine Tiere ab.

Ab Mitte März fing das an, dass eine Absage nach der anderen kam.

Und dass dann der April komplett weggebrochen ist

weil eben die Leute nicht mehr in den Urlaub fahren können.

Und es wirkt sich aus auf den Mai jetzt, Juni.

Und die ersten Absagen für die Sommerferien sind auch schon da.

22 Hunde hätten hier eigentlich Platz.

3 Monate können Schäfers die Situation mit Rücklagen abfedern.

Danach hoffen sie, dass sie ihre Tierpension und die Hundeschule

wieder aufmachen können.

Weiter gehts, quer durch Burgwald nach Allendorf-Battenfeld.

Die Straßen sind menschenleer.

Viele gehen nur raus, wenn sie müssen.

Ein paar kreative Ideen in der Gemeinschaft gibt es aber.

Gemeinsames Nachbarschaftssingen etwa, natürlich kontaktlos.

In dem Haus hier ist ein junger Mann, der bläst auf 'm Horn

"Der Mond ist aufgegangen".

Dann singen wir drei Strophen und hinterher "Guten Abend, Gute Nacht".

Aber schön mit ganz viel Abstand? - Ja, die gucken aus dem Fenster.

Gerade hier im Ort gab es mehrere Corona-Fälle.

Mit Lautsprechern wurde an die Bevölkerung appelliert,

zu Hause zu bleiben und soziale Kontakte zu meiden.

Auch für Familien eine schwierige Zeit.

Wir waren nur im Garten oder vorm Haus.

Seit gestern wars mein erster Spaziergang mit den Kindern.

Es war schön. 'n bisschen Abwechslung muss sein.

Man kann nicht ständig nur das Gleiche sehen, v.a. bei den Kleinen.

Einer der Ersten im Ort, der das Virus hatte und wieder gesund ist,

ist Metzger Ingo Specht.

Hallo, Herr Specht. Grüße Sie. - Guten Tag.

Wir halten den Abstand.

Wir haben uns ein bisschen versteckt.

Das muss ja sein.

Hatten Sie das Gefühl, sie sind auch der Buhmann,

weil Sie das mit hergebracht haben?

Ja, diese Stimmen waren schon da.

Sodass man das Gefühl hatte, dass man Corona nach Battenfeld

und Umgebung gebracht hat.

Aber wir haben das ja auch nicht mit Absicht gemacht.

Ist ja nicht so, dass man sagen könnte,

wo man's sich schnappt letzten Endes.

Ingo Specht ist mit der Krankheit durch.

Die Battenfelder halten sich trotzdem zurück.

Um die Hälfte sei der Umsatz eingebrochen

seit nach der Quarantäne wieder geöffnet ist.

Bleiben Sie gesund. - Danke, Sie auch.

Ein Gutes hat das: Ingo Specht ist wohl erst mal immun.

Wenn man über die Helden von Kinder- und Jugendbücher spricht,

bekommen selbst Erwachsene leuchtende Augen.

Ob Pipi Langstrumpf, die kleine Hexe oder der Räuber Hotzenplotz.

Schade, dass heute alles ausfällt, was sonst

am Internationalen Kinder- und Jugendbuchtag so stattfindet.

Umso schöner,

dass uns ein hessischer Kinder- und Jugendbuchautor empfangen hat.

Jochen Till aus Sulzbach zeigt uns seinen Arbeitsalltag.

Ich heiße Jochen Till, ich bin Kinder- und Jugendbuchautor.

Bücher schreiben ist harte Arbeit.

Bis zu 8 Std. am Tag sitzt Jochen Till am Rechner, daheim in Sulzbach.

Wenn andere zur Arbeit fahren, haut er in die Tasten.

Er denkt sich Geschichten aus über Cornibus,

Luzifer Junior oder Pogo und Polente.

1995 hatte ich eine Freundin, in die ich sehr verliebt war.

Die fand alles toll, was mit Büchern und Schreiben und Lesen zu tun hat.

Die hat dann damals zu mir gesagt, es wäre ihr größter Traum im Leben,

wenn mal jemand ein Buch für sie schreiben würde.

Ich war sehr verliebt, und so oft hat man nicht die Chance,

einen Lebenstraum zu erfüllen, also habe ich das gemacht.

Jochen Till hat seitdem schon mehr als 50 Bücher veröffentlicht.

Für Jungs und Mädchen,

für Grundschüler oder 8. und 9. Klassen.

Hauptsache, die Geschichten sind fantasievoll und lustig.

Ich schreibe Bücher,

die ich gerne gelesen hätte in dem Alter.

Das ist mein 1. Anspruch.

Ich versuche nicht für eine Zielgruppe zu schreiben,

sondern Bücher, die ich gerne lesen möchte.

Sie müssen mir gefallen.

Wenn sie mir nicht gefallen, können sie auch nicht anderen gefallen.

Der Autor ist Serien- und Comicfan.

Nicht zufällig erinnert seine Frisur an Tim.

Er liest viel und ist im Herzen Kind geblieben.

So kann der 53-Jährige jeden Tag aufs Neue Geschichten erfinden.

Ich hab sehr, sehr viel Popkultur im Kopf.

Ich lese viele Bücher, viele Comics, ich gucke viele Filme und Serien.

Das ist alles in meinem Kopf drin.

Da vermischt es sich und kommt in anderer Form wieder raus.

Ein Großteil seiner Arbeit besteht aus Lesungen.

Über 150 Mal im Jahr steht er vor Schulklassen oder anderem Publikum.

Und lässt sich befragen.

Auch dazu, wie er seine Geschichten strukturiert.

Ich schreibe drauf los.

Ich habe eine ganz grobe Idee, ich weiß den Anfang und das Ende,

alles zwischendrin weiß ich selbst nicht.

Für mich funktionierts so am besten,

weil nur so kann ich mich selbst überraschen.

Nicht nur damit überrascht er dann auch seine Leser.

Ein Talent zum Vorlesen hat er auch:

(Er spricht mit unterschiedlichen Stimmen)

Bin ich denn nur von Stümpern umgeben, verflucht nochmal?

Wie schaltet man das denn aus? Steven, Steven?

Äh, ja Chef?

Du hast doch den neumodischen Quatsch installiert,

wie schaltet man das aus?

Äh, Sie müssen nur die Stopptaste drücken, Chef.

Die Stopptaste, welches ist die Stopptaste?

Die mit dem Pfeil?

Äh, nein, die daneben, die mit den Kästchen.

Unfassbar, oder?

Nach dem Wetter und der Tagesschau sehen Sie hier ein ARD Extra.

Im Anschluss "hessen extra: Corona und unsere Lebensmittel"

Da gehts um die Frage: Wie ist es mit der Versorgung?

Und müssen wir mit höheren Preisen rechnen?

Wer waren deine Helden?

Für Bücher hats nicht gereicht, aber Comics: Tim und Struppi.

Auf die Frisur hats sich aber nicht ausgewirkt.

Noch nicht, aber ich könnte es machen.

Es wäre genug da.

Schönen Abend. - Tschüs.

COPYRIGHT UNTERTITEL: hr 2020


hessenschau vom 02.04.2020

Die Sendung wurde vom hr live untertitelt. (2.4.2020)

Heute im "hessenschau"-Studio Andreas Hieke und Robert Hübner

Schönen guten Abend. - Guten Abend.

Das sind unsere Themen:

Wie läufts mit der Schule zu Hause?

Hessen helfen - Hilfsportal in der Corona-Krise

Kinder- und Jugendbuchautor Jochen Till

Wir schauen als erstes auf die aktuellen Corona-Zahlen.

Das Sozialministerium hat bis heute Mittag 3882 Fälle registriert,

das sind 300 mehr als gestern und entspricht einem Anstieg um gut 8 %.

31 Menschen sind bisher in Hessen gestorben.

Seit fast 3 Wochen ist schon keine Schule mehr.

Aber es sind keine Ferien.

Kinder und Jugendliche sollen trotzdem was tun zu Hause

versorgt mit Unterrichtsmaterial von Lehrern, angeleitet von den Eltern.

Gibts noch jemanden unter Ihnen,

der keinen Nervenzusammenbruch hatte oder kurz davor war?

Wir haben geguckt, wie das läuft mit der Schule zu Hause.

Kinder- statt Klassenzimmer:

Seit über 2 Wochen herrscht

in vielen hessischen Familien Ausnahmezustand.

Familie Kelava aus Frankfurt-Oberrad lernt täglich 2-3 Stunden.

Ich finde es viel.

Aber vielleicht erscheint es uns auch nur so,

weil es für uns auch momentan viel ist,

zu arbeiten und Lehrer zu spielen oder Erzieher.

Aber für Eltern die arbeiten,

sind diese Aufgaben, die die Kinder bekommen, einfach zu viel.

Für alle in der Familie

ist die aktuelle Situation absolutes Neuland.

Denn die Kinder sind in einer Ganztagsschule

und erledigen normalerweise alle Aufgaben dort.

Ich fänds besser, in der Schule zu arbeiten.

Und ich vermisse meine Freunde.

An der Frankfurter Helmholtzschule

war man recht gut auf die neue Situation vorbereitet.

Seit längerem gibt es dort eine eigene Plattform,

über die die Schüler nun zu Hause unterrichtet werden können.

Lehrer und Schüler treffen sich in unseren virtuellen Klassenzimmern.

Also dort werden Aufgaben mitgeteilt.

Dort werden Aufgaben erledigt.

Dort gibt es To-Do-Listen für Schülerinnen und Schüler.

Haben Sie eine Aufgabe erledigt, haken sie die ab.

Dort gibt es einen Chatroom,

Möglichkeiten zum interaktiven Austausch.

Es ist eine kompakte Lösung und nicht das Nutzen vieler Anbieter.

Eine erste Umfrage zeigt,

dass hier die Mehrheit der Eltern zufrieden damit ist,

wie die Schule in der aktuellen Situation verfährt.

Doch das ist nicht der Regelfall.

Bei der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, GEW,

waren die vergangenen Wochen sehr erkentnisreich.

Was wohl alle für eine Erfahrung gemacht haben ist,

dass es zu Hause nicht darum gehen kann,

eins zu eins die Unterrichtssituation nachzubilden.

Das geht nicht.

Weder sind meistens die Eltern Lehrkräfte,

noch ist die Situation so wie in der Schule.

Es ist für Schülerinnen und Schüler auch wichtig

in Kontakt und auseinandersetzung mit Mitschülern.

sich Unterrichtsinhalte zu erarbeiten.

Eine Frage, die sich zzt. wohl alle Beteiligten stellen:

Wie geht es nach den Osterferien weiter?

Wenn die Schließungen über den 20.4. hinaus andauern müssen

aus seuchenpolitischen Gründen,

müssen wir dafür entsprechende Leitlinien entwickeln,

wie wir mit dem Schulhalbjahr insgesamt umgehen.

Da bereiten wir bis zum Ende der Osterferien

verschiedene Szenarien vor.

Das denken unsere Fachleute gerade durch.

Aber diese Entscheidung wird wohl erst nach Ostern fallen.

Diana Kelava und ihre Familie belastet der Gedanke daran,

dass sie eventuell noch länger zu Hause unterrichten müssen.

Ich glaube, das Pensum, was wir momentan machen,

können wir nicht noch zwei Monate machen.

Ich zweifel daran, das wir der Schule dann gerecht werden.

Trotz Homeschooling und der Ungewissheit wie es weiter geht,

gibt es auch bei Familie Kelava noch entspannte Momente

Wir sprechen mit dem Vorsitzenden des Landeselternbeirats,

Korhan Ekinci.

Es Wirtschaftsinformatiker und Vater eines 7-jährigen Sohnes

und einer 10-jährigen Tochter.

Er ist nicht grundsätzlich gegen die neuen Möglichkeiten.

Aber er sorgt sich v.a. um die Chancengleichheit.

Welche Probleme sehen Sie?

Wir haben derzeit viele Berichte von Eltern, wo es gut läuft.

Aber auch viele von Eltern, wo es nicht klappt.

Die fühlen sich überfordert.

Sie sagen, sie wissen nicht wann sie ihre Kinder betreuen sollen.

Wir haben auch Berichte von Schulen,

wo die Eltern ihre Kinder nicht betreuen können,

weil sie es sprachlich, intellektuell oder kulturell

nicht schaffen, auch neben der Arbeit,

den Kindern eine ausreichende Bildung zu geben.

Da müssen wir Chancengleichheit für alle,

also auch die Kinder gewährleistn können,

deren Eltern sich nicht enaggieren können für ihre Kinder.

Wie könnte das aussehen?

Das hapert oft schon an technischen Möglichkeiten.

Manche Kinder haben gar keinen Computer zu Hause.

Das ist ein großes Problem.

Wir haben zzt. die Regeln, dass Home-Schooling

ein freiweilliges Angebot an Eltern und Schüler ist.

Es darf daraus kein Druck entstehen,

weder bei der einen noch der anderen Seite.

Ist das allen Lehrern so klar?

Das ist ein Problem. Das ist vielen Lehrern nicht klar.

Viele sagen: "Wenn ihr das nicht macht,

gibt es einen Eintrag oder eine schlechtere Note."

"Es gibt eine Prüfung nach den Ferien."

Das ist alles falsch.

Home-Schooling darf nicht dazu führen,

dass Leistungen schlechter bewertet werden,

oder die Versetzung in Gefahr ist.

Es ist eine freiwillige Leistung an die Eltern, eine gewünschte.

Viele Eltern wollen das auch.

Das kann aber nicht dazu führen, dass Kinder weiter abgehängt werden,

nur weil Eltern sich um ihre Kinder nicht kümmern können.

Wären z.B. Leihgeräte denkbar?

Da ist vieles denkbar. Wir haben Schulen, die das machen.

Wir können auch im Rahmen der Lehrmittelfreiheit

auch Schülern Geräte in die Hand drücken, die altersgerecht sind.

Also in der Grundschule dann eher keine Handys.

Aber vielleicht alternative Geräte, die infrage kommen.

Wir haben jetzt 2 Wochen Zeit in den Osterferien,

uns darüber Gedanken zu machen, wie es nach den Ferien weitergehen kann.

Denn den meisten ist klar:

Wir werden danach nicht zum Regel- unterricht zurückkehren können.

Glauben Sie, dass in der jetzigen Situation auch eine Chance liegt?

Auf jeden Fall.

Vor einem halben Jahr hieß es zum Thema Digitalisierung noch,

dass das alles nicht so schnell klappen würde.

Die Schule ist so langsam wie die Kirche.

Jetzt weiß man, Lehrer und Schulen haben sich schneller digitalisiert

als das jeder vorhersagen konnte.

Lehrkräfte erstellen auch private Accounts,

um Schüler und Eltern zu unterstützen.

Mal eine gutee Nachricht. Korhan Ekinci, vielen Dank.

Sehr gerne.

Ab morgen drohen Bußgelder,

wenn man sich nicht an die Corona-Einschränkungen hält.

Was für Strafen können auf einen zukommen, Robert?

Die Höhe legte die Landesregierung heute fest.

Bei einem Treffen ab 3 Personen

können für jeden 200 Euro fällig werden.

Wer aus einem Risikogebiet kommt und nicht in Quarantäne bleibt,

muss 500 Euro zahlen.

Ein Wirt, der seine Kneipe nicht schließt, bis zu 5000 Euro.

Die Polizei weißt noch mal daraufhin, dass es verboten ist,

sich längerfristig in Parkanlagen für ein Picknick

oder zum Sonnen niederzulassen.

Gegen einen Spaziergang mit der Familie, Radfahren oder Joggen

in gebührendem Abstand zueinander sei aber nichts einzuwenden.

Der Darmstädter Pharma- und Chemie-Konzern Merck

spendet 150.000 l Desinfektionsmittel ans Land Hessen.

Die Flüssigkeit aus eigenen Kapazitäten werde von Landesbehörden

an Ärzte und Kliniken verteilt, so der Konzern.

Merck stellt normalerweise keine Desinfektionsmittel her,

hat aber eigene Kapazitäten errichtet und Anlagen umgerüstet.

Am Frankfurter Flughafen ist fast nichts mehr los.

Fraport greift in der Corona-Krise jetzt zu drastischen Mitteln.

Ab kommenden Dienstag

ist das Passagier-Terminal 2 samt Parkhaus dicht.

Die Abfertigung der verbliebenen Fluggäste soll ab dann

im Terminal 1 stattfinden.

Derzeit kämen 95 % weniger Passagiere.

In Spitzenzeiten würden knapp

250.000 Fluggäste pro Tag abgefertigt.

In der vergangenen Woche seien es nur knapp 120.000 gewesen,

so Fraport.

Fast alle Tafeln in Hessen sind geschlossen.

Allerdings nahm die Marburger Tafel die Versorgung der Armen

heute wieder auf.

Und zwar auf dem Gelände des Landratsamtes in Marburg.

Dort können über 2500 Bedürftige versorgt werden.

Auch diejenigen, die aus dem Landkreis kommen.

Auch die Spendenbereitschaft für Lebensmittel ist ungebrochen.

Zudem haben über 200 Menschen, besonders Jüngere,

ihre Unterstützung angeboten.

Waffeln, Muffins oder Kekse gibts jetzt in Bad Hersfeld

nicht nur beim Bäcker, sondern auch am Zaun - extra für die Kinder!

Die Aktion heißt "Zaungäste".

Gebacken haben die Köstlichkeiten Mitarbeiter aller städtischen Kitas.

An drei Zäunen in der Stadt hängen täglich jeweils 50 Tüten.

Die Aktion läuft an jedem Werktag von 13 bis 16 Uhr

bis zum Gründonnerstag.

Das Kita-Personal hilft bei der Verteilung und schaut,

dass die Kleinen genug Abstand halten

und sich nur kurz an den Zäunen aufhalten.

So weit die Kurznachrichten, es geht weiter mit Andreas.

Es ist eine verrückte Situation.

Viele von uns können zzt. nicht arbeiten, sitzen zuhause rum.

Warum die Zeit nicht nutzen, um anderen zu helfen.

Viele sind in der Corona-Krise auf Hilfe angewiesen.

Unter dem Motto "Hessen helfen!" wollen wir vom hr

mit der Landesregierung und anderen Partnern

Hilfesuchende und Helfer zusammenbringen.

Er hier muss raus, na klar, Menschen in Quarantäne.

Die brauchen Hilfe, auch beim Einkauf.

Logo und unser Essen muss ja auch geerntet werden.

Alles schwierig, wenn viele daheim bleiben müssen.

Man muss sich gegenseitig helfen, es geht gar nicht anders.

Eben!

Sie können Hilfe anbieten oder wenn Sie Hilfe brauchen auch annehmen

jetzt auf hessen-helfen.de

Jeder kann etwas tun, für den anderen, solidarisch!

Manfred Krupp, der Intendant des hr, ist bei uns.

Wer soll und kann sich auf der Plattform melden?

Wir erleben zzt. eine Vereinsamung durch die Corona-Krise.

Und gleichzeitig Wärme und Solidarität.

Viele sagen: "Ich will helfen."

Aber man findet keine Einrichtung, wo man helfen kann.

Das Tolle ist:

Wir haben eine Plattform,

wo Unterstützer und hilfesuchende Institutionen sich finden.

Im Einzelfall kann es sein, dass man sagt:

"Dich brauchen wir gerade nicht."

Aber es gibt viele Fälle, v.a. in der Landwirtschaft,

wo Menschen dringend gesucht werden.

Viele wollen helfen, hier können sie helfen.

Die Institutionen und Einrichtungen sagen:

"Wir brauchen Hilfe, wir brauchen das und das Profil."

Wenn es passt, vermittelt das die Plattform.

Was soll die Plattform idealerweise bewirken?

Idealerweise Zusammenhalt, Gemeinschaftsgefühl

und wirkliche Hilfe für die, die von der Pandemie betroffen sind.

Deswegen haben wir breites Bündnis mit dem Land, der Landesstiftung,

aber auch mit regionalen Zeitungen in Nord- und Südhessen.

Wir glauben, dass die Menschen jetzt zusammenrücken.

Sie sind zwar weit entfernt wie wir beide, wollen sich aber unterstützen

Ein großer Vorteil der Plattform: Es wir darauf geachtet, dass die Hilfe

so stattfindet, dass niemand gefährdet ist.

Weder die, die Hilfe brauchen, noch die Anbieter.

Vielen Dank, Manfred Krupp.

Es sind nicht die mit Millionen bezahlten Topmanager,

die unser Leben in der Krise am Laufen halten.

Es sind die, sagen wir mal, weniger gut bezahlten Jobs,

die unverzichtbar sind.

Z.B. Essen auf Rädern.

Der Menüservice der Johanniter Unfallhilfe

im Landkreis Darmstadt-Dieburg ist total gefragt.

Für viele alte Menschen ist das gelieferte Essen

ein echter Lichtblick in der Corona-Krise.

Kurz vor 10 in Groß-Zimmern.

Die Menüs sind fertig.

Rahmgulasch, Hühnerfrikassee. Rebecca Haubrich belädt ihren Wagen.

Eigentlich studiert die 24-Jährige Molekular-Medizin in Frankfurt.

Jetzt aber arbeitet sie jeden Tag beim Johanniter Menüservice.

Ich hab zum Glück jetzt Semesterferien.

Wir hätten erst am 20. wieder die erste Vorlesung.

Ob die stattfindet, ist noch nicht klar.

Deswegen hatte ich schon frühzeitig gesagt, dass ich fahren kann.

Jeden Tag 150 frisch gekochte Essen,

verteilt auf fünf Touren im Landkreis Darmstadt-Dieburg.

Der Menüservice ist voll ausgelastet.

Denn mehr schafft die Küche einfach nicht.

Obwohl es gerade jetzt viel mehr Anfragen gibt.

Wir sind an unserer Kapazitäts- grenze, was warmes Essen betrifft.

Wir haben aber einen Plan B: frische Kost tiefgefroren, als Alternative.

Da muss der Kunde das Essen selbst erwärmen.

Rebeccas Wagen ist voll beladen.

Schonkost, Vollkost, Vegetarisches.

28 Boxen, die hinten bei 30 Grad warm gehalten werden.

Der Letzte wills ja noch warm haben.

Daher ist das gut, weil wir oft lange Strecken fahren.

Dass es noch warm beim Kunden ankommt.

Los gehts zu den ersten Kunden nach Dieburg.

In Zeiten von Corona ist alles anders.

Zum Schutz der Senioren trägt Rebecca Mundschutz und Handschuhe.

Statt wie früher ins Haus reinzugehen,

übergibt sie das Essen meist an der Tür.

Viele der Senioren haben Angst sich anzustecken.

Ich sehe auch viele gar nicht mehr, mit denen ich mich sonst unterhalte.

Es gibt einige, die sagen: "Warten Sie, ich geh zwei Schritte

zurück, und dann sagen sie, okay, ich kann reinkommen.

Viele sagen mir, dass sie Angst haben und in ihren 70, 80 Jahren

sowas noch nicht erlebt haben und wirklich besorgt sind.

Trotzdem ist der Menüservice für viele Ältere

mit seinen Helfern wie Rebecca zur Zeit enorm wichtig.

Teilweise sind sie auch der einzige Kontakt zur Außenwelt.

Vor diesem Haus treffen wir zufällig Ellen Stegmann.

Ihre Mutter wird schon länger von den Johannitern versorgt.

Meine Mutter ist 93, ist krank und wär total hilflos,

wenn sie diese Möglichkeit nicht hätte.

Großes Lob an euer Team, vielen Dank. Tschüs.

Weiter gehts in den Nachbarort Münster.

Auch hier warten Senioren auf ihre warme Mahlzeit.

Sonst arbeitet Rebecca am Wochenende bei den Johannitern.

Für die Studentin war aber schnell klar,

dass sie jetzt jeden Tag mithilft.

Für ihr Studium, sagt sie, bleibe noch genug Zeit.

Ich weiß, dass wir viele ältere Kollegen haben,

für die es besser ist, wenn sie zu Hause bleiben.

Viele Kunden können sich selber nichts mehr kochen,

können nicht mehr so lange stehen.

Dann ist es für mich selbstverständlich, dass ich helfe.

Hallo, Frau Thomas!

Eine von Rebeccas Lieblingskundinnen ist Anni Thomas.

Hier muss die Studentin reingehen.

Im Haus gibt es eine steile Treppe hoch zur Küche.

Auch für die 90-Jährige keine leichte Zeit.

Man hat doch Angst, auch für die Enkel und die Kinder.

Gell, dass da nix passiert.

Ich geh deshalb nicht mehr irgendwohin und so.

Immerhin, das Essen schmeckt.

Heute gibt es eines ihrer Leibgerichte.

Eier in Senfsoße mit Kartoffeln und Salat.

Ja, das hab ich bestellt.

Morgen gibts Hackfleischbällchen. Immer abwechselnd.

Morgen ist Rebecca wieder unterwegs.

Damit ihre Senioren im Landkreis gut versorgt bleiben.

Es ist kein schönes Gefühl, wenn man nicht richtig Luft bekommt.

Viele Allergiker leiden zzt. unter den Frühblühern.

Hasel, Erle und vielerorts auch die Birke.

Was für die Atemwege sowieso schon 'ne Quälerei ist,

kann jetzt richtig gefährlich werden.

V.a. wer schwere Allergien und Asthma hat, muss aufpassen,

dass er sich nicht auch noch das Corona-Virus einfängt.

Achtung Pollenflug!

Birke, Hasel und Erle machen zzt. Allergikern das Leben schwer.

Allergiezentrum Wiesbaden.

Alle verschiebbaren Termine sind abgesagt.

Behandelt werden nur Notfälle

und Patienten mit schweren Allergien und Asthma.

Denn für die, sagt Allergologe Ludger Klimek,

könne das Coronavirus besonders gefährlich werden.

Deshalb trägt auch das Praxisteam zum Schutz der Patienten Masken:

Wenn die Lunge schon vorgeschädigt ist, kann es tatsächlich schwieriger

für die Lunge sein, diese Infektion zu überwinden.

Dann kann es schwieriger für das Immunsystem sein,

diese Infektion zu überwinden.

Wenn dann dazu kommt, dass die Bronchien verkrampft sind,

verengt sind durch das Asthma, könnte ein Covid-19

tatsächlich stärker verlaufen als im Normalfall.

Normale Allergiker müssen sich nicht sorgen.

Doch seien viele verunsichert.

Die Symptome von Heuschnupfen und dem Corona-Virus ähneln sich.

V.a. der trockene Husten kennzeichnet beides.

Habe ich juckende Augen? Muss ich stark niesen?

Das sind Symptome, die für eine allergische Reaktion sprechen.

Während Fieber, eine unklare Atemnot oder z.B. starke Halsschmerzen

auf eine Corona-Infektion hindeuten.

Klimeks Rat: starke Asthmatiker und Allergiker sollen gerade jetzt

konsequent ihre Medikamente einnehmen.

Seit einer Woche wird die 13-jährige Clara

gegen ihre Pollenallergie geimpft.

Sie reagiert stark auf Bäume und Gräser.

Mutter Britta möchte vorsorgen.

Toi toi toi, im Moment hat sie keine Anzeichen, dass sie belastet ist.

Es geht im Richtung Sommer.

Daher war es uns ein Anliegen, dass wir frühzeitig beginnen,

um die Symptome im Sommer abschwächen können.

Atemwegserkrankte Patienten sollten genug Medikamente zuhause haben.

Das sei kein Hamstern.

Das ist extrem wichtig.

Man braucht das einfach, dass man weiß:

Wenn was ist, ich hab meine Medikamente vorrätig.

Da man im Moment nicht weiß, ob man alles rechtzeitig bekommt,

sorgt man einfach vor.

Besonders die Birke quält viele Allergiker.

Sie hat jetzt ihr Mastjahr.

Ein einzelner Baum schüttet mehrere Millionen Pollen aus.

Sollten diese Bäume von Amts wegen gestutzt werden?

Nein, sagt Allergologe Klimek, denn die Pollen fliegen sehr weit:

Das ist keine Lösung.

Wir hatten Situationen, wo unsere Patienten von Pollen aus Dänemark,

aus Skandinavien überrascht wurden.

Was also tun?

Asthmatikerin Bingqi Bartha hat diese Lösung:

Ich bleibe fast nur zu Hause mit meiner Familie.

Höchstens einmal pro Tag sind wir auf einen Spaziergang gegangen.

Sie hofft wie viele, dass der Spuk irgendwann vorbei ist.

Der Pollenflug und die Coronakrise.

Klar, dass wir in unserer Serie "Corona auf dem Land"

früher oder später auf den Hund kommen würden.

Jessica Sander ist heute

im Landkreis Waldeck-Frankenberg unterwegs.

Da gibts eine Hunde-und Katzenpension.

Die haben das Problem, dass im Moment niemand in den Urlaub fährt.

Es müssen also keine Haustiere betreut werden.

Wir sind heute in Nordhessen unterwegs

im Lankreis Waldeck-Frankenberg.

Dort gab es v.a. im Süden des Kreises vermehrt Corona-Fälle

und auch Quarantäne-Fälle.

Wir fahren mal hin und schauen, wie es den Menschen dort geht.

Die Region Burgwald-Gemünden.

Hier sorgt das Corona-Virus für ziemliche Probleme

in der Hunde- und Katzenpension von Petra und Erwin Schäfer,

weil weder Hunde noch Katzen da sind.

Na, zumindest fast keine. * Bellen *

Guten Morgen. - Guten Morgen.

Ich hab gedacht, es ist ruhiger, dass geschlossen ist.

Aber das ist der eigene Hund? - Ja, wir haben 3 eigene.

Und die passen gut auf, auch wenn Reporter kommen.

Freut er sich? - Der freut sich, ja.

Wer weiß.

Grund zur Freude haben die Schäfers jedenfalls gerade nicht.

Niemand fährt in den Urlaub.

Deswegen gibt auch niemand seine Tiere ab.

Ab Mitte März fing das an, dass eine Absage nach der anderen kam.

Und dass dann der April komplett weggebrochen ist

weil eben die Leute nicht mehr in den Urlaub fahren können.

Und es wirkt sich aus auf den Mai jetzt, Juni.

Und die ersten Absagen für die Sommerferien sind auch schon da.

22 Hunde hätten hier eigentlich Platz.

3 Monate können Schäfers die Situation mit Rücklagen abfedern.

Danach hoffen sie, dass sie ihre Tierpension und die Hundeschule

wieder aufmachen können.

Weiter gehts, quer durch Burgwald nach Allendorf-Battenfeld.

Die Straßen sind menschenleer.

Viele gehen nur raus, wenn sie müssen.

Ein paar kreative Ideen in der Gemeinschaft gibt es aber.

Gemeinsames Nachbarschaftssingen etwa, natürlich kontaktlos.

In dem Haus hier ist ein junger Mann, der bläst auf 'm Horn

"Der Mond ist aufgegangen".

Dann singen wir drei Strophen und hinterher "Guten Abend, Gute Nacht".

Aber schön mit ganz viel Abstand? - Ja, die gucken aus dem Fenster.

Gerade hier im Ort gab es mehrere Corona-Fälle.

Mit Lautsprechern wurde an die Bevölkerung appelliert,

zu Hause zu bleiben und soziale Kontakte zu meiden.

Auch für Familien eine schwierige Zeit.

Wir waren nur im Garten oder vorm Haus.

Seit gestern wars mein erster Spaziergang mit den Kindern.

Es war schön. 'n bisschen Abwechslung muss sein.

Man kann nicht ständig nur das Gleiche sehen, v.a. bei den Kleinen.

Einer der Ersten im Ort, der das Virus hatte und wieder gesund ist,

ist Metzger Ingo Specht.

Hallo, Herr Specht. Grüße Sie. - Guten Tag.

Wir halten den Abstand.

Wir haben uns ein bisschen versteckt.

Das muss ja sein.

Hatten Sie das Gefühl, sie sind auch der Buhmann,

weil Sie das mit hergebracht haben?

Ja, diese Stimmen waren schon da.

Sodass man das Gefühl hatte, dass man Corona nach Battenfeld

und Umgebung gebracht hat.

Aber wir haben das ja auch nicht mit Absicht gemacht.

Ist ja nicht so, dass man sagen könnte,

wo man's sich schnappt letzten Endes.

Ingo Specht ist mit der Krankheit durch.

Die Battenfelder halten sich trotzdem zurück.

Um die Hälfte sei der Umsatz eingebrochen

seit nach der Quarantäne wieder geöffnet ist.

Bleiben Sie gesund. - Danke, Sie auch.

Ein Gutes hat das: Ingo Specht ist wohl erst mal immun.

Wenn man über die Helden von Kinder- und Jugendbücher spricht,

bekommen selbst Erwachsene leuchtende Augen.

Ob Pipi Langstrumpf, die kleine Hexe oder der Räuber Hotzenplotz.

Schade, dass heute alles ausfällt, was sonst

am Internationalen Kinder- und Jugendbuchtag so stattfindet.

Umso schöner,

dass uns ein hessischer Kinder- und Jugendbuchautor empfangen hat.

Jochen Till aus Sulzbach zeigt uns seinen Arbeitsalltag.

Ich heiße Jochen Till, ich bin Kinder- und Jugendbuchautor.

Bücher schreiben ist harte Arbeit.

Bis zu 8 Std. am Tag sitzt Jochen Till am Rechner, daheim in Sulzbach.

Wenn andere zur Arbeit fahren, haut er in die Tasten.

Er denkt sich Geschichten aus über Cornibus,

Luzifer Junior oder Pogo und Polente.

1995 hatte ich eine Freundin, in die ich sehr verliebt war.

Die fand alles toll, was mit Büchern und Schreiben und Lesen zu tun hat.

Die hat dann damals zu mir gesagt, es wäre ihr größter Traum im Leben,

wenn mal jemand ein Buch für sie schreiben würde.

Ich war sehr verliebt, und so oft hat man nicht die Chance,

einen Lebenstraum zu erfüllen, also habe ich das gemacht.

Jochen Till hat seitdem schon mehr als 50 Bücher veröffentlicht.

Für Jungs und Mädchen,

für Grundschüler oder 8. und 9. Klassen.

Hauptsache, die Geschichten sind fantasievoll und lustig.

Ich schreibe Bücher,

die ich gerne gelesen hätte in dem Alter.

Das ist mein 1. Anspruch.

Ich versuche nicht für eine Zielgruppe zu schreiben,

sondern Bücher, die ich gerne lesen möchte.

Sie müssen mir gefallen.

Wenn sie mir nicht gefallen, können sie auch nicht anderen gefallen.

Der Autor ist Serien- und Comicfan.

Nicht zufällig erinnert seine Frisur an Tim.

Er liest viel und ist im Herzen Kind geblieben.

So kann der 53-Jährige jeden Tag aufs Neue Geschichten erfinden.

Ich hab sehr, sehr viel Popkultur im Kopf.

Ich lese viele Bücher, viele Comics, ich gucke viele Filme und Serien.

Das ist alles in meinem Kopf drin.

Da vermischt es sich und kommt in anderer Form wieder raus.

Ein Großteil seiner Arbeit besteht aus Lesungen.

Über 150 Mal im Jahr steht er vor Schulklassen oder anderem Publikum.

Und lässt sich befragen.

Auch dazu, wie er seine Geschichten strukturiert.

Ich schreibe drauf los.

Ich habe eine ganz grobe Idee, ich weiß den Anfang und das Ende,

alles zwischendrin weiß ich selbst nicht.

Für mich funktionierts so am besten,

weil nur so kann ich mich selbst überraschen.

Nicht nur damit überrascht er dann auch seine Leser.

Ein Talent zum Vorlesen hat er auch:

(Er spricht mit unterschiedlichen Stimmen)

Bin ich denn nur von Stümpern umgeben, verflucht nochmal?

Wie schaltet man das denn aus? Steven, Steven?

Äh, ja Chef?

Du hast doch den neumodischen Quatsch installiert,

wie schaltet man das aus?

Äh, Sie müssen nur die Stopptaste drücken, Chef.

Die Stopptaste, welches ist die Stopptaste?

Die mit dem Pfeil?

Äh, nein, die daneben, die mit den Kästchen.

Unfassbar, oder?

Nach dem Wetter und der Tagesschau sehen Sie hier ein ARD Extra.

Im Anschluss "hessen extra: Corona und unsere Lebensmittel"

Da gehts um die Frage: Wie ist es mit der Versorgung?

Und müssen wir mit höheren Preisen rechnen?

Wer waren deine Helden?

Für Bücher hats nicht gereicht, aber Comics: Tim und Struppi.

Auf die Frisur hats sich aber nicht ausgewirkt.

Noch nicht, aber ich könnte es machen.

Es wäre genug da.

Schönen Abend. - Tschüs.

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