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2020 Tagesschau, Sendung: tagesschau 07.02.2020 20:00 Uhr

Sendung: tagesschau 07.02.2020 20:00 Uhr

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR

live untertitelt (07.02.2020)

Heute im Studio: Thorsten Schröder

Guten Abend.

Nach dem Wahl-Eklat in Thüringen

suchen CDU und FDP

nach einem Ausweg aus der Krise.

FDP-Chef Lindner überstand ein

Vertrauensvotum im Parteivorstand.

Thüringens Ministerpräsident

Kemmerich kündigte an,

aus formellen Gründen

im Amt zu bleiben.

Er war mithilfe

der AfD gewählt worden.

In der CDU steht die Vorsitzende

Kramp-Karrenbauer unter Druck.

Sie rief SPD und Grüne auf,

einen Kandidaten für das

Ministerpräsidentenamt vorzuschlagen.

Von der ursprünglichen Forderung

nach Neuwahlen musste sie abrücken.

Stundenlang hat sie

in Thüringen verhandelt.

Der Erfolg ist übersichtlich.

Ihre Forderung konnte

Kramp-Karrenbauer nicht durchsetzen:

Neuwahlen lehnen

die Thüringer Parteikollegen ab.

Jetzt sollen SPD und Grüne ran.

Wir erwarten, dass SPD und Grüne

die Bereitschaft zeigen:

Einen Kandidaten zu präsentieren,

der als Ministerpräsident

das Land eint und nicht spaltet.

Die SPD hält das für eine Finte.

Man verweist auf den Wahlsieger.

Man sollte mal anerkennen,

wie das Wahlergebnis war.

Wenn man es nicht anerkennen kann,

soll man sagen,

dass sich für die Wähler

etwas verändert hat.

Dann muss man Neuwahlen machen.

Das bleibt auch ihr Ziel.

Vorausgesetzt, die CDU im Freistaat

lässt sich dazu bewegen.

Kramp-Karrenbauer

warnt ihre Parteifreunde.

Es gibt

keine Zusammenarbeit mit der AfD,

weder in direkter

noch in indirekter Form.

Er hat das Beben

vorerst überstanden.

FDP-Chef Lindner holt sich

das Vertrauen der Parteispitze,

um Heckenschützen zu vermeiden.

Die AfD setzt auf Ausgrenzung,

wo wir auf Toleranz setzen.

Auf Abschottung,

wo wir für Weltoffenheit plädieren.

Wir sehen uns als einen

scharfen Kontrast zu dieser Partei.

Lindner versichert,

dass er kein grünes Licht zur Wahl

von Kemmerich gegeben habe.

Thomas Kemmerich

im Thüringer Landtag.

Am Nachmittag erklärt er, wieso er

den Rücktritt nur angekündigt hat.

Da es wichtige Entscheidungen

der Landesregierung gibt,

für die es zumindest ein amtierendes

Regierungsmitglied braucht.

Das Verbleiben im Amt ermöglicht ihm,

die Vertrauensfrage zu stellen.

So wird der Weg frei

für einen neuen Ministerpräsidenten.

Wie das ablaufen wird, darüber

soll der Ältestenrat des Parlaments

am 18. Februar entscheiden.

Bodo Ramelow signalisierte,

er sei bereit, erneut

als Ministerpräsident anzutreten.

Die Bedingung:

Wir werden Ramelow aufstellen,

wenn wir

eine demokratische Mehrheit haben.

Ansonsten

orientieren wir auf Neuwahlen.

Der Berliner Vorschlag, SPD und Grüne

sollten eigene Kandidaten aufstellen,

stößt in Erfurt auf Ablehnung.

Ein sehr durchschaubares Schauspiel.

AKK, die Bundes-CDU, will den

Spalt-Pilz in Rot-Rot-Grün treiben.

Die CDU in Thüringen muss sich

schnell und eindeutig äußern,

ob sie den Ministerpräsidenten

Ramelow will oder nicht.

Wir haben in Thüringen einen guten

Kandidaten, das ist Bodo Ramelow.

Da suchen wir Kontakt zur CDU und

wollen Vertrauen wieder aufbauen.

Es gibt auch erste Gespräche

zwischen der CDU und Rot-Rot-Grün.

Allerdings wohl nicht

auf Wunsch Mohrings.

Nach dem Krisengespräch

mit Kramp-Karrenbauer

hatte er seinen Rücktritt

in Aussicht gestellt.

Bis Ende Mai wird er

seinen Fraktionsvorsitz aufgeben.

Zu den Beratungen der CDU

über die Lage in Thüringen,

aus Berlin Oliver Köhr.

Mike Mohring wurde im CDU-Präsidium

heftig kritisiert.

Unterstützer

soll es keine gegeben haben.

Dass er nicht sofort sein

Amt als Fraktionschef aufgeben will,

zeigt die Führungsschwäche

der Parteichefin.

Kramp-Karrenbauer kann nicht

in den Landesverband reinregieren.

Trotzdem ist bei vielen in

der Partei der Eindruck entstanden,

sie habe den Laden nicht im Griff.

Der Vorstoß,

SPD und Grüne in Thüringen

sollten einen Kandidaten benennen,

wirkt wie ein Ablenkungsmanöver.

Oder wie eine Beruhigungspille:

Seht her, es läuft nicht zwingend

auf einen Ministerpräsidenten

der Linken hinaus.

Kramp-Karrenbauer

wird morgen im Koalitionsausschuss

SPD und CSU erklären müssen,

wie sie Vertrauen aufbauen will.

Und wie sicher es ist,

dass niemand in der CDU

mit der AfD paktiert.

Weitere Informationen zur

Regierungskrise in Thüringen

finden Sie auf tagesschau.de.

Wegen des Coronavirus'

will die Bundesregierung weitere

Deutsche aus Wuhan zurückholen.

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes

geht es um etwa 20 Bundesbürger.

Sie könnten am Wochenende

mit einer Gruppe Briten ausfliegen.

Die Zahl der Neuinfektionen in China

ging etwas zurück.

Mit mehr als 31.000 bekannten Fällen

sei das aber kein Grund

zur Entwarnung, so die WHO.

Unterdessen gerät die Führung

in Peking zunehmend in die Kritik.

Auslöser ist der Tod eines Arztes,

der als einer der ersten

vor dem Virus gewarnt hatte.

Gesten der Trauer

vor dem Krankenhaus in Wuhan.

Er gilt in China nun als Märtyrer.

Der Arzt Li Wenliang

warnte schon im Dezember

vor einem SARS-ähnlichen Virus.

Er forderte seine Kollegen

in einer Online-Nachricht auf,

Schutzmasken zu tragen.

Die Reaktion der Provinzregierung:

eine Vorladung bei der Polizei.

Ihm wird vorgeworfen,

Gerüchte zu verbreiten.

Über seine Verwarnung

und die von sieben weiteren Ärzten

berichtet am 2. Januar

das Staatsfernsehen.

Anschließend schweigen Ärzte.

Wenige Tage später infiziert sich

der 34-jährige Augenarzt

an einer Patientin.

Gestern Abend

starb der Familienvater.

Sein Tod ist im Internet

das wichtigste Thema.

Die Trauer ist enorm - die Wut auch.

In den sozialen Netzwerken

ändern viele ihr Profilfoto,

posten sein Bild

mit Stacheldraht statt Mundschutz.

Massenhaft wird im Internet

das Schlagwort

"Wir fordern Redefreiheit" geteilt.

Inzwischen sind

all diese Kommentare zensiert.

So deutliche Proteste

im Internet sind selten.

Der Protest könnte die Autorität von

Staatschef Xi Jinping beschädigen.

Der schickt eine

Aufklärungskommission nach Wuhan,

auch um die Empörung zu entschärfen.

An Bord eines unter Quarantäne

stehenden Kreuzfahrtschiffes in Japan

stieg die Zahl

der Infizierten auf 61.

Sie wurden in Krankenhäuser gebracht.

Die übrigen 3700 Menschen an Bord

müssen ausharren.

Bei zehn Deutschen

ist keine Infektion bekannt.

Außerhalb Chinas sind in 20 Ländern

mindestens 270 Infektionen bestätigt,

zwei Menschen sind gestorben.

Frankreichs Präsident Macron

fordert von den EU-Staaten

eine besser abgestimmte,

gemeinsame Verteidigungspolitik.

Die EU müsste in der Lage sein,

eigenständig zu handeln,

sagte Macron bei einer Rede

vor der französischen Militärspitze.

Er bot einen Dialog über Frankreichs

Konzept der atomaren Abschreckung an.

Gleichzeitig betonte er:

Für eine

langfristige Sicherheit Europas

brauche es die Allianz mit den USA.

Sein Auftritt

war mit Spannung erwartet worden:

Der französische Präsident

präsentierte Vorschläge

für

eine europäische Sicherheitspolitik.

Er unterstreicht: Europa müsse mehr

für seine Verteidigung tun.

Die Europäer

müssen sich im Klaren sein:

Sie könnten schnell

mit einer konventionellen,

sogar atomaren Bedrohung

konfrontiert sein.

Sie dürfen nicht

in der Zuschauerrolle bleiben.

Macron fordert

neue Abrüstungsanstrengungen.

Und Frankreich bietet

den europäischen Verbündeten

eine neue Zusammenarbeit

beim Thema Nuklearstrategie an.

Ich wünsche mir einen Dialog

mit den EU-Partnern über die Rolle

unserer Nuklearabschreckung

für unsere gemeinsame Sicherheit.

Frankreich verfügt

über knapp 300 Atomsprengköpfe,

u.a. auf Rafale-Kampfflugzeugen.

Macrons Angebot: Transparenz

und gemeinsame Militärübungen.

Forderungen

nach Unterstellung der Atomwaffen

unter EU- oder NATO-Kommando

lehnte er ab.

Selbstbewusst unterstrich Macron,

dass Frankreich nun

die einzige Atommacht der EU ist.

Er stellte klar:

Paris wünscht mehr Zusammenarbeit

in der Sicherheitspolitik,

aber die Kontrolle über seine

Kernwaffen wird Frankreich behalten.

Das US-Militär hat im Jemen

den Anführer des

dortigen Al-Kaida-Ablegers getötet.

Der Befehl sei von Präsident Trump

gekommen, so das Weiße Haus.

Es blieb offen,

wann es die Militäroperation

gegen Kassim Al-Rimi gegeben hat.

Die USA werfen ihm vor,

für Anschläge verantwortlich zu sein.

Am zweiten Tag ihrer Afrika-Reise

besuchte Kanzlerin Merkel heute

Angola.

Beim Treffen mit Präsident Lourenco

ging es v.a. um eine verbesserte

Wirtschaftszusammenarbeit.

Angola hat große Strukturprobleme.

2002 endete in der

ehemaligen portugiesischen Kolonie

nach 27 Jahren ein Bürgerkrieg.

Danach erlebte das Land

dank seines Rohstoffreichtums

Phasen des Aufschwungs.

So ist Angola nach Nigeria

Afrikas zweitgrößter Ölproduzent.

Dennoch gilt das Land

als eines der ärmsten der Welt.

Etwa 51 % der Bevölkerung

lebt laut UN in Armut.

Tag zwei der Kanzlerinnen-Reise.

Nach Südafrika nun Angola.

Ein Land mit enormen Ölreserven.

Die Einnahmen

haben dem Land bis vor Kurzem

Riesenwachstumsraten beschert.

Inzwischen steht es

an der Schwelle zum Bankrott.

Merkel will mit ihrem Besuch

ein Zeichen setzen

und Präsident Lourenco unterstützen.

Sie haben eine mutige Reform-Agenda

auf den Weg gebracht.

Sie wird Angola verändern

und zu einem attraktiven Partner

unserer Zusammenarbeit machen.

Merkel lobt Lourenco dafür,

dass er gegen das Korruptionsgeflecht

von Ex-Präsident Dos Santos vorgeht.

Dessen Tochter

gilt als reichste Frau Afrikas.

Sie soll Milliarden aus dem Ölverkauf

ins Ausland verbracht haben.

Gegen sie läuft der Prozess.

Wir unterstützen,

dass international

die Konten eingefroren werden.

Wir kämpfen dafür,

dass wir das Geld zurückbekommen,

damit es hier

die Wirtschaft stärken kann.

Eine Milliarde deutsche Investitionen

im Energiesektor sollen das auch tun,

plus Zusammenarbeit

im Bildungssektor.

Entsprechende Abkommen

wurden unterzeichnet.

Ein langer Weg werde es,

sagt der Präsident.

Mit Berlin erhob erstmals

eine deutsche Großstadt

Daten über Obdachlose

auf den Straßen.

Ende Januar zählten Freiwillige

fast 2000 Obdachlose.

80 % waren Männer.

50 % stammte aus dem EU-Ausland,

knapp 40 % waren Deutsche.

Die Daten böten

erstmals eine Grundlage,

um Trends zu erkennen

und Hilfsangebote zu verbessern.

Heftige Regenfälle

setzten in Teilen Ostaustraliens

Straßen und Häuser unter Wasser.

Die andauernden Niederschläge

könnten aber die entscheidende Wende

bei der Bekämpfung

der wütenden Buschfeuer bringen.

Der Feuerwehrchef

von New South Wales sagte,

dass einige der Brände so gelöscht

oder eingedämmt werden können.

Es soll

die ganze kommende Woche regnen.

Und nun die Wettervorhersage

für morgen, den 8. Februar.

Morgen bringt uns ein Tief

von Westen erste Wolken.

Am Sonntag

erreicht uns Orkantief Sabine.

Heute Nacht ist es oft klar.

Im Nordosten und dann im Westen

wolkig, aber trocken.

Morgen in der Osthälfte oft sonnig.

Von Westen kommen Wolken.

Dahinter

vorübergehend Auflockerungen.

Neue Wolken bringen gegen Abend

vom Rheinland bis zur Nordsee

leichten Regen.

Am Sonntag viele Wolken.

Von Nordwesten Regen und Sturm.

Der erreicht

in der Nacht zum Montag Orkanstärke.

Montag und Dienstag stürmisch.

V.a. im Süden viel Regen

mit regionaler Hochwassergefahr.

Die Schneefallgrenze sinkt.

Um 21.45 Uhr hat Caren Miosga

diese Tagesthemen für Sie:

Nach der Krise in Thüringen -

wie geschwächt ist Kramp-Karrenbauer?

Und - wie geht es weiter in Erfurt?

Einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2020

Sendung: tagesschau 07.02.2020 20:00 Uhr

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR

live untertitelt (07.02.2020)

Heute im Studio: Thorsten Schröder

Guten Abend.

Nach dem Wahl-Eklat in Thüringen

suchen CDU und FDP

nach einem Ausweg aus der Krise.

FDP-Chef Lindner überstand ein

Vertrauensvotum im Parteivorstand.

Thüringens Ministerpräsident

Kemmerich kündigte an,

aus formellen Gründen

im Amt zu bleiben.

Er war mithilfe

der AfD gewählt worden.

In der CDU steht die Vorsitzende

Kramp-Karrenbauer unter Druck.

Sie rief SPD und Grüne auf,

einen Kandidaten für das

Ministerpräsidentenamt vorzuschlagen.

Von der ursprünglichen Forderung

nach Neuwahlen musste sie abrücken.

Stundenlang hat sie

in Thüringen verhandelt.

Der Erfolg ist übersichtlich.

Ihre Forderung konnte

Kramp-Karrenbauer nicht durchsetzen:

Neuwahlen lehnen

die Thüringer Parteikollegen ab.

Jetzt sollen SPD und Grüne ran.

Wir erwarten, dass SPD und Grüne

die Bereitschaft zeigen:

Einen Kandidaten zu präsentieren,

der als Ministerpräsident

das Land eint und nicht spaltet.

Die SPD hält das für eine Finte.

Man verweist auf den Wahlsieger.

Man sollte mal anerkennen,

wie das Wahlergebnis war.

Wenn man es nicht anerkennen kann,

soll man sagen,

dass sich für die Wähler

etwas verändert hat.

Dann muss man Neuwahlen machen.

Das bleibt auch ihr Ziel.

Vorausgesetzt, die CDU im Freistaat

lässt sich dazu bewegen.

Kramp-Karrenbauer

warnt ihre Parteifreunde.

Es gibt

keine Zusammenarbeit mit der AfD,

weder in direkter

noch in indirekter Form.

Er hat das Beben

vorerst überstanden.

FDP-Chef Lindner holt sich

das Vertrauen der Parteispitze,

um Heckenschützen zu vermeiden.

Die AfD setzt auf Ausgrenzung,

wo wir auf Toleranz setzen.

Auf Abschottung,

wo wir für Weltoffenheit plädieren.

Wir sehen uns als einen

scharfen Kontrast zu dieser Partei.

Lindner versichert,

dass er kein grünes Licht zur Wahl

von Kemmerich gegeben habe.

Thomas Kemmerich

im Thüringer Landtag.

Am Nachmittag erklärt er, wieso er

den Rücktritt nur angekündigt hat.

Da es wichtige Entscheidungen

der Landesregierung gibt,

für die es zumindest ein amtierendes

Regierungsmitglied braucht.

Das Verbleiben im Amt ermöglicht ihm,

die Vertrauensfrage zu stellen.

So wird der Weg frei

für einen neuen Ministerpräsidenten.

Wie das ablaufen wird, darüber

soll der Ältestenrat des Parlaments

am 18. Februar entscheiden.

Bodo Ramelow signalisierte,

er sei bereit, erneut

als Ministerpräsident anzutreten.

Die Bedingung:

Wir werden Ramelow aufstellen,

wenn wir

eine demokratische Mehrheit haben.

Ansonsten

orientieren wir auf Neuwahlen.

Der Berliner Vorschlag, SPD und Grüne

sollten eigene Kandidaten aufstellen,

stößt in Erfurt auf Ablehnung.

Ein sehr durchschaubares Schauspiel.

AKK, die Bundes-CDU, will den

Spalt-Pilz in Rot-Rot-Grün treiben.

Die CDU in Thüringen muss sich

schnell und eindeutig äußern,

ob sie den Ministerpräsidenten

Ramelow will oder nicht.

Wir haben in Thüringen einen guten

Kandidaten, das ist Bodo Ramelow.

Da suchen wir Kontakt zur CDU und

wollen Vertrauen wieder aufbauen.

Es gibt auch erste Gespräche

zwischen der CDU und Rot-Rot-Grün.

Allerdings wohl nicht

auf Wunsch Mohrings.

Nach dem Krisengespräch

mit Kramp-Karrenbauer

hatte er seinen Rücktritt

in Aussicht gestellt.

Bis Ende Mai wird er

seinen Fraktionsvorsitz aufgeben.

Zu den Beratungen der CDU

über die Lage in Thüringen,

aus Berlin Oliver Köhr.

Mike Mohring wurde im CDU-Präsidium

heftig kritisiert.

Unterstützer

soll es keine gegeben haben.

Dass er nicht sofort sein

Amt als Fraktionschef aufgeben will,

zeigt die Führungsschwäche

der Parteichefin.

Kramp-Karrenbauer kann nicht

in den Landesverband reinregieren.

Trotzdem ist bei vielen in

der Partei der Eindruck entstanden,

sie habe den Laden nicht im Griff.

Der Vorstoß,

SPD und Grüne in Thüringen

sollten einen Kandidaten benennen,

wirkt wie ein Ablenkungsmanöver.

Oder wie eine Beruhigungspille:

Seht her, es läuft nicht zwingend

auf einen Ministerpräsidenten

der Linken hinaus.

Kramp-Karrenbauer

wird morgen im Koalitionsausschuss

SPD und CSU erklären müssen,

wie sie Vertrauen aufbauen will.

Und wie sicher es ist,

dass niemand in der CDU

mit der AfD paktiert.

Weitere Informationen zur

Regierungskrise in Thüringen

finden Sie auf tagesschau.de.

Wegen des Coronavirus'

will die Bundesregierung weitere

Deutsche aus Wuhan zurückholen.

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes

geht es um etwa 20 Bundesbürger.

Sie könnten am Wochenende

mit einer Gruppe Briten ausfliegen.

Die Zahl der Neuinfektionen in China

ging etwas zurück.

Mit mehr als 31.000 bekannten Fällen

sei das aber kein Grund

zur Entwarnung, so die WHO.

Unterdessen gerät die Führung

in Peking zunehmend in die Kritik.

Auslöser ist der Tod eines Arztes,

der als einer der ersten

vor dem Virus gewarnt hatte.

Gesten der Trauer

vor dem Krankenhaus in Wuhan.

Er gilt in China nun als Märtyrer.

Der Arzt Li Wenliang

warnte schon im Dezember

vor einem SARS-ähnlichen Virus.

Er forderte seine Kollegen

in einer Online-Nachricht auf,

Schutzmasken zu tragen.

Die Reaktion der Provinzregierung:

eine Vorladung bei der Polizei.

Ihm wird vorgeworfen,

Gerüchte zu verbreiten.

Über seine Verwarnung

und die von sieben weiteren Ärzten

berichtet am 2. Januar

das Staatsfernsehen.

Anschließend schweigen Ärzte.

Wenige Tage später infiziert sich

der 34-jährige Augenarzt

an einer Patientin.

Gestern Abend

starb der Familienvater.

Sein Tod ist im Internet

das wichtigste Thema.

Die Trauer ist enorm - die Wut auch.

In den sozialen Netzwerken

ändern viele ihr Profilfoto,

posten sein Bild

mit Stacheldraht statt Mundschutz.

Massenhaft wird im Internet

das Schlagwort

"Wir fordern Redefreiheit" geteilt.

Inzwischen sind

all diese Kommentare zensiert.

So deutliche Proteste

im Internet sind selten.

Der Protest könnte die Autorität von

Staatschef Xi Jinping beschädigen.

Der schickt eine

Aufklärungskommission nach Wuhan,

auch um die Empörung zu entschärfen.

An Bord eines unter Quarantäne

stehenden Kreuzfahrtschiffes in Japan

stieg die Zahl

der Infizierten auf 61.

Sie wurden in Krankenhäuser gebracht.

Die übrigen 3700 Menschen an Bord

müssen ausharren.

Bei zehn Deutschen

ist keine Infektion bekannt.

Außerhalb Chinas sind in 20 Ländern

mindestens 270 Infektionen bestätigt,

zwei Menschen sind gestorben.

Frankreichs Präsident Macron

fordert von den EU-Staaten

eine besser abgestimmte,

gemeinsame Verteidigungspolitik.

Die EU müsste in der Lage sein,

eigenständig zu handeln,

sagte Macron bei einer Rede

vor der französischen Militärspitze.

Er bot einen Dialog über Frankreichs

Konzept der atomaren Abschreckung an.

Gleichzeitig betonte er:

Für eine

langfristige Sicherheit Europas

brauche es die Allianz mit den USA.

Sein Auftritt

war mit Spannung erwartet worden:

Der französische Präsident

präsentierte Vorschläge

für

eine europäische Sicherheitspolitik.

Er unterstreicht: Europa müsse mehr

für seine Verteidigung tun.

Die Europäer

müssen sich im Klaren sein:

Sie könnten schnell

mit einer konventionellen,

sogar atomaren Bedrohung

konfrontiert sein.

Sie dürfen nicht

in der Zuschauerrolle bleiben.

Macron fordert

neue Abrüstungsanstrengungen.

Und Frankreich bietet

den europäischen Verbündeten

eine neue Zusammenarbeit

beim Thema Nuklearstrategie an.

Ich wünsche mir einen Dialog

mit den EU-Partnern über die Rolle

unserer Nuklearabschreckung

für unsere gemeinsame Sicherheit.

Frankreich verfügt

über knapp 300 Atomsprengköpfe,

u.a. auf Rafale-Kampfflugzeugen.

Macrons Angebot: Transparenz

und gemeinsame Militärübungen.

Forderungen

nach Unterstellung der Atomwaffen

unter EU- oder NATO-Kommando

lehnte er ab.

Selbstbewusst unterstrich Macron,

dass Frankreich nun

die einzige Atommacht der EU ist.

Er stellte klar:

Paris wünscht mehr Zusammenarbeit

in der Sicherheitspolitik,

aber die Kontrolle über seine

Kernwaffen wird Frankreich behalten.

Das US-Militär hat im Jemen

den Anführer des

dortigen Al-Kaida-Ablegers getötet.

Der Befehl sei von Präsident Trump

gekommen, so das Weiße Haus.

Es blieb offen,

wann es die Militäroperation

gegen Kassim Al-Rimi gegeben hat.

Die USA werfen ihm vor,

für Anschläge verantwortlich zu sein.

Am zweiten Tag ihrer Afrika-Reise

besuchte Kanzlerin Merkel heute

Angola.

Beim Treffen mit Präsident Lourenco

ging es v.a. um eine verbesserte

Wirtschaftszusammenarbeit.

Angola hat große Strukturprobleme.

2002 endete in der

ehemaligen portugiesischen Kolonie

nach 27 Jahren ein Bürgerkrieg.

Danach erlebte das Land

dank seines Rohstoffreichtums

Phasen des Aufschwungs.

So ist Angola nach Nigeria

Afrikas zweitgrößter Ölproduzent.

Dennoch gilt das Land

als eines der ärmsten der Welt.

Etwa 51 % der Bevölkerung

lebt laut UN in Armut.

Tag zwei der Kanzlerinnen-Reise.

Nach Südafrika nun Angola.

Ein Land mit enormen Ölreserven.

Die Einnahmen

haben dem Land bis vor Kurzem

Riesenwachstumsraten beschert.

Inzwischen steht es

an der Schwelle zum Bankrott.

Merkel will mit ihrem Besuch

ein Zeichen setzen

und Präsident Lourenco unterstützen.

Sie haben eine mutige Reform-Agenda

auf den Weg gebracht.

Sie wird Angola verändern

und zu einem attraktiven Partner

unserer Zusammenarbeit machen.

Merkel lobt Lourenco dafür,

dass er gegen das Korruptionsgeflecht

von Ex-Präsident Dos Santos vorgeht.

Dessen Tochter

gilt als reichste Frau Afrikas.

Sie soll Milliarden aus dem Ölverkauf

ins Ausland verbracht haben.

Gegen sie läuft der Prozess.

Wir unterstützen,

dass international

die Konten eingefroren werden.

Wir kämpfen dafür,

dass wir das Geld zurückbekommen,

damit es hier

die Wirtschaft stärken kann.

Eine Milliarde deutsche Investitionen

im Energiesektor sollen das auch tun,

plus Zusammenarbeit

im Bildungssektor.

Entsprechende Abkommen

wurden unterzeichnet.

Ein langer Weg werde es,

sagt der Präsident.

Mit Berlin erhob erstmals

eine deutsche Großstadt

Daten über Obdachlose

auf den Straßen.

Ende Januar zählten Freiwillige

fast 2000 Obdachlose.

80 % waren Männer.

50 % stammte aus dem EU-Ausland,

knapp 40 % waren Deutsche.

Die Daten böten

erstmals eine Grundlage,

um Trends zu erkennen

und Hilfsangebote zu verbessern.

Heftige Regenfälle

setzten in Teilen Ostaustraliens

Straßen und Häuser unter Wasser.

Die andauernden Niederschläge

könnten aber die entscheidende Wende

bei der Bekämpfung

der wütenden Buschfeuer bringen.

Der Feuerwehrchef

von New South Wales sagte,

dass einige der Brände so gelöscht

oder eingedämmt werden können.

Es soll

die ganze kommende Woche regnen.

Und nun die Wettervorhersage

für morgen, den 8. Februar.

Morgen bringt uns ein Tief

von Westen erste Wolken.

Am Sonntag

erreicht uns Orkantief Sabine.

Heute Nacht ist es oft klar.

Im Nordosten und dann im Westen

wolkig, aber trocken.

Morgen in der Osthälfte oft sonnig.

Von Westen kommen Wolken.

Dahinter

vorübergehend Auflockerungen.

Neue Wolken bringen gegen Abend

vom Rheinland bis zur Nordsee

leichten Regen.

Am Sonntag viele Wolken.

Von Nordwesten Regen und Sturm.

Der erreicht

in der Nacht zum Montag Orkanstärke.

Montag und Dienstag stürmisch.

V.a. im Süden viel Regen

mit regionaler Hochwassergefahr.

Die Schneefallgrenze sinkt.

Um 21.45 Uhr hat Caren Miosga

diese Tagesthemen für Sie:

Nach der Krise in Thüringen -

wie geschwächt ist Kramp-Karrenbauer?

Und - wie geht es weiter in Erfurt?

Einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2020