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2020 Tagesschau, Sendung: tagesschau 12.04.2020 20:00 Uhr - Papst Franziskus ruft zu Solidarität

Sendung: tagesschau 12.04.2020 20:00 Uhr - Papst Franziskus ruft zu Solidarität

Themen der Sendung: Corona-Virus in Afrika: Experten gehen von hoher Ansteckungsrate aus, Papst Franziskus ruft zu internationaler Solidarität in Corona-Krise auf, Forderung nach flächendeckenden Corona-Tests als Voraussetzung für Lockerung der Schutzmaßnahmen, Corona-Schutzmaßnahmen in Israel, Britischer Premierminister Johnson aus Klinik entlassen, Ausbreitung des Corona-Virus in Russland gestiegen, Luxemburgischer Außenminister Asselborn ruft EU-Staaten zu Aufnahme von Flüchtlingskindern aus Griechenland auf, Früherer Formel-Eins-Pilot Stirling Moss gestorben, Das Wetter

-------------------------------------------

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Linda Zervakis

Guten Abend,

ich begrüße Sie zur tagesschau.

Vier Monate nach dem Auftreten

des Corona-Virus in China

sind mehr als 200 Länder und Regionen

von der Pandemie betroffen.

In Afrika ist die Zahl

der Infizierten

mit offiziell 13.000

bisher verhältnismäßig niedrig.

Experten wie der US-Milliardär

Bill Gates gehen aber davon,

dass die Ansteckungsrate dort

höher sein wird als in Europa.

Die Gesundheitssysteme in Afrika

seien nicht so gut ausgebaut,

sagte Gates den tagesthemen.

Geordnet soll es zugehen.

Doch durch das Gitter

sind sie kaum zu halten.

Die Not treibt die Menschen

in diesem Elendsviertel in Nairobi.

Und das Wissen,

dass es gleich Hilfspakete gibt.

Ich warte, damit meine Enkel

wieder was zu essen haben.

Private Spenden,

nicht genug für alle.

Im Kampf gegen Corona

hat Kenias Regierung

die Bewegungsfreiheit

seit Wochen eingeschränkt.

Es wird kaum noch Geld verdient.

In den Armenviertel

geht das an die Substanz.

Erspartes gibt es nicht.

Es fehlt Geld fürs Essen.

Seife, fließendes Wasser:

Alles kostet Geld -

mehr als vor Ausbruch der Seuche.

Den meisten afrikanischen Staaten

geht es nicht besser.

Sie sind hoch verschuldet,

das Gesundheitssystem ist schlecht.

Steigen die Corona-Fallzahlen,

droht der Zusammenbruch.

Im Kampf um Schutzmasken

oder Beatmungsgeräte

ist Afrika reichen Ländern

hoffnungslos unterlegen.

Bill Gates

und seine Frau Melinda fordern:

Die Industrieländer müssten

ihre Egoismen beiseite scheiben.

Das Ehepaar unterhält

die größte Privatstiftung der Welt.

Die engagiert sich

auch für Projekte on Afrika.

Sie plädieren

für mehr Zusammenarbeit der Staaten

und der Weltgesundheitsorganisation,

WHO.

Noch ist die Zahl der Infizierten

in Entwicklungsländern niedrig.

Aber es ist wahrscheinlich,

dass dort in den nächsten Monaten

die Epizentren der Epidemie liegen.

Die Corona-Pandemie

als globales Problem.

Das löst sich nur mit massiver Hilfe

für Entwicklungsländer lösen.

Das ausführliche Interview

mit Bill Gates können Sie

heute um 21.45 Uhr

in den Tagesthemen sehen.

Papst Franziskus hat in

seiner Osterbotschaft aufgerufen,

in der Krise

international Solidarität zu zeigen.

Bei der Messe im Petersdom in Rom

forderte er u.a. einen Schuldenerlass

für die ärmsten Länder.

Jetzt sei nicht die Zeit

für Gleichgültigkeit und Egoismus.

Die Zeremonie fand wegen der Pandemie

ohne die sonst üblichen

Zehntausenden Gläubigen statt.

Sie wurde live übertragen.

Wieder ohne Gläubige

und mit großem Abstand

feiert Papst Franziskus im kleinen

Kreis die Ostermesse im Petersdom.

Auch heute bleibt

bei den Feierlichkeiten

die Corona-Pandemie zentrales Thema.

Der Pontifex spendet zum zweiten Mal

innerhalb kürzester Zeit

den Segen Urbi et Orbi,

der Stadt und dem Erdkreis.

Er betet für die Kranken,

Schwachen, Pflegende, Ärzte –

alle, die täglich

gegen die Pandemie kämpfen.

Er appelliert an die Regierungen,

ihren Landsleuten in Not zu helfen.

Viele Menschen hätten Existenzängste.

Die Europäische Union steht

vor einer epochalen Herausforderung,

von der nicht nur ihre Zukunft,

sondern die der ganzen Welt abhängt.

Lasst uns nicht

die Gelegenheit versäumen,

einen Beweis der Solidarität

zu erbringen.

Auch wenn wir dazu

neue Wege einschlagen müssen.

Als Alternative bleibt nur

ein Egoismus der Einzelinteressen.

Papst Franziskus

betet auch für Krisenregionen:

Syrien, Jemen, den Irak

oder viele afrikanische Staaten.

Er mahnt,

internationale Sanktionen zu lockern

und Schulden zu erlassen.

Und er erinnert an die Menschen,

die wegen Krieg, Terror oder Hunger

auf der Flucht sind.

Er hofft, dass vielerorts

Konflikte gelöst werden können.

Die Ewige Stadt heute:

So hat Rom am Ostersonntag

noch nie ausgesehen -

eine Geisterstadt.

Es herrscht Ausgangssperre.

In der Touristen-Stadt

gibt es keine Touristen.

Sonst zog es Hunderttausende

zu den kirchlichen Feiertagen her.

Nicht so in diesem Jahr.

Für viele Bürger Roms ist das

eine wirtschaftliche Katastrophe.

Sie leben vom Tourismus.

Unmittelbar betroffen:

die Hotellerie.

Das Hotel Bramante liegt

einen Steinwurf vom Vatikan entfernt.

Normalerweise ist das Haus

rund um Ostern ausgebucht.

Jetzt steht es leer.

Unseren größten Umsatz

machen wir normalerweise

im April, Mai und im Oktober.

Ich fürchte, wir werden

auch im Herbst keine Gäste haben.

Seit vier Generationen

betreibt Familie Mariani ihr Hotel.

Das Ausbleiben der Touristen

bedroht die Zukunft des Betriebs.

Wir haben das Haus gemietet.

Die Märzmiete

konnten wir noch bezahlen.

Im April

konnten wir nicht mehr überweisen.

Mauro Pizzuti betreibt ein Restaurant

an der Piazza Navona:

Normalerweise ein Touristenmagnet,

heute menschenleer.

In 30 Jahren habe ich hier

so etwas noch nicht gesehen.

Es ist hart, wirklich hart.

Rom zu Ostern:

Die sonst so pulsierende Stadt

ist still geworden –

beinahe erschreckend still.

Flächendeckende Tests sollten

Voraussetzung für eine Lockerung

der Schutzmaßnahmen sein,

fordert der Städte- und Gemeindebund.

Hauptgeschäftsführer Landsberg

sagte der "Funke"-Mediengruppe:

Kontaktpersonen von Infizierten

müssten innerhalb eines Tages

gefunden und getestet werden.

In Deutschland haben sich

laut Robert Koch-Institut

120.479 Menschen angesteckt.

2.821 mehr als gestern.

Insgesamt 2.673 Menschen

sind gestorben.

Inzwischen genesen sind 60.200,

fast die Hälfte aller Infizierten.

Ostersonntag am Meer,

ohne Tagesauflügler,

Touristen und Ferienhausbesitzer.

Das Einreiseverbot in

Schleswig-Holstein hat abgeschreckt.

Der Strand in St. Peter-Ording

beinahe verwaist.

Es ist gespenstisch

mit so wenig Gästen,

aber es konzentriert sich,

und die gehen weit auseinander.

Wir müssen das Beste draus machen.

Auch in Bayern gelten strenge Regeln.

Rund um den Ammersee ist wenig los,

Paddeln mit Familie ist aber erlaubt.

Überall in Deutschland

wacht die Polizei

über die Einhaltung der Regeln.

Deutlich voller ist es nachmittags

in den Berliner Parks.

Die meisten halten Abstand,

bisher wenig zu tun für die Polizei.

Wir erfahren viel Verständnis

und viel Akzeptanz -

es wird auch

umgehend Folge geleistet.

Natürlich gibt es immer Ausnahmen.

Das sind glücklicherweise

aber einzelne.

Bundesweite Kontaktbeschränkungen.

Das sei keine Dauerlösung,

sagt NRWs Ministerpräsident:

Die Bereitschaft zum Verzicht

braucht Aussicht auf Normalisierung.

Wir benötigen einen Fahrplan,

der uns den Weg

in eine verantwortungsvolle

Normalität zeigt.

Am Mittwoch wollen Bund und Länder

über erste Lockerungen beraten.

Klar ist die Botschaft:

Mit jeder Lockerung muss klar sein,

Hygiene muss

besonders beachtet werden.

Vor allem Abstand halten.

Das scheint

an den Ostertagen zu gelingen.

Auch die Kirchen leer,

EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm

predigt online.

Eine Berliner Kirchengemeinde

distanziert sich auf andere Weise.

Die Botschaft kommt trotzdem an.

Auch im Heiligen Land

beeinträchtigt die Corona-Krise

die Osterfeierlichkeiten.

In Jerusalem durften Gläubige

zum ersten Mal seit über 100 Jahren

an einem Ostersonntag

die Grabeskirche nicht betreten.

Viertel der Altstadt, die v.a. von

ultraorthodoxen Juden bewohnt werden,

stehen seit heute Mittag

unter Quarantäne.

In ganz Israel gilt

in der Öffentlichkeit die Pflicht,

Schutzmasken zu tragen.

Wieder hat Israel

die Sicherheitsmaßnahmen verschärft.

Die meisten scheinen sich

an die Maskenpflicht zu halten.

Doch die Meinungen darüber

gehen auseinander.

Ich glaube, dass sie

das Ansteckungsrisiko vermindert.

Zuerst hieß es,

Masken bringen nichts.

Jetzt sollen sie helfen.

Ich höre

nur noch auf mein Bauchgefühl.

Die Polizei kontrolliert

die Einhaltung dieser Vorschrift,

lässt am ersten Tag

aber noch Nachsicht walten.

Streng kontrolliert

werden Ortschaften,

in denen es viele Infektionen gibt.

Auch in Jerusalem

wurden mehrere Stadtteile,

in denen vor allem streng-religiöse

Juden leben, abgeriegelt.

Ab sofort müssen

sich Rückkehrer nach Israel

für zwei Wochen

in "Quarantäne-Hotels" begeben.

Wie dieses Urlaubshotel in Tel Aviv,

das jetzt

unter Militärverwaltung steht.

Frühzeitig hat Israel

auf rigorose Maßnahmen gesetzt.

100 Meter dürfen sich Menschen

vom Wohnort entfernen.

Einkaufen ist erlaubt

oder zur Arbeit gehen,

wenn es sich

um systemrelevante Jobs handelt.

Hoffnungen auf

eine schnelle Regierungsbildung

im Zuge der Krise erteilte

Premier Netanjahu eine Absage.

Eine Einigung

mit Herausforderer Gantz

scheint nicht in Sicht.

Netanjahu bekommt Druck

aus seinem Regierungsapparat,

die rigorosen Maßnahmen

schaden der Wirtschaft:

Jeder Vierte ist arbeitslos

oder in unbezahltem Zwangsurlaub.

Aus dem Finanzministerium

kommen Forderungen,

die Beschränkungen

schrittweise zu lockern.

Das schon nach dem Pessach-Fest

in einer Woche.

Der britische Premier Johnson

hat das Krankenhaus verlassen.

Er war eine Woche in London im

St Thomas' Hospital behandelt worden,

davon drei Tage

auf der Intensivstation.

In einer Videobotschaft

dankte der Regierungschef

Ärzten und Pflegern -

sie hätten sein Leben gerettet.

Johnson erholt sich

auf dem offiziellen Landsitz

des Premierministers in Chequers.

Wann er die Regierungsgeschäfte

wieder aufnimmt, steht nicht fest.

In Russland hat sich die Ausbreitung

des Coronavirus beschleunigt.

Laut Behördenangaben

haben sich 2186 Menschen

mit dem Virus neu angesteckt.

Das ist der größte Anstieg

binnen eines Tages

seit Ausbruch der Krankheit.

Insgesamt sind im Land

16.000 Menschen an Covid-19 erkrankt.

Moskau ist nahezu leer,

aber nicht leer genug.

Deshalb werden

die Ausgangsbeschränkungen

noch mal verschärft.

Wer das Haus verlässt,

kurze Fußwege ausgenommen,

braucht

einen elektronischen Passierschein.

"Der Gipfel der Infektionen

ist noch längst nicht erreicht,

nicht mal die Mitte", sagte

Moskaus Bürgermeister am Freitag.

"Wir stehen am Anfang, uns steht

ein sehr ernster Test bevor."

Vor einer Moskauer Infektionsklinik

stauen sich Krankenwagen.

Das Virus

hat Russland längst erreicht,

die weitaus meisten Fälle

verzeichnet Moskau.

Es gibt einen unerklärlichen

Anstieg an Lungenentzündungen,

bei negativen Tests auf Covid-19.

Die Stadt beschloss, diese Patienten

wie Corona-Fälle zu behandeln.

Die Tests

sind offenbar nicht zuverlässig.

Moskaus Gesundheitssystem

ist bis zum Maximum mobilisiert.

Wir sind am Anschlag.

Deshalb rüsten wir

ständig weitere Krankenhäuser um,

auch Privatkliniken.

Am Stadtrand

bauen sie auf die Schnelle

ein neues Infektionskrankenhaus -

mit bis zu 650 Intensivplätzen.

Ein Wettlauf gegen die Zeit.

Noch ist vor allem Moskau betroffen,

doch auch in den Regionen

steigen die Zahlen schnell.

Dort ist die medizinische Versorgung

weit schlechter als in Moskau.

Im Land gibt es knapp 16.000 Fälle.

Im weltweiten Vergleich

klingt das wenig,

doch Russland steht am Anfang.

Luxemburgs Außenminister Asselborn

hat EU-Staaten dazu aufgerufen,

unbegleitete Flüchtlingskinder

aus griechischen Lagern aufzunehmen.

Jedes europäische Land,

das Mitgefühl habe,

sollte anpacken,

sagte Asselborn dem "Spiegel".

Was Luxemburg gelinge,

könnten auch andere Staaten schaffen.

Die ersten zwölf Flüchtlingskinder

sollen am Mittwoch

in Luxemburg eintreffen.

Ende der Woche weitere 50

in Deutschland.

Sir Stirling Moss ist tot.

Der frühere britische Formel-1-Pilot

starb mit 90 Jahren.

Berühmt wurde er

als "der ewige Zweite",

oft Favorit auf den WM-Titel,

doch immer knapp geschlagen.

Moss gewann 212 Autorennen,

davon 16 in der Formel 1.

Seine Karriere endete 1962,

als er in Goodwood

einen schweren Unfall hatte.

Die Wettervorhersage für morgen,

Ostermontag, den 13. April.

Morgen überquert uns die Kaltfront

eines skandinavischen Tiefs.

Dabei wird es gebietsweise nass,

es sind Schneeschauer dabei.

Heute Nacht

zunächst einzelne Schauer.

Aber von Norden

zieht ein Regenband heran,

das sich morgen

nach Süden ausbreitet.

Ein paar Gewitter sind unterwegs,

dazu windig.

Gleichzeitig wird es

von Nordwesten sonnig.

Von der Ostsee bis zu

den östlichen Mittelgebirgen

sind einzelne Schneeschauer möglich.

Am Dienstag wird es freundlicher,

aber ziemlich kühl.

In den folgenden Tagen

scheint unter Hochdruckeinfluss

häufig die Sonne.

Ingo Zamperoni hat um 21.45 Uhr

diese Tagesthemen für Sie:

Die Suche nach einem Corona-Impfstoff

für die ganze Weltbevölkerung -

ein Interview mit Bill Gates.

Und: Wie könnten die Beschränkungen

in Deutschland gelockert werden?

Fragen an die Ministerpräsidentin

von Rheinland-Pfalz - Malu Dreyer.

Ihnen einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2020


Sendung: tagesschau 12.04.2020 20:00 Uhr - Papst Franziskus ruft zu Solidarität Broadcast: tagesschau 12.04.2020 20:00 - Pope Francis calls for solidarity Trasmissione: tagesschau 12.04.2020 20:00 - Papa Francesco invita alla solidarietà 放送:tagesschau 12.04.2020 20:00 - 教皇フランシスコは連帯を呼びかける Transliuoti: tagesschau 2020 04 12 20:00 - Popiežius Pranciškus ragina būti solidariais Программа: tagesschau 12.04.2020 20:00 - Папа Франциск призывает к солидарности Трансляція: tagesschau 12.04.2020 20:00 - Папа Франциск закликає до солідарності

Themen der Sendung: Corona-Virus in Afrika: Experten gehen von hoher Ansteckungsrate aus, Papst Franziskus ruft zu internationaler Solidarität in Corona-Krise auf, Forderung nach flächendeckenden Corona-Tests als Voraussetzung für Lockerung der Schutzmaßnahmen, Corona-Schutzmaßnahmen in Israel, Britischer Premierminister Johnson aus Klinik entlassen, Ausbreitung des Corona-Virus in Russland gestiegen, Luxemburgischer Außenminister Asselborn ruft EU-Staaten zu Aufnahme von Flüchtlingskindern aus Griechenland auf, Früherer Formel-Eins-Pilot Stirling Moss gestorben, Das Wetter

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Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Linda Zervakis

Guten Abend,

ich begrüße Sie zur tagesschau.

Vier Monate nach dem Auftreten

des Corona-Virus in China

sind mehr als 200 Länder und Regionen

von der Pandemie betroffen.

In Afrika ist die Zahl

der Infizierten

mit offiziell 13.000

bisher verhältnismäßig niedrig.

Experten wie der US-Milliardär

Bill Gates gehen aber davon,

dass die Ansteckungsrate dort

höher sein wird als in Europa.

Die Gesundheitssysteme in Afrika

seien nicht so gut ausgebaut,

sagte Gates den tagesthemen.

Geordnet soll es zugehen.

Doch durch das Gitter

sind sie kaum zu halten.

Die Not treibt die Menschen

in diesem Elendsviertel in Nairobi.

Und das Wissen,

dass es gleich Hilfspakete gibt.

Ich warte, damit meine Enkel

wieder was zu essen haben.

Private Spenden,

nicht genug für alle.

Im Kampf gegen Corona

hat Kenias Regierung

die Bewegungsfreiheit

seit Wochen eingeschränkt.

Es wird kaum noch Geld verdient.

In den Armenviertel

geht das an die Substanz.

Erspartes gibt es nicht.

Es fehlt Geld fürs Essen.

Seife, fließendes Wasser:

Alles kostet Geld -

mehr als vor Ausbruch der Seuche.

Den meisten afrikanischen Staaten

geht es nicht besser.

Sie sind hoch verschuldet,

das Gesundheitssystem ist schlecht.

Steigen die Corona-Fallzahlen,

droht der Zusammenbruch.

Im Kampf um Schutzmasken

oder Beatmungsgeräte

ist Afrika reichen Ländern

hoffnungslos unterlegen.

Bill Gates

und seine Frau Melinda fordern:

Die Industrieländer müssten

ihre Egoismen beiseite scheiben.

Das Ehepaar unterhält

die größte Privatstiftung der Welt.

Die engagiert sich

auch für Projekte on Afrika.

Sie plädieren

für mehr Zusammenarbeit der Staaten

und der Weltgesundheitsorganisation,

WHO.

Noch ist die Zahl der Infizierten

in Entwicklungsländern niedrig.

Aber es ist wahrscheinlich,

dass dort in den nächsten Monaten

die Epizentren der Epidemie liegen.

Die Corona-Pandemie

als globales Problem.

Das löst sich nur mit massiver Hilfe

für Entwicklungsländer lösen.

Das ausführliche Interview

mit Bill Gates können Sie

heute um 21.45 Uhr

in den Tagesthemen sehen.

Papst Franziskus hat in

seiner Osterbotschaft aufgerufen,

in der Krise

international Solidarität zu zeigen.

Bei der Messe im Petersdom in Rom

forderte er u.a. einen Schuldenerlass

für die ärmsten Länder.

Jetzt sei nicht die Zeit

für Gleichgültigkeit und Egoismus.

Die Zeremonie fand wegen der Pandemie

ohne die sonst üblichen

Zehntausenden Gläubigen statt.

Sie wurde live übertragen.

Wieder ohne Gläubige

und mit großem Abstand

feiert Papst Franziskus im kleinen

Kreis die Ostermesse im Petersdom.

Auch heute bleibt

bei den Feierlichkeiten

die Corona-Pandemie zentrales Thema.

Der Pontifex spendet zum zweiten Mal

innerhalb kürzester Zeit

den Segen Urbi et Orbi,

der Stadt und dem Erdkreis.

Er betet für die Kranken,

Schwachen, Pflegende, Ärzte –

alle, die täglich

gegen die Pandemie kämpfen.

Er appelliert an die Regierungen,

ihren Landsleuten in Not zu helfen.

Viele Menschen hätten Existenzängste.

Die Europäische Union steht

vor einer epochalen Herausforderung,

von der nicht nur ihre Zukunft,

sondern die der ganzen Welt abhängt.

Lasst uns nicht

die Gelegenheit versäumen,

einen Beweis der Solidarität

zu erbringen.

Auch wenn wir dazu

neue Wege einschlagen müssen.

Als Alternative bleibt nur

ein Egoismus der Einzelinteressen.

Papst Franziskus

betet auch für Krisenregionen:

Syrien, Jemen, den Irak

oder viele afrikanische Staaten.

Er mahnt,

internationale Sanktionen zu lockern

und Schulden zu erlassen.

Und er erinnert an die Menschen,

die wegen Krieg, Terror oder Hunger

auf der Flucht sind.

Er hofft, dass vielerorts

Konflikte gelöst werden können.

Die Ewige Stadt heute:

So hat Rom am Ostersonntag

noch nie ausgesehen -

eine Geisterstadt.

Es herrscht Ausgangssperre.

In der Touristen-Stadt

gibt es keine Touristen.

Sonst zog es Hunderttausende

zu den kirchlichen Feiertagen her.

Nicht so in diesem Jahr.

Für viele Bürger Roms ist das

eine wirtschaftliche Katastrophe.

Sie leben vom Tourismus.

Unmittelbar betroffen:

die Hotellerie.

Das Hotel Bramante liegt

einen Steinwurf vom Vatikan entfernt.

Normalerweise ist das Haus

rund um Ostern ausgebucht.

Jetzt steht es leer.

Unseren größten Umsatz

machen wir normalerweise

im April, Mai und im Oktober.

Ich fürchte, wir werden

auch im Herbst keine Gäste haben.

Seit vier Generationen

betreibt Familie Mariani ihr Hotel.

Das Ausbleiben der Touristen

bedroht die Zukunft des Betriebs.

Wir haben das Haus gemietet.

Die Märzmiete

konnten wir noch bezahlen.

Im April

konnten wir nicht mehr überweisen.

Mauro Pizzuti betreibt ein Restaurant

an der Piazza Navona:

Normalerweise ein Touristenmagnet,

heute menschenleer.

In 30 Jahren habe ich hier

so etwas noch nicht gesehen.

Es ist hart, wirklich hart.

Rom zu Ostern:

Die sonst so pulsierende Stadt

ist still geworden –

beinahe erschreckend still.

Flächendeckende Tests sollten

Voraussetzung für eine Lockerung

der Schutzmaßnahmen sein,

fordert der Städte- und Gemeindebund.

Hauptgeschäftsführer Landsberg

sagte der "Funke"-Mediengruppe:

Kontaktpersonen von Infizierten

müssten innerhalb eines Tages

gefunden und getestet werden.

In Deutschland haben sich

laut Robert Koch-Institut

120.479 Menschen angesteckt.

2.821 mehr als gestern.

Insgesamt 2.673 Menschen

sind gestorben.

Inzwischen genesen sind 60.200,

fast die Hälfte aller Infizierten.

Ostersonntag am Meer,

ohne Tagesauflügler,

Touristen und Ferienhausbesitzer.

Das Einreiseverbot in

Schleswig-Holstein hat abgeschreckt.

Der Strand in St. Peter-Ording

beinahe verwaist.

Es ist gespenstisch

mit so wenig Gästen,

aber es konzentriert sich,

und die gehen weit auseinander.

Wir müssen das Beste draus machen.

Auch in Bayern gelten strenge Regeln.

Rund um den Ammersee ist wenig los,

Paddeln mit Familie ist aber erlaubt.

Überall in Deutschland

wacht die Polizei

über die Einhaltung der Regeln.

Deutlich voller ist es nachmittags

in den Berliner Parks.

Die meisten halten Abstand,

bisher wenig zu tun für die Polizei.

Wir erfahren viel Verständnis

und viel Akzeptanz -

es wird auch

umgehend Folge geleistet.

Natürlich gibt es immer Ausnahmen.

Das sind glücklicherweise

aber einzelne.

Bundesweite Kontaktbeschränkungen.

Das sei keine Dauerlösung,

sagt NRWs Ministerpräsident:

Die Bereitschaft zum Verzicht

braucht Aussicht auf Normalisierung.

Wir benötigen einen Fahrplan,

der uns den Weg

in eine verantwortungsvolle

Normalität zeigt.

Am Mittwoch wollen Bund und Länder

über erste Lockerungen beraten.

Klar ist die Botschaft:

Mit jeder Lockerung muss klar sein,

Hygiene muss

besonders beachtet werden.

Vor allem Abstand halten.

Das scheint

an den Ostertagen zu gelingen.

Auch die Kirchen leer,

EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm

predigt online.

Eine Berliner Kirchengemeinde

distanziert sich auf andere Weise.

Die Botschaft kommt trotzdem an.

Auch im Heiligen Land

beeinträchtigt die Corona-Krise

die Osterfeierlichkeiten.

In Jerusalem durften Gläubige

zum ersten Mal seit über 100 Jahren

an einem Ostersonntag

die Grabeskirche nicht betreten.

Viertel der Altstadt, die v.a. von

ultraorthodoxen Juden bewohnt werden,

stehen seit heute Mittag

unter Quarantäne.

In ganz Israel gilt

in der Öffentlichkeit die Pflicht,

Schutzmasken zu tragen.

Wieder hat Israel

die Sicherheitsmaßnahmen verschärft.

Die meisten scheinen sich

an die Maskenpflicht zu halten.

Doch die Meinungen darüber

gehen auseinander.

Ich glaube, dass sie

das Ansteckungsrisiko vermindert.

Zuerst hieß es,

Masken bringen nichts.

Jetzt sollen sie helfen.

Ich höre

nur noch auf mein Bauchgefühl.

Die Polizei kontrolliert

die Einhaltung dieser Vorschrift,

lässt am ersten Tag

aber noch Nachsicht walten.

Streng kontrolliert

werden Ortschaften,

in denen es viele Infektionen gibt.

Auch in Jerusalem

wurden mehrere Stadtteile,

in denen vor allem streng-religiöse

Juden leben, abgeriegelt.

Ab sofort müssen

sich Rückkehrer nach Israel

für zwei Wochen

in "Quarantäne-Hotels" begeben.

Wie dieses Urlaubshotel in Tel Aviv,

das jetzt

unter Militärverwaltung steht.

Frühzeitig hat Israel

auf rigorose Maßnahmen gesetzt.

100 Meter dürfen sich Menschen

vom Wohnort entfernen.

Einkaufen ist erlaubt

oder zur Arbeit gehen,

wenn es sich

um systemrelevante Jobs handelt.

Hoffnungen auf

eine schnelle Regierungsbildung

im Zuge der Krise erteilte

Premier Netanjahu eine Absage.

Eine Einigung

mit Herausforderer Gantz

scheint nicht in Sicht.

Netanjahu bekommt Druck

aus seinem Regierungsapparat,

die rigorosen Maßnahmen

schaden der Wirtschaft:

Jeder Vierte ist arbeitslos

oder in unbezahltem Zwangsurlaub.

Aus dem Finanzministerium

kommen Forderungen,

die Beschränkungen

schrittweise zu lockern.

Das schon nach dem Pessach-Fest

in einer Woche.

Der britische Premier Johnson

hat das Krankenhaus verlassen.

Er war eine Woche in London im

St Thomas' Hospital behandelt worden,

davon drei Tage

auf der Intensivstation.

In einer Videobotschaft

dankte der Regierungschef

Ärzten und Pflegern -

sie hätten sein Leben gerettet.

Johnson erholt sich

auf dem offiziellen Landsitz

des Premierministers in Chequers.

Wann er die Regierungsgeschäfte

wieder aufnimmt, steht nicht fest.

In Russland hat sich die Ausbreitung

des Coronavirus beschleunigt.

Laut Behördenangaben

haben sich 2186 Menschen

mit dem Virus neu angesteckt.

Das ist der größte Anstieg

binnen eines Tages

seit Ausbruch der Krankheit.

Insgesamt sind im Land

16.000 Menschen an Covid-19 erkrankt.

Moskau ist nahezu leer,

aber nicht leer genug.

Deshalb werden

die Ausgangsbeschränkungen

noch mal verschärft.

Wer das Haus verlässt,

kurze Fußwege ausgenommen,

braucht

einen elektronischen Passierschein.

"Der Gipfel der Infektionen

ist noch längst nicht erreicht,

nicht mal die Mitte", sagte

Moskaus Bürgermeister am Freitag.

"Wir stehen am Anfang, uns steht

ein sehr ernster Test bevor."

Vor einer Moskauer Infektionsklinik

stauen sich Krankenwagen.

Das Virus

hat Russland längst erreicht,

die weitaus meisten Fälle

verzeichnet Moskau.

Es gibt einen unerklärlichen

Anstieg an Lungenentzündungen,

bei negativen Tests auf Covid-19.

Die Stadt beschloss, diese Patienten

wie Corona-Fälle zu behandeln.

Die Tests

sind offenbar nicht zuverlässig.

Moskaus Gesundheitssystem

ist bis zum Maximum mobilisiert.

Wir sind am Anschlag.

Deshalb rüsten wir

ständig weitere Krankenhäuser um,

auch Privatkliniken.

Am Stadtrand

bauen sie auf die Schnelle

ein neues Infektionskrankenhaus -

mit bis zu 650 Intensivplätzen.

Ein Wettlauf gegen die Zeit.

Noch ist vor allem Moskau betroffen,

doch auch in den Regionen

steigen die Zahlen schnell.

Dort ist die medizinische Versorgung

weit schlechter als in Moskau.

Im Land gibt es knapp 16.000 Fälle.

Im weltweiten Vergleich

klingt das wenig,

doch Russland steht am Anfang.

Luxemburgs Außenminister Asselborn

hat EU-Staaten dazu aufgerufen,

unbegleitete Flüchtlingskinder

aus griechischen Lagern aufzunehmen.

Jedes europäische Land,

das Mitgefühl habe,

sollte anpacken,

sagte Asselborn dem "Spiegel".

Was Luxemburg gelinge,

könnten auch andere Staaten schaffen.

Die ersten zwölf Flüchtlingskinder

sollen am Mittwoch

in Luxemburg eintreffen.

Ende der Woche weitere 50

in Deutschland.

Sir Stirling Moss ist tot.

Der frühere britische Formel-1-Pilot

starb mit 90 Jahren.

Berühmt wurde er

als "der ewige Zweite",

oft Favorit auf den WM-Titel,

doch immer knapp geschlagen.

Moss gewann 212 Autorennen,

davon 16 in der Formel 1.

Seine Karriere endete 1962,

als er in Goodwood

einen schweren Unfall hatte.

Die Wettervorhersage für morgen,

Ostermontag, den 13. April.

Morgen überquert uns die Kaltfront

eines skandinavischen Tiefs.

Dabei wird es gebietsweise nass,

es sind Schneeschauer dabei.

Heute Nacht

zunächst einzelne Schauer.

Aber von Norden

zieht ein Regenband heran,

das sich morgen

nach Süden ausbreitet.

Ein paar Gewitter sind unterwegs,

dazu windig.

Gleichzeitig wird es

von Nordwesten sonnig.

Von der Ostsee bis zu

den östlichen Mittelgebirgen

sind einzelne Schneeschauer möglich.

Am Dienstag wird es freundlicher,

aber ziemlich kühl.

In den folgenden Tagen

scheint unter Hochdruckeinfluss

häufig die Sonne.

Ingo Zamperoni hat um 21.45 Uhr

diese Tagesthemen für Sie:

Die Suche nach einem Corona-Impfstoff

für die ganze Weltbevölkerung -

ein Interview mit Bill Gates.

Und: Wie könnten die Beschränkungen

in Deutschland gelockert werden?

Fragen an die Ministerpräsidentin

von Rheinland-Pfalz - Malu Dreyer.

Ihnen einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2020