Deutschlandlabor – Folge 7: Organisation
Folge 7 – Organisation
In Deutschland funktioniert alles. Alles ist perfekt organisiert. Zumindest glaubt man das im Ausland. Ob das wirklich stimmt, wollen Nina und David herausfinden.
SPRECHER: Wie leben die Deutschen und wie sind sie wirklich?
NINA: Hallo! Wir sind Nina …
DAVID: … und David vom Deutschlandlabor. Wir beantworten Fragen zu Deutschland und den Deutschen.
DAVID: Heute geht es um das Organisationstalent Organisationstalent, -e (n.) die Fähigkeit, etwas gut zu organisieren der Deutschen.
NINA: Ist in Deutschland wirklich alles so gut organisiert? Ich bin nicht sicher. Es gibt zum Beispiel viele Staus Stau, -s (m.) viele Autos, die hintereinander auf der Straße stehen und nicht weiterfahren können, weil der Verkehr stillsteht …
DAVID: … und die Züge haben oft Verspätung.
SPRECHER: In Deutschland funktioniert vieles gut, zum Beispiel die Stromversorgung Stromversorgung (f., nur Singular) das Vorhandensein von elektrischem Strom für die Einwohner einer Stadt oder die Verwaltung Verwaltung, -en (f.) die Administration und die öffentlichen Verkehrsmittel wie Bahn und Bus. Genauigkeit Genauigkeit (f., nur Singular) große Exaktheit, ohne Abweichung und Pünktlichkeit sind den Deutschen sehr wichtig. Für viele sind sie die Basis für eine gute Organisation. Auch in der Freizeit organisieren sich viele Leute in Deutschland gern: Es gibt 580.000 Vereine Verein, -e (m.) Organisation von Leuten, die sich regelmäßig treffen, um ein gemeinsames Interesse zu pflegen, z. B. Sport oder Musik , vom Sportverein bis zum Naturschutzverein Naturschutzverein, -e (m.) ein Verein, der sich um die Natur kümmert und Tiere und Pflanzen schützen will . Wie zufrieden sind die Deutschen selbst mit der Organisation? Nina und David wollen das herausfinden. Und dazu befragen sie die Menschen auf dem Wochenmarkt.
NINA: Was ist in Deutschland gut organisiert?
PERSONEN AUF DER STRASSE: Gesundheitssystem Gesundheitssystem, -e (n.) alle Personen und Organisationen in einem Land, die die medizinische Versorgung der Bevölkerung garantieren . Öffentlicher Nahverkehr. Die Behörden Behörde, -n (f.) staatliche Institution mit einer bestimmten Aufgabe . Öffentliche Verkehrsmittel. Die Müllabfuhr Müllabfuhr, -en (f.) Unternehmen oder Organisation, die sich um den Abtransport von Müll kümmert finde ich gut organisiert. Organisiert gut ist das deutsche Schulsystem.
NINA: Was ist denn bei Ihnen zu Hause gut organisiert?
PASSANTIN: Ich glaube, mein Alltag ist prinzipiell prinzipiell grundsätzlich; im Prinzip gut organisiert.
SPRECHER: Viele Deutsche planen für Tage oder Wochen im Voraus im Voraus schon vorher . In ihrer Freizeit verabreden sich viele junge Leute aber eher spontan spontan nicht geplant , zum Beispiel über soziale Netzwerke.
DAVID: Beispiele für gute Organisation sind Busse und Bahnen.
SPRECHER: Aber warum kommen denn Bahnen und Busse immer pünktlich?
Oder fast immer … Dazu fragen Nina und David eine Busfahrerin.
Aber vorher kaufen sie noch schnell eine Fahrkarte. Denn Schwarzfahren Schwarzfahren (n., nur Singular) das Nutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln ohne gültige Fahrkarte ist in Deutschland sehr teuer.
NINA: Frau Grujic, wie schaffen Sie es als Busfahrerin denn, immer pünktlich zu sein?
BILJANA GRUJIC: Unsere Fahrpläne werden so gestaltet, dass wir pünktlich sind. Wir haben Beschleunigungsspuren Beschleunigungsspur, -en (f.) Streifen auf der Straße, auf dem Fahrzeuge schneller werden können , Ampeln in der Stadt eingerichtet, geschultes geschult ausgebildet Fahrpersonal Fahrpersonal (n., nur Singular) die Personen, die für den Verkehrsbetrieb arbeiten und z. B. den Bus oder die Straßenbahn fahren auch.
SPRECHER: Sogar bei starkem Verkehr kommen Busse meistens pünktlich.
NINA : Die Verkehrsbetriebe in München transportieren jeden Tag 1,5 Millionen Menschen.
DAVID: Und 500.000 von ihnen fahren mit dem Bus.
NINA: Deshalb muss der Fahrplan genau geplant werden.
SPRECHER: Um einen guten Fahrplan zu entwickeln, fährt ein Spezialfahrzeug die Busstrecke ab. So bekommt man die Informationen für einen Plan, der auch funktioniert.
NINA: Und jetzt gucken wir mal, wie das organisierte Chaos funktioniert, und besuchen eine Wohngemeinschaft Wohngemeinschaft, -en (f.) Wohnform, bei der sich zwei oder mehr Personen eine Wohnung teilen und bei der jeder sein eigenes Zimmer hat und man Bad und Küche gemeinsam nutzt .
SPRECHER: Tom und Sören wohnen in dieser Altbauwohnung. Der eine ist Student, der andere macht eine Ausbildung. Eigentlich sieht es hier ganz ordentlich aus. Natürlich hat jeder der beiden sein eigenes Zimmer.
DAVID: Wie organisiert ihr eure Wohngemeinschaft?
SÖREN: Ja, also wir sind da eigentlich gar nicht so extrem organisiert. Wir haben halt unsere eigenen Fächer Fach, Fächer (n.) hier: abgetrennter Teil in einem Möbelstück oder einer Tasche für Lebensmittel, im Kühlschrank haben wir auch unser eigenes Fach für die Lebensmittel. Aber ansonsten, was Putzen angeht, macht halt jeder das, was ansteht an|stehen hier: noch folgen; aktuell zu erledigen sein; gerade zu tun sein .
SPRECHER: Um zu testen, wie gut die beiden organisieren können, wollen wir gleichzeitig die Wohnung aufräumen und ein Abendessen kochen. Nina und Tom bilden das Kochteam. Sören und David räumen gemeinsam auf. Die Gemüsepfanne ist schon auf dem Herd. Und nach einer halben Stunde ist die Wohnung sauber, und das Essen steht auf dem Tisch. Ist doch gut organisiert, oder?
NINA: Gute Organisation ist die Grundlage Grundlage, -n (f.) die Basis dafür, dass alles funktioniert.
DAVID: Die meisten Leute finden, dass in Deutschland das öffentliche Leben gut organisiert ist.
NINA: Junge Leute planen ihren Alltag nicht so weit voraus …
DAVID: … aber wenn es nötig ist, dann können sie sehr schnell organisieren. Übrigens, ich muss los|müssen gehen müssen jetzt los los|müssen gehen müssen , ich hab um Viertel nach fünf einen Termin.
NINA: Oh, dann musst du dich beeilen. Es ist schon halb sechs.
DAVID: Ja.