Warum geht Bauchfett als Letztes weg? - Was Fitnessinfluencer & Bodybuilder dage
Ganz gleich, wie viel Sport ich auch mache. Ganz gleich, wie ich mich ernähre und mich
aushungern lasse … Eines bleibt immer:
Das untere Bauchfett – der Hüftspeck – der „Rettungsring“ – der dicke Hintern?
Ich erkläre dir, warum das so ist und was einige Leistungssportler und Fitness-Influencer
vielleicht dagegen tun.
*Intro spielt ein*
Hallo Freunde, mein Name ist Famulus! 🐢 Ist dir schon mal aufgefallen, dass man bei <p >einer Diät an bestimmten Stellen sofort abnimmt und an anderen Stellen gefühlt gar nicht?! <p >Wenn eine Person auf Diät ist, bemerkt man das häufig daran, dass das Gesicht sowie <p >Partien am Unterarm, Unterschenkel und am Rücken immer schlanker werden und mehr Konturen <p >erhalten. Ich kann mich bspw. noch an meine Diät letzten <p >Jahres erinnern. … gebt euch diese Wangenknochen! 😱 < p>Und dann gibt es die Stellen, wo gefühlt gar kein Fett verbrannt wird. < p>Je nach genetischer Veranlagung können dies Regionen am Bauch, an der Hüfte, an den Oberschenkeln < p>und am Gesäß sein. Es handelt sich hierbei um sogenanntens subkutanes < p>Fett. Oder auf Deutsch: Unterhautfettgewebe. < p>Aus medizinischer Sicht ist Unterhautfettgewebe nicht schädlich, sondern sehr sinnvoll! < p>Die Funktionen von Fetten habe ich dir schon mal in meinem BASIC-Video zu Fett aufgelistet. < p>Auch sollte dir bekannt sein, dass man Körperfett verliert, sobald man ein Kaloriendefizit hat. < p>Das hatte ich dir schon mal im BASIC-Video zu den Kohlenhydraten ausführlicher erklärt. < p>Doch weil gerade das Unterhautfettgewebe aus evolutionstheoretischer Sicht so sinnvoll < p>ist, möchte der Körper genau diese Fettpolster nicht loswerden. < p>Und dieser Vorgang ist sogar molekularbiologisch recht einfach zu erklären. < p>In Fettzellen befinden sich sogenannte Adrenozeptoren. Jetzt gehen wir etwas in die Tiefe, aber keine < p>Sorge, wir machen es ganz einfach: Adrenozeptoren sind eigentlich normale Rezeptoren < p>im Körper, aber sie heißen so speziell, weil bei der Entdeckung dieser Rezeptoren < p>beobachtet werden konnte, dass sie auf Adrenalin reagierten. < p>So gesehen also „Adrenalin-Rezeptoren“. Kurz: „Adren-(o)-zeptoren“. < p>Adrenalin ist ein Botenstoff, den du vermutlich kennst: < p>Sobald du bspw einen Tiger auf freier Wildbahn siehst, bekommst du Herzrasen, dein Blutdruck < p>steigt, deine Muskulatur spannt sich an und du bist jederzeit bereit, dich zu wehren oder < p>wegzurennen! Das alles passiert nur deswegen, weil Adrenalin < p>an Adrenozeptoren bindet und sie somit aktiviert! … aber, was bei Adrenozeptoren kaum bekannt ist: < p>Sie regulieren auch den Fettstoffwechsel! Wie das, fragst du dich? < p>Dafür müssen wir wissen, dass Adrenozeptoren in prinzipiell 3 Familien unterteilt werden: < p>- α1-Adrenozeptoren - α2-Adrenozeptoren und < p>- β-Adrenozeptoren. Aber keine Sorge, wir konzentrieren uns jetzt < p>ausschließlich auf zwei dieser Familien: α2- und β-Adrenozeptoren. < p>Machen wir es noch einfacher: Sagen wir einfach: α2 ist Fat Joe und β < p>ist Skinny Mike! :D Also … was machen die beiden mit unseren < p>Fettzellen? Du hast es dir sicherlich schon gedacht: < p>Der eine, nämlich Fat Joe (α2) möchte unbedingt mehr Fette in den Fettzellen speichern. < p>Allerdings ist Skinny Mike (β) voll dagegen. Er möchte die Fette verbrennen! < p>Blöd nur, dass Skinny Mike und Fat Joe nicht überall gleich aktiv sind. Skinny Mike ist < p>viel unterwegs und bearbeitet uns gerne am Gesicht, Unterarm und Unterschenkel, also < p>weit vom Körper entfernt. Während Fat Joe sich nicht so gerne bewegt < p>und lieber an Bauch, Hüfte, Oberschenkel und Gesäß bleibt. Schön nah am Körperzentrum. < p>Allerdings kann Skinny Mike nicht überall gleich viel aktiv sein, denn gegen Fat Joe < p>hat er keine Chance, wenn er da ständig im Zentrum kampiert. < p>Eine Studie von drei schwedischen Forschern hat diese Theorie auch mal experimentell bestätigen < p>können. Sie haben von 30 Männern und 27 Frauen die < p>Fettverbrennung sehr genau untersucht. Zuallererst wurde geschaut, wie die Fettverbrennung < p>im normalen Zustand ist. Hierfür wurden Fettzellen entnommen und mit einem speziellen Verfahren < p>die sogenannte lipolytische Reaktionsfähigkeit bestimmt. < p>Das ist nichts anderes als eine Art „Fettverbrennungsrate“. Dass Fette ständig verbrannt bzw. oxidiert < p>werden, ist nichts Neues und wissen wir schon aus dem ersten Video zum Energiestoffwechsel! < p>Doch wie man sieht, verbrennen wir unterschiedlich viel Fett in der Bauch- und Gesäßregion. < p>Sowohl Männer als auch Frauen verbrennen im Ruhezustand nur etwa die Hälfte der Fette < p>im Bauch („Adominal“) mit einer Rate von etwa 5 und das Doppelte im Gesäß („Gluteal“) < p>mit einer Rate von etwa 10. Doch Famulus, was haben jetzt Fat Joe und < p>Skinny Mike damit zu tun? 🙈 Äääh ja … genau! Stellt euch mal vor, wir machen Sport! Dann werden u. a. Adrenalin, aber auch Noradrenalin ausgeschüttet, welche
an den besagten Adrenozeptoren binden und sie aktivieren.
Und jetzt wird es interessant: Welche Adrenozeptoren werden stärker aktiviert?
Oder anders gefragt: Wird Fat Joe oder wird Skinny Mike aktiver sein?
Die Untersuchung zeigt: Es ist je nach Region unterschiedlich! Während
Skinny Mike die Fettverbrennung im Bauchbereich plötzlich auf das Dreifache bei Männern
und auf das Vierfache bei Frauen ankurbelt, kümmert sich Fat Joe um das Speichern von
Fetten, indem er die Fettverbrennung im Gesäßbereich herunterfährt!
Ist das nicht verrückt? Es ist also NICHT so wie in der Literatur
beschrieben, dass Noradrenalin die Fettverbrennung per se aktiviert. Ganz im Gegenteil:
Es ist sowohl als auch – und das ist eben davon abhängig, ob Fat Joe ODER Skinny Mike
für den Fettstoffwechsel zuständig sind! Das sieht man vor allem daran, wenn man Fat
Joe einmal ausknockt. Das kann man tatsächlich machen, indem man
bspw. einen Antagonist von α2-Adrenozeptoren wie Yohimbin zuführt.
Man könnte sich bspw. vorstellen, dass Yohimbin wie eine Art Gefängnis für Fat Joe ist.
D. h. Fat Joe kann keine weiteren Fette speichern, weil er eingesperrt ist.
… Jup, Fat Joe ist gefangen, also muss Skinny Mike die ganze Arbeit übernehmen.
Und siehe da: Die Fettverbrennung steigert sich in bestimmten
Bereich um fast das Zehnfache! 😱 Ähnlich verhält es sich bei Isoprenalin.
Isoprenalin ist ein Noradrenalin-Abkömmling, das die besondere Eigenschaft hat, dass es
AUSSCHLIEßLICH mit Skinny Mike zusammenarbeiten möchte.
Also eine Art „Booster“ für ihn als würde man Skinny Mike auf Koffein oder sowas setzen.
Und siehe da: Die Fettverbrennung steigt ebenfalls vergleichbar stark an!
Mit anderen Worten: Während Skinny Mike hyperaktiv ist, kann Fat Joe leider nichts ausrichten.
Denn er reagiert nicht auf das Isoprenalin. Man muss also entweder Fat Joe einsperren
oder Skinny Mike auf Amphetamine setzen.
Also … was möchte ich dir damit sagen? Problemzonen sind normal und evolutionstechnisch
sinnvoll. Sie sind natürlich und man sollte sie als Teil des Lebens anerkennen & wertschätzen. Und falls du mal Bodybuilder oder Fitnessinfluencer sehen solltest, die extrem wenig Fettpolster
haben, dann gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie sind genetisch gesegnet, sodass
Fat Joe bei denen kaum aktiv ist UND vermutlich sind sie auch auf einem relativ ungesunden
Körperfettanteil heruntergehungert ODER sie führen genau solche Präparate zu sich, um
Fat Joe zu hemmen oder Skinny Mike zu aktivieren und damit diese Problemzonen auf künstlichem
Wege anzugreifen. Aber glaube mir: Das bleibt nicht ohne Nebenwirkungen.
Dein Famulus 🐢[07:34.240]> *Outro-Musik spielt ein*[07:35.300]> Alle Quellen habe ich euch – wie immer – unten in der Videobeschreibung verlinkt![07:38.810]> Wusstest du schon, dass Placebo-Doping funktioniert? Nein? Dann schau mal links! 😊[07:43.280]p> Vergiss nicht, mir ein Abo dazulassen und die Glocke zu aktivieren, damit du keines[07:47.889]p> meiner Videos verpasst! :)