Wie bin ich online sicher unterwegs? | ‘Frag doch Google’ #27 #FDGWFH
Alexander: Moin und herzlich willkommen zu einer neuen
Home Office Ausgabe von Frag doch Google.
Wir bleiben momentan zu Hause und sind
auch vielmehr im Netz unterwegs als sonst.
Das ruft leider auch viele Betrüger auf den Plan.
Wie ihr euch gegen sie schützen könnt und wie ihr
generell online sicher unterwegs seid, das erfahrt ihr jetzt.
[MUSIK SPIELT]
Wie schnell haben wir uns eigentlich an die Zeit während COVID-19 angepasst?
Wir bleiben per Videoanruf in Kontakt,
wir unterstützen Unternehmen und Restaurants, indem wir
Online bestellen, wir machen vielmehr Sport
in den eigenen vier Wänden und vieles vieles mehr.
Im Google Safety Engineering Center in München
führen wir unsere weltweite Arbeit für Sicherheit und
Datenschutz zusammen. Meine Kolleginnen und
Kollegen vor Ort arbeiten mit daran, dass ihr mit
Google Diensten und Produkten immer sicher unterwegs
seid, hier werden Sicherheitsfeatures,
Privatsphäre Einstellungen und vieles mehr
entwickelt und weltweit implementiert.
Mein Kollege Stefan leitet gemeinsam mit einem
anderen Kollegen das Google Safety Engineering Center
und ist Experte, wenn es um das Thema Online Sicherheit geht.
Stefan, wie muss man sich denn die Threat Analysis
Group vorstellen und was genau ist ihr Job?
Stefan: Bei uns bei in Google im Security Team
und Counter Abuse Teams gibt es diese Threat Analysis Groups,
das sind die Entwickler, die da sich immer
direkt am Zahn der Zeit bewegen und sicherstellen,
dass unsere Produkte auf alle Anforderungen
die sich da ergeben und die da kommen
gerüstet sind und auf kommenden Trends
wirklich sofort nachverfolgen und dann eben
unsere Antwort zu diesen Trends entwickeln.
Alexander: Du sprichst von Trends, welche sind das denn aktuell?
Stefan: Ganz aktuell, natürlich jetzt wo sehr sehr
viele auch von Zuhause aus arbeiten, sehen wir
eine Reihe von Betrugsfällen, die
wo Leute versuchen, sich diese Situation zu nutze zu machen
und dann bekommen Phishing E-Mails.
Phishing E-Mails sind also E-Mails, die Links enthalten,
auf Webseiten, die so aussehen als wären sie
z. B. beliebte Social Media Seite, sind es aber
tatsächlich nicht oder eben auch jetzt in unserem aktuellen Fall
auf eine Gesundheitsorganisation oder etwas das so aussieht, als wären es
offizielle Informationen zur aktuellen Corona Lage
wären, aber tatsächlich nicht sind
mit dem Zweck daher tatsächlich über diese Websites
dann Daten abzugreifen
und das sehen wir tatsächlich in den letzten Wochen
18 Millionen Phishing E-Mails, die im Zusammenhang mit
COVID-19 und der Coronawelle stehen
zusätzlich zu den 240 Millionen
COVID bezogenen Spam Nachrichten, die wir auch täglich sehen.
Alexander: Das klingt echt nach einer Menge Angriffe.
Was macht ihr denn im Google Safety Engineering
Center in München, damit Nutzer trotzdem sicher sind?
Stefan: Wir hier arbeiten ganz konkret daran,
unsere Sicherheitstechnologie, Sicherheitsfunktionen
die wir haben weiter voranzutreiben, die sind in einer Reihe von
Google Produkten integriert, ganz egal ob man jetzt
Gmail anschaut oder auch unser Google Meet
Videokonferenzystem und es geht uns darum,
diese Situationen vorab zu erkennen und zu blockieren,
sodass der Nutzer z. B. gar nicht auf diese
betrügerischen Webseiten ankommt
oder derartige Situationen im Videokonferenzsystem
gar nicht auftreten können, wo es um Betrugsfälle geht und
usw. usw. des weiteren sorgen wir dafür, dass auch
Apps wie z. B. jetzt auf das Android Telefon
runtergeladen werden aus dem Playstore, das die weiterhin sicher sind,
dass die eben auch von diesen Neuangriffen, die da gestartet werden
geschützt sind. Hier in München ganz speziell
entwickeln wir unsere Tools weiter, da gibt es z. B.
den Sicherheitscheck, mit dem all unsere Nutzer
jederzeit anschauen können, wie sicher ist denn
mein Konto, in vier einfachen Schritten kann ich
überprüfen, wie sicher es ist und kann dann da
zusätzliche Maßnahmen ergreifen und wir entwickeln auch
bei den Passwortmanagern ganz wichtiges zu
der aktuellen Zeit gerade.
Alexander: Vielen Dank, Stefan. Jetzt möchte ich euch meinen Kollegen
Andreas vorstellen, arbeitet bereit seit
14 Jahren bei Google und kümmerst sich um den
Passwortmanager. Andreas,
Stefan hat uns bereits erzählt, dass es eine Reihe
neuer Betrugsmaschen gibt, was macht die denn so gefährlich?
Andreas: Betrüger geben sich heute sehr oft
als andere Personen aus und nutzen die Lage mit
COVID-19, um an persönliche Daten zu kommen,
vor allem ist natürlich die ungewohnte Situation
im Home Office für viele Leute neu und dadurch sind sie
leichter gefährdet auf solche Phishing E-Mails hereinzufallen.
Alexander: Gerade Phishing Mails können wirklich sehr tückisch sein.
Worauf sollen denn Nutzer achten, um sich zu schützen?
Andreas: Bevor man auf irgendwelche Links in E-Mails klickt,
sollte man erstmal überlegen, ob die E-Mail valide ist,
ob sie von einem richtigen Absender kommt, vor allen Dingen wenn
es in der E-Mail um persönliche Daten wie Adressen,
Bankverbindungen oder Passwörter geht, des weiteren
sollte man sich unbedingt die URL genau anschauen,
d. h. ist das wirklich die Adresse der Seite auf die
ich kommen will oder verstecken sich darin eventuell einige Zahlen oder
Buchstabendreher, das ist sehr clever gemacht
und nicht einfach zu erkennen. Bei Google haben wir dafür
extra ein Phishing Quiz gebaut bei den man sich selbst testen kann,
ob man auf Phishing Anfragen hereinfallen würde.
Den Link findet ihr dazu in der Videobeschreibung
unterhalb des Videos. Ein weiterer wichtiger Tipp von uns
wie Phishing vermieden werden kann ist, trennt das berufliche
und das private E-Mail Konto voneinander,
vor allem haben viele Firmen für ihre E-Mail Kommunikation oder
E-Mail Dienste extra Sicherheitsmaßnahmen, damit das alles
auf einer Maschine in einem Browserprofil kombiniert wird
die greifen diese nicht, wie sie sie sonst eigentlich greifen könnten.
Also, bitte die Daten voneinander trennen, damit nicht ausversehen
E-Mail Informationen von der Firma durch private Kanäle
öffentlich werden.
Ganz wichtig ist außerdem, das Sicherheitsupdates auf
den Geräten, sprich von Betriebssystemen des Computers
oder des Telefons so schnell wie möglich
installiert werden. Bitte wartet nicht mehrere Monate,
bis ihr mal Zeit dafür habt, sondern macht das so schnell wie möglich
denn Angreifer nutzen diese Schwachstellen in Betriebssystemen
sehr effizient und sehr schnell aus
und noch ein letzter Tipp, nutzt Tools wie den Passwortmanager.
Alexander: Und wieso ist das so wichtig?
Andreas: Ein Passwortmanager hat sehr sehr viele Vorteile.
Der erste ist, man kann für jede Webseite
ein einmaliges sicheres Passwort verwenden,
so wird verhindert, dass wenn eine Webseite z. B.
bei einem Hacker Angriff gehackt wird,
dass die Konteninformationen auch auf
anderen Webseiten verwendet werden kann und das machen Angreifer
sehr effektiv und sehr schnell. Ein weiterer Punkt ist
ein Passwortmanager schlägt sichere Passwörter vor,
d. h. man kommt gar nicht in die Versuchung, Passwörter wie
12345678 oder Passwort zu verwenden,
denn diese werden wiederum von Angreifern auch
regelmäßig automatisch ausprobiert.
Ein dritter Punkt ist, der Google Passwortmanager
hat eine Funktion, die heißt Passwortcheck.
Mit dem Passwortcheck kann man alle
gespeicherten Passwörter automatisch gegen unsere
Datenbank überprüfen, die über vier Milliarden
gehackte Passwörter enthält, so kann man also sehr schnell sehen,
ob die eigenen Passwörter sicher sind oder ob sie
eventuell sogar schon im Internet öffentlich von Hackern
verwendet werden, um auf eure Seiten zu kommen.
Alexander: Dankeschön, Andreas. Ja, nicht nur
wir Erwachsenen, sondern auch Kinder sind momentan
viel mehr Online unterwegs, aber wie sieht es mit deren Schutz aus
und wie können Eltern ihre Kinder vor Betrug und ungeeigneten
Inhalten schützen? Darüber sprechen wir jetzt mit meiner Kollegin Sabine
aus Berlin. Sabine, für Produkte wie Family Link
oder YouTube Kids arbeitet Google ja eng mit
zahlreichen Experten und Pädagogen zusammen, mit welchem Ziel?
Sabine: Wir möchten Familien dabei helfen einen sinnvollen Umgang mit
Technologie innerhalb der Familie zu etablieren. Kinder wachsen ja heute
mit Technologie auf, statt wie früher die Generation
erst hineinzuwachsen in die Technologie und bei diesem Prozess
möchten wir Familien helfen und das gemeinsam mit Partnern
wie fragFINN.de oder FSM
also der Freiwilligen Selbstkontrolle Mulitmedia
und natürlich vor allem mithilfe unserer eigenen Tools auch unterstützen
und gerade aktuell verbringen ja in Zeiten von Corona wir alle,
ob alt oder jung wahrscheinlich noch mehr Zeit im Internet als zuvor.
Alexander: Wie genau können Apps denn hierbei helfen?
Sabine: Unsere Ansätze haben das Ziel Eltern und Kindern
in den Dialog miteinander zu bringen. Also mit
Family Link z. B. können Eltern verwaltete Konten und
Geräte für ihre Kinder einrichten, mithilfe dieser Family Link App
können Eltern dann z. B. nachvollziehen, wieviel Zeit ihre Kinder
mit dem Gerät verbracht haben und in welchen Apps sie
sich aufgehalten haben und unterwegs waren und
können Kinder dabei helfen, die Zeit Online wirklich gut
einzuteilen und zu verbringen. Außerdem können sie
Downloads aus dem Appstore genehmigen bevor
mein Kind eine App heruntergeladen hat,
aber wichtig ist uns als Eltern nicht sehen können, was die
Kind innerhalb der App machen, dann ist es ja privat
und das ist Sache der Kinder, mit dem Überblick haben Eltern
aber den Ansatz für ein Gespräch mit den Kindern. Also,
was macht ihr eigentlich auf dem Smartphone in dieser App, ne?
Was interessiert euch daran, wie geht ihr damit um?
Also, wir nutzen Family Link auch zu Hause
für unsere Tochter und das ist wirklich total sinnvoll, weil
wir so wirklich in den Dialog mit ihr kommen, in den Austausch mit ihr kommen,
was sie interessiert und welchen neuen Apps
vielleicht auch nutzen will und die macht das nicht einfach nur,
sondern wir haben einen Überblick darüber und
können so gemeinsam sprechen und Sachen auch aus verhandeln, ne.
Viel davon ist ja auch verhandeln mit den Kindern,
weil es geht ja nicht nur darum, was welche Inhalte Kinder nutzen, also
in welchen Apps sie sich aufhalten, sondern auch
wie lange sie im Smartphone unterwegs sind. Mit Apps wie YouTube Kids
können Eltern zusätzlich sicher sein, dass ihre Kinder
in einem eingeschränkten, altersgerechten Rahmen
Videos ansehen können, die sie am meisten interessieren
und außerdem gibt es etliche Funktionen mit den Eltern
die Nutzung kontrollieren können.
Alexander: Jetzt sind Kinder ja nicht immer nur am Smartphone,
sondern auch am Laptop. Hast du noch weitere Tipps, wie sie
hier sicher im Netz unterwegs sein können?
Sabine: An erster Stelle steht auch hier reden und erklären.
Kinder können vielleicht noch nicht Wahrheit und Täuschung
unterscheiden oder Betrug erkennen. Eltern können aber
gemeinsam mit ihren Kindern genau das üben und darüber reden.
Wir arbeiten hierzu mit tollen Partnern zusammen, wie
z. B. fragFINN einer Suchmaschine für Kinder
bis zwölf Jahre. Hier lernen Kinder das Internet
in einer sicheren Umgebung kennen und bekommen außerdem
noch viele spannende Rätsel und Spiele geboten.
In unserem Sicherheitscentern haben
wir noch weitere Informationen und Tipps zusammengestellt.
Alexander: Auch vielen Dank an dich, Sabine. Ja, ich glaube ihr
habt jetzt einen ganz guten Überblick, wie ihr Online sicher unterwegs seid
und übrigens, gemeinsam mit dem TÜV-SÜD
hat das Google Safety Engineering Center einen Workshop
entwickelt zum Thema Online Sicherheit, an dem könnt ihr
teilnehmen kostenlos auf Zukunftswerkstatt.de
den Link dazu habe ich euch mal in die Videobeschreibung gepackt,
ansonsten bleibt gesund, bleibt sicher und
wir sehen uns beim nächsten mal wieder, Ciao.
Wir bleiben momentan zu Hause.
Sicherheits Features. Wir machen mehr Sport in den eigenen vier Wänden.