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Funkkreis. Podcast der Bundeswehr, Podcast #34 | Fernspäher werden und sein | Bundeswehr

Podcast #34 | Fernspäher werden und sein | Bundeswehr

„Delta to all, Radiocheck, over“ „Hier ist Bravo, kommen.“

„This is Tango, over“ Funkkreis, Podcast der Bundeswehr.

(A) Sie sind die Augen und Ohren des Heeres hinter feindlichen Linien. Spezialisierte

Soldaten die aufklären und ausspähen. Die Fernspäher der Bundeswehr. Ich spreche heute

mit einem aus ihren Reihen. Hallo Richie, grüß Dich!

(B) Hi, Servus! (A) Richie, magst du uns erklären bei welcher

Einheit du Dienst tust? (B) Ich bin ganz normal bei der Bundeswehr

tätig wie du ja auch. Dort bin ich in der Luftlandeaufklärungskompanie 260 und da speziell

eingesetzt im Fernspähzug. (A) Der Fernspähzug gehört zu den Spezialkräften

innerhalb des Heeres, innerhalb der Bundeswehr, jetzt hast du einen ganz besonderen Beruf:

der Fernspäher, wie würdest du deinen Job beschreiben für jemanden der nicht innerhalb

der Bundeswehr ist? (B) Oh, da kam ja mal so ein Spiel raus, dieses

Ghost Recon, glaube ich hieß das. (A) Ah ja, das habe ich auch gespielt.

(B) Wenn ich das jetzt richtig ausdrücke. Und da habe ich im Endeffekt ja einen kleinen

Teilausschnitt eines Fernspäheinsatzes, in dem ich verdeckt operieren muss, nämlich

Aufklärungsergebnisse liefern muss. Im Grunde so ein kleines Fernspähbusiness. Wer diese

Extreme schon mag, der wird dann irgendwann zwangsläufig in einen dieser Bereiche reinrutschen.

(A) Was würdest du denn sagen? Worin liegt der Reiz deines Berufes als Fernspäher?

(B) Das ist eine sehr gute Frage. Wenn ich meinen Job richtig mache, dann wird das keiner

mitbekommen, was ich gemacht habe. Das ist im Endeffekt der Schwerpunkt meines Jobs.

Der Fernspäheinsatz an sich wurde oft verfilmt, aber egal welchen Film ich zitiere war das

im Endeffekt ein Fehlschlag. Also egal ob das jetzt Lone Survivor oder anderes ist,

nichts anderes wie ein klassischer Fernspäheinsatz, dass ich eine high value target, also eine

Hochwert-Zielperson aufkläre, identifiziere und auf Befehl theoretisch noch mit vernichten

beziehungsweise außer Gefecht setzen könnte. Man erzählt ja eigentlich nur von einem Fernspäheinsatz,

wenn er schiefgelaufen ist. Wenn er richtig gelaufen wäre, müsste man nie darüber berichten.

Das würde etwas sein, was in meinen Augen den Reiz ausmacht. Was den Fernspäher auszeichnen

könnte. (A) Könntest du einmal für uns vielleicht

ein bisschen aus dem Nähkästchen erzählen? Vielleicht hast du für uns eine Geschichte,

wie dein Arbeitsalltag im Einsatz aussieht. Eine kleine Anekdote ohne zu weit Infos zu

erklären, die vielleicht unter der Geheimhaltung liegen.

(B) Wenn ich jetzt aus Afrika berichten darf, liegt da unser Schwerpunkt im Grunde darin,

dass wir zum Beispiel das Militärischen Nachrichtenwesen unterstützen, indem wir sagen, wir haben

die Möglichkeit, größere Entfernungen zurückzulegen in mehreren Tagen und dürfen teilweise weiter

operieren, als es andere dürfen und haben so die Gelegenheit mit Menschen in Kontakt

zu treten und zu sprechen, wo es den einen oder anderen da halt aufgrund seiner Reichweite

oder Überlebensfähigkeit im Einsatz nicht möglich ist. Wir sind da mal zufällig, sage

ich mal, an jemanden geraten der ein Objekt gefunden hat, das vom Himmel gefallen ist.

(A) Oh! (B) Ja, war eine witzige Situation. Wir waren

da mit den Nachrichtenkräften anderer Nationen unterwegs, der Großteil in Afrika spricht

ja französisch, in der Hinsicht war es uns sehr gelegen, dass es eine französischsprachige

Nation war. Die da für uns einwandfrei übersetzen konnte und der Mann sagte nur, dass er hier

mit seiner Herde unterwegs war und plötzlich ein Objekt vom Himmel gefallen ist. Er sah

relativ nett aus und wie es ja so oft ist, wenn man Dinge mitnimmt und immer nicht weiß,

was das ist, könnte es doch im Lager, sage ich mal, kleine Probleme auslösen. Weil,

wir haben das natürlich nicht von Anfang bedacht aber es hätte ja natürlich auch

eine Art Sprengsatz sein können, der dann dafür genutzt wird um das Lager anzugreifen,

dies das jenes. Wir haben das zwar relativ sicher in einem Außenbereich des gepanzerten

Fahrzeugs verstaut, sodass grundsätzlich innendrin niemanden zu schade kommen könnte

aber mussten es dann trotzdem außerhalb des Lagers, durch EOD-Kräfte, das sind im Grunde

Sprengmeister, die in der Lage sind Sprengstoff aufzuspüren oder gewisse Bomben zu entschärfen,

dies das jenes, noch mal kontrollieren mussten bevor wir reinfahren durften. Das war eine

für uns witzige aber für andere unschöne Situation.

(A) Darfst du denn sagen, was das Teil war? (B) Das war nichts anderes als ein Wetterballon.

Und zwar hat man hier vor der Wetterstation Wetterballons in die Luft geschossen und irgendwann

hat der dann mal so eine Höhe erreicht, dass der Ballon platzt.

(A) Und dann knallt das Ding runter. (B) Genau und dann kommt die Sensoranlage,

ja, die fällt dann irgendwann zu Boden und kann dann theoretisch von jedem aufgenommen

werden und abgegeben werden. Ich gehe mal schwer davon aus, dass die Wetter Leute im

Einsatz da glücklich drüber waren, ihre Sonde zurück zu haben. Aber ja, für uns

war es im Grunde nichts anderes als eine witzige Situation.

(A) Ihr werdet ja auch ausgebildet um wochenlang oder sage ich mal besser tagelang irgendwo

rumzuliegen und Objekte und Personen auszuspähen, daher ja der Name. Gibt es denn diesen klassischen

Einsatz noch, dass du wirklich, ich sag mal jetzt im Feindesland abgedropped wirst, abgesetzt

wirst und dann liegst du da und dann guckst du nur in die eine Richtung für Tagen?

(B) Grundsätzlich ist der Einsatz ja immer flexibel zu halten, das heißt, ich kann das

Eine aber ich kann auch das Andere. Und je nachdem, was man von mir fordert bin ich in

der Lage, mein Equipment so umzustellen beziehungsweise mich so anzupassen, dass ich das möglich

mache. Mein Auftrag ist es, wenn ein General zu mir kommt und mir sagt: „Pass auf, ich

möchte, dass du zwei Monate lang, irgendwo in der Wüste einen gewissen Abschnitt beobachtest

und den Bereich sicherst und alles meldest, was dort passiert.“ Dann mache ich das möglich.

(A) Wollte ich grade sagen.

(B) Genau richtig. Das hat gar nichts damit zu tun das es bei mir so ist: „Oh, aber

Entschuldigung, ich kann maximal nur 15 Tage raus.“

(A) Mal eben das Buch rausholen: „Also hier in der Vorschrift…“ (lacht) Nein.

(B) Das gehört halt nicht zu unserem Aufgabenbereich. Ein Fernspäher wird so ausgebildet, dass

er immer in der Lage ist seinen Auftrag umzusetzen. Und ich meine, wenn jemand von mir verlangt,

dass ich das mache gebe ich ihm die Möglichkeit. Wir dürfen natürlich eins nicht vergessen,

jetzt in der heutigen Zeit auch, wenn ich mit einem Fahrzeug unterwegs bin, dann kann

ich viel leisten. Wenn ich aber so unterwegs bin, dass ich zu Fuß unterwegs bin, nur einen

Rucksack dabei habe und all das was da drin steckt ist das Einzige was ich bekomme, ich

bekomme nichts mehr anderes, dann sind wir da natürlich auch limitiert.

(A) Ja klar, verstehe!

(B) Also ja, irgendwann ist die Gewichtszahl so hoch, dass meine Beine mich nicht mehr

tragen können (lacht).

(A) Ja, naja gut und dann kommt es ja auch noch auf das Land an.

(B) Ja genau. Natürlich kommt es auch auf die Klimazone und alles Drum und Dran an.

(A) Ja natürlich.

(B) So das ist natürlich auch der Vorteil, dass wir in allen Bereichen ausgebildet sind

und für jede Individualität einen Spezialisten haben, der sagen kann: „Ok, pass auf, ihr

wollt das von uns, dann brauchen wir Das und Das um Das zu erfüllen.“

(A) Das wäre jetzt auch meine nächste Frage tatsächlich. Das du auch mal alleine unterwegs

bist, kann ich mir gut vorstellen. Aber ihr habt bestimmt im Gruppenrahmen irgendwo, wo

ihr eingesetzt werdet, vielleicht einen größeren Einsatz, da habt ihr bestimmt Leute mit verschiedenen

Spezifikationen. Wie wird das zusammengesetzt? Was nehmt ihr da so für Leute mit?

(B) Wenn ich jetzt den klassischen Spähtrupp an sich nehme, dann habe ich grundsätzlich

immer einen Fernmeldespezialisten dabei. Das heißt in der Hinsicht, egal wie gut ich bin,

egal was ich aufklären kann, wenn ich nicht in der Lage bin diese Information unmittelbar

innerhalb von kürzester Zeit an die übergeordnete Führung zu übermitteln, so dass die mit

dieser Information was anfangen kann, dann bin ich da fehl am Platz.

(A) Das ist dann nichts Wert nicht?

(B) Genau richtig. Deswegen haben wir grundsätzlich immer einen Fernmeldespezialisten dabei, der

nicht nur eine Möglichkeit mit sich mitführt, sondern der mindestens einen Plan B und C

noch mit dabeihat, damit der in der Lage ist zu sagen: Egal was jetzt ausfällt, was für

eine Situation eintritt, immer die Möglichkeit hat eine Verbindung herzustellen und gewisse

Daten zu übertragen oder sogar theoretisch auch eine Live-Aufnahme nach drinnen zu senden.

Dann haben wir im Grunde …

(A) Einen klassischen Sanitäter wahrscheinlich?

(B) Oh, einen Sanitäter haben wir auch dabei. Darauf wollte ich jetzt noch gar nicht hinaus.

[(A): Achso (lacht)] Ich wollte darauf hinaus, dass wir natürlich auch jemanden brauchen,

der diese Bildqualität beziehungsweise die Meldequalität so hoch wie möglich hält.

[(A): Ja] Und dafür haben wir Männer der [UNVERSTÄNDLICH]Spezialaufklärung, das ist

im Grunde nichts Anderes wie, ich nenne das jetzt mal, einen Spezialagenten-Fotograf.

Das ist komplett überspitzt dargestellt, aber wir haben jemanden, der in der Lage ist

nicht nur Fotos und Videos zu machen, sondern der Sensoreinheiten auslegen kann die eine

weite Fläche überwachen können.

(A) Fantastisch. Also es wird auch viel automatisiert mittlerweile? Ihr habt wahrscheinlich auch

Systeme die auch bei Nacht, also ich stelle mir vor wie diese Kamerasysteme die für Wild

benutzt werden, so Auslöser, die dann Fotos bei Nacht machen. Habt ihr sowas auch?

(B) Ja, die könnten wir auslegen, aber wir sind ja dafür da, dass wir nicht eine Kamera

auslegen, nach zwei Wochen wiederkommen und gucken was da passiert ist.

(A) Du bleibst dabei.

(B) Richtig, also bei uns läuft alles sozusagen in Echtzeit ab. Das heißt ganz egal was für

ein Bild geschossen worden ist oder welches Video gerade gedreht wird, wir sitzen dahinter

und sehen das live mit. Das macht natürlich unser Spezialist, der auch in der Lage ist

natürlich Drohnen mitzuführen. Das heißt, wir haben auch die Möglichkeit Kleinstdrohnen

mitzunehmen um gewisse Aufklärungsergebnisse zu liefern.

(A) Und dann ihr bestimmt doch auch jemanden mit, der euch schützt, also während der

Spezialfotograf gerade nach vorne guckt.

(B) Da haben wir natürlich auch einen, ich würde es jetzt kombinieren, Scharfschützen

und Sprengmeister nenne ich es jetzt einfach mal so. Ist natürlich kein Sprengmeister

sondern ein Sprengberechtigter aller Truppen, man kann das so in etwa vergleichen, dass

jemand in der Lage ist Sprengstoff mitzuführen und den anzubringen und der gewisse Ahnung

hat wie er den Sprengstoff so einsetzen kann, dass er am meisten Schaden auswirkt oder natürlich

auch einen Scharfschützen, der im Falle eines Falles, ob Flugzeug oder humanes Ziel, auch

bekämpfen könnte. Und wie du schon angesprochen hast, im Falle eines Falles, wenn die Welt

untergeht, dann hätten wir auch einen Medic dabei, also im Grunde einen C für Charlie.

Das heißt, wir sind befähigt jemanden mitzuführen der in der Lage ist mit, je nach Verletzungsmuster

auch mehrere Tage, mit einem Verwundeten zurecht zu kommen und den so zu versorgen, dass er

mit der bestmöglichen Ausgangssituation einem Lazarett zugeführt wird.

(A) Wie muss ich mir das dann vorstellen? Wie groß ist euer Gruppenrahmen dann im Durchschnitt? Ist

das dann eher fünf oder zehn Personen?

(B) Das müssen wir natürlich auftragsangepasst machen. Das heißt: Haben wir zum Beispiel

einen Wirkungsauftrag dann belassen wir es meistens nicht bei vier Mann, weil ich bräuchte

dann natürlich auch noch mal jemanden der in der Lage ist zum Beispiel ein Flugzeug

zu lenken aus dem Hintergrund haben wir auch den JTAC mit uns dabei. Das heißt, ich habe

zu meinem, ich sag mal Bindeglied, der in der Lage ist entweder Luftstreitkräfte oder

die Artillerie oder auch Seestreitkräfte so anzufordern, dass sie einen Erstschlag

sozusagen auf ein Ziel ausüben.

(A) Also muss das schon ein Fachmann sein, der muss ja wissen was er sagen soll.

(B) Nicht jeder von uns darf mit dem Flugzeug sprechen, er darf das (lacht).

(A) Verstehe, verstehe, die müssen eine Sprache sprechen damit es auch funktioniert

(B) Aber wegen der Größe nochmal zurückzukommen. Ich sag mal der kleinste Rahmen sind vier

Mann, die wir als Kräfteansatz wählen. Das Maximum wären in der Sicht die Gruppenstärke,

also zwölf Mann. Wir wollen natürlich noch immer so klein wie möglich bleiben, dass

wir auf keinen Fall entdeckt werden und umso mehr Mann wir mitführen umso größer sag

ich mal wird das Heerlager. Irgendwann ist es nicht mehr möglich sich so vor dem Feind

zu verstecken, dass man auch wirklich nicht aufgeklärt werden kann. Ich sag mal, wenn

ich einen großen Flugplatz habe und ich will diesen Flugplatz einmal 360 Grad abdecken,

möchte jeden Bereich einsehen und das ist relativ schwieriges Gelände, dann bin ich

mit zwölf Mann sehr gut bedient. Das ist dann auch schon komplett ausreichend. Aber

wenn ich jetzt meinen speziellen Auftrag im Dschungel habe wo ich im Grunde nichts Anderes

mache als eine Raumaufklärung durchzuführen, um das Ziel was mir im Endeffekt auferlegt

wurde zu finden, dann sag ich mal reichen vier Mann damit so wenig Bewegung wie möglich

im Dschungel entsteht. Denn auch Geräusche können wir natürlich nicht ausblenden. Das

müssen wir dann mit einer geringen Mannstärke ausgleichen.

(A) Ja, jetzt noch mal eine ganz andere Frage. Du erzählst gerade so von Einsätzen im Dschungel

und in Afrika. Also ihr kommt richtig rum und ich gehe davon aus, du hast schon einiges

gesehen in deinem Soldaten-Sein? Wie schade findest du es persönlich, dass wenn man so

eine Spezialeinheit ist und so viel, in Anführungszeichen, positive beziehungsweise Einsätze vollzogen

hat, die wichtig waren und man darf nicht darüber sprechen? Wie schade findest du das?

(B) Ja gut, ich glaube ich habe zu Beginn schon einmal erwähnt, dass, wenn ich alles

richtig mache, dass niemals irgendein Mensch über diesen Einsatz sprechen wird, beziehungsweise

diesen Einsatz erwähnt. Wenn ich alles falsch mache, dann wird sich die Filmbranche selbst

noch einmal [(A) … und kloppt sich um die Filmrechte] … genau [lacht]. Jeder hat ja

genau einmal für sich entschieden, was er in diesem Leben machen möchte und es gibt

auch bei uns einen Grundsatz, der einfach sagt „Wer nicht versucht besser zu werden,

hört auf gut zu sein“ und das finde ich auch so klasse, sag ich mal, an meinem Job.

Ich bin nie fertig, ich kann immer lernen, es kommen immer neue Sachen dazu. Lass mich

lügen, ich bin jetzt seit acht Jahren im Fernspähzug selber tätig. Ich bin jetzt

momentan, ich kann das denke ich jetzt einfach frei sagen, ich bin Truppführer im Fernspähzug

und ich bin parallel noch der Charlie-Medic bei uns und ich habe immer noch nicht ausgelernt

in der Hinsicht. Es gibt immer noch so viele Themen, die ich, oder Weiterbildungen, die

ich besuchen kann und es hört nie auf. Das ist das, was mir am meisten an dem Job zusagt.

Ich muss nicht in irgendwelchen Medien oder ich sag mal irgendwelche Medaillen tragen,

die mich dann besonders hervorheben. Es reicht mir zu wissen, dass ich was kann und ja, stiller

Profi sagt man ja auch oft dazu.

(A) Ja, Richie. Vielen Dank. Das war schon ein starker Schluss zu unserem Podcast. Aber

hast du vielleicht noch einen Tipp für die vielleicht jungen Kameraden und jungen Menschen,

die jetzt zuhören, ob männlich oder weiblich, die jetzt vielleicht ein bisschen, also wo

das Interesse geweckt wurde für deinen speziellen Beruf? Hast du einen Tipp? Wie kommt man dahin

wo du stehst?

(B) Im Grunde ist es relativ einfach. Entweder gehe ich als Zivilist in das Karrierecenter

der Bundeswehr und lasse mich dort beraten, ob ich in der Lage bin überhaupt das Fernspäh-Business

anstreben zu können. Oder ich bin bereits bei der Bundeswehr und mache nichts anderes

wie dass ich in die Telefonvermittlung gehe und sage ich möchte gerne in Munster mit

dem Hörsaal 42 in Verbindung treten, oder ich guck sogar auf die Internetseite, ich

glaube das ist AusbZMUNSTERFernSpähKräfte@bundeswehr.org und da kann ich jederzeit meine Fragen stellen,

da wird zu 100% geholfen. Ansonsten haben wir natürlich auch eine Instagram-Seite „Auge

des Heeres“, kann man sich auch sehr gerne zu Gemüte führen. Da sind sehr viele Beiträge

bei und weitere Infos, man kann auch gerne Fragen stellen, alles drum und dran und da

gibt es auch ganz oft so Frage und Antwort Geschichten, dass einem da geholfen wird.

Ich glaube da kann man auch länger wie 20 Minuten investieren.

(A) Klasse. Richie, vielen Dank. Für das schöne Gespräch.

(B) Vielen Dank dafür, gell.

(A) Wenn sie jetzt die Fernspäher in Aktion sehen wollen, klicken sie sich mal rein auf

den Youtube-Kanal der Bundeswehr. Dort als Suchbegriff „Fernspäher“ eingeben, dann

finden sie mehrere Videos zu Ausbildung und Arbeit der Fernspäher. Und noch mehr Folgen

des Podcasts der Bundeswehr finden sie auch über Google oder auf bundeswehr.de unserer

Homepage und natürlich überall wo es Podcasts zu hören gibt. Mein Name ist Stabsunteroffizier

Jasmin Brünnecke. Richie, vielen Dank. Wir melden uns hiermit ab aus dem Funkkreis. Danke,

dass du dabei warst.

(B) Vielen Dank dafür. Ciao, macht‘s gut.


Podcast #34 | Fernspäher werden und sein | Bundeswehr Podcast #34 | Becoming and being a long-range scout | German Armed Forces Podcast #34 | Tornar-se e ser um observador remoto | Bundeswehr Подкаст #34 | Становление и работа в качестве дистанционного наблюдателя | Бундесвер

„Delta to all, Radiocheck, over“ „Hier ist Bravo, kommen.“

„This is Tango, over“ Funkkreis, Podcast der Bundeswehr.

(A) Sie sind die Augen und Ohren des Heeres hinter feindlichen Linien. Spezialisierte

Soldaten die aufklären und ausspähen. Die Fernspäher der Bundeswehr. Ich spreche heute

mit einem aus ihren Reihen. Hallo Richie, grüß Dich!

(B) Hi, Servus! (A) Richie, magst du uns erklären bei welcher

Einheit du Dienst tust? (B) Ich bin ganz normal bei der Bundeswehr

tätig wie du ja auch. Dort bin ich in der Luftlandeaufklärungskompanie 260 und da speziell

eingesetzt im Fernspähzug. (A) Der Fernspähzug gehört zu den Spezialkräften

innerhalb des Heeres, innerhalb der Bundeswehr, jetzt hast du einen ganz besonderen Beruf:

der Fernspäher, wie würdest du deinen Job beschreiben für jemanden der nicht innerhalb

der Bundeswehr ist? (B) Oh, da kam ja mal so ein Spiel raus, dieses

Ghost Recon, glaube ich hieß das. (A) Ah ja, das habe ich auch gespielt.

(B) Wenn ich das jetzt richtig ausdrücke. Und da habe ich im Endeffekt ja einen kleinen

Teilausschnitt eines Fernspäheinsatzes, in dem ich verdeckt operieren muss, nämlich

Aufklärungsergebnisse liefern muss. Im Grunde so ein kleines Fernspähbusiness. Wer diese

Extreme schon mag, der wird dann irgendwann zwangsläufig in einen dieser Bereiche reinrutschen.

(A) Was würdest du denn sagen? Worin liegt der Reiz deines Berufes als Fernspäher?

(B) Das ist eine sehr gute Frage. Wenn ich meinen Job richtig mache, dann wird das keiner

mitbekommen, was ich gemacht habe. Das ist im Endeffekt der Schwerpunkt meines Jobs.

Der Fernspäheinsatz an sich wurde oft verfilmt, aber egal welchen Film ich zitiere war das

im Endeffekt ein Fehlschlag. Also egal ob das jetzt Lone Survivor oder anderes ist,

nichts anderes wie ein klassischer Fernspäheinsatz, dass ich eine high value target, also eine

Hochwert-Zielperson aufkläre, identifiziere und auf Befehl theoretisch noch mit vernichten

beziehungsweise außer Gefecht setzen könnte. Man erzählt ja eigentlich nur von einem Fernspäheinsatz,

wenn er schiefgelaufen ist. Wenn er richtig gelaufen wäre, müsste man nie darüber berichten.

Das würde etwas sein, was in meinen Augen den Reiz ausmacht. Was den Fernspäher auszeichnen

könnte. (A) Könntest du einmal für uns vielleicht

ein bisschen aus dem Nähkästchen erzählen? Vielleicht hast du für uns eine Geschichte,

wie dein Arbeitsalltag im Einsatz aussieht. Eine kleine Anekdote ohne zu weit Infos zu

erklären, die vielleicht unter der Geheimhaltung liegen.

(B) Wenn ich jetzt aus Afrika berichten darf, liegt da unser Schwerpunkt im Grunde darin,

dass wir zum Beispiel das Militärischen Nachrichtenwesen unterstützen, indem wir sagen, wir haben

die Möglichkeit, größere Entfernungen zurückzulegen in mehreren Tagen und dürfen teilweise weiter

operieren, als es andere dürfen und haben so die Gelegenheit mit Menschen in Kontakt

zu treten und zu sprechen, wo es den einen oder anderen da halt aufgrund seiner Reichweite

oder Überlebensfähigkeit im Einsatz nicht möglich ist. Wir sind da mal zufällig, sage

ich mal, an jemanden geraten der ein Objekt gefunden hat, das vom Himmel gefallen ist.

(A) Oh! (B) Ja, war eine witzige Situation. Wir waren

da mit den Nachrichtenkräften anderer Nationen unterwegs, der Großteil in Afrika spricht

ja französisch, in der Hinsicht war es uns sehr gelegen, dass es eine französischsprachige

Nation war. Die da für uns einwandfrei übersetzen konnte und der Mann sagte nur, dass er hier

mit seiner Herde unterwegs war und plötzlich ein Objekt vom Himmel gefallen ist. Er sah

relativ nett aus und wie es ja so oft ist, wenn man Dinge mitnimmt und immer nicht weiß,

was das ist, könnte es doch im Lager, sage ich mal, kleine Probleme auslösen. Weil,

wir haben das natürlich nicht von Anfang bedacht aber es hätte ja natürlich auch

eine Art Sprengsatz sein können, der dann dafür genutzt wird um das Lager anzugreifen,

dies das jenes. Wir haben das zwar relativ sicher in einem Außenbereich des gepanzerten

Fahrzeugs verstaut, sodass grundsätzlich innendrin niemanden zu schade kommen könnte

aber mussten es dann trotzdem außerhalb des Lagers, durch EOD-Kräfte, das sind im Grunde

Sprengmeister, die in der Lage sind Sprengstoff aufzuspüren oder gewisse Bomben zu entschärfen,

dies das jenes, noch mal kontrollieren mussten bevor wir reinfahren durften. Das war eine

für uns witzige aber für andere unschöne Situation.

(A) Darfst du denn sagen, was das Teil war? (B) Das war nichts anderes als ein Wetterballon.

Und zwar hat man hier vor der Wetterstation Wetterballons in die Luft geschossen und irgendwann

hat der dann mal so eine Höhe erreicht, dass der Ballon platzt.

(A) Und dann knallt das Ding runter. (B) Genau und dann kommt die Sensoranlage,

ja, die fällt dann irgendwann zu Boden und kann dann theoretisch von jedem aufgenommen

werden und abgegeben werden. Ich gehe mal schwer davon aus, dass die Wetter Leute im

Einsatz da glücklich drüber waren, ihre Sonde zurück zu haben. Aber ja, für uns

war es im Grunde nichts anderes als eine witzige Situation.

(A) Ihr werdet ja auch ausgebildet um wochenlang oder sage ich mal besser tagelang irgendwo

rumzuliegen und Objekte und Personen auszuspähen, daher ja der Name. Gibt es denn diesen klassischen

Einsatz noch, dass du wirklich, ich sag mal jetzt im Feindesland abgedropped wirst, abgesetzt

wirst und dann liegst du da und dann guckst du nur in die eine Richtung für Tagen?

(B) Grundsätzlich ist der Einsatz ja immer flexibel zu halten, das heißt, ich kann das

Eine aber ich kann auch das Andere. Und je nachdem, was man von mir fordert bin ich in

der Lage, mein Equipment so umzustellen beziehungsweise mich so anzupassen, dass ich das möglich

mache. Mein Auftrag ist es, wenn ein General zu mir kommt und mir sagt: „Pass auf, ich

möchte, dass du zwei Monate lang, irgendwo in der Wüste einen gewissen Abschnitt beobachtest

und den Bereich sicherst und alles meldest, was dort passiert.“ Dann mache ich das möglich.

(A) Wollte ich grade sagen.

(B) Genau richtig. Das hat gar nichts damit zu tun das es bei mir so ist: „Oh, aber

Entschuldigung, ich kann maximal nur 15 Tage raus.“

(A) Mal eben das Buch rausholen: „Also hier in der Vorschrift…“ (lacht) Nein.

(B) Das gehört halt nicht zu unserem Aufgabenbereich. Ein Fernspäher wird so ausgebildet, dass

er immer in der Lage ist seinen Auftrag umzusetzen. Und ich meine, wenn jemand von mir verlangt,

dass ich das mache gebe ich ihm die Möglichkeit. Wir dürfen natürlich eins nicht vergessen,

jetzt in der heutigen Zeit auch, wenn ich mit einem Fahrzeug unterwegs bin, dann kann

ich viel leisten. Wenn ich aber so unterwegs bin, dass ich zu Fuß unterwegs bin, nur einen

Rucksack dabei habe und all das was da drin steckt ist das Einzige was ich bekomme, ich

bekomme nichts mehr anderes, dann sind wir da natürlich auch limitiert.

(A) Ja klar, verstehe!

(B) Also ja, irgendwann ist die Gewichtszahl so hoch, dass meine Beine mich nicht mehr

tragen können (lacht).

(A) Ja, naja gut und dann kommt es ja auch noch auf das Land an.

(B) Ja genau. Natürlich kommt es auch auf die Klimazone und alles Drum und Dran an.

(A) Ja natürlich.

(B) So das ist natürlich auch der Vorteil, dass wir in allen Bereichen ausgebildet sind

und für jede Individualität einen Spezialisten haben, der sagen kann: „Ok, pass auf, ihr

wollt das von uns, dann brauchen wir Das und Das um Das zu erfüllen.“

(A) Das wäre jetzt auch meine nächste Frage tatsächlich. Das du auch mal alleine unterwegs

bist, kann ich mir gut vorstellen. Aber ihr habt bestimmt im Gruppenrahmen irgendwo, wo

ihr eingesetzt werdet, vielleicht einen größeren Einsatz, da habt ihr bestimmt Leute mit verschiedenen

Spezifikationen. Wie wird das zusammengesetzt? Was nehmt ihr da so für Leute mit?

(B) Wenn ich jetzt den klassischen Spähtrupp an sich nehme, dann habe ich grundsätzlich

immer einen Fernmeldespezialisten dabei. Das heißt in der Hinsicht, egal wie gut ich bin,

egal was ich aufklären kann, wenn ich nicht in der Lage bin diese Information unmittelbar

innerhalb von kürzester Zeit an die übergeordnete Führung zu übermitteln, so dass die mit

dieser Information was anfangen kann, dann bin ich da fehl am Platz.

(A) Das ist dann nichts Wert nicht?

(B) Genau richtig. Deswegen haben wir grundsätzlich immer einen Fernmeldespezialisten dabei, der

nicht nur eine Möglichkeit mit sich mitführt, sondern der mindestens einen Plan B und C

noch mit dabeihat, damit der in der Lage ist zu sagen: Egal was jetzt ausfällt, was für

eine Situation eintritt, immer die Möglichkeit hat eine Verbindung herzustellen und gewisse

Daten zu übertragen oder sogar theoretisch auch eine Live-Aufnahme nach drinnen zu senden.

Dann haben wir im Grunde …

(A) Einen klassischen Sanitäter wahrscheinlich?

(B) Oh, einen Sanitäter haben wir auch dabei. Darauf wollte ich jetzt noch gar nicht hinaus.

[(A): Achso (lacht)] Ich wollte darauf hinaus, dass wir natürlich auch jemanden brauchen,

der diese Bildqualität beziehungsweise die Meldequalität so hoch wie möglich hält.

[(A): Ja] Und dafür haben wir Männer der [UNVERSTÄNDLICH]Spezialaufklärung, das ist

im Grunde nichts Anderes wie, ich nenne das jetzt mal, einen Spezialagenten-Fotograf.

Das ist komplett überspitzt dargestellt, aber wir haben jemanden, der in der Lage ist

nicht nur Fotos und Videos zu machen, sondern der Sensoreinheiten auslegen kann die eine

weite Fläche überwachen können.

(A) Fantastisch. Also es wird auch viel automatisiert mittlerweile? Ihr habt wahrscheinlich auch

Systeme die auch bei Nacht, also ich stelle mir vor wie diese Kamerasysteme die für Wild

benutzt werden, so Auslöser, die dann Fotos bei Nacht machen. Habt ihr sowas auch?

(B) Ja, die könnten wir auslegen, aber wir sind ja dafür da, dass wir nicht eine Kamera

auslegen, nach zwei Wochen wiederkommen und gucken was da passiert ist.

(A) Du bleibst dabei.

(B) Richtig, also bei uns läuft alles sozusagen in Echtzeit ab. Das heißt ganz egal was für

ein Bild geschossen worden ist oder welches Video gerade gedreht wird, wir sitzen dahinter

und sehen das live mit. Das macht natürlich unser Spezialist, der auch in der Lage ist

natürlich Drohnen mitzuführen. Das heißt, wir haben auch die Möglichkeit Kleinstdrohnen

mitzunehmen um gewisse Aufklärungsergebnisse zu liefern.

(A) Und dann ihr bestimmt doch auch jemanden mit, der euch schützt, also während der

Spezialfotograf gerade nach vorne guckt.

(B) Da haben wir natürlich auch einen, ich würde es jetzt kombinieren, Scharfschützen

und Sprengmeister nenne ich es jetzt einfach mal so. Ist natürlich kein Sprengmeister

sondern ein Sprengberechtigter aller Truppen, man kann das so in etwa vergleichen, dass

jemand in der Lage ist Sprengstoff mitzuführen und den anzubringen und der gewisse Ahnung

hat wie er den Sprengstoff so einsetzen kann, dass er am meisten Schaden auswirkt oder natürlich

auch einen Scharfschützen, der im Falle eines Falles, ob Flugzeug oder humanes Ziel, auch

bekämpfen könnte. Und wie du schon angesprochen hast, im Falle eines Falles, wenn die Welt

untergeht, dann hätten wir auch einen Medic dabei, also im Grunde einen C für Charlie.

Das heißt, wir sind befähigt jemanden mitzuführen der in der Lage ist mit, je nach Verletzungsmuster

auch mehrere Tage, mit einem Verwundeten zurecht zu kommen und den so zu versorgen, dass er

mit der bestmöglichen Ausgangssituation einem Lazarett zugeführt wird.

(A) Wie muss ich mir das dann vorstellen? Wie groß ist euer Gruppenrahmen dann im Durchschnitt? Ist

das dann eher fünf oder zehn Personen?

(B) Das müssen wir natürlich auftragsangepasst machen. Das heißt: Haben wir zum Beispiel

einen Wirkungsauftrag dann belassen wir es meistens nicht bei vier Mann, weil ich bräuchte

dann natürlich auch noch mal jemanden der in der Lage ist zum Beispiel ein Flugzeug

zu lenken aus dem Hintergrund haben wir auch den JTAC mit uns dabei. Das heißt, ich habe

zu meinem, ich sag mal Bindeglied, der in der Lage ist entweder Luftstreitkräfte oder

die Artillerie oder auch Seestreitkräfte so anzufordern, dass sie einen Erstschlag

sozusagen auf ein Ziel ausüben.

(A) Also muss das schon ein Fachmann sein, der muss ja wissen was er sagen soll.

(B) Nicht jeder von uns darf mit dem Flugzeug sprechen, er darf das (lacht).

(A) Verstehe, verstehe, die müssen eine Sprache sprechen damit es auch funktioniert

(B) Aber wegen der Größe nochmal zurückzukommen. Ich sag mal der kleinste Rahmen sind vier

Mann, die wir als Kräfteansatz wählen. Das Maximum wären in der Sicht die Gruppenstärke,

also zwölf Mann. Wir wollen natürlich noch immer so klein wie möglich bleiben, dass

wir auf keinen Fall entdeckt werden und umso mehr Mann wir mitführen umso größer sag

ich mal wird das Heerlager. Irgendwann ist es nicht mehr möglich sich so vor dem Feind

zu verstecken, dass man auch wirklich nicht aufgeklärt werden kann. Ich sag mal, wenn

ich einen großen Flugplatz habe und ich will diesen Flugplatz einmal 360 Grad abdecken,

möchte jeden Bereich einsehen und das ist relativ schwieriges Gelände, dann bin ich

mit zwölf Mann sehr gut bedient. Das ist dann auch schon komplett ausreichend. Aber

wenn ich jetzt meinen speziellen Auftrag im Dschungel habe wo ich im Grunde nichts Anderes

mache als eine Raumaufklärung durchzuführen, um das Ziel was mir im Endeffekt auferlegt

wurde zu finden, dann sag ich mal reichen vier Mann damit so wenig Bewegung wie möglich

im Dschungel entsteht. Denn auch Geräusche können wir natürlich nicht ausblenden. Das

müssen wir dann mit einer geringen Mannstärke ausgleichen.

(A) Ja, jetzt noch mal eine ganz andere Frage. Du erzählst gerade so von Einsätzen im Dschungel

und in Afrika. Also ihr kommt richtig rum und ich gehe davon aus, du hast schon einiges

gesehen in deinem Soldaten-Sein? Wie schade findest du es persönlich, dass wenn man so

eine Spezialeinheit ist und so viel, in Anführungszeichen, positive beziehungsweise Einsätze vollzogen

hat, die wichtig waren und man darf nicht darüber sprechen? Wie schade findest du das?

(B) Ja gut, ich glaube ich habe zu Beginn schon einmal erwähnt, dass, wenn ich alles

richtig mache, dass niemals irgendein Mensch über diesen Einsatz sprechen wird, beziehungsweise

diesen Einsatz erwähnt. Wenn ich alles falsch mache, dann wird sich die Filmbranche selbst

noch einmal [(A) … und kloppt sich um die Filmrechte] … genau [lacht]. Jeder hat ja

genau einmal für sich entschieden, was er in diesem Leben machen möchte und es gibt

auch bei uns einen Grundsatz, der einfach sagt „Wer nicht versucht besser zu werden,

hört auf gut zu sein“ und das finde ich auch so klasse, sag ich mal, an meinem Job.

Ich bin nie fertig, ich kann immer lernen, es kommen immer neue Sachen dazu. Lass mich

lügen, ich bin jetzt seit acht Jahren im Fernspähzug selber tätig. Ich bin jetzt

momentan, ich kann das denke ich jetzt einfach frei sagen, ich bin Truppführer im Fernspähzug

und ich bin parallel noch der Charlie-Medic bei uns und ich habe immer noch nicht ausgelernt

in der Hinsicht. Es gibt immer noch so viele Themen, die ich, oder Weiterbildungen, die

ich besuchen kann und es hört nie auf. Das ist das, was mir am meisten an dem Job zusagt.

Ich muss nicht in irgendwelchen Medien oder ich sag mal irgendwelche Medaillen tragen,

die mich dann besonders hervorheben. Es reicht mir zu wissen, dass ich was kann und ja, stiller

Profi sagt man ja auch oft dazu.

(A) Ja, Richie. Vielen Dank. Das war schon ein starker Schluss zu unserem Podcast. Aber

hast du vielleicht noch einen Tipp für die vielleicht jungen Kameraden und jungen Menschen,

die jetzt zuhören, ob männlich oder weiblich, die jetzt vielleicht ein bisschen, also wo

das Interesse geweckt wurde für deinen speziellen Beruf? Hast du einen Tipp? Wie kommt man dahin

wo du stehst?

(B) Im Grunde ist es relativ einfach. Entweder gehe ich als Zivilist in das Karrierecenter

der Bundeswehr und lasse mich dort beraten, ob ich in der Lage bin überhaupt das Fernspäh-Business

anstreben zu können. Oder ich bin bereits bei der Bundeswehr und mache nichts anderes

wie dass ich in die Telefonvermittlung gehe und sage ich möchte gerne in Munster mit

dem Hörsaal 42 in Verbindung treten, oder ich guck sogar auf die Internetseite, ich

glaube das ist AusbZMUNSTERFernSpähKräfte@bundeswehr.org und da kann ich jederzeit meine Fragen stellen,

da wird zu 100% geholfen. Ansonsten haben wir natürlich auch eine Instagram-Seite „Auge

des Heeres“, kann man sich auch sehr gerne zu Gemüte führen. Da sind sehr viele Beiträge

bei und weitere Infos, man kann auch gerne Fragen stellen, alles drum und dran und da

gibt es auch ganz oft so Frage und Antwort Geschichten, dass einem da geholfen wird.

Ich glaube da kann man auch länger wie 20 Minuten investieren.

(A) Klasse. Richie, vielen Dank. Für das schöne Gespräch.

(B) Vielen Dank dafür, gell.

(A) Wenn sie jetzt die Fernspäher in Aktion sehen wollen, klicken sie sich mal rein auf

den Youtube-Kanal der Bundeswehr. Dort als Suchbegriff „Fernspäher“ eingeben, dann

finden sie mehrere Videos zu Ausbildung und Arbeit der Fernspäher. Und noch mehr Folgen

des Podcasts der Bundeswehr finden sie auch über Google oder auf bundeswehr.de unserer

Homepage und natürlich überall wo es Podcasts zu hören gibt. Mein Name ist Stabsunteroffizier

Jasmin Brünnecke. Richie, vielen Dank. Wir melden uns hiermit ab aus dem Funkkreis. Danke,

dass du dabei warst.

(B) Vielen Dank dafür. Ciao, macht‘s gut.