Podcast #4: Weihnachten im Bundeswehr-Einsatz
A: Wir beziehungsweise ich, Hauptfeldwebel Tobi Hennig, dürfen alle begrüßen,
die sich gerade zum Funkkreis, dem Podcast der Bundeswehr durchgeklickt haben.
In den Funkkreis angemeldet hat sich aber noch jemand.
Hallo.
B: Hallihallo Tobi.
A: Hallo Hauptfeldwebel Sam Hansen.
Mit dir spreche ich ja alle zwei Wochen, denn du bist im Einsatz Resolut Support und ich
möchte gern Updates.
Also was geht wie und wo.
Sam, was ist so passiert in den letzten zwei Wochen in Afghanistan.
B: Also, wenn du das neuste Update haben möchtest, dann hörst du am besten in die
letzte Podcastfolge herein.
Denn dort ist veröffentlicht, das Interview mit der Bundesverteidigungsministerin.
Die war hier vor Ort im
Resolute Support, in Afghanistan.
Unter anderem dann auch im Studio und da haben wir eben die letzte Folge aufgenommen.
Da hast du so das größte Update was ich dir geben kann.
A: Stimmt.
Annegret Kramp-Karrenbauer war im Einsatz – war bei dir im Einsatz.
Sam jetzt mal unter uns ganz alleine gesprochen: Wie ist sie so?
B: Uh, so ganz unter uns, weil das bestimmt keine mitkriegt.
Hm, ich habe sie als eine sehr freundliche Person kennengelernt, die - und zurecht auch
- oft als sehr nahbar bezeichnet wurde.
Dann auch hier im Camp, in Masar-i Scharif, im Camp Marmal.
Doch auch eine sehr nette freundliche Person.
A: Okay.
Sam, wir hatten vor – ich weiß nicht ob du dich daran erinnern kannst – vor einiger
Zeit, hatten wir ja ihre Vorgängerin.
Also ihre Vorgängerin, Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in Afghanistan zur Winterzeit
im Interview.
Und die hat gesagt, dass ihr bewusst ist, dass sie Uschi genannt wird.
Also sowohl als Spitzname in der Familie und auch fernab ihrer Ohren – sagen wir mal
von Untergebenen.
Hat Annegret Kramp-Karrenbauer auch einen Spitznamen?
B: Also ich habe sie nicht direkt danach gefragt.
Was ich dir sagen kann ist, sie wird natürlich mit der berühmten Abkürzung, die auch in
vielen Medien zu lesen ist, AKK oftmals bezeichnet.
Ob sie tatsächlich so angesprochen worden ist, oder wie sie selbst zu diesem Spitznamen
– wenn man ihn als solchen bezeichnet – verhält, weiß ich nicht.
Haben wir nicht nachgefragt.
Wäre tatsächlich aber mal spannend herauszufinden.
Habt ihr denn diesen Besuch von der Ministerin auch in Deutschland irgendwie wahrnehmen können?
A: Ja tatsächlich war sie in jedem Fall medial präsent.
Die Medien haben viel davon berichtet, dass sie tatsächlich euch besucht hat.
Und da muss man auch allerdings das zweischneidige Schwert sehen, weil sie natürlich als CDU-Chefin
auch viel in den Medien präsent war.
Zum Beispiel die allgemeine Dienstpflicht, aber da wollen wir jetzt nicht großartig
eingehen. Oder, Sam?
B: Es ist interessant, dass du das ansprichst.
Also wenn ich so ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern darf, […]
A: Ja.
B: […] in einem Interview, mit einem ziemlich bekannten Hauptstadtstudio – öffentlich-rechtliche
Medien müssten es gewesen sein – hat sie selber sich gewundert, dass fast nur Fragen
zu eben jener Position, die sie in der CDU innehat, kamen und weniger Fragen zu eigentlich
dem was sie zurzeit dann beschäftigt hat: Afghanistan, wo sie dann eben vor Ort war.
Aber ich glaube, das ist normal, wenn man dann eben zwei große Positionen – also
einmal Bundesverteidigungsministerin, einmal in der CDU innehat.
Dann muss man damit vielleicht aber auch leben können.
Aber ich glaube, dass tut sie auch ganz gut.
Waren auch sehr viele Gespräche, die hier geführt wurden und ich glaube sie ist dann
von einem Termin in den nächsten gekommen.
A: Das definitiv.
Aber es ist interessant, dass tatsächlich eben diese allgemeine Dienstpflicht ja eher
das Hauptthema waren.
Deswegen würde ich es gerne auslassen, sonst haben wir Zwei gleich eine Diskussion über
die ausgesetzte Wehrpflicht.
Weil ich bin übrigens Befürworter der Wehrpflicht.
Also zumindest als Hauptargument finde ich, dass das Gesundheitssystem, der größte Nießnutzer
von der ganzen Wehrpflicht war.
Also kein Bund, dann mache ich Zivi und das hat das Gesundheitssystem deutlich nach vorne
gebracht.
Aber gut, das ist jetzt meine Meinung.
B: Gut, da ich dann dazu nichts sagen darf, werde ich das nicht.
Nur so viel, ich würde dir Recht geben.
A: Oh, siehst du.
Da sind wir ja mal einer Meinung.
Wo wir ja auch einer Meinung sein dürften, wir haben Mitte Dezember Sam und es gibt viel
schlimme Ohrwürmer.
Ich habe den ganzen Morgen schon dieses Lied im Kopf
[pfeift]
B: Ich habe es sofort erkannt.
A: Ja und das schlimme ist du wirst es nicht mehr los.
Keine Chance.
B: Vielen Dank, vielen Dank.
Ich versuche nicht daran zu denken.
Aber ja es ist Weihnachten oder Weihnachten steht vor der Tür.
A: Besser als Last Christmas würde ich sagen.
Genau Weihnachten steht vor der Tür.
Wisst ihr den schon, wie ihr Weihnachten im Einsatz feiert?
B: Ja, also so viel Weihnachten gefeiert wird, also es wird
so viel Weihnachten gefeiert, wie es möglich ist.
Das würde ich sagen.
Du findest schon vereinzelt die Tannenbäume, also die Weihnachtsbäume die hier aufgestellt
worden sind im Camp Marmal.
Die Nikoläuse waren schon zum sechsten verteilt.
A: Findest du die Weihnachtsbäume befremdlich in dieser Wüsten Art?
B: Ganz im Gegenteil.
Es erfreut mein Auge etwas Grünes zu sehen bei so viel braun.
A: So oder so, ihr habt viele Weihnachtsbäume dastehen.
Für mich war es – ich war ja letztes Jahr auch über Weihnachten im Einsatz – für
mich war es befremdlich.
Und irgendwie kam bei mir nicht die Weihnachts- und Adventsstimmung auf.
Kommt sie bei dir auf?
B: ja bei mir direkt persönlich auch nicht so richtig.
Ich glaube das ist aber normal, wenn man die Weihnachtszeit eben nicht in der Nähe von
seiner Familie, seinen Verwandten, Bekannten, Freunden verbringen kann.
Was einen da tatsächlich hinwegtröstet, sind die vielen Dinge, die in den Einsatz
geschickt werden.
Ganz neben den Weihnachtsbäume.
Die ganzen Adventskalender, die man dann bekommt, der ganze Süßkram, der dann hier verteilt
wird –das ist schon eine ganze Menge.
Oder auch die Briefe von Angehörigen oder auch Freunden der Truppe , eben hierherkommen
und auch von uns gelesen werden können
A: Ich kann auch sagen fünf Kilo plus bei
mir unterstreichen, dass wir definitiv genug Süßigkeiten da hatten.
B: Was isst du am liebsten?
A: Baumkuchenspitzen finde ich Weltklasse und Marzipankartoffeln.
B: Marzipankartoffeln gehe ich mit.
A: Sehr gut, sehr ordentlich.
Naja, so oder so Sam, mit Waffen und Uniform werdet ihr um den Baum herumsitzen.
Kann man finde ich machen.
Genau so können wir uns aber auch bald in die Züge der Deutschen Bahn setzen.
Nicht unbedingt mit Waffe, aber in Uniform, Sam.
B: Ja, aber nicht vergessen, im Dienstanzug.
A: kommt darauf an.
Dienstanzug nur, wenn du Privatfahrten machst, ne.
B: Ah, ok stimmt, stimmt.
Es kann der normale Anzug , ja der normale Anzug nennt sich bei der Bundeswehr Verdammt nochmal, ich bin kurz raus.Einen Moment
A:Feldanzug
B: Feldanzug, Grundform.Dankeschön.
A: Ja sehr gerne. Also Privatfahrten im Dienstanzug.
Alle anderen Fahrten, also Dienstfahrten letztlich, mit dem Feldanzug.
Aber so einfach kann man ja auch nicht einsteigen.
Aber bevor wir uns jetzt darüber unterhalten wie das Ganze funktioniert, würde ich gerne
deine persönliche Meinung hören.
Wie findest du das – weil irgendwie wird ja Deutschland und die Gesellschaft gespalten,
dass wieder die Soldaten etwas kostenlos bekommen?
B: Also ich persönlich finde tatsächlich, dass da die Soldaten im Gegensatz zu vielen
anderen Berufsgruppen eher bevorzugt werden.
Das ist ja ein Fakt, darüber kann sich auch freuen als Soldat.
Ich glaube allerdings, dass der Nutzen auch gar nicht so hoch sein wird.
Und du, wie findest du die Sache?
A: Ich finde es gut, weil ich es aber auch tatsächlich privat nutzen würde.
Ich verstehe auch nicht so ganz warum da ausgerechnet wieder diskutiert wird, warum ausgerechnet
wir kostenlos fahren dürfen.
Andere Befürworten ja das steigende Sicherheitsgefühl, wieder anderen ist es völlig Wumpe,
ob da jetzt ein Soldat mitfährt oder auch nicht, der Platz ist eh da.
Ich finde es gut.
Und ich bin auch davon überzeugt, dass das Sicherheitsgefühl steigt.
B: Ich finde halt, dass es eine sehr subjektive Meinung ist mit dem Sicherheitsgefühl.
Objektiv betrachtet würde mich dann nur interessieren, wie viele werden es nutzen und ich glaube
tatsächlich, so viele werden es nicht sein.
Wie war das noch Mal?
Was brauche ich alles, damit ich kostenlos Bahnfahren kann?
A: Du brauchst einen eToken.
Dann brauchst du deinen Truppenausweis und natürlich die Uniform, je nachdem wie du
fahren willst.
Dann musst du dich über ein eignes Portal einloggen und da das Ticket dann buchen.
Die genauen Sachen kannst du entweder bei uns – radio-andernach.de – nachlesen und
auch nachhören, denn Feldwebel Thomas Görke, der hat sich schon komplett mit dem Thema
auseinandergesetzt.
Und hat in einer Beitragsreihe hier nochmal abschließend zusammengefasst, was jetzt eigentlich
das Wichtige ist und was die Big Bullets sind.
[C]: Ich habe mich zu dem Thema
mit Herrn Obert Kai Hartmann unterhalten.
Das ist der Leiter des Projekts kostenloses Bahnfahren für Soldatinnen und Soldaten.
Er konnte mir alle offenen Fragen beantworten – wie zum Beispiel, was ich alles vor der
Abfahrt zu beachten habe, beziehungsweise alles organisieren muss, um mitfahren zu dürfen.
D: Zunächst brauchen Sie für das Ticket einen so genannten eToken,
also einen digitalen Zugangscode.
An diesen kommen Sie über das IntrantBw, den können Sie da ganz normal abrufen.
Mit diesem digitalen Buchungscode, dem eToken, gehen Sie dann auf eine Sonderseite der Deutschen
Bahn und dort buchen Sie wie immer ein Ticket, dann eine ganz normale Fahrverbindung.
C: Also do einfach über die Bahn meine Fahrverbindung buchen geht dann nicht.
Ich brauch eToken, um mich auf dem Buchungsportal der Deutschen Bahn einloggen zu können.
Für alle die mit eToken nichts anfangen können, keine Panik.
Auch ich saß während der Vorstellung mit fragendem Blick da und musste es mir erklären
lassen.
D: eToken ist eine digitale Zugangsberechtigung, das heißt es ist ein Code, der besteht aus
Buchstaben und Ziffern - ABC35E zum Beispiel.
C: Ein eToken entspricht einer Fahrt von A nach B.
Das Ticket beziehungsweise die Tickets kann man dann ganz einfach ausdrucken oder in digitaler
Form auf dem Handy downloaden.
Übrigens, dass ausdrucken des Tickets ist über den dienstlichen Drucker gestattet.
Und wer jetzt denkt, als Soldaten bekommen wir ein Ticket das sich zu den normalen Tickets
unterscheidet, den muss ich enttäuschen.
D: Das Ticket unterscheidet sich nicht von den Tickets, die Sie von üblichen Fahrten
kennen.
Außer dass der Aufdruck Null Euro entsprechend zeigt, dass das es ein Null-Euro-Ticket ist
und einen Aufdruck hat, dass dieses nur von Soldatinnen und Soldaten zu nutzen ist.
C: Nur der Aufdruck Null Euro macht den Unterschied zu den normalen Tickets sichtbar.
A: Aber das kannst du auch nächste Woche in der neuen und kommenden Podcastfolge nochmal
ganz genau nachhören, denn unsere Kollegen aus Berlin werden sich dazu in einer Exklusivfolge
nochmal ganz entspannt und tiefgründig mit dem Thema auseinandersetzen.
Was man wie, wo und warum erledigen muss, dass man eben mit dieser Bahn mitfahren darf.
B: Das klingt interessant.
Ich bin gespannt, was die Kameraden in Berlin da machen.
A: Genauso sieht es aus.
Ich auch.
Ich bin dann auch gespannt.
Wir sprechen über diese Zahlen die dann dabei rumkommen: Wie viele Leute es nutzen.
Wie viele Leute diese Hürde nehmen.
Und dann werden wir sehen.
B: Ja stimmt, hast du recht.
Eine Zahl habe ich aber jetzt schon für dich oder sagen wir schon zwei Zahlen, denn was
sicher ist diesen Service wird man dann 365 Tage im Jahr, 24 Stunden, feiertags und
Wochenendsüber nutzen können.
A: Besser zusammenfassen hätte ich es nicht können.
Danke Hauptfeldwebel Sam Hansen im Resolute Support Einsatz.
Frohe Adventszeit an euch.
Denn wenn es auch soweit ist einen guten Rutsch.
Und so oder so einen schussfreien Kontingenttag.
Und Sam, wir hören uns dann bald wieder, womöglich erst im neuen Jahr.
B: Ich freue mich darauf Tobi.
A: Ich mich auch, danke dir.