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DW - Top-Thema 2021, Kampf gegen Antisemitismus im Fußballstadion

Kampf gegen Antisemitismus im Fußballstadion

Ob menschenverachtende Gesänge oder Graffitis – Antisemitismus und Rassismus unter Fußballfans sind immer wieder ein Problem. Einige Vereine versuchen, die Fans mit eigenen Programmen aufzuklären.

Zwei Vereine, ein Problem: Sowohl der Rotterdamer Verein Feyenoord als auch Borussia Dortmund (BVB) haben immer wieder mit Antisemitismus unter ihren Fans zu kämpfen, zum Beispiel durch menschenverachtende Gesänge oder Graffitis. In dem Projekt „Changing the Chants“ versuchen sie dagegen anzugehen. Dabei ist ihnen klar: Eine Veränderung kann es nur gemeinsam mit den Fans geben.

Willem Wagener vom Anne-Frank-Haus in Amsterdam hofft, dass die Fans verstehen: Mit Hass und Antisemitismus können sie auch ihre eigenen Leute verletzen. Das Museum arbeitet mit dem Projekt zusammen, und das aus gutem Grund: „Ich habe den Antisemitismus an niederländischen Schulen untersucht. Überraschenderweise gaben mehr als 50 Prozent der Lehrer, die von Vorfällen berichteten, an, dass diese mit Fußball zu tun hatten“, so Wagener.

Feyenoord bemüht sich, Fans, die wegen einer Straftat Stadionverbot haben, mit Holocaust-Überlebenden ins Gespräch zu bringen. Das ist für viele ein „Augenöffner“, meint der Fanbeauftragte Steven Burger: „Plötzlich geht es nicht mehr um ‚die Juden‘. Sie sehen ein Gesicht.“ Einen etwas anderen Ansatz hat das Programm von Borussia Dortmund: Es ist offen für alle Fans. Neben Besuchen von Konzentrationslagern umfasst es die Beschäftigung mit jüdischen Persönlichkeiten, die vor dem Holocaust in Dortmund gelebt haben.

Wie wichtig der Fußball für den Einzelnen sein kann, zeigt das Beispiel von Ultra Fabian: „In dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, sowie in der Schule waren Rassismus und Antisemitismus so gut wie normal“, erinnert er sich. Doch dann kam er mit der Ultra-Szene seines Vereins und deren linken politischen Einstellungen in Kontakt. „Durch den Einfluss meiner Ultragruppe begann ich zu lernen und darüber nachzudenken, was Rassismus und Antisemitismus bedeuten und was sie den Menschen antun.“

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Kampf gegen Antisemitismus im Fußballstadion Fight against anti-Semitism in soccer stadiums

Ob menschenverachtende Gesänge oder Graffitis – Antisemitismus und Rassismus unter Fußballfans sind immer wieder ein Problem. |contemptuous of people||||||||||||| Whether it's inhuman chants or graffiti - anti-Semitism and racism among soccer fans are a recurring problem. Einige Vereine versuchen, die Fans mit eigenen Programmen aufzuklären. ||||||||to inform Some clubs try to educate the fans with their own programs.

Zwei Vereine, ein Problem: Sowohl der Rotterdamer Verein Feyenoord als auch Borussia Dortmund (BVB) haben immer wieder mit Antisemitismus unter ihren Fans zu kämpfen, zum Beispiel durch menschenverachtende Gesänge oder Graffitis. ||||||||Feyenoord|||||||||||||||||||||| Two clubs, one problem: both the Rotterdam club Feyenoord and Borussia Dortmund (BVB) have repeatedly struggled with anti-Semitism among their fans, for example through inhuman chants or graffiti. In dem Projekt „Changing the Chants“ versuchen sie dagegen anzugehen. |||||chants|||| In the project “Changing the Chants” they try to counteract this. Dabei ist ihnen klar: Eine Veränderung kann es nur gemeinsam mit den Fans geben. |||||change|||||||| They know that change can only happen together with the fans.

Willem Wagener vom Anne-Frank-Haus in Amsterdam hofft, dass die Fans verstehen: Mit Hass und Antisemitismus können sie auch ihre eigenen Leute verletzen. Willem|||||||||||||||||||||||hurt Willem Wagener of the Anne Frank House in Amsterdam hopes that fans will understand: With hatred and anti-Semitism, they can also hurt their own people. Das Museum arbeitet mit dem Projekt zusammen, und das aus gutem Grund: „Ich habe den Antisemitismus an niederländischen Schulen untersucht. The museum is collaborating with the project, and for good reason: "I've been studying anti-Semitism in Dutch schools. Überraschenderweise gaben mehr als 50 Prozent der Lehrer, die von Vorfällen berichteten, an, dass diese mit Fußball zu tun hatten“, so Wagener. Surprisingly|||||||||||||||||||| Surprisingly, more than 50 percent of teachers who reported incidents said they had something to do with football, ”said Wagener.

Feyenoord bemüht sich, Fans, die wegen einer Straftat Stadionverbot haben, mit Holocaust-Überlebenden ins Gespräch zu bringen. ||||||||stadium ban|||||||| Feyenoord tries to get fans who have been banned from the stadium because of a crime to talk to Holocaust survivors. Das ist für viele ein „Augenöffner“, meint der Fanbeauftragte Steven Burger: „Plötzlich geht es nicht mehr um ‚die Juden‘. ||||||||fan representative|||||||||| For many, this is an “eye opener”, says fan representative Steven Burger: “Suddenly it's no longer about 'the Jews'. Sie sehen ein Gesicht.“ Einen etwas anderen Ansatz hat das Programm von Borussia Dortmund: Es ist offen für alle Fans. |||||||approach|||||||||||| You see a face. ”Borussia Dortmund's program has a slightly different approach: It is open to all fans. Neben Besuchen von Konzentrationslagern umfasst es die Beschäftigung mit jüdischen Persönlichkeiten, die vor dem Holocaust in Dortmund gelebt haben. |||||||engagement||||||||||| In addition to visits to concentration camps, it includes dealing with Jewish personalities who lived in Dortmund before the Holocaust.

Wie wichtig der Fußball für den Einzelnen sein kann, zeigt das Beispiel von Ultra Fabian: „In dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, sowie in der Schule waren Rassismus und Antisemitismus so gut wie normal“, erinnert er sich. Ultra Fabian's example shows how important soccer can be for individuals: "In the village where I grew up, as well as at school, racism and anti-Semitism were pretty much normal," he recalls. Doch dann kam er mit der Ultra-Szene seines Vereins und deren linken politischen Einstellungen in Kontakt. ||||||||||||||attitudes|| But then he came into contact with the ultra scene of his club and its left-wing political attitudes. „Durch den Einfluss meiner Ultragruppe begann ich zu lernen und darüber nachzudenken, was Rassismus und Antisemitismus bedeuten und was sie den Menschen antun.“ ||||ultra group||||||||||||||||||do to "Through the influence of my ultra group, I began to learn and think about what racism and anti-Semitism mean and what they do to people." «Под влиянием моей ультрагруппы я начал узнавать и думать о том, что означают расизм и антисемитизм и что они делают с людьми».