×

LingQをより快適にするためCookieを使用しています。サイトの訪問により同意したと見なされます cookie policy.


image

2021 Tagesschau, nachtmagazin 01.07.2021, 00:22 Uhr - Bundeswehreinsatz in Afghanistan endet

nachtmagazin 01.07.2021, 00:22 Uhr - Bundeswehreinsatz in Afghanistan endet

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit dem nachtmagazin.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (01.07.2021)

Heute im Studio: Constantin Schreiber

Guten Abend, ich begrüße Sie zum nachtmagazin.

Freude, wieder zu Hause zu sein.

Mit diesem Gefühl sind die letzten Bundeswehrsoldaten aus Afghanistan

wieder in Deutschland angekommen.

Der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan - er ist Geschichte.

Fast 160.000 Soldaten waren dort seit Januar 2002 stationiert,

59 ließen dabei ihr Leben.

Immer wieder umstritten.

Notwendig, begründete es die deutsche Politik.

Auch weil der Einsatz in Afghanistan in unserem eigenen Interesse liege.

Dieser Satz des inzwischen verstorbenen Verteidigungsministers

Peter Struck aus dem Dezember 2002 ging in die Geschichtsbücher ein.

Man kann schon sagen, die Sicherheit Deutschlands

wird auch am Hindukusch verteidigt.

Der Hindukusch - Afghanistan.

Das Land wurde vor dem ISAF-Einsatz,

von den radikalislamischen Taliban regiert.

Die dort eine Herrschaft im Sinne eines Steinzeitislam installierten.

Das bot Rückzugsraum für die Terrorgruppe Al Kaida.

Die ISAF-Truppen vertrieben die Taliban von der Macht,

doch verschwunden waren diese nie.

Inzwischen steigt die Sorge, dass sie nach dem Abzug

die Macht wieder ergreifen könnten.

So herrschen bei der Truppe Freude und Sorge gleichermaßen,

wie Kristin Schwietzer berichtet.

Der 11. September 2001 hat die Welt verändert.

Der Anschlag auf das World Trade Center

zeigt die Verwundbarkeit des Westens.

Es beginnt ein internationaler Kampf gegen den islamistischen Terrorismus.

Afghanistan:

Seit 2002 kämpfen deutsche Soldaten am Hindukusch gegen die Taliban.

Das erste Mandat war für ein halbes Jahr beschlossen.

Am Ende bleiben sie fast 20 Jahre.

158.000 deutsche Soldaten

sind in dieser Zeit v.a. im Norden des Landes im Einsatz.

59 Bundeswehrsoldaten sterben in Afghanistan.

Wer zurückkommt, muss das Erlebte verarbeiten.

Soldaten der Panzergrenadierbrigade 37 aus Frankenberg

haben ihre Erlebnisse in einem Buch niedergeschrieben.

Es geht um Respekt und Vertrauen.

Respekt vor dem Land und der Duldsamkeit der Menschen,

aber auch um Vertrauen auf die Kameraden.

Hauptfeldwebel Enrico H. schildert seine Ankunft in Afghanistan so.

Aus einem Einsatz berichtet er später:

Ein anderer Soldat schreibt anonym:

Zwei Jahrzehnte haben deutsche Soldaten hier für Sicherheit gesorgt

und einheimische Sicherheitskräfte ausgebildet.

Und doch scheint Afghanistan nicht befriedet.

Die Taliban sind wieder auf dem Vormarsch.

Afghanistan bleibt ein Land in Unruhe.

Die deutschen Soldaten haben Afghanistan nun verlassen.

Für Ihren Einsatz hatten sie mit Ortskräften zusammengearbeitet.

Einheimische, die für die Truppe Aufgaben erledigten -

Botengänge, Übersetzungen, Besorgungen.

Damit gelten viele von ihnen den Taliban als Kollaborateure.

Eine lebensgefährliche Situation,

da der Schutz durch die Soldaten zu Ende gegangen ist.

Viele hatten sich darauf verlassen, dass die Deutschen

ihnen für die geleistete Hilfe ein Leben in Europa ermöglichen würden.

Sie wurden enttäuscht.

Oliver Mayer mit einem Beispiel.

Ahmad Jaweed fährt durch die Straßen seines Heimatorts Mazar-e Scharif

im Norden Afghanistans.

Neun Jahre hat er hier als Übersetzer für die Bundeswehr gearbeitet.

Ihm wurde versprochen, dass er und seine Familie

beim Abzug der Bundeswehr ein Visum für Deutschland erhalten.

Nun ist die Bundeswehr weg - ein Visum hat er nicht.

Deutschland sollte die Regularien für uns aufheben.

Die Situation ist wirklich gefährlich.

Wenn sie uns als ehemalige Helfer zurücklassen,

werden wir Opfer eines Krieges, an dem Deutschland beteiligt war.

Von 2009 bis 2018 war Ahmad Jaweed an der Seite der Bundeswehr.

Er übersetzte Dokumente,

half in der Kommunikation mit den Einheimischen.

Für die Taliban gehört er seitdem zur Seite der politischen Gegner.

Immer wieder erreichen ihn Drohschreiben.

Mein Name steht hier.

Hier steht auch, dass ich eine große Gefahr sei.

Falls mich irgendwer finde, solle er mich zu den Taliban bringen.

Oder mich umbringen.

Zahlreiche Gebiete in Afghanistan

stehen schon jetzt unter der Kontrolle der Taliban.

Ihr Einfluss wird immer größer.

Offiziell ist die afghanische Armee zahlenmäßig überlegen.

Auch das US-Militär verfolgt die Entwicklung sorgenvoll.

Wir nehmen die Situation ernst.

Wir werden unsere Strategie verändern müssen.

Die Gebiete, die wir verlieren, sind äußerst wichtig.

Die Sicherheit der afghanischen Bevölkerung steht auf dem Spiel.

Ahmad Jaweed hat sich

mit weiteren Ex-Helfern der Bundeswehr zusammengetan.

Sie alle wollen Afghanistan mit ihren Familien schnell verlassen.

Dabei sehen sie Deutschland in der Verantwortung.

Sie haben mich in eine Position gebracht,

in der ich für die Taliban zum Feindbild gehöre.

Mein Leben ist in großer Gefahr.

Deshalb ist Deutschland nun auch dafür verantwortlich,

mein Leben und das meiner Familie zu schützen.

Nur in Deutschland - so glaubt er -

wären er und seine Familie in Sicherheit.

Fast 20 Jahre also war die Bundeswehr in Afghanistan.

Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer

hat am Abend ein Resümee gezogen.

Sie erklärte,

welche Lehren sie aus dem Engagement für andere Einsätze zieht.

Die Bundeswehr hat die Aufträge, die sie erhalten hat, erfüllt.

Über 20 Jahre war Afghanistan kein sicherer Ort für Terroristen.

In diesen 20 Jahren hatte eine Generation die Chance aufzuwachsen

unter anderen Bedingungen.

Jetzt muss die afghanische Regierung diese Dinge absichern.

Wir wollen weiter unterstützen.

Was uns der Einsatz lehrt -

wir müssen mit Blick auf andere Einsätze darüber nachdenken:

Was sind realistische politische Ziele?

Das ist eine Lehre, die ich ziehe, das müssen wir in Mali beachten.

Soweit die Verteidigungsministerin zum Afghanistan-Einsatz.

Ende April hatte die Bundesregierung die Notbremse beschlossen.

Die sollte die Corona-Maßnahmen ab einer Inzidenz von 100

einheitlich regeln.

Außerdem wurde damals entschieden, die Homeofficepflicht zu verlängern,

nach der Beschäftigte einen Anspruch auf Arbeiten von zu Hause aus haben.

Beides ist heute ausgelaufen.

Und vor allem in Sachen Homeoffice werden nun Stimmen laut,

diese Form des Arbeitens weiterhin zu ermöglichen.

Wie Corona das Arbeiten vielleicht für immer verändert.

Thomas Rostek.

Ein neuer Arbeitstag für Mara Zatti.

Sie arbeitet für ein Online-Reiseportal.

Homeoffice war vor der Pandemie kein Thema für die Firma.

Wir hatten bis dato drei, vier Tage pro Quartal.

Die hätten nicht mehr gereicht, als die Pandemie kam.

Dann kamen auch die Probleme.

Ich weiß nicht, wie ich es ohne Homeoffice-Regelung gemacht hätte.

Ich habe zwei Kinder, eines in der Kita, eines in der Schule.

Homeschooling, Kita geschlossen - es war ein Albtraum.

Eine Mitarbeiterbefragung zeigte:

Über die Hälfte wollte schon vor der Pandemie flexibler arbeiten.

Als das Büro im Frühjahr 2020 schließen musste,

entschied sich die Geschäftsführung zu einem radikalen Schritt:

Den Mitarbeitern ist für alle Zeit freigestellt,

von wo aus sie arbeiten - die Präsenzpflicht hat ausgedient.

Nichts sprach dagegen.

Wir haben wirklich gemerkt, es funktioniert.

Die Leute arbeiten, die sind alle da.

Es fehlt einfach persönlicher Kontakt.

Deshalb bleibt das Büro, um einen Ort der Begegnung zu geben.

Das Unternehmen hatte zu Pandemiebeginn

mit Umsatzeinbrüchen von 90 Prozent zu kämpfen.

Die Bürofläche war vor der Pandemie dreimal so groß.

Das Erdgeschoss steht nun leer.

Wir haben gemerkt, wir brauchen das nicht.

Wir haben hier Kosten gespart, ein ganzes Geschoss stillgelegt.

Das wird so bleiben.

Ende Oktober läuft der Mietvertrag aus.

Weil er in Zukunft 80 Prozent teurer wäre,

will sich die Firma unabhängiger machen.

Sie startet neu in einem Coworking-Space.

Heute schaut sich Mara Zatti die Location erstmals an.

Sie ist auf der Suche nach ihren Mitarbeitern -

die arbeiten schon Probe.

Ich seh sie.

Und? Wie geht's? Gut, ich wollte hören, wie es war.

Das Feedback der Mitarbeiter: positiv.

Durch die Homeofficepflicht mussten sich viele Unternehmen umorientieren.

Mara Zatti glaubt, es ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Auch für ihre Firma.

Es gibt kein Zurück mehr.

Die Leute, die das gekostet haben, wollen nicht mehr zurück.

Jeden Tag im Büro acht Stunden, das gibt's nicht mehr.

Die Delta-Variante des Coronavirus ist auf dem Vormarsch.

50 Prozent der Neuinfektionen sollen nun auf sie zurückgehen,

wie Experten schätzen.

Die Sorge ist groß, dass die Fallzahlen wieder steigen könnten.

Das, so scheint klar, kann nur verhindert werden,

wenn möglichst viele Menschen rasch einen vollen Impfschutz erhalten.

Aber was ist mit ihnen?

Kinder und Jugendliche, die das Virus auch übertragen können.

Die Stiko empfiehlt Impfungen

bisher nur für Zwölf- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen:

Etwa Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen.

Und was ist mit Kindern ohne Vorerkrankung?

Viele Eltern tun sich schwer.

Ingrid Bertram mit Details.

Anstehen für die Corona-Impfung.

150 Jugendliche werden in dieser Woche in der Praxis der Kinderärzte

am Zoo in Köln geimpft.

Anette von Eichel hat für ihre Töchter zwei der wenigen Termine

für Kinder ohne Vorerkrankungen ergattert.

Sonntags hat die Praxis diese im Netz veröffentlicht,

da musste man schnell sein:

Ich habe geguckt, wann es online sein könnte.

Wir haben etwas Glück gehabt.

Ich hatte gehofft auf einen Platz,

jetzt haben wir einen, das freut mich sehr.

Dass es so schnell ging, dass Kinder geimpft werden können,

fand ich cool.

Dabei ist es nicht allen Eltern leichtgefallen,

sich für eine Impfung der Kinder zu entscheiden.

Hat doch die Stiko empfohlen,

nur die Kinder mit Vorerkrankungen zu impfen, nicht die gesunden:

Mich hat es verunsichert, weil ich davon ausgegangen bin,

dass das klar ist, dass die Kinder in den Sommerferien geimpft werden.

Trotzdem - die Anfragen steigen.

Die Angst vor einer neuen Welle im Herbst ist schon angekommen,

sagt Kinderarzt Berg, jeder zweite Anrufer frage nach der Impfung.

Wir sehen, dass eine große Nachfrage besteht auch von Patienten,

die nicht in unsere Praxis behandelt werden.

Sodass überall nach Impfmöglichkeiten gesucht wird,

und Patienten weite Strecke zurücklegen.

Bei uns kommen Leute aus einer Entfernung von über 400 km.

Noch sei das Impfangebot für Kinder knapp.

Hausärzte und Impfzentren tun sich schwer, gesunde Kinder zu impfen.

Und unter den Kinderärzten ist man zu vorsichtig, beobachtet Berg:

Viele Ärzte warten noch auf die Stiko-Empfehlung,

beschränken sich auf die Kinder, die chronische Erkrankungen haben.

Die eine hohe Impfpriorität haben.

Es gebe zu wenig Impfstoff, um alle 12- bis 15-Jährigen zu impfen.

Bestätigt auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte.

Um Herdenimmunität zu erreichen,

müssten sich v.a. mehr Erwachsene impfen lassen.

Die darf nicht an den Kindern und Jugendlichen festgemacht werden.

Aber wenn wir zu der Erkenntnis kommen, dass es notwendig sein wird,

werden wir Kinder und Jugendliche impfen.

Aber wir warten auf eine neue Stiko-Empfehlung.

Die lässt auf sich warten.

Dabei gibt es in den USA neue Erkenntnisse

über mögliche Nebenwirkungen.

Unter den drei Millionen geimpften Jugendlichen

beobachtete man sehr selten Herzmuskelentzündungen, aber:

Kein Grund zur Beunruhigung.

Es betrifft gerade bei den Jungen, wenn man eine Millionen Leute impft,

sieht man ungefähr 60 von diesen Fällen.

Es ist immer noch eine seltene Nebenwirkung.

Die gute Nachricht ist, die meisten Fälle sind sehr milde.

Die Datenlage sei gut, daher wäre eine Neubeurteilung wichtig -

gerade weil sich die Delta-Variante unter den jungen Menschen ausbreite.

Man kann nur empfehlen,

dass die Impfung der beste Schutz ist.

Es würde helfen, wenn im Herbst viele über 12-Jährige geimpft sind,

weil das würde die Situation in den Schulen entspannen.

Auch der Kinderarzt Berg wünscht sich, dass es mehr Klarheit gibt,

damit das Impfangebot auch für Kinder und Jugendliche größer wird.

Diese Aufnahme hat zwar nichts mit der Pandemie zu tun -

dafür aber mit einer anderen Katastrophe.

Die sucht derzeit den Westen Kanadas

und den Nordwesten der USA heim.

Dort herrscht nämlich seit Tagen eine extreme Hitzewelle

und in gekühlten Hallen können Menschen Zuflucht suchen.

Denn die Zahl der Todesfälle steigt wegen der extremen Hitze -

fast 50 Grad wurden an einigen Orten gemessen.

Omega-Block, so heißt das seltene Wetterphänomen,

das für diese Extreme verantwortlich ist.

Bei dem sich heiße Luft über einer Region staut.

Wissenschaftler sehen einen Zusammenhang mit der Erderwärmung

und warnen, Extreme wie diese könnten von häufiger auftreten.

Christiane Meyer.

Eine Klimaanlage für das Pferd –

die Abkühlung durch Verdunstungskälte mal selbst gemacht.

44 Grad zeigte das Thermometer heute in Kamloops in British Columbia.

An drei Tagen hintereinander stieg die Temperatur über vierzig Grad.

Und das im Westen von Kanada, der gewöhnlich eher gemäßigt warm ist.

Das derzeit begehrteste Gut:

Klimaanlagen, die sind in kanadischen Häusern selten.

Sonst wird es erst im Juli, August heißer, das hier schlägt alles.

Wie eine Glocke steht die Hitze über dem Westen Amerikas,

der Grund ist eine Luftstau in der Atmosphäre.

Normalerweise schiebt der Jetstream, ein sehr hoher Windgürtel,

das Wettersystem weiter.

Diesmal geschieht das nicht.

Es entsteht ein Dampfkochtopf-Effekt mit sehr großer Hitze.

Besonders hart trifft es die Wohnungslosen,

die in den Großstädten im Westen Kanadas allgegenwärtig sind.

Viele Menschen werden im Krankenhaus enden,

weil sie sich selbst nicht helfen können.

In den Obdachlosenunterkünften wird Wasser aufgestockt,

noch ist es nicht vorbei.

Aber an der Küste wird es schon kühler.

Auch weiter östlich

soll es spätestens am Wochenende wieder regnen.

Seine Politik war umstritten.

Er war der Architekt des US-Einmarsches im Irak.

Und er trieb den internationalen Militäreinsatz in Afghanistan voran.

Jetzt ist der frühere US-Verteidigungsminister

Donald Rumsfeld im Alter von 88 Jahren gestorben.

Seine lange politische Karriere hat die US-Politik geprägt -

und bis heute Spuren hinterlassen.

Klaus Scherer.

Donald Rumsfeld.

Ein Politiker, der für viele

mit dem umstrittenen Irakkrieg verbunden bleiben wird.

Als seine Partei 2006 die Kongresswahlen verliert,

muss er zurücktreten - das Ende einer langen Karriere.

1975 führte er schon einmal das Pentagon, unter Präsident Ford.

Mit 43 damals der Jüngste in der US- Geschichte der USA auf diesem Posten.

Er ist fast 70,

als ihn George W. Bush erneut zum Verteidigungsminister macht.

Rumsfeld gehört dem rechten Flügel der Republikaner an,

gilt als neokonservativ, vielen als Ideologe.

Für Länder, die den Irakkrieg nicht unterstützen,

hat er wenig Sympathie.

Deutschland und Frankreich sind nicht Europa, sie waren Europa.

Sein Ziel:

Das US-Militär soll schneller, kleiner und effizienter werden.

Doch der High-Tech-Krieg mit wenigen Soldaten

funktioniert nur bis zum Sturz Saddam Husseins.

Danach versinkt der Irak in Chaos und Gewalt.

Rumsfeld gerät unter Druck als bekannt wird,

dass im US-Gewahrsam Gefangene misshandelt wurden.

Schließlich kann ihn auch der Präsident nicht mehr halten.

Ich habe von Kritik immer profitiert.

Und ich hatte unter einem Mangel an Kritik nie zu leiden.

Scharfzüngig für die einen, arrogant für die anderen.

Darin ist sich Rumsfeld treu geblieben.

Schauen wir aufs Wetter -

da geht es in vielen Landesteilen regnerisch weiter.

Im Norden und Osten sollten Sie morgen den Regenschirm einpacken.

Hier die Vorhersage.

Heute Nacht im Norden teils unwetterartige Regenfälle

mit Überschwemmungsgefahr.

Morgen oft wolkig, vom Norden bis in die Mitte regional ergiebiger Regen.

Auch Gewitter sind unterwegs.

Lichtblicke im Südwesten und in der Lausitz.

Soweit das nachtmagazin.

Hier geht es weiter mit dem Film Big Manni.

Carl-Georg Salzwedel meldet sich mit der tagesschau um 2.15 Uhr.

Kommen Sie gut durch die Nacht.

Copyright Untertitel: NDR 2021


nachtmagazin 01.07.2021, 00:22 Uhr - Bundeswehreinsatz in Afghanistan endet nachtmagazin 01.07.2021, 00:22 Uhr - Bundeswehr mission in Afghanistan ends 晚间杂志 2021 年 7 月 1 日上午 00:22 - 德国联邦国防军在阿富汗的任务结束

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit dem nachtmagazin.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (01.07.2021)

Heute im Studio: Constantin Schreiber

Guten Abend, ich begrüße Sie zum nachtmagazin.

Freude, wieder zu Hause zu sein.

Mit diesem Gefühl sind die letzten Bundeswehrsoldaten aus Afghanistan

wieder in Deutschland angekommen.

Der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan - er ist Geschichte.

Fast 160.000 Soldaten waren dort seit Januar 2002 stationiert,

59 ließen dabei ihr Leben.

Immer wieder umstritten.

Notwendig, begründete es die deutsche Politik.

Auch weil der Einsatz in Afghanistan in unserem eigenen Interesse liege.

Dieser Satz des inzwischen verstorbenen Verteidigungsministers

Peter Struck aus dem Dezember 2002 ging in die Geschichtsbücher ein.

Man kann schon sagen, die Sicherheit Deutschlands

wird auch am Hindukusch verteidigt.

Der Hindukusch - Afghanistan.

Das Land wurde vor dem ISAF-Einsatz,

von den radikalislamischen Taliban regiert.

Die dort eine Herrschaft im Sinne eines Steinzeitislam installierten.

Das bot Rückzugsraum für die Terrorgruppe Al Kaida.

Die ISAF-Truppen vertrieben die Taliban von der Macht,

doch verschwunden waren diese nie.

Inzwischen steigt die Sorge, dass sie nach dem Abzug

die Macht wieder ergreifen könnten.

So herrschen bei der Truppe Freude und Sorge gleichermaßen,

wie Kristin Schwietzer berichtet.

Der 11. September 2001 hat die Welt verändert.

Der Anschlag auf das World Trade Center

zeigt die Verwundbarkeit des Westens.

Es beginnt ein internationaler Kampf gegen den islamistischen Terrorismus.

Afghanistan:

Seit 2002 kämpfen deutsche Soldaten am Hindukusch gegen die Taliban.

Das erste Mandat war für ein halbes Jahr beschlossen.

Am Ende bleiben sie fast 20 Jahre.

158.000 deutsche Soldaten

sind in dieser Zeit v.a. im Norden des Landes im Einsatz.

59 Bundeswehrsoldaten sterben in Afghanistan.

Wer zurückkommt, muss das Erlebte verarbeiten.

Soldaten der Panzergrenadierbrigade 37 aus Frankenberg

haben ihre Erlebnisse in einem Buch niedergeschrieben.

Es geht um Respekt und Vertrauen.

Respekt vor dem Land und der Duldsamkeit der Menschen,

aber auch um Vertrauen auf die Kameraden.

Hauptfeldwebel Enrico H. schildert seine Ankunft in Afghanistan so.

Aus einem Einsatz berichtet er später:

Ein anderer Soldat schreibt anonym:

Zwei Jahrzehnte haben deutsche Soldaten hier für Sicherheit gesorgt

und einheimische Sicherheitskräfte ausgebildet.

Und doch scheint Afghanistan nicht befriedet.

Die Taliban sind wieder auf dem Vormarsch.

Afghanistan bleibt ein Land in Unruhe.

Die deutschen Soldaten haben Afghanistan nun verlassen.

Für Ihren Einsatz hatten sie mit Ortskräften zusammengearbeitet.

Einheimische, die für die Truppe Aufgaben erledigten -

Botengänge, Übersetzungen, Besorgungen.

Damit gelten viele von ihnen den Taliban als Kollaborateure.

Eine lebensgefährliche Situation,

da der Schutz durch die Soldaten zu Ende gegangen ist.

Viele hatten sich darauf verlassen, dass die Deutschen

ihnen für die geleistete Hilfe ein Leben in Europa ermöglichen würden.

Sie wurden enttäuscht.

Oliver Mayer mit einem Beispiel.

Ahmad Jaweed fährt durch die Straßen seines Heimatorts Mazar-e Scharif

im Norden Afghanistans.

Neun Jahre hat er hier als Übersetzer für die Bundeswehr gearbeitet.

Ihm wurde versprochen, dass er und seine Familie

beim Abzug der Bundeswehr ein Visum für Deutschland erhalten.

Nun ist die Bundeswehr weg - ein Visum hat er nicht.

Deutschland sollte die Regularien für uns aufheben.

Die Situation ist wirklich gefährlich.

Wenn sie uns als ehemalige Helfer zurücklassen,

werden wir Opfer eines Krieges, an dem Deutschland beteiligt war.

Von 2009 bis 2018 war Ahmad Jaweed an der Seite der Bundeswehr.

Er übersetzte Dokumente,

half in der Kommunikation mit den Einheimischen.

Für die Taliban gehört er seitdem zur Seite der politischen Gegner.

Immer wieder erreichen ihn Drohschreiben.

Mein Name steht hier.

Hier steht auch, dass ich eine große Gefahr sei.

Falls mich irgendwer finde, solle er mich zu den Taliban bringen.

Oder mich umbringen.

Zahlreiche Gebiete in Afghanistan

stehen schon jetzt unter der Kontrolle der Taliban.

Ihr Einfluss wird immer größer.

Offiziell ist die afghanische Armee zahlenmäßig überlegen.

Auch das US-Militär verfolgt die Entwicklung sorgenvoll.

Wir nehmen die Situation ernst.

Wir werden unsere Strategie verändern müssen.

Die Gebiete, die wir verlieren, sind äußerst wichtig.

Die Sicherheit der afghanischen Bevölkerung steht auf dem Spiel.

Ahmad Jaweed hat sich

mit weiteren Ex-Helfern der Bundeswehr zusammengetan.

Sie alle wollen Afghanistan mit ihren Familien schnell verlassen.

Dabei sehen sie Deutschland in der Verantwortung.

Sie haben mich in eine Position gebracht,

in der ich für die Taliban zum Feindbild gehöre.

Mein Leben ist in großer Gefahr.

Deshalb ist Deutschland nun auch dafür verantwortlich,

mein Leben und das meiner Familie zu schützen.

Nur in Deutschland - so glaubt er -

wären er und seine Familie in Sicherheit.

Fast 20 Jahre also war die Bundeswehr in Afghanistan.

Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer

hat am Abend ein Resümee gezogen.

Sie erklärte,

welche Lehren sie aus dem Engagement für andere Einsätze zieht.

Die Bundeswehr hat die Aufträge, die sie erhalten hat, erfüllt.

Über 20 Jahre war Afghanistan kein sicherer Ort für Terroristen.

In diesen 20 Jahren hatte eine Generation die Chance aufzuwachsen

unter anderen Bedingungen.

Jetzt muss die afghanische Regierung diese Dinge absichern.

Wir wollen weiter unterstützen.

Was uns der Einsatz lehrt -

wir müssen mit Blick auf andere Einsätze darüber nachdenken:

Was sind realistische politische Ziele?

Das ist eine Lehre, die ich ziehe, das müssen wir in Mali beachten.

Soweit die Verteidigungsministerin zum Afghanistan-Einsatz.

Ende April hatte die Bundesregierung die Notbremse beschlossen.

Die sollte die Corona-Maßnahmen ab einer Inzidenz von 100

einheitlich regeln.

Außerdem wurde damals entschieden, die Homeofficepflicht zu verlängern,

nach der Beschäftigte einen Anspruch auf Arbeiten von zu Hause aus haben.

Beides ist heute ausgelaufen.

Und vor allem in Sachen Homeoffice werden nun Stimmen laut,

diese Form des Arbeitens weiterhin zu ermöglichen.

Wie Corona das Arbeiten vielleicht für immer verändert.

Thomas Rostek.

Ein neuer Arbeitstag für Mara Zatti.

Sie arbeitet für ein Online-Reiseportal.

Homeoffice war vor der Pandemie kein Thema für die Firma.

Wir hatten bis dato drei, vier Tage pro Quartal.

Die hätten nicht mehr gereicht, als die Pandemie kam.

Dann kamen auch die Probleme.

Ich weiß nicht, wie ich es ohne Homeoffice-Regelung gemacht hätte.

Ich habe zwei Kinder, eines in der Kita, eines in der Schule.

Homeschooling, Kita geschlossen - es war ein Albtraum.

Eine Mitarbeiterbefragung zeigte:

Über die Hälfte wollte schon vor der Pandemie flexibler arbeiten.

Als das Büro im Frühjahr 2020 schließen musste,

entschied sich die Geschäftsführung zu einem radikalen Schritt:

Den Mitarbeitern ist für alle Zeit freigestellt,

von wo aus sie arbeiten - die Präsenzpflicht hat ausgedient.

Nichts sprach dagegen.

Wir haben wirklich gemerkt, es funktioniert.

Die Leute arbeiten, die sind alle da.

Es fehlt einfach persönlicher Kontakt.

Deshalb bleibt das Büro, um einen Ort der Begegnung zu geben.

Das Unternehmen hatte zu Pandemiebeginn

mit Umsatzeinbrüchen von 90 Prozent zu kämpfen.

Die Bürofläche war vor der Pandemie dreimal so groß.

Das Erdgeschoss steht nun leer.

Wir haben gemerkt, wir brauchen das nicht.

Wir haben hier Kosten gespart, ein ganzes Geschoss stillgelegt.

Das wird so bleiben.

Ende Oktober läuft der Mietvertrag aus.

Weil er in Zukunft 80 Prozent teurer wäre,

will sich die Firma unabhängiger machen.

Sie startet neu in einem Coworking-Space.

Heute schaut sich Mara Zatti die Location erstmals an.

Sie ist auf der Suche nach ihren Mitarbeitern -

die arbeiten schon Probe.

Ich seh sie.

Und? Wie geht's? Gut, ich wollte hören, wie es war.

Das Feedback der Mitarbeiter: positiv.

Durch die Homeofficepflicht mussten sich viele Unternehmen umorientieren.

Mara Zatti glaubt, es ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Auch für ihre Firma.

Es gibt kein Zurück mehr.

Die Leute, die das gekostet haben, wollen nicht mehr zurück.

Jeden Tag im Büro acht Stunden, das gibt's nicht mehr.

Die Delta-Variante des Coronavirus ist auf dem Vormarsch.

50 Prozent der Neuinfektionen sollen nun auf sie zurückgehen,

wie Experten schätzen.

Die Sorge ist groß, dass die Fallzahlen wieder steigen könnten.

Das, so scheint klar, kann nur verhindert werden,

wenn möglichst viele Menschen rasch einen vollen Impfschutz erhalten.

Aber was ist mit ihnen?

Kinder und Jugendliche, die das Virus auch übertragen können.

Die Stiko empfiehlt Impfungen

bisher nur für Zwölf- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen:

Etwa Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen.

Und was ist mit Kindern ohne Vorerkrankung?

Viele Eltern tun sich schwer.

Ingrid Bertram mit Details.

Anstehen für die Corona-Impfung.

150 Jugendliche werden in dieser Woche in der Praxis der Kinderärzte

am Zoo in Köln geimpft.

Anette von Eichel hat für ihre Töchter zwei der wenigen Termine

für Kinder ohne Vorerkrankungen ergattert.

Sonntags hat die Praxis diese im Netz veröffentlicht,

da musste man schnell sein:

Ich habe geguckt, wann es online sein könnte.

Wir haben etwas Glück gehabt.

Ich hatte gehofft auf einen Platz,

jetzt haben wir einen, das freut mich sehr.

Dass es so schnell ging, dass Kinder geimpft werden können,

fand ich cool.

Dabei ist es nicht allen Eltern leichtgefallen,

sich für eine Impfung der Kinder zu entscheiden.

Hat doch die Stiko empfohlen,

nur die Kinder mit Vorerkrankungen zu impfen, nicht die gesunden:

Mich hat es verunsichert, weil ich davon ausgegangen bin,

dass das klar ist, dass die Kinder in den Sommerferien geimpft werden.

Trotzdem - die Anfragen steigen.

Die Angst vor einer neuen Welle im Herbst ist schon angekommen,

sagt Kinderarzt Berg, jeder zweite Anrufer frage nach der Impfung.

Wir sehen, dass eine große Nachfrage besteht auch von Patienten,

die nicht in unsere Praxis behandelt werden.

Sodass überall nach Impfmöglichkeiten gesucht wird,

und Patienten weite Strecke zurücklegen.

Bei uns kommen Leute aus einer Entfernung von über 400 km.

Noch sei das Impfangebot für Kinder knapp.

Hausärzte und Impfzentren tun sich schwer, gesunde Kinder zu impfen.

Und unter den Kinderärzten ist man zu vorsichtig, beobachtet Berg:

Viele Ärzte warten noch auf die Stiko-Empfehlung,

beschränken sich auf die Kinder, die chronische Erkrankungen haben.

Die eine hohe Impfpriorität haben.

Es gebe zu wenig Impfstoff, um alle 12- bis 15-Jährigen zu impfen.

Bestätigt auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte.

Um Herdenimmunität zu erreichen,

müssten sich v.a. mehr Erwachsene impfen lassen.

Die darf nicht an den Kindern und Jugendlichen festgemacht werden.

Aber wenn wir zu der Erkenntnis kommen, dass es notwendig sein wird,

werden wir Kinder und Jugendliche impfen.

Aber wir warten auf eine neue Stiko-Empfehlung.

Die lässt auf sich warten.

Dabei gibt es in den USA neue Erkenntnisse

über mögliche Nebenwirkungen.

Unter den drei Millionen geimpften Jugendlichen

beobachtete man sehr selten Herzmuskelentzündungen, aber:

Kein Grund zur Beunruhigung.

Es betrifft gerade bei den Jungen, wenn man eine Millionen Leute impft,

sieht man ungefähr 60 von diesen Fällen.

Es ist immer noch eine seltene Nebenwirkung.

Die gute Nachricht ist, die meisten Fälle sind sehr milde.

Die Datenlage sei gut, daher wäre eine Neubeurteilung wichtig -

gerade weil sich die Delta-Variante unter den jungen Menschen ausbreite.

Man kann nur empfehlen,

dass die Impfung der beste Schutz ist.

Es würde helfen, wenn im Herbst viele über 12-Jährige geimpft sind,

weil das würde die Situation in den Schulen entspannen.

Auch der Kinderarzt Berg wünscht sich, dass es mehr Klarheit gibt,

damit das Impfangebot auch für Kinder und Jugendliche größer wird.

Diese Aufnahme hat zwar nichts mit der Pandemie zu tun -

dafür aber mit einer anderen Katastrophe.

Die sucht derzeit den Westen Kanadas

und den Nordwesten der USA heim.

Dort herrscht nämlich seit Tagen eine extreme Hitzewelle

und in gekühlten Hallen können Menschen Zuflucht suchen.

Denn die Zahl der Todesfälle steigt wegen der extremen Hitze -

fast 50 Grad wurden an einigen Orten gemessen.

Omega-Block, so heißt das seltene Wetterphänomen,

das für diese Extreme verantwortlich ist.

Bei dem sich heiße Luft über einer Region staut.

Wissenschaftler sehen einen Zusammenhang mit der Erderwärmung

und warnen, Extreme wie diese könnten von häufiger auftreten.

Christiane Meyer.

Eine Klimaanlage für das Pferd –

die Abkühlung durch Verdunstungskälte mal selbst gemacht.

44 Grad zeigte das Thermometer heute in Kamloops in British Columbia.

An drei Tagen hintereinander stieg die Temperatur über vierzig Grad.

Und das im Westen von Kanada, der gewöhnlich eher gemäßigt warm ist.

Das derzeit begehrteste Gut:

Klimaanlagen, die sind in kanadischen Häusern selten.

Sonst wird es erst im Juli, August heißer, das hier schlägt alles.

Wie eine Glocke steht die Hitze über dem Westen Amerikas,

der Grund ist eine Luftstau in der Atmosphäre.

Normalerweise schiebt der Jetstream, ein sehr hoher Windgürtel,

das Wettersystem weiter.

Diesmal geschieht das nicht.

Es entsteht ein Dampfkochtopf-Effekt mit sehr großer Hitze.

Besonders hart trifft es die Wohnungslosen,

die in den Großstädten im Westen Kanadas allgegenwärtig sind.

Viele Menschen werden im Krankenhaus enden,

weil sie sich selbst nicht helfen können.

In den Obdachlosenunterkünften wird Wasser aufgestockt,

noch ist es nicht vorbei.

Aber an der Küste wird es schon kühler.

Auch weiter östlich

soll es spätestens am Wochenende wieder regnen.

Seine Politik war umstritten.

Er war der Architekt des US-Einmarsches im Irak.

Und er trieb den internationalen Militäreinsatz in Afghanistan voran.

Jetzt ist der frühere US-Verteidigungsminister

Donald Rumsfeld im Alter von 88 Jahren gestorben.

Seine lange politische Karriere hat die US-Politik geprägt -

und bis heute Spuren hinterlassen.

Klaus Scherer.

Donald Rumsfeld.

Ein Politiker, der für viele

mit dem umstrittenen Irakkrieg verbunden bleiben wird.

Als seine Partei 2006 die Kongresswahlen verliert,

muss er zurücktreten - das Ende einer langen Karriere.

1975 führte er schon einmal das Pentagon, unter Präsident Ford.

Mit 43 damals der Jüngste in der US- Geschichte der USA auf diesem Posten.

Er ist fast 70,

als ihn George W. Bush erneut zum Verteidigungsminister macht.

Rumsfeld gehört dem rechten Flügel der Republikaner an,

gilt als neokonservativ, vielen als Ideologe.

Für Länder, die den Irakkrieg nicht unterstützen,

hat er wenig Sympathie.

Deutschland und Frankreich sind nicht Europa, sie waren Europa.

Sein Ziel:

Das US-Militär soll schneller, kleiner und effizienter werden.

Doch der High-Tech-Krieg mit wenigen Soldaten

funktioniert nur bis zum Sturz Saddam Husseins.

Danach versinkt der Irak in Chaos und Gewalt.

Rumsfeld gerät unter Druck als bekannt wird,

dass im US-Gewahrsam Gefangene misshandelt wurden.

Schließlich kann ihn auch der Präsident nicht mehr halten.

Ich habe von Kritik immer profitiert.

Und ich hatte unter einem Mangel an Kritik nie zu leiden.

Scharfzüngig für die einen, arrogant für die anderen.

Darin ist sich Rumsfeld treu geblieben.

Schauen wir aufs Wetter -

da geht es in vielen Landesteilen regnerisch weiter.

Im Norden und Osten sollten Sie morgen den Regenschirm einpacken.

Hier die Vorhersage.

Heute Nacht im Norden teils unwetterartige Regenfälle

mit Überschwemmungsgefahr.

Morgen oft wolkig, vom Norden bis in die Mitte regional ergiebiger Regen.

Auch Gewitter sind unterwegs.

Lichtblicke im Südwesten und in der Lausitz.

Soweit das nachtmagazin.

Hier geht es weiter mit dem Film Big Manni.

Carl-Georg Salzwedel meldet sich mit der tagesschau um 2.15 Uhr.

Kommen Sie gut durch die Nacht.

Copyright Untertitel: NDR 2021