×

LingQをより快適にするためCookieを使用しています。サイトの訪問により同意したと見なされます cookie policy.


image

2021 Tagesschau, tagesschau 02.07.2021, 17:00 Uhr - Ständige Impfkommission empfiehlt AstraZeneca nur noch für Erstimpfungen

tagesschau 02.07.2021, 17:00 Uhr - Ständige Impfkommission empfiehlt AstraZeneca nur noch für Erstimpfungen

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (02.07.2021)

Heute im Studio: Susanne Holst

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Beim Corona-Impfstoff von AstraZeneca gab es einiges Hin und Her:

Erst wurde er nur für unter 65-Jährige empfohlen,

dann im Gegenteil nur für über 60-Jährige.

Seit gestern empfiehlt die Ständige Impfkommission AstraZeneca

nur noch für Erstimpfungen.

Die Gesundheitsminister der Bundesländer reagierten überrascht,

setzten die Empfehlung aber sofort um:

Beim zweiten Termin gibt es nun Biontech oder Moderna -

und zwar bestenfalls nach vier Wochen.

Schneller impfen, um schneller immun zu werden, darum geht es gerade.

Darum unterstützt die Bundesregierung die Entscheidung der Impfkommission.

Wer eine erste AstraZeneca-Impfung hatte,

soll diese nun mit Biontech oder Moderna abschließen.

Jeder in Deutschland zugelassenen Impfstoffe ist sicher,

hilft gegen Covid-19 und Verläufe, die wir vermeiden wollen.

Aber dieses Impfschema,

die Kombination von Astra und mRNA-Impfstoff ist sehr wirksam.

Der Vorteil sei auch,

dass die Zweitimpfung nach vier Wochen erfolgen könne.

Und nicht erst wie bei AstraZeneca- Impfungen nach neun bis zwölf Wochen.

Für den Wechsel zur Kreuzimpfung als Standard

sei genug Impfstoff vorhanden, so Spahn.

Doch das neue Impfschema stellte Ärzt*innen heute vor Probleme.

Am Morgen waren viele Patienten hier

und wollten ihre Zweitimpfung von Astra auf Biontech umändern lassen.

Das ist medizinisch gut,

aber es stellt uns vor unlösbare Aufgaben.

Denn wir haben unseren Impfstoff die Woche zuvor bestellt.

In Hamburg etwa bedeutet die Umstellung,

dass die Planung im Impfzentrum durcheinandergerät.

Wir mussten heute die Terminvergabe für Erstimpfungen einstellen.

Wir haben in den kommenden Wochen 50.000 Zweittermine für AstraZeneca,

die wir bedienen müssen.

Und die werden wir empfehlungsgemäß auf mRNA-Zweitimpfungen umstellen.

Die Folge:

Jüngere Menschen müssen länger auf ihren Ersttermin warten,

sofern sie sich nicht mit AstraZeneca impfen lassen wollen.

Fünf britische Premierminister*innen hat Angela Merkel

in ihren 16 Jahren als Kanzlerin erlebt.

Heute hat sie Großbritannien

letztmals als Regierungschefin besucht.

Bei den Beratungen ging es um Corona und darum,

ob es bald Reiseerleichterungen für doppelt Geimpfte geben wird.

Zum anderen war das deutsch-britische Verhältnis Thema

und die Nachwehen des Brexits.

Bevor sie als Kanzlerin geht,

sollen die Beziehungen zu Großbritannien gefestigt werden.

Merkel bei Premier Johnson auf dessen Landsitz.

Es geht darum, die Zusammenarbeit neu aufzustellen.

Lösung: viel Austausch und Kooperation.

Im Namen der UK danke ich dir

für dein Engagement für die deutsch-britischen Beziehungen.

Und deinen diplomatischen Einsatz weltweit.

Es gibt noch Themen mit Konfliktpotenzial: der Brexit.

Vor allem in Nordirland.

Es sollte uns möglich sein, das so zu lösen,

dass das pragmatisch geht.

Nach dem Brexit müssen sich beide Seiten wieder annähern.

Johnson möchte, dass für die Briten

die strengen Reiseregeln zurückgenommen werden.

Ich gehe davon aus, dass in absehbarer Zeit

die Geimpften wieder reisen können, ohne Quarantäne.

Ein Zugeständnis bei ihrem letzten Besuch in Großbritannien.

Dann traf sie noch die Queen zu einer privaten Audienz.

Sie war ein sowjetischer Stützpunkt, später für die US-geführte Koalition

der wichtigste Militärflughafen in Afghanistan: die Bagram Air Base.

seit heute steht sie unter afghanischer Kontrolle.

Die Basis nördlich von Kabul, auf der einmal

bis zu 30.000 Soldat*innen der Koalition stationiert waren:

Sie ist geräumt, alle NATO- Streitkräfte sind abgezogen.

Ohne Absprache mit den lokalen Behörden.

An den Haupt-Militärstützpunkt der NATO-Soldaten in Afghanistan

erinnert fast nichts mehr heute Morgen.

Das Gelände wird von ein paar afghanischen Soldaten bewacht.

Es untersteht jetzt dem Verteidigungsministerium.

Vor den Amerikanern waren die Russen hier, dann sind die abgezogen.

Die Amerikaner kamen, jetzt sind auch die weg.

Dieses Land gehört uns und wir werden es verteidigen.

Die lokalen Behörden sind nervös.

Jede Möglichkeit,

unberechtigt auf das Gelände zu kommen, soll verhindert werden.

Die Taliban sind nur 35 Kilometer entfernt.

Die amerikanischen Truppen

haben den Luftwaffenstützpunkt verlassen ohne Absprache.

Weder das Gouverneursbüro noch sonst jemand wusste Bescheid..

Das afghanische Militär versucht,

die verlorenen Bezirke in der Provinz zurückzuerobern.

Kabul ist nicht weit entfernt -

nur 47 Kilometer vom Luftwaffenstützpunkt.

Laut US-amerikanischen Geheimdienstberichten

könnte Kabul schon in sechs Monaten in die Hände der Taliban fallen.

Die Regierung in Kabul verliert den Rückhalt mit dem NATO-Rückzug,

so Beobachter.

Letztlich schwächt der die Regierung des afghanischen Präsidenten.

Der militärische Rückhalt wird damit entzogen.

Und die Taliban dürften sich

in ihrem Vorgehen bestätigt fühlen.

Nämlich sukzessive ihr Herrschaftsgebiet auszuweiten.

Die Bevölkerung hat Angst.

Mindestens 40 Prozent Afghanistans ist schon unter Taliban-Kontrolle.

Es ist dann mal Schluss mit Ex- und Hopp:

Von morgen an sind in der EU und damit auch in Deutschland

bestimmt Produkte aus Plastik verboten.

Betroffen sind etwa Trinkhalme und Einweggeschirr.

Laut Umweltministerium werden in Deutschland

320.000 Becher für Kaffee verbraucht - pro Stunde.

Die bunten Plastiktrinkhalme werden bald Geschichte sein.

Auch andere Einwegprodukte werden aus dem Alltag verschwinden.

Von morgen an gilt EU-weit:

U.a. dürfen Plastik-Einweggeschirr, Trinkhalme, Wattestäbchen

sowie Getränkebecher aus Styropor nicht mehr produziert werden.

Restposten dürfen noch veräußert werden.

Der Handel hat sich hier vorbereitet, die Industrie auch.

Das klassische Beispiel ist für mich das Wattestäbchen,

wo jetzt kein Plastik mehr verwendet wird.

Hier sind schon Alternativen da, hier sieht man keine Verteuerung.

Über vier Millionen Tonnen Plastikverpackungen

wurden bisher in Deutschland pro Jahr hergestellt.

Mehrwegverpackungen sollen künftig für Entlastung sorgen.

Umweltschützern geht die Verordnung nicht weit genug.

Alternativprodukte sind in ihren Augen oft Mogelpackungen.

Der Strohhalm soll jetzt verboten werden.

Aber er wird ersetzt mit anderen Einwegprodukten.

Wir finden jetzt Papierstrohhalme,

die innen mit Plastik beschichtet sind.

Am Ende haben wir den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben

und ein Produkt, das nicht recyclefähig ist.

Jährlich werden die Ozeane

mit bis zu zwölf Millionen Tonnen Plastikmüll verschmutzt.

Das entsprich einer Lkw-Ladung pro Minute.

Das ab morgen geltende Verbot ausgewählter Einwegprodukte

soll diese Zahlen verringern.

Zur Börse jetzt, Dorothee Holz in Frankfurt.

Heute wurden wichtige Konjunkturdaten in den USA veröffentlicht.

Wie sind die Arbeitsmarktdaten ausgefallen?

Die sind sehr gut ausgefallen.

Im Juni entstanden 850.000 neue Jobs.

Doch die Lücke, die Corona am Arbeitsmarkt hinterlassen hat,

ist noch nicht geschlossen.

Aber die amerikanische Wirtschaft

hat sich schnell von den Pandemieschäden erholt.

Der internationale Währungsfond geht davon aus,

dass das Wachstum 2021 bei sieben Prozent liegen wird.

VW hat den Absatz auf dem US-Markt um 72 % gesteigert.

Trotz der guten Daten hat der DAX keinen Schwung bekommen.

Der Deutsche Wetterdienst spricht von einem noch nie da gewesenen Ereignis

seit Beginn der Wetteraufzeichnungen:

Eine seit Tagen anhaltende Hitzewelle im Westen Kanadas,

mit immer neuen Temperaturrekorden.

Nun, begünstigt durch Wind: Waldbrände.

Über 60 binnen eines Tages allein im Bundesstaat

British Columbia.

Die Ortschaft Lytton wurde nahezu vollständig zerstört.

Lytton in British Columbia ist so gut wie ausgelöscht.

Eine Feuerwalze war darüber hinweggefegt.

Manche Einwohner hatten nur zehn Minuten, um ihre Häuser zu verlassen.

Das Feuer verbreitete sich rasend schnell.

Die Flammen kamen abwechselnd von beiden Seiten.

Zum Glück nicht gleichzeitig.

90 % der Häuser hier sind zerstört und noch ist unklar,

ob alle Menschen entkommen konnten.

Es ist so schwer, weil so viele ihr Zuhause verloren haben.

Nach mehreren Tagen mit neuen Hitzerekorden in der Region,

die sonst gemäßigte Temperaturen kennt,

waren die Wälder leicht entzündbar.

Normalerweise schiebt der Jetstream das Wettersystem weiter.

Dieses Mal geschieht das nicht.

Ein Effekt wie in einem Dampfkochtopf.

Noch immer schwelen einzelne Feuer.

In der gesamten Region sind neue Waldbrände ausgebrochen.

Das extrem heiße Wetter wird noch tagelang anhalten.

Bei der Euro kämpfen ab heute die acht verbliebenen Teams

um den Halbfinaleinzug.

Zunächst geht es für die Schweiz

um den größten Erfolg in der Fußball-Geschichte der Eidgenossen:

Gegner im Viertelfinale ist Ex-Weltmeister Spanien.

Am Abend treffen Belgien und Italien aufeinander.

Es werden immer mehr:

Belgische und italienische Fans in der Innenstadt in München.

Die Vorfreude auf das Duell heute Abend steigt.

Bei den Anhängern und den Spielern.

Ich mag die Art, wie die Italiener Fußball spielen,

ich habe sie in der Gruppenphase gesehen.

Das wird keine einfache Partie.

Die Kreativ-Spieler de Brunye und Eden Hazard

hatten sich beim Achtelfinalsieg gegen Portugal verletzt.

Beim Abschlusstraining fehlten beide, ihr Einsatz heute ist fraglich.

Weiter südlich hoffen die Schweizer Fans

auf eine ähnliche Sensation wie vor vier Tagen.

Die Eidgenossen haben den Weltmeister Frankreich

im Elfmeterschießen besiegt.

Mit diesem Mut wollen sie ins Spiel gegen Spanien gehen.

Wenn wir das 100 % auf den Platz bringen, ist vieles möglich.

In einem Fußballspiel gegen eine Topmannschaft,

das hat man gegen Frankreich gesehen.

Ein berauschendes Fußballfest ist denkbar.

Spanien hat sein Achtelfinale gegen Kroatien

spektakulär mit 5:3 gewonnen.

Kritiker der UEFA befürchten, dass dieses Fußballfest

zu einem Superspreader-Event werden könnte.

In Sankt Petersburg werden derzeit täglich 100 Corona-Tote gezählt.

Es grassiert die Delta-Variante.

Vor zwei Wochen hatten sich beim Spiel Finnland gegen Belgien

fast 400 finnische Fans angesteckt.

Fußball-Fans aus Spanien in Sankt Petersburg.

Sie freuen sich aufs Spiel, wollen feiern, ausgelassen jubeln.

Angst vor Corona haben wenige.

Wir respektieren die Maßnahmen, aber das Stadion ist offen.

Ich denke, es ist sicher.

In Sankt Petersburg sind die Corona-Zahlen enorm hoch.

Jeden Tag sterben über 100 Menschen an der Krankheit.

Neben Moskau ist die Stadt der Hotspot in Russland.

Die Impfbereitschaft ist gering.

Alles hängt davon ab, wie die Fans die Regeln befolgen.

Wir haben hier die Delta-Variante.

Wahrscheinlich werden einige an dem Virus erkranken.

Erfahrungen gibt es aus den Spielen der finnischen Mannschaft

in Sankt Petersburg.

4500 Fans waren angereist, 386 infizierten sich.

Die Woche danach waren 40 % der Infektionen

auf die Reise zurückzuführen, so das finnische Gesundheitsministerium.

Bis zu 30.000 Menschen im Stadion, feiern in der Fanzone.

Dicht gedrängt, ohne Maske.

Die UEFA sah keinen Grund, den Austragungsort zu wechseln.

Die Wetteraussichten:

Morgen meist viel Sonne.

Im Nordosten stärker bedeckt, mitunter Regen.

Die tagesschau meldet sich wieder um 20 Uhr.

Ihnen noch einen guten Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2021


tagesschau 02.07.2021, 17:00 Uhr - Ständige Impfkommission empfiehlt AstraZeneca nur noch für Erstimpfungen tagesschau 02.07.2021, 17:00 Uhr - Standing Commission on Vaccination recommends AstraZeneca only for first vaccinations

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (02.07.2021)

Heute im Studio: Susanne Holst

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Beim Corona-Impfstoff von AstraZeneca gab es einiges Hin und Her:

Erst wurde er nur für unter 65-Jährige empfohlen,

dann im Gegenteil nur für über 60-Jährige.

Seit gestern empfiehlt die Ständige Impfkommission AstraZeneca

nur noch für Erstimpfungen.

Die Gesundheitsminister der Bundesländer reagierten überrascht,

setzten die Empfehlung aber sofort um:

Beim zweiten Termin gibt es nun Biontech oder Moderna -

und zwar bestenfalls nach vier Wochen.

Schneller impfen, um schneller immun zu werden, darum geht es gerade.

Darum unterstützt die Bundesregierung die Entscheidung der Impfkommission.

Wer eine erste AstraZeneca-Impfung hatte,

soll diese nun mit Biontech oder Moderna abschließen.

Jeder in Deutschland zugelassenen Impfstoffe ist sicher,

hilft gegen Covid-19 und Verläufe, die wir vermeiden wollen.

Aber dieses Impfschema,

die Kombination von Astra und mRNA-Impfstoff ist sehr wirksam.

Der Vorteil sei auch,

dass die Zweitimpfung nach vier Wochen erfolgen könne.

Und nicht erst wie bei AstraZeneca- Impfungen nach neun bis zwölf Wochen.

Für den Wechsel zur Kreuzimpfung als Standard

sei genug Impfstoff vorhanden, so Spahn.

Doch das neue Impfschema stellte Ärzt*innen heute vor Probleme.

Am Morgen waren viele Patienten hier

und wollten ihre Zweitimpfung von Astra auf Biontech umändern lassen.

Das ist medizinisch gut,

aber es stellt uns vor unlösbare Aufgaben.

Denn wir haben unseren Impfstoff die Woche zuvor bestellt.

In Hamburg etwa bedeutet die Umstellung,

dass die Planung im Impfzentrum durcheinandergerät.

Wir mussten heute die Terminvergabe für Erstimpfungen einstellen.

Wir haben in den kommenden Wochen 50.000 Zweittermine für AstraZeneca,

die wir bedienen müssen.

Und die werden wir empfehlungsgemäß auf mRNA-Zweitimpfungen umstellen.

Die Folge:

Jüngere Menschen müssen länger auf ihren Ersttermin warten,

sofern sie sich nicht mit AstraZeneca impfen lassen wollen.

Fünf britische Premierminister*innen hat Angela Merkel

in ihren 16 Jahren als Kanzlerin erlebt.

Heute hat sie Großbritannien

letztmals als Regierungschefin besucht.

Bei den Beratungen ging es um Corona und darum,

ob es bald Reiseerleichterungen für doppelt Geimpfte geben wird.

Zum anderen war das deutsch-britische Verhältnis Thema

und die Nachwehen des Brexits.

Bevor sie als Kanzlerin geht,

sollen die Beziehungen zu Großbritannien gefestigt werden.

Merkel bei Premier Johnson auf dessen Landsitz.

Es geht darum, die Zusammenarbeit neu aufzustellen.

Lösung: viel Austausch und Kooperation.

Im Namen der UK danke ich dir

für dein Engagement für die deutsch-britischen Beziehungen.

Und deinen diplomatischen Einsatz weltweit.

Es gibt noch Themen mit Konfliktpotenzial: der Brexit.

Vor allem in Nordirland.

Es sollte uns möglich sein, das so zu lösen,

dass das pragmatisch geht.

Nach dem Brexit müssen sich beide Seiten wieder annähern.

Johnson möchte, dass für die Briten

die strengen Reiseregeln zurückgenommen werden.

Ich gehe davon aus, dass in absehbarer Zeit

die Geimpften wieder reisen können, ohne Quarantäne.

Ein Zugeständnis bei ihrem letzten Besuch in Großbritannien.

Dann traf sie noch die Queen zu einer privaten Audienz.

Sie war ein sowjetischer Stützpunkt, später für die US-geführte Koalition

der wichtigste Militärflughafen in Afghanistan: die Bagram Air Base.

seit heute steht sie unter afghanischer Kontrolle.

Die Basis nördlich von Kabul, auf der einmal

bis zu 30.000 Soldat*innen der Koalition stationiert waren:

Sie ist geräumt, alle NATO- Streitkräfte sind abgezogen.

Ohne Absprache mit den lokalen Behörden.

An den Haupt-Militärstützpunkt der NATO-Soldaten in Afghanistan

erinnert fast nichts mehr heute Morgen.

Das Gelände wird von ein paar afghanischen Soldaten bewacht.

Es untersteht jetzt dem Verteidigungsministerium.

Vor den Amerikanern waren die Russen hier, dann sind die abgezogen.

Die Amerikaner kamen, jetzt sind auch die weg.

Dieses Land gehört uns und wir werden es verteidigen.

Die lokalen Behörden sind nervös.

Jede Möglichkeit,

unberechtigt auf das Gelände zu kommen, soll verhindert werden.

Die Taliban sind nur 35 Kilometer entfernt.

Die amerikanischen Truppen

haben den Luftwaffenstützpunkt verlassen ohne Absprache.

Weder das Gouverneursbüro noch sonst jemand wusste Bescheid..

Das afghanische Militär versucht,

die verlorenen Bezirke in der Provinz zurückzuerobern.

Kabul ist nicht weit entfernt -

nur 47 Kilometer vom Luftwaffenstützpunkt.

Laut US-amerikanischen Geheimdienstberichten

könnte Kabul schon in sechs Monaten in die Hände der Taliban fallen.

Die Regierung in Kabul verliert den Rückhalt mit dem NATO-Rückzug,

so Beobachter.

Letztlich schwächt der die Regierung des afghanischen Präsidenten.

Der militärische Rückhalt wird damit entzogen.

Und die Taliban dürften sich

in ihrem Vorgehen bestätigt fühlen.

Nämlich sukzessive ihr Herrschaftsgebiet auszuweiten.

Die Bevölkerung hat Angst.

Mindestens 40 Prozent Afghanistans ist schon unter Taliban-Kontrolle.

Es ist dann mal Schluss mit Ex- und Hopp:

Von morgen an sind in der EU und damit auch in Deutschland

bestimmt Produkte aus Plastik verboten.

Betroffen sind etwa Trinkhalme und Einweggeschirr.

Laut Umweltministerium werden in Deutschland

320.000 Becher für Kaffee verbraucht - pro Stunde.

Die bunten Plastiktrinkhalme werden bald Geschichte sein.

Auch andere Einwegprodukte werden aus dem Alltag verschwinden.

Von morgen an gilt EU-weit:

U.a. dürfen Plastik-Einweggeschirr, Trinkhalme, Wattestäbchen

sowie Getränkebecher aus Styropor nicht mehr produziert werden.

Restposten dürfen noch veräußert werden.

Der Handel hat sich hier vorbereitet, die Industrie auch.

Das klassische Beispiel ist für mich das Wattestäbchen,

wo jetzt kein Plastik mehr verwendet wird.

Hier sind schon Alternativen da, hier sieht man keine Verteuerung.

Über vier Millionen Tonnen Plastikverpackungen

wurden bisher in Deutschland pro Jahr hergestellt.

Mehrwegverpackungen sollen künftig für Entlastung sorgen.

Umweltschützern geht die Verordnung nicht weit genug.

Alternativprodukte sind in ihren Augen oft Mogelpackungen.

Der Strohhalm soll jetzt verboten werden.

Aber er wird ersetzt mit anderen Einwegprodukten.

Wir finden jetzt Papierstrohhalme,

die innen mit Plastik beschichtet sind.

Am Ende haben wir den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben

und ein Produkt, das nicht recyclefähig ist.

Jährlich werden die Ozeane

mit bis zu zwölf Millionen Tonnen Plastikmüll verschmutzt.

Das entsprich einer Lkw-Ladung pro Minute.

Das ab morgen geltende Verbot ausgewählter Einwegprodukte

soll diese Zahlen verringern.

Zur Börse jetzt, Dorothee Holz in Frankfurt.

Heute wurden wichtige Konjunkturdaten in den USA veröffentlicht.

Wie sind die Arbeitsmarktdaten ausgefallen?

Die sind sehr gut ausgefallen.

Im Juni entstanden 850.000 neue Jobs.

Doch die Lücke, die Corona am Arbeitsmarkt hinterlassen hat,

ist noch nicht geschlossen.

Aber die amerikanische Wirtschaft

hat sich schnell von den Pandemieschäden erholt.

Der internationale Währungsfond geht davon aus,

dass das Wachstum 2021 bei sieben Prozent liegen wird.

VW hat den Absatz auf dem US-Markt um 72 % gesteigert.

Trotz der guten Daten hat der DAX keinen Schwung bekommen.

Der Deutsche Wetterdienst spricht von einem noch nie da gewesenen Ereignis

seit Beginn der Wetteraufzeichnungen:

Eine seit Tagen anhaltende Hitzewelle im Westen Kanadas,

mit immer neuen Temperaturrekorden.

Nun, begünstigt durch Wind: Waldbrände.

Über 60 binnen eines Tages allein im Bundesstaat

British Columbia.

Die Ortschaft Lytton wurde nahezu vollständig zerstört.

Lytton in British Columbia ist so gut wie ausgelöscht.

Eine Feuerwalze war darüber hinweggefegt.

Manche Einwohner hatten nur zehn Minuten, um ihre Häuser zu verlassen.

Das Feuer verbreitete sich rasend schnell.

Die Flammen kamen abwechselnd von beiden Seiten.

Zum Glück nicht gleichzeitig.

90 % der Häuser hier sind zerstört und noch ist unklar,

ob alle Menschen entkommen konnten.

Es ist so schwer, weil so viele ihr Zuhause verloren haben.

Nach mehreren Tagen mit neuen Hitzerekorden in der Region,

die sonst gemäßigte Temperaturen kennt,

waren die Wälder leicht entzündbar.

Normalerweise schiebt der Jetstream das Wettersystem weiter.

Dieses Mal geschieht das nicht.

Ein Effekt wie in einem Dampfkochtopf.

Noch immer schwelen einzelne Feuer.

In der gesamten Region sind neue Waldbrände ausgebrochen.

Das extrem heiße Wetter wird noch tagelang anhalten.

Bei der Euro kämpfen ab heute die acht verbliebenen Teams

um den Halbfinaleinzug.

Zunächst geht es für die Schweiz

um den größten Erfolg in der Fußball-Geschichte der Eidgenossen:

Gegner im Viertelfinale ist Ex-Weltmeister Spanien.

Am Abend treffen Belgien und Italien aufeinander.

Es werden immer mehr:

Belgische und italienische Fans in der Innenstadt in München.

Die Vorfreude auf das Duell heute Abend steigt.

Bei den Anhängern und den Spielern.

Ich mag die Art, wie die Italiener Fußball spielen,

ich habe sie in der Gruppenphase gesehen.

Das wird keine einfache Partie.

Die Kreativ-Spieler de Brunye und Eden Hazard

hatten sich beim Achtelfinalsieg gegen Portugal verletzt.

Beim Abschlusstraining fehlten beide, ihr Einsatz heute ist fraglich.

Weiter südlich hoffen die Schweizer Fans

auf eine ähnliche Sensation wie vor vier Tagen.

Die Eidgenossen haben den Weltmeister Frankreich

im Elfmeterschießen besiegt.

Mit diesem Mut wollen sie ins Spiel gegen Spanien gehen.

Wenn wir das 100 % auf den Platz bringen, ist vieles möglich.

In einem Fußballspiel gegen eine Topmannschaft,

das hat man gegen Frankreich gesehen.

Ein berauschendes Fußballfest ist denkbar.

Spanien hat sein Achtelfinale gegen Kroatien

spektakulär mit 5:3 gewonnen.

Kritiker der UEFA befürchten, dass dieses Fußballfest

zu einem Superspreader-Event werden könnte.

In Sankt Petersburg werden derzeit täglich 100 Corona-Tote gezählt.

Es grassiert die Delta-Variante.

Vor zwei Wochen hatten sich beim Spiel Finnland gegen Belgien

fast 400 finnische Fans angesteckt.

Fußball-Fans aus Spanien in Sankt Petersburg.

Sie freuen sich aufs Spiel, wollen feiern, ausgelassen jubeln.

Angst vor Corona haben wenige.

Wir respektieren die Maßnahmen, aber das Stadion ist offen.

Ich denke, es ist sicher.

In Sankt Petersburg sind die Corona-Zahlen enorm hoch.

Jeden Tag sterben über 100 Menschen an der Krankheit.

Neben Moskau ist die Stadt der Hotspot in Russland.

Die Impfbereitschaft ist gering.

Alles hängt davon ab, wie die Fans die Regeln befolgen.

Wir haben hier die Delta-Variante.

Wahrscheinlich werden einige an dem Virus erkranken.

Erfahrungen gibt es aus den Spielen der finnischen Mannschaft

in Sankt Petersburg.

4500 Fans waren angereist, 386 infizierten sich.

Die Woche danach waren 40 % der Infektionen

auf die Reise zurückzuführen, so das finnische Gesundheitsministerium.

Bis zu 30.000 Menschen im Stadion, feiern in der Fanzone.

Dicht gedrängt, ohne Maske.

Die UEFA sah keinen Grund, den Austragungsort zu wechseln.

Die Wetteraussichten:

Morgen meist viel Sonne.

Im Nordosten stärker bedeckt, mitunter Regen.

Die tagesschau meldet sich wieder um 20 Uhr.

Ihnen noch einen guten Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2021