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2021 Tagesschau, tagesthemen 22.10.2021, 21:45 Uhr - Ministerpräsidentenkonferenz fordert Regelwerk zum Umgang mit Corona-Maßnahmen

tagesthemen 22.10.2021, 21:45 Uhr - Ministerpräsidentenkonferenz fordert Regelwerk zum Umgang mit Corona-Maßnahmen

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (22.10.2021)

Heute im Studio: Caren Miosga

Guten Abend.

Es ist der zweite Herbst, in dem Corona unser Leben bestimmt.

Mit den fallenden Blättern steigt die Zahl derer,

die sich infizieren.

Natürlich schauen wir uns die Kurven der Infektionen anders an

als noch im ersten Herbst.

Denn bis zu 80 % der erwachsenen Deutschen

sind laut RKI vollständig geimpft.

Es gibt weniger Schwererkrankte in den Kliniken als 2020.

Doch die Ministerpräsidenten sorgen sich, dass sich das ändert.

Sie wollen mitbestimmen,

wenn die epidemische Notlage nicht mehr gelten sollte.

Jan Koch und Carolyn Wissing.

Die Impfzentrum sind zu, das Impfen geht weiter.

Hier im Gesundheitsamt Köln.

Steil nach oben geht es mit der Quote schon länger nicht mehr.

Aktuell stecken sich wieder mehr Menschen an.

Wir hatten einen großen Sprung in der Inzidenz.

Wir werden am Wochenende die Marke 100 knacken.

Das zeigt, dass Infektionen deutlich zunehmen.

Das ist zu erwarten.

Das wird sich leider nicht beruhigen.

Das wird weiter nach oben gehen.

Diese Sorge teilen die Länderchefs.

Geschlossen treten sie deshalb heute auf.

Nichts mehr zu spüren von vergangenen Querelen.

Die Ministerpräsidenten wollen eine solide rechtliche Basis haben,

um Schutzmaßnahmen beizubehalten oder beschließen zu können:

Maskenpflicht, Abstands- und 3G-Regeln.

Wir brauchen einen Mechanismus, eine sichere Rechtsgrundlage.

damit Basis-Schutzmaßnahmen in Herbst und Winter möglich sind.

Die neue und alte Bundesregierung,

der Bundestag, der sich am Dienstag konstituiert:

Die müssen sich dem Thema zuwenden.

Sie müssen eine Grundlage für unser Handeln schaffen.

Gesundheitsminister Spahn hatte die Diskussion angestoßen.

Er sagte, die epidemische Notlage solle Ende November auslaufen.

Das ist die Grundlage aller Maßnahmen.

Heute nennt sein Ministerium Möglichkeiten.

Das Erste ist, die epidemische Notlage zu verlängern.

Man könnte als Zweites das Infektionsschutzgesetz ändern.

Dritte Option wäre, Länderparlamente entscheiden zu lassen,

inwieweit Maßnahmen aufrechterhalten werden.

Letzteres wollen die Länderchefs nicht.

Manche Maßnahmen seien dafür zu einschneidend.

Bei einer Pandemie dieser Größe ist wichtig,

dass der Bund die gesetzliche Grundlage macht.

Dann ist die Rechtssicherheit besser.

Aber in den Ländern

müssen wir unterschiedliche Maßnahmen ergreifen.

Die Länder-Entscheidungen wird Laschet nicht mehr treffen.

Es ist deine letzte Ministerpräsidentenkonferenz

nach 1,5 Jahren Pandemie-Bekämpfung.

Einigkeit und Recht - und jetzt?

Zur Pandemiepolitik zwischen Bund und Ländern

hat Kristin Schwietzer vom MDR diese Meinung:

Was ist die Botschaft der Ministerpräsidenten heute?

Es darf in der Pandemie keinen rechtsfreien Raum geben:

Kein Meilenstein, aber eine wichtige Entscheidung.

Die Corona-Krise, mein Eindruck: Wir haben sie alle schon verdrängt.

Pfleger, Ärzte und Krankenschwestern, auf Intensivstationen,

können das nicht.

Sie sehen jeden Tag Menschen leiden, kämpfen und sterben.

Die Infektionszahlen steigen, Betten werden knapper.

Das Personal ist am Limit.

Mancher hängt den Job lieber an den Nagel.

Auch, weil sich viele nicht impfen lassen wollen.

Zu lange haben sich auch die Ministerpräsidenten

mit Lockerungsübungen beschäftigt.

Zu viel Angst vor Wahlen, Bürgern auf die Füße zu treten.

Wie oft gingen sie zerstritten auseinander.

Erst war der Bund aus Sicht der Länder übergriffig.

Und heute?

Da wünschen sich alle eine einheitliche Regelung.

Wie das funktionieren soll, bleibt offen.

Dabei wäre jetzt Klarheit wichtig.

Eine Regierung ist bald weg, die andere noch nicht da.

Das Parlament muss sich am Dienstag erst zusammenfinden.

Und dazwischen ruft der Gesundheitsminister

das Ende der pandemischen Lage aus.

Da hat Jens Spahn den Ministerhut wohl schon an den Nagel gehängt -

und sich auf Neues konzentriert.

Mal schnell die Pandemie beenden? Das klingt für viele verlockend.

Den Ministerpräsidenten geht das zu weit.

Sie bleiben im Team Vorsicht.

Spahns Vorstoß erteilen sie ganz nebenbei eine Abfuhr.

Das Thema eignet sich nicht für Profilierungsversuche:

Wohl auch eine Botschaft vom Petersberg bei Bonn.

Die Meinung von Kristin Schwietzer.

Es bleiben vorerst zaghafte Schritte

zurück zu einem Alltag, wie wir ihn kannten.

Die Welt der Kultur dreht sich nach Monaten des Darbens wieder,

doch sie strahlt nicht so wie einst.

Viele Musiker haben ihre Konzerte abgesagt.

Die stattfindenden Konzerte müssen auf Regeln abgestimmt werden,

die uneinheitlich sind.

Andreas König war für seine Mittendrin-Reportage

in einem Club in Berlin.

Und traf auf eine Musikszene, die zwar wieder loslegt,

aber mit den Spuren von Corona noch zu kämpfen hat.

Berlin. Einen wunderschönen guten Abend.

Endlich wieder auf der Bühne stehen und das Publikum spüren.

Seit Oktober sind die Musiker der Band Please Madame

aus Österreich wieder in den Klubs unterwegs.

Am Nachmittag bei der Ankunft in Berlin:

Begrüßung durch den Veranstalter.

Man kennt sich, so ist das Konzert zustande gekommen.

Das Badehaus ist eine Station

auf der Tour durch Deutschland und Österreich.

Die war für 2020 geplant.

Wir waren in einem Drive drin, Album und Tour.

Es war der große Plan,

wir machen das ja nicht erst seit gestern.

Wir sind ICE gefahren, und plötzlich war so der Stecker ...

Unser erstes Skype-Meeting war so: He, was machen wir jetzt?

Es ist schon schön,

dass wir wieder in Klubs stehen und Sound checken können.

Da kommen wir her und da leben wir auch ein biss'l.

Seit einem Monat versucht Attila Kiss

auch wieder in so etwas wie Cluballtag zurückzufinden.

Er betreibt das Badehaus seit zehn Jahren.

Corona-Beschränkungen und Personalmangel

machen den Neustart schwierig.

Während der Zwangspause hat sich ein Drittel

des Personals etwas anderes suchen müssen.

Ich muss sagen, ich habe nicht genug Leute.

Ich hoffe, dass das nicht mehr lange dauert,

dass wir das sagen müssen.

Das Konzert von Please Madame ist als 2G-Veranstaltung geplant.

In den Klub dürfen nur Geimpfte und Genesene.

Drinnen sind Maskenpflicht und Abstandsregel aufgehoben.

Anders als bei 3G, wenn auch Getestete Zutritt erhalten.

Dass sie die Entscheidung treffen müssen ob 2 oder 3G:

Da tun sich Klubs und Veranstalter schwer.

Es ist eine Abwägungssache.

Man entscheidet sich von Fall zu Fall

mit dem kompletten Team, was für uns das Beste ist.

Nicht normal ist, dass der Einlass länger dauert.

Dass man sich einscannen muss, dass manchmal Leute nicht sehen,

was die Regeln sind.

Dann sind sie enttäuscht und wir auch,

wir würden gern jeden willkommen hier.

Das ist nicht normal.

Es tut so gut, endlich wieder da zu sein!

Die Euphorie, wieder Konzerte veranstalten und besuchen zu können,

lässt Zweifel in den Hintergrund rücken.

Auch bei David und Sebastian,

es ist ihr erstes Konzert seit Corona.

Man hat schon nachgedacht, ob man herkommen will.

Aber da schon viel Zeit vergangen ist,

hat das schon überwogen.

Dass man sagt, man kommt mal wieder her.

Nach 1,5 Stunden und zwei Zugaben genießt Please Madame den Applaus.

Für die vier Musiker ein gelungener Abend.

Während dieser Show denkt mal 1,5 Stunden lang keiner an Corona.

Ein Gefühl, das noch zwei Wochen anhalten soll.

Dann endet die Tour in Salzburg.

Über die langsam wieder auflebende Musikszene

will ich gleich sprechen:

Mit einem, der in der Pandemie musikalisch nach Antworten suchte.

Der Singer/Songwriter Clueso ist heute zu Gast im Studio.

Kati Obermann mit einem Porträt über einen Bauch- und Kopfkünstler.

Frisör ist er nicht geworden,

der Mann aus Erfurt, der das Understatement liebt.

Aber sein Image als Junge von nebenan gefällt ihm.

Er sei einer, der sich treiben lässt, sagt er:

Vom Leben, das es nach holprigen Starts gut mit ihm meint.

Die Frisierschere

hat Clueso schon vor 20 Jahren an den Nagel gehängt.

Einen Facon kann ich.

Einen Herrenschnitt könnte ich im Schlaf.

Ich hatte einen strengen Meister, hab das gut gelernt.

Inzwischen legen andere Hand an.

Und er ...

♪ Wir sind zusammen groß, wir sind zusammen alt ♪

Er darf erfolgreich sein.

Komponieren, Texten, Hits liefern - manchmal auch Covern.

♪ Immer bin ich dir irgendwie hinterhergefahren ♪

Die Arbeit mit musikalischen Freunden

ist längst zum Bestandteil von Cluesos Kunst geworden.

Ein Dutzend Alben hat er produziert.

Auch auf dem neuen macht er Platz für andere.

Nach dem Motto: Nicht ich - wir sind zurück!

♪ Willkommen zurück

Willkommen zurück ♪

Willkommen im tagesthemen-Studio.

Es ist mir eine Ehre.

"Zurück auf der Erde", heißt es weiter im Song.

Sind Sie als Sänger wieder zurück auf Ihrem Planeten?

Was die Musik und Konzerte angeht? Mhm.

Ich würde sagen, es ist noch ein langer Weg,

bis wir wieder da sind, wo wir waren.

Mir als Musiker ging es gut in der Zeit.

Ich kam über die Runden.

Aber es dauert noch.

Wir spielen jetzt Live-Konzerte, die sind voll, vor allem draußen.

Sie haben im Sommer schon Konzerte gespielt.

Vor Hunderten, Tausenden.

Wir haben vor einigen Tausend gespielt.

Es war krass, das Feeling wieder zu haben.

Es war seltsam, ein bisschen komisch.

Geil war der Bass auf der Bühne.

Ich habe nicht gewusst, dass ich das vermisse.

Und der Applaus, die Resonanz von den Leuten.

Aber es gibt immer Euphorien, und dann bricht es wieder ein.

Mit den Karten etwa, in den Hallen.

Da zuckt es noch nicht richtig.

Schade für die ganze Kultur-Branche.

Wie haben Sie das Publikum erlebt?

Sehr euphorisch.

Vorsichtig, aber doch euphorisch.

Es ging den Leuten wie uns.

Es ist eine seltsame Situation.

Man ist unbeholfen mit der Situation.

Aber alle hatten Bock erst mal,

auf den Live-Konzerten, die wir hatten.

Wird einem bewusst, wie still es vorher war?

Ja ...

Mir als Live-Musiker hat das total gefehlt.

Die Resonanz vom Publikum.

Es gab auch Künstler, die Kabarett oder Comedy machen.

Die konnten nicht viel mit Lärm wegmachen wie ich.

Die brauchten die Interaktion.

Und Künstler haben Konzerte abgesagt.

Helge Schneider.

Hab ich total verstanden aus seiner Sicht.

Weil er die Resonanz brauchte.

Mir ist aufgefallen, dass mir der Applaus gefehlt hat.

Das ändert auch die Setlist auf der Bühne.

Immerhin gibt es wieder Konzerte und Veranstaltungen.

Die Veranstalter können entscheiden:

Lassen sie nur Geimpfte und Genesene ein

oder auch Getestete.

Wie würden Sie entscheiden?

Einerseits will ich nicht, dass die Leute krank werden.

Auf der anderen Seite ist die Idee von Kunst und Musik,

dass alle kommen.

Dass die für alle zugänglich sind.

Sollte überall 3G gelten?

Es ist sehr schwer, uns die Karte zuzuschieben.

Dass man als Künstler die Entscheidung treffen muss.

Dann ist es auch schwierig.

In jedem Bundesland haben wir eine andere Regelung.

Wenn man eine Tour plant, bin ich als Musiker Veranstalter.

Ich habe mit vielen Künstlern gesprochen,

Leuten aus der Kultur-Branche.

Die Unsicherheit, ob die Konzerte voll sind.

Man muss ja mit Vollauslastung planen.

Es ist ja alles kostspielig.

Auf der anderen Seite die unterschiedlichen Vorgaben.

Das macht einen kirre.

Was wäre denn der richtige Weg?

Sollte die Politik bundesweit festlegen, dass 3G gilt?

Was wäre am besten?

Ich weiß es nicht so genau.

Für beide Seiten gibt es quasi Argumente.

Ich bin dafür:

Wer bin ich, dass ich den Leuten vorschreiben soll,

wer kommen soll, wer nicht?

Aber die Leute sollen auch nicht krank werden auf meinen Konzerten.

Wenn die Regierung viel vorschreibt, finden das nicht alle toll.

Kollegen, vor allem Schauspieler und Regisseure,

die haben sich mitten in der Pandemie mal bemerkbar gemacht.

In Internet-Videos haben sie die Maßnahmen drastisch kritisiert.

Hatten Sie Verständnis dafür?

Ich habe es nicht kapiert.

Vielleicht hätte man einen Beipackzettel dazu liefern müssen.

Ich habe es einfach nicht verstanden.

Sie wollten mit extremer Ironie die Corona-Maßnahmen kritisieren.

Das ist bei mir nicht so angekommen.

Vielleicht ist es auch nicht so schlau gewesen.

Das ist ein sensibles Thema.

Das muss man auch sensibel behandeln.

Dahinter steckt eine Logik.

Keiner hat Bock darauf, völlig logisch.

Keiner hat Bock, eine Maske zu tragen.

Wir machen das aus einem bestimmten Grund.

Andererseits bin ich Musiker.

Ich haue nicht sofort drauf, wenn einer mal Blödsinn labert.

Wenn Künstler allgemein Probleme mit Autoritäten haben,

wenn sich das in ihrer Biografie durchzieht.

Da haue ich nicht sofort drauf.

Ich fand es nicht schlau.

Sie haben sich zu Beginn der Pandemie, März 2020,

engagiert in einer Kampagne des Gesundheitsministeriums:

#Wirbleibenzuhause.

Waren Sie seither damit zufrieden, was die Regierung gemacht hat?

Jein.

Es ist so, von Mensch zu Mensch fehlt mir,

dass man eine langfristige Planungssicherheit hat.

Gerade in meinem Bereich.

Da muss ich für viele sprechen, die da ihre Jobs haben.

Es beginnt beim Busfahrer und hört bei den Leuten an der Bar auf.

Da ist es schwierig, am Anfang zu hören,

dass man nicht systemrelevant ist.

Ein harter Schlag.

Ich habe ein anderes Bild von Kultur und Kunst.

Dass es überall anders ist, das nervt.

Es gab schon Unterstützung auch für Kulturschaffende.

Aber das hat in Ihrer Wahrnehmung nicht gereicht?

Wenn ich mich mit den Leuten unterhalte,

dann hat es nicht ganz gereicht.

Es hat geholfen, kam sehr spät.

Es war undurchsichtig, zu welchem Zeitpunkt es günstig ist,

die Ohren offen zu haben.

Man musste darauf zugehen und da was für machen.

Ich fand es ein bisschen zu spät.

Ich kenne viele, die aus der Branche gewechselt sind.

Die kommen wohl nicht mehr zurück.

Das finde ich sehr schade.

Was ist mit denen, die bei Ihnen hinter der Bühne arbeiten?

Wenn Sie auf Tour gehen wollen – vielleicht müssen Sie absagen ...

Ich weiß es gerade nicht.

Man merkt, dass es mit den Tickets ein bisschen stagniert.

Ich hab den Musikern eine Tour-Ausfall-Gage gezahlt.

Die haben sich sehr gefreut.

Sie hatten mit der Tour und dem Geld gerechnet.

Da geht das Auto kaputt,

und man plant, das mit der Tour wieder reinzuholen.

Und wir haben ein Konzert für die Helfer, Roadies gespielt,

für die Techniker, damit die was haben.

Da haben zwei Leute das Geld zurückgegeben:

"Clueso, ich komme klar!"

Das fand ich auch cool.

Aber die anderen haben es natürlich genommen,

die es gebraucht haben.

Als Sie nicht auftreten konnten, haben Sie ein neues Album gemacht.

Interessanterweise geht es da sehr viel, vor allem, ums Feiern.

Um Tanzen, Reisen, Unterwegssein.

Mit Sehnsucht ist das wahrscheinlich so.

Das ist wie das Schallloch einer Gitarre.

Das schwingt mit.

Ich hatte total Bock auf Energie.

Ich hab bei Produzenten immer das Instrument gewählt,

das Energie hat.

Auch die Gäste im Studio, Andreas Bourani und andere:

Die hatten alle Bock auf Energie.

Das hat alles auch ein bisschen Fernweh.

Und Grundenergie.

Wann schreibt Clueso einen Song zu Ehren von Inspektor Clouseau?

Kommt der Name über den Rosaroten Panther?

Den habe ich wirklich von Inspektor Clouseau bekommen.

Von den alten Peter-Sellers-Filmen, weil ich sehr tollpatschig bin.

Ich habe den Namen angenommen.

Gibt es mal einen Song über den?

Eigentlich nicht, ich wollte immer mein eigener Clueso sein.

Wir bedanken uns herzlich für den Besuch im Studio.

Wir kommen zum EU-Gipfel.

Dort wurde jene Frau verabschiedet, die 16 Jahre dabei war.

Vielleicht nicht von allen Kollegen immer gemocht,

sehr wohl aber geschätzt, v.a. für ihr Stehvermögen.

Und Verhandlungsgeschick.

Luxemburgs Premier nannte sie eine Kompromissmaschine.

Stehend applaudierten sie Angela Merkel,

ohne die ein Gipfel sei wie Rom ohne den Vatikan.

So Ratspräsident Charles Michel.

Ob die Antwort der Kanzlerin,

es sei ihr "immer ein Vergnügen gewesen", der Wahrheit entspricht.

Das kann unser Europa-Korrespondent Markus Preiß berichten,

der diesen letzten Gipfel mit Merkel beobachtet.

Markus, war ihr ein wenig wehmütig zumute?

Wenn das so war, hat sie sich bemüht, das nicht zu zeigen.

Sie wollte kein großes Brimborium um ihren Abschied.

Auch auf der Pressekonferenz hat sie nur ein Augenzwinkern gehabt.

Mit ihrer Erfahrung hat sie gemerkt:

Es war ein spezieller Moment.

Kaum jemand wurde mit so großer Aufmerksamkeit verabschiedet.

Bis hin zu der Grußbotschaft von Obama.

Inhaltlich wurden sehr ernste Themen besprochen,

Flucht und Migration.

Und es ging darum, wie man mit Flüchtlingen

aus Belarus umgehen soll. Wie denn?

Das Spannende ist:

Die Flüchtlinge kommen in Ländern an,

die dachten, sie hätten mit dem Thema nichts zu tun.

Entsprechend sagte der belgische Regierungschef:

Wir sind gerne bereit, zu helfen.

Aber denkt bitte daran: Solidarität geht in alle Richtungen.

Konkret ging es um die Finanzierung eines Grenzzauns.

Da gab es große Meinungsverschiedenheiten.

Ursula von der Leyen sprach dagegen.

Es gebe kein Geld für Mauern und Stacheldrähte.

Auch, weil man es damals bei Ungarn abgelehnt hat.

Aber das liberale Dänemark lieferte schon Stacheldraht.

Das Problem beginnt schon da, dass Belarus Migranten

zu Zehntausenden nach Belarus und an die polnische Grenze lockt.

Um sich für Sanktionen zu rächen.

Können da mehr Sanktionen die Lösung sein?

Es geht aus EU-Sicht nicht darum, sich an Lukaschenko zu rächen.

Sondern darum, das Problem zu entschärfen.

Deswegen wird über neue Sanktionen nachgedacht.

Z.B. gegen Unternehmen, die diese Reisen ermöglichen.

Da geht es auch um eine belarussische Airline.

Die hat viele ihrer Flugzeuge aus Irland geleast.

Das wäre bei Sanktionen nicht mehr möglich.

Die EU begreift das Bringen von Flüchtlingen an die Grenze

als hybriden Angriff.

Danke, Markus Preiß.

Was Flüchtenden an der belarussischen Grenze widerfährt,

beschäftigt Europa nicht erst seit gestern.

Dass sie zurückgedrängt werden nach Belarus,

obwohl sie das verbriefte Recht haben, in Polen um Asyl zu bitten.

Immer wieder gibt es Berichte über solche Pushbacks an Europas Grenzen.

Insbesondere Kroatien und Griechenland wird vorgeworfen,

dabei besonders brutal vorzugehen.

Anja Miller über das Schicksal einer Flüchtlingsgruppe,

die aus dem Irak nach Griechenland gelangte

und dort einen Albtraum erlebte.

Das Dorf Vassilitsi im Süden des Peloponnes.

Hier sollen am 22. September 25 Migranten an Land gegangen sein,

Kurden aus dem Nordirak.

Mit einem Boot wollten sie in die EU

und hatten vor der Küste einen Motorschaden.

Das können die Dorfbewohner bezeugen.

Sie haben die Menschen in der Nacht

mit Wasser, Lebensmitteln und trockener Kleidung versorgt.

Hier, auf diesem Feld - und sie haben Fotos gemacht.

Ich sah 12 Flüchtlinge am Boden sitzen.

Es war ein Beamter der Hafenbehörde da.

Später kam die Polizei und weitere Beamte der Hafenbehörde.

Wir rannten los, um ihnen Essen zu bringen.

Ich blieb hier,

weil ich misstrauisch war, was passieren würde.

Die Beamten hätten den Flüchtlingen die Handys abgenommen

und die Dorfbewohner in ihre Häuser geschickt.

Die Migranten sollten angeblich nach Patras.

Gemeindevorsteher Nikostelios Tomaropanagos

erkundigt sich am nächsten Tag nach den Flüchtlingen.

Er erfährt Unglaubliches:

In der Hafenbehörde fand ich drei Beamte vor.

Ich fragte, was mit den Leuten passiert sei.

Einer ergriff das Wort und sagte mir:

"Es gibt keine Leute und keinen Vorfall in Vassilitsi."

Die Menschen, denen sie Wasser und Essen gegeben haben,

soll es nie gegeben haben.

Wir machen einen Flüchtling, Lazo Muhamad Hasan, ausfindig.

Er ist zurück in Erbil.

Er erzählt uns:

Die Küstenwache habe sie nicht nach Patras gebracht,

sondern zurück auf das Boot.

Um 5 Uhr sagte man uns, wir sollen den Anker lichten

und ein Seil am Boot befestigen.

Wir würden an einen sicheren Ort abgeschleppt.

Vier Tage und Nächte hat man uns hin und hergezogen,

bis ein Schiff kam, auf das wir gebracht wurden.

Dort waren andere Migranten von anderen Booten.

Das Schiff habe sie zurück in türkische Gewässer transportiert

und auf Schlauchbooten ausgesetzt.

Die türkische Küstenwache

bestätigt den Vorfall im Video auf ihrer Web-Seite.

Zurück in die Türkei, in einer Nacht-und-Nebel-Aktion,

mit vielen anderen, nachdem sie europäischen Boden betreten hatten?

Die griechischen Behörden nehmen keine Stellung.

Für sie gibt es den Vorfall nicht.

Die Dorfbewohner aber wissen, was sie an dem Tag gesehen haben.

Das Verhältnis zwischen Russland und der NATO gilt als angespannt.

Moskau wertet einen möglichen NATO-Beitritt der Ukraine

als Bedrohung und reagiert mit Truppenverlegungen an die Grenze.

Wie die NATO darauf reagieren will:

Darüber berieten die Verteidigungsminister in Brüssel.

Die Nachrichten mit Julia-Niharika Sen.

Die NATO will ihre militärischen Abwehrfähigkeiten stärken.

Deutschland und 16 weitere Mitgliedstaaten vereinbarten,

bis Mitte 2022 einen Innovationsfonds einzurichten.

Über diesen soll Geld in neue Technologien

wie Hyperschall-Antriebe investiert werden.

Hintergrund sind anhaltende Spannungen mit Russland.

Tausende haben in Berlin für eine ehrgeizigere Klimapolitik

einer Ampelkoalition demonstriert.

Sie folgten einem Aufruf von Fridays for Future und anderen Bündnissen.

Die Aktion steht unter dem Motto "Ihr lasst uns keine Wahl".

Anlass ist der Beginn der Koalitionsverhandlungen

von SPD, Grünen und FDP.

Der Prinzessin-von-Asturien-Preis wurde in Oviedo am Abend verliehen.

In der Kategorie "Wissenschaftliche und Technische Forschung"

ging der Preis u.a. an die Biontech- Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci.

Die Auszeichnung ist bekannt als "Spanischer Nobelpreis":

Benannt nach Leonor, der spanischen Thronfolgerin,

die den Preis auch überreicht.

Er ist dotiert mit jeweils 50.000 Euro.

Bei Dreharbeiten für einen Western gab es einen tödlichen Vorfall.

Der Schauspieler Alec Baldwin erschoss eine Kamerafrau

offenbar aus Versehen mit einer Waffe aus der Requisite.

Auch der Regisseur wurde verletzt.

Es gebe keine Worte, um seinen Schock und seine Trauer auszudrücken,

schrieb Baldwin auf Twitter.

Die Umstände des Vorfalls sind noch unklar.

In Oslo ist ein Munch-Museum eröffnet worden.

77 Jahre nach dem Tod des expressionistischen Malers

werden Hunderte seiner Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde ausgestellt.

U.a. der weltberühmte "Schrei".

Aufsehenerregend ist das 300 Mio. Euro teure Museums-Gebäude

direkt am Oslo-Fjord.

Zum Schluss das Wetter mit Claudia.

Es gibt einen goldenen Oktobersonntag.

In der Nacht ziehen dichte Wolken nach Süden.

Von Nordwesten folgen Schauer.

Im Nordosten ist es trocken und sternenklar.

Im Süden auch.

Es wird ziemlich kalt.

Die nächsten Tage bringen viel Sonnenschein.

Die Nacht zu Sonntag wird aber kalt,

die Nacht zu Montag nicht ganz so frisch.

Vielen Dank.

Hier geht es weiter mit einem tatort.

Da hat unser Gast schon mal bei einer Mörderjagd geholfen.

Heute hilft er uns, beschwingt aus der Sendung zu kommen.

Danke, Clueso.

♪ An allem was man sagt, an allem was man sagt,

ist auch was dran! ♪

Copyright Untertitel: NDR 2021


tagesthemen 22.10.2021, 21:45 Uhr - Ministerpräsidentenkonferenz fordert Regelwerk zum Umgang mit Corona-Maßnahmen

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (22.10.2021)

Heute im Studio: Caren Miosga

Guten Abend.

Es ist der zweite Herbst, in dem Corona unser Leben bestimmt.

Mit den fallenden Blättern steigt die Zahl derer,

die sich infizieren.

Natürlich schauen wir uns die Kurven der Infektionen anders an

als noch im ersten Herbst.

Denn bis zu 80 % der erwachsenen Deutschen

sind laut RKI vollständig geimpft.

Es gibt weniger Schwererkrankte in den Kliniken als 2020.

Doch die Ministerpräsidenten sorgen sich, dass sich das ändert. Але прем’єр-міністри побоюються, що це зміниться.

Sie wollen mitbestimmen,

wenn die epidemische Notlage nicht mehr gelten sollte.

Jan Koch und Carolyn Wissing.

Die Impfzentrum sind zu, das Impfen geht weiter.

Hier im Gesundheitsamt Köln.

Steil nach oben geht es mit der Quote schon länger nicht mehr.

Aktuell stecken sich wieder mehr Menschen an.

Wir hatten einen großen Sprung in der Inzidenz.

Wir werden am Wochenende die Marke 100 knacken.

Das zeigt, dass Infektionen deutlich zunehmen.

Das ist zu erwarten.

Das wird sich leider nicht beruhigen.

Das wird weiter nach oben gehen.

Diese Sorge teilen die Länderchefs.

Geschlossen treten sie deshalb heute auf.

Nichts mehr zu spüren von vergangenen Querelen.

Die Ministerpräsidenten wollen eine solide rechtliche Basis haben,

um Schutzmaßnahmen beizubehalten oder beschließen zu können:

Maskenpflicht, Abstands- und 3G-Regeln.

Wir brauchen einen Mechanismus, eine sichere Rechtsgrundlage.

damit Basis-Schutzmaßnahmen in Herbst und Winter möglich sind.

Die neue und alte Bundesregierung,

der Bundestag, der sich am Dienstag konstituiert:

Die müssen sich dem Thema zuwenden.

Sie müssen eine Grundlage für unser Handeln schaffen.

Gesundheitsminister Spahn hatte die Diskussion angestoßen.

Er sagte, die epidemische Notlage solle Ende November auslaufen.

Das ist die Grundlage aller Maßnahmen.

Heute nennt sein Ministerium Möglichkeiten.

Das Erste ist, die epidemische Notlage zu verlängern.

Man könnte als Zweites das Infektionsschutzgesetz ändern.

Dritte Option wäre, Länderparlamente entscheiden zu lassen,

inwieweit Maßnahmen aufrechterhalten werden.

Letzteres wollen die Länderchefs nicht.

Manche Maßnahmen seien dafür zu einschneidend.

Bei einer Pandemie dieser Größe ist wichtig,

dass der Bund die gesetzliche Grundlage macht.

Dann ist die Rechtssicherheit besser.

Aber in den Ländern

müssen wir unterschiedliche Maßnahmen ergreifen.

Die Länder-Entscheidungen wird Laschet nicht mehr treffen.

Es ist deine letzte Ministerpräsidentenkonferenz

nach 1,5 Jahren Pandemie-Bekämpfung.

Einigkeit und Recht - und jetzt?

Zur Pandemiepolitik zwischen Bund und Ländern

hat Kristin Schwietzer vom MDR diese Meinung:

Was ist die Botschaft der Ministerpräsidenten heute?

Es darf in der Pandemie keinen rechtsfreien Raum geben:

Kein Meilenstein, aber eine wichtige Entscheidung.

Die Corona-Krise, mein Eindruck: Wir haben sie alle schon verdrängt.

Pfleger, Ärzte und Krankenschwestern, auf Intensivstationen,

können das nicht.

Sie sehen jeden Tag Menschen leiden, kämpfen und sterben.

Die Infektionszahlen steigen, Betten werden knapper.

Das Personal ist am Limit.

Mancher hängt den Job lieber an den Nagel.

Auch, weil sich viele nicht impfen lassen wollen.

Zu lange haben sich auch die Ministerpräsidenten

mit Lockerungsübungen beschäftigt.

Zu viel Angst vor Wahlen, Bürgern auf die Füße zu treten.

Wie oft gingen sie zerstritten auseinander.

Erst war der Bund aus Sicht der Länder übergriffig.

Und heute?

Da wünschen sich alle eine einheitliche Regelung.

Wie das funktionieren soll, bleibt offen.

Dabei wäre jetzt Klarheit wichtig.

Eine Regierung ist bald weg, die andere noch nicht da.

Das Parlament muss sich am Dienstag erst zusammenfinden.

Und dazwischen ruft der Gesundheitsminister

das Ende der pandemischen Lage aus.

Da hat Jens Spahn den Ministerhut wohl schon an den Nagel gehängt -

und sich auf Neues konzentriert.

Mal schnell die Pandemie beenden? Das klingt für viele verlockend.

Den Ministerpräsidenten geht das zu weit.

Sie bleiben im Team Vorsicht.

Spahns Vorstoß erteilen sie ganz nebenbei eine Abfuhr.

Das Thema eignet sich nicht für Profilierungsversuche:

Wohl auch eine Botschaft vom Petersberg bei Bonn.

Die Meinung von Kristin Schwietzer.

Es bleiben vorerst zaghafte Schritte

zurück zu einem Alltag, wie wir ihn kannten.

Die Welt der Kultur dreht sich nach Monaten des Darbens wieder,

doch sie strahlt nicht so wie einst.

Viele Musiker haben ihre Konzerte abgesagt.

Die stattfindenden Konzerte müssen auf Regeln abgestimmt werden,

die uneinheitlich sind.

Andreas König war für seine Mittendrin-Reportage

in einem Club in Berlin.

Und traf auf eine Musikszene, die zwar wieder loslegt,

aber mit den Spuren von Corona noch zu kämpfen hat.

Berlin. Einen wunderschönen guten Abend.

Endlich wieder auf der Bühne stehen und das Publikum spüren.

Seit Oktober sind die Musiker der Band Please Madame

aus Österreich wieder in den Klubs unterwegs.

Am Nachmittag bei der Ankunft in Berlin:

Begrüßung durch den Veranstalter.

Man kennt sich, so ist das Konzert zustande gekommen.

Das Badehaus ist eine Station

auf der Tour durch Deutschland und Österreich.

Die war für 2020 geplant.

Wir waren in einem Drive drin, Album und Tour.

Es war der große Plan,

wir machen das ja nicht erst seit gestern.

Wir sind ICE gefahren, und plötzlich war so der Stecker ...

Unser erstes Skype-Meeting war so: He, was machen wir jetzt?

Es ist schon schön,

dass wir wieder in Klubs stehen und Sound checken können.

Da kommen wir her und da leben wir auch ein biss'l.

Seit einem Monat versucht Attila Kiss

auch wieder in so etwas wie Cluballtag zurückzufinden.

Er betreibt das Badehaus seit zehn Jahren.

Corona-Beschränkungen und Personalmangel

machen den Neustart schwierig.

Während der Zwangspause hat sich ein Drittel

des Personals etwas anderes suchen müssen.

Ich muss sagen, ich habe nicht genug Leute.

Ich hoffe, dass das nicht mehr lange dauert,

dass wir das sagen müssen.

Das Konzert von Please Madame ist als 2G-Veranstaltung geplant.

In den Klub dürfen nur Geimpfte und Genesene.

Drinnen sind Maskenpflicht und Abstandsregel aufgehoben.

Anders als bei 3G, wenn auch Getestete Zutritt erhalten.

Dass sie die Entscheidung treffen müssen ob 2 oder 3G:

Da tun sich Klubs und Veranstalter schwer.

Es ist eine Abwägungssache.

Man entscheidet sich von Fall zu Fall

mit dem kompletten Team, was für uns das Beste ist.

Nicht normal ist, dass der Einlass länger dauert.

Dass man sich einscannen muss, dass manchmal Leute nicht sehen,

was die Regeln sind.

Dann sind sie enttäuscht und wir auch,

wir würden gern jeden willkommen hier.

Das ist nicht normal.

Es tut so gut, endlich wieder da zu sein!

Die Euphorie, wieder Konzerte veranstalten und besuchen zu können,

lässt Zweifel in den Hintergrund rücken.

Auch bei David und Sebastian,

es ist ihr erstes Konzert seit Corona.

Man hat schon nachgedacht, ob man herkommen will.

Aber da schon viel Zeit vergangen ist,

hat das schon überwogen.

Dass man sagt, man kommt mal wieder her.

Nach 1,5 Stunden und zwei Zugaben genießt Please Madame den Applaus.

Für die vier Musiker ein gelungener Abend.

Während dieser Show denkt mal 1,5 Stunden lang keiner an Corona.

Ein Gefühl, das noch zwei Wochen anhalten soll.

Dann endet die Tour in Salzburg.

Über die langsam wieder auflebende Musikszene

will ich gleich sprechen:

Mit einem, der in der Pandemie musikalisch nach Antworten suchte.

Der Singer/Songwriter Clueso ist heute zu Gast im Studio.

Kati Obermann mit einem Porträt über einen Bauch- und Kopfkünstler.

Frisör ist er nicht geworden,

der Mann aus Erfurt, der das Understatement liebt.

Aber sein Image als Junge von nebenan gefällt ihm.

Er sei einer, der sich treiben lässt, sagt er:

Vom Leben, das es nach holprigen Starts gut mit ihm meint.

Die Frisierschere

hat Clueso schon vor 20 Jahren an den Nagel gehängt.

Einen Facon kann ich.

Einen Herrenschnitt könnte ich im Schlaf.

Ich hatte einen strengen Meister, hab das gut gelernt.

Inzwischen legen andere Hand an.

Und er ...

♪ Wir sind zusammen groß, wir sind zusammen alt ♪

Er darf erfolgreich sein.

Komponieren, Texten, Hits liefern - manchmal auch Covern.

♪ Immer bin ich dir irgendwie hinterhergefahren ♪

Die Arbeit mit musikalischen Freunden

ist längst zum Bestandteil von Cluesos Kunst geworden.

Ein Dutzend Alben hat er produziert.

Auch auf dem neuen macht er Platz für andere.

Nach dem Motto: Nicht ich - wir sind zurück!

♪ Willkommen zurück

Willkommen zurück ♪

Willkommen im tagesthemen-Studio.

Es ist mir eine Ehre.

"Zurück auf der Erde", heißt es weiter im Song.

Sind Sie als Sänger wieder zurück auf Ihrem Planeten?

Was die Musik und Konzerte angeht? Mhm.

Ich würde sagen, es ist noch ein langer Weg,

bis wir wieder da sind, wo wir waren.

Mir als Musiker ging es gut in der Zeit.

Ich kam über die Runden.

Aber es dauert noch.

Wir spielen jetzt Live-Konzerte, die sind voll, vor allem draußen.

Sie haben im Sommer schon Konzerte gespielt.

Vor Hunderten, Tausenden.

Wir haben vor einigen Tausend gespielt.

Es war krass, das Feeling wieder zu haben.

Es war seltsam, ein bisschen komisch.

Geil war der Bass auf der Bühne.

Ich habe nicht gewusst, dass ich das vermisse.

Und der Applaus, die Resonanz von den Leuten.

Aber es gibt immer Euphorien, und dann bricht es wieder ein.

Mit den Karten etwa, in den Hallen.

Da zuckt es noch nicht richtig.

Schade für die ganze Kultur-Branche.

Wie haben Sie das Publikum erlebt?

Sehr euphorisch.

Vorsichtig, aber doch euphorisch.

Es ging den Leuten wie uns.

Es ist eine seltsame Situation.

Man ist unbeholfen mit der Situation.

Aber alle hatten Bock erst mal,

auf den Live-Konzerten, die wir hatten.

Wird einem bewusst, wie still es vorher war?

Ja ...

Mir als Live-Musiker hat das total gefehlt.

Die Resonanz vom Publikum.

Es gab auch Künstler, die Kabarett oder Comedy machen.

Die konnten nicht viel mit Lärm wegmachen wie ich.

Die brauchten die Interaktion.

Und Künstler haben Konzerte abgesagt.

Helge Schneider.

Hab ich total verstanden aus seiner Sicht.

Weil er die Resonanz brauchte.

Mir ist aufgefallen, dass mir der Applaus gefehlt hat.

Das ändert auch die Setlist auf der Bühne.

Immerhin gibt es wieder Konzerte und Veranstaltungen.

Die Veranstalter können entscheiden:

Lassen sie nur Geimpfte und Genesene ein

oder auch Getestete.

Wie würden Sie entscheiden?

Einerseits will ich nicht, dass die Leute krank werden.

Auf der anderen Seite ist die Idee von Kunst und Musik,

dass alle kommen.

Dass die für alle zugänglich sind.

Sollte überall 3G gelten?

Es ist sehr schwer, uns die Karte zuzuschieben.

Dass man als Künstler die Entscheidung treffen muss.

Dann ist es auch schwierig.

In jedem Bundesland haben wir eine andere Regelung.

Wenn man eine Tour plant, bin ich als Musiker Veranstalter.

Ich habe mit vielen Künstlern gesprochen,

Leuten aus der Kultur-Branche.

Die Unsicherheit, ob die Konzerte voll sind.

Man muss ja mit Vollauslastung planen.

Es ist ja alles kostspielig.

Auf der anderen Seite die unterschiedlichen Vorgaben.

Das macht einen kirre.

Was wäre denn der richtige Weg?

Sollte die Politik bundesweit festlegen, dass 3G gilt?

Was wäre am besten?

Ich weiß es nicht so genau.

Für beide Seiten gibt es quasi Argumente.

Ich bin dafür:

Wer bin ich, dass ich den Leuten vorschreiben soll,

wer kommen soll, wer nicht?

Aber die Leute sollen auch nicht krank werden auf meinen Konzerten.

Wenn die Regierung viel vorschreibt, finden das nicht alle toll.

Kollegen, vor allem Schauspieler und Regisseure,

die haben sich mitten in der Pandemie mal bemerkbar gemacht.

In Internet-Videos haben sie die Maßnahmen drastisch kritisiert.

Hatten Sie Verständnis dafür?

Ich habe es nicht kapiert.

Vielleicht hätte man einen Beipackzettel dazu liefern müssen.

Ich habe es einfach nicht verstanden.

Sie wollten mit extremer Ironie die Corona-Maßnahmen kritisieren.

Das ist bei mir nicht so angekommen.

Vielleicht ist es auch nicht so schlau gewesen.

Das ist ein sensibles Thema.

Das muss man auch sensibel behandeln.

Dahinter steckt eine Logik.

Keiner hat Bock darauf, völlig logisch.

Keiner hat Bock, eine Maske zu tragen.

Wir machen das aus einem bestimmten Grund.

Andererseits bin ich Musiker.

Ich haue nicht sofort drauf, wenn einer mal Blödsinn labert.

Wenn Künstler allgemein Probleme mit Autoritäten haben,

wenn sich das in ihrer Biografie durchzieht.

Da haue ich nicht sofort drauf.

Ich fand es nicht schlau.

Sie haben sich zu Beginn der Pandemie, März 2020,

engagiert in einer Kampagne des Gesundheitsministeriums:

#Wirbleibenzuhause.

Waren Sie seither damit zufrieden, was die Regierung gemacht hat?

Jein.

Es ist so, von Mensch zu Mensch fehlt mir,

dass man eine langfristige Planungssicherheit hat.

Gerade in meinem Bereich.

Da muss ich für viele sprechen, die da ihre Jobs haben.

Es beginnt beim Busfahrer und hört bei den Leuten an der Bar auf.

Da ist es schwierig, am Anfang zu hören,

dass man nicht systemrelevant ist.

Ein harter Schlag.

Ich habe ein anderes Bild von Kultur und Kunst.

Dass es überall anders ist, das nervt.

Es gab schon Unterstützung auch für Kulturschaffende.

Aber das hat in Ihrer Wahrnehmung nicht gereicht?

Wenn ich mich mit den Leuten unterhalte,

dann hat es nicht ganz gereicht.

Es hat geholfen, kam sehr spät.

Es war undurchsichtig, zu welchem Zeitpunkt es günstig ist,

die Ohren offen zu haben.

Man musste darauf zugehen und da was für machen.

Ich fand es ein bisschen zu spät.

Ich kenne viele, die aus der Branche gewechselt sind.

Die kommen wohl nicht mehr zurück.

Das finde ich sehr schade.

Was ist mit denen, die bei Ihnen hinter der Bühne arbeiten?

Wenn Sie auf Tour gehen wollen – vielleicht müssen Sie absagen ...

Ich weiß es gerade nicht.

Man merkt, dass es mit den Tickets ein bisschen stagniert.

Ich hab den Musikern eine Tour-Ausfall-Gage gezahlt.

Die haben sich sehr gefreut.

Sie hatten mit der Tour und dem Geld gerechnet.

Da geht das Auto kaputt,

und man plant, das mit der Tour wieder reinzuholen.

Und wir haben ein Konzert für die Helfer, Roadies gespielt,

für die Techniker, damit die was haben.

Da haben zwei Leute das Geld zurückgegeben:

"Clueso, ich komme klar!"

Das fand ich auch cool.

Aber die anderen haben es natürlich genommen,

die es gebraucht haben.

Als Sie nicht auftreten konnten, haben Sie ein neues Album gemacht.

Interessanterweise geht es da sehr viel, vor allem, ums Feiern.

Um Tanzen, Reisen, Unterwegssein.

Mit Sehnsucht ist das wahrscheinlich so.

Das ist wie das Schallloch einer Gitarre.

Das schwingt mit.

Ich hatte total Bock auf Energie.

Ich hab bei Produzenten immer das Instrument gewählt,

das Energie hat.

Auch die Gäste im Studio, Andreas Bourani und andere:

Die hatten alle Bock auf Energie.

Das hat alles auch ein bisschen Fernweh.

Und Grundenergie.

Wann schreibt Clueso einen Song zu Ehren von Inspektor Clouseau?

Kommt der Name über den Rosaroten Panther?

Den habe ich wirklich von Inspektor Clouseau bekommen.

Von den alten Peter-Sellers-Filmen, weil ich sehr tollpatschig bin.

Ich habe den Namen angenommen.

Gibt es mal einen Song über den?

Eigentlich nicht, ich wollte immer mein eigener Clueso sein.

Wir bedanken uns herzlich für den Besuch im Studio.

Wir kommen zum EU-Gipfel.

Dort wurde jene Frau verabschiedet, die 16 Jahre dabei war.

Vielleicht nicht von allen Kollegen immer gemocht,

sehr wohl aber geschätzt, v.a. für ihr Stehvermögen.

Und Verhandlungsgeschick.

Luxemburgs Premier nannte sie eine Kompromissmaschine.

Stehend applaudierten sie Angela Merkel,

ohne die ein Gipfel sei wie Rom ohne den Vatikan.

So Ratspräsident Charles Michel.

Ob die Antwort der Kanzlerin,

es sei ihr "immer ein Vergnügen gewesen", der Wahrheit entspricht.

Das kann unser Europa-Korrespondent Markus Preiß berichten,

der diesen letzten Gipfel mit Merkel beobachtet.

Markus, war ihr ein wenig wehmütig zumute?

Wenn das so war, hat sie sich bemüht, das nicht zu zeigen.

Sie wollte kein großes Brimborium um ihren Abschied.

Auch auf der Pressekonferenz hat sie nur ein Augenzwinkern gehabt.

Mit ihrer Erfahrung hat sie gemerkt:

Es war ein spezieller Moment.

Kaum jemand wurde mit so großer Aufmerksamkeit verabschiedet.

Bis hin zu der Grußbotschaft von Obama.

Inhaltlich wurden sehr ernste Themen besprochen,

Flucht und Migration.

Und es ging darum, wie man mit Flüchtlingen

aus Belarus umgehen soll. Wie denn?

Das Spannende ist:

Die Flüchtlinge kommen in Ländern an,

die dachten, sie hätten mit dem Thema nichts zu tun.

Entsprechend sagte der belgische Regierungschef:

Wir sind gerne bereit, zu helfen.

Aber denkt bitte daran: Solidarität geht in alle Richtungen.

Konkret ging es um die Finanzierung eines Grenzzauns.

Da gab es große Meinungsverschiedenheiten.

Ursula von der Leyen sprach dagegen.

Es gebe kein Geld für Mauern und Stacheldrähte.

Auch, weil man es damals bei Ungarn abgelehnt hat.

Aber das liberale Dänemark lieferte schon Stacheldraht.

Das Problem beginnt schon da, dass Belarus Migranten

zu Zehntausenden nach Belarus und an die polnische Grenze lockt.

Um sich für Sanktionen zu rächen.

Können da mehr Sanktionen die Lösung sein?

Es geht aus EU-Sicht nicht darum, sich an Lukaschenko zu rächen.

Sondern darum, das Problem zu entschärfen.

Deswegen wird über neue Sanktionen nachgedacht.

Z.B. gegen Unternehmen, die diese Reisen ermöglichen.

Da geht es auch um eine belarussische Airline.

Die hat viele ihrer Flugzeuge aus Irland geleast.

Das wäre bei Sanktionen nicht mehr möglich.

Die EU begreift das Bringen von Flüchtlingen an die Grenze

als hybriden Angriff.

Danke, Markus Preiß.

Was Flüchtenden an der belarussischen Grenze widerfährt,

beschäftigt Europa nicht erst seit gestern.

Dass sie zurückgedrängt werden nach Belarus,

obwohl sie das verbriefte Recht haben, in Polen um Asyl zu bitten.

Immer wieder gibt es Berichte über solche Pushbacks an Europas Grenzen.

Insbesondere Kroatien und Griechenland wird vorgeworfen,

dabei besonders brutal vorzugehen.

Anja Miller über das Schicksal einer Flüchtlingsgruppe,

die aus dem Irak nach Griechenland gelangte

und dort einen Albtraum erlebte.

Das Dorf Vassilitsi im Süden des Peloponnes.

Hier sollen am 22. September 25 Migranten an Land gegangen sein,

Kurden aus dem Nordirak.

Mit einem Boot wollten sie in die EU

und hatten vor der Küste einen Motorschaden.

Das können die Dorfbewohner bezeugen.

Sie haben die Menschen in der Nacht

mit Wasser, Lebensmitteln und trockener Kleidung versorgt.

Hier, auf diesem Feld - und sie haben Fotos gemacht.

Ich sah 12 Flüchtlinge am Boden sitzen.

Es war ein Beamter der Hafenbehörde da.

Später kam die Polizei und weitere Beamte der Hafenbehörde.

Wir rannten los, um ihnen Essen zu bringen.

Ich blieb hier,

weil ich misstrauisch war, was passieren würde.

Die Beamten hätten den Flüchtlingen die Handys abgenommen

und die Dorfbewohner in ihre Häuser geschickt.

Die Migranten sollten angeblich nach Patras.

Gemeindevorsteher Nikostelios Tomaropanagos

erkundigt sich am nächsten Tag nach den Flüchtlingen.

Er erfährt Unglaubliches:

In der Hafenbehörde fand ich drei Beamte vor.

Ich fragte, was mit den Leuten passiert sei.

Einer ergriff das Wort und sagte mir:

"Es gibt keine Leute und keinen Vorfall in Vassilitsi."

Die Menschen, denen sie Wasser und Essen gegeben haben,

soll es nie gegeben haben.

Wir machen einen Flüchtling, Lazo Muhamad Hasan, ausfindig.

Er ist zurück in Erbil.

Er erzählt uns:

Die Küstenwache habe sie nicht nach Patras gebracht,

sondern zurück auf das Boot.

Um 5 Uhr sagte man uns, wir sollen den Anker lichten

und ein Seil am Boot befestigen.

Wir würden an einen sicheren Ort abgeschleppt.

Vier Tage und Nächte hat man uns hin und hergezogen,

bis ein Schiff kam, auf das wir gebracht wurden.

Dort waren andere Migranten von anderen Booten.

Das Schiff habe sie zurück in türkische Gewässer transportiert

und auf Schlauchbooten ausgesetzt.

Die türkische Küstenwache

bestätigt den Vorfall im Video auf ihrer Web-Seite.

Zurück in die Türkei, in einer Nacht-und-Nebel-Aktion,

mit vielen anderen, nachdem sie europäischen Boden betreten hatten?

Die griechischen Behörden nehmen keine Stellung.

Für sie gibt es den Vorfall nicht.

Die Dorfbewohner aber wissen, was sie an dem Tag gesehen haben.

Das Verhältnis zwischen Russland und der NATO gilt als angespannt.

Moskau wertet einen möglichen NATO-Beitritt der Ukraine

als Bedrohung und reagiert mit Truppenverlegungen an die Grenze.

Wie die NATO darauf reagieren will:

Darüber berieten die Verteidigungsminister in Brüssel.

Die Nachrichten mit Julia-Niharika Sen.

Die NATO will ihre militärischen Abwehrfähigkeiten stärken.

Deutschland und 16 weitere Mitgliedstaaten vereinbarten,

bis Mitte 2022 einen Innovationsfonds einzurichten.

Über diesen soll Geld in neue Technologien

wie Hyperschall-Antriebe investiert werden.

Hintergrund sind anhaltende Spannungen mit Russland.

Tausende haben in Berlin für eine ehrgeizigere Klimapolitik

einer Ampelkoalition demonstriert.

Sie folgten einem Aufruf von Fridays for Future und anderen Bündnissen.

Die Aktion steht unter dem Motto "Ihr lasst uns keine Wahl".

Anlass ist der Beginn der Koalitionsverhandlungen

von SPD, Grünen und FDP.

Der Prinzessin-von-Asturien-Preis wurde in Oviedo am Abend verliehen.

In der Kategorie "Wissenschaftliche und Technische Forschung"

ging der Preis u.a. an die Biontech- Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci.

Die Auszeichnung ist bekannt als "Spanischer Nobelpreis":

Benannt nach Leonor, der spanischen Thronfolgerin,

die den Preis auch überreicht.

Er ist dotiert mit jeweils 50.000 Euro.

Bei Dreharbeiten für einen Western gab es einen tödlichen Vorfall.

Der Schauspieler Alec Baldwin erschoss eine Kamerafrau

offenbar aus Versehen mit einer Waffe aus der Requisite.

Auch der Regisseur wurde verletzt.

Es gebe keine Worte, um seinen Schock und seine Trauer auszudrücken,

schrieb Baldwin auf Twitter.

Die Umstände des Vorfalls sind noch unklar.

In Oslo ist ein Munch-Museum eröffnet worden.

77 Jahre nach dem Tod des expressionistischen Malers

werden Hunderte seiner Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde ausgestellt.

U.a. der weltberühmte "Schrei".

Aufsehenerregend ist das 300 Mio. Euro teure Museums-Gebäude

direkt am Oslo-Fjord.

Zum Schluss das Wetter mit Claudia.

Es gibt einen goldenen Oktobersonntag.

In der Nacht ziehen dichte Wolken nach Süden.

Von Nordwesten folgen Schauer.

Im Nordosten ist es trocken und sternenklar.

Im Süden auch.

Es wird ziemlich kalt.

Die nächsten Tage bringen viel Sonnenschein.

Die Nacht zu Sonntag wird aber kalt,

die Nacht zu Montag nicht ganz so frisch.

Vielen Dank.

Hier geht es weiter mit einem tatort.

Da hat unser Gast schon mal bei einer Mörderjagd geholfen.

Heute hilft er uns, beschwingt aus der Sendung zu kommen.

Danke, Clueso.

♪ An allem was man sagt, an allem was man sagt,

ist auch was dran! ♪

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