Aktie, ETF & Fonds: Kann ich damit finanziell unabhängig werden? | Y-Kollektiv
Finanzielle Unabhängigkeit im Alter klingt langweilig,
geht auf Insta aber gerade ziemlich steil.
Wenn ihr sagt, ihr habt keinen Bock auf ETFs, dann ab damit in Aktien.
Was für Aktien? Wir haben tausende Aktien.
Auch mich beschäftigt dieses Thema gerade sehr.
Ich habe geglaubt, wenn ich arbeiten gehe, wenn ich einigermaßen okay verdiene
und in die Rentenkasse einzahle, hab ich halt später auch eine Rente,
von der ich leben kann. Aber Pustekuchen.
Jeder 5. in Deutschland ist von Altersarmut bedroht.
Und die gesetzliche Rente reicht meistens hinten und vorne nicht.
Ich denke mir, was habe ich mein ganzes Leben lang gemacht?
Gerade wir Frauen haben es im Alter besonders schwer,
aber muss das immer so sein?
Ich treffe Frauen, die das nicht hinnehmen wollen
und sogar noch einen Schritt weiter gehen:
Zu sagen, das Geld ist safe da und ich mache die Dinge,
die mir nur noch Freude bereiten.
Und das ist für mich diese finanzielle Unabhängigkeit, die ich mit 40 erreicht haben will.
Aber mit 40 aufhören zu arbeiten, kann das wirklich klappen?
In diesem Film will ich rausfinden, wie ich es schaffen kann,
auch im Alter ohne Geldsorgen zu leben.
Wer hat schon Bock, sich Gedanken über die eigene Rente zu machen?
Ich auf gar keinen Fall.
Bis ich mir vor einem Jahr diese Renteninformation
genauer durchgelesen habe.
Das ist ein Brief der gesetzlichen Rentenversicherung. Bekommen wir einmal im Jahr.
Da steht eine Prognose drauf und meine Prognose lautet 270 Euro.
Es ist jedes Mal ein Schocker diese Zahl zu sagen.
270 Euro im Monat, wie soll das reichen? Muss ich das einfach so hinnehmen?
Mit dieser Frage beschäftige ich mich schon seit über einem Jahr.
Ich bin selbstständig, habe ein Kind und bin Quereinsteigerin - an sich normal,
für meine Rente aber katastrophal.
Deshalb habe ich einen Finanzkurs gemacht, Bücher gelesen und habe mich mit Aktien auseinandergesetzt.
Am Anfang hat mich das ganz schön Überwindung gekostet.
Über Instagram habe ich dann Frauen gesucht, die sich mit dem Thema
finanzielle Unabhängigkeit beschäftigen.
Der Kanal “Aktien für Frauen” ist mir dabei besonders aufgefallen:
Mittwoch 20 Uhr wird es wieder hier einen Livestream auf Aktien für Frauen geben.
Das ist Jenny.
Sie ist 30, investiert seit 3 Jahren in Aktien und will mit 40 in Rente gehen.
Klingt gut, aber wie soll das klappen?
Ich treffe sie in Leipzig.
Vorher sind wir alle negativ auf Corona getestet worden.
Hallo, ich hab den Test gemacht. Es war schrecklich, alles gut.
Jenny arbeitet als selbstständige Grafikerin und Redakteurin.
Um ihr Ziel zu erreichen, mit 40 finanziell frei zu sein ,
legt sie einen Teil ihres Geldes in Aktien an
und versucht parallel, ihre Ausgaben möglichst gering zu halten.
Und das in jeder erdenklichen Situation. Sie zeigt mir einige ihrer Spartricks.
Wenn man diese ganzen Kleiderbügel einfach nicht richtig und so falsch rum einhängt.
Und du hast dieses Teil getragen,
dann hängst du es dir dann wieder richtig rum rein.
Aha.
Und wenn du dir dann einfach ein Termin machst einmal im Jahr und siehst, der Kleiderbügel
hängt falsch rum,
der Kleiderbügel hängt falsch, der Kleiderbügel hängt falsch.
Und das heißt ja, du hast diese Teile rund 365 Tage nicht getragen,
also können sie raus.
Du ziehst sie ein ganzes Jahr nicht an.
Wenn es natürlich dein Abendkleid ist, dann ist das was anderes.
Das ist ein ganz toller Trick von meiner Oma gewesen.
Die hat früher in der Nachkriegszeit einfach das Wasser immer aufgesammelt.
Das mache ich jetzt auch so, schon seit vielen, vielen Jahren.
Und ich schaffe es damit tatsächlich auch immer,
meine Nebenkostenabrechnung im Jahr einfach zu drücken,
weil ich einfach nicht so viel Wasser verbrauche.
Jenny stellt dafür einfach eine Schale unter ihren Wasserhahn
und fängt so das Wasser aus dem tropfenden Hahn auf.
Auch so Salat und so. Was du da ja an Wasser verschwendest,
das wird einmal durch geschleudert und dann kommt es rein
und dann ist es einfach perfekt dafür.
Auch das Wasser vom Salat kommt da rein.
Genau das nehme ich dann meistens zum Blumen gießen oder so.
Okay. Also da gucke ich dann.
Also alles möchte ich natürlich auch nicht trinken,
aber selbst dafür reicht es.
Die Schüssel ist dann so voll mit Wasser.
Also auch von dem hier. Ja, da sieht Mans, da sieht man's.
Wir wollen einen Tee trinken. Komm doch raus!
Um ganz genau nachvollziehen zu können, für was Jenny im Alltag wie viel Geld ausgibt,
benutzt sie eine Haushaltsbuch-App:
Da kann man ganz prima seine ganzen Ausgaben eintragen und die tracken,
um mir wirklich auch zu zeigen,
bin ich jetzt eigentlich noch gut dabei
oder müsste ich mal wieder ein bisschen mehr sparen?
Ideal, wirklich, liebe ich.
Was ich auch richtig toll finde, um auch mal wieder zu sparen
und sich trotzdem was Gutes zu tun, ist dieses too good too go.
Und da geht man einfach hin mit seiner Tupperdose und bekommt für jetzt hier in dem Fall 3,20 Euro
was sonst 6 Euro kosten würde.
Ein richtig, richtig tolles Menü.
Jenny wirkt auf mich ganz schön diszipliniert was ihre Finanzen angeht,
aber das war auch nicht immer so.
So richtig beschäftigt sie sich erst damit,
seit sie sich selbstständig gemacht hat.
Das heißt, ich musste überlegen, wie stelle ich mich eigentlich fürs Alter auf?
Und dann gibt es ja auch diese Zusatzversicherungen, die man abschließen kann.
Dieses typische Riester, Rürup und alles. Und das hat mir irgendwie alles nicht gepasst.
Und dann bin ich über ETFs und Aktien gestolpert und dachte natürlich, wie viele auch:
Gott, das ist ja so Hexenzeug.
Das kannst du ja nur machen, wenn du schon vermögend bist.
Das machen meistens alte weiße Männer.
Ich kann das erst recht nicht, weil ich bin ja auch ganz schlecht in Mathe.
Kurzer Börsen-Crashkurs: ETFs sind börsengehandelte Investement-Fonds,
die man sich wie eine Pralinenschachtel
aus vielen verschiedenen Einzelaktien vorstellen kann.
Darin können mehr als 1.000 Stück sein.
Weil es so viele sind, ist das Risiko eines Totalverlustes relativ gering.
da man nicht alles auf ein einziges Unternehmen setzt.
In einzelne Aktien zu investieren ist riskanter, aber die Gewinne können höher sein.
Wie bist du vorher mit Geld umgegangen? Warst du schon immer so eine Money-Lady?
In dem Fall schon. Allerdings eher so die Mega-Shopping-Queen.
Also ich hab so gut wie alles auf den Kopf gehauen.
Bei mir galt immer das Credo am Ende des Geldes noch so viel Monat da,
dann die absolute Katastrophe und so bin ich damals echt mit Geld umgegangen.
Also da wär gar nicht so viel übrig geblieben, was ich investieren hätte können.
Und ich merke aber, je weniger ich kaufe, desto glücklicher macht mich das, desto zufriedener.
Weil ich die Sachen auch komplett anders wertschätze, weil es ist ja auch immer diese Frage am Ende:
Brauche ich das wirklich und warum möchte ich das jetzt eigentlich kaufen?
Ich finde es bewundernswert, wie diszipliniert Jenny ist,
aber für mich wäre vieles im Alltag nicht wirklich gut umsetzbar.
Sie hat aber auch ein sehr ehrgeiziges Ziel, das sie verfolgt:
Mit 40 will sie 800.000 Euro angelegt haben.
Das ist für mich halt so, dieses Ziel zu sagen, das Geld ist safe da.
Und ich mache die Dinge, die mir nur noch Freude bereiten.
Und das ist für mich diese finanzielle Unabhängigkeit, die ich mit 40 erreicht haben möchte,
Die du theoretisch auch hast, wenn du in Rente gehst.
Genau. Aber dann erst mit 67 finden. - Genau.
Das ist ja immer das, was ganz viele sagen.
Wenn ich in Rente bin, dann mache ich das und das will ich nicht.
Ich möchte das mit 40 machen.
Um ihr Ziel zu erreichen, setzt Jenny darauf, mit 40 Jahren aus den Gewinnen ihrer Aktien
leben zu können.
Ich will wissen, wie das konkret funktionieren kann,
wenn ich mit 40 monatlich
zum Beispiel 2.000 Euro zum Leben haben will.
Du brauchst 600.000 Euro, damit du überhaupt davon leben kannst.
Wenn du 2000 Euro an Ausgaben hast.
Genau. Wenn du einen anderen Betrag willst, musst du es wiederum erst berechnen.
Und davon kannst du dann, wenn du dir jedes Jahr 4 Prozent entnimmst,
das sind die 24 000 Euro, dann kannst du davon 30 Jahre leben.
So ist das im Prinzip aufgebaut.
Also das Ziel, wenn ich 2.000 Euro Ausgaben habe,
ist mein Ziel 600.000 Euro.
Genau.
Aber auch nicht auf den auf dem Konto, sondern sie müssen angelegt sein.
Sie müssen unbedingt angelegt werden, weil sonst funktioniert das nicht,
weil man geht davon aus, dass diese 4 Prozent eben durch die Gewinne aus Aktien
und Wertpapieren wieder reinkommen.
Klingt für mich nach ganz schön viel Rechnerei.
Aber ohne sich einmal gründlich mit Aktienkursen,
ETFs und Wertpapieren zu beschäftigen, geht es auch nicht.
Jenny nimmt mich mit zu einem Supermarkt,
der Lebensmittel von großen Supermarktketten ankauft,
die da ansonsten weggeschmissen werden würden. Hier macht sie einmal im Monat einen Großeinkauf.
Also hoffe ich, dass wir heute mal ein paar gute Schnäppchen haben.
Ja, also ganz oft ist es so, da kaufe ich gar nichts,
weil sie einfach nichts für mich haben.
Und manchmal, da muss ich gefühlt zweimal mit dem Fahrrad fahren, weil irgendwie alles
reduziert ist.
Genau.
4,80. Euro. Das ist zu teuer.
Ja. Das könnte ich ja selber machen. Genau.
Also wenn es irgendwie 2,80 Euro gekostet hätte, hätte ich gesagt ja.
Aber 4,80 Euro nehmen wir nicht.
Nein, das nehmen wir nicht. Zwei Euro, nicht gespart.
Wollte ich gerade sagen.
Die nehme ich mit. Zwei Joghurt 1 Euro.
Also ich glaube, ich würde mir nicht die Zeit nehmen,
extra wohin zu fahren und zu gucken,
ob es was gibt oder nicht, sondern ich will in den Supermarkt gehen
und wissen:
Okay, ich krieg meine Zucchini, krieg meinen Parmesan.
Ich kriege meine Sachen.
Hauptsächlich, wenn er weiter weg ist, würde ich es nicht machen
Ich hab noch was supertolles gefunden: 6 Stück für einen Euro.
Das ist Joghurt. - Das ist Soja-Joghurt
Super. - Also perfekt.
Dann nehme ich meine Joghurt zurück.
Ich glaube, normal hätten sie 60 Cent gekostet und jetzt für 6 Stück einen Euro.
Also richtig gut. Auf jeden Fall gespart. Ja, sehr gut.
Für einen Großeinkauf gibt Jenny einmal im Monat rund 200 Euro aus.
Bei mir ist das wesentlich mehr.
Durch ihre geringen Ausgaben schafft sie es, monatlich eine vierstellige Summe zu investieren.
Davor habe ich echt Respekt – aber ich glaube, so radikal auf die eigenen
Finanzen zu achten,
das können die wenigsten von uns.
Auch mir ist es lange schwer gefallen, monatlich einen Betrag beiseite zu packen,
mittlerweile schaffe ich es aber, jeden Monat 300 Euro zu sparen.
Ich frag mich aber, ob das reicht, um als Seniorin keine Geldsorgen zu haben.
Um das herauszufinden, treffe ich in München Margarethe.
Hallo! - Hallo!
Margarethe ist 36 und arbeitet hauptberuflich als Finanzbloggerin.
Mit ihrem Blog „Fortunalista“ zeigt sie auf Insta
und in Online-Kursen anderen Frauen
mögliche Wege aus der Altersarmut.
Auch heute sind wir alle negativ auf Corona getestet worden.
Und irgendwann hab ich mir auch gedacht, ich muss irgendwas tun.
Habe dann auch irgendwie mich eingelesen. Rentenlücke, Rentenniveau sinkt usw…
Altersarmut steigt. Da hab ich gedacht: fuck.
Ich habe mich damit mit den Themen noch nie befasst,
weil ich hab geglaubt, wenn ich irgendwie arbeiten gehe,
wenn ich einigermaßen okay verdiene und in die Rentenkasse einzahle,
hab ich halt später auch eine Rente, von der ich leben kann.
Aber Pustekuchen, ist halt nicht.
Und irgendwann saß ich mit Freundin abends zusammen bei einem Glas Wein oder zwei.
Und da hab ich mal gefragt so:
Ja, aber sag mal, was macht ihr denn mit eurem Geld?
Spart ihr das oder habt ihr schon Altersvorsorge?
Und die haben mich angeschaut, als ob ich keine Ahnung was erzählt hätte.
Also waren total geschockt, wie du willst jetzt über Geld sprechen?
Das kenne ich auch.
In meinem Freundeskreis wurde auch lange nicht über Geld geredet.
Irgendwie ist das für die meisten immer noch ein Tabuthema.
Wird echt Zeit, dass sich das ändert.
Ich zeige Margarethe meinen Rentenbescheid. Zur Erinnerung:
Stand jetzt hätte ich mit 67 eine Rente von 270 Euro.
Erklär mir, was das hier alles bedeutet.
Ja, das ist dein bisheriger Anspruch, den du jetzt hättest.
Das ist das, was du dir erarbeitet hast.
Es ist so peinlich.
Ich schäme mich total,
also dass du diese unglaublich niedrigen Zahlen lesen musst.
Und ja, ich denke mir, was hab ich mein ganzes Leben lang gemacht?
Aber da kommen wir wieder zurück zu deiner Frage,
die du vorhin hattest.
Warum reden die Leute nicht über Geld? Warum wollen sie sich damit befassen?
Weil das hat entweder irgendwie Scham dabei oder da ist Neid dabei.
Also man denkt immer, diese Summe hat irgendwas mit dir zu tun oder so,
es ist ja nicht ein Wert, der irgendwie einen Menschen ausdrückt.
Es ist halt einfach die Summe, die du bis jetzt erarbeitet hast.
Was ich vor allem spannend finde tatsächlich ist nämlich diese Zahl.
Das sind nämlich die Entgeltpunkte oder die Rentenpunkte.
Oh Gott, einer!
1,46 sagen wir mal.
Wie viel muss man sammeln?
Ja man geht immer so vom Eck-Rentner oder Standard Rentner aus.
Und da sollte man 45 Punkte haben, aber das schaffen tatsächlich die wenigsten
und die wenigsten Frauen vor allem schaffen das.
Man geht aber davon aus, dass das der durchschnittliche Rentner
und die durchschnittliche Rentnerin eben auch auf 45 Punkte kommt
und dann auch eine Rente hat,
von der man ein bisschen gut leben kann.
Was bedeutet 45 Punkte? Was muss man dafür machen?
Um diese 45 Punkte zu sammeln?
Das wird sozusagen gemessen am Durchschnittsgehalt.
Das waren jetzt 2020, 40.551 Euro brutto.
Und letztendlich ist es wie so eine Stempelkarte von Starbucks oder so.
Du musst halt immer zur Rentenversicherung gehen
und gucken, dass du deinen Punkt bekommst,
damit du am Ende eben auch eine einigermaßen gute Rente hast.
Aber genau das ist ja das Problem unserer Rente,
weil wer hat auch so einen Lebenslauf.
Also wer fängt denn irgendwo an und arbeitet dann durch
und kriegt dann auch immer dieses Durchschnittsgehalt.
Gerade eben Frauen. Deswegen ist mir auch dieses Thema so wichtig.
Irgendwann kommen halt Kinder und in Deutschland ist es immer noch so,
dass meistens dann die Frau zurücktritt, Zuhause bleibt,
in Teilzeit dann nur noch arbeitet.
Margarethe findet, das Thema Rente und finanzielle Bildung
müsste schon in den Schulen behandelt werden.
Denn Hand aufs Herz, wer von euch blickt da so richtig durch?
Und jetzt kommt der Moment der Wahrheit:
Margarethe rechnet mir mithilfe eines online frei zugänglichen Vorsorgerechners aus,
ob meine Strategie, 300 Euro monatlich in ETFs anzulegen reicht,
um auch im Alter gut leben zu können.
Wie verlässlich dieser Rechner ist, kann ich nicht sagen,
aber er ist bei vielen Finanzblogger*innen beliebt.
Wenn du sagst, dass du eine Sparrate von 300 Euro hast, was echt super ist.
Dann hättest du eine regelmäßige, ja eine regelmäßig Kapitalentnahmen von
2300 Euro.
Hey klingt gut. Jetzt muss ich nur noch durchhalten.
Und fast eine halbe Million.
Dass es so viel ist, damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.
Ist aber natürlich auch nur eine Prognose.
Aber zugegeben, 300 Euro monatlich zurückzulegen,
ist für den ein oder anderen auch nicht so leicht.
Margarethe sagt aber, dass es sich auch lohnt, früh mit kleinen Beträgen anzufangen.
Mal angenommen, du hättest angefangen. Du hättest auch kein Startkapital.
Hast mit Null angefangen und hättest jetzt vielleicht
mit einer Sparrate von, sagen wir mal 25 Euro angefangen.
25 Euro im Monat.
Im Monat genau, die du investierst, dann hättest du 480 Euro im Monat,
die du zur Verfügung hättest.
Wenn ihr also mit 25 Jahren anfangen würdet, jeden Monat 25 Euro in ETFs anzulegen,
könntet ihr, wenn alles gut geht,
bis zum Rentenalter rund 95.000 Euro gespart haben.
Daraus könntet ihr euch dann im Alter eine zusätzliche Rente von 480 Euro monatlich
auszahlen lassen.
Was immer krass ist, ist halt dieser Zinseszinseffekt. Also je früher du anfängst, desto stärker
steigen deine Zinsen.
Deswegen ist es auch so wichtig früh anzufangen.
Ich wünschte, das hätte mir mit 25 jemand gesagt.
Aber: es ist nie zu spät anzufangen, sagt Margarethe.
Ihre Strategie ist es, über viele Jahre monatlich
einen ähnlichen hohen Geldbetrag in ETFs zu investieren,
um sich dann im Seniorinnenalter nach und nach
aus dem angelegten Geld eine zusätzliche Rente auszuzahlen.
Jenny, die ja schon mit 40 finanziell frei sein will,
muss dafür mehr Risiken eingehen.
Deshalb setzt sie auch auf Einzelaktien.
Ich will wissen, nach welchen Kriterien sie ihre Aktien auswählt
und ob sie bei gewissen Aktien nicht auch moralische Bedenken hat.
Ich zum Beispiel könnte mir nicht vorstellen, in eine Firma zu investieren, die Waffen herstellt,
obwohl die vermutlich hohe Gewinne erzielen könnte.
Das war bei mir am Anfang auch ein sehr schwieriges Thema,
dieses moralische Handeln.
Solange, wie ich Produkte dieser Marke konsumiere, sehe ich kein Problem darin,
die nicht als Aktien auch zu reinzulegen.
Wie z.B. Shell. Das ist ja immer so ein ganz tolles Beispiel.
Öl, also auch eine sehr bedenkliche Aktie.
Aber ganz viele haben ein Auto und gehen tanken, aber sagen dann ja nee, das ist ja moralisch
überhaupt nicht gut, so eine Aktie im Depot zu haben.
Und das muss man sich halt irgendwie
immer im Hinterkopf behalten, dass eigentlich die Moral ganz woanders anfängt.
Und wir sind ja alle, das muss man sich ja auch mal in Erinnerung rufen,
Kleinstanleger wirklich.
Die großen Tiere spielen ja erst ab, ich weiß nicht. 250.000, 500.000 Euro.
Und da bewegen wir uns ja ganz weit weg.
Noch nicht, noch nicht.
Und mal angenommen, wir wären wirklich Großaktionär, hätten wir auch die Möglichkeit,
Einfluss auf dieses Unternehmen zu nehmen.
Ja, also in 10 Jahren, mit deinem Ziel bist du Großaktionärin
Vielleicht. Das wäre auf jeden Fall... es klingt zumindest sehr toll.
Ich habe, genau wie Jenny, für mich beschlossen, nur in die Aktien von Unternehmen zu investieren,
die ich moralisch für vertretbar halte.
Und wenn die Prognose, die Margarethe für mich ausgerechnet hat, stimmt,
dann fahre ich damit hoffentlich ganz gut.
Aber sich selbst in das Thema Aktien, ETFs und finanzielle Unabhängigkeit einzuarbeiten
kostet Zeit und Energie – wer da nicht mitkommt,
bleibt später vielleicht auf der Strecke.
Deshalb kann auch das nicht die Lösung gegen Altersarmut sein.
Aber es ist vielleicht ein Anfang.
Und habt Ihr euch schon Gedanken gemacht, wie ihr im Alter
ohne Geldsorgen und gut leben könnt? Schreibt's mir gern in die Kommentare.
Ich habe Euch auch ein Video von "Die Frage" verlinkt.
Die haben sich damit beschäftigt, ob ein Leben ohne Geld funktionieren kann.
Guckt Euch auch dieses Video an.