Kanzlerin Merkel zur Hochwasser-Katastrophe
Meine Damen und Herren,
Sie werden verstehen, dass auch hier in Washington
meine Gedanken in diesen Stunden immer auch
bei den Menschen in der Heimat sind,
bei den Menschen in den Hochwassergebieten
in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
Ihnen will ich auch von hier aus ein Zeichen der Anteilnahme
und der Solidarität schicken.
Ich darf im Übrigen sagen,
dass mich viele Botschaften auch von meinen europäischen Kollegen erreichen,
die Solidarität mit Deutschland zeigen und uns auch Hilfe anbieten.
Friedliche Orte durchleben in diesen Stunden eine Katastrophe.
Man kann sagen: eine Tragödie.
Starkregen und Überschwemmungen
beschreiben das als Worte nur sehr unzureichend.
Es ist eben deshalb wirklich eine Katastrophe.
Ich bin erschüttert von den Berichten, die mich erreichen,
aus den Orten, die jetzt ganz unter Wasser stehen,
in denen die Menschen sich in höchster Not
auf die Dächer ihrer Häuser gerettet haben
und hoffentlich auch gerettet werden.
Ich trauere um die, die in dieser Katastrophe ihr Leben verloren haben.
Noch wissen wir die Zahlen nicht, aber es werden viele sein:
Manche in den Kellern ihrer Häuser,
manche als Feuerwehrleute bei dem Versuch,
andere in Sicherheit zu bringen.
Ihren Angehörigen gilt meine tief empfundene Anteilnahme.
Und es sind so viele, um die wir noch bangen müssen.
Wir dürfen den Angehörigen sagen, es wird alles getan,
um auch die, die vermisst sind, zu finden.
Ich habe vorhin mit Ministerpräsidentin Dreyer
und Ministerpräsident Laschet telefoniert.
Sie haben mir von den Orten,
an denen die Lage jetzt am kritischsten ist, berichtet.
Aber auch von dem unermüdlichen Einsatz der Feuerwehren,
der Polizeien, der Bundeswehr, des Technischen Hilfswerks
und vieler vieler anderer.
Ich möchte den Helfern von ganzem Herzen
für ihren Einsatz danken, von dem wir wissen,
dass er zum Teil wirklich sehr sehr gefährlich ist.
Ich halte Kontakt zu Vizekanzler Olaf Scholz,
mit dem ich heute Vormittag auch gesprochen habe,
und mit Bundesinnenminister Horst Seehofer.
Vonseiten des Bundes darf ich sagen:
Alles was getan werden kann, wo wir helfen können, werden wir tun.
Dies sind für die Menschen
in den Überschwemmungsgebieten entsetzliche Tage.
Meine Gedanken sind bei ihnen.
Sie können darauf vertrauen,
dass alle Kräfte unseres Staates,
von Bund, Ländern und Gemeinden gemeinsam alles daransetzen werden,
auch unter schwierigsten Bedingungen Leben zu retten,
Gefahren abzuwenden und die Not zu lindern.
Und diese Not wird ja auch noch eine ganze Weile anhalten.
Ich habe mit dem Bundesfinanzminister bereits besprochen,
dass wir darüber natürlich auch in der Bundesregierung sprechen können,
inwieweit wir dann in den Aufbauarbeiten,
die zu leisten sein werden, auch helfen.
Aber heute steht erstmal diese akute Situation im Fokus
und die Notwendigkeit, Menschenleben zu retten,
wo immer das möglich ist.
Herzlichen Dank.