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Deutschlandfunk - Interview, "Die Chinesen müssen Teile ihrer Strategie ändern"

"Die Chinesen müssen Teile ihrer Strategie ändern"

Europa und China, Deutschland und China – sollen, müssen beide enger zusammenrücken, zusammenarbeiten, eine Demokratie mit einem knallharten Ein-Parteien-Regime, ein liberales Wertesystem mit einer fernöstlichen Autokratie, oder wie man das immer auch bezeichnen soll? – Am Telefon ist nun Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages. Guten Morgen.

Martin Wansleben: Guten Morgen, Herr Müller.

Müller: Herr Wansleben, passt das?

Wansleben: Ja, was passt jetzt schon gerade? Ich glaube, dass Herr Trump uns dazu zwingt, von vielem von dem, was wir gewohnt waren, so zu haben, Abschied zu nehmen und uns selbst von Bisherigem zu emanzipieren. Um das konkret zu machen: Wir müssen Europa wieder in Schuss kriegen. Das stellen wir jetzt fest. Und die Chinesen merken auch, dass es nicht so ganz einfach wird auf der Welt, wenn Märkte wie die USA sich zunehmend schließen. Das heißt, auch China wird überlegen müssen, von seiner Politik "China First! ", "China Only!" – da nehmen die sich ja nicht so ganz viel mit den Amerikanern – Abschied zu nehmen, wenn sie wirklich Verbündete brauchen, und da gibt es viele Felder: China, Europa, Afrika, Indien. Es ist eine ganze Menge auf der Tagesordnung und das wird auch für die Chinesen einige Änderungen bringen.

"Politik und Wirtschaft besser voneinander trennen"

Müller: Aber so richtig wohl fühlen Sie sich dabei nicht?

Wansleben: Ja, da haben Sie recht. Mit Amerika hatten wir bislang einen guten Partner, mit dem wir ja mehr geteilt haben – Sie haben es ja eben in der Anmoderation gesagt – als nur wirtschaftliche Verbundenheit. Wenn jetzt Herr Trump ernst meint – und man hat ja inzwischen den Eindruck, man muss alles ernst nehmen, was er ankündigt -, dann wird sich da viel verändern. Nur dann verlieren wir zumindest einen engen wirtschaftlichen Partner.

Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (Deutscher Industrie und Handelskammertag / Jens Schicke)

Müller: Sie haben auch immer gesagt, Herr Wansleben, in vielen Gesprächen hier mit dem Deutschlandfunk: Menschenrechtspolitik, die politische Situation allgemein, das Wertesystem, das ist auch für Sie wichtig, das ist für viele Unternehmen wichtig, weil es auch immer wieder Kritik gibt, weil es ja immer wieder auch Druck gibt. Das ist ja äußerst unangenehm. Dennoch sind die Investitionen ja rasant nach oben geschossen, auch die Gewinne deutscher Unternehmen in China. Heiligt dann letztendlich doch das Geld die Mittel?

Wansleben: Sie sprechen den Zwiespalt an. Was wir aber jetzt erleben ist: Es wäre gut gewesen, von vornherein Politik und Wirtschaft besser voneinander zu trennen. Ich fange bewusst bei den Sanktionen mit Russland an – schwieriges Thema, politisch auch ein schwieriges Thema. Aber immer dann, wenn Politik Wirtschaft zum Faustpfand nimmt, kommt es dazu, dass Verbindungen komplett gekappt werden. Das sehen wir jetzt leider bei Amerika. Dort wird die Macht Amerikas genutzt, um politische und wirtschaftliche Themen durchzusetzen. Auch hier wird Wirtschaft als Faustpfand genommen. Ich glaube, wir sind jetzt wieder an dem Punkt, wo dieser Begriff "Wandel durch Handel" eine ganz neue Ernsthaftigkeit bekommt. Wir plädieren schon sehr dafür, es besser zu trennen. Aber keine Frage: Keinem ist egal, in welchem Land er wie operiert.

Müller: Ist das ein bisschen so wie Putin hart zu kritisieren, zu sanktionieren und trotzdem dort Fußball zu spielen?

Wansleben: Das Fußball-Thema sollten wir jetzt mal komplett draußen halten. Wenn wir jetzt auch noch den Sport politisieren, dann reden wir gar nicht mehr miteinander.

"Nichts ist besser als eine solide gegenseitige wirtschaftliche Abhängigkeit"

Müller: Nein, als Beispiel jetzt gefragt, im übertragenen Sinne. Das heißt, die Politik muss nach wie vor die politische harte Auseinandersetzung, kritische Auseinandersetzung führen, aber die Wirtschaft soll Wirtschaft machen?

Wansleben: Ja! Das wäre besser. Nehmen wir es mal am Beispiel Russland. Nichts ist besser als eine solide gegenseitige wirtschaftliche Abhängigkeit. Ich weiß um die Ambivalenz dieser Aussage, gerade auch im Hinblick auf die Sanktionen, überhaupt keine Frage. Keine Illusionen sind da angebracht. Aber ich glaube, wir haben Grund dazu, nachdenklich zu werden, wie gehen wir vor, denn die Amerikaner zeigen uns gerade leider, wenn man Wirtschaft und Politik so vermengt, was dann da für ein Kuddelmuddel herauskommt und welcher Flurschaden weltweit entsteht.

Müller: Aber das würde bedeuten, Herr Wansleben, Sie sagen indirekt, die Wirtschaft macht die Politik besser?

Wansleben: Nein, das sage ich nicht, sondern ich sage: Wenn wirtschaftliche Verbindungen bestehen, dann hat man wenigstens Verbindungen. Wenn man so agiert, wenn ich das extrem formuliere, was die Amerikaner machen, "Willst Du nicht mein Bruder sein, so schlage ich Dir den Schädel ein", dann hat man überhaupt keine Verbindungen auf Dauer, und das hilft keinem.

Müller: Jetzt haben wir die wirtschaftlichen engen Verbindungen mit China. Wenn wir das richtig gelesen haben, ist China ja seit zwei Jahren der wichtigste Handelspartner, vor den Niederlanden und den USA.

Wansleben: Stimmt!

Müller: Eine erstaunliche Entwicklung. Und dennoch hat sich politisch dort nicht viel in unserem Sinne getan. Wir haben die Stichworte eben genannt.

Wansleben: Ja.

"Chinesen müssen anfangen, ihre eigene Politik zu verändern"

Müller: Aber ein klares Plädoyer von Ihrer Seite, das weiter auszubauen?

Wansleben: Ein klares Plädoyer, das weiter auszubauen, und jetzt kommt ein großes Aber: Das Beispiel, was wir jetzt erleben anhand von Amerika, zeigt aber auch, dass die Chinesen anfangen, ihre eigene Politik verändern zu müssen. Wir erleben das im Moment kommunikativ. Es gibt eine große Kommunikationsoffensive in Richtung Europa, auch in Richtung Deutschland. Dort hat man gute Gespräche mit den Politikvertretern. Das muss man schon mal sagen. Aber es ist gar keine Frage: Die Chinesen müssen Teile ihrer Strategie auch ändern, denn sie hatten ja sehr stark die Strategie, dass man ab 2025 überwiegend in China produzieren muss und nicht mehr wirklich dorthin exportieren darf. Diese Politik wird sich ändern müssen, wenn eine bessere Zusammenarbeit zwischen Europa und China möglich sein soll.

Müller: Das hat Li ja auch schon angedeutet, die vielen Kritikpunkte, die es dort gibt, wenn wir das jetzt rein unternehmerisch oder wirtschaftlich betrachten, dass die Märkte doch nicht offen sind, dass die Marktzugänge manipuliert werden, dass andere chinesische Unternehmen immer irgendwie dabei sein müssen, dass die deutschen Unternehmen als Beispiel sich da nicht voll entfalten können. Ist das wirklich relevant? Spüren das die deutschen Unternehmen?

Wansleben: Das ist relevant bis hin zum Thema Internet. Wenn Sie dort ein Unternehmen haben und Sie können nicht selbstverständlich meinetwegen die Buchhaltung integrieren in die Konzernbuchhaltung, um mal ein ganz normales Beispiel zu nehmen, dann hat das schon Auswirkungen. – Ich glaube, die Chinesen wissen das. Wir sind selber in einem sehr intensiven Dialog mit der chinesischen Seite. Denen ist das bewusst und vielleicht führt ja das amerikanische, leider muss man sagen, schlechte Beispiel dazu, dass sich manches verändert auch im Verhältnis zwischen China und Europa.

Müller: Raubkopieren, das war auch immer ein Schlagwort in den vergangenen Jahren.

Wansleben: Ja, aber da gibt es noch mehr.

Müller: Schutz des geistigen Eigentums, auch immer noch in der Praxis ein großes Problem.

Wansleben: Es ist die ganze Bandbreite. Die Chinesen haben ja auch riesen Herausforderungen im Inland. Das heißt, sie versuchen, auch ihre Interessen und ihre Probleme zu lösen. Da muss man sich gar keine Illusionen machen. Aber jetzt stehen wir vor der Wahl: Fällt die Handelswelt auseinander, oder schaffen die anderen es doch noch, so was wie die WTO weiterzuführen? Die anderen, das sind dann Südamerika, Kanada, China, Russland darf man nicht vergessen, und Indien und Europa natürlich, um diese Länder aufzuzeigen.

"Kaufen ist überhaupt nicht verboten"

"Kaufen ist überhaupt nicht verboten" Müller: Jetzt haben wir, Herr Wansleben, relativ viel in Richtung China gesprochen, deutsche und europäische Unternehmen in China Umgekehrt, China in Europa, das ist ja die Gegenseite der Medaille. Umgekehrt, China in Europa, das ist ja die Gegenseite der Medaille. Da hätten viele, auch Politiker noch vor einigen Jahren gesagt, Vorsicht vor der feindlichen Übernahme Chinas. Gilt das immer noch?

Wansleben: Ich meine, die Diskussion gibt es ja, wer übernimmt da was. Es gibt ja auch die Diskussion, dass man seitens der Bundesregierung genauer hingucken will, wenn chinesische Unternehmen in Europa Unternehmen kaufen. Gerade auch hier in Deutschland kennen wir ja einige Beispiele. Das ist keine Frage: Auch hier brauchen wir mehr Transparenz und eine bessere Zusammenarbeit. Was wir erleben ist, dass es da ein gewisses Vertrauensdefizit gibt. Das brauchen wir jetzt dringend, um besser zusammenzuarbeiten.

Müller: Kaufen ist ja nicht verboten.

Wansleben: Kaufen ist überhaupt nicht verboten. Wir investieren ja auch in China.

Müller: Das heißt, Sie haben nichts dagegen, wenn die Chinesen noch mehr investieren? Das ist gut für uns?

Wansleben: Jetzt muss man immer unterscheiden, wer investiert warum und wie. Da muss man immer fein unterscheiden. Grundsätzlich ist es gut, wenn Unternehmen in einem anderen Land investieren können. Wir investieren in der ganzen Welt und es ist völlig in Ordnung, wenn unsere Wettbewerber und unsere Partner, in diesem Falle China, in Deutschland oder in Europa investieren können. Wer will was dagegen haben!

"Vertrauen auch in schwierigen Situationen aufbauen"

Müller: Egal wer das ist? China auch?

Wansleben: Na ja, jetzt mal aufpassen. Vorsicht! Wenn ein Chinese hier in Deutschland investiert, ist er im deutschen Rechtsraum oder im europäischen Rechtsraum aktiv. Dann kann er nicht einfach deutsches Recht und europäisches Recht mit Füßen treten. Also immer Achtung! Die bringen ja nicht ihr chinesisches Rechtssystem mit nach Deutschland oder nach Europa.

Müller: Aber immer mehr politischen Einfluss dadurch.

Wansleben: Das ist genau der Punkt. Deswegen sage ich: Die Frage ist immer, wer was aus welchen Motiven kauft, und das ist eine Aufgabe, gar keine Frage, der chinesischen Regierung, in diese Fragen mehr Vertrauen hineinzubringen. Das Beispiel Amerika zeigt, was es bedeutet, wenn Unsicherheiten statt Vertrauen entstehen, und jetzt kann Europa - im Übrigen auch innerhalb Europas -, Europäer und Chinesen zeigen, dass man Vertrauen auch in schwierigen Situationen aufbauen kann und damit wieder mehr Investitionen in China und Europa zulassen kann.

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"Die Chinesen müssen Teile ihrer Strategie ändern" |中国人||||| "The Chinese have to change parts of their strategy" "Los chinos tienen que cambiar partes de su estrategia" "Les Chinois doivent changer certaines parties de leur stratégie" "De Chinezen moeten delen van hun strategie veranderen" "Os chineses têm de alterar partes da sua estratégia". "Китайцы должны изменить часть своей стратегии".

Europa und China, Deutschland und China – sollen, müssen beide enger zusammenrücken, zusammenarbeiten, eine Demokratie mit einem knallharten Ein-Parteien-Regime, ein liberales Wertesystem mit einer fernöstlichen Autokratie, oder wie man das immer auch bezeichnen soll? |||||||||更紧密|靠近|||民主|||强硬的|||一党制||自由的|价值观体系|||远东|东亚专制|||||||称呼| ||||||||||||||||rock-solid|||||||||||||||||| Europe and China, Germany and China - should and must both move closer together, work together, a democracy with a tough one-party regime, a liberal value system with an autocracy from the Far East, or whatever else is it supposed to be called? Europa y China, Alemania y China: ¿deberían ambos acercarse, trabajar juntos, una democracia con un régimen unipartidista duro, un sistema de valores liberal con una autocracia del Lejano Oriente, o como quieras llamarlo? 유럽과 중국, 독일, 중국은 서로 가깝게 함께 일하고, 함께 일하며, 힘든 일방적 정권을 지닌 민주주의, 먼 동부 독재 체제의 자유주의 체제, 또는 무엇이라 부르기를 원해야합니까? Europa i Chiny, Niemcy i Chiny – czy obydwa powinny się zbliżyć, współpracować, demokracja z twardym reżimem jednopartyjnym, liberalny system wartości z dalekowschodnią autokracją, czy jakkolwiek to nazwiesz? Európa a Čína, Nemecko a Čína - mali by sa zblížiť, musia spolupracovať, demokracia s tvrdým režimom jednej strany, liberálny hodnotový systém s autokraciou Ďalekého východu, alebo ako to chcete nazvať? – Am Telefon ist nun Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages. |||||万斯莱本|首席执行官|||||德国工商会 – Martin Wansleben, General Manager of the Association of German Chambers of Industry and Commerce, is now on the phone. -이 전화는 독일 상공 회의소의 마틴 완 스레 벤 (Martin Wansleben) 최고 경영자입니다. Guten Morgen. Good morning

Martin Wansleben: Guten Morgen, Herr Müller. Martin Wansleben: Good morning, Mr. Müller.

Müller: Herr Wansleben, passt das? 완슐벤 씨, 맞습니까?

Wansleben: Ja, was passt jetzt schon gerade? Wansleben : 네, 이미 맞는 것은 무엇입니까? Wansleben: Áno, čo sa hodí práve teraz? Ich glaube, dass Herr Trump uns dazu zwingt, von vielem von dem, was wir gewohnt waren, so zu haben, Abschied zu nehmen und uns selbst von Bisherigem zu emanzipieren. ||||||||||||我们||习惯||||||||||||过去的事||解放 I believe that Mr. Trump forces us to say goodbye to much of what we were used to, and to emancipate ourselves from the past. 저는 트럼프 씨가 우리가 익숙했던 것에 대해 많이 말하고 과거로부터 자신을 해방 시키도록 강요한다고 믿습니다. Myslím si, že pán Trump nás núti rozlúčiť sa s mnohými vecami, na ktoré sme boli zvyknutí, a emancipovať sa od toho, čo sme mali predtým. Um das konkret zu machen: Wir müssen Europa wieder in Schuss kriegen. |||||||||恢复|状态| To put that in concrete terms, we need to get Europe back on track. 이를 구체적으로 말하면 유럽을 다시 궤도에 올릴 필요가 있습니다. Das stellen wir jetzt fest. We realize that now. To zisťujeme práve teraz. Und die Chinesen merken auch, dass es nicht so ganz einfach wird auf der Welt, wenn Märkte wie die USA sich zunehmend schließen. |||||||||||||||||||||越来越|关闭 Aj Číňania si uvedomujú, že vo svete to nebude také jednoduché, keď sa trhy ako USA čoraz viac uzatvárajú. Das heißt, auch China wird überlegen müssen, von seiner Politik "China First! That means that China will also have to think about its policy "China First! To znamená, že aj Čína bude musieť zvážiť, či sa vzdá svojho hesla "Čína na prvom mieste! ", "China Only!" – da nehmen die sich ja nicht so ganz viel mit den Amerikanern – Abschied zu nehmen, wenn sie wirklich Verbündete brauchen, und da gibt es viele Felder: China, Europa, Afrika, Indien. ||||||||||||||||||盟友||||||||||| Es ist eine ganze Menge auf der Tagesordnung und das wird auch für die Chinesen einige Änderungen bringen. Na programe je toho veľa a Číňanom to prinesie aj určité zmeny.

"Politik und Wirtschaft besser voneinander trennen" "Lepšie oddeľte politiku od podnikania"

Müller: Aber so richtig wohl fühlen Sie sich dabei nicht? |||||||||不

Wansleben: Ja, da haben Sie recht. Mit Amerika hatten wir bislang einen guten Partner, mit dem wir ja mehr geteilt haben – Sie haben es ja eben in der Anmoderation gesagt – als nur wirtschaftliche Verbundenheit. ||||||||||||||||||||||开场白|||||联系 ||||||||||||||||||||||introduction||||| Doteraz sme mali v Amerike dobrého partnera, s ktorým sme zdieľali viac - ako ste povedali v úvode - ako len hospodárske väzby. Wenn jetzt Herr Trump ernst meint – und man hat ja inzwischen den Eindruck, man muss alles ernst nehmen, was er ankündigt -, dann wird sich da viel verändern. ||||||||||||||||认真||||宣布|||||| Ak to pán Trump myslí vážne - a človek má teraz dojem, že všetko, čo oznámi, musí brať vážne -, potom sa veľa zmení. Nur dann verlieren wir zumindest einen engen wirtschaftlichen Partner. ||||||紧密的|经济的|

Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (Deutscher Industrie und Handelskammertag / Jens Schicke) |||||||工商会||||||希克

Müller: Sie haben auch immer gesagt, Herr Wansleben, in vielen Gesprächen hier mit dem Deutschlandfunk: Menschenrechtspolitik, die politische Situation allgemein, das Wertesystem, das ist auch für Sie wichtig, das ist für viele Unternehmen wichtig, weil es auch immer wieder Kritik gibt, weil es ja immer wieder auch Druck gibt. |||||||万斯莱本||||||||||政治||||||||||||||||||||||||||||||| Müller: Aj vy ste vždy hovorili, pán Wansleben, v mnohých rozhovoroch tu s Deutschlandfunk: politika ľudských práv, politická situácia vo všeobecnosti, hodnotový systém, to je dôležité aj pre vás, to je dôležité pre mnohé spoločnosti, pretože vždy existuje aj kritika, pretože vždy existuje aj tlak. 穆勒:您在与德国之声的许多谈话中也总是说,关于人权政策、政治形势普遍及价值体系,这对您很重要,对许多企业也很重要,因为总是会有批评,因为总是会有压力。 Das ist ja äußerst unangenehm. 这实在是极为令人不快。 Dennoch sind die Investitionen ja rasant nach oben geschossen, auch die Gewinne deutscher Unternehmen in China. |||投资|||||||||||| Napriek tomu investície prudko vzrástli, rovnako ako zisky nemeckých spoločností v Číne. 然而,德国企业在中国的投资和利润急剧上升。 Heiligt dann letztendlich doch das Geld die Mittel? 神圣化||||||| Au final, l'argent justifie-t-il les moyens ? Ospravedlňujú peniaze v konečnom dôsledku prostriedky? 那么钱究竟是否神圣这些手段?

Wansleben: Sie sprechen den Zwiespalt an. ||||分歧| ||||conflict| Wansleben: You address the dichotomy. Wansleben: Spomínate dichotómiu. Wansleben:您提到了这个矛盾。 Was wir aber jetzt erleben ist: Es wäre gut gewesen, von vornherein Politik und Wirtschaft besser voneinander zu trennen. |||||||||||一开始||||||| But what we are now experiencing is that it would have been good to separate politics and business better from the start. 但我们现在经历的是:从一开始将政治和经济更好地分开会是更好的选择。 Ich fange bewusst bei den Sanktionen mit Russland an – schwieriges Thema, politisch auch ein schwieriges Thema. |||||制裁|||||||||| I am deliberately starting with the sanctions with Russia – a difficult issue, politically also a difficult issue. Aber immer dann, wenn Politik Wirtschaft zum Faustpfand nimmt, kommt es dazu, dass Verbindungen komplett gekappt werden. |||||||||||||||切断| |||||||pawn||||||||cut off| But whenever politics uses the economy as a bargaining chip, connections are severed completely. Ale vždy, keď politika využíva ekonomiku ako tromf pri vyjednávaní, spojenia sa úplne prerušia. 但是每当政治把经济当作抵押品时,往往会导致联系完全断裂。 Das sehen wir jetzt leider bei Amerika. Unfortunately, that's what we're seeing in America now. 我们现在可悲地看到这一点在美国。 Dort wird die Macht Amerikas genutzt, um politische und wirtschaftliche Themen durchzusetzen. |||权力|美国||||||| America's power is used there to push through political and economic issues. Americká moc sa tam využíva na presadzovanie politických a hospodárskych otázok. 在那里,美国的力量被用来推动政治和经济议题。 Auch hier wird Wirtschaft als Faustpfand genommen. Here, too, the economy is taken as a bargaining chip. Aj v tomto prípade sa ekonomika berie ako vyjednávací žetón. Ich glaube, wir sind jetzt wieder an dem Punkt, wo dieser Begriff "Wandel durch Handel" eine ganz neue Ernsthaftigkeit bekommt. ||||||||||||变革||||||严肃性| ||||||||||||||||||Seriousness| Je pense que nous sommes revenus au point où cette expression "changement par le commerce" prend un tout nouveau sérieux. Wir plädieren schon sehr dafür, es besser zu trennen. We strongly advocate separating it better. Nous préconisons fortement de mieux le séparer. 我们非常支持更好地分开。 Aber keine Frage: Keinem ist egal, in welchem Land er wie operiert. |||||||||||操作 But there is no question: no one cares in which country they operate and how. Mais il n'y a aucun doute : personne ne se soucie de savoir dans quel pays ils opèrent et comment. 但毫无疑问:没有人会在乎他在哪个国家如何运作。

Müller: Ist das ein bisschen so wie Putin hart zu kritisieren, zu sanktionieren und trotzdem dort Fußball zu spielen? ||||||||||||制裁|||||| Müller: Is that a bit like criticizing Putin hard, sanctioning him and still playing football there? Müller : Est-ce un peu comme critiquer sévèrement et sanctionner Poutine et continuer à jouer au football là-bas ? 穆勒:这是不是有点像严厉批评普京,制裁他,但仍然在那里踢足球?

Wansleben: Das Fußball-Thema sollten wir jetzt mal komplett draußen halten. Wansleben: We should now keep the football topic completely outside. Wansleben : Nous devrions maintenant garder le sujet du football complètement à l'extérieur. 温斯莱本:我们现在应该完全把足球话题放在一边。 Wenn wir jetzt auch noch den Sport politisieren, dann reden wir gar nicht mehr miteinander. |||||||政治化||||||| Si maintenant nous politisons aussi le sport, nous ne nous parlerons plus. 如果我们现在还要把体育政治化,那我们就根本无法再交流了。

"Nichts ist besser als eine solide gegenseitige wirtschaftliche Abhängigkeit" |||||稳固的||| "Nothing beats solid economic interdependence" "Rien ne vaut une solide interdépendance économique" 没有什么比牢固的相互经济依赖更好的了。

Müller: Nein, als Beispiel jetzt gefragt, im übertragenen Sinne. |||||||比喻的| |||||||figurative| Müller: No, as an example now asked, in a figurative sense. Müller : Non, comme exemple maintenant demandé, au sens figuré. 穆勒:不,现在作为例子被问到,这是一种比喻的说法。 Das heißt, die Politik muss nach wie vor die politische harte Auseinandersetzung, kritische Auseinandersetzung führen, aber die Wirtschaft soll Wirtschaft machen? |||||||||||对抗||||||||| Cela signifie que les politiciens doivent encore mener des débats politiques difficiles, des débats critiques, mais les entreprises doivent-elles faire des affaires ? 就是说,政治仍然必须进行政治上的激烈斗争和批判性的对话,但经济应该进行经济活动吗?

Wansleben: Ja! 万斯莱本:是的! Das wäre besser. Nehmen wir es mal am Beispiel Russland. Nichts ist besser als eine solide gegenseitige wirtschaftliche Abhängigkeit. Nothing beats solid economic interdependence. Rien ne vaut une solide interdépendance économique. Ich weiß um die Ambivalenz dieser Aussage, gerade auch im Hinblick auf die Sanktionen, überhaupt keine Frage. ||||矛盾性|||||||||||| ||||||||||view|||||| Je suis conscient de l'ambivalence de cette déclaration, notamment en ce qui concerne les sanctions, cela ne fait aucun doute. 我知道这句话的双重性,尤其是在制裁方面,毫无疑问。 Keine Illusionen sind da angebracht. ||||合适 No illusions are appropriate. Aucune illusion n'est appropriée. 这里没有必要幻想。 Aber ich glaube, wir haben Grund dazu, nachdenklich zu werden, wie gehen wir vor, denn die Amerikaner zeigen uns gerade leider, wenn man Wirtschaft und Politik so vermengt, was dann da für ein Kuddelmuddel herauskommt und welcher Flurschaden weltweit entsteht. |||||||||||||||||||||||||||vermischt||||||chaos||||collateral damage|| Mais je pense que nous avons des raisons de réfléchir à la manière dont nous devrions procéder, car les Américains nous montrent, malheureusement, lorsque l'économie et la politique sont si mélangées, quel genre de gâchis en résulte et quels dommages sont causés aux cultures dans le monde . 但我认为我们有理由思考,我们该如何行动,因为美国人现在可悲地向我们展示了,当经济和政治混合在一起时,会产生什么样的混乱,以及全球会造成什么样的损失。

Müller: Aber das würde bedeuten, Herr Wansleben, Sie sagen indirekt, die Wirtschaft macht die Politik besser? |||||||||间接||||||

Wansleben: Nein, das sage ich nicht, sondern ich sage: Wenn wirtschaftliche Verbindungen bestehen, dann hat man wenigstens Verbindungen. Wansleben : Non, je ne dis pas ça, je dis : s'il y a des liens économiques, alors au moins vous avez des liens. 万斯勒本:不,我不是这么说,而是我说:如果存在经济联系,那么至少我们有联系。 Wenn man so agiert, wenn ich das extrem formuliere, was die Amerikaner machen, "Willst Du nicht mein Bruder sein, so schlage ich Dir den Schädel ein", dann hat man überhaupt keine Verbindungen auf Dauer, und das hilft keinem. ||||||||表述||||||||||||||||||||||||||||| If you act like that, if I express what the Americans do in an extreme way, "If you don't want to be my brother, I'll crack your head", then you have no long-term connections at all, and that doesn't help anyone. Si vous agissez comme ça, si je le dis de manière extrême, ce que font les Américains, "Si tu ne veux pas être mon frère, je te casserai le crâne", alors tu n'as plus longtemps- connexions à terme du tout, et cela n'aide personne. 如果这样行动,如果我极端地表达美国人所做的事情,"你不想做我兄弟,那我就打你一顿",那么最终就根本没有任何联系,这对任何人都没有帮助。

Müller: Jetzt haben wir die wirtschaftlichen engen Verbindungen mit China. Müller: Now we have close economic ties with China. Müller : Nous avons maintenant des liens économiques étroits avec la Chine. 穆勒:现在我们与中国有紧密的经济联系。 Wenn wir das richtig gelesen haben, ist China ja seit zwei Jahren der wichtigste Handelspartner, vor den Niederlanden und den USA. ||||||||||||||贸易伙伴|||||| 如果我们没记错的话,中国在过去两年里一直是最大的贸易伙伴,超过了荷兰和美国。

Wansleben: Stimmt! Wansleben: 是的!

Müller: Eine erstaunliche Entwicklung. ||惊人的| Müller : Un développement incroyable. Müller: 这是一个惊人的发展。 Und dennoch hat sich politisch dort nicht viel in unserem Sinne getan. ||||||||||利益| And yet not much has happened there politically in our interest. Et pourtant, politiquement, il ne s'est pas passé grand-chose dans notre intérêt. 然而,政治上在我们意义上并没有太多变化。 Wir haben die Stichworte eben genannt. |||关键词|| We just mentioned the keywords. Nous venons de mentionner les mots-clés. 我们刚才提到的关键词。

Wansleben: Ja. 万斯莱本:是的。

"Chinesen müssen anfangen, ihre eigene Politik zu verändern" "Les Chinois doivent commencer à changer leur propre politique" “中国人必须开始改变自己的政治”

Müller: Aber ein klares Plädoyer von Ihrer Seite, das weiter auszubauen? |||清晰的||||||| ||||plea||||||to expand Müller : Mais un appel clair de votre part pour étendre cela davantage ? 穆勒:但是您这边的清晰呼吁,更加发展的呼吁?

Wansleben: Ein klares Plädoyer, das weiter auszubauen, und jetzt kommt ein großes Aber: Das Beispiel, was wir jetzt erleben anhand von Amerika, zeigt aber auch, dass die Chinesen anfangen, ihre eigene Politik verändern zu müssen. ||||||扩展|||||||||||||||||||||||||||| Wansleben : Un plaidoyer clair pour étendre cela davantage, et vient maintenant un grand mais : L'exemple que nous voyons maintenant avec l'Amérique montre également que les Chinois commencent à devoir changer leurs propres politiques. 万斯莱本:一个清晰的呼吁,进一步扩大,现在有一个大的但是:我们现在通过美国所经历的例子也表明,中国人开始必须改变自己的政治。 Wir erleben das im Moment kommunikativ. Nous vivons actuellement cela de manière communicative. 我们目前正在体验这一点沟通。 Es gibt eine große Kommunikationsoffensive in Richtung Europa, auch in Richtung Deutschland. ||||沟通攻势||||||| 朝着欧洲方向,尤其是德国,正在进行一次大规模的沟通攻势。 Dort hat man gute Gespräche mit den Politikvertretern. |||||||政治代表 在那里,与政治代表进行了良好的对话。 Das muss man schon mal sagen. Aber es ist gar keine Frage: Die Chinesen müssen Teile ihrer Strategie auch ändern, denn sie hatten ja sehr stark die Strategie, dass man ab 2025 überwiegend in China produzieren muss und nicht mehr wirklich dorthin exportieren darf. |||||||||||||||||||||||||||||||||||出口| Mais il n'y a aucun doute : les Chinois doivent aussi changer des pans de leur stratégie, car ils avaient une stratégie très forte selon laquelle à partir de 2025, il fallait produire principalement en Chine et n'était plus vraiment autorisé à y exporter. 但毫无疑问:中国必须改变其部分战略,因为他们的战略一直是从2025年开始,主要在中国生产,而不再真正允许出口到其他地方。 Diese Politik wird sich ändern müssen, wenn eine bessere Zusammenarbeit zwischen Europa und China möglich sein soll. 如果想要欧洲和中国之间实现更好的合作,这项政策必须改变。

Müller: Das hat Li ja auch schon angedeutet, die vielen Kritikpunkte, die es dort gibt, wenn wir das jetzt rein unternehmerisch oder wirtschaftlich betrachten, dass die Märkte doch nicht offen sind, dass die Marktzugänge manipuliert werden, dass andere chinesische Unternehmen immer irgendwie dabei sein müssen, dass die deutschen Unternehmen als Beispiel sich da nicht voll entfalten können. ||||||||||||||||||||||||||||||||||操控|||||||||||||||||||||展开| |||||||indicated||||||||||||||||||||||||||market access||||||||||||||||||||||entfalten| Müller : Li a déjà indiqué que, les nombreux points de critique qu'il y a là, si nous regardons cela d'un point de vue purement entrepreneurial ou économique, que les marchés ne sont pas ouverts, que l'accès au marché est manipulé, que d'autres Chinois les entreprises sont toujours impliquées d'une manière ou d'une autre doivent être que les entreprises allemandes ne peuvent pas se développer pleinement à titre d'exemple. 穆勒:李已经暗示过,那里有很多批评点,如果我们从企业或经济的角度来看,市场并不开放,市场准入受到操控,其他中国企业总是必须参与,而德国企业作为例子无法充分发展。 Ist das wirklich relevant? ||真的| Est-ce vraiment pertinent ? Spüren das die deutschen Unternehmen? Les entreprises allemandes le ressentent-elles ?

Wansleben: Das ist relevant bis hin zum Thema Internet. ||||直到|||| Wansleben : C'est pertinent jusqu'au sujet d'Internet. Wansleben: 这与互联网主题有关。 Wenn Sie dort ein Unternehmen haben und Sie können nicht selbstverständlich meinetwegen die Buchhaltung integrieren in die Konzernbuchhaltung, um mal ein ganz normales Beispiel zu nehmen, dann hat das schon Auswirkungen. ||||||||||当然|||||||集团会计||||||||||||| |||||||||||for my sake||||||||||||||||||| 如果您在那里有一家公司,而由于我的原因您无法将会计融入到公司的会计中,以一个非常普通的例子来说,这已经会产生影响。 – Ich glaube, die Chinesen wissen das. ——我认为中国人知道这一点。 Wir sind selber in einem sehr intensiven Dialog mit der chinesischen Seite. ||||||密切的||||| 我们自己与中国方面正在进行非常深入的对话。 Denen ist das bewusst und vielleicht führt ja das amerikanische, leider muss man sagen, schlechte Beispiel dazu, dass sich manches verändert auch im Verhältnis zwischen China und Europa. |||意识到|||||||||||||||||改变|||||||

Müller: Raubkopieren, das war auch immer ein Schlagwort in den vergangenen Jahren. |盗版|||||||||| |piracy||||||buzzword|||| Müller : Les copies piratées ont toujours été à la mode ces dernières années. 穆勒:盗版,一直是过去几年的一个热门词汇。

Wansleben: Ja, aber da gibt es noch mehr. Wansleben : Oui, mais il y a plus. 万斯莱本:是的,但还有更多。

Müller: Schutz des geistigen Eigentums, auch immer noch in der Praxis ein großes Problem. ||||产权||||||||| Müller : La protection de la propriété intellectuelle reste un gros problème dans la pratique. 穆勒:知识产权保护,至今在实践中仍然是一个大问题。

Wansleben: Es ist die ganze Bandbreite. |||||范围 Wansleben : C'est tout le spectre. Wansleben:这涵盖了所有的范围。 Die Chinesen haben ja auch riesen Herausforderungen im Inland. |||||巨大的||| Les Chinois ont également d'énormes défis intérieurs. 中国在国内也面临巨大的挑战。 Das heißt, sie versuchen, auch ihre Interessen und ihre Probleme zu lösen. 这意味着他们试图解决自己的利益和问题。 Da muss man sich gar keine Illusionen machen. Aber jetzt stehen wir vor der Wahl: Fällt die Handelswelt auseinander, oder schaffen die anderen es doch noch, so was wie die WTO weiterzuführen? ||||||||||||||||||||||世贸组织| Mais maintenant nous sommes face à un choix : le monde commercial va-t-il s'effondrer ou les autres vont-ils encore réussir à faire perdurer quelque chose comme l'OMC ? 但现在我们面临着一个选择:贸易世界正在分崩离析,还是其他国家仍会设法继续像世贸组织这样的东西? Die anderen, das sind dann Südamerika, Kanada, China, Russland darf man nicht vergessen, und Indien und Europa natürlich, um diese Länder aufzuzeigen. |||||南美洲|||||||||||||||| |||||||||||||||||||||to highlight Les autres sont l'Amérique du Sud, le Canada, la Chine, la Russie, il ne faut pas oublier, et bien sûr l'Inde et l'Europe, pour montrer ces pays. 其他国家包括南美洲、加拿大、中国,俄罗斯也不能忘记,当然还有印度和欧洲,这些国家需要指出。

"Kaufen ist überhaupt nicht verboten" "购买根本不被禁止"

"Kaufen ist überhaupt nicht verboten" Müller: Jetzt haben wir, Herr Wansleben, relativ viel in Richtung China gesprochen, deutsche und europäische Unternehmen in China Umgekehrt, China in Europa, das ist ja die Gegenseite der Medaille. "购买根本不被禁止" 米勒:现在我们,万斯勒本先生,已经相对多地谈论了中国,德国和欧洲的企业在中国。相反,中国在欧洲,这就是这个问题的另一面。 Umgekehrt, China in Europa, das ist ja die Gegenseite der Medaille. ||||||||另一面|| 相反,中国在欧洲,这就是这个问题的另一面。 Da hätten viele, auch Politiker noch vor einigen Jahren gesagt, Vorsicht vor der feindlichen Übernahme Chinas. |||||||||说|小心||||| ||||||||||||||takeover| Beaucoup, y compris des politiciens, auraient dit il y a quelques années à peine qu'ils devraient se méfier de la prise de contrôle hostile de la Chine. 几年前很多人,包括政治家,会说,要小心中国的敌意收购。 Gilt das immer noch? 这个观点现在仍然适用吗?

Wansleben: Ich meine, die Diskussion gibt es ja, wer übernimmt da was. |||||有|||||| Wansleben : Je veux dire, il y a une discussion sur qui va faire quoi. Wansleben:我认为这个讨论是存在的,谁在接管什么。 Es gibt ja auch die Diskussion, dass man seitens der Bundesregierung genauer hingucken will, wenn chinesische Unternehmen in Europa Unternehmen kaufen. |||||||||的||||||||||| ||||||||von der|||||||||||| Il y a aussi une discussion selon laquelle le gouvernement fédéral veut examiner de plus près lorsque des entreprises chinoises achètent des entreprises en Europe. 也有讨论认为,德国联邦政府想在中国企业在欧洲收购公司时更加关注。 Gerade auch hier in Deutschland kennen wir ja einige Beispiele. |||||||||例子 Surtout ici en Allemagne, nous connaissons quelques exemples. 我们在德国这里也知道一些例子。 Das ist keine Frage: Auch hier brauchen wir mehr Transparenz und eine bessere Zusammenarbeit. |||||||我们|||||| Cela ne fait aucun doute: là aussi, nous avons besoin de plus de transparence et d'une meilleure coopération. 这不是一个问题:在这里我们也需要更多的透明度和更好的合作。 Was wir erleben ist, dass es da ein gewisses Vertrauensdefizit gibt. 我们所面对的是,确实存在一定的信任缺失。 Das brauchen wir jetzt dringend, um besser zusammenzuarbeiten. 我们现在迫切需要这个,以便更好地合作。

Müller: Kaufen ist ja nicht verboten. 穆勒:买东西是没有禁止的。

Wansleben: Kaufen ist überhaupt nicht verboten. 万斯莱本:买东西根本没有禁止。 Wir investieren ja auch in China.

Müller: Das heißt, Sie haben nichts dagegen, wenn die Chinesen noch mehr investieren? |||||||如果||||| Müller : Cela signifie que cela ne vous dérange pas si les Chinois investissent encore plus ? Das ist gut für uns? ||||我们

Wansleben: Jetzt muss man immer unterscheiden, wer investiert warum und wie. Da muss man immer fein unterscheiden. Il faut toujours faire une fine distinction. Grundsätzlich ist es gut, wenn Unternehmen in einem anderen Land investieren können. Wir investieren in der ganzen Welt und es ist völlig in Ordnung, wenn unsere Wettbewerber und unsere Partner, in diesem Falle China, in Deutschland oder in Europa investieren können. |||||世界||||||||||||||||||||||| Wer will was dagegen haben! Qui s'y opposerait !

"Vertrauen auch in schwierigen Situationen aufbauen"

Müller: Egal wer das ist? China auch?

Wansleben: Na ja, jetzt mal aufpassen. ||好吧||| Wansleben : Eh bien, attention maintenant. Vorsicht! Wenn ein Chinese hier in Deutschland investiert, ist er im deutschen Rechtsraum oder im europäischen Rechtsraum aktiv. ||中国人|||||||||||||| Si un Chinois investit ici en Allemagne, il est actif dans l'espace juridique allemand ou dans l'espace juridique européen. Dann kann er nicht einfach deutsches Recht und europäisches Recht mit Füßen treten. ||||||法律|||||| ||||||||europäisches Recht|||| Ensuite, il ne peut pas simplement piétiner le droit allemand et le droit européen. Also immer Achtung! So always be careful! Die bringen ja nicht ihr chinesisches Rechtssystem mit nach Deutschland oder nach Europa. ||||||legal system|||||| They don't bring their Chinese legal system with them to Germany or Europe. Ils n'apportent pas leur système juridique chinois avec eux en Allemagne ou en Europe.

Müller: Aber immer mehr politischen Einfluss dadurch. Müller : Mais de plus en plus d'influence politique en conséquence.

Wansleben: Das ist genau der Punkt. Deswegen sage ich: Die Frage ist immer, wer was aus welchen Motiven kauft, und das ist eine Aufgabe, gar keine Frage, der chinesischen Regierung, in diese Fragen mehr Vertrauen hineinzubringen. Das Beispiel Amerika zeigt, was es bedeutet, wenn Unsicherheiten statt Vertrauen entstehen, und jetzt kann Europa - im Übrigen auch innerhalb Europas -, Europäer und Chinesen zeigen, dass man Vertrauen auch in schwierigen Situationen aufbauen kann und damit wieder mehr Investitionen in China und Europa zulassen kann.