#kurzerklärt: Was bedeutet Netzneutralität?
Hallo?!? Könnt Ihr mich sehen und hören?!?
Ach, Mist. Dieser Dienst kostet extra. Moment...
Ah! So ist es besser.
Mit Netzneutralität gäbe es sowas nicht.
Eigentlich sollten im Internet alle Datenpakete gleich behandelt werden.
Gleich schnell, egal was drin ist - ohne, dass auf der Datenautobahn jemand Vorfahrt hat.
Das ist das eigentliche Prinzip Netzneutralität. Eigentlich.
Denn tatsächlich gibt es schon jetzt jede Menge Ausnahmen:
Manche Netzbetreiber bevorzugen gewisse Dienste im Internet: Audio-Streaming oder Video-Streaming, zum Beispiel.
Die Daten dieser Dienste verbrauchen dann kein teures Datenvolumen.
Klasse, oder? Klar, jedenfalls wenn man als Kunde die entsprechenden Dienste nutzt.
Aber was ist mit anderen Diensten? Messengern? Software-Updates? Oder Spielen, zum Beispiel?
Werden die noch genutzt, wenn nur noch die das Datenvolumen leer saugen? - Sicher nicht!
Und was passiert mit kleinen, innovativen Start-ups, die sich keinen Vertrag mit einem Netzanbieter leisten können?
Außerdem befürchten Datenschützer und Netzaktivisten, dass die Netzbetreiber in die Datenpakete hinein gucken müssten,
damit sie wissen, welche Datenpakete Vorfahrt haben - und welche nicht, je nach Inhalt.
Für die Netzbetreiber würde ein Ende der Netzneutralität viel Geld sparen.
Denn dann könnten Sie bestimmte Daten drosseln und die Bandbreite auf der Datenautobahn besser, effizienter verteilen - ohne viel Geld für den Ausbau der Netze zu investieren.
Die EU hat jedoch verordnet, dass eine solche Drosselung nicht auf “kommerziellen Erwägungen beruhen solle”.
In den USA steht die Netzneutralität vor dem Aus:
Unter Obama wurden Netzanbieter erstmals dazu verpflichtet. Trump dagegen will die Netzneutralität aufweichen.
Das freie, neutrale Internet scheint sich weiterzuentwickeln - zu einem “Zwei-Klassen-Internet”.