Der Anfang vom Ende des freien Internets?
Das ist Steve.
Steve streamt gerade Justin Bieber.
Das kann er den ganzen Tag machen, weil er damit kein Datenvolumen verbraucht und keine
Freunde hat.
Das ist Rick.
Rick videochattet gerade mit seiner sterbenden Oma, doch gerade, als sie das Geheimnis zum
Weltfrieden verraten will, ist Ricks Datenvolumen aufgebraucht und die Verbindung wird unterbrochen.
Wenige Sekunden später ist die letzte Hoffnung auf Weltfrieden, genau wie Ricks Oma, tot.
Aber, warum ist das so?
Nun, dass alte Menschen sterben, ist eigentlich recht normal.
Das andere.
Achso, Telekom und Vodafone haben sogenannte Zero-Rating-Angebote, damit kann man bestimmte
Musik und Video-Streaming-Dienste nutzen, ohne Datenvolumen zu verbrauchen.
Und da denkt sich Peter: "Wow, jetzt kann ich im Unterricht die ganze Zeit YouTube-Tutorials
gucken und in meiner Schulzeit wirklich was lernen!"
Jedoch gibt es ein Problematiken, die Peter nicht bedenkt, der sein halbes Leben in der
Schule verschwendet hat, anstatt wirklich zu lernen.
Denn so toll es auch klingt: Es könnte die Art, wie wir das Internet zur Zeit nutzen,
grundlegend verändern und zu einem Zwei-Klassen-Internet führen.
Eigentlich sind sich alle Parteien weitestgehend einig: Alle Daten müssen im Netz
gleich behandelt werden.
[Steve: "Außer die mexikanischen Daten, da bauen wir ‘ne Mauer drum."]
So kann ich mir den ganzen Tag Katzenvideos auf YouTube reinziehen, aber für die neuesten
Katzen-Memes auf Reddit, dafür sollte ich lieber aufs W-Lan warten, um mein Datenvolumen
zu schonen.
[Steve: "Aber wenn Streaming-Dienste kein Datenvolumen verbrauchen,
werden sie doch bevorzugt?"]
Und als wäre die Diskriminierung von Katzenmemes, also den besten Memes, nicht schon schlimm
genug, gibt es noch weitere Probleme.
Wenn ich jetzt so ein Zero-Rating-Angebot nutze und weiß, ich kann bei Spotify jetzt
den ganzen Tag Justin Bieber hören, weil ich ihn über alles liebe und keine Freunde habe.
Rick, können wir nicht wenigstens eine andere Band nehmen?
[Rick: "Das steht so nicht im Skript."]
Und ich dachte, ich hätte wenigstens einen Freund.
Nein.
Auf jeden Fall: Was, wenn ich jetzt ein neuen Streaming-Dienst gründen will?
"Frogsify" zum Beispiel.
Wenn ich keinen Deal mit der Telekom oder Vodafone mache, müssten meine Kunden ihr
Datenvolumen verbrauchen, um meinen Dienst nutzen zu können.
Aber warum sollten sie das tun, wenn sie schon extra Geld dafür bezahlen, dass sie bei einem anderen
Dienst kein Datenvolumen verbrauchen!
So hätte Frogsify ganz klar einen Wettbewerbsnachteil.
ABSOLUT KATASTROPHAL für die deutsche Wirtschaft!
Die Telekom zum Beispiel sagt zwar, jeder Streaming-Dienst kann da mitmachen und sie
will niemanden benachteiligen.
Verbraucherschützer sehen darin aber den Versuch, das Prinzip der “Netzneutralität”,
also, dass alle Daten im Netz gleich behandelt werden müssen, Stück für Stück auszuhebeln.
Große Internetanbieter und Streaming-Dienste können sich so gegenseitig helfen,
ihre Monopolstellung weiter auszubauen.
Die „Bundesnetzagentur“ hat die Zero-Rating-Angebote in Deutschland geprüft.
Sie hat sie nicht verboten - aber Nachbesserungen gefordert.
Jetzt liegt die Frage, ob das Zero-Rating erlaubt bleibt, beim Verwaltungsgericht Köln.
Da bleibt uns nur noch eins zu sagen: DANKE OBAMA!
Dass die Netzneutralität auch komplett verschwinden kann, hat die USA gezeigt.
Obwohl die Bevölkerung aus jeder politischen Richtung klar für die Netzneutralität war,
wurde sie dennoch unter Trumps Regierung abgeschafft, Dank Ajit Pai (Chef der US-amerikanischen
Bundesnetzagentur), der sich damit zeitweise zum meistgehassten Menschen des Internets
gemacht hat.
Es war mehr als offensichtlich, dass er im Interesse großer Firmen gehandelt hat,
seine Argumente gegen die Netzneutralität waren… simpel:
"Die Netzneutralität bremst den Netzausbau!"
[Steve: "Haben sie dafür Belege?!"]
"Ja, diesen übergroßen Kaffebecher!"
[Steve: "Haha!
Meiner ist größer."]
"Oh, Shit."
Das ist von uns gar nicht mal so überzogen.
Er hat ein Video gedreht, wo er auf die Argumente der Kritiker eingeht, und dabei versucht er,
lustig zu sein.
Für mich fühlte sich das aber so an, als würde er sich über die Kritik lustig machen.
Als würde er allen Kritikern sagen wollen: “Ich spucke auf deine Kritik, und dann lach
ich dich aus.”
Pttt, haha, pttt, haha.
Dass die Netzneutralität in den USA weg ist, ist für Europäer auch gar nicht nicht so
unwichtig, da es im Zeitalter der Globalisierung ja dieselben Anbieter betreffen kann,
die wir auch nutzen.
Das Internet kennt keine Ländergrenzen, es gibt kein “rein” deutsches YouTube.
Wenn YouTube auf die USA angepasst werden muss, wird es überall angepasst.
Was uns als Verbraucher an der ganzen Sache mit dem Zero-Rating stört: Man kriegt das
Gefühl, es wird einem vorgeschrieben, wie man das Internet zu nutzen hat.
Einerseits ist das LTE von Vodafone und der Telekom unglaublich schnell und das ist auch
ziemlich toll.
Aber andererseits ist das Datenvolumen so gering und teuer, dass dir die Geschwindigkeit
gar nichts bringt, wenn du die Zero-Rating-Angebote nicht nutzt.
Da die Tarifpakete aber festgelegt sind, kann ich auch nicht auf die Zero-Rating-Angebote
verzichten, um stattdessen z.B. mein Datenvolumen zu erhöhen.
Bei den meisten beschränkt sich die Auswahl auf “mehr - oder weniger zahlen”.
Du kannst dein Monats-Datenvolumen innerhalb von einer Minute verbrauchen – so schnell ist LTE.
Wenn du also dein Internet für mehr als Video Streaming und Musik nutzt, sondern, wie viele,
zum Arbeiten, kommst du so sehr schnell an deine Grenzen und musst auf die sehr teuren
“Unlimited”-Angebote zurückgreifen.
Denn die Leute, die wirklich mehr Datenvolumen brauchen – pah, die werden es schon bezahlen!
Zero-Rating-Angebote helfen, die marktbeherrschende Stellung von Anbietern wie Vodafone und Telekom
weiter zu festigen und führt immer weiter zur Kommerzialisierung des Internets und weg
vom Grundgedanken des freien und gleichberechtigten Internets.
Die große Angst ist die Entstehung eines “Zwei-Klassen-Internets”, wo die, die
genug zahlen, alles kriegen, und der Rest auf bezahlbare Häppchen angewiesen ist.
Da fühle ich mich als Verbraucher schon ein bisschen im Stich gelassen, oh Mann, wenn
es doch nur sowas geben würde, wie eine Union von Ländern, die über der Landesregierung
steht und einfach die Netzneutralität in Gesamt-Europa durchsetzen könnte.
Ohne Ausnahmen.
Mann, was diese Union alles bewirken könnte!
Das würde das Vertrauen in diese fiktive Union wirklich stärken!
Das war natürlich nur unsere Meinung.
Ihr denkt da wahrscheinlich ganz anders und da könnt ihr euch gerne in den Kommentaren
zu auslassen, außerdem findet ihr in der Videobeschreibung weitere coole Informationen
und Links zu diesem Thema, sind richtig cool und peppig und hier könnt ihr noch ein Video
zum Thema Zensur schauen, es ist wirklich, mmh, geht´s um Meinung sagen und Internet
und so, mmh, schaut es euch an.
Es ist wirklich, mh.
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Das ist auch cool für weitere Videos.
Hab euch lieb!