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2020-7 Imported from YouTube, Grenzenlos: Island

Grenzenlos: Island

* Riesige Gletscher, dampfende Lava- Felder, heiße Quellen und Geysire.*

* Die Vorstellung an eine unberührte, archaische Naturlandschaft ...

übt auf jeden Island-Reisenden eine ungemeine Faszination aus.*

* Kilian Sterff geht es da nicht anders.*

* Zusammen mit seiner Mutter Gisela macht er sich auf den Weg nach Norden.*

* Zur Größten Vulkaninsel der Erde.*

* Der gelernte Mediengestalter und Filmemacher ist Autist.*

* Er hat das Asperger-Syndrom.*

* Das eingespielte Reiseteam war in den letzten Jahren mit dem Fahrrad ...

regelmäßig im vertraut gewordenen Irland unterwegs.*

* Mit einem Urlaub innerhalb einer organisierten Reisegruppe ...

betritt der 27jährige nun absolutes Neuland.*

Erstens ist es ein fremdes Land, das ich noch nicht kenne.

Zweitens weiß ich nicht, ob ich mit einer Reisegruppe ...

so viel Entspannung erlebe, wie alleine.

Und drittens bekomme ich hier nicht ganz so viel Bewegung an frischer Luft ...

wie in Irland, da wir großteils im Bus sitzen und von einem Ort ...

zum nächsten fahren.

Ich bin aber neugierig und deswegen probieren wir das einfach aus.

* Vom südwestlich gelegenen Keflavik geht es zunächst Richtung Osten.*

* Wir fahren durch aufgebrochene Lavafelder.*

* Manche von ihnen sind mit Moosen bewachsen, manche völlig kahl,

schwarz und schroff.*

* An diesen Anblick werden wir uns in den nächsten Tagen gewöhnen.*

* Befremden lösen die Kilometerlangen Rohrleitungen aus.*

* Wir lernen, dass Island ganz überwiegend von Fernwärme ...

aus dem Boden beheizt wird.*

* Unseren ersten Stopp legen wir ein am Vulkanmassiv Hengill.*

* Es nieselt leicht und der Wind ist unangenehm kalt.*

* Aber wir beginnen trotzdem unsere Wanderung.*

* Menschen mit Autismus sind in der Regel damit überfordert,

Informationen, die sie über ihre Sinnesorgane empfangen, zu filtern.*

* Alles, was um sie herum passiert, nehmen sie irgendwie gleichzeitig wahr.*

* Eine Reizüberflutung ist die Folge.*

* Das Kameradisplay hilft mir, die erlebten Eindrücke ...

auf ausgewählte Bildausschnitte zu reduzieren ...

und damit für mich fassbar zu machen.*

* Aus dem gesammelten Material werde ich zuhause in Deutschland ...

unseren Urlaub am Schnittplatz rekonstruieren.*

* Erst dann begreife ich unsere Reise in ihrem vollen Umfang.*

* Das Ergebnis ist dieser Film.*

* Das Tempo der Gruppe bereitet mir zunächst Schwierigkeiten.*

* Da ich ständig filmen muss, verliere ich immer wieder den Anschluss.*

* Nach einer kurzen Fahrt halten wir am Nationalpark Thingvellir.*

* Hier befinden wir uns auf der Grabenbruchzone,

an der die Kontinentalplatten von Amerika und Eurasien jährlich ...

um zwei Zentimeter auseinanderdrifften.*

* Die Annahme, dieser fotogene Graben wäre just diese Spalte,

ist etwas vereinfacht, aber die Vorstellung, linker Fuß in Amerika,

rechter Fuß in Europa, fällt vielen Besuchern leichter,

als sich mit der komplizierten Geologie des Landes auseinanderzusetzen.*

* Nur wenige Schritte weiter stoßen wir auf den Lögberg,

einer der bedeutendsten Orte für die Geschichte des Landes.*

* An dieser Stelle wurden jahrhundertelang Gesetze vorgetragen ...

und wichtige Entscheidungen getroffen.*

* So auch die über die Annahme des Christentums im Jahre 1000.*

* Die Gesetzeskundigen sprachen, der Überlieferung nach,

mit lauter Stimme gegen die Felswand.*

* Der reflektierte Schall war von den zahlreich Versammelten zu vernehmen.*

* Der Gesetzesfelsen ist sozusagen das Herz der alten isländischen Demokratie.*

* Hier befindet sich auch das Haus mit den fünf Giebeln.*

* Das Anwesen wurde früher vom hiesigen Pfarrer ...

und dem Direktor des Nationalparks bewohnt.*

* Am Ende des Tages gibt es dann das erste gemeinsame Abendessen.*

* Bei kulinarischen isländischen Spezialitäten bietet mir ...

der ungezwungene Rahmen eine günstige Gelegenheit,

mit den Teilnehmern der Reisegruppe ins Gespräch zu kommen.*

* Am nächsten Tag führt unsere Reise in den Skaftafell-Nationalpark.*

* Ein bewaldeter Bergrücken zwischen zwei Gletscherzungen lädt zum Wandern ein.*

* Vom halbstündigen Spaziergang bis zur sechsstündigen Bergwanderung ...

ist hier für jeden etwas geboten.*

* Wir wählen eine mittlere Tour.*

* Auf einem Plateau machen wir Rast und gönnen uns ein gemeinsames Picknick.*

* Skógar ist unsere nächste Station.*

* Besonders beeindrucken uns im Außenbereich des Freilichtmuseums ...

die winzigen Häuschen.*

* Sie sind extrem niedrig und sehr karg ausgestattet.*

* Es gibt aber auch etwas komfortablere Hütten.*

* Auch das Schulhaus und die Kirche sind ihrem einstigen Erscheinungsbild ...

im 19. und frühen 20. Jahrhundert authentisch nachempfunden.*

* Dann entdecken wir etwas für unsere Augen eher Bizarres.*

* In einer Ecke des Grundstücks stehen kleine Elfenhäuschen.*

* In Island nimmt man den Glauben an Elfen sehr ernst.*

* Im Parlament gibt es sogar eine Elfen-Beauftragte,

die bei Bauvorhaben zu Rate gezogen werden kann,

um die kleinen Naturgeister nicht zu verstimmen.*

* Auch die Trolle gehören zur isländischen Mythologie.*

* In ihrer Darstellung erinnern die riesenhaften Naturwesen ...

oft an markante Felsformationen der Vulkaninsel.*

* Auf dem weiteren Weg legen wir noch einen Zwischenstopp ...

auf dem Bauernhof Fridheimar ein.*

* Die Familie vom Jüngsten bis zum Ältesten gibt uns ...

eine eindrucksvolle Vorstellung vom Leistungsvermögen der Islandpferde.*

* Unsere Tageswanderung führt uns ...

auf die etwa 120 Meter hohe Klippe von Dyhólaey.*

* Na ja, an der korrekten Aussprache muss ich wohl noch ein bisschen üben.*

* Der Weg führt uns hinab zu einem Parkplatz auf Meereshöhe.*

* Hier donnert die Brandung herein.*

* Beeindruckt von dem Naturschauspiel würden die meisten von uns ...

gerne viel länger an diesem Ort verweilen.*

* Einen Programmpunkt haben wir aber noch auf dem Plan: Dyhólaus.*

* Er ist einer der schönsten Strände Islands und besteht aus schwarzem Lavasand.*

* Die Klippen erinnern an Orgelpfeifen in sechseckiger Form.*

* Die bizarren Steinsäulen sind das Ergebnis sehr schnell abgekühlter Lava.*

* Vielleicht handelt es sich bei den Felsnasen um Trolle,

die beim Entern eines Schiffswracks abrupt versteinert wurden?*

* Vielleicht aber auch nicht.*

* Während unserer Fahrt Richtung Osten beginnt sich die Landschaft zu verändern.*

* Immer öfter queren wir nun breite Schotterwüsten,

in denen wir sporadisch kleinere Bäche kreuzen.*

* Das Schmelzwasser der Gletscher fließt hier Richtung Meer.*

* Wir nähern uns nun den Gletschern Mýrdalsjökull sowie dem Vatnajökull.*

* Unter ihren Eismassen befinden sich hochaktive und gefährliche Vulkane,

die Katla sowie der Grimsvötn und Bardarbunga.*

* Oh je, diese Zungenbrecher.*

* Bei einem heftigen Ausbruch im Jahr 1996 ergossen sich in der Spitzenzeit ...

am 5. November pro Sekunde 45.000 m³ Wasser ins Tal.*

* Straßen und Brücken wurden zerstört.*

* Es geht weiter. Nach kurzer Fahrt halten wir am Jökulsárlión.*

* Wir trauen unseren Augen kaum.*

* In einer Lagune schwimmt eine Unzahl an Eisbergen.*

* Schwarze Eisschichten zeugen von jahrhundertelanger Vulkanaktivität.*

* Mit der Kamera verliere ich mich förmlich in der Magie ...

der fesselnden Bilder.*

* Die Präsenz der Mitreisenden um mich herum ...

nehme ich überhaupt nicht mehr wahr.*

* Splittergeräusche holen mich ganz plötzlich zurück in die reale Welt.*

* Einen Scotch on The Rocks mit Gletschereis bekommt man nicht alle Tage.*

* Menschen mit Autismus haben ganz individuelle Spezialinteressen.*

* In meinem Fall ist es das Filmen.*

* Die Arbeit mit der Kamera gibt mir Sicherheit ...

und verschafft mir die nötige Entspannung.*

* Irgendwann erreichen wir dann die kleine Wohnsiedlung Morsárdalur,

bestehend aus einem Café, einer Kirche und ein paar Häusern.*

* Einige der Bauten sind mit Torf gedeckt und vermitteln einen heimeligen ...

und gemütlichen Anblick.*

* Von hier aus sehen wir erstmals den Herðubreið,

einen markanten Vulkan-Tafelberg von knapp 1.700 Metern Höhe.*

* Später fahren wir weiter zum Ausgang unserer heutigen Wanderung.*

* Der Jökulsárgliúfur ist ein Nationalpark rund um den Canyon Jökulsá.*

* Na hoffentlich hört das kein Isländer.*

* Hier machen wir eine Pause und genießen eine echte isländische Spezialität:

Gammelhai Hákarl.*

* Das ist mehrere Monate lang in Molke fermentierter Hai ...

von sehr strengem Geruch.*

* Genossen wird das Ganze mit süßem, dunklen Brot und Klarem.*

* Nicht alle lassen sich auf dieses Experiment ein.*

Gammelhai mit Brot und Aqua vitae. Dann mach mal!

* Na ja.*

* Nach diesem Erlebnis der besonderen Art wandern wir zum Detifoss,

an dem es uns schier den Atem verschlägt.*

* 100 Meter breit und 40 Meter tief donnert der Fluss in den Canyon.*

* In ganz Europa gibt es nur wenige Wasserfälle von ähnlichen Dimensionen.*

* Die Wucht der Bilder haut mich fast um und ich greife wieder zur Kamera.*

* Der Austausch mit den Gruppen- Teilnehmerinnen und Teilnehmern ...

funktioniert immer besser - ich bin sehr überrascht, wie gut das klappt.*

* Es finden sich doch einige Themen, über die man sich austauschen kann.*

* Mittlerweile wissen fast alle, dass ich das Asperger-Syndrom habe ...

und finden es sehr spannend, wie offen ich damit umgehe.*

* Inzwischen können sie auch nachvollziehen, warum ich so viel filme.*

* Wann immer es geht, bekomme ich nun die notwendige Zeit,

um Aufnahmen zu machen.*

* Unsere nächste Wanderung führt uns zum Kverkfjöll.*

* Dieser Tuffring mit einem Durchmesser von fast 1.000 Metern ...

gehört zu den größten Explosionskratern der Welt.*

* Die 150 Meter Aufstieg bereiten uns keine Mühe.*

* Das ständig wechselnde Licht zaubert oft sekundenschnell neue Stimmungen ...

und Strukturen auf den vegetationslosen Krater.*

* Strukturen sind für mich wichtig.*

* Sie faszinieren mich und geben mir Sicherheit.*

* Zurück in der Ebene machen wir noch einen Spaziergang durch Dimmuborgir ...

- durch die dunklen Burgen.*

* Dabei handelt es sich um Lavafelsen von unterschiedlicher Größe und Form.*

* Während einige von uns nach dem Mittagessen ins Naturbad gehen ...

und im warmen Wasser entspannen,

fährt der Rest der Gruppe wieder ins aktive Vulkangebiet.*

* Dem Vulkan Krafla verdankt Island eines der Größten Geothermal-Kraftwerke.*

* Das Grundwasser liegt hier wegen der Nähe der Magmakammer ...

bereits als Wasserdampf vor.*

* Filmen ist wichtig. Ich suche aber auch nach Konversation in der Gruppe.*

* Beides ist gleichzeitig nicht möglich.*

* Da kommt nun meine Mutter hilfreich ins Spiel,

indem sie immer wieder zur Kamera greift und mich vertritt.*

* So profitiere ich von der angenehm entspannten Atmosphäre.*

* Die Kommunikation klappt mittlerweile hervorragend ...

insbesondere mit der jüngsten Teilnehmerin.*

* Der Vulkan Leirhnjúkurim im Nordosten Islands ist während ...

der letzten Jahrhunderte mehrmals ausgebrochen.*

* Das letzte sogenannte Krafla-Feuer floss aus einer 15 Kilometer langen Spalte.*

* Die Lava wurde bis in einhundert Meter Höhe geschleudert.*

* Die einzelnen, erstarrten Lavaströme sind recht gut erkennbar.*

* Es dampft und raucht aus allen Ritzen. Die Erdwärme ist deutlich spürbar.*

* Ein bisschen mulmig wird uns schon, als wir erfahren,

dass die gesamte Region rund um den Krater als seismisch instabil gilt ...

und seit Jahren nicht mehr zur Ruhe kommt.*

* Ein kleines Kuriosum entdecken wir noch auf der Rückfahrt:

Eine Lavabäckerei.*

* Der Boden ist hier so heiß, dass simple Löcher von einem halben Meter ...

Tiefe genügen, um darin Brot zu backen.*

* Abends schlendern wir dann durch Akueyri.*

* Das Städtchen im Norden der Insel ist beschaulich ...

und reich an kleinen Kuriositäten.*

* Seit dem weltweit aufsehenerregenden Ausbruch des Eyjafjallajökull ...

im Jahr 2010 erlebt Island einen deutlichen Zuwachs an Touristen.*

* Gastronomie und Infrastruktur sind zum Teil überfordert.*

* Nur mit Mühe ergattern wir Plätze in einem der Restaurants.*

* Tags darauf steht uns eine lange Busfahrt von fast 400 Kilometern bevor.*

* Am frühen Nachmittag erreichen wir unser Ziel, die Hauptstadt Reykjavik.*

* Das Wetter ist wechselhaft. Aber wir nehmen es gelassen.*

* Oberhalb der Stadt befindet sich die sogenannte Perle,

ein futuristisch aussehendes Gebäude.*

* 20 Millionen Liter heißes Wasser für die Versorgung der Stadt ...

lagern in den riesigen Tanks.*

* Im isländischen Nationalmuseum gibt es viel Gegenständliches,

das uns von der Entwicklung des Landes ...

und dessen Kultur der vergangenen 1.500 Jahre einen Eindruck vermittelt.*

* Diese Kirche ist von überall her gut zu sehen.*

* Die eigenwillige Architektur der Hallgrimskirkja ist inspiriert ...

von Islands Natur.*

* Durch belebte Einkaufsstraßen gelangen wir zum Stadtzentrum.*

* Rechter Hand sehen wir das neue Kulturzentrum,

die Harpa mit ihrer auffälligen Architektur.*

* Wir passieren das Hotel Borg, das Parlament und den Dom,

worunter die meisten von uns sich wohl etwas anderes vorgestellt haben.*

* Im Rathaus ist normalerweise ein riesiges Relief von Island zu bestaunen.*

* Heute hat es aber einer Schach- Meisterschaft weichen müssen.*

* Das königliche Spiel ist in Island Volkssport.*

* Am vorletzten Tag unserer Reise brechen wir auf zu unserer ...

letzten Wanderung.*

* Ziel ist der Vulkan Keilir. Er befindet sich zwischen ...

Kefliavik und Rkjavik im Südwesten der Insel.*

* Erst nach einigen abenteuerlichen Umwegen finden wir über eine ...

Schotterpiste den Weg zu unserem Ausgangspunkt.*

* Das Wetter ist wieder leicht wechselhaft. Mit einem kurzen Regenschauer ...

kommen wir aber davon. Der Anstieg führt durch die bereits ...

vertrauten Lavafelder.*

* Der Vulkan ist recht steil. So macht die Gruppe auf einem Plateau ...

unweit des Gipfels halt. Vom Weitergehen wird abgeraten.*

* Lediglich zwei Späher berichten später, wie es ganz oben eigentlich aussah.*

* Nun heißt es Abschied nehmen. Für mich persönlich ...

als Autist mit Asperger-Syndrom ging das Experiment voll auf.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten kam ich im Laufe der Reise ...

in und mit der Gruppe sehr gut zurecht.

* Das macht mir Mut und Appetit auf weitere Expeditionen!*

* Nicht nur ich nehme neun Tage voller intensiver Eindrücke und ...

Erlebnisse mit nach Hause von der Insel aus Feuer und Eis.*

Grenzenlos: Island Boundless: Iceland Sans frontières : Islande Grenzeloos: IJsland Sem fronteiras: Islândia Безграничный: Исландия Sınırsız: İzlanda

* Riesige Gletscher, dampfende Lava- Felder, heiße Quellen und Geysire.*

* Die Vorstellung an eine unberührte, archaische Naturlandschaft ...

übt auf jeden Island-Reisenden eine ungemeine Faszination aus.* зачаровує кожного мандрівника до Ісландії*.

* Kilian Sterff geht es da nicht anders.* * Кіліан Стерфф нічим не відрізняється.

* Zusammen mit seiner Mutter Gisela macht er sich auf den Weg nach Norden.* * Разом з матір'ю Гізелою він вирушає на північ.

* Zur Größten Vulkaninsel der Erde.* * На найбільший вулканічний острів на Землі.

* Der gelernte Mediengestalter und Filmemacher ist Autist.* * Професійний медіадизайнер та режисер з аутизмом.

* Er hat das Asperger-Syndrom.*

* Das eingespielte Reiseteam war in den letzten Jahren mit dem Fahrrad ... * Добре відрепетирувана команда мандрівників подорожувала велосипедом протягом останніх ...

regelmäßig im vertraut gewordenen Irland unterwegs.* регулярно подорожую Ірландією, яка вже стала звичною*.

* Mit einem Urlaub innerhalb einer organisierten Reisegruppe ...

betritt der 27jährige nun absolutes Neuland.* 27-річний хлопець зараз вступає на незвідану територію*.

Erstens ist es ein fremdes Land, das ich noch nicht kenne. По-перше, це чужа країна, яку я ще не знаю.

Zweitens weiß ich nicht, ob ich mit einer Reisegruppe ... По-друге, я не знаю, чи подорожую я з туристичною групою ...

so viel Entspannung erlebe, wie alleine. відчути таку ж релаксацію, як і на самоті.

Und drittens bekomme ich hier nicht ganz so viel Bewegung an frischer Luft ...

wie in Irland, da wir großteils im Bus sitzen und von einem Ort ...

zum nächsten fahren.

Ich bin aber neugierig und deswegen probieren wir das einfach aus.

* Vom südwestlich gelegenen Keflavik geht es zunächst Richtung Osten.*

* Wir fahren durch aufgebrochene Lavafelder.*

* Manche von ihnen sind mit Moosen bewachsen, manche völlig kahl,

schwarz und schroff.*

* An diesen Anblick werden wir uns in den nächsten Tagen gewöhnen.*

* Befremden lösen die Kilometerlangen Rohrleitungen aus.*

* Wir lernen, dass Island ganz überwiegend von Fernwärme ...

aus dem Boden beheizt wird.*

* Unseren ersten Stopp legen wir ein am Vulkanmassiv Hengill.*

* Es nieselt leicht und der Wind ist unangenehm kalt.*

* Aber wir beginnen trotzdem unsere Wanderung.*

* Menschen mit Autismus sind in der Regel damit überfordert,

Informationen, die sie über ihre Sinnesorgane empfangen, zu filtern.*

* Alles, was um sie herum passiert, nehmen sie irgendwie gleichzeitig wahr.*

* Eine Reizüberflutung ist die Folge.*

* Das Kameradisplay hilft mir, die erlebten Eindrücke ...

auf ausgewählte Bildausschnitte zu reduzieren ...

und damit für mich fassbar zu machen.*

* Aus dem gesammelten Material werde ich zuhause in Deutschland ...

unseren Urlaub am Schnittplatz rekonstruieren.*

* Erst dann begreife ich unsere Reise in ihrem vollen Umfang.*

* Das Ergebnis ist dieser Film.*

* Das Tempo der Gruppe bereitet mir zunächst Schwierigkeiten.*

* Da ich ständig filmen muss, verliere ich immer wieder den Anschluss.*

* Nach einer kurzen Fahrt halten wir am Nationalpark Thingvellir.*

* Hier befinden wir uns auf der Grabenbruchzone,

an der die Kontinentalplatten von Amerika und Eurasien jährlich ...

um zwei Zentimeter auseinanderdrifften.*

* Die Annahme, dieser fotogene Graben wäre just diese Spalte,

ist etwas vereinfacht, aber die Vorstellung, linker Fuß in Amerika,

rechter Fuß in Europa, fällt vielen Besuchern leichter,

als sich mit der komplizierten Geologie des Landes auseinanderzusetzen.*

* Nur wenige Schritte weiter stoßen wir auf den Lögberg,

einer der bedeutendsten Orte für die Geschichte des Landes.*

* An dieser Stelle wurden jahrhundertelang Gesetze vorgetragen ...

und wichtige Entscheidungen getroffen.*

* So auch die über die Annahme des Christentums im Jahre 1000.*

* Die Gesetzeskundigen sprachen, der Überlieferung nach,

mit lauter Stimme gegen die Felswand.*

* Der reflektierte Schall war von den zahlreich Versammelten zu vernehmen.*

* Der Gesetzesfelsen ist sozusagen das Herz der alten isländischen Demokratie.*

* Hier befindet sich auch das Haus mit den fünf Giebeln.*

* Das Anwesen wurde früher vom hiesigen Pfarrer ...

und dem Direktor des Nationalparks bewohnt.*

* Am Ende des Tages gibt es dann das erste gemeinsame Abendessen.*

* Bei kulinarischen isländischen Spezialitäten bietet mir ...

der ungezwungene Rahmen eine günstige Gelegenheit,

mit den Teilnehmern der Reisegruppe ins Gespräch zu kommen.*

* Am nächsten Tag führt unsere Reise in den Skaftafell-Nationalpark.*

* Ein bewaldeter Bergrücken zwischen zwei Gletscherzungen lädt zum Wandern ein.*

* Vom halbstündigen Spaziergang bis zur sechsstündigen Bergwanderung ...

ist hier für jeden etwas geboten.*

* Wir wählen eine mittlere Tour.*

* Auf einem Plateau machen wir Rast und gönnen uns ein gemeinsames Picknick.*

* Skógar ist unsere nächste Station.*

* Besonders beeindrucken uns im Außenbereich des Freilichtmuseums ...

die winzigen Häuschen.*

* Sie sind extrem niedrig und sehr karg ausgestattet.*

* Es gibt aber auch etwas komfortablere Hütten.*

* Auch das Schulhaus und die Kirche sind ihrem einstigen Erscheinungsbild ...

im 19. und frühen 20. Jahrhundert authentisch nachempfunden.*

* Dann entdecken wir etwas für unsere Augen eher Bizarres.*

* In einer Ecke des Grundstücks stehen kleine Elfenhäuschen.*

* In Island nimmt man den Glauben an Elfen sehr ernst.*

* Im Parlament gibt es sogar eine Elfen-Beauftragte,

die bei Bauvorhaben zu Rate gezogen werden kann,

um die kleinen Naturgeister nicht zu verstimmen.*

* Auch die Trolle gehören zur isländischen Mythologie.*

* In ihrer Darstellung erinnern die riesenhaften Naturwesen ...

oft an markante Felsformationen der Vulkaninsel.*

* Auf dem weiteren Weg legen wir noch einen Zwischenstopp ...

auf dem Bauernhof Fridheimar ein.*

* Die Familie vom Jüngsten bis zum Ältesten gibt uns ...

eine eindrucksvolle Vorstellung vom Leistungsvermögen der Islandpferde.*

* Unsere Tageswanderung führt uns ...

auf die etwa 120 Meter hohe Klippe von Dyhólaey.*

* Na ja, an der korrekten Aussprache muss ich wohl noch ein bisschen üben.*

* Der Weg führt uns hinab zu einem Parkplatz auf Meereshöhe.*

* Hier donnert die Brandung herein.*

* Beeindruckt von dem Naturschauspiel würden die meisten von uns ...

gerne viel länger an diesem Ort verweilen.*

* Einen Programmpunkt haben wir aber noch auf dem Plan: Dyhólaus.*

* Er ist einer der schönsten Strände Islands und besteht aus schwarzem Lavasand.*

* Die Klippen erinnern an Orgelpfeifen in sechseckiger Form.*

* Die bizarren Steinsäulen sind das Ergebnis sehr schnell abgekühlter Lava.*

* Vielleicht handelt es sich bei den Felsnasen um Trolle,

die beim Entern eines Schiffswracks abrupt versteinert wurden?*

* Vielleicht aber auch nicht.*

* Während unserer Fahrt Richtung Osten beginnt sich die Landschaft zu verändern.*

* Immer öfter queren wir nun breite Schotterwüsten,

in denen wir sporadisch kleinere Bäche kreuzen.*

* Das Schmelzwasser der Gletscher fließt hier Richtung Meer.*

* Wir nähern uns nun den Gletschern Mýrdalsjökull sowie dem Vatnajökull.*

* Unter ihren Eismassen befinden sich hochaktive und gefährliche Vulkane,

die Katla sowie der Grimsvötn und Bardarbunga.*

* Oh je, diese Zungenbrecher.*

* Bei einem heftigen Ausbruch im Jahr 1996 ergossen sich in der Spitzenzeit ...

am 5. November pro Sekunde 45.000 m³ Wasser ins Tal.*

* Straßen und Brücken wurden zerstört.*

* Es geht weiter. Nach kurzer Fahrt halten wir am Jökulsárlión.*

* Wir trauen unseren Augen kaum.*

* In einer Lagune schwimmt eine Unzahl an Eisbergen.*

* Schwarze Eisschichten zeugen von jahrhundertelanger Vulkanaktivität.*

* Mit der Kamera verliere ich mich förmlich in der Magie ...

der fesselnden Bilder.*

* Die Präsenz der Mitreisenden um mich herum ...

nehme ich überhaupt nicht mehr wahr.*

* Splittergeräusche holen mich ganz plötzlich zurück in die reale Welt.*

* Einen Scotch on The Rocks mit Gletschereis bekommt man nicht alle Tage.*

* Menschen mit Autismus haben ganz individuelle Spezialinteressen.*

* In meinem Fall ist es das Filmen.*

* Die Arbeit mit der Kamera gibt mir Sicherheit ...

und verschafft mir die nötige Entspannung.*

* Irgendwann erreichen wir dann die kleine Wohnsiedlung Morsárdalur,

bestehend aus einem Café, einer Kirche und ein paar Häusern.*

* Einige der Bauten sind mit Torf gedeckt und vermitteln einen heimeligen ...

und gemütlichen Anblick.*

* Von hier aus sehen wir erstmals den Herðubreið,

einen markanten Vulkan-Tafelberg von knapp 1.700 Metern Höhe.*

* Später fahren wir weiter zum Ausgang unserer heutigen Wanderung.*

* Der Jökulsárgliúfur ist ein Nationalpark rund um den Canyon Jökulsá.*

* Na hoffentlich hört das kein Isländer.*

* Hier machen wir eine Pause und genießen eine echte isländische Spezialität:

Gammelhai Hákarl.*

* Das ist mehrere Monate lang in Molke fermentierter Hai ...

von sehr strengem Geruch.*

* Genossen wird das Ganze mit süßem, dunklen Brot und Klarem.*

* Nicht alle lassen sich auf dieses Experiment ein.*

Gammelhai mit Brot und Aqua vitae. Dann mach mal!

* Na ja.*

* Nach diesem Erlebnis der besonderen Art wandern wir zum Detifoss,

an dem es uns schier den Atem verschlägt.*

* 100 Meter breit und 40 Meter tief donnert der Fluss in den Canyon.*

* In ganz Europa gibt es nur wenige Wasserfälle von ähnlichen Dimensionen.*

* Die Wucht der Bilder haut mich fast um und ich greife wieder zur Kamera.*

* Der Austausch mit den Gruppen- Teilnehmerinnen und Teilnehmern ...

funktioniert immer besser - ich bin sehr überrascht, wie gut das klappt.*

* Es finden sich doch einige Themen, über die man sich austauschen kann.*

* Mittlerweile wissen fast alle, dass ich das Asperger-Syndrom habe ...

und finden es sehr spannend, wie offen ich damit umgehe.*

* Inzwischen können sie auch nachvollziehen, warum ich so viel filme.*

* Wann immer es geht, bekomme ich nun die notwendige Zeit,

um Aufnahmen zu machen.*

* Unsere nächste Wanderung führt uns zum Kverkfjöll.*

* Dieser Tuffring mit einem Durchmesser von fast 1.000 Metern ...

gehört zu den größten Explosionskratern der Welt.*

* Die 150 Meter Aufstieg bereiten uns keine Mühe.*

* Das ständig wechselnde Licht zaubert oft sekundenschnell neue Stimmungen ...

und Strukturen auf den vegetationslosen Krater.*

* Strukturen sind für mich wichtig.*

* Sie faszinieren mich und geben mir Sicherheit.*

* Zurück in der Ebene machen wir noch einen Spaziergang durch Dimmuborgir ...

- durch die dunklen Burgen.*

* Dabei handelt es sich um Lavafelsen von unterschiedlicher Größe und Form.*

* Während einige von uns nach dem Mittagessen ins Naturbad gehen ...

und im warmen Wasser entspannen,

fährt der Rest der Gruppe wieder ins aktive Vulkangebiet.*

* Dem Vulkan Krafla verdankt Island eines der Größten Geothermal-Kraftwerke.*

* Das Grundwasser liegt hier wegen der Nähe der Magmakammer ...

bereits als Wasserdampf vor.*

* Filmen ist wichtig. Ich suche aber auch nach Konversation in der Gruppe.*

* Beides ist gleichzeitig nicht möglich.*

* Da kommt nun meine Mutter hilfreich ins Spiel,

indem sie immer wieder zur Kamera greift und mich vertritt.*

* So profitiere ich von der angenehm entspannten Atmosphäre.*

* Die Kommunikation klappt mittlerweile hervorragend ...

insbesondere mit der jüngsten Teilnehmerin.*

* Der Vulkan Leirhnjúkurim im Nordosten Islands ist während ...

der letzten Jahrhunderte mehrmals ausgebrochen.*

* Das letzte sogenannte Krafla-Feuer floss aus einer 15 Kilometer langen Spalte.*

* Die Lava wurde bis in einhundert Meter Höhe geschleudert.*

* Die einzelnen, erstarrten Lavaströme sind recht gut erkennbar.*

* Es dampft und raucht aus allen Ritzen. Die Erdwärme ist deutlich spürbar.*

* Ein bisschen mulmig wird uns schon, als wir erfahren,

dass die gesamte Region rund um den Krater als seismisch instabil gilt ...

und seit Jahren nicht mehr zur Ruhe kommt.*

* Ein kleines Kuriosum entdecken wir noch auf der Rückfahrt:

Eine Lavabäckerei.*

* Der Boden ist hier so heiß, dass simple Löcher von einem halben Meter ...

Tiefe genügen, um darin Brot zu backen.*

* Abends schlendern wir dann durch Akueyri.*

* Das Städtchen im Norden der Insel ist beschaulich ...

und reich an kleinen Kuriositäten.*

* Seit dem weltweit aufsehenerregenden Ausbruch des Eyjafjallajökull ...

im Jahr 2010 erlebt Island einen deutlichen Zuwachs an Touristen.*

* Gastronomie und Infrastruktur sind zum Teil überfordert.*

* Nur mit Mühe ergattern wir Plätze in einem der Restaurants.*

* Tags darauf steht uns eine lange Busfahrt von fast 400 Kilometern bevor.*

* Am frühen Nachmittag erreichen wir unser Ziel, die Hauptstadt Reykjavik.*

* Das Wetter ist wechselhaft. Aber wir nehmen es gelassen.*

* Oberhalb der Stadt befindet sich die sogenannte Perle,

ein futuristisch aussehendes Gebäude.*

* 20 Millionen Liter heißes Wasser für die Versorgung der Stadt ...

lagern in den riesigen Tanks.*

* Im isländischen Nationalmuseum gibt es viel Gegenständliches,

das uns von der Entwicklung des Landes ...

und dessen Kultur der vergangenen 1.500 Jahre einen Eindruck vermittelt.*

* Diese Kirche ist von überall her gut zu sehen.*

* Die eigenwillige Architektur der Hallgrimskirkja ist inspiriert ...

von Islands Natur.*

* Durch belebte Einkaufsstraßen gelangen wir zum Stadtzentrum.*

* Rechter Hand sehen wir das neue Kulturzentrum,

die Harpa mit ihrer auffälligen Architektur.*

* Wir passieren das Hotel Borg, das Parlament und den Dom,

worunter die meisten von uns sich wohl etwas anderes vorgestellt haben.*

* Im Rathaus ist normalerweise ein riesiges Relief von Island zu bestaunen.*

* Heute hat es aber einer Schach- Meisterschaft weichen müssen.*

* Das königliche Spiel ist in Island Volkssport.*

* Am vorletzten Tag unserer Reise brechen wir auf zu unserer ...

letzten Wanderung.*

* Ziel ist der Vulkan Keilir. Er befindet sich zwischen ...

Kefliavik und Rkjavik im Südwesten der Insel.*

* Erst nach einigen abenteuerlichen Umwegen finden wir über eine ...

Schotterpiste den Weg zu unserem Ausgangspunkt.*

* Das Wetter ist wieder leicht wechselhaft. Mit einem kurzen Regenschauer ...

kommen wir aber davon. Der Anstieg führt durch die bereits ...

vertrauten Lavafelder.*

* Der Vulkan ist recht steil. So macht die Gruppe auf einem Plateau ...

unweit des Gipfels halt. Vom Weitergehen wird abgeraten.*

* Lediglich zwei Späher berichten später, wie es ganz oben eigentlich aussah.*

* Nun heißt es Abschied nehmen. Für mich persönlich ...

als Autist mit Asperger-Syndrom ging das Experiment voll auf.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten kam ich im Laufe der Reise ...

in und mit der Gruppe sehr gut zurecht.

* Das macht mir Mut und Appetit auf weitere Expeditionen!*

* Nicht nur ich nehme neun Tage voller intensiver Eindrücke und ...

Erlebnisse mit nach Hause von der Insel aus Feuer und Eis.*