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Raumzeit - Vlog der Zukunft, Leben und außerirdisches Leben - Das Fermi-Paradox: Teil 2 (2018)

Leben und außerirdisches Leben - Das Fermi-Paradox: Teil 2 (2018)

Hallo Raumzeit, Ronny hier.

Wir leben – aber was ist das eigentlich?

Und was lebt denn sonst noch?

Vor zwei Wochen haben wir unsere Reihe zum Fermi-Paradox gestartet, in der wir der Frage

nachgehen, ob es irgendwo im Universum außerirdisches Leben gibt.

Bevor wir ganz tief in die Lösungsansätze eintauchen, wollen wir heute – quasi als

Prequel – diskutieren, was eigentlich Leben ist, und ob es theoretisch auch in ganz anderen

Formen existieren könnte.

Willkommen bei Raumzeit!

Mit der Frage nach dem Leben sind wir im Bereich der Biologie.

Wir haben uns daher bei dieser Folge fachkundige Hilfe von einem Experten geholt, dem Neurobiologen

und ehemaligen Harvard-Dozenten Professor Dr. Karl-Friedrich Schmidt.

Wir sagen danke für die vielen Ergänzungen, Korrekturen und spannenden Ideen.

Jetzt aber auf ins Leben … Leben, das wird auch unter Biologen nicht

gänzlich einheitlich definiert.

Je nach Definition sind Viren lebendig oder nicht, je nach Definition würde eine künstliche

Intelligenz leben oder nicht.

Bestimmte Merkmale aber finden sich immer, und wir betrachten heute genau diejenigen, die

für unsere Suche nach Außerirdischen relevant sind.

Erstens, Leben ist ein selbstregulierendes System – Biologen sprechen hier von Homöostasis.

Dies bedeutet, dass dieses System dafür sorgt, dass es im Inneren immer bestimmte Parameter

einhält: z.B.

Temperatur, PH-Werte, Flüssigkeitshaushalt und so weiter.

Damit stemmt sich das Leben einem fundamentalen Prinzip der Physik entgegen – es wehrt sich

gegen die zunehmende Entropie, gegen das stets zunehmende Chaos.

Zweitens, damit der lebende Organismus diese Aufgabe bewältigen kann, muss er sich zunächst

erst einmal von der chaotischen, unregulierten Umwelt abgrenzen.

Dies tun alle terrestrischen Lebensformen durch Membranen, welche Zellen umschließen.

Diese Membranen schirmen die Zellen von der Umwelt ab, erlauben gleichzeitig aber die

Aufnahme und Abgabe von Stoffen – einen Stoffwechsel.

Eine Ausnahme sind für uns damit Viren – die wir soeben zu Zombies erklärt haben.

Was Raumzeit eben so kann.

Drittens verfügen alle uns bekannten Lebewesen, yep, sogar Viren, über DNA (bzw.

RNA) – äußerst komplexe organische Moleküle, in welchen der genetische Code verankert ist,

der Reproduktion und Evolution ermöglicht.

Wenn man sich die dabei erforderlichen Prozesse und Strukturen ansieht, ist man schnell überrascht

von der Komplexität einer einzelnen Zelle.

Und damit so eine Zelle existieren und ihren Aufgaben nachgehen kann, braucht man 2 Dinge:

langkettige, teils extrem komplexe organische Moleküle und ein geeignetes flüssiges Lösungsmittel.

Die organischen Moleküle werden beim Leben in der uns bekannten Form auf Basis von Kohlenstoff

gebildet.

Als Lösungsmittel dient uns Wasser.

Beide Komponenten sind derart fundamental, dass viele Biologen argumentieren, dass sie

notwendige Schlüsselkomponenten des Lebens sind – und zwar egal wo.

Kohlenstoff ist deshalb so gut geeignet, weil er chemisch so vielseitig ist.

Er kann mit verschiedensten Elementen bis zu vier Bindungen eingehen und auf diese Weise

komplexe und langkettige Moleküle formen.

Schauen wir uns mal ein Beispiel an.

Das hier ist nur ein winziger Bruchteil eines komplexen Moleküls – unserer DNA.

Besonders hilfreich, diese langkettigen Moleküle sind unter den Bedingungen der Erde sehr stabil

– eine Voraussetzung für das Leben.

Dann kann Kohlenstoff schnelle Bindungen mit Sauerstoff eingehen – das ermöglicht unsere

Energieversorgung und das Abfallprodukt – Kohlendioxid – können wir auf simple Weise loswerden.

Es ist übrigens hilfreich, dass Kohlenstoff im Kosmos sehr häufig vorkommt – es ist

das vierthäufigste Element im All.

Wer die häufigsten drei Elemente in der Kommentarsektion zuerst schreibt, den erwähnen wir

natürlich namentlich in einem der nächsten Videos.

Kohlenstoff ist also fundamental für unser Leben.

Aber was ist mit Wasser?

Wasser ist deshalb so gut für Leben geeignet, weil es das nahezu perfekte Lösungsmittel

für unsere Stoffwechselprozesse darstellt.

Und Wasser kam mit Zusatzqualifikationen zum Bewerbungsgespräch: Wasser bleibt über eine hohe Temperaturspanne

hinweg flüssig, es kann viel Hitze speichern und erlaubt somit die Regulation des Temperaturhaushalts.

Wasser kann sowohl als Säure als auch als Base agieren und so chemische Prozesse in

einer Zelle vielfältig unterstützen.

Und dann ist da noch diese Besonderheit des Wassers, im festen Zustand weniger dicht zu

sein als im flüssigen.

Das verhindert das komplette Einfrieren von Gewässern und war möglicherweise Bedingung

für das Überleben des Lebens.

Aber gibt es denn Alternativen?

Zunächst mal können wir eins ausschließen.

Irgendwelche noch nicht entdeckten, fantastischen Elemente (man denke an Unobtainium aus dem

Film Avatar oder Tiberium aus Videospielreihe Command and Conquer). Diese gibt es nicht.

Das ist ein Fakt, den ein kurzer Blick auf das Periodensystem der Elemente beweist: wir

kennen alle stabilen Elemente.

Diese definieren sich durch die Anzahl der Protonen im Atomkern – Wasserstoff besitzt

ein Proton, Helium zwei, Lithium drei, Beryllium 4 und so weiter bis hin zu Plutonium als letztem

natürlichen Element mit 94 Protonen in seinem Kern.

Es gibt keine Lücken und damit auch keine unbekannten, quasi außerirdischen Elemente.

Das setzt eine erste klare Grenze für außerirdisches Leben.

Ein Blick in die Welt der SciFi-Filme zeigt uns, dass man sich hier im Grunde an bekannte

Elemente, mehr noch – an die Grundbausteine des Lebens hält.

Egal ob Wookie oder Ewok, Klingone oder Romulaner – nahezu alle sind aus kohlenstoffbasierten

Molekülen aufgebaut und benötigen Wasser zum Leben.

Die Science Fiction hat sich aber einige faszinierende Kreaturen ausgedacht hat, bei denen Kohlenstoff

und Wasser nur eine untergeordnete Rolle zu spielen scheinen.

Beispiele gefällig?

Man denke an die Q aus Star Trek, eine Art metaphysische, omnipotente Lebensform – dann

gibt es da die sehr interessanten Volus aus Mass Effect – ihre Physiologie basiert nicht

auf Wasser, sondern auf Ammoniak.

Damit greift Mass Effect eine der greifbaren Hypothesen der Astrobiologie auf: Ammoniak

kommt als Wasserersatz in Frage.

Tatsächlich teilt Ammoniak viele der Eigenschaften des Wassers und kommt als Lösungsmittel für

organische Substanzen in Frage.

Allerdings benötigt es andere Bedingungen – entweder große Kälte oder großen Druck.

Beides ist auf Planeten denkbar, die normalerweise für uns nicht als habitabel gelten.

Schauen wir uns mal den Heimatplaneten der Volus an: Irune, so der Name des Planeten,

besitzt eine 1,5 mal stärkere Gravitation als die Erde und hat, vergleichbar mit der

Venus, eine extrem dichte Atmosphäre, deren Druck 60 Erdatmosphären entspricht.

Unter diesen Bedingungen spielt Ammoniak seine Stärken aus – es wird bereits bei -77 Grad

Celsius flüssig und wird erst bei ca.

100 Grad Celsius zu Gas.

Die Volus gehören damit zu den durchaus vorstellbaren Kreaturen im Sci-Fi Bereich.

Und lässt sich Kohlenstoff ersetzen?

Auch hier gibt es eine vieldiskutierte Alternative, nämlich Silizium bzw. im Englischen Silicon.

Damit reden wir ganz banal über felsenartige Wesen, denn Steine bestehen zu großen Teilen

aus Siliziumoxyden.

Und wir finden zumindest Ansätze davon hier auf der Erde.

Die im Wasser lebenden Kieselalgen –sehr häufig vorkommende Einzeller – integrieren

Silikate aktiv in ihre Zellwände.

Und auch künstliche Intelligenzen – das ist nicht mal weit hergeholt – basieren

letztlich auf dem Silizium ihrer CPUs und RAM Bausteine.

Das kann die Science Fiction natürlich besser.

Aus Star Trek kennen wir etwa die Horta.

Lebensformen auf Silizium-Basis, die sich auch von Steinen ernähren und sehr lange

Lebensspannen aufweisen.

Und ich kann hier auf keinen Fall auf Terry Pratchett verzichten. Der darf nicht unerwähnt bleiben, der Gott der humorvollen

Fantasy.

Auf seiner Scheibenwelt spielen die Trolle eine zentrale Rolle und Pratchetts Trolle sind Steinwesen.

Tatsächlich finden wir Silizium im Periodensystem

in der gleichen Gruppe wie Kohlenstoff.

Silizium teilt viele der Eigenschaften von Kohlenstoff, auch wenn seine langkettigen

Verbindungen nicht so stabil wie die auf Kohlenstoffbasis sind.

Allerdings muss man vorsichtig sein.

Die Erdkruste besteht zu fast 30% Prozent aus Silizium und lediglich 0.03% Kohlenstoff

– dennoch basiert alles Leben hier zuhause auf Kohlenstoff.

Im interstellaren Raum sieht das nicht anders aus – 9 von 10 komplexen Molekülen, die

wir dort beobachten, sind Kohlenstoffverbindungen, nur 10% sind siliziumbasiert.

Und dann ist da noch die Sache mit dem Atmen – unser Abfallprodukt, das CO2 – das atmen

wir einfach aus.

Wenn wir aber Silizium und Sauerstoff binden, dann erhalten wir Siliziumoxyd, und das ist

– ähm – Sand.

Es lässt sich also festhalten – Leben ist am wahrscheinlichsten in der uns bekannten

Form.

Es basiert auf Kohlenstoff und Wasser.

Aber wie sehen die Kreaturen dann aus?

Bereits auf der Erde kennen wir eine unfassbare Bandbreite an Erscheinungsformen.

Stoffwechsel, Wahrnehmung, Fortbewegung – all das sind Parameter, die sich stark unterscheiden

aber dennoch bestimmte Grundmuster aufweisen.

Natürlich gibt es Vögel, Schlangen, Fische, Pferde – aber egal ob sie fliegen, schlängeln,

schwimmen oder laufen – sie alle nutzen Muskeln zur Erzeugung kinetischer Energie.

Ähnliches gilt für Sinneswahrnehmungen.

Innerhalb einer Atmosphäre ist es sinnvoll, zu hören, denn Schall breitet sich in ihr

gut aus.

Es ist sinnvoll, zu sehen, denn es gibt immer das Licht eines Sterns.

Also können wir unsere Außerirdischen schon recht gut skizzieren.

Sie haben einen Stoffwechsel, der Aufnahme von Nahrung möglich macht ebenso wie die

Ausscheidung von Abfallprodukten.

Sie können sich fortbewegen und das erfolgt sehr wahrscheinlich muskelgetrieben.

Und schließlich verfügen sie über ähnliche Sinnesorgane wie wir – und je nach Beschaffenheit

ihres Planeten und der Evolution der Spezies kann ein Sinn stärker ausgeprägt sein als

andere.

Wir kennen zwar nicht Anzahl, Form und Farbe der Extremitäten, der Augen, der Fortpflanzungsorgane

– aber wir können mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass Außerirdische sie aufweisen,

und dass sie in der Funktionsweise den unseren ähneln.

Und das wird dann auch die Annahme sein, die wir bei Raumzeit für die Suche nach außerirdischen

Zivilisationen zugrunde legen: Lebewesen ähneln uns, sie benötigen Kohlenstoff und eine Reihe

anderer Elemente für ihren Aufbau sowie flüssiges Wasser (oder ähm, Ammoniak).

Damit brauchen wir in der Tat erdähnliche Planeten für die Existenz von außerirdischen

Zivilisationen.

Und nach denen suchen wir in der nächsten Folge von Raumzeit.

Teilt uns unbedingt in den Kommentaren mit, wenn ihr andere spannende Ideen habt.

Wir hoffen auf jeden Fall, es hat euch gefallen und wenn das so ist, dann abonniert unseren

Kanal, denkt an die kleine Glocke, und teilt unser Video auf Twitter und Facebook.

In diesem Sinne, danke fürs Zuschauen und 42!

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Leben und außerirdisches Leben - Das Fermi-Paradox: Teil 2 (2018) ||alien|||Fermi|| Ζωή και εξωγήινη ζωή - Το παράδοξο του Φέρμι: Μέρος 2 (2018) Life and Extraterrestrial Life - The Fermi Paradox: Part 2 (2018) Vida y vida extraterrestre - La paradoja de Fermi: segunda parte (2018) Vida e vida extraterrestre - O Paradoxo de Fermi: Parte 2 (2018)

Hallo Raumzeit, Ronny hier. Hello space time, Ronny here.

Wir leben – aber was ist das eigentlich?

Und was lebt denn sonst noch?

Vor zwei Wochen haben wir unsere Reihe zum Fermi-Paradox gestartet, in der wir der Frage

nachgehen, ob es irgendwo im Universum außerirdisches Leben gibt.

Bevor wir ganz tief in die Lösungsansätze eintauchen, wollen wir heute – quasi als Before we delve deeply into the solution approaches, we want today – as it were

Prequel – diskutieren, was eigentlich Leben ist, und ob es theoretisch auch in ganz anderen

Formen existieren könnte.

Willkommen bei Raumzeit!

Mit der Frage nach dem Leben sind wir im Bereich der Biologie.

Wir haben uns daher bei dieser Folge fachkundige Hilfe von einem Experten geholt, dem Neurobiologen

und ehemaligen Harvard-Dozenten Professor Dr. Karl-Friedrich Schmidt.

Wir sagen danke für die vielen Ergänzungen, Korrekturen und spannenden Ideen.

Jetzt aber auf ins Leben … Leben, das wird auch unter Biologen nicht But now let's go to life ... life, that's not going to happen even among biologists

gänzlich einheitlich definiert.

Je nach Definition sind Viren lebendig oder nicht, je nach Definition würde eine künstliche

Intelligenz leben oder nicht.

Bestimmte Merkmale aber finden sich immer, und wir betrachten heute genau diejenigen, die

für unsere Suche nach Außerirdischen relevant sind.

Erstens, Leben ist ein selbstregulierendes System – Biologen sprechen hier von Homöostasis.

Dies bedeutet, dass dieses System dafür sorgt, dass es im Inneren immer bestimmte Parameter

einhält: z.B.

Temperatur, PH-Werte, Flüssigkeitshaushalt und so weiter.

Damit stemmt sich das Leben einem fundamentalen Prinzip der Physik entgegen – es wehrt sich

gegen die zunehmende Entropie, gegen das stets zunehmende Chaos.

Zweitens, damit der lebende Organismus diese Aufgabe bewältigen kann, muss er sich zunächst

erst einmal von der chaotischen, unregulierten Umwelt abgrenzen. First of all, differentiate yourself from the chaotic, unregulated environment.

Dies tun alle terrestrischen Lebensformen durch Membranen, welche Zellen umschließen.

Diese Membranen schirmen die Zellen von der Umwelt ab, erlauben gleichzeitig aber die

Aufnahme und Abgabe von Stoffen – einen Stoffwechsel.

Eine Ausnahme sind für uns damit Viren – die wir soeben zu Zombies erklärt haben.

Was Raumzeit eben so kann.

Drittens verfügen alle uns bekannten Lebewesen, yep, sogar Viren, über DNA (bzw.

RNA) – äußerst komplexe organische Moleküle, in welchen der genetische Code verankert ist,

der Reproduktion und Evolution ermöglicht.

Wenn man sich die dabei erforderlichen Prozesse und Strukturen ansieht, ist man schnell überrascht

von der Komplexität einer einzelnen Zelle.

Und damit so eine Zelle existieren und ihren Aufgaben nachgehen kann, braucht man 2 Dinge:

langkettige, teils extrem komplexe organische Moleküle und ein geeignetes flüssiges Lösungsmittel.

Die organischen Moleküle werden beim Leben in der uns bekannten Form auf Basis von Kohlenstoff

gebildet.

Als Lösungsmittel dient uns Wasser.

Beide Komponenten sind derart fundamental, dass viele Biologen argumentieren, dass sie

notwendige Schlüsselkomponenten des Lebens sind – und zwar egal wo.

Kohlenstoff ist deshalb so gut geeignet, weil er chemisch so vielseitig ist.

Er kann mit verschiedensten Elementen bis zu vier Bindungen eingehen und auf diese Weise

komplexe und langkettige Moleküle formen.

Schauen wir uns mal ein Beispiel an.

Das hier ist nur ein winziger Bruchteil eines komplexen Moleküls – unserer DNA.

Besonders hilfreich, diese langkettigen Moleküle sind unter den Bedingungen der Erde sehr stabil

– eine Voraussetzung für das Leben.

Dann kann Kohlenstoff schnelle Bindungen mit Sauerstoff eingehen – das ermöglicht unsere

Energieversorgung und das Abfallprodukt – Kohlendioxid – können wir auf simple Weise loswerden.

Es ist übrigens hilfreich, dass Kohlenstoff im Kosmos sehr häufig vorkommt – es ist

das vierthäufigste Element im All.

Wer die häufigsten drei Elemente in der Kommentarsektion zuerst schreibt, den erwähnen wir We will mention whoever writes the three most common items first in the comments section

natürlich namentlich in einem der nächsten Videos. of course by name in one of the next videos.

Kohlenstoff ist also fundamental für unser Leben.

Aber was ist mit Wasser?

Wasser ist deshalb so gut für Leben geeignet, weil es das nahezu perfekte Lösungsmittel

für unsere Stoffwechselprozesse darstellt.

Und Wasser kam mit Zusatzqualifikationen zum Bewerbungsgespräch: Wasser bleibt über eine hohe Temperaturspanne

hinweg flüssig, es kann viel Hitze speichern und erlaubt somit die Regulation des Temperaturhaushalts.

Wasser kann sowohl als Säure als auch als Base agieren und so chemische Prozesse in

einer Zelle vielfältig unterstützen.

Und dann ist da noch diese Besonderheit des Wassers, im festen Zustand weniger dicht zu And then there is this peculiarity of water, in the solid state it becomes less dense

sein als im flüssigen.

Das verhindert das komplette Einfrieren von Gewässern und war möglicherweise Bedingung

für das Überleben des Lebens.

Aber gibt es denn Alternativen?

Zunächst mal können wir eins ausschließen.

Irgendwelche noch nicht entdeckten, fantastischen Elemente (man denke an Unobtainium aus dem

Film Avatar oder Tiberium aus Videospielreihe Command and Conquer). Diese gibt es nicht.

Das ist ein Fakt, den ein kurzer Blick auf das Periodensystem der Elemente beweist: wir

kennen alle stabilen Elemente.

Diese definieren sich durch die Anzahl der Protonen im Atomkern – Wasserstoff besitzt

ein Proton, Helium zwei, Lithium drei, Beryllium 4 und so weiter bis hin zu Plutonium als letztem

natürlichen Element mit 94 Protonen in seinem Kern.

Es gibt keine Lücken und damit auch keine unbekannten, quasi außerirdischen Elemente.

Das setzt eine erste klare Grenze für außerirdisches Leben.

Ein Blick in die Welt der SciFi-Filme zeigt uns, dass man sich hier im Grunde an bekannte

Elemente, mehr noch – an die Grundbausteine des Lebens hält.

Egal ob Wookie oder Ewok, Klingone oder Romulaner – nahezu alle sind aus kohlenstoffbasierten

Molekülen aufgebaut und benötigen Wasser zum Leben.

Die Science Fiction hat sich aber einige faszinierende Kreaturen ausgedacht hat, bei denen Kohlenstoff

und Wasser nur eine untergeordnete Rolle zu spielen scheinen.

Beispiele gefällig?

Man denke an die Q aus Star Trek, eine Art metaphysische, omnipotente Lebensform – dann

gibt es da die sehr interessanten Volus aus Mass Effect – ihre Physiologie basiert nicht

auf Wasser, sondern auf Ammoniak.

Damit greift Mass Effect eine der greifbaren Hypothesen der Astrobiologie auf: Ammoniak

kommt als Wasserersatz in Frage.

Tatsächlich teilt Ammoniak viele der Eigenschaften des Wassers und kommt als Lösungsmittel für

organische Substanzen in Frage.

Allerdings benötigt es andere Bedingungen – entweder große Kälte oder großen Druck.

Beides ist auf Planeten denkbar, die normalerweise für uns nicht als habitabel gelten.

Schauen wir uns mal den Heimatplaneten der Volus an: Irune, so der Name des Planeten,

besitzt eine 1,5 mal stärkere Gravitation als die Erde und hat, vergleichbar mit der

Venus, eine extrem dichte Atmosphäre, deren Druck 60 Erdatmosphären entspricht.

Unter diesen Bedingungen spielt Ammoniak seine Stärken aus – es wird bereits bei -77 Grad

Celsius flüssig und wird erst bei ca.

100 Grad Celsius zu Gas.

Die Volus gehören damit zu den durchaus vorstellbaren Kreaturen im Sci-Fi Bereich.

Und lässt sich Kohlenstoff ersetzen?

Auch hier gibt es eine vieldiskutierte Alternative, nämlich Silizium bzw. im Englischen Silicon.

Damit reden wir ganz banal über felsenartige Wesen, denn Steine bestehen zu großen Teilen

aus Siliziumoxyden.

Und wir finden zumindest Ansätze davon hier auf der Erde.

Die im Wasser lebenden Kieselalgen –sehr häufig vorkommende Einzeller – integrieren

Silikate aktiv in ihre Zellwände.

Und auch künstliche Intelligenzen – das ist nicht mal weit hergeholt – basieren

letztlich auf dem Silizium ihrer CPUs und RAM Bausteine.

Das kann die Science Fiction natürlich besser.

Aus Star Trek kennen wir etwa die Horta.

Lebensformen auf Silizium-Basis, die sich auch von Steinen ernähren und sehr lange

Lebensspannen aufweisen.

Und ich kann hier auf keinen Fall auf Terry Pratchett verzichten. Der darf nicht unerwähnt bleiben, der Gott der humorvollen

Fantasy.

Auf seiner Scheibenwelt spielen die Trolle eine zentrale Rolle und Pratchetts Trolle sind Steinwesen.

Tatsächlich finden wir Silizium im Periodensystem

in der gleichen Gruppe wie Kohlenstoff.

Silizium teilt viele der Eigenschaften von Kohlenstoff, auch wenn seine langkettigen

Verbindungen nicht so stabil wie die auf Kohlenstoffbasis sind.

Allerdings muss man vorsichtig sein.

Die Erdkruste besteht zu fast 30% Prozent aus Silizium und lediglich 0.03% Kohlenstoff

– dennoch basiert alles Leben hier zuhause auf Kohlenstoff.

Im interstellaren Raum sieht das nicht anders aus – 9 von 10 komplexen Molekülen, die

wir dort beobachten, sind Kohlenstoffverbindungen, nur 10% sind siliziumbasiert.

Und dann ist da noch die Sache mit dem Atmen – unser Abfallprodukt, das CO2 – das atmen

wir einfach aus.

Wenn wir aber Silizium und Sauerstoff binden, dann erhalten wir Siliziumoxyd, und das ist

– ähm – Sand.

Es lässt sich also festhalten – Leben ist am wahrscheinlichsten in der uns bekannten

Form.

Es basiert auf Kohlenstoff und Wasser.

Aber wie sehen die Kreaturen dann aus?

Bereits auf der Erde kennen wir eine unfassbare Bandbreite an Erscheinungsformen.

Stoffwechsel, Wahrnehmung, Fortbewegung – all das sind Parameter, die sich stark unterscheiden

aber dennoch bestimmte Grundmuster aufweisen.

Natürlich gibt es Vögel, Schlangen, Fische, Pferde – aber egal ob sie fliegen, schlängeln,

schwimmen oder laufen – sie alle nutzen Muskeln zur Erzeugung kinetischer Energie.

Ähnliches gilt für Sinneswahrnehmungen.

Innerhalb einer Atmosphäre ist es sinnvoll, zu hören, denn Schall breitet sich in ihr

gut aus.

Es ist sinnvoll, zu sehen, denn es gibt immer das Licht eines Sterns.

Also können wir unsere Außerirdischen schon recht gut skizzieren.

Sie haben einen Stoffwechsel, der Aufnahme von Nahrung möglich macht ebenso wie die

Ausscheidung von Abfallprodukten.

Sie können sich fortbewegen und das erfolgt sehr wahrscheinlich muskelgetrieben.

Und schließlich verfügen sie über ähnliche Sinnesorgane wie wir – und je nach Beschaffenheit

ihres Planeten und der Evolution der Spezies kann ein Sinn stärker ausgeprägt sein als

andere.

Wir kennen zwar nicht Anzahl, Form und Farbe der Extremitäten, der Augen, der Fortpflanzungsorgane

– aber wir können mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass Außerirdische sie aufweisen,

und dass sie in der Funktionsweise den unseren ähneln.

Und das wird dann auch die Annahme sein, die wir bei Raumzeit für die Suche nach außerirdischen

Zivilisationen zugrunde legen: Lebewesen ähneln uns, sie benötigen Kohlenstoff und eine Reihe

anderer Elemente für ihren Aufbau sowie flüssiges Wasser (oder ähm, Ammoniak).

Damit brauchen wir in der Tat erdähnliche Planeten für die Existenz von außerirdischen

Zivilisationen.

Und nach denen suchen wir in der nächsten Folge von Raumzeit.

Teilt uns unbedingt in den Kommentaren mit, wenn ihr andere spannende Ideen habt.

Wir hoffen auf jeden Fall, es hat euch gefallen und wenn das so ist, dann abonniert unseren

Kanal, denkt an die kleine Glocke, und teilt unser Video auf Twitter und Facebook.

In diesem Sinne, danke fürs Zuschauen und 42!