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2021 ZDF Sendung, heute journal vom 14.05.2021 - Gefährliche Gewalt - Israel greift Tunnelsystem in Gaza an

heute journal vom 14.05.2021 - Gefährliche Gewalt - Israel greift Tunnelsystem in Gaza an

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend.

Die radikal-islamische Hamas, die im Gazastreifen seit 14 Jahren regiert,

hat es trotz Milliardenhilfen nicht geschafft,

die Lage der Menschen zu verbessern.

Aber sie hat es geschafft,

Israel mit einer Massivität und Reichweite anzugreifen.

Aber Israel hat seine Verwundbarkeit zu spüren bekommen.

Mehr kann die Hamas nicht erreichen.

Die Fortsetzung des Konfliktes kann ihr nicht nützen.

Aber sie kann nicht einseitig beenden,

was sie einseitig begonnen hat.

Das Ende wird Israel bestimmen und ist dazu noch nicht bereit.

Zu viel ist passiert.

Kai-Felix Jochens berichtet.

Es sind die Begleitschäden einer militärischen Operation,

die sich eigentlich gegen andere richtet.

Im Nordosten des Gazastreifens

verlassen Menschen ihre zerstörten Häuser.

Wir haben keine Schuld,

wir sind hier nur Kinder, Frauen und mein kranker Vater.

Wo gibt es Schutz?

Gebäude der Vereinten Nationen wecken Hoffnung.

Sie werden aufgebrochen.

In der letzten Nacht sind Tausende

in rund 16 Schulen der UN eingedrungen.

Wir hatten uns nicht dazu entschlossen, sie zu öffnen.

Aber aus Furcht vor einer möglichen Bodenoffensive

der israelischen Armee sind die Menschen jetzt eben hier.

Die israelische Armee bleibt hinter der Grenze, aber sie feuert.

Vom Boden und aus der Luft.

Nimmt Tunnelsysteme der radikal- islamischen Hamas ins Visier,

weil deren Beschuss nicht aufhört.

Fast 2.000 Raketen auf Israel sollen inzwischen geflogen sein,

seit dem Start der Kampfhandlungen durch die Hamas.

Und solange das so bleibt, wird Israel reagieren.

Wir werden sie überall erreichen.

Und wir machen damit weiter.

Sie haben uns angegriffen, sie haben Raketen auf unsere Städte gefeuert.

Und sie werden dafür einen hohen Preis bezahlen.

Das ist noch nicht vorbei.

Es ist auch deshalb noch nicht vorbei,

da sich die beiden Seiten in diesem Konflikt

eben nicht nur links und rechts von einer Grenze befinden.

Die Spannungen in Israels Nachbarschaften nehmen zu,

zwischen arabischen und jüdischen Israelis.

In Lod, südöstlich von Tel Aviv, brennen Synagogen,

nachdem Anfang der Woche ein arabischer Israeli von einem

mutmaßlich ultranationalistischen Juden erschossen worden war.

Und auch im Westjordanland

heute die schwersten Ausschreitungen seit Langem.

Die traditionellen Freitagsproteste

gegen die israelische Siedlungspolitik eskalieren.

Palästinenser greifen israelische Sicherheitskräfte an.

Es gibt Tote und Verletzte.

Und es bleibt die Frage, wo das alles noch hinführen soll.

Aus unserer Sicht hätte das alles vermieden werden können,

wenn nicht fast 2.000 Raketen auf Israel niederhageln würden.

Aus unserer Sicht: Wir wollen hier Ruhe, wir wollen Frieden.

Wir können hier gerne Seite an Seite leben.

Wir haben auch kein Problem mit den Palästinensern.

Aber wir haben ein Problem

mit palästinensischen Terrororganisationen.

Das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome am Abend,

bereit für Beschuss aus Gaza.

Sollte er kommen, wird es wohl nicht nur bei einer Abfangaktion bleiben.

Die weiße Taube hat sich jedenfalls

einen schwierigen Landeplatz ausgesucht.

Michael Bewerunge hat den Tag heute bei israelischen Panzertruppen

an der Grenze zu Gaza verbracht.

Was haben Sie dort erlebt?

Das hinterlässt sehr zwiespältige Eindrücke.

Man bekommt ein Gefühl für das Eingesperrtsein dieser Menschen

in diesem Streifen. Sie können nicht weg.

Die Zivilbevölkerung leidet unter dem Bombardement.

Man bekommt aber auch ein Gefühl für den Terror,

den die Hamas mit ihren Angriffen verbreitet.

In Sderot sind die Straßen menschenleer.

Wir haben gesehen, wie Raketen aufstiegen,

keine 10 Sekunden später sind sie über einem.

Man hat nur Sekunden Zeit, Schutz zu suchen.

Und zu hoffen, dass das Abwehrsystem diese Raketen abschießt.

Die Menschen empfinden große Dankbarkeit,

dass es dieses System gibt.

Es verringert den Schaden, der angerichtet werden könnte.

Viele Menschen kamen und brachten Essen und Geschenke.

Um ihre Dankbarkeit für das System zu zeigen.

Netanjahu will jetzt noch nicht aufhören.

Die USA mussten mindestens bis Sonntag blockieren,

dass sich der Weltsicherheitsrat einmischt.

Wie viel Rückhalt hat er da bei den Israelis?

Ich denke, dass der Rückhalt sehr groß ist.

Nach jeder kriegerischen Auseinandersetzung

rückt Israel ein Stück nach rechts.

Aber die Zustimmung jetzt, hart gegen die Hamas vorzugehen,

ist sehr breit.

Die größte Tragik dieses Konflikts ist, dass er verhindert hat,

dass zum ersten Mal in der Geschichte Israels

ein Block gegen rechts hätte gebildet werden können.

Wie Querschläger aus einem nahen Feuergefecht schlagen Extremismus

und Hass aus diesem Konflikt auch in Deutschland ein.

Auf Straßen und Plätzen, in Sozialen Medien.

Mit aller Hässlichkeit und Radikalität

in allen Formen von Kommunikation.

Ins Netz gestellt und ins Gesicht gebrüllt.

Das geht v.a. die Wege des blanken Judenhasses, Antisemitismus.

Es ist erschreckend, wie viel Widerhall das findet.

Aber auch der Protest und Widerstand dagegen

ist beeindruckend breit gefächert.

Der allerdings nur begrenzt einflussreiche Zentralrat der Muslime

wendet sich ebenso entschieden dagegen

wie der wirklich einflussreiche Zentralrat der Juden.

Der Bundespräsident ebenso wie Kirchen und Kommunen.

Die Frage ist, ob das reicht.

Dorthe Ferber berichtet aus Nordrhein-Westfalen.

Sie haben sich vor der Gelsenkirchener Synagoge versammelt

an diesem Nachmittag.

Menschen, die Solidarität zeigen wollen mit der jüdischen Gemeinde

in ihrer Stadt.

Das war mir ein Anliegen, auch als Migrant mal dabei zu sein.

Es war mir ein Bedürfnis, dagegen was zu sagen,

was Mittwoch hier passiert ist.

Was passiert ist, zeigt dieses Video auf Twitter.

180 Demonstranten mit palästinensischen, türkischen,

tunesischen Flaggen brüllen ihren Hass hinaus.

Mitten in Gelsenkirchen, nahe der Synagoge.

Die Polizei greift nicht ein.

Norderhein-Westfalens Innenminister ist bestürzt.

In Gelsenkirchen, aber auch anderen Orten in Nordrhein-Westfalen,

haben wir antisemitische Äußerungen, die vorgetragen werden

von Leuten, die aus dem arabischen Raum kommen.

Die ihre Auseinandersetzungen aus dem Nahen Osten

auf deutsche Straßen tragen.

Das ist nicht akzeptabel.

Es herrscht Verunsicherung in den jüdischen Gemeinden.

Ja, es kommt zusätzlicher Schutz,

aber die Dimension des Hasses entsetzt.

In der jüdischen Gemeinde Düsseldorf haben sie entschieden,

nicht auf die Straße zu gehen.

Wir werden das online machen,

wir werden eine Solidaritätskundgebung durchführen.

Das ist wichtig.

Aber sich jetzt an einem zentralen Ort in der Stadt

zu einer größeren Demonstration zu treffen,

davon haben wir aufgrund der Sicherheitslage Abstand genommen.

In Berlin findet an diesem Nachmittag

eine pro-palästinensische Kundgebung statt.

Begleitet von massiver Polizeipräsenz.

Die Sorge ist groß, dass die Situation eskaliert.

Die Bundesregierung betont, Demons- trationen gehören zur Demokratie

und verurteilt jeden Antisemitismus.

Wer solche Proteste aber nutzt, um seinen Judenhass herauszuschreien,

missbraucht das Demonstrationsrecht.

Antisemitische Kundgebungen wird unsere Demokratie nicht dulden.

Woher aber kommt der offene Hass gegen Menschen jüdischen Glaubens,

der sich gerade auf Deutschlands Straßen entlädt?

Die Ablehnung gegenüber Israel und israelischer Politik

ist sehr verbreitet.

Das hat natürlich eine Vorgeschichte.

Das sind teilweise Sozialisationen,

die Menschen aus ihren Heimatländern mitgebracht haben.

Ich glaube, es wurde versäumt in den letzten Jahren,

gerade auch von muslimischer Seite, diese Thematik aktiv anzugehen.

Ganz konkret, hier spielen die Moscheen eine große Rolle.

Ein Gebet für den Frieden in Israel an diesem Abend in Berlin.

Israels Botschafter und deutsche Politik setzen gemeinsam ein Zeichen

auch für Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland.

Weitere Nachrichten von Gundula Gause.

Die aktuellen Corona-Zahlen zeigen einen positiven Trend:

Nach acht Wochen ist die 7-Tage-Inzidenz bundesweit

wieder unter den als kritisch definierten Wert von 100 gesunken:

Das Robert Koch-Institut

meldet rund 11.300 Neuinfektionen binnen 24 Stunden,

über 7.000 weniger als vor einer Woche.

190 Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 kamen hinzu.

Die 7-Tage-Inzidenz sinkt auf 96,5.

An Christi Himmelfahrt wurde allerdings weniger getestet

und gemeldet.

In den USA ist die Maskenpflicht für vollständig Geimpfte

weitgehend aufgehoben worden.

Laut US-Gesundheitsbehörde gilt Maskenpflicht aber weiterhin

in öffentlichen Verkehrsmitteln, an Flughäfen und Bahnhöfen

und, wenn Arbeitgeber oder Geschäfte sie vorschreiben.

US-Präsident Biden forderte zugleich alle Bürger auf,

sich impfen zu lassen.

118 Mio. der rund 330 Mio. Menschen in den USA

haben bereits den vollen Impfschutz.

Die Bundesregierung stuft Großbritannien

trotz niedriger Infektionszahlen ab Sonntag wieder

als Corona-Risikogebiet ein.

Der Grund: der Anstieg von Infektionsfällen

mit einer indischen Virusvariante im Königreich.

Die britische Regierung will mit gezielten Massentests

und Impfaktionen in den betroffenen Regionen im Nordwesten von England

und in London verhindern,

dass sich die indische Variante B.1.617.2 weiter verbreitet.

Eine Woche nach einer Cyber-Attacke auf eine US-Pipeline

ist die Gesundheitsbehörde Irlands Ziel eines ähnlichen Angriffs.

Der öffentliche Gesundheitsdienst

fuhr sein komplettes Computersystem runter.

Sicherheit der Patienten sowie der Ablauf der Corona-Impfungen

seien nicht betroffen, heißt es in Dublin.

Nach ersten Erkenntnissen wurde ein ähnliches Hacker-Programm

wie bei dem Angriff auf die US-Pipeline verwendet.

In Afghanistan wurden bei einem Anschlag auf eine Moschee

mindestens zwölf Menschen getötet.

Trotz einer vereinbarten Waffenruhe zum Ende des Ramadan waren im Innern

der Moschee nördlich von Kabul mehrere Sprengsätze gezündet worden.

Noch hat sich niemand zu dem Attentat bekannt.

Es ist die zweite große Gewalttat binnen einer Woche.

Am vergangenen Samstag fielen 85 Menschen, darunter viele Kinder,

einem Anschlag auf eine Schule zum Opfer.

Der Monat Mai, der die große Wende bringen sollte bei der Versorgung

mit Impfstoff, ist halb vorbei, und es sieht tatsächlich recht gut aus.

Die Impfungen machen immer größere Fortschritte.

Wobei man schon beachten muss, dass immer mehr neu gelieferte Impfdosen

für Zweitimpfungen gebraucht werden.

Auch da zeigt die dunklere Welle Fortschritte,

die bald noch schneller werden.

Und immer schneller immer mehr Dosen brauchen.

Politisch steuerbar ist die Verteilung zwischen Impfzentren,

die staatlich verordnete Prioritäten durchsetzen.

Und der angestrebt wachsenden Beteiligung von Hausärzten,

die die Prioritäten in eigener Verantwortung betreuen.

Da läuft nicht alles rund.

Das Verständnis dafür lässt auf allen Ebenen nach, berichtet Malin Ihlau.

In Niedersachsen schließen die Impfzentren tageweise,

weil der Impfstoff fehlt wie hier in Göttingen.

Nur noch 1.300 Dosen für Erstimpfungen kommen noch an.

Der Fokus auf die Zweitimpfungen bremst die Erstimpfungen aus.

Dabei könnten sie hier noch viel mehr impfen.

Der Betreiber des Impfzentrums ist unzufrieden.

Die klare Ansage war, wir sollen impfen, impfen, impfen.

Sodass relativ schnell wieder

Normalität in unser tägliches Geschehen kommt.

Ich persönlich bin so ein bisschen enttäuscht,

dass wir nicht in der Geschwindigkeit weitermachen könnte,

wie wir hier angetreten sind, wofür unser Impfzentrum ausgelegt wurde.

Erstimpfungen wird es in den 50 Impfzentren in Niedersachsen

in den nächsten Wochen kaum geben.

Und das ist nicht nur ein niedersächsisches Problem.

Die Deckelung der Impfstofflieferung an die Impfzentren

ist ein bundesweites Thema.

Das ist aus unserer Sicht unerträglich,

weil wir allein in Niedersachsen 600.000 auf der Warteliste haben,

die dringend auf ihre Erstimpfung warten.

Die Aufhebung der Priorisierung, das Hinzukommen von Zweitimpfungen

bei Ärzten, Schwankungen bei den Herstellern,

all das kann jederzeit zu Engpässen führen, sagen Experten.

Erstmal kommt offensichtlich weniger Impfstoff an Land,

als angekündigt war.

Die Verteilung auf die impfenden Parteien ist diffizil.

Persönlich finde ich, dass es Sinn machen würde,

die Impfzentren zu nutzen.

Ich kann aber auch verstehen,

dass sich viele Menschen lieber beim Hausarzt impfen lassen.

Das Potenzial der Impfzentren wird nicht genutzt.

Doch der Bundesgesundheitsminister bleibt optimistisch

bei seinem Besuch in der Bundeswehrapotheke

im niedersächsischen Quakenbrück.

Hier werden mehrere Corona- Impfstoffe gelagert und verteilt.

Spahn spricht von Impf-Tagesrekorden.

Von großen Schritten nach vorn mit kleinen Einschränkungen.

Wir werden jetzt eine Phase von zwei, drei Wochen haben,

wo in den Impfzentren wie in den Arztpraxen

relativ viel mehr Zweitimpfungen vorgenommen werden.

Und so richtig Steigerung bei den Erstimpfungen

dann wieder im Juni sehen.

Spahn fordert mehr Flexibilität, Geduld und Verständnis.

Doch Verständnis hat der Landtagsabgeordnete Volker Bajus

aus Osnabrück kaum noch.

Gerade wollte er in einem sozialen Brennpunkt und Corona-Hotspot

der Stadt mit mobilen Impfteams loslegen,

weil hier wenige geimpft sind.

Jetzt kommt der Impfstoff nicht.

Jetzt wird gesagt, tut uns leid, der muss für die Zweitimpfung her.

Das ist vielleicht nachvollziehbar,

aber das hätte man doch gleich berechnen können.

Dazu gehört keine höhere Mathematik. Das macht uns sauer.

Das lange Warten geht für viele weiter.

Irgendwann diesen Sommer wird Impfstoff nicht mehr Mangelware sein.

Erfahrungen in den USA zeigen, dass ein ganz anderes Problem näherkommt:

Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen.

Manche, weil sie aus medizinischen Gründen dafür nicht in Frage kommen.

Viele mehr, weil sie sich nicht impfen lassen wollen.

Für sie gilt die Warnung des Virologen Christian Drosten:

Wer sich nicht impfen lässt, wird sich sehr wahrscheinlich infizieren.

So funktioniert Viruspandemie.

Auf die Dauer wird der Erreger einen Weg finden.

Lisa Jandi begleitet eine Familie, die noch nicht an der Reihe war,

noch keinen Impfschutz hatte.

Wahrscheinlich brachte ein Kind das Virus aus der Kita nach Hause.

Nun ist der Vater, ein Mann in der Mitte des Lebens, in Lebensgefahr.

Und eine Mutter muss mit aller Kraft versuchen,

Zuversicht zu bewahren.

Immer noch kann das jeder Familie zustoßen.

Berlin Wedding, zweiter Stock.

Wenigstens Luftschnappen auf dem Balkon.

Ebru Schäfer und zwei ihrer Kinder sind in Quarantäne.

Das ist der 20. Tag.

In der Wohnung hat Ebru Handyvideos von ihrem Quarantäne-Alltag gemacht.

Der siebenjährige Diren, so die Vermutung,

hat das Virus aus der Schule mitgebracht.

Alle in der Familie wurden krank, alle nacheinander,

so verlängerte sich die Quarantäne.

Am schlimmsten traf es den Vater.

Papa ging es am schlechtesten.

Meinem Mann ging es noch schlechter, der ist im Krankenhaus,

seit zehn Tagen.

Er konnte sich gar nicht mehr bewegen,

Ja, er konnte sich gar nicht bewegen, ihm ging's so schlecht.

Er konnte nicht aufstehen.

Und er hat kaum Luft bekommen.

Ja, und nicht atmen, also dem ging's besonders schlecht.

Alexander und Ebru sind seit 13 Jahren verheiratet.

Jetzt liegt ihr Alex im künstlichen Koma, wird beatmet.

Er ist 44 Jahre alt.

In der Nacht, es war um 1.50 Uhr, da hat er mich angerufen.

Er hat gesagt, sie werden mich jetzt intubieren,

weil ich schaffe das nicht mehr allein.

Jeden Tag bringen Ebrus Eltern ihnen Essen vorbei.

Auch ihr jüngster Sohn, zwei Jahre alt, ist bei den Großeltern,

er war als einziger negativ.

Ebru hat Angst, dass sich auch ihr Zustand dramatisch verschlechtert.

Was ist dann mit den Kindern?

Zum Glück kommt sie wieder zu Kräften.

Der psychische Druck, die psychischen Ängste,

die Sorgen, die Panik, die man hat um den Partner,

den man nicht besuchen kann, den man nicht sprechen kann,

weil man selber in Quarantäne ist.

Die Ängste der Kinder kommen dazu,

es ist wirklich eine extrem belastende Situation,

zumal keine Behörden oder Ärzte anrufen und fragen,

wie es einem geht.

Immerhin bekommt sie eine Sonder- genehmigung des Gesundheitsamtes,

darf ihre Quarantäne ausnahmsweise unterbrechen,

um ihren Mann in der Charité zu besuchen.

Ich bin aufgeregt, mein Herz klopft,

ich bin sehr nervös, was mich hier erwartet.

Kurz danach: Sie habe ihm von den Kindern erzählt.

Ihr Mann solle wissen, dass sie bei ihm ist,

auch wenn er noch im Koma liegt.

So ein großer, kräftiger Mann, als wenn er tot ist,

er liegt da, ist eiskalt,

er kann nichts machen an den tausend Maschinen.

Es ist wie ein Albtraum, der nicht aufhört, sagt Ebru noch.

Immerhin, nach mehr als drei Wochen,

hebt das Gesundheitsamt die Quarantäne auf.

Nun endlich können sie den kleinen Bruder bei den Großeltern abholen.

Jetzt aber schnell in Mamas Arme.

Hallo Schatz.

Papa?

Papa ist nicht da.

Sein Zustand ist unverändert kritisch.

Alles gut, Mama ist wieder da. Mama geht nicht mehr weg.

Das Leiden, die Folgen einer Pandemie,

liegen in der Verantwortung der Gemeinschaft.

Eine einzelne Familie kann sich davor nicht wirksam schützen.

Seit bald 1,5 Jahren steckt die Welt,

steckt unser Land im Tunnel dieser demütig machenden Erfahrung.

Aber man sehe jetzt am Ende Licht, heißt es.

Nach dem Tunnel muss wieder offene Landschaft folgen.

Irgendwann, bald danach, liegt in dieser Landschaft die Bundestagswahl.

Das Problem für alle Parteien und Spitzenkandidaten ist,

dass niemand wirklich wissen kann,

wie die politische Landschaft aussehen wird,

wenn die Pandemie überstanden ist.

Bei vielen ein Urlaub die Stimmung aufgehellt hat.

Bei vielen aber auch die dauernden Folgen

für Arbeitsplatz und Lebenspläne konkret werden.

In diese Unsicherheit setzen die Parteien jetzt

ihre Spitzenkandidaten, ihre Wahlaussagen und -programme.

Heute, in virtuellem Parteitag, die FDP.

Anna-Maria Schuck berichtet davon.

Er ist die FDP. Und die FDP, das ist Christian Lindner.

Eine Partei zugeschnitten auf ihren Frontmann.

Auch wenn er heute immer wieder den Teamgeist beschwört.

Er ist das Gesicht der Freien Demokraten.

Unser Ziel ist es, so stark zu werden,

dass Deutschland weiter aus der Mitte regiert wird.

Unser Ziel ist es, so stark zu werden,

dass liberale Ideen den weiteren Weg unseres Landes mitprägen werden.

Wenig überraschend wird er heute auf dem überwiegend digitalen Parteitag

in Berlin im Amt als Bundes- vorsitzender bestätigt, mit 93 %.

Soll Auftrieb und Rückenwind geben für den Wahlkampf.

Mit großem Dank nehme ich die Wahl an.

Das war eine sehr motivierende Rede, eine Rede,

die Aufbruchstimmung verbreitet hat und ich glaube,

das ging nicht nur mir, sondern auch anderen Delegierten so.

Das demoskopische Tief scheint überwunden,

so das demonstrative Signal von heute.

Doch die Partei musste sich viel verzeihen:

die Kemmerich-Affäre in Thüringen.

Die öffentliche Demontage von Ex-Generalsekretärin Teuteberg.

Und das selbstverschuldete Jamaika-Aus

nach der letzten Bundestagswahl.

Als man sich aus Prinzip aus der Verantwortung stahl.

Kam nicht gut an beim Wähler.

Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren.

Heute regiert Optimismus.

Und die Umfragewerte stimmen positiv:

10 % im letzten ZDF-Politbarometer.

Mit den Werten wächst der Wille zur Macht.

Die FDP ist eine Regierungspartei, das weiß jeder in Deutschland.

Wir stellen Inhalte in den Vordergrund,

und wir wollen diese Inhalte umsetzen.

Die FDP profitiert sicherlich davon, dass viele Bürgerinnen und Bürger

unzufrieden mit der Bundesregierung sind,

unzufrieden mit dem Corona- und Impf-Management.

Sie ist die Partei, die für Grundrechte gerade einsteht,

bzw. diese deutlich in den Vordergrund bringt.

Und sie ist auch die Partei,

die am deutlichsten das Thema Digitalisierung,

v.a. auch in Verbindung mit Bildung setzt.

Bürgerrechte, Bildung, Digitalisierung.

Weniger Steuern, mehr Eigenverantwortung.

Die klassisch liberalen Themen, die den Parteitag dominieren.

Und ein neuentdecktes FDP-Ziel: Klimaschutz.

Erste Annäherung an die Grünen?

Wir haben kein Problem mit den Grünen,

wenn es darum geht, Dinge auszuhandeln.

Wir sehen in der Klimapolitik, die wir vorschlagen,

einen klaren Weg, auch diese 1,5 Grad zu erreichen.

Die FDP will regieren.

Und muss dafür auf Angriff gehen gegen Schwarz-Grün und Grün-Rot-Rot.

Und sie muss Vertrauen zurückgewinnen.

Eine Aufgabe für ihren Frontmann.

32 Jahre hat die FDP in verschiedenen Koalitionen

den bundesdeutschen Außenminister gestellt - seit 2013 nicht mehr.

Auch da gäbe es gerade viel zu tun.

Im heute journal up:date spricht Wulf Schmiese

mit der FDP-Verteidigungspolitikerin Strack-Zimmermann.

Am Horizont der Finanzmärkte

taucht ein lang nicht mehr gesehenes Phänomen wieder auf.

Es waren Inflationssorgen, die in dieser Woche einige Tubulenzen

an den internationalen Börsen auslösten

und die Marktbarometer ins Minus drückten.

Heute hat sich der DAX wieder erholt, aber, Frank Bethmann,

wie groß sind denn nun die Inflationsrisiken?

Die sind da, lassen sich auch nicht mehr wegdiskutieren.

Lebensmittel oder Immobilien sind deutlich teurer geworden,

nicht erst zuletzt.

Mit Einführung der CO2-Steuer zu Jahresbeginn

haben sich zudem die Energiekosten deutlich verteuert.

Das merken Autofahrer auch an der Tankstelle.

Dazu treiben manch knappe Produkte wie Halbleiter und Baustoffe

die Inflation.

Nachdem das Preisniveau monatelang sogar gesunken ist,

ist die Inflation aktuell mit 2 % so hoch wie seit zwei Jahren nicht mehr.

Zeit also, endlich die Zinsen anzuheben?

Die führenden Notenbanken der Welt, die amerikanische Fed

und die Europäische Zentralbank sehen das anders,

sprechen eher von einem vorübergehenden Effekt.

Selbst ein Anstieg der Preise auf über 3 % sei denkbar.

Passt aber nicht mehr zum Mandat der Währungshüter,

nämlich der Geldwertstabilität verpflichtet zu sein.

Ihre wichtigste Aufgabe.

Denn Inflation ist sozial ungerecht.

Und bei gleichzeitigen Null- und Negativzinsen

schrumpft auch das Vermögen.

Als eine Enteignung durch die Hintertür empfinden das viele.

Die Debatten werden hitziger, auch im Übrigen bei der EZB selbst.

Einen Kurswechsel aber erwarten die Meisten vorerst nicht.

Was man wiederum hier an der Börse gerne hört.

Und weswegen der DAX heute zum Wochenschluss

auch fast 1,5 % zulegen konnte.

Einige europäische Länder haben die Corona-Beschränkungen gelockert.

Griechenland verkündete offiziell den Neustart für den Tourismus.

Gäste müssen allerdings geimpft sein oder einen negativen Test vorlegen.

Bis morgen werden auf den griechischen Inseln

150 Flüge aus dem Ausland erwartet.

Hotels und Restaurants sind wieder geöffnet.

Es gelten aber weiter Hygieneregeln und ein nächtliches Ausgehverbot.

Der Tourismus hat vor der Krise

rund ein Viertel der griechischen Einnahmen ausgemacht.

In zehn Wochen sollen die Olympischen Spiele in Tokio beginnen,

doch Forderungen nach einer erneuten Verschiebung werden lauter.

Die Infektionszahlen steigen und erst 3 % der Japaner sind geimpft.

Heute weitete die Regierung den Corona-Notstand aus.

Über 350.000 Japaner haben eine Petition gegen die Austragung

der Olympischen Spiele in diesem Sommer unterschrieben.

Die Organisatoren hingegen

wollen mit strengen Regeln für Sicherheit sorgen.

Noch ein sportlicher Erfolg: Bei der Schwimm-EM in Budapest

hat Wasserspringer Patrick Hausding zum dritten Mal Gold geholt,

es ist die insgesamt 36. EM-Medaille seiner Karriere.

Zusammen mit Lars Rüdiger

gewann er Gold im Synchronspringen vom 3-m-Brett.

Das Berliner Duo verwies die russischen Titelverteidiger

auf den 2. Platz, Bronze ging an die Ukraine.

Hier geht es jetzt weiter mit der heute-show.

Um 23.50 Uhr meldet sich Wulf Schmiese

mit unserem heute journal up:date.

Bis morgen.

Unsere Erde während der Apollo-17-Mission,

aufgenommen im Jahr 1972 von der NASA.

Ein wunderbarer Einblick und man sieht es,

die Erde allein, im Weltraum, im Dunklen.

Die NASA kümmert sich auch um Temperaturabweichungen

auf unserem Planeten.

Das sehen wir hier, frisch reingekommen im April 2021.

Im Norden rot und zwar in der Arktis war es zu warm

und auch Richtung Sibirien.

Sie sehen aber, über Europa war's doch glatt zu kalt.

Die Statistik ist auch interessant,

es ist der 436. Monat in Folge und der 45. April in Folge,

der im Vergleich zum 20. Jahrhundert, zu warm war.

Apropos zu kühl, so geht es auch in den nächsten Tage weiter.

Wir haben hier diesen Tief-Komplex, der quasi festgetackert,

immer wieder einzelne Tiefs zu uns schickt.

Und so gibt es immer wieder Schauer und Gewitter.

In der Nacht lassen die erst einmal nach

und es bildet sich im Norden Nebel.

Aber morgen am Vormittag kommt von Westen her neue Bewölkung auf,

teils Schauer und auch Gewitter.

Nach Osten hin ist es freundlich und auch im Süden zeigt sich die Sonne.

Zum Nachmittag dehnen sich die Schauer und Gewitter

weiter nach Osten und nach Norden aus,

da kann auch mal Hagel und durchaus auch Sturmböen dabei sein.

Die nächsten Tage bleiben durch- wachsen mit Schauern und Gewittern.

heute journal vom 14.05.2021 - Gefährliche Gewalt - Israel greift Tunnelsystem in Gaza an heute journal vom 14.05.2021 - Dangerous violence - Israel attacks tunnel system in Gaza heute journal of 14.05.2021 - Tehlikeli şiddet - İsrail Gazze'deki tünel sistemine saldırdı

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend.

Die radikal-islamische Hamas, die im Gazastreifen seit 14 Jahren regiert, The radical Islamic Hamas, which has ruled the Gaza Strip for 14 years, Gazze Şeridi'ni 14 yıldır yöneten radikal İslamcı Hamas,

hat es trotz Milliardenhilfen nicht geschafft, did not make it despite billions in aid, milyarlarca yardıma rağmen bunu başaramadı,

die Lage der Menschen zu verbessern. to improve the condition of the people. insanların durumunu iyileştirmek.

Aber sie hat es geschafft, Ama başardı,

Israel mit einer Massivität und Reichweite anzugreifen. İsrail'e kitlesel bir şekilde saldırmak ve ulaşmak.

Aber Israel hat seine Verwundbarkeit zu spüren bekommen. Ancak İsrail kırılganlığını hissetti.

Mehr kann die Hamas nicht erreichen. Hamas'ın başarabileceği tek şey budur.

Die Fortsetzung des Konfliktes kann ihr nicht nützen. Çatışmanın devam etmesi onun yararına olmayacaktır.

Aber sie kann nicht einseitig beenden, Ancak bu tek taraflı olarak sona erdirilemez,

was sie einseitig begonnen hat. Tek taraflı olarak başlattığı şeyi.

Das Ende wird Israel bestimmen und ist dazu noch nicht bereit. Sonu İsrail belirleyecektir ve henüz buna hazır değildir.

Zu viel ist passiert. Çok şey oldu.

Kai-Felix Jochens berichtet.

Es sind die Begleitschäden einer militärischen Operation,

die sich eigentlich gegen andere richtet.

Im Nordosten des Gazastreifens

verlassen Menschen ihre zerstörten Häuser.

Wir haben keine Schuld,

wir sind hier nur Kinder, Frauen und mein kranker Vater.

Wo gibt es Schutz?

Gebäude der Vereinten Nationen wecken Hoffnung.

Sie werden aufgebrochen.

In der letzten Nacht sind Tausende

in rund 16 Schulen der UN eingedrungen.

Wir hatten uns nicht dazu entschlossen, sie zu öffnen.

Aber aus Furcht vor einer möglichen Bodenoffensive

der israelischen Armee sind die Menschen jetzt eben hier.

Die israelische Armee bleibt hinter der Grenze, aber sie feuert.

Vom Boden und aus der Luft.

Nimmt Tunnelsysteme der radikal- islamischen Hamas ins Visier,

weil deren Beschuss nicht aufhört.

Fast 2.000 Raketen auf Israel sollen inzwischen geflogen sein,

seit dem Start der Kampfhandlungen durch die Hamas.

Und solange das so bleibt, wird Israel reagieren.

Wir werden sie überall erreichen.

Und wir machen damit weiter.

Sie haben uns angegriffen, sie haben Raketen auf unsere Städte gefeuert.

Und sie werden dafür einen hohen Preis bezahlen.

Das ist noch nicht vorbei.

Es ist auch deshalb noch nicht vorbei,

da sich die beiden Seiten in diesem Konflikt

eben nicht nur links und rechts von einer Grenze befinden.

Die Spannungen in Israels Nachbarschaften nehmen zu,

zwischen arabischen und jüdischen Israelis.

In Lod, südöstlich von Tel Aviv, brennen Synagogen,

nachdem Anfang der Woche ein arabischer Israeli von einem

mutmaßlich ultranationalistischen Juden erschossen worden war.

Und auch im Westjordanland

heute die schwersten Ausschreitungen seit Langem.

Die traditionellen Freitagsproteste

gegen die israelische Siedlungspolitik eskalieren.

Palästinenser greifen israelische Sicherheitskräfte an.

Es gibt Tote und Verletzte.

Und es bleibt die Frage, wo das alles noch hinführen soll.

Aus unserer Sicht hätte das alles vermieden werden können,

wenn nicht fast 2.000 Raketen auf Israel niederhageln würden.

Aus unserer Sicht: Wir wollen hier Ruhe, wir wollen Frieden.

Wir können hier gerne Seite an Seite leben.

Wir haben auch kein Problem mit den Palästinensern.

Aber wir haben ein Problem

mit palästinensischen Terrororganisationen.

Das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome am Abend,

bereit für Beschuss aus Gaza.

Sollte er kommen, wird es wohl nicht nur bei einer Abfangaktion bleiben.

Die weiße Taube hat sich jedenfalls

einen schwierigen Landeplatz ausgesucht.

Michael Bewerunge hat den Tag heute bei israelischen Panzertruppen

an der Grenze zu Gaza verbracht.

Was haben Sie dort erlebt?

Das hinterlässt sehr zwiespältige Eindrücke.

Man bekommt ein Gefühl für das Eingesperrtsein dieser Menschen

in diesem Streifen. Sie können nicht weg.

Die Zivilbevölkerung leidet unter dem Bombardement.

Man bekommt aber auch ein Gefühl für den Terror,

den die Hamas mit ihren Angriffen verbreitet.

In Sderot sind die Straßen menschenleer.

Wir haben gesehen, wie Raketen aufstiegen,

keine 10 Sekunden später sind sie über einem.

Man hat nur Sekunden Zeit, Schutz zu suchen.

Und zu hoffen, dass das Abwehrsystem diese Raketen abschießt.

Die Menschen empfinden große Dankbarkeit,

dass es dieses System gibt.

Es verringert den Schaden, der angerichtet werden könnte.

Viele Menschen kamen und brachten Essen und Geschenke.

Um ihre Dankbarkeit für das System zu zeigen.

Netanjahu will jetzt noch nicht aufhören.

Die USA mussten mindestens bis Sonntag blockieren,

dass sich der Weltsicherheitsrat einmischt.

Wie viel Rückhalt hat er da bei den Israelis?

Ich denke, dass der Rückhalt sehr groß ist.

Nach jeder kriegerischen Auseinandersetzung

rückt Israel ein Stück nach rechts.

Aber die Zustimmung jetzt, hart gegen die Hamas vorzugehen,

ist sehr breit.

Die größte Tragik dieses Konflikts ist, dass er verhindert hat,

dass zum ersten Mal in der Geschichte Israels

ein Block gegen rechts hätte gebildet werden können.

Wie Querschläger aus einem nahen Feuergefecht schlagen Extremismus

und Hass aus diesem Konflikt auch in Deutschland ein.

Auf Straßen und Plätzen, in Sozialen Medien.

Mit aller Hässlichkeit und Radikalität

in allen Formen von Kommunikation.

Ins Netz gestellt und ins Gesicht gebrüllt.

Das geht v.a. die Wege des blanken Judenhasses, Antisemitismus.

Es ist erschreckend, wie viel Widerhall das findet.

Aber auch der Protest und Widerstand dagegen

ist beeindruckend breit gefächert.

Der allerdings nur begrenzt einflussreiche Zentralrat der Muslime

wendet sich ebenso entschieden dagegen

wie der wirklich einflussreiche Zentralrat der Juden.

Der Bundespräsident ebenso wie Kirchen und Kommunen.

Die Frage ist, ob das reicht.

Dorthe Ferber berichtet aus Nordrhein-Westfalen.

Sie haben sich vor der Gelsenkirchener Synagoge versammelt

an diesem Nachmittag.

Menschen, die Solidarität zeigen wollen mit der jüdischen Gemeinde

in ihrer Stadt.

Das war mir ein Anliegen, auch als Migrant mal dabei zu sein.

Es war mir ein Bedürfnis, dagegen was zu sagen,

was Mittwoch hier passiert ist.

Was passiert ist, zeigt dieses Video auf Twitter.

180 Demonstranten mit palästinensischen, türkischen,

tunesischen Flaggen brüllen ihren Hass hinaus.

Mitten in Gelsenkirchen, nahe der Synagoge.

Die Polizei greift nicht ein.

Norderhein-Westfalens Innenminister ist bestürzt.

In Gelsenkirchen, aber auch anderen Orten in Nordrhein-Westfalen,

haben wir antisemitische Äußerungen, die vorgetragen werden

von Leuten, die aus dem arabischen Raum kommen.

Die ihre Auseinandersetzungen aus dem Nahen Osten

auf deutsche Straßen tragen.

Das ist nicht akzeptabel.

Es herrscht Verunsicherung in den jüdischen Gemeinden.

Ja, es kommt zusätzlicher Schutz,

aber die Dimension des Hasses entsetzt.

In der jüdischen Gemeinde Düsseldorf haben sie entschieden,

nicht auf die Straße zu gehen.

Wir werden das online machen,

wir werden eine Solidaritätskundgebung durchführen.

Das ist wichtig.

Aber sich jetzt an einem zentralen Ort in der Stadt

zu einer größeren Demonstration zu treffen,

davon haben wir aufgrund der Sicherheitslage Abstand genommen.

In Berlin findet an diesem Nachmittag

eine pro-palästinensische Kundgebung statt.

Begleitet von massiver Polizeipräsenz.

Die Sorge ist groß, dass die Situation eskaliert.

Die Bundesregierung betont, Demons- trationen gehören zur Demokratie

und verurteilt jeden Antisemitismus.

Wer solche Proteste aber nutzt, um seinen Judenhass herauszuschreien,

missbraucht das Demonstrationsrecht.

Antisemitische Kundgebungen wird unsere Demokratie nicht dulden.

Woher aber kommt der offene Hass gegen Menschen jüdischen Glaubens,

der sich gerade auf Deutschlands Straßen entlädt?

Die Ablehnung gegenüber Israel und israelischer Politik

ist sehr verbreitet.

Das hat natürlich eine Vorgeschichte.

Das sind teilweise Sozialisationen,

die Menschen aus ihren Heimatländern mitgebracht haben.

Ich glaube, es wurde versäumt in den letzten Jahren,

gerade auch von muslimischer Seite, diese Thematik aktiv anzugehen.

Ganz konkret, hier spielen die Moscheen eine große Rolle.

Ein Gebet für den Frieden in Israel an diesem Abend in Berlin.

Israels Botschafter und deutsche Politik setzen gemeinsam ein Zeichen

auch für Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland.

Weitere Nachrichten von Gundula Gause.

Die aktuellen Corona-Zahlen zeigen einen positiven Trend:

Nach acht Wochen ist die 7-Tage-Inzidenz bundesweit

wieder unter den als kritisch definierten Wert von 100 gesunken:

Das Robert Koch-Institut

meldet rund 11.300 Neuinfektionen binnen 24 Stunden,

über 7.000 weniger als vor einer Woche.

190 Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 kamen hinzu.

Die 7-Tage-Inzidenz sinkt auf 96,5.

An Christi Himmelfahrt wurde allerdings weniger getestet

und gemeldet.

In den USA ist die Maskenpflicht für vollständig Geimpfte

weitgehend aufgehoben worden.

Laut US-Gesundheitsbehörde gilt Maskenpflicht aber weiterhin

in öffentlichen Verkehrsmitteln, an Flughäfen und Bahnhöfen

und, wenn Arbeitgeber oder Geschäfte sie vorschreiben.

US-Präsident Biden forderte zugleich alle Bürger auf,

sich impfen zu lassen.

118 Mio. der rund 330 Mio. Menschen in den USA

haben bereits den vollen Impfschutz.

Die Bundesregierung stuft Großbritannien

trotz niedriger Infektionszahlen ab Sonntag wieder

als Corona-Risikogebiet ein.

Der Grund: der Anstieg von Infektionsfällen

mit einer indischen Virusvariante im Königreich.

Die britische Regierung will mit gezielten Massentests

und Impfaktionen in den betroffenen Regionen im Nordwesten von England

und in London verhindern,

dass sich die indische Variante B.1.617.2 weiter verbreitet.

Eine Woche nach einer Cyber-Attacke auf eine US-Pipeline

ist die Gesundheitsbehörde Irlands Ziel eines ähnlichen Angriffs.

Der öffentliche Gesundheitsdienst

fuhr sein komplettes Computersystem runter.

Sicherheit der Patienten sowie der Ablauf der Corona-Impfungen

seien nicht betroffen, heißt es in Dublin.

Nach ersten Erkenntnissen wurde ein ähnliches Hacker-Programm

wie bei dem Angriff auf die US-Pipeline verwendet.

In Afghanistan wurden bei einem Anschlag auf eine Moschee

mindestens zwölf Menschen getötet.

Trotz einer vereinbarten Waffenruhe zum Ende des Ramadan waren im Innern

der Moschee nördlich von Kabul mehrere Sprengsätze gezündet worden.

Noch hat sich niemand zu dem Attentat bekannt.

Es ist die zweite große Gewalttat binnen einer Woche.

Am vergangenen Samstag fielen 85 Menschen, darunter viele Kinder,

einem Anschlag auf eine Schule zum Opfer.

Der Monat Mai, der die große Wende bringen sollte bei der Versorgung

mit Impfstoff, ist halb vorbei, und es sieht tatsächlich recht gut aus.

Die Impfungen machen immer größere Fortschritte.

Wobei man schon beachten muss, dass immer mehr neu gelieferte Impfdosen

für Zweitimpfungen gebraucht werden.

Auch da zeigt die dunklere Welle Fortschritte,

die bald noch schneller werden.

Und immer schneller immer mehr Dosen brauchen.

Politisch steuerbar ist die Verteilung zwischen Impfzentren,

die staatlich verordnete Prioritäten durchsetzen.

Und der angestrebt wachsenden Beteiligung von Hausärzten,

die die Prioritäten in eigener Verantwortung betreuen.

Da läuft nicht alles rund.

Das Verständnis dafür lässt auf allen Ebenen nach, berichtet Malin Ihlau.

In Niedersachsen schließen die Impfzentren tageweise,

weil der Impfstoff fehlt wie hier in Göttingen.

Nur noch 1.300 Dosen für Erstimpfungen kommen noch an.

Der Fokus auf die Zweitimpfungen bremst die Erstimpfungen aus.

Dabei könnten sie hier noch viel mehr impfen.

Der Betreiber des Impfzentrums ist unzufrieden.

Die klare Ansage war, wir sollen impfen, impfen, impfen.

Sodass relativ schnell wieder

Normalität in unser tägliches Geschehen kommt.

Ich persönlich bin so ein bisschen enttäuscht,

dass wir nicht in der Geschwindigkeit weitermachen könnte,

wie wir hier angetreten sind, wofür unser Impfzentrum ausgelegt wurde.

Erstimpfungen wird es in den 50 Impfzentren in Niedersachsen

in den nächsten Wochen kaum geben.

Und das ist nicht nur ein niedersächsisches Problem.

Die Deckelung der Impfstofflieferung an die Impfzentren

ist ein bundesweites Thema.

Das ist aus unserer Sicht unerträglich,

weil wir allein in Niedersachsen 600.000 auf der Warteliste haben,

die dringend auf ihre Erstimpfung warten.

Die Aufhebung der Priorisierung, das Hinzukommen von Zweitimpfungen

bei Ärzten, Schwankungen bei den Herstellern,

all das kann jederzeit zu Engpässen führen, sagen Experten.

Erstmal kommt offensichtlich weniger Impfstoff an Land,

als angekündigt war.

Die Verteilung auf die impfenden Parteien ist diffizil.

Persönlich finde ich, dass es Sinn machen würde,

die Impfzentren zu nutzen.

Ich kann aber auch verstehen,

dass sich viele Menschen lieber beim Hausarzt impfen lassen.

Das Potenzial der Impfzentren wird nicht genutzt.

Doch der Bundesgesundheitsminister bleibt optimistisch

bei seinem Besuch in der Bundeswehrapotheke

im niedersächsischen Quakenbrück.

Hier werden mehrere Corona- Impfstoffe gelagert und verteilt.

Spahn spricht von Impf-Tagesrekorden.

Von großen Schritten nach vorn mit kleinen Einschränkungen.

Wir werden jetzt eine Phase von zwei, drei Wochen haben,

wo in den Impfzentren wie in den Arztpraxen

relativ viel mehr Zweitimpfungen vorgenommen werden.

Und so richtig Steigerung bei den Erstimpfungen

dann wieder im Juni sehen.

Spahn fordert mehr Flexibilität, Geduld und Verständnis.

Doch Verständnis hat der Landtagsabgeordnete Volker Bajus

aus Osnabrück kaum noch.

Gerade wollte er in einem sozialen Brennpunkt und Corona-Hotspot

der Stadt mit mobilen Impfteams loslegen,

weil hier wenige geimpft sind.

Jetzt kommt der Impfstoff nicht.

Jetzt wird gesagt, tut uns leid, der muss für die Zweitimpfung her.

Das ist vielleicht nachvollziehbar,

aber das hätte man doch gleich berechnen können.

Dazu gehört keine höhere Mathematik. Das macht uns sauer.

Das lange Warten geht für viele weiter.

Irgendwann diesen Sommer wird Impfstoff nicht mehr Mangelware sein.

Erfahrungen in den USA zeigen, dass ein ganz anderes Problem näherkommt:

Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen.

Manche, weil sie aus medizinischen Gründen dafür nicht in Frage kommen.

Viele mehr, weil sie sich nicht impfen lassen wollen.

Für sie gilt die Warnung des Virologen Christian Drosten:

Wer sich nicht impfen lässt, wird sich sehr wahrscheinlich infizieren.

So funktioniert Viruspandemie.

Auf die Dauer wird der Erreger einen Weg finden.

Lisa Jandi begleitet eine Familie, die noch nicht an der Reihe war,

noch keinen Impfschutz hatte.

Wahrscheinlich brachte ein Kind das Virus aus der Kita nach Hause.

Nun ist der Vater, ein Mann in der Mitte des Lebens, in Lebensgefahr.

Und eine Mutter muss mit aller Kraft versuchen,

Zuversicht zu bewahren.

Immer noch kann das jeder Familie zustoßen.

Berlin Wedding, zweiter Stock.

Wenigstens Luftschnappen auf dem Balkon.

Ebru Schäfer und zwei ihrer Kinder sind in Quarantäne.

Das ist der 20. Tag.

In der Wohnung hat Ebru Handyvideos von ihrem Quarantäne-Alltag gemacht.

Der siebenjährige Diren, so die Vermutung,

hat das Virus aus der Schule mitgebracht.

Alle in der Familie wurden krank, alle nacheinander,

so verlängerte sich die Quarantäne.

Am schlimmsten traf es den Vater.

Papa ging es am schlechtesten.

Meinem Mann ging es noch schlechter, der ist im Krankenhaus,

seit zehn Tagen.

Er konnte sich gar nicht mehr bewegen,

Ja, er konnte sich gar nicht bewegen, ihm ging's so schlecht.

Er konnte nicht aufstehen.

Und er hat kaum Luft bekommen.

Ja, und nicht atmen, also dem ging's besonders schlecht.

Alexander und Ebru sind seit 13 Jahren verheiratet.

Jetzt liegt ihr Alex im künstlichen Koma, wird beatmet.

Er ist 44 Jahre alt.

In der Nacht, es war um 1.50 Uhr, da hat er mich angerufen.

Er hat gesagt, sie werden mich jetzt intubieren,

weil ich schaffe das nicht mehr allein.

Jeden Tag bringen Ebrus Eltern ihnen Essen vorbei.

Auch ihr jüngster Sohn, zwei Jahre alt, ist bei den Großeltern,

er war als einziger negativ.

Ebru hat Angst, dass sich auch ihr Zustand dramatisch verschlechtert.

Was ist dann mit den Kindern?

Zum Glück kommt sie wieder zu Kräften.

Der psychische Druck, die psychischen Ängste,

die Sorgen, die Panik, die man hat um den Partner,

den man nicht besuchen kann, den man nicht sprechen kann,

weil man selber in Quarantäne ist.

Die Ängste der Kinder kommen dazu,

es ist wirklich eine extrem belastende Situation,

zumal keine Behörden oder Ärzte anrufen und fragen,

wie es einem geht.

Immerhin bekommt sie eine Sonder- genehmigung des Gesundheitsamtes,

darf ihre Quarantäne ausnahmsweise unterbrechen,

um ihren Mann in der Charité zu besuchen.

Ich bin aufgeregt, mein Herz klopft,

ich bin sehr nervös, was mich hier erwartet.

Kurz danach: Sie habe ihm von den Kindern erzählt.

Ihr Mann solle wissen, dass sie bei ihm ist,

auch wenn er noch im Koma liegt.

So ein großer, kräftiger Mann, als wenn er tot ist,

er liegt da, ist eiskalt,

er kann nichts machen an den tausend Maschinen.

Es ist wie ein Albtraum, der nicht aufhört, sagt Ebru noch.

Immerhin, nach mehr als drei Wochen,

hebt das Gesundheitsamt die Quarantäne auf.

Nun endlich können sie den kleinen Bruder bei den Großeltern abholen.

Jetzt aber schnell in Mamas Arme.

Hallo Schatz.

Papa?

Papa ist nicht da.

Sein Zustand ist unverändert kritisch.

Alles gut, Mama ist wieder da. Mama geht nicht mehr weg.

Das Leiden, die Folgen einer Pandemie,

liegen in der Verantwortung der Gemeinschaft.

Eine einzelne Familie kann sich davor nicht wirksam schützen.

Seit bald 1,5 Jahren steckt die Welt,

steckt unser Land im Tunnel dieser demütig machenden Erfahrung.

Aber man sehe jetzt am Ende Licht, heißt es.

Nach dem Tunnel muss wieder offene Landschaft folgen.

Irgendwann, bald danach, liegt in dieser Landschaft die Bundestagswahl.

Das Problem für alle Parteien und Spitzenkandidaten ist,

dass niemand wirklich wissen kann,

wie die politische Landschaft aussehen wird,

wenn die Pandemie überstanden ist.

Bei vielen ein Urlaub die Stimmung aufgehellt hat.

Bei vielen aber auch die dauernden Folgen

für Arbeitsplatz und Lebenspläne konkret werden.

In diese Unsicherheit setzen die Parteien jetzt

ihre Spitzenkandidaten, ihre Wahlaussagen und -programme.

Heute, in virtuellem Parteitag, die FDP.

Anna-Maria Schuck berichtet davon.

Er ist die FDP. Und die FDP, das ist Christian Lindner.

Eine Partei zugeschnitten auf ihren Frontmann.

Auch wenn er heute immer wieder den Teamgeist beschwört.

Er ist das Gesicht der Freien Demokraten.

Unser Ziel ist es, so stark zu werden,

dass Deutschland weiter aus der Mitte regiert wird.

Unser Ziel ist es, so stark zu werden,

dass liberale Ideen den weiteren Weg unseres Landes mitprägen werden.

Wenig überraschend wird er heute auf dem überwiegend digitalen Parteitag

in Berlin im Amt als Bundes- vorsitzender bestätigt, mit 93 %.

Soll Auftrieb und Rückenwind geben für den Wahlkampf.

Mit großem Dank nehme ich die Wahl an.

Das war eine sehr motivierende Rede, eine Rede,

die Aufbruchstimmung verbreitet hat und ich glaube,

das ging nicht nur mir, sondern auch anderen Delegierten so.

Das demoskopische Tief scheint überwunden,

so das demonstrative Signal von heute.

Doch die Partei musste sich viel verzeihen:

die Kemmerich-Affäre in Thüringen.

Die öffentliche Demontage von Ex-Generalsekretärin Teuteberg.

Und das selbstverschuldete Jamaika-Aus

nach der letzten Bundestagswahl.

Als man sich aus Prinzip aus der Verantwortung stahl.

Kam nicht gut an beim Wähler.

Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren.

Heute regiert Optimismus.

Und die Umfragewerte stimmen positiv:

10 % im letzten ZDF-Politbarometer.

Mit den Werten wächst der Wille zur Macht.

Die FDP ist eine Regierungspartei, das weiß jeder in Deutschland.

Wir stellen Inhalte in den Vordergrund,

und wir wollen diese Inhalte umsetzen.

Die FDP profitiert sicherlich davon, dass viele Bürgerinnen und Bürger

unzufrieden mit der Bundesregierung sind,

unzufrieden mit dem Corona- und Impf-Management.

Sie ist die Partei, die für Grundrechte gerade einsteht,

bzw. diese deutlich in den Vordergrund bringt.

Und sie ist auch die Partei,

die am deutlichsten das Thema Digitalisierung,

v.a. auch in Verbindung mit Bildung setzt.

Bürgerrechte, Bildung, Digitalisierung.

Weniger Steuern, mehr Eigenverantwortung.

Die klassisch liberalen Themen, die den Parteitag dominieren.

Und ein neuentdecktes FDP-Ziel: Klimaschutz.

Erste Annäherung an die Grünen?

Wir haben kein Problem mit den Grünen,

wenn es darum geht, Dinge auszuhandeln.

Wir sehen in der Klimapolitik, die wir vorschlagen,

einen klaren Weg, auch diese 1,5 Grad zu erreichen.

Die FDP will regieren.

Und muss dafür auf Angriff gehen gegen Schwarz-Grün und Grün-Rot-Rot.

Und sie muss Vertrauen zurückgewinnen.

Eine Aufgabe für ihren Frontmann.

32 Jahre hat die FDP in verschiedenen Koalitionen

den bundesdeutschen Außenminister gestellt - seit 2013 nicht mehr.

Auch da gäbe es gerade viel zu tun.

Im heute journal up:date spricht Wulf Schmiese

mit der FDP-Verteidigungspolitikerin Strack-Zimmermann.

Am Horizont der Finanzmärkte

taucht ein lang nicht mehr gesehenes Phänomen wieder auf.

Es waren Inflationssorgen, die in dieser Woche einige Tubulenzen

an den internationalen Börsen auslösten

und die Marktbarometer ins Minus drückten.

Heute hat sich der DAX wieder erholt, aber, Frank Bethmann,

wie groß sind denn nun die Inflationsrisiken?

Die sind da, lassen sich auch nicht mehr wegdiskutieren.

Lebensmittel oder Immobilien sind deutlich teurer geworden,

nicht erst zuletzt.

Mit Einführung der CO2-Steuer zu Jahresbeginn

haben sich zudem die Energiekosten deutlich verteuert.

Das merken Autofahrer auch an der Tankstelle.

Dazu treiben manch knappe Produkte wie Halbleiter und Baustoffe

die Inflation.

Nachdem das Preisniveau monatelang sogar gesunken ist,

ist die Inflation aktuell mit 2 % so hoch wie seit zwei Jahren nicht mehr.

Zeit also, endlich die Zinsen anzuheben?

Die führenden Notenbanken der Welt, die amerikanische Fed

und die Europäische Zentralbank sehen das anders,

sprechen eher von einem vorübergehenden Effekt.

Selbst ein Anstieg der Preise auf über 3 % sei denkbar.

Passt aber nicht mehr zum Mandat der Währungshüter,

nämlich der Geldwertstabilität verpflichtet zu sein.

Ihre wichtigste Aufgabe.

Denn Inflation ist sozial ungerecht.

Und bei gleichzeitigen Null- und Negativzinsen

schrumpft auch das Vermögen.

Als eine Enteignung durch die Hintertür empfinden das viele.

Die Debatten werden hitziger, auch im Übrigen bei der EZB selbst.

Einen Kurswechsel aber erwarten die Meisten vorerst nicht.

Was man wiederum hier an der Börse gerne hört.

Und weswegen der DAX heute zum Wochenschluss

auch fast 1,5 % zulegen konnte.

Einige europäische Länder haben die Corona-Beschränkungen gelockert.

Griechenland verkündete offiziell den Neustart für den Tourismus.

Gäste müssen allerdings geimpft sein oder einen negativen Test vorlegen.

Bis morgen werden auf den griechischen Inseln

150 Flüge aus dem Ausland erwartet.

Hotels und Restaurants sind wieder geöffnet.

Es gelten aber weiter Hygieneregeln und ein nächtliches Ausgehverbot.

Der Tourismus hat vor der Krise

rund ein Viertel der griechischen Einnahmen ausgemacht.

In zehn Wochen sollen die Olympischen Spiele in Tokio beginnen,

doch Forderungen nach einer erneuten Verschiebung werden lauter.

Die Infektionszahlen steigen und erst 3 % der Japaner sind geimpft.

Heute weitete die Regierung den Corona-Notstand aus.

Über 350.000 Japaner haben eine Petition gegen die Austragung

der Olympischen Spiele in diesem Sommer unterschrieben.

Die Organisatoren hingegen

wollen mit strengen Regeln für Sicherheit sorgen.

Noch ein sportlicher Erfolg: Bei der Schwimm-EM in Budapest

hat Wasserspringer Patrick Hausding zum dritten Mal Gold geholt,

es ist die insgesamt 36. EM-Medaille seiner Karriere.

Zusammen mit Lars Rüdiger

gewann er Gold im Synchronspringen vom 3-m-Brett.

Das Berliner Duo verwies die russischen Titelverteidiger

auf den 2. Platz, Bronze ging an die Ukraine.

Hier geht es jetzt weiter mit der heute-show.

Um 23.50 Uhr meldet sich Wulf Schmiese

mit unserem heute journal up:date.

Bis morgen.

Unsere Erde während der Apollo-17-Mission,

aufgenommen im Jahr 1972 von der NASA.

Ein wunderbarer Einblick und man sieht es,

die Erde allein, im Weltraum, im Dunklen.

Die NASA kümmert sich auch um Temperaturabweichungen

auf unserem Planeten.

Das sehen wir hier, frisch reingekommen im April 2021.

Im Norden rot und zwar in der Arktis war es zu warm

und auch Richtung Sibirien.

Sie sehen aber, über Europa war's doch glatt zu kalt.

Die Statistik ist auch interessant,

es ist der 436. Monat in Folge und der 45. April in Folge,

der im Vergleich zum 20. Jahrhundert, zu warm war.

Apropos zu kühl, so geht es auch in den nächsten Tage weiter.

Wir haben hier diesen Tief-Komplex, der quasi festgetackert,

immer wieder einzelne Tiefs zu uns schickt.

Und so gibt es immer wieder Schauer und Gewitter.

In der Nacht lassen die erst einmal nach

und es bildet sich im Norden Nebel.

Aber morgen am Vormittag kommt von Westen her neue Bewölkung auf,

teils Schauer und auch Gewitter.

Nach Osten hin ist es freundlich und auch im Süden zeigt sich die Sonne.

Zum Nachmittag dehnen sich die Schauer und Gewitter

weiter nach Osten und nach Norden aus,

da kann auch mal Hagel und durchaus auch Sturmböen dabei sein.

Die nächsten Tage bleiben durch- wachsen mit Schauern und Gewittern.