ZDF heute Sendung vom 24.01.2021 - Humboldt-Klinikum komplett unter Quarantäne
Sorgen wegen britischer Corona-Mutation:
Nach dem Ausbruch in einem Krankenhaus in Berlin
befürchten die Behörden weitere Infektionen.
Testpflicht vor der Einreise:
Für alle, die aus einem Hochrisiko- gebiet nach Deutschland kommen,
gelten jetzt schärfere Regeln.
Hertha wechselt aus: Trainer Bruno Labbadia muss gehen.
Die Berliner sind in der Tabelle kräftig abgerutscht.
Guten Abend an diesem Sonntag
zu zehn Minuten Nachrichten in der Zusammenfassung.
Sport mit Kristin Otto.
Wir wissen immer noch viel zu wenig über die Mutationen des Virus,
wie gefährlich sie tatsächlich sein können.
Schon allein deshalb steigt jetzt die Sorge.
Insbesondere in Berlin, wo ein Krankenhaus komplett
unter Quarantäne steht.
Rund 1.500 Beschäftigte sind betroffen.
Wegen der steigenden Zahl von Infektionen dort
mit der "britischen Variante" von Corona.
Mehr von Stefanie Gargosch.
Wachpersonal vor dem Humboldt-Klinikum am Nachmittag.
400 Patienten und 1.700 Mitarbeiter
stehen seit gestern grundsätzlich unter Quarantäne,
neue Patienten werden nicht mehr angenommen -
für mindestens 14 Tage.
Ist nicht schön für die Patienten, Besucher können nicht rein.
Ich bin traurig, meine Tochter ist drinnen.
Sie wartet auf Essen, Getränke, ich kann nicht reingehen.
Nicht infizierte Klinikmitarbeiter befinden sich
in sog. Pendelquarantäne, dürfen nur zur Arbeit und zurück.
Mindestens 14 Patienten und sechs Mitarbeiter
hatten sich mit der hoch ansteckenden Virusmutation B.1.1.7
aus England infiziert.
Die erste Klinikschließung dieser Art in Deutschland.
Nun werden alle Patienten und Mitarbeiter durchgetestet.
Am heutigen Tag ist es so, dass erste Ergebnisse eintrudeln,
die uns nicht glücklich machen.
Wir werden im Laufe der kommenden Stunden und des kommenden Tages
einen einigermaßen besseren Überblick haben, hoffen wir.
Es ist aber schon jetzt abzusehen, dass die Fallzahl steigt.
Dabei gilt das Humboldt-Klinikum als vorbildlich,
seit Anfang des Jahres testet man hier auf die Mutation.
Als einzige Klinik in Berlin neben der Charite.
Nur weil wir ein Vorabscreening
von bereits positiven Tests gemacht haben,
ist uns diese Mutante aufgefallen.
Deswegen können wir gut handeln,
um die Bevölkerung als auch die Mitarbeitenden im Klinikum
und die Patienten zu schützen.
Die Sorgen ist trotzdem groß,
dass die Virusmutation sich unkontrolliert ausbreitet,
in Berlin und ganz Deutschland.
Um das Virus einzudämmen,
soll die Einreise nach Deutschland stärker kontrolliert werden.
Seit Mitternacht gelten für 25 Länder mit besonders hohen Infektionszahlen
schärfere Regeln.
Zu diesen Hochrisikogebieten gehören etwa Urlaubsländer wie Portugal,
Spanien und Ägypten, außerdem die USA.
Und auch das Nachbarland Tschechien.
Wer aus diesen Ländern kommt, braucht einen negativen Corona-Test
und muss sich vor der Einreise digital anmelden.
Volker Duczek mit den Details.
Sonderkontrollen auf Deutschlands größtem Flughafen.
Die Beamten haben heute in Frankfurt am Main
v.a. Rückkehrer aus sog. Hochrisikogebieten im Visier.
Wenn jemand keinen Test hat dabei hat,
hat er die Möglichkeit im Transit- bereich einen durchführen zu lassen.
Wir würden diese Person dann auch begleiten und überwachen.
Wenn sich die Person weigert, den Test durchzuführen,
kann sie nicht einreisen.
Wir würden ihn zurückweisen müssen, d.h. die Einreise würde verweigert
und er müsste mit dem nächsten Flug zurückfliegen.
In Haftung genommen werden auch die Fluggesellschaften,
wenn sie nicht bereits vor Abflug kontrollieren,
ob gültige Corona-Tests vorliegen.
Hier drohen Bußgelder von bis zu 25.000 Euro.
Lange Schlangen im Grenzgebiet in Oberfranken:
Pendler aus Tschechien müssen künftig alle zwei Tage
einen negativen Corona-Test vorlegen,
wenn sie in Bayern die Grenze übertreten.
Das wird von der Bundespolizei stichprobenartig kontrolliert.
Hunderte versuchten, den Test auf deutscher Seite zu machen.
Die lange Wartezeit macht vielen im Grenzgebiet zu schaffen.
Drei-, viermal pro Woche zum Test,
um hier dann noch zwei Stunden zu warten, das kann nicht sein.
Schwierige Aussichten im kleinen Grenzverkehr.
Zwischen 35.000 und 60.000 Tschechen
fahren regelmäßig zur Arbeit nach Deutschland.
Israel geht jetzt noch einen drastischen Schritt weiter.
Alle Flughäfen sollen von morgen Nacht an
bis Ende des Monats für ankommende
und abfliegende Passagiere geschlossen werden.
Es werde nur wenige Ausnahmen geben,
sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
Er wolle damit verhindern,
dass weitere Corona-Mutationen eingeschleppt werden.
Viel gewonnen wäre ja,
wenn es ein wirksames Medikament gegen Covid-19 gäbe.
Neu ist eine Therapie mit speziellen Antikörpern.
Sie kann Risikopatienten einen schweren Krankheitsverlauf ersparen.
Das entsprechende Medikament aus den USA ist jetzt eingekauft worden
vom Bundesgesundheitsministerium, für 400 Mio. Euro.
Es ist in der EU noch nicht zugelassen
und darf nur in spezialisierten Kliniken angewendet werden.
Mit dem Präparat war auch Donald Trump behandelt worden.
Die Corona-Zahlen in Deutschland sind weiter zurückgegangen.
Das Robert Koch-Institut meldet 12.257 Neuinfektionen
binnen 24 Stunden.
Das sind 1.625 weniger als vergangenen Sonntag.
349 Menschen sind in Verbindung mit dem Virus gestorben.
Das war gestern eine der größten Demonstrationen
seit Jahren in Russland.
Die Staatsmacht reagierte mit großer Härte:
viele Verletzte und fast 3.500 Festnahmen
nach Angaben von Bürgerrechtlern.
In rund 100 Städten in ganz Russland hatten Anhänger
des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny für dessen Freilassung demonstriert.
Gleichzeitig protestierten viele
offen gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin.
Sie kündigten weitere Proteste an.
Jetzt nach China, wo elf verschüttete Bergleute gerettet wurden.
Nach einer Explosion unter Tage hatten sie zwei Wochen
in rund 600 m Tiefe ausharren müssen.
Zehn Männer werden in der Goldmine noch vermisst,
einer wurde tot geborgen.
Die Bergwerke in China sind berüchtigt:
Immer wieder kommt es zu schweren Unglücken.
Ulf Röller.
Auf diese Goldmine im Osten Chinas schaut das Land:
Vor den Augen der Nation kämpfen seit zwei Wochen Rettungsteams
um die 22 eingeschlossenen Minenarbeiter.
Der Moment der Bergung -
die Augen sind verbunden zum Schutz gegen das Tageslicht.
Elf Bergleute holen sie aus mehr als 500 Meter Tiefe nach oben.
Erst bergen wir die Schwerverletzten,
das ist immer so bei Grubenunglücken.
Die Bergleute, die wir später hoch holen,
denen geht es meistens körperlich und seelisch gut.
Durch extra gebohrte Versorgungsschächte
ließen die Rettungsteams Medikamente und Essen in die Tiefe.
Ein Minenarbeiter ist bereits gestorben,
zu zehn fehlt bisher jeder Kontakt.
Die Staatsmedien inszenieren die Bergung als nationales Ereignis.
Denn Chinas Gruben gelten als die gefährlichsten der Welt.
Jedes Jahr kommen tausende Kumpel ums Leben,
oft wegen schlechter Sicherheitsvorkehrungen.
Die freiwilligen Helfer werden in den Medien gefeiert.
Als ich die Bohrmaschine gesehen habe, habe ich gedacht:
Ohne Kran funktioniert das nicht.
Da bin ich mit meinem Kran zum Helfen gekommen.
Am 10. Januar hatte es die Explosion in der Goldmine gegeben,
die Umstände sind bisher ungeklärt.
Die Bürgermeisterin der Stadt musste zurücktreten,
weil sie die Rettungsarbeiten zu spät eingeleitet hatte.
Hertha BSC hat sich von Geschäftsführer Michael Preetz
und Trainer Bruno Labbadia getrennt,
als Konsequenz nach der sportlichen Misere- mit nur einem Punkt
in den letzten vier Spielen.
Nun soll beim Tabellen-Vierzehnten ein neuer Impuls gesetzt werden.
Die Ära Preetz endet nach zwölf Jahren als Sportchef.
Schon seit Langem aber stand er in der Kritik.
Der teuerste Spielerkader der Klubgeschichte
und doch nur Abstiegskampf.
Das bedeutet nach neun Monaten auch das Aus
für Trainer Labbadia - Zeit für große Veränderungen.
Wir wollen einen Neustart, wir haben jetzt einen personellen Neustart,
gezwungener Maßen auf Grund der sportlichen Herausforderung.
Sportdirektor Arne Friedrich übernimmt dabei
zunächst die Aufgaben von Preetz, bei der Nachfolge im Trainerjob
ist eine Übergangslösung mit Pal Dardai wahrscheinlich.
Ihn hatte Preetz 2019 aussortiert.
Der FC Bayern München hat das erste Sonntagsspiel
der Bundesliga gewonnen - 4:0 bei Schalke 04.
Die Bayern nun mit sieben Punkten Vorsprung Spitzenreiter vor Leipzig.
Platz zwei für die deutschen Biathletinnen mit der Staffel
zum Weltcup-Abschluss in Antholz.
Erst als Schlussläuferin Franziska Preuß beim letzten Schießen
zu wacklig wurde, zogen die Russinnen vorbei.
Im Ziel hatte das deutsche Quartett, zu dem auch Vanessa Hinz,
Janina Hettich und Denise Herrmann gehörten,
als Zweite 11 Sekunden Rückstand.
Unterm Strich: WM-Generalprobe geglückt.
Das gilt ebenso für Bob-Pilot Francesco Friedrich,
den "Dominator" des Weltcup-Winters in den Eiskanälen.
Der Rekord-Weltmeister entschied nach dem Zweier-Triumph gestern
auch die Königsdisziplin am Königssee für sich und seine Crew.
Für "Friedrich den Großen", wie er respektvoll genannt wird,
der insgesamt 50. Weltcup-Erfolg.
Den Gesamtsieg kann er nun kommendes Wochenende sichern.
Mehr Wintersport unter zdfsport.de.
Dann gucken wir uns noch schnell das Wetter an:
Da ist einiges dabei:
Schnee im Süden, weniger Wolken im Norden, ein paar Schauer dort.
Dienstag und Mittwoch bleiben so mit Schnee und Schneeregen.
Am Donnerstag wird es deutlich milder,
aber auch nicht sonnig: Fernsehwetter.
Wir sehen uns auch morgen schon wieder, wenn Sie mögen, Punkt 19 Uhr.
Claus Kleber hat nachher die Lage dieser Welt
im heute journal um 21.45 Uhr.
Von uns allen hier für Sie einen angenehmen Sonntagabend.
Z.b. mit Berlin direkt und Theo Koll.