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Emil und die Detektive von Erich Kästner, 13. Herr Grundeis kriegt eine Ehrengarde

13. Herr Grundeis kriegt eine Ehrengarde

Dreizehntes Kapitel Herr Grundeis kriegt eine Ehrengarde Die Fenster des Zimmers 61 gingen auf den Nollendorfplatz. Und als Herr Grundeis, am nächsten Morgen, während er sich die Haare kämmte, hinuntersah, fiel ihm auf, daß sich zahllose Kinder herumtrieben. Mindestens zwei Dutzend Jungen spielten gegenüber, vor den Anlagen, Fußball. Eine andere Abteilung stand an der Kleiststraße. Am Untergrundbahnhofeingang standen Kinder. "Wahrscheinlich Ferien", knurrte er verärgert und band sich den Schlips um. Inzwischen hielt der Professor im Kinohof eine Funktionärversammlung ab und schimpfte wie ein Rohrspatz: "Da zerbricht man sich Tag und Nacht den Schädel, wie man den Mann erwischen kann, und ihr Hornochsen mobilisiert unterdessen ganz Berlin! Brauchen wir vielleicht Zuschauer? Drehen wir etwa einen Film? Wenn der Kerl uns durch die Lappen geht, seid ihr dran schuld, ihr Klatschtanten!" Die andern standen zwar geduldig im Kreise, schienen aber keineswegs an übertrieben heftigen Gewissensbissen zu leiden. Es zwickte nur ganz wenig, und Gerold meinte: "Reg dich nicht auf, Professor. Wir kriegen den Dieb so und so." "Macht, daß ihr rauskommt, ihr albernen Nußknacker! Und gebt Befehl, daß sich die Bande wenigstens nicht allzu auffällig benimmt, sondern das Hotel überhaupt nicht beachtet. Kapiert? Vorwärts marsch!" Die Jungen zogen ab. Und nur die Detektive blieben im Hofe zurück. "Ich habe mir von dem Portier zehn Mark geborgt", berichtete Emil. "Wenn der Mann ausreißt, haben wir also Geld genug, ihn zu verfolgen." "Schicke doch einfach die Kinder draußen nach Hause", schlug Krummbiegel vor. "Glaubst du denn im Ernst, daß sie gehen? Und wenn der Nollendorfplatz zerspringt, die bleiben", sagte der Professor. "Da hilft nur eins", meinte Emil. "Wir müssen unsern Plan ändern. Wir können den Grundeis nicht mehr mit Spionen umzingeln, sondern wir müssen ihn richtig hetzen. Daß er's merkt. Von allen Seiten und mit allen Kindern." "Das hab ich mir auch schon gedacht", erklärte der Professor. "Wir ändern, am besten, unsere Taktik und treiben ihn in die Enge, bis er sich ergibt." "Wunderbar!" schrie Gerold. "Es wird ihm lieber sein, das Geld rauszugeben, als daß stundenlang zirka hundert Kinder hinter ihm her turnen und schreien, bis die ganze Stadt zusammenläuft und die Polizei ihn hoppnimmt", urteilte Emil. Die andern nickten klug. Da klingelte es im Torbogen! Und Pony Hütchen radelte strahlend in den Hof. "Morgen, ihr Hannaken", rief sie, sprang aus dem Sattel begrüßte Vetter Emil, den Professor und die übrigen und holte dann einen kleinen Korb, den sie an der Kenkstange festgebunden hatte. "Ich bring' euch nämlich Kaffee mit", krähte sie, "und ein paar Buttersemmeln! Sogar eine saubere Tasse habe ich. Auch, der Henkel ist ab! Pech muss der Mensch haben!" Die Jungen hatten zwar samt und sonders gefrühstückt. Auch Emil schon, im Hotel Kreid. Aber keiner wollte dem kleinen Mädchen die gute Laune verderben. Und so tranken sie aus der Tasse ohne Henkel Milchkaffee und aßen Semmeln, als hätten sie vier Wochen nichts gekriegt. "Nein, schmeckt das großartig!" rief Krumbiegel. "Und wie knusprig die Semmeln sind", brummte der Professor kauend. "Nich wahr?" fragte Pony. "Ja, ja, es ist eben doch was anderes, wenn eine Frau im Hause ist!" "Im Hofe", berichtigte Gerold. "Wie steht's in der Schumannstraße?" fragte Emil.

"Es geht ihnen, danke. Und einen besonderen Gruß von der Großmutter. Eu sollst bald kommen, sonst kriegst du zur Strafe jeden Tag Fisch." "Pfui Teufel", murmelte Emil und verzog das Gesicht. "Warum pfui Teufel?" erkundigte sich Mittenzwey der Jüngere. "Fisch ist doch was Feines." Alle sahen ihn erstaunt an, denn es war seine Gewohnheit, niemals zu reden. Er wurde auch sofort rote und verkrümelte sich hinter seinem großen Bruder. "Emil kann keinen Bissen Fisch essen . Und wenn er's wirklich versucht, muss er auf der Stelle raus", erzählte Pony Hütchen. So plauderten sie und waren denkbar guter Laune. Die Jungen benahmen sich äußerst aufmerksam. Der Professor hielt Ponys Rad. Krumbiegel ging, die Thermosflasche und die Tasse auszuspielen. Mittenzwey senior faltete das Brötchenpapier fein säuberlich zusammen. Emil schnallte dem Korb wieder an die Lenkstange. Gerold prüfte, ob noch Luft im Radreifen wäre. Und Pony Hütchen hüpfte im Hof umher, sag sich ein Lied und erzählte zwischendurch alles Mögliche. "Halt!" rief sie plötzlich und blieb auf einem Beine stehen. "Ich wollte doch noch was fragen! Was wollte denn die furchtbar vielen Kinder auf dem Nollendorfplatz draußen? Das sieht ja aus wie eine Ferienkolonie!" "Das sind Neugierige, die von unserer Verbrecherjagd gehört haben. Und nun wollen sie dabei sein," erklärte der Professor. Da kam Gustav durch Tor garant, hupte laut und brüllt: "Los! Er kommt!" Alle wollten davonstürzen. "Achtung! Zuhören!" schrie der Professor. "Wir werden ihn also einkreisen. Hinter ihm Kinder, vor ihm Kinder, links Kinder, rechts Kinder! Ist das klar? Weitere Kommandos geben wir unterwegs. Marsch und raus!" Sie liefen, rannten und stolperten durchs Tor. Pony Hütchen blieb, etwas beleidigt, allein zurück. Dann schwang sie sich auf ihr kleines vernickeltes Rad, murmelte wie ihre eigne Großmutter: "Die Sache gefällt mir nicht. Die Sache gefällt mir nicht!" und fuhr hinter den Jungen her. Der Mann im steifen Hut trat gerade in die Hoteltür, stieg langsam die Treppe herunter und wandte sich nach rechts, der Kleiststraße zu. Der Professor Emil, und Gustav jagten ihre Eilboten zwischen den verschiedenen Kindertrupps hin und her. Und drei Minuten später war Herr Grundeis umzingelt. Er sah sich, höchlichst verwundert, nach allen Seiten um. Die Jungen unterhielten sich, lachten, knufften sich und hielten gleichen Schritt mit ihm. Manche starrten den Mann an, bis er verlegen wurde und wieder geradeaus guckte. Sssst! pfiff ein Ball dict an seinem Kopfe vorbei. Er zuckte zusammen und beschleunigte seinen Gang. Doch nun liefen die Jungen ebenfalls rascher. Er wollte geschwind in eine Seitenstraße abbiegen. Aber da kam auch schon ein Kindertrupp dahergestürmt. "Mensch, der hat ein Gesicht als wollte er dauernd niesen", rief Gustav. "Lauf ein bisschen vor mir", riet Emil, "mich braucht er jetzt noch nicht zu erkennen. Das erlebt noch früh genug." Gustav machte breite Schultern und stieg vor Emil her wie ein Boxkämpfer, der vor Kraft nicht laufen kann. Pony Hütchen fuhr neben dem Umzuge und klingelte vergnügt. Der Mann im steifen Hut wurde sichtlich nervös. Er ahnte dunkel, was ihm bevorstünde, und stiefelte mit Riesenschritten. Aber es war umsonst. Er entgegen seinen Feinden nicht. Plötzlich blieb er wie angenagelt stehen, drehte sich um und lief die Straße, die er gekommen war, wieder zurück. Da machten auch sämtliche Kinder kehrt; und nun ging's in umgekehrter Marschordnung weiter. Da lief ein Junge - es war Krumbiegel - dem Mann in die Quere, dass er stolperte. "Was fällt dir ein, du Lausejunge?" schrie er. "Ich werde gleich einen Polizisten rufen!" "Ach ja, bitte, tun Sie das mal!" rief Krumbiegel. "Darauf lauern wir schon lange. Na, rufen Sie ihn doch!" Herr Grundeis dachte nicht daran zu rufen, im Gegenteil. Ihm wurde die Geschichte immer unheimlicher. Er bekam förmlich Angst und wusste nicht mehr, wohin. Schon sahen Leute aus allen Fenstern. Schon rannten die Ladenfräuleins mit ihren Kunden vor die Geschäfte und fragten, was los wäre. Wenn jetzt ein Polizist kam, war's aus. Da hatte der Dieb einen Einfall. Er erblickte eine Filiale der Commerz- und Privatbank. Er durchbrach die Kette der Kinder, eilte auf die Tür zu und verschwand. Der Professor sprang vor die Tür und brüllte: "Gustav und ich gehen hinterher! Emil bleibt vorläufig noch hier, bis es so weit ist! Denn Gustav hupt, kann's losgehen! Dann kommt Emil mit zehn Jungen hinein. Sucht dir inzwischen die Richtigen aus, Emil. Es wird eine kitzlige Sache!" Dann verschwanden auch Gustav und der Professor hinter der Tür. Emil summten vor Herzklopfen die Ohren. Jetzt musste sich's entscheiden! Er rief Krumbiegel , Gerold, die Brüder Mittenzwey und noch ein paar andere zu sich und ordnete an, dass die übrigen der große Trupp, sich zerstreuten. Die Kinder gingen ein paar Schritte von dem Bankgebäude fort, aber nicht weit. Was nun geschah, konnten sie sich unter keinen Umständen entgehen lassen. Pony Hütchen bat einen Knaben, ihr Rad zu halten, und trat zu Emil. "Da bin ich", sagte sie. "Kopf hoch. Jetzt wird's ernst. O Gott, o Gott, ich bin gespannt. Wie ein Regenschirm." "Denkst du etwa, ich nicht?" fragte Emil.

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13. Herr Grundeis kriegt eine Ehrengarde 13\. Herr Grundeis gets an honor guard 13. M. Grundeis reçoit une garde d'honneur 13 Пан Грюндейс отримує почесну варту

Dreizehntes Kapitel Herr Grundeis kriegt eine Ehrengarde Die Fenster des Zimmers 61 gingen auf den Nollendorfplatz. Chapter thirteen Herr Grundeis gets a guard of honor The windows of room 61 looked onto Nollendorfplatz. Und als Herr Grundeis, am nächsten Morgen, während er sich die Haare kämmte, hinuntersah, fiel ihm auf, daß sich zahllose Kinder herumtrieben. And when Herr Grundeis looked down the next morning while he was combing his hair, he noticed that countless children were hanging around. Mindestens zwei Dutzend Jungen spielten gegenüber, vor den Anlagen, Fußball. At least two dozen boys were playing soccer across the street in front of the pitches. Eine andere Abteilung stand an der Kleiststraße. Another department was on Kleiststrasse. Am Untergrundbahnhofeingang standen Kinder. "Wahrscheinlich Ferien", knurrte er verärgert und band sich den Schlips um. "Probably vacation," he growled angrily, tying his tie on. Inzwischen hielt der Professor im Kinohof eine Funktionärversammlung ab und schimpfte wie ein Rohrspatz: "Da zerbricht man sich Tag und Nacht den Schädel, wie man den Mann erwischen kann, und ihr Hornochsen mobilisiert unterdessen ganz Berlin! In the meantime, the professor held a meeting of officials in the cinema courtyard and grumbled like a reed sparrow: "You rack your brains day and night trying to figure out how to catch the man, and meanwhile you bastards are mobilizing all of Berlin! Brauchen wir vielleicht Zuschauer? Do we need spectators? Drehen wir etwa einen Film? Wenn der Kerl uns durch die Lappen geht, seid ihr dran schuld, ihr Klatschtanten!" If this guy slips through our fingers, it's your fault, you gossips!" Die andern standen zwar geduldig im Kreise, schienen aber keineswegs an übertrieben heftigen Gewissensbissen zu leiden. The others stood patiently in a circle, but they didn't seem to be suffering from excessive pangs of conscience. Es zwickte nur ganz wenig, und Gerold meinte: "Reg dich nicht auf, Professor. It pinched only a little, and Gerold said: "Don't get upset, Professor. Wir kriegen den Dieb so und so." We'll get the thief so and so." "Macht, daß ihr rauskommt, ihr albernen Nußknacker! "Get out, you silly nutcrackers! Und gebt Befehl, daß sich die Bande wenigstens nicht allzu auffällig benimmt, sondern das Hotel überhaupt nicht beachtet. And give orders that the gang at least don't behave too conspicuously, but don't pay any attention to the hotel at all. Kapiert? Vorwärts marsch!" Forward march!" Die Jungen zogen ab. Und nur die Detektive blieben im Hofe zurück. And only the detectives remained in the yard. "Ich habe mir von dem Portier zehn Mark geborgt", berichtete Emil. "Wenn der Mann ausreißt, haben wir also Geld genug, ihn zu verfolgen." "Schicke doch einfach die Kinder draußen nach Hause", schlug Krummbiegel vor. "Just send the kids home outside," suggested Krummbiegel. "Glaubst du denn im Ernst, daß sie gehen? "Do you seriously think they're going? Und wenn der Nollendorfplatz zerspringt, die bleiben", sagte der Professor. And if Nollendorfplatz shatters, they stay," said the professor. "Da hilft nur eins", meinte Emil. "There's only one thing that helps," said Emil. "Wir müssen unsern Plan ändern. Wir können den Grundeis nicht mehr mit Spionen umzingeln, sondern wir müssen ihn richtig hetzen. We can no longer surround the Grundeis with spies, we have to rush it properly. Daß er's merkt. So that he notices. Von allen Seiten und mit allen Kindern." "Das hab ich mir auch schon gedacht", erklärte der Professor. "Wir ändern, am besten, unsere Taktik und treiben ihn in die Enge, bis er sich ergibt." "The best thing we can do is change our tactics and corner him until he surrenders." "Wunderbar!" schrie Gerold. "Es wird ihm lieber sein, das Geld rauszugeben, als daß stundenlang zirka hundert Kinder hinter ihm her turnen und schreien, bis die ganze Stadt zusammenläuft und die Polizei ihn hoppnimmt", urteilte Emil. "He'd rather give the money away than have about a hundred children gymnastics and screaming after him for hours until the whole town comes together and the police take him," said Emil. Die andern nickten klug. The others nodded wisely. Da klingelte es im Torbogen! Then the doorbell rang! Und Pony Hütchen radelte strahlend in den Hof. And Pony Hutchen cycled beaming into the yard. "Morgen, ihr Hannaken", rief sie, sprang aus dem Sattel begrüßte Vetter Emil, den Professor und die übrigen und holte dann einen kleinen Korb, den sie an der Kenkstange festgebunden hatte. "Morning, you Hannaken," she called, jumped out of the saddle, greeted Cousin Emil, the professor and the rest of them and then fetched a small basket that she had tied to the kenk bar. "Ich bring' euch nämlich Kaffee mit", krähte sie, "und ein paar Buttersemmeln! "I'm bringing you coffee," she crowed, "and a couple of butter rolls! Sogar eine saubere Tasse habe ich. I even have a clean cup. Auch, der Henkel ist ab! Also, the handle is off! Pech muss der Mensch haben!" Man must be unlucky! " Die Jungen hatten zwar samt und sonders gefrühstückt. The boys all had breakfast. Auch Emil schon, im Hotel Kreid. Emil too, at the Hotel Kreid. Aber keiner wollte dem kleinen Mädchen die gute Laune verderben. But nobody wanted to spoil the little girl's good mood. Und so tranken sie aus der Tasse ohne Henkel Milchkaffee und aßen Semmeln, als hätten sie vier Wochen nichts gekriegt. And so they drank milk coffee from the cup without a handle and ate rolls as if they hadn't had anything for four weeks. "Nein, schmeckt das großartig!" "No, that tastes great!" rief Krumbiegel. "Und wie knusprig die Semmeln sind", brummte der Professor kauend. "Nich wahr?" fragte Pony. "Ja, ja, es ist eben doch was anderes, wenn eine Frau im Hause ist!" "Im Hofe", berichtigte Gerold. "In the courtyard," corrected Gerold. "Wie steht's in der Schumannstraße?" "How are things in Schumannstrasse?" fragte Emil.

"Es geht ihnen, danke. "You're fine, thanks. Und einen besonderen Gruß von der Großmutter. Eu sollst bald kommen, sonst kriegst du zur Strafe jeden Tag Fisch." You should come soon, otherwise you will get fish every day as a punishment. " "Pfui Teufel", murmelte Emil und verzog das Gesicht. "Warum pfui Teufel?" erkundigte sich Mittenzwey der Jüngere. Mittenzwey the younger asked. "Fisch ist doch was Feines." Alle sahen ihn erstaunt an, denn es war seine Gewohnheit, niemals zu reden. Everyone looked at him in amazement because it was his habit never to speak. Er wurde auch sofort rote und verkrümelte sich hinter seinem großen Bruder. "Emil kann keinen Bissen Fisch essen . "Emil can't eat a bite of fish. Und wenn er's wirklich versucht, muss er auf der Stelle raus", erzählte Pony Hütchen. And if he really tries, he has to get out on the spot, "said Pony Hütchen. So plauderten sie und waren denkbar guter Laune. So they chatted and were in a good mood. Die Jungen benahmen sich äußerst aufmerksam. The boys were extremely attentive. Der Professor hielt Ponys Rad. The professor held pony's bike. Krumbiegel ging, die Thermosflasche und die Tasse auszuspielen. Krumbiegel went to play off the thermos and the cup. Mittenzwey senior faltete das Brötchenpapier fein säuberlich zusammen. Mittenzwey senior folded the roll paper neatly. Emil schnallte dem Korb wieder an die Lenkstange. Emil strapped the basket back to the handlebars. Gerold prüfte, ob noch Luft im Radreifen wäre. Und Pony Hütchen hüpfte im Hof umher, sag sich ein Lied und erzählte zwischendurch alles Mögliche. And Pony Hütchen hopped around in the courtyard, said a song and told all sorts of things in between. "Halt!" rief sie plötzlich und blieb auf einem Beine stehen. "Ich wollte doch noch was fragen! Was wollte denn die furchtbar vielen Kinder auf dem Nollendorfplatz draußen? What did the terribly large number of children on Nollendorfplatz want outside? Das sieht ja aus wie eine Ferienkolonie!" "Das sind Neugierige, die von unserer Verbrecherjagd gehört haben. Und nun wollen sie dabei sein," erklärte der Professor. Da kam Gustav durch Tor garant, hupte laut und brüllt: "Los! Gustav came through Tor garant, honked his horn loudly and yelled: "Come on! Er kommt!" Alle wollten davonstürzen. "Achtung! Zuhören!" schrie der Professor. "Wir werden ihn also  einkreisen. Hinter ihm Kinder, vor ihm Kinder, links Kinder, rechts Kinder! Ist das klar? Weitere Kommandos geben wir unterwegs. Marsch und raus!" March and out! " Sie liefen, rannten und stolperten durchs Tor. Pony Hütchen blieb, etwas beleidigt, allein zurück. Pony Hütchen stayed behind, a little offended. Dann schwang sie sich auf ihr kleines vernickeltes Rad, murmelte wie ihre eigne Großmutter: "Die Sache gefällt mir nicht. Then she swung herself on her little nickel-plated bike and mumbled like her own grandmother: "I don't like this thing. Die Sache gefällt mir nicht!" und fuhr hinter den Jungen her. Der Mann im steifen Hut trat gerade in die Hoteltür, stieg langsam die Treppe herunter und wandte sich nach rechts, der Kleiststraße zu. The man in the stiff hat was just stepping into the hotel door, slowly descending the stairs and turning to the right, towards Kleiststrasse. Der Professor Emil, und Gustav jagten ihre Eilboten  zwischen den verschiedenen Kindertrupps hin und her. Professor Emil and Gustav chased their couriers back and forth between the various groups of children. Und drei Minuten später war Herr Grundeis umzingelt. Er sah sich, höchlichst verwundert, nach allen Seiten um. Most astonished, he looked around in all directions. Die Jungen unterhielten sich, lachten, knufften sich und hielten gleichen Schritt mit ihm. The boys talked, laughed, puffed each other, and kept pace with him. Manche starrten den Mann an, bis er verlegen wurde und wieder geradeaus guckte. Some stared at the man until he became embarrassed and looked straight ahead again. Sssst! pfiff ein Ball dict an seinem Kopfe vorbei. a ball whistled dict past his head. Er zuckte zusammen und beschleunigte seinen Gang. He winced and quickened his pace. Doch nun liefen die Jungen ebenfalls rascher. But now the boys ran faster too. Er wollte geschwind in eine Seitenstraße  abbiegen. He wanted to turn quickly into a side street. Aber da kam auch schon ein Kindertrupp dahergestürmt. But a group of children came rushing along. "Mensch, der hat ein Gesicht als wollte er dauernd niesen", rief Gustav. "Man, he has a face as if he wanted to sneeze all the time," cried Gustav. "Lauf ein bisschen vor mir", riet Emil, "mich braucht er jetzt noch nicht zu erkennen. "Run a little ahead of me," advised Emil, "he doesn't need to recognize me just yet. Das erlebt noch früh genug." See that soon enough. " Gustav machte breite Schultern und stieg vor Emil her wie ein Boxkämpfer, der vor Kraft nicht laufen kann. Gustav shrugged his shoulders and stepped in front of Emil like a boxer who cannot walk for strength. Pony Hütchen fuhr neben dem Umzuge und klingelte vergnügt. Pony Hütchen drove next to the parade and rang happily. Der Mann im steifen Hut wurde sichtlich nervös. Er ahnte dunkel, was ihm bevorstünde, und stiefelte mit Riesenschritten. He vaguely suspected what was in store for him and took giant strides. Aber es war umsonst. But it was free. Er entgegen seinen Feinden nicht. He does not go against his enemies. Plötzlich blieb er wie angenagelt stehen, drehte sich um und lief die Straße, die er gekommen war, wieder zurück. Suddenly he stopped as if nailed to the ground, turned and ran back down the road he had come. Da machten auch sämtliche Kinder kehrt; und nun ging's in umgekehrter  Marschordnung weiter. Then all the children turned back; and now it went on in reverse marching order. Da lief ein Junge - es war Krumbiegel - dem Mann in die Quere, dass er stolperte. Then a boy - it was Krumbiegel - ran in the man's way that he stumbled. "Was fällt dir ein, du Lausejunge?" "What are you thinking of, you lousy boy?" schrie er. "Ich werde gleich einen Polizisten rufen!" "I'll call a policeman in a moment!" "Ach ja, bitte, tun Sie das mal!" rief Krumbiegel. "Darauf lauern wir schon lange. "We have been waiting for this for a long time. Na, rufen Sie ihn doch!" Herr Grundeis dachte nicht daran zu rufen, im Gegenteil. Herr Grundeis didn't think of calling, on the contrary. Ihm wurde die Geschichte immer unheimlicher. The story became more and more sinister to him. Er bekam förmlich Angst und wusste nicht mehr, wohin. He was literally scared and no longer knew where to go. Schon sahen Leute aus allen Fenstern. People were already looking out of all the windows. Schon rannten die Ladenfräuleins mit ihren Kunden vor die Geschäfte und fragten, was los wäre. The shop assistants were already running in front of the shops with their customers and asking what was going on. Wenn jetzt ein Polizist kam, war's aus. If a policeman came now, it would be over. Da hatte der Dieb einen Einfall. Then the thief had an idea. Er erblickte eine Filiale der Commerz- und  Privatbank. He saw a branch of the Commerz- und Privatbank. Er durchbrach die Kette der Kinder, eilte auf die Tür zu und verschwand. He broke the children's chain, hurried to the door, and disappeared. Der  Professor sprang vor die Tür und brüllte: "Gustav und ich gehen hinterher! The professor jumped in front of the door and yelled: "Gustav and I are following! Emil bleibt  vorläufig noch hier, bis es so weit ist! Emil will stay here for the time being until the time comes! Denn Gustav hupt, kann's losgehen! Because Gustav honks, let's start! Dann kommt Emil mit zehn Jungen hinein. Then Emil comes in with ten boys. Sucht dir inzwischen die Richtigen aus, Emil. In the meantime, choose the right ones, Emil. Es wird eine kitzlige Sache!" It's going to be a ticklish thing!" Dann verschwanden auch Gustav und der Professor hinter der Tür. Then Gustav and the professor also disappeared behind the door. Emil summten vor Herzklopfen die Ohren. Emil's heartbeat hummed in his ears. Jetzt musste sich's entscheiden! Now it had to be decided! Er rief Krumbiegel , Gerold, die Brüder Mittenzwey und noch ein paar andere zu sich und ordnete an, dass die übrigen der große Trupp, sich zerstreuten. He called Krumbiegel, Gerold, the Mittenzwey brothers and a few others to come and ordered the rest of the large group to disperse. Die Kinder gingen ein paar Schritte von dem  Bankgebäude fort, aber nicht weit. The children walked a few paces from the bank building, but not far. Was nun geschah, konnten sie sich unter keinen Umständen entgehen lassen. What happened next could not be missed under any circumstances. Pony Hütchen bat einen Knaben, ihr Rad zu halten, und trat zu Emil. Pony Hütchen asked a boy to hold her bike and went to Emil. "Da bin ich", sagte sie. "Here I am," she said. "Kopf hoch. "Heads up. Jetzt wird's ernst. Now it's getting serious. O Gott, o Gott, ich bin  gespannt. Oh God, oh God, I'm excited. Wie ein Regenschirm." "Denkst du etwa, ich nicht?" fragte Emil.