#8: Wer lernen will, muss leiden! [2]
Also es ist wirklich sehr klein, sehr sehr persönlich.
Also die Gruppengröße ist wichtig, es ist
auch wieder möglich, weil dadurch kann es nämlich sprechen.
Aber wenn du drei Schüler in der Gruppe
hast, dann redet jeder mal während in der Klasse ist ganz vergessen eigentlich.
Das ist ein ganz wichtiger Grund und wir
haben dann auch erst also du musst Leute dazu bringen außerhalb des Unterrichts
chinesische sprechen und die hatten wirklich einen guten Platz.
Also du sagst, du darfst nur Chinesisch sprechen in
der Schule und das ist das hört sich sehr schön in der Theorie an, muss ich sagen,
ist in der Praxis relativ harmlos, weil als erstes mal so muss.
Man muss ein Polizeistaat errichten, um
das überhaupt durchzusetzen, was schon lange keinen Spaß mehr macht.
Zweitens hast du dann ständig Leute, die
ganz furchtbar schlechtes Chinesisch sprechen, miteinander, die miteinander
kritisch sprechen, die lernen die Fehler voneinander.
Wir haben im ersten Programm in Shanghai zum Beispiel in
Shanghai ist zwei Stunden nordöstlich von Peking und Shanghai ist eine Stadt,
hat ungefähr eine halbe Million Einwohner und es gibt dort keine Ausländer.
Also es soll dort einen Pakistani geben, von denen habe ich gehört, ich habe ihn
noch nie getroffen oder gesehen oder den soll es da geben?
Ich weiß es nicht genau, aber auf jeden Fall ist eine halbe Million
Menschen und du triffst dort nie einen anderen Ausländer.
Also kannst drei Monate lang dort leben
und siehst keinen einzigen anderen Ausländer.
Du lebst bei einer Gastfamilie, die kein Wort Englisch kann,
Du hast nur Einzelunterricht, die machen auch keine Gruppen dort.
Bei einer Gruppe wird es ja wieder einen anderen Schüler treffen.
Also nur Einzelunterricht.
Du hast alleine Unterricht ohne andere Schüler um dich herum.
Also immer ist der und du kannst dort kein Englisch sprechen.
Es geht nicht anders und da kommst du weiter.
Das gab es nicht. Das ist ein gewaltiger Unterschied.
Es ist Quälerei am Anfang, Aber dann kann
ich mir vorstellen, dass das dann, wenn, dann dieser, dieser erste Hügel.
Ich. Ich finde, ich hatte interessant, weil das
so der totale Kontrast zu der Frustration ist, die viele,
die viele Lerner in Deutschland mit Deutsch haben,
gerade Leute, die halt an der Uni sind und dann hierher kommen und an der Uni lernen
und dauernd das Problem haben, dass sie halt noch nicht so gut Deutsch können,
dass sie das keiner merkt, dass sie lernen und dass Leute dann einfach automatisch
Deutsch sprechen und jeder wechselt sofort zu Englisch.
Wenn man an so einer internationalen Bubble Uni sowieso gewohnt ist, dauernd
Englisch zu reden, weil es einfach leichter ist.
Und da ist es umgekehrt richtig schwer.
Mal einfach nur Deutsch zu reden mit Leuten für Lerner.
Genau das gleiche Problem.
Also genau die gleiche Lösung.
Erstens aus der Blase raus.
Also Berlin ist ein Scheiß Ort um Deutsch zu lernen.
Raus ins Ausland.
Berlin, München, Frankfurt.
Da will zwar jeder hin, aber es macht überhaupt keinen Sinn.
Das lernst du Kein Deutsch, Das ist viel, viel zu international.
Es gibt einen Haufen Ausländer dort und
die Deutschen, die dort leben, können alle Englisch.
Das muss aufs Land.
Es gibt in Deutschland ganzen Haufen kleine Orte, wo kein Mensch Englisch kann.
Der Großteil der Deutschen sprechen kein Englisch.
Du musst nur die finden.
Das heißt, du musst aus diesem Umfeld raus.
Also, kleiner Ort, Schande, was immer das in Deutschland ist.
Gute Punkte.
Und dann hast du genau das gleiche Problem, wie wir es auch Beispiel haben.
Das Problem ist, dass teilweise auf dem
Land mit sehr starkem Dialekt gesprochen wird.
Das wird dann wieder schwieriger.
Und deswegen sind hier zum Beispiel schon Deutsche Mandarine kommt aus China.
Die ursprüngliche Sprache kommt von dort.
Das heißt, in Shanghai gibt es keinen Ausländer, keiner kann Englisch und es
wird ganz hervorragendes Mandarin gesprochen.
Das gleiche muss den Deutschen auch finden.
Das heißt also vielleicht Oberbayern ist
gar nicht so perfekt, aber in Norddeutschland gibt es präsentiert auch
kleinere Orte, wo man sehr gutes STANDARD Deutsch spricht.
Aber es gibt dort keine, die Englisch
gleich ist, dass egal wo du hingehst, was immer genau die gleichen Voraussetzungen.
Du musst auf den großen Städten weg, muss keine Leute, die Englisch können, treffen.
Und natürlich, die kulturelle
Herausforderung ist viel größer als in China auch.
Das heißt, du musst gewillt sein, das zu tun.
Es ist vielleicht teilweise auch nicht gut als erster Schritt.
Wir schicken auch Schüler nicht direkt nach China.
Die gehen zuerst nach Peking und Shanghai und gehen dann erst nach China als zweiten
Schritt, wenn sie schon mehr können und mehr in die Kultur eingeführt sind.
Die erlauben Leuten auch nicht direkt nach China.
Das finde ich eine gute Idee, Leute nicht
sofort in den Dschungel zu werfen sozusagen, sondern
darauf zu bestehen, dass man eben erst mal in einem gemischten Umfeld ist.
Das erscheint mir schlau,
auch weil man ja so Sachen wie Kulturschock nicht unterschätzen sollte.
Kann einem ja sogar noch passieren, wenn
man eigentlich schon weiß, worauf man sich einlässt, weil es einfach anders ist.
Kulturschock ist ganz schwierig in einer Gastfamilie in China.
Das ist. Das ist nicht einfach.
Das Wichtigste, was ich sage, ist Ich bewerte nicht.
Wenn man anfängt, eine Gastfamilie nach seinen eigenen kulturellen Kriterien zu
bewerten, vor allem China, das geht garantiert schief.
Also wenn man sagt ähm, warum ist denn das so?
Und das sollte eigentlich anders sein, sehr viel besser, wenn das so wäre.
Und wer so anfängt, hat schon verloren.
Also man muss hingehen mit dem Gedanken,
das ist total anders und ich weiß nicht warum.
Und ich werde auch nicht verstehen warum.
Ich muss auch nicht verstehen warum.
Ich muss einfach nur mitmachen.
Also kurze Aufenthalte in zwei bis vier Wochen im Sommer.
Es ist ein langer Weg und.
Aber wir haben viele Leute, die machen ein Semester, ein halbes Jahr oder auch ein
Jahr hier Programme, das ist immer das Spannendste.
Also wenn Leute zum Beispiel sich vornehmen, und es ist ja toll, wenn ein
Schüler, der kommt an und kann kein Wort Chinesisch am Anfang.
Und nach einem Jahr fährt der und weiß mehr Vokabeln als ich.
Und das ist toll.
Also das ist wirklich wo du kannst richtig den Unterschied machen.
Also da kommt man hin.
Die kennen sich da nur so peripher aus.
Am Anfang und am Anfang stehen die, die die Stäbchen verwenden sollen.
Und wenn die nach einem Jahr
fragen, können die Aufsätze auf Chinesisch schreiben.
In so einem Symposium gab ihr Programm in zehn Monaten immer alles mit Gastfamilie.
Die sind in China
und in Peking, Shanghai, davor und da passiert und das ist schon sehr toll
und aber ein paar Wochen machen auch schon einen Unterschied eurer Erfahrung.
Ja, natürlich.
Wir haben auch öfters Schüler, die kommen immer für so Sprints,
also die haben halt nur Urlaub und die lernen zu Hause online usw.
und versuchen ihr Niveau zu halten oder auch ein bisschen nach oben zu gehen.
Und die kommen dann für 234 Wochen und
da geht es dann richtig weiter mit richtig intensivem Kurs.
Ja, man sagt ja immer, der, der diese Grenze, an der man so
richtig merkt, wenn man anfängt in der Fremdsprache zu träumen, aber schon.
Ich meine.
Das ist einfach.
Das Gehirn gewöhnt sich halt schneller an
Sachen, wenn es keinen keine Alternative bekommt.
Wir haben uns dazu gezwungen.
Wir müssen über den
Schüler haben, wenn er bei uns Unterricht hat, einen Intensivkurs bei uns sechs
Stunden am Tag STANDARD bis vier Stunden und intensive sechs Stunden
macht sechs Stunden und dann macht er noch zwei Stunden Hausaufgaben danach.
Das sind acht Stunden.
Das ist wirklich.
Also, es ist hart.
Acht Stunden volle Kanne. Nicht überlegen.
Wir sind aber am Tag 16 Stunden wach.
Das heißt, wenn der jetzt nach dem Unterricht in Englisch spricht,
dann tut er nicht mal 50 % seiner Zeit Chinesisch sprechen.
Jetzt rechnest du noch das Wochenende dazu.
Dann ist er aber vielleicht 1/3 seiner
Zeit, wo er Chinesisch spricht, während einem hochintensiven Kurs.
Jetzt.
Du musst, wenn du wirklich was lernen willst, du musst.
Diese anderen.
70 % deiner Zeit musst du ins Chinesische umwandeln.
Wenn du während dieser Zeit Englisch spricht oder Deutsch oder sonst irgendwas,
egal was lange sich chinesisch ist, ist es nicht gut.
Und du musst diese anderen 70 %.
Der Großteil der Zeit lernen wir nämlich nicht die Instrumente.
Und es ist sehr schwierig, weil während der Zeit lernst du ja nicht, Du bist ja
schon relativ stolz auf dich, hast ja ordentlich gelernt, hast die Hausaufgaben
gemacht, war gut, wahrscheinlich ziemlich fix und fertig.
Jetzt willst du ja nur irgendwas machen,
was weiß ich, ein Bankkonto aufmachen oder zu Hause anrufen oder sonst.
Und du willst ja nur das erledigen.
Du hast jetzt überhaupt keine Zeit zum Lernen.
Du musst jetzt diese Sachen machen und es ist wichtig.
Und das muss jetzt gemacht werden, dass ich wirklich alles machen soll.
Was machst du, wenn du die Möglichkeit hast, dann machst du das auf Englisch?
Ja.
Wenn du die Möglichkeit nicht hast, dann machst du es auf Chinesisch.
Das bedeutet, es geht schief.
Es ist anstrengend, ist frustrierend.
Aber wahrscheinlich steht dir schon alles bis oben hin.
Aber wenn du das machst, dann lernst du.
Es gibt auch nichts Geileres auf der Welt, als wenn du so kämpfst.
Da schaffst du es. Ich kann mich erinnern, ich habe damals
Chinesisch gelernt und bin mit dem Taxi zu meinem Freund am Anfang mit dem Taxi dahin
gefahren, jeden Tag und habe diese Adresse auf Chinesisch
aufgeschrieben gehabt, auf Chinesisch Zeichen und bin drunter um das zu sagen.
Ich setz mich Taxi rein. Hochmotiviert liest das vor.
Auch der guckt mich an, versteht kein Wort, ich zeige ihm die Zeichen, guck da
drauf oder umgekehrt und jeden Tag das gleiche.
Ich setze mich hin mit den Tönen, Ich pass auf, dass ich sag steht kein Wort.
Immer genau richtig.
Und nach knapp zwei Monaten setze ich mich in dieses Taxi hin und sage die Adresse.
Der Taxifahrer sagt nichts und fährt nur los.
Und ich bin fast ausgerastet.
Sofort
aus dem Taxi rausgeschmissen, weil gedacht hat, mir geht es ja nicht mehr ganz gut,
dass ich da auf dem Ding sitze, rumhüpfen und so und ich wäre ja eh.
Aber das war unglaublich mein Leben lang.
Jawoll, ich hab's geschafft.
Das ist so ein bisschen wie Hybris.
Wenn man große Bemühung oder große
Frustration führt, dann auch am Ende zu einem größeren Erfolgserlebnis.
Es ist vielleicht ein komischer Vergleich,
aber was mir bei so was immer als erstes einfällt, ist als ich als Kind Videospiele
gespielt habe und dann irgendwie keine Ahnung.
Du hängst die ganze Zeit an derselben
Stelle und wenn es dann endlich klappt, dann ist der ganze Tag perfekt.
Ja, und das hätte ich wahrscheinlich damals auch nicht gemacht.
Wenn ich irgendwie das Geld gehabt hätte, mir zehn andere Spiele zu kaufen, dann
hätte ich halt einfach ein anderes Spiel gespielt.
Also.
Die. Die die.
Der Mangel an Möglichkeiten auszuweichen
als als Vorteil für hard core learning sozusagen.
Das leuchtet mir ein.
Sagen wir es mal so es ist aber auch so, wenn Leute, die das
nicht machen, die lernen dann über Jahre hinweg und kommen nicht weiter.
Und dann hast du eine ganz andere
Frustration, weil du lernst, lernst und kommst nie weiter.
Also mir macht es unglaublich Spaß.
Also ich ich lerne momentan Vietnamesisch und mache genau das gleiche in Vietnam und
das ist total super, weil mir das egal ist, wenn ich die Leute auslachen oder
nicht verstehen, nur weil ich genau weiß, das ist Teil dieses Prozesses.
Ich weiß, das ist gut und ich weiß, dass die ganzen Leute sich davor
verstecken und das nicht machen, dass sie sich im Endeffekt selber damit wehtun.
In dem Moment macht es mir auch keinen
Spaß, aber damit damit umzugehen und sehen, wie das dann besser wird.
Und dann auch zu wissen, ich weiß, dass Erfolgserlebnis kommt.
Ich muss nur oft genug gegen die Wand rennen und eines Tages wird es.