21.03.2019 – Langsam gesprochene Nachrichten
Tote nach Explosionen bei Neujahrsfest in Kabul
In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind bei mehreren Explosionen während des Neujahrsfestes mindestens sechs Menschen getötet worden. Weitere 23 seien verletzt worden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Einem Polizeisprecher zufolge waren drei Minen im Bezirk Kart-e Sachi platziert worden. Das Verteidigungsministerium hingegen schrieb auf Twitter von Raketenbeschuss. In dem Viertel im Westen Kabuls liegt der sogenannte Blaue Schrein, eine schiitische Moschee, an der alljährlich Neujahrsfeierlichkeiten stattfinden. Sunnitische Extremisten halten das Fest für heidnisch.
Studie prognostiziert herbe Einkommensverluste in Deutschland bei hartem Brexit
Ein ungeregelter Austritt Großbritanniens aus der EU würde einer Studie zufolge in Deutschland zu Einkommensverlusten von bis zu zehn Milliarden Euro jährlich führen. Pro Kopf und Jahr würde das Bruttoinlandsprodukt damit um 115 Euro sinken, wie eine Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung ergab. Nur Großbritannien selbst hätte demnach durch einen harten Brexit höhere Verluste als die Bundesrepublik. Als Gründe für die erwarteten Einbußen nennt die Studie Zölle, die Waren verteuerten, aber auch einen wohl sinkenden Wettbewerb in Europa mit negativen Folgen für die Preis- und Lohnentwicklung.
Theresa May spricht zur Nation
Die britische Premierministerin Theresa May hat sich mit einer kurzen Erklärung an die Nation gewandt. In ihrem Amtssitz in London erklärte sie ihr Bedauern, dass sie bei der Europäischen Union eine Verschiebung des Austrittstermins habe beantragen müssen. Zugleich stellte sie klar, dass eine Mitgliedschaft über den 30. Juni hinaus für sie nicht infrage komme. Zuvor hatte EU-Ratspräsident Donald Tusk eine Verschiebung des Brexits als möglich bezeichnet. Rechtlich problematisch aber sei Mays Vorschlag einer Verlängerung der Austrittsfrist bis Ende Juni. Dieser Termin liegt nach der Europawahl, die am 23. Mai stattfindet.
Neuseeland verbietet Sturmgewehre und halbautomatische Waffen
Neuseeland verbietet mit sofortiger Wirkung Sturmgewehre, leistungsstarke Magazine und halbautomatische Waffen. Premierministerin Jacinda Ardern erklärte, das Gesetz werde im kommenden Monat in Kraft treten. Mit Hilfe eines Rückkaufprogramms sollen die verbotenen Gewehre aus dem Verkehr gezogen werden. Hintergrund ist der Anschlag eines mutmaßlich rechtsextremistischen Terroristen, der in zwei Moscheen in Christchurch am vergangenen Freitag 50 Menschen tötete. Der festgenommene Verdächtige habe seine Waffen auf legale Art durch einen einfachen Online-Einkauf erworben, sagte die Premierministerin.
Niederländische Regierung verliert Mehrheit im Senat
Die niederländische Regierung verliert ersten Prognosen zufolge ihre Mehrheit im Senat. Bei den Regionalwahlen wurde das populistische Forum für Demokratie auf Anhieb zweitstärkste Kraft nach der rechtsliberalen Partei von Ministerpräsident Mark Rutte. Sollte sich das Ergebnis bestätigen, wäre Rutte mit seiner Mitte-Rechts-Koalition auf Hilfe anderer angewiesen, um Gesetzesvorhaben zu beschließen. Die Wahl der Regionalparlamente stand im Zeichen der tödlichen Schüsse in Utrecht, bei denen drei Menschen starben. Experten zufolge hat dies vor allem Einwanderungsgegner bewogen, zur Wahl zu gehen.
Nicaragua will 700 politische Gefangene freilassen
In Nicaragua will die Regierung innerhalb von 90 Tagen alle politischen Gefangenen freilassen. Das teilte der Sondergesandte der Organisation Amerikanischer Staaten, Luis Angel Rosadilla, mit. Der Schritt soll neue Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition über einen friedlichen Ausweg aus der politischen Krise ermöglichen. Schätzungsweise 700 Menschen sind in Nicaragua aus politischen Gründen im Gefängnis. Präsident Daniel Ortega hat zahlreiche Menschen festnehmen lassen, die an Protesten gegen seinen als autoritär kritisierten Regierungsstil teilgenommen hatten.