#kurzerklärt: Wer sind Gewinner und Verlierer der Globalisierung?
Weniger Grenzen. Weniger Zölle.
Mehr Exporte und mehr Investitionen im Ausland.
Das alles ist Globalisierung.
Wirtschaftswissenschaftler sagen: Globalisierung
bedeutet Wohlstand für alle.
Doch in der Praxis gibt es auch Verlierer.
Wer sind Gewinner und wer sind Verlierer der Globalisierung?
Fangen wir an mit den Gewinnern.
Dazu zählt: Deutschland, denn wir sind reicher geworden.
Jeder Deutsche hat im Schnitt heute
27.000 Euro mehr Jahreseinkommen als noch 1990.
Damit zählt Deutschland zu den Ländern,
die am meisten von der Globalisierung profitiert haben.
Das liegt an: Autos, Maschienenbau, Chemie
- Produkte bei denen wir gut sind
und die im Ausland stark nachgefragt werden.
Gewinner sind auch diejenigen,
die gern günstige Produkte kaufen,
also lieber den Billigschrank aus China
als das Designer-Möbelstück aus Deutschland.
Solche Produkte kauft vor allem die Arbeiter- oder Mittelschicht.
Doch was das Einkommen angeht,
gehört diese Gruppe in den Industrieländern
zu den Verlieren.
Viele Arbeiter und einfache Angestellte
haben ihre Jobs verloren -
in den USA 1,5 Millionen Arbeitsplätze,
weil importierte Produkte aus China billiger waren.
Vor allem Ältere leiden,
weil sie nicht so leicht umgeschult werden können.
Und wer seinen Job noch hat,
hat kaum mehr Geld zur Verfügung
als noch vor 20 Jahren.
Diese Grafik zeigt, dass im Gegensatz
zur Mittelschicht in Schwellenländern
die untere Mittelschicht in Industriestaaten
kaum etwas dazu gewonnen hat.
Hinzu kommt: Globalisierung und
technischer Fortschritt machen das Leben schneller.
Menschen ziehen auf der Suche nach Jobs ins Ausland.
Und das wiederum verunsichert die Menschen,
die sich ohnehin schon als Verlierer sehen.
Und noch einen Verlierer hat
die Globalisierung: Die Umwelt.
Aber muss es so viele Verlierer geben?
Wirtschaftsprofessoren sagen:
Die Gewinne durch die Globalisierung sind
eigentlich so groß, dass damit
die Verlierer locker entschädigt werden könnten.
Doch genau das haben die Politiker versäumt.
Seit der Finanzkrise 2007
nimmt die Globalisierung wieder ab.
Politiker in Industriestaaten fordern
mehr Abschottung.
Kritiker warnen aber und sagen:
Das gab es schon mal,
in der ersten Phase der Globalisierung
zur Zeit der Dampfmaschine.
Damals führte wachsender Nationalismus
zu 30 Jahren wirtschaftlichem Stillstand
und zwei Weltkriegen.