×

Mes naudojame slapukus, kad padėtume pagerinti LingQ. Apsilankę avetainėje Jūs sutinkate su mūsų cookie policy.


image

Mittelstufe Deutsch, 77: Get Better, Get Happy, Good Mood (1)

77: Get Better, Get Happy, Good Mood (1)

Transkript Gute und schlechte Laune Cari: [0:06 ] Wuhuu, wir sind zurück. Jippiie! Ra ta ta ta ta. Hallo.

Manuel: [0:19 ] Hallo Cari. (Na?) Die professionelle Gute-Laune-Macherin.

Cari: [0:24 ] Der Gute-Laune-Zug rollt ein. Tut tut!

Manuel: [0:30 ] Es ist jetzt, das ist interessant. Lass uns mal bitte darüber reden.

Cari: [0:34 ] Ja, worüber?

Manuel: [0:36 ] Über gute und schlechte Laune und gute und schlechte Tage.

Cari: [0:40 ] Hast du keine gute Laune heute? (Nee.) Warum?

Manuel: [0:43 ] Also erst mal, ich finde das ja wirklich schön. Wir kriegen so viele Kommentare, auch immer von Leuten, die schreiben, dass sie von unserem Podcast gute Laune bekommen.

Cari: [0:55 ] Oh, das ist toll.

Manuel: [0:56 ] Das ist richtig toll und ich würde mal behaupten, dass das zu mindestens achtzig Prozent dein Verdienst ist, wie man jetzt gerade diesem Intro entnehmen konnte.

Cari: [1:02 ] Das ist achtzig Prozent Verdienst der Routine, die die Menschen, also, die Menschen haben uns zu einem Teil ihrer Routine gemacht und Routine macht glücklich und deshalb macht die das auch glücklich, wenn die den Podcast hören. So ist das zumindest bei mir, wenn ich Podcasts … also ich habe nur einen Podcast, den ich regelmäßig höre und ich bewahre mir den dann auch auf und freue mich darauf, nicht immer, aber vor allem dann, wenn ich nämlich in so einem Trott bin oder vielleicht nicht so einen guten Tag habe, dann baut mich das richtig auf, weil dieser Podcast vermittelt mir: Es geht weiter. Und wenn es zum Beispiel aber umgekehrt ist, wenn ich gute Laune habe und die beiden Hosts in dem Podcast, die haben schlechte Laune, dann pisst mich das so richtig an, weil dann denke ich, "ey, ihr seid nicht dafür da, um hier eure schlechte Laune auf die Zuhörer zu übertragen" und dann stelle ich auch aus, also, die sind manchmal, die reden sich manchmal so in Rage, was ja passieren kann, ne? Die Welt ist manchmal schlecht und es passiert nur Scheiße. Wir haben letztes Mal auch zweimal hintereinander "das nervt" gemacht, aber es muss auch immer noch am Ende ein bisschen positiv bleiben. Manuel: [2:16 ] Ja, das ist eine schöne Einstellung. Nichtsdestotrotz möchte ich jetzt mal schlecht drauf sein heute.

Cari: [2:22 ] Okay, erzähl mir davon, Manuel. Vielleicht können wir es ja ändern, gemeinsam.

Manuel: [2:26 ] Es gibt eigentlich nicht viel zu erzählen. Ich habe einfach einen schlechten Tag, also ich war einfach schon wahnsinnig, irgendwie, müde und alle und fertig morgens und dann habe ich geschlafen noch mal, dann ging es mir wieder etwas besser, aber bei mir äußert sich das dann immer in so einer unglaublichen Unproduktivität gepaart mit dem Gefühl, ich müsste jetzt aber eigentlich unbedingt produktiv sein und es gibt ganz viele Sachen, die ich ganz dringend erledigen muss. Und das macht es dann quasi nur noch schlimmer, weil ich mir dann selbst leid tue, weil ich mir denke, oh man, alles, was ich machen müsste, mache ich jetzt nicht und stattdessen mache ich gar nichts. Und ich wollte dich einfach mal fragen, ob du solche Tage überhaupt hast und wenn ja, wie du damit umgehst, also ganz spezifisch eben nicht, wenn man krank ist, also physisch geht es mir ja gut und es ist auch keine Depression in dem Sinne, aber ich bin schon so leicht melancholisch irgendwie und einfach müde und alle irgendwie.

Cari: [3:34 ] Ja, Manuel, also wir Frauen haben solche Stimmungsschwankungen häufiger und da muss man sich natürlich drauf einstellen. Und ich bin schon daran gewöhnt, dass es Tage gibt, an denen ich mich nicht so fit fühle oder manchmal auch einfach ein bisschen schlecht drauf bin. Und manchmal muss man das dann auch einfach so nehmen, wie es ist und … Also ich glaube, das Schlimmste, was man machen kann, ist sich ein schlechtes Gewissen machen, sondern man muss dann eigentlich das Gegenteil machen. Man muss sagen: "Okay, heute kriege ich eh nichts hin, ich mache heute Urlaub." Und dann sagst du einfach: "Cari, scheiß auf den Podcast, wir machen heute mal frei." Das haben wir, am Anfang habe ich das überhaupt nicht gemacht, weil es ist natürlich ganz frustrierend, wenn man dann plötzlich kein Video veröffentlicht und an einem Sonntag haben wir das noch gar nicht gemacht, aber mittwochs machen wir das zum Beispiel manchmal, wenn es gar nicht geht. Und das setzt dich auch so unter Druck, also vor allem merke ich das dann, wenn wir … Am Schlimmsten ist das, wenn wir aufnehmen müssen, weil heute ist der letzte Tag, morgen muss ein neues Video rauskommen. Ich bin nicht gut drauf und du musst gut drauf sein, um ein Video zu machen, um einen Podcast zu produzieren. Das geht nicht, dass du dann vor der Kamera stehst und du kannst nicht künstlich gute Laune irgendwie, also man kann sich zwar ein bisschen so gute Laune beibringen, aber manchmal ist es dann auch okay. Und ich habe das auch schon bei anderen YouTubern gesehen, die darüber sprechen, so ein, dieses YouTuber-Burnout, ne? Wenn du das nämlich zu lange durchziehst, dass du dann trotzdem weitermachst, obwohl du dich eigentlich nicht danach fühlst und dann hast du irgendwann so ein Durcheinander, du, eigentlich bist du mit dem Gehirn ganz woanders als du mit dem Körper bist und das muss stimmen, also du musst Spaß daran haben und wenn du das nur spielst, dass das so ist, dann, ja. Ich habe noch einen Tipp, und zwar habe ich bei mir in meinen Notizen, also ich sammle ja auch gerne, ich habe viele Notizen. Du nutzt ja auch diese Notizen, ne, bei, auf dem Macbook, die Notiz-App, und du hast auch noch mehrere andere Notiz-Apps, weil du sogar sehr gerne Notizen und Listen machst. Und ich habe da, ich gucke mal eben, wie die heißt, ich glaube, ich habe nämlich alle Keywords, nach denen man suchen könnte, da eingefügt. "Gute Laune" ist bestimmt eins davon. Nee, doch nicht, aber ich glaube, "Good Mood" ist eins davon, ich schaue noch mal. Good Mood … "Good Mood List", genau. Das heißt, die Liste heißt: "Get Better, Get Happy, Good Mood". Und da habe ich eine ganze Liste von Videos, die ich mir angucken kann, um besser drauf zu kommen. Warte, ich schicke dir jetzt mal eins. Das Video werden wir auch verlinken hier unten in den Show Notes. Und das Video ist eine Minute und es ist, also ich habe das noch nie gesehen, ohne zu lachen, Manuel. Ich schicke es dir mal ganz kurz. Das Video hat Ben veröffentlicht, glaube ich, ohne Januszs Wissen. Und in diesem Video versucht Janusz zu dokumentieren, wie man in einem Referendum abstimmt. Und er schafft es ganz oft nicht, dass … also er versucht, in einer Hand hält er die Kamera und in der anderen Hand hält er den Stift. Guck dir das mal an. Und dann schnauft der auch noch so dabei, das, den Ton musst du mithören, das ist das Beste. Hallo?

Oh nein. Jetzt habe ich Manuels Connection verloren. Deutschland 2020. Wir verlieren die Internetverbindung wegen eine(s) einminütigen YouTube-Video(s). Ich nutze die Zeit, um eine Pflaume zu essen. Hallo?

Manuel: [7:31 ] Hallo Cari? (Ja?) Ich glaube, wir müssen per iPhone weiterpodcasten, mein Computer ist komplett abgeraucht.

Cari: [7:39 ] What? Der ist doch ganz neu!

Manuel: [7:41 ] Ich konnte noch die ersten drei Sekunden vom Video sehen und fand sie schon amüsant. Ich hatte das auch schon mal gesehen. Also Janusz versucht, ein "Nein"-Kreuz zu machen und gleichzeitig zu filmen und schafft es nicht. Und dann ist leider mein Computer abgeraucht.

Cari: [8:00 ] Und wo nimmst du jetzt, nimmst du jetzt gerade auf?

Manuel: [8:02 ] Nee, ich hoffe du nimmst auf.

Cari: [8:05 ] Ich nehme dich mit auf, ja?

Manuel: [8:08 ] Also heute, du siehst, also dieser Tag …

Cari: [8:11 ] Dein Comp… selbst dein Computer wehrt sich gegen gute Laune, Manuel.

Manuel: [8:13 ] Es soll nicht sein heute.

Cari: [8:19 ] Also du willst jetzt so weitermachen mit deinem Handy?

Manuel: [8:22 ] Ja, von wollen kann keine Rede sein, aber mein Computer startet wirklich nicht.

Cari: [8:28 ] Ja, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, bei Manuel ist gerade der ganze Computer abgeschmiert wegen eines YouTube-Videos, aber ich möchte euch trotzdem ermutigen, da draufzuklicken, denn an dem Video wird es wohl nicht gelegen haben, ne? Es ist ein normales Video bei YouTube, es hat achthundert Views, davon sind bestimmt zweihundert von mir während schlechter Laune. Aber abgesehen (davon), dass jetzt dein Computer im Arsch ist, hat es dich denn ein bisschen zum Lachen gebracht?

Manuel: [8:57 ] Ja, auf jeden Fall. Was war das denn noch mal für ein Referendum, in dem er da versucht hat, abzustimmen?

Cari: [9:02 ] Ein Ratsbeschluss zum … ach so, das war ein doppelte, ein, die Abstimmungsfrage ist sehr kompliziert. Es geht um die Umbenennung eines Platzes in Münster, nämlich den Hindenburgplatz. Und der Hindenburg war ja auch eine historisch, ja, belastete Person, sage ich mal, zur Nazizeit und deswegen wollte man doch den Platz umbenennen in Schlossplatz. Und Janusz hat für die Umbenennung gestimmt, aber "Nein" angekreuzt, weil die Frage so komisch formuliert war. Manuel: [9:36 ] Haben sie das extra gemacht, um die Leute zu verwirren? Oder …

Cari: [9:40 ] Nee, weil es gab schon einen Ratsbeschluss und dann gab es einen Antrag, den Ratsbeschluss aufzuheben und deswegen heißt die Frage: "Soll der Ratsbeschluss über die Umbenennung aufgehoben werden, damit der Platz den Namen Hindenburgplatz behält?" Und Janusz hat gesagt: "Nein." Manuel: [9:58 ] Und wollte es filmisch dokumentieren.

Cari: [10:01 ] Ja und das Video ist sehr witzig worden, eine Minute neunzehn. Hast du den Abspann auch gesehen?

Manuel: [10:06 ] Also den Anfang meinst du?

Cari: [10:08 ] Ja, es gibt auch noch, Ben hat auch noch einen Abspann. Ben hat das, glaube ich, während seines Praktikums hochgeladen. Ben hat dann auch noch einen Abspann gemacht: "This film was only possible thanks to a referendum, ballot paper, pen and camera." Ja, ich habe so eine ganze Liste, Manuel, mit Videos, die mir gute Laune machen. Da sind Musikvideos bei, da sind Videos von uns bei, da sind bewegende Geschichten bei, da sind lustige Erinnerungen. Es kommt ja auch immer darauf an, wie deine Laune ist. Manchmal hilft es, etwas Bewegendes zu sehen oder zu sehen, dass andere Leute viel stärker umgehen mit schlechten Momenten, also wenn es dir richtig schlecht geht, ist zum Beispiel was Ernstes gut, wenn es nur eine kleine schlechte Laune ist, dann ist das "How to vote in a referendum" genau das Richtige. Eine Minute, einmal lachen. Manuel, gib uns ein Update. Was macht jetzt dein Computer?

Manuel: [11:05 ] Ja, ich, er startet nicht und ich versuche mich gerade an diese ganzen geheimen Tastaturkürzel, die man beim Hochfahren drücken kann, zu erinnern. So Safe Mode und so, weißt du? Das ist ein richtig spannender Podcast, den wir hier heute produzieren. Eins A Audioqualität, ja.

Cari: [11:34 ] Ich schicke dir gleich noch mal ein Video. Ich tu noch, weißt du was? Ich haue noch einen raus von meinen, von meinen Gute-Laune-Videos.

Manuel: [11:41 ] Ja, worum geht es da?

Cari: [11:54 ] Eins meiner absolut … das ist jetzt kein lustiges Janusz-Video, sondern es ist eins der geilst gemachtesten Natur-Musik … Naturaufnahmen mit Musik, gut gemixt, von einem YouTube-Kanal namens Ben Brown. Kennst du den vielleicht? (Nee.) Eigentlich auch ein relativ bekannter YouTuber, ein Brite. Der hat lange Zeit sehr geile Reisevideos gemacht, ist jetzt ein bisschen abgespacet. Ich folge dem jetzt nicht mehr so, aber dieses Video, das ist das beste Video, was er je gemacht hat. Eins der besten Reise-Vlog-Naturvideos, das es gibt. Ja, ich kann es dir ja jetzt nicht schicken, denn du hast ja keinen Rechner, scheiße. Aber guck dir das Video mal später an und dann sag mir mal, wie du das findest und das empfehle ich auch unseren Zuhörern, das ist der Hammer dieses Video. Die Musik alleine ist der Hammer, die Schnitte, die Drohnenaufnahmen. Es spielt in der Arktis, das kann ich schon mal verraten.

Manuel: [12:45 ] So, was ich jetzt machen könnte, wenn du mir einen Moment gibst, ist meinen alten Rechner anschließen, dass wir noch mal weitermachen können in halbwegs guter Qualität.

Cari: [12:54 ] Die Zeit nehmen uns, Manuel, weil das freut nämlich dann auch unsere Zuhörer, wenn sie dich dann gleich wieder gut hören.

Manuel: [13:04 ] Dann ruf ich dich gleich zurück.

Cari: [13:08 ] Yo, bis gleich. (Bis gleich.)

Manuel: [13:15 ] Ja, jetzt bin ich an meinem alten Rechner, den ich glücklicherweise noch hatte. Und ich merke jetzt gerade erst mal, wie viel langsamer der doch ist als mein neuer Rechner.

Cari: [13:25 ] Der ist ja auch nur sieben Jahre älter oder so, ne?

Manuel: [13:29 ] Ja, ja. Sieben Jahre alt ist der.

Cari: [13:31 ] Wow, Manuel. Ja dann hoffen wir mal, dass wir alles gut aufgenommen haben bis jetzt, sonst müssen wir halt noch mal aufnehmen, ne?

Manuel: [13:38 ] Ja oder wir spielen den Podcast dann einfach ab hier ab.

Cari: [13:44 ] Ja, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, falls ihr jetzt gerade erst uns zum ersten Mal hört, dann liegt das daran, dass wir gerade eine halbe Stunde Material …

Manuel: [13:56 ] … verloren haben.

Cari: [13:56 ] … verloren haben, weil Manuels Rechner überraschenderweise abgerauscht, abgeschmiert, abgekackt, was kann man noch …

Manuel: [14:07 ] Abgestürzt.

Cari: [14:10 ] Abgestürzt. Was kann man noch für Wörter benutzen? Also er funktionierte plötzlich nicht mehr, von der einen Sekunde auf der (die) andere(n), und zwar in dem Moment, als ich Manuel ein YouTube-Video geschickt habe. Und am Anfang dachte ich noch, es wäre einfach nur das Internet, was überfordert wäre, davon, dass wir skypen und gleichzeitig YouTube gucken. Das kann ja mal passieren in Deutschland, denn es ist ja erst 2020 und wir sind noch nicht so weit entwickelt in Deutschland. Na ja.

Manuel: [14:36 ] Ja, also, wollen wir dann jetzt anfangen mit dem Podcasten?

Cari: [14:42 ] Ja, aber meinst du, wir sollen jetzt noch mal neu anfangen mit allem?

Manuel: [14:46 ] Nein, wir fangen jetzt mit dem ersten richtigen Segment an, würde ich sagen.

Cari: [14:49 ] Gut, dann leg mal los.

Darüber redet Deutschland: Corona, Belarus, Beirut Cari: [14:56 ] Oh, das hatten wir schon lange nicht mehr, das Segment, Manuel. (Das stimmt.) Worüber redet denn Deutschland? Worüber?

Manuel: [14:58 ] Ja, fangen wir mal mit dem Dauerbrenner-Thema an vielleicht: Corona. Wie ist da so deine Einschätzung? Die Zahlen gehen nach oben in Deutschland, ne?

Cari: [15:14 ] Ja, meine Einschätzung ist, ja, was soll ich sagen, ich kann ja nicht mal Witze darüber machen. Ich lasse das mit den Witzen. Es gibt ja nicht so viel Lustiges daran. Wir sind immer noch in einer Pandemie seit mittlerweile acht Monaten und ich glaube, wir werden da auch noch mindestens weitere acht Monate drin verbringen, auch wenn es jetzt schon die ersten Impfstoffe gibt, die getestet werden. Es dauert alles noch und im Moment gehen die Zahlen überall nach oben. Ich glaube, das wird im Winter noch viel schlimmer werden, weil dann sich die Leute wieder hauptsächlich drinnen treffen. Ja, weiß ich nicht. Was soll man da sagen? Es gibt im Moment in Deutschland viel Diskussionen darüber, was die beste Strategie ist. Ich glaube, Deutschland tut sich immer noch, also, es ist noch, das Management der Bundesregierung ist immer noch halbwegs in Ordnung, aber es gibt doch mittlerweile mehr Kritik und auch mehr Fehler, weil einfach Sachen passieren, wie dass man nach den Sommerferien immer noch nicht weiß, wie die Schule wieder funktionieren soll und eigentlich alle Leute angepisst sind, weil plötzlich sollen wieder alle Schüler und Lehrer in die Schule gehen und es gibt aber kein vernünftiges Konzept. Oder jetzt zum Beispiel wurde beschlossen, dass alle Reiserückkehrer, einmal aus Risikogebieten und auch aus, von überall her, getestet werden können am Flughafen, umsonst, was natürlich eine geile Idee ist, aber dann hat man gemerkt, hey, das passt gar nicht, weil wir haben viel zu viele, wir haben dafür nicht genug Kapazitäten. Und in Berlin jetzt zum Beispiel sind die Testkapazitäten bei siebenundneunzig Prozent und alle Leute warnen davor, dass man nicht einfach alle Urlauber pauschal testen kann und dann tatsächlich Tests für wichtige andere Sachen fehlen und dass im Moment, ja, andere Leute jetzt viel länger auf die Ergebnisse warten, weil am Flughafen einfach jeder getestet wird. Und da gibt es gerade ein bisschen Chaos. Ich habe auch gehört, da werden jetzt so Informationen teilweise per Fax eingesammelt und zwischen den Gesundheitsämtern hin- und hergeschickt, das ist natürlich dramatisch. Auf der anderen Seite habe ich jetzt gerade von Jeremy gehört, der ist gestern am Flughafen angekommen und bei dem war das so, dass alles ganz schnell und digital gemacht wurde und er überrascht war, wie schnell der Test funktionierte und wie digital und effizient das alles war, also es gibt immer solche und solche Nachrichten.

Manuel: [17:43 ] Ja und insgesamt wird Deutschland ja, glaube ich, international eher so als gutes Beispiel immer genannt und im Vergleich zu, na ja, zum Beispiel den USA ist es ja auch sicher so, also es ist ja noch alles im Rahmen hier, in dem Sinne, dass wir nicht ansatzweise solche schlimmen Infektionszahlen und Todeszahlen zu verzeichnen haben wie die USA und manche andere Länder. Aber ich habe eben auch das Gefühl, es bahnt sich hier wieder so eine zweite Welle an. Davon wird immer gesprochen und irgendwie so richtig, so ein richtiges Konzept scheint dann doch auch nicht zu existieren.

Cari: [18:21 ] Das ist richtig, ja. Ich hatte da mal einen, die Tage einen Artikel gelesen, den ich auch heute gerne verlinken würde. Und da wurde mal aus deutscher Sicht auf Taiwan geguckt. Taiwan ist eines der Länder, die, also man guckt aus Deutschland, von Deutschland aus gesehen nicht … Jetzt passiert es schon mehr, würde ich sagen, also es wird jetzt ab und an mal über andere Länder berichtet, wo die Sachen besser gemacht werden. Es ist tatsächlich nicht so, dass irgendein Land jetzt so richt… also zumindest in Europa, würde ich sagen, jetzt so richtig gut mit dem Coronavirus umgeht. Es ist eher so, wer macht es am wenigsten schlecht? Und das, da gibt es natürlich auch Grund zur Kritik, weil tatsächlich ist es ja nicht so, dass man nicht damit rechnen konnte, dass es irgendwann mal eine Pandemie gibt. Es gab auch überall schon Pläne, die darauf vorbereiten sollten, aber dann fehlten dann tatsächlich in dem Moment, wo es passierte, dann eben doch die Materialien, die Tests, die Masken. In Deutschland fehlten monatelang Masken, ne? Und da wird Taiwan als ganz positives Beispiel beschrieben. (Warum?) Weil Taiwan viel Erfahrung hat schon mit verschiedenen Pandemien und sich darauf schon vorbereitet hat, weil es einen viel konsequenteren Umgang gibt und viel schnellere Reaktionen. Also Taiwan hat zum Beispiel schon reagiert, als in Europa die Leute noch dachten, "oh, das passiert in China, das interessiert uns nicht", und zwar ganz konsequent reagiert. Hat Leute getestet, hat Leute in Quarantäne geschickt, hat eine App, wo Leute mit Infektionen nachverfolgt werden. Masken gab es en masse, "Masken für alle, für einige Cent" steht als eine der Zwischenüberschriften hier. Und das war doch schon, ja, in Deutschland alleine wurde am Anfang darüber diskutiert, ob man eine Maskenpflicht einführen sollte, für mehrere Wochen. Und einer der Gründe, der genannt wurde: Es gibt nicht genug Masken. Und wenn jetzt alle Leute Masken kaufen, um sie im Supermarkt zu tragen, dann haben wir unter anderem nicht, haben wir unter Umständen nicht genug Masten für die Ärzte. Und ich erinnere mich noch daran, dass wir von Ärzten gehört haben, die im Krankenhaus zwei Masken für einen Monat zugeteilt bekommen haben und die zwischendurch aufhängen sollten zum trocknen, damit die dann drei Tage später wiederbenutzt werden konnten. Also solche Sachen sind in Deutschland passiert und da ist, hat Deutschland gar nicht, ja, war eben nicht vorbereitet.

Manuel: [20:52 ] Ja, ich war übrigens gerade beim Zahnarzt, zur Kontrolle einfach, und dort hat mir die Zahnarzthelferin erzählt, dass die ganzen Sachen, die die so brauchen, Masken und Handschuhe und was man halt so braucht beim Zahnarzt, dass das so teuer geworden alles ist seit der Pandemie, dass die zum Teil auch gar nicht mehr an die Sachen drankommen. Also das scheint tatsächlich immer noch ein Problem zu sein, aber ich kann mir halt auch vorstellen, dass es da so einige Firmen gibt, die da so richtig Profit draus schlagen, weil es gibt die Sachen wohl, aber sie sind halt unglaublich teuer geworden im Vergleich zu vor der Pandemie.

Cari: [21:28 ] Absolut, ja. Die Masken, also, die ist, normalerweise sollten die in der Herstellung, weiß ich nicht, einen Cent kosten, schätze ich mal, diese Einwegmasken, die werden in Deutschland für einen Euro pro Stück verkauft im Moment, ne? Und das ist schon krass und in, klar, in Arztpraxen brauchst du ja eigentlich noch andere Masken, noch bessere Masken. Und dazu kommt ja noch, dass die Leute dann nicht zum Arzt gehen. Ich habe gehört, dass die Zahnarztbesuche um fünfundsiebzig Prozent zurückgegangen sind in den letzten Monaten. Das heißt, die meisten Leute nehmen dann ihre Kontrolltermine nicht mehr wahr. Ja, es ist schon auf vielen, in vielen Bereichen dramatisch und wir können da noch froh sein, dass es in Deutschland noch halbwegs glimpflich … (Abläuft.) Ja genau.

Manuel: [22:10 ] Ja, dann ist natürlich ein riesengroßes Thema, das Thema Belarus beziehungsweise Weißrussland. Da müssen wir erst mal über den Namen sprechen, da haben wir einen interessanten Kommentar bekommen.

Cari: [22:26 ] Ja, und zwar hat uns Volha geschrieben und sie schreibt: "Ich komme aus Belarus, also Weißrussland, aber wie es in diesem Artikel erklärt wird, haben wir ein bisschen Mixed Feelings mit diesem Namen." Und sie hat sich gefreut, dass wir neulich über Belarus gesprochen haben. Viele Leute haben auch, ja, haben natürlich jetzt große Hoffnung, aber auch die Befürchtung, dass eben, ja, diese Protest… diese große Protestbewegung, die jetzt da ist, niedergeschlagen wird und dass das — noch schlimmer — im Ausland vielleicht gar nicht wahrgenommen wird und dass sich niemand dafür einsetzt, was dort passiert, was ja auch, was ich auch schon in deutschen Medien gelesen habe, dass es tatsächlich, ja, dass die Europäer und auch die Russen teilweise gar nicht so ein großes Interesse daran haben, wenn Lukaschenko verschwindet. Und das ist dann doch schon doppelt frustrierend, wenn man im eigenen Land gegen einen Diktator und gegen diese Unfreiheit kämpft und dann im Ausland nicht genug Unterstützung erhält. Und sie hat uns aber darauf aufmerksam gemacht, dass der Name tatsächlich oft missverständlich benutzt wird und hat uns einen Artikel empfohlen. Auf zdf.de kann man nämlich nachlesen, wie das im Deutschen ist. Im Deutschen gibt es tatsächlich zwei Namen, die benutzt werden. Früher haben wir immer Weißrussland gesagt, aber jetzt sagen wir nur noch Belarus.

Manuel: [23:53 ] Genau, also ich habe das auch erst jetzt gelernt. Ich war mir auch immer total unsicher, was man jetzt eigentlich sagt und "Bela" bedeutet weiß und "Russ" würde ja naheliegen, dass es für Russland steht und dass wir deswegen Weißrussland sagen, aber turns out, wie man sagt auf Englisch, "Russ" steht gar nicht für Russland, sondern ursprünglich für ein mittelalterliches Gebiet in Osteuropa, Vorläufer der Staaten Belarus, Ukraine und Russland. Cari: [24:25 ] Ja gut, also Russland ist auch nach diesem, nach diesem Russ, nach dieser Gegend benannt und Belarus ist auch nach dieser Gegend benannt, aber das … Man hat so das Gefühl tatsächlich, wenn man Weißrussland hört, als wäre das eine, ein Teil von Russland oder eine weiße Variante von Russland und das ist natürlich missverständlich. Und da kann ich mir schon vorstellen, als, dass man sich da auch nicht so toll fühlt, wenn man ständig mit dem Namen wahrscheinlich auch verwechselt wird. Wahrscheinlich denken manche Leute, Weißrussland gehört zu Russland.

Manuel: [24:59 ] Genau. Also, das ist echt ein guter Artikel. Vielen Dank an Volha.

Cari: [25:04 ] Verlinken wir auch in den Show Notes.

Manuel: [25:07 ] Und ja, diese Bilder sind absolut beeindruckend. Ich habe mich nicht so sehr mit dem Thema beschäftigt, aber ich sehe die Bilder, die bei uns schon auch echt gezeigt werden von den Demonstrationen und ich hoffe, dass sich was ändert, weil es ist die letzte Diktatur in Europa letzten Endes, ne?

Cari: [25:28 ] Ja. Hoffentlich für immer die letzte, ne? Also, es gibt ja, na ja, dann gibt es auch Länder, die sich wieder in Richtung Diktatur bewegen, ne, wenn man irgendwie Türkei und Ungarn anguckt und ja, deswegen ist es immer so einfach, diesen Begriff zu benutzen, aber es gibt auch viele Länder, die sind so ein bisschen in einer Zwischen… in so einem Zwischenstatus oder haben Möchtegern-Diktatoren. Ich meine, da gibt es ja genug von mittlerweile, ne?

Manuel: [25:57 ] Ja und dann, vielleicht zu guter Letzt: Wir haben relativ wenig oder ich glaube gar nicht über diese ganz schwere und schlimme Explosion in Beirut im Libanon gesprochen.

Cari: [26:11 ] Das stimmt, ja.

Manuel: [26:12 ] Und ich weiß auch gar nicht, ob wir da so viel zu sagen können. Ich hätte sonst einfach eine Empfehlung für einen Podcast, der die Lage jetzt gerade in der Zeit danach relativ gut zusammengefasst hat, und zwar haben wir ja schon öfter den Podcast "Lage der Nation" erwähnt. Das ist ein Podcast, der einmal in der Woche die Nachrichten zusammenfasst und das sind auch tatsächlich zwei Journalisten oder zumindest einer von den beiden ist hauptberuflich Journalist, also die machen das sehr professionell und sehr ausführlich und die recherchieren sehr gut. Und die haben in der letzten Episode ein Interview gemacht mit einer Frau, die zwar Deutsche ist, aber dort lebt und die auch, glaube ich, da war, als die Explosion passiert ist. Und sie beschreibt eben nicht nur, wie es jetzt zu dieser Explosion gekommen ist, sondern auch, wie jetzt die Lage ist in dieser Zeit danach und generell, was eigentlich die Situation ist im Libanon. Und mir war das gar nicht so bewusst, wie schwierig es da gerade ist, also es sind mehrere simultane Krisen, die das Land erlebt und ja. Und diese Explosion hat dem Ganzen natürlich noch mal eine dramatische Schärfe irgendwie so gegeben. Also ich glaube, da gibt es ganz, ganz viel Hoffnungslosigkeit im Grunde, also, es ist, es steht wirklich nicht nicht gut um das Land und ich glaube, da können wir alle auch überlegen, ob wir da ein bisschen helfen können oder wie auch immer, als Land oder als Privatperson. Also ich war doch ziemlich bewegt und schockiert, also mir war es, ehrlich gesagt, nicht bewusst, wie schlimm die Lage dort ist.

Cari: [28:00 ] Ja, auf jeden Fall. Also, guckt euch das mal an oder hört euch das an, wenn ihr euch damit auch auf Deutsch auseinandersetzen wollt. Es ist immer, ja, schwierig, sich mit den vielen Krisen, die es in der Welt doch gibt, auseinanderzusetzen und ja. Manchmal, das ist eben das Ding. Manche Leute können sich es erlauben, sich davon abzuwenden oder sich damit nicht zu beschäftigen und andere nicht und ich glaube, dass wir das doch irgendwie der Welt schulden, dass wir uns zumindest doch damit beschäftigen, was passiert und ja. Ich habe jetzt auch einiges gelesen und gehört und gesehen aus dem Libanon und das ist auch einfach, ja, tragisch und schade für alles, was dort passiert. Das ist, also, diese ganze Explosion ist ja … In dem Moment, wo eigentlich eine Katastrophe passiert, hilft es natürlich Menschen, zusammenzuhalten, aber wenn die Katastrophe eigentlich die Konsequenz von der Fehl-Regierung und von dem Chaos ist, was bereits herrscht und was bereits seit Jahren eigentlich, ja, von allen … also alle Leute wollen eine Veränderung, aber es gibt so viel Korruption und so viele Probleme, dass einfach nichts passiert. Und dann passiert noch so was oben drauf als Konsequenz des kaputten Systems, da ist es natürlich, ja, doppelt und dreifach tragisch.

Manuel: [29:23 ] Ja. Man, eine etwas schwere Episode heute, aber ich finde das eigentlich gut, dass wir, dass wir über alles reden können, Cari, dass ich mit dir über meine schlechte Laune reden kann, dass wir über auch die schwierigen und die ernsten Themen reden können und dass uns trotzdem immer wieder attestiert wird, dass wir gute Laune verbreiten. Das ist doch schön.

Cari: [29:47 ] Man muss auch gute Laune behalten, weil sonst, also, ja, dafür ist das Leben ja lebenswert, ne, also es muss vorwärts gehen und wir müssen auch Hoffnung haben, dass sich was ändert. Und auch, wenn es manchmal düster aussieht, also, die schlimmste Zeit ist meistens auch die Zeit der größten Veränderung, also zumindest so rückblickend, ne? Also klar, wenn du in dem Moment bist, wo so was passiert, wo du vielleicht selber verletzt bist, wo du krank bist, wo du jemanden verlierst, das ist immer eine schreckliche Zeit. Und da durchzugehen, ist, das kann manchmal einen zermürben richtig, aber wenn du zurückblickst, wenn ich zurückblicke an die Momente, die mich am stärksten gemacht haben und am meisten Energie gegeben haben, das waren eben auch die Momente, wo ich vielleicht verzweifelt war, wo ich im Krankenhaus war, wo ich krank war, auch teilweise die Momente, wo ich Menschen verloren habe. Das sind, ja, weiß ich nicht, es ist so einfach, jetzt zu sagen rückblickend, aber ich würde wollen oder hoffen für mich selber, dass ich immer auch in dem Moment daran denken kann, dass es irgendwann weitergeht und dass es irgendwann besser wird und dass das ein Prozess ist, der es wert ist, darauf hinzuarbeiten.

Manuel: [31:01 ] Das ist ein schönes Schlusswort.

Cari: [31:03 ] Manuel, ich möchte zum Abschluss noch mal gern das Video empfehlen mit Janusz. Da hast du auf jeden Fall noch mal was zu lachen. Und ich möchte dir noch mal das Video empfehlen, das habe ich jetzt eben geguckt, während du deinen alten Rechner angeschlossen hast, "ARCTIC - Visual Vibes", das, was ich dir eben schon empfohlen habe. Guck dir das jetzt noch mal an und diese beiden Videos, das eine ist quasi die kleine Schönheit der Welt, ne, wie man über irgendeinen Schrott total lachen kann und das andere ist die große Schönheit der Welt, die wunderschöne Arktis, die Natur, die Weite, dieses Gefühl, also dieses Videos ist so gut gemacht, dass gibt dir auf jeden Fall einen positiven Vibe mit.

Manuel: [31:47 ] Da freue ich mich drauf.

Cari: [31:48 ] Mach das mal. Dann hören wir uns bald wieder!

Manuel: [31:51 ] Bis bald.

Cari: [31:51 ] Tschüss.


77: Get Better, Get Happy, Good Mood (1) 77: Get Better, Get Happy, Good Mood (1) 77: Melhorar, Ficar feliz, Bom humor (1) 77: Становиться лучше, становиться счастливее, хорошее настроение (1) 77: Daha İyi Ol, Mutlu Ol, İyi Ruh Hali (1)

Transkript Gute und schlechte Laune Cari: [0:06 ] Wuhuu, wir sind zurück. Jippiie! Ra ta ta ta ta. Hallo.

Manuel: [0:19 ] Hallo Cari. (Na?) Die professionelle Gute-Laune-Macherin.

Cari: [0:24 ] Der Gute-Laune-Zug rollt ein. Tut tut!

Manuel: [0:30 ] Es ist jetzt, das ist interessant. Lass uns mal bitte darüber reden.

Cari: [0:34 ] Ja, worüber?

Manuel: [0:36 ] Über gute und schlechte Laune und gute und schlechte Tage.

Cari: [0:40 ] Hast du keine gute Laune heute? (Nee.) Warum?

Manuel: [0:43 ] Also erst mal, ich finde das ja wirklich schön. Wir kriegen so viele Kommentare, auch immer von Leuten, die schreiben, dass sie von unserem Podcast gute Laune bekommen.

Cari: [0:55 ] Oh, das ist toll.

Manuel: [0:56 ] Das ist richtig toll und ich würde mal behaupten, dass das zu mindestens achtzig Prozent dein Verdienst ist, wie man jetzt gerade diesem Intro entnehmen konnte.

Cari: [1:02 ] Das ist achtzig Prozent Verdienst der Routine, die die Menschen, also, die Menschen haben uns zu einem Teil ihrer Routine gemacht und Routine macht glücklich und deshalb macht die das auch glücklich, wenn die den Podcast hören. So ist das zumindest bei mir, wenn ich Podcasts … also ich habe nur einen Podcast, den ich regelmäßig höre und ich bewahre mir den dann auch auf und freue mich darauf, nicht immer, aber vor allem dann, wenn ich nämlich in so einem Trott bin oder vielleicht nicht so einen guten Tag habe, dann baut mich das richtig auf, weil dieser Podcast vermittelt mir: Es geht weiter. Und wenn es zum Beispiel aber umgekehrt ist, wenn ich gute Laune habe und die beiden Hosts in dem Podcast, die haben schlechte Laune, dann pisst mich das so richtig an, weil dann denke ich, "ey, ihr seid nicht dafür da, um hier eure schlechte Laune auf die Zuhörer zu übertragen" und dann stelle ich auch aus, also, die sind manchmal, die reden sich manchmal so in Rage, was ja passieren kann, ne? Die Welt ist manchmal schlecht und es passiert nur Scheiße. Wir haben letztes Mal auch zweimal hintereinander "das nervt" gemacht, aber es muss auch immer noch am Ende ein bisschen positiv bleiben. Manuel: [2:16 ] Ja, das ist eine schöne Einstellung. Nichtsdestotrotz möchte ich jetzt mal schlecht drauf sein heute.

Cari: [2:22 ] Okay, erzähl mir davon, Manuel. Vielleicht können wir es ja ändern, gemeinsam.

Manuel: [2:26 ] Es gibt eigentlich nicht viel zu erzählen. Ich habe einfach einen schlechten Tag, also ich war einfach schon wahnsinnig, irgendwie, müde und alle und fertig morgens und dann habe ich geschlafen noch mal, dann ging es mir wieder etwas besser, aber bei mir äußert sich das dann immer in so einer unglaublichen Unproduktivität gepaart mit dem Gefühl, ich müsste jetzt aber eigentlich unbedingt produktiv sein und es gibt ganz viele Sachen, die ich ganz dringend erledigen muss. Und das macht es dann quasi nur noch schlimmer, weil ich mir dann selbst leid tue, weil ich mir denke, oh man, alles, was ich machen müsste, mache ich jetzt nicht und stattdessen mache ich gar nichts. Und ich wollte dich einfach mal fragen, ob du solche Tage überhaupt hast und wenn ja, wie du damit umgehst, also ganz spezifisch eben nicht, wenn man krank ist, also physisch geht es mir ja gut und es ist auch keine Depression in dem Sinne, aber ich bin schon so leicht melancholisch irgendwie und einfach müde und alle irgendwie.

Cari: [3:34 ] Ja, Manuel, also wir Frauen haben solche Stimmungsschwankungen häufiger und da muss man sich natürlich drauf einstellen. Und ich bin schon daran gewöhnt, dass es Tage gibt, an denen ich mich nicht so fit fühle oder manchmal auch einfach ein bisschen schlecht drauf bin. Und manchmal muss man das dann auch einfach so nehmen, wie es ist und … Also ich glaube, das Schlimmste, was man machen kann, ist sich ein schlechtes Gewissen machen, sondern man muss dann eigentlich das Gegenteil machen. Man muss sagen: "Okay, heute kriege ich eh nichts hin, ich mache heute Urlaub." Und dann sagst du einfach: "Cari, scheiß auf den Podcast, wir machen heute mal frei." Das haben wir, am Anfang habe ich das überhaupt nicht gemacht, weil es ist natürlich ganz frustrierend, wenn man dann plötzlich kein Video veröffentlicht und an einem Sonntag haben wir das noch gar nicht gemacht, aber mittwochs machen wir das zum Beispiel manchmal, wenn es gar nicht geht. Und das setzt dich auch so unter Druck, also vor allem merke ich das dann, wenn wir … Am Schlimmsten ist das, wenn wir aufnehmen müssen, weil heute ist der letzte Tag, morgen muss ein neues Video rauskommen. Ich bin nicht gut drauf und du musst gut drauf sein, um ein Video zu machen, um einen Podcast zu produzieren. Das geht nicht, dass du dann vor der Kamera stehst und du kannst nicht künstlich gute Laune irgendwie, also man kann sich zwar ein bisschen so gute Laune beibringen, aber manchmal ist es dann auch okay. Und ich habe das auch schon bei anderen YouTubern gesehen, die darüber sprechen, so ein, dieses YouTuber-Burnout, ne? Wenn du das nämlich zu lange durchziehst, dass du dann trotzdem weitermachst, obwohl du dich eigentlich nicht danach fühlst und dann hast du irgendwann so ein Durcheinander, du, eigentlich bist du mit dem Gehirn ganz woanders als du mit dem Körper bist und das muss stimmen, also du musst Spaß daran haben und wenn du das nur spielst, dass das so ist, dann, ja. Ich habe noch einen Tipp, und zwar habe ich bei mir in meinen Notizen, also ich sammle ja auch gerne, ich habe viele Notizen. Du nutzt ja auch diese Notizen, ne, bei, auf dem Macbook, die Notiz-App, und du hast auch noch mehrere andere Notiz-Apps, weil du sogar sehr gerne Notizen und Listen machst. Und ich habe da, ich gucke mal eben, wie die heißt, ich glaube, ich habe nämlich alle Keywords, nach denen man suchen könnte, da eingefügt. "Gute Laune" ist bestimmt eins davon. Nee, doch nicht, aber ich glaube, "Good Mood" ist eins davon, ich schaue noch mal. Good Mood … "Good Mood List", genau. Das heißt, die Liste heißt: "Get Better, Get Happy, Good Mood". Und da habe ich eine ganze Liste von Videos, die ich mir angucken kann, um besser drauf zu kommen. Warte, ich schicke dir jetzt mal eins. Das Video werden wir auch verlinken hier unten in den Show Notes. Und das Video ist eine Minute und es ist, also ich habe das noch nie gesehen, ohne zu lachen, Manuel. Ich schicke es dir mal ganz kurz. Das Video hat Ben veröffentlicht, glaube ich, ohne Januszs Wissen. Und in diesem Video versucht Janusz zu dokumentieren, wie man in einem Referendum abstimmt. Und er schafft es ganz oft nicht, dass … also er versucht, in einer Hand hält er die Kamera und in der anderen Hand hält er den Stift. Guck dir das mal an. Und dann schnauft der auch noch so dabei, das, den Ton musst du mithören, das ist das Beste. Hallo?

Oh nein. Jetzt habe ich Manuels Connection verloren. Deutschland 2020. Wir verlieren die Internetverbindung wegen eine(s) einminütigen YouTube-Video(s). Ich nutze die Zeit, um eine Pflaume zu essen. Hallo?

Manuel: [7:31 ] Hallo Cari? (Ja?) Ich glaube, wir müssen per iPhone weiterpodcasten, mein Computer ist komplett abgeraucht.

Cari: [7:39 ] What? Der ist doch ganz neu!

Manuel: [7:41 ] Ich konnte noch die ersten drei Sekunden vom Video sehen und fand sie schon amüsant. Ich hatte das auch schon mal gesehen. Also Janusz versucht, ein "Nein"-Kreuz zu machen und gleichzeitig zu filmen und schafft es nicht. Und dann ist leider mein Computer abgeraucht.

Cari: [8:00 ] Und wo nimmst du jetzt, nimmst du jetzt gerade auf?

Manuel: [8:02 ] Nee, ich hoffe du nimmst auf.

Cari: [8:05 ] Ich nehme dich mit auf, ja?

Manuel: [8:08 ] Also heute, du siehst, also dieser Tag …

Cari: [8:11 ] Dein Comp… selbst dein Computer wehrt sich gegen gute Laune, Manuel.

Manuel: [8:13 ] Es soll nicht sein heute.

Cari: [8:19 ] Also du willst jetzt so weitermachen mit deinem Handy?

Manuel: [8:22 ] Ja, von wollen kann keine Rede sein, aber mein Computer startet wirklich nicht.

Cari: [8:28 ] Ja, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, bei Manuel ist gerade der ganze Computer abgeschmiert wegen eines YouTube-Videos, aber ich möchte euch trotzdem ermutigen, da draufzuklicken, denn an dem Video wird es wohl nicht gelegen haben, ne? Es ist ein normales Video bei YouTube, es hat achthundert Views, davon sind bestimmt zweihundert von mir während schlechter Laune. Aber abgesehen (davon), dass jetzt dein Computer im Arsch ist, hat es dich denn ein bisschen zum Lachen gebracht?

Manuel: [8:57 ] Ja, auf jeden Fall. Was war das denn noch mal für ein Referendum, in dem er da versucht hat, abzustimmen?

Cari: [9:02 ] Ein Ratsbeschluss zum … ach so, das war ein doppelte, ein, die Abstimmungsfrage ist sehr kompliziert. Es geht um die Umbenennung eines Platzes in Münster, nämlich den Hindenburgplatz. Und der Hindenburg war ja auch eine historisch, ja, belastete Person, sage ich mal, zur Nazizeit und deswegen wollte man doch den Platz umbenennen in Schlossplatz. Und Janusz hat für die Umbenennung gestimmt, aber "Nein" angekreuzt, weil die Frage so komisch formuliert war. Manuel: [9:36 ] Haben sie das extra gemacht, um die Leute zu verwirren? Oder …

Cari: [9:40 ] Nee, weil es gab schon einen Ratsbeschluss und dann gab es einen Antrag, den Ratsbeschluss aufzuheben und deswegen heißt die Frage: "Soll der Ratsbeschluss über die Umbenennung aufgehoben werden, damit der Platz den Namen Hindenburgplatz behält?" Und Janusz hat gesagt: "Nein." Manuel: [9:58 ] Und wollte es filmisch dokumentieren.

Cari: [10:01 ] Ja und das Video ist sehr witzig worden, eine Minute neunzehn. Hast du den Abspann auch gesehen?

Manuel: [10:06 ] Also den Anfang meinst du?

Cari: [10:08 ] Ja, es gibt auch noch, Ben hat auch noch einen Abspann. Ben hat das, glaube ich, während seines Praktikums hochgeladen. Ben hat dann auch noch einen Abspann gemacht: "This film was only possible thanks to a referendum, ballot paper, pen and camera." Ja, ich habe so eine ganze Liste, Manuel, mit Videos, die mir gute Laune machen. Da sind Musikvideos bei, da sind Videos von uns bei, da sind bewegende Geschichten bei, da sind lustige Erinnerungen. Es kommt ja auch immer darauf an, wie deine Laune ist. Manchmal hilft es, etwas Bewegendes zu sehen oder zu sehen, dass andere Leute viel stärker umgehen mit schlechten Momenten, also wenn es dir richtig schlecht geht, ist zum Beispiel was Ernstes gut, wenn es nur eine kleine schlechte Laune ist, dann ist das "How to vote in a referendum" genau das Richtige. Eine Minute, einmal lachen. Manuel, gib uns ein Update. Was macht jetzt dein Computer?

Manuel: [11:05 ] Ja, ich, er startet nicht und ich versuche mich gerade an diese ganzen geheimen Tastaturkürzel, die man beim Hochfahren drücken kann, zu erinnern. So Safe Mode und so, weißt du? Das ist ein richtig spannender Podcast, den wir hier heute produzieren. Eins A Audioqualität, ja.

Cari: [11:34 ] Ich schicke dir gleich noch mal ein Video. Ich tu noch, weißt du was? Ich haue noch einen raus von meinen, von meinen Gute-Laune-Videos.

Manuel: [11:41 ] Ja, worum geht es da?

Cari: [11:54 ] Eins meiner absolut … das ist jetzt kein lustiges Janusz-Video, sondern es ist eins der geilst gemachtesten Natur-Musik … Naturaufnahmen mit Musik, gut gemixt, von einem YouTube-Kanal namens Ben Brown. Kennst du den vielleicht? (Nee.) Eigentlich auch ein relativ bekannter YouTuber, ein Brite. Der hat lange Zeit sehr geile Reisevideos gemacht, ist jetzt ein bisschen abgespacet. Ich folge dem jetzt nicht mehr so, aber dieses Video, das ist das beste Video, was er je gemacht hat. Eins der besten Reise-Vlog-Naturvideos, das es gibt. Ja, ich kann es dir ja jetzt nicht schicken, denn du hast ja keinen Rechner, scheiße. Aber guck dir das Video mal später an und dann sag mir mal, wie du das findest und das empfehle ich auch unseren Zuhörern, das ist der Hammer dieses Video. Die Musik alleine ist der Hammer, die Schnitte, die Drohnenaufnahmen. Es spielt in der Arktis, das kann ich schon mal verraten.

Manuel: [12:45 ] So, was ich jetzt machen könnte, wenn du mir einen Moment gibst, ist meinen alten Rechner anschließen, dass wir noch mal weitermachen können in halbwegs guter Qualität.

Cari: [12:54 ] Die Zeit nehmen uns, Manuel, weil das freut nämlich dann auch unsere Zuhörer, wenn sie dich dann gleich wieder gut hören.

Manuel: [13:04 ] Dann ruf ich dich gleich zurück.

Cari: [13:08 ] Yo, bis gleich. (Bis gleich.)

Manuel: [13:15 ] Ja, jetzt bin ich an meinem alten Rechner, den ich glücklicherweise noch hatte. Und ich merke jetzt gerade erst mal, wie viel langsamer der doch ist als mein neuer Rechner.

Cari: [13:25 ] Der ist ja auch nur sieben Jahre älter oder so, ne?

Manuel: [13:29 ] Ja, ja. Sieben Jahre alt ist der.

Cari: [13:31 ] Wow, Manuel. Ja dann hoffen wir mal, dass wir alles gut aufgenommen haben bis jetzt, sonst müssen wir halt noch mal aufnehmen, ne?

Manuel: [13:38 ] Ja oder wir spielen den Podcast dann einfach ab hier ab.

Cari: [13:44 ] Ja, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, falls ihr jetzt gerade erst uns zum ersten Mal hört, dann liegt das daran, dass wir gerade eine halbe Stunde Material …

Manuel: [13:56 ] … verloren haben.

Cari: [13:56 ] … verloren haben, weil Manuels Rechner überraschenderweise abgerauscht, abgeschmiert, abgekackt, was kann man noch …

Manuel: [14:07 ] Abgestürzt.

Cari: [14:10 ] Abgestürzt. Was kann man noch für Wörter benutzen? Also er funktionierte plötzlich nicht mehr, von der einen Sekunde auf der (die) andere(n), und zwar in dem Moment, als ich Manuel ein YouTube-Video geschickt habe. Und am Anfang dachte ich noch, es wäre einfach nur das Internet, was überfordert wäre, davon, dass wir skypen und gleichzeitig YouTube gucken. Das kann ja mal passieren in Deutschland, denn es ist ja erst 2020 und wir sind noch nicht so weit entwickelt in Deutschland. Na ja.

Manuel: [14:36 ] Ja, also, wollen wir dann jetzt anfangen mit dem Podcasten?

Cari: [14:42 ] Ja, aber meinst du, wir sollen jetzt noch mal neu anfangen mit allem?

Manuel: [14:46 ] Nein, wir fangen jetzt mit dem ersten richtigen Segment an, würde ich sagen.

Cari: [14:49 ] Gut, dann leg mal los.

Darüber redet Deutschland: Corona, Belarus, Beirut Cari: [14:56 ] Oh, das hatten wir schon lange nicht mehr, das Segment, Manuel. (Das stimmt.) Worüber redet denn Deutschland? Worüber?

Manuel: [14:58 ] Ja, fangen wir mal mit dem Dauerbrenner-Thema an vielleicht: Corona. Wie ist da so deine Einschätzung? Die Zahlen gehen nach oben in Deutschland, ne?

Cari: [15:14 ] Ja, meine Einschätzung ist, ja, was soll ich sagen, ich kann ja nicht mal Witze darüber machen. Ich lasse das mit den Witzen. Es gibt ja nicht so viel Lustiges daran. Wir sind immer noch in einer Pandemie seit mittlerweile acht Monaten und ich glaube, wir werden da auch noch mindestens weitere acht Monate drin verbringen, auch wenn es jetzt schon die ersten Impfstoffe gibt, die getestet werden. Es dauert alles noch und im Moment gehen die Zahlen überall nach oben. Ich glaube, das wird im Winter noch viel schlimmer werden, weil dann sich die Leute wieder hauptsächlich drinnen treffen. Ja, weiß ich nicht. Was soll man da sagen? Es gibt im Moment in Deutschland viel Diskussionen darüber, was die beste Strategie ist. Ich glaube, Deutschland tut sich immer noch, also, es ist noch, das Management der Bundesregierung ist immer noch halbwegs in Ordnung, aber es gibt doch mittlerweile mehr Kritik und auch mehr Fehler, weil einfach Sachen passieren, wie dass man nach den Sommerferien immer noch nicht weiß, wie die Schule wieder funktionieren soll und eigentlich alle Leute angepisst sind, weil plötzlich sollen wieder alle Schüler und Lehrer in die Schule gehen und es gibt aber kein vernünftiges Konzept. Oder jetzt zum Beispiel wurde beschlossen, dass alle Reiserückkehrer, einmal aus Risikogebieten und auch aus, von überall her, getestet werden können am Flughafen, umsonst, was natürlich eine geile Idee ist, aber dann hat man gemerkt, hey, das passt gar nicht, weil wir haben viel zu viele, wir haben dafür nicht genug Kapazitäten. Und in Berlin jetzt zum Beispiel sind die Testkapazitäten bei siebenundneunzig Prozent und alle Leute warnen davor, dass man nicht einfach alle Urlauber pauschal testen kann und dann tatsächlich Tests für wichtige andere Sachen fehlen und dass im Moment, ja, andere Leute jetzt viel länger auf die Ergebnisse warten, weil am Flughafen einfach jeder getestet wird. Und da gibt es gerade ein bisschen Chaos. Ich habe auch gehört, da werden jetzt so Informationen teilweise per Fax eingesammelt und zwischen den Gesundheitsämtern hin- und hergeschickt, das ist natürlich dramatisch. Auf der anderen Seite habe ich jetzt gerade von Jeremy gehört, der ist gestern am Flughafen angekommen und bei dem war das so, dass alles ganz schnell und digital gemacht wurde und er überrascht war, wie schnell der Test funktionierte und wie digital und effizient das alles war, also es gibt immer solche und solche Nachrichten.

Manuel: [17:43 ] Ja und insgesamt wird Deutschland ja, glaube ich, international eher so als gutes Beispiel immer genannt und im Vergleich zu, na ja, zum Beispiel den USA ist es ja auch sicher so, also es ist ja noch alles im Rahmen hier, in dem Sinne, dass wir nicht ansatzweise solche schlimmen Infektionszahlen und Todeszahlen zu verzeichnen haben wie die USA und manche andere Länder. Aber ich habe eben auch das Gefühl, es bahnt sich hier wieder so eine zweite Welle an. Davon wird immer gesprochen und irgendwie so richtig, so ein richtiges Konzept scheint dann doch auch nicht zu existieren.

Cari: [18:21 ] Das ist richtig, ja. Ich hatte da mal einen, die Tage einen Artikel gelesen, den ich auch heute gerne verlinken würde. Und da wurde mal aus deutscher Sicht auf Taiwan geguckt. Taiwan ist eines der Länder, die, also man guckt aus Deutschland, von Deutschland aus gesehen nicht … Jetzt passiert es schon mehr, würde ich sagen, also es wird jetzt ab und an mal über andere Länder berichtet, wo die Sachen besser gemacht werden. Es ist tatsächlich nicht so, dass irgendein Land jetzt so richt… also zumindest in Europa, würde ich sagen, jetzt so richtig gut mit dem Coronavirus umgeht. Es ist eher so, wer macht es am wenigsten schlecht? Und das, da gibt es natürlich auch Grund zur Kritik, weil tatsächlich ist es ja nicht so, dass man nicht damit rechnen konnte, dass es irgendwann mal eine Pandemie gibt. Es gab auch überall schon Pläne, die darauf vorbereiten sollten, aber dann fehlten dann tatsächlich in dem Moment, wo es passierte, dann eben doch die Materialien, die Tests, die Masken. In Deutschland fehlten monatelang Masken, ne? Und da wird Taiwan als ganz positives Beispiel beschrieben. (Warum?) Weil Taiwan viel Erfahrung hat schon mit verschiedenen Pandemien und sich darauf schon vorbereitet hat, weil es einen viel konsequenteren Umgang gibt und viel schnellere Reaktionen. Also Taiwan hat zum Beispiel schon reagiert, als in Europa die Leute noch dachten, "oh, das passiert in China, das interessiert uns nicht", und zwar ganz konsequent reagiert. Hat Leute getestet, hat Leute in Quarantäne geschickt, hat eine App, wo Leute mit Infektionen nachverfolgt werden. Masken gab es en masse, "Masken für alle, für einige Cent" steht als eine der Zwischenüberschriften hier. Und das war doch schon, ja, in Deutschland alleine wurde am Anfang darüber diskutiert, ob man eine Maskenpflicht einführen sollte, für mehrere Wochen. Und einer der Gründe, der genannt wurde: Es gibt nicht genug Masken. Und wenn jetzt alle Leute Masken kaufen, um sie im Supermarkt zu tragen, dann haben wir unter anderem nicht, haben wir unter Umständen nicht genug Masten für die Ärzte. Und ich erinnere mich noch daran, dass wir von Ärzten gehört haben, die im Krankenhaus zwei Masken für einen Monat zugeteilt bekommen haben und die zwischendurch aufhängen sollten zum trocknen, damit die dann drei Tage später wiederbenutzt werden konnten. Also solche Sachen sind in Deutschland passiert und da ist, hat Deutschland gar nicht, ja, war eben nicht vorbereitet.

Manuel: [20:52 ] Ja, ich war übrigens gerade beim Zahnarzt, zur Kontrolle einfach, und dort hat mir die Zahnarzthelferin erzählt, dass die ganzen Sachen, die die so brauchen, Masken und Handschuhe und was man halt so braucht beim Zahnarzt, dass das so teuer geworden alles ist seit der Pandemie, dass die zum Teil auch gar nicht mehr an die Sachen drankommen. Also das scheint tatsächlich immer noch ein Problem zu sein, aber ich kann mir halt auch vorstellen, dass es da so einige Firmen gibt, die da so richtig Profit draus schlagen, weil es gibt die Sachen wohl, aber sie sind halt unglaublich teuer geworden im Vergleich zu vor der Pandemie.

Cari: [21:28 ] Absolut, ja. Die Masken, also, die ist, normalerweise sollten die in der Herstellung, weiß ich nicht, einen Cent kosten, schätze ich mal, diese Einwegmasken, die werden in Deutschland für einen Euro pro Stück verkauft im Moment, ne? Und das ist schon krass und in, klar, in Arztpraxen brauchst du ja eigentlich noch andere Masken, noch bessere Masken. Und dazu kommt ja noch, dass die Leute dann nicht zum Arzt gehen. Ich habe gehört, dass die Zahnarztbesuche um fünfundsiebzig Prozent zurückgegangen sind in den letzten Monaten. Das heißt, die meisten Leute nehmen dann ihre Kontrolltermine nicht mehr wahr. Ja, es ist schon auf vielen, in vielen Bereichen dramatisch und wir können da noch froh sein, dass es in Deutschland noch halbwegs glimpflich … (Abläuft.) Ja genau.

Manuel: [22:10 ] Ja, dann ist natürlich ein riesengroßes Thema, das Thema Belarus beziehungsweise Weißrussland. Da müssen wir erst mal über den Namen sprechen, da haben wir einen interessanten Kommentar bekommen.

Cari: [22:26 ] Ja, und zwar hat uns Volha geschrieben und sie schreibt: "Ich komme aus Belarus, also Weißrussland, aber wie es in diesem Artikel erklärt wird, haben wir ein bisschen Mixed Feelings mit diesem Namen." Und sie hat sich gefreut, dass wir neulich über Belarus gesprochen haben. Viele Leute haben auch, ja, haben natürlich jetzt große Hoffnung, aber auch die Befürchtung, dass eben, ja, diese Protest… diese große Protestbewegung, die jetzt da ist, niedergeschlagen wird und dass das — noch schlimmer — im Ausland vielleicht gar nicht wahrgenommen wird und dass sich niemand dafür einsetzt, was dort passiert, was ja auch, was ich auch schon in deutschen Medien gelesen habe, dass es tatsächlich, ja, dass die Europäer und auch die Russen teilweise gar nicht so ein großes Interesse daran haben, wenn Lukaschenko verschwindet. Und das ist dann doch schon doppelt frustrierend, wenn man im eigenen Land gegen einen Diktator und gegen diese Unfreiheit kämpft und dann im Ausland nicht genug Unterstützung erhält. Und sie hat uns aber darauf aufmerksam gemacht, dass der Name tatsächlich oft missverständlich benutzt wird und hat uns einen Artikel empfohlen. Auf zdf.de kann man nämlich nachlesen, wie das im Deutschen ist. Im Deutschen gibt es tatsächlich zwei Namen, die benutzt werden. Früher haben wir immer Weißrussland gesagt, aber jetzt sagen wir nur noch Belarus.

Manuel: [23:53 ] Genau, also ich habe das auch erst jetzt gelernt. Ich war mir auch immer total unsicher, was man jetzt eigentlich sagt und "Bela" bedeutet weiß und "Russ" würde ja naheliegen, dass es für Russland steht und dass wir deswegen Weißrussland sagen, aber turns out, wie man sagt auf Englisch, "Russ" steht gar nicht für Russland, sondern ursprünglich für ein mittelalterliches Gebiet in Osteuropa, Vorläufer der Staaten Belarus, Ukraine und Russland. Cari: [24:25 ] Ja gut, also Russland ist auch nach diesem, nach diesem Russ, nach dieser Gegend benannt und Belarus ist auch nach dieser Gegend benannt, aber das … Man hat so das Gefühl tatsächlich, wenn man Weißrussland hört, als wäre das eine, ein Teil von Russland oder eine weiße Variante von Russland und das ist natürlich missverständlich. Und da kann ich mir schon vorstellen, als, dass man sich da auch nicht so toll fühlt, wenn man ständig mit dem Namen wahrscheinlich auch verwechselt wird. Wahrscheinlich denken manche Leute, Weißrussland gehört zu Russland.

Manuel: [24:59 ] Genau. Also, das ist echt ein guter Artikel. Vielen Dank an Volha.

Cari: [25:04 ] Verlinken wir auch in den Show Notes.

Manuel: [25:07 ] Und ja, diese Bilder sind absolut beeindruckend. Ich habe mich nicht so sehr mit dem Thema beschäftigt, aber ich sehe die Bilder, die bei uns schon auch echt gezeigt werden von den Demonstrationen und ich hoffe, dass sich was ändert, weil es ist die letzte Diktatur in Europa letzten Endes, ne?

Cari: [25:28 ] Ja. Hoffentlich für immer die letzte, ne? Also, es gibt ja, na ja, dann gibt es auch Länder, die sich wieder in Richtung Diktatur bewegen, ne, wenn man irgendwie Türkei und Ungarn anguckt und ja, deswegen ist es immer so einfach, diesen Begriff zu benutzen, aber es gibt auch viele Länder, die sind so ein bisschen in einer Zwischen… in so einem Zwischenstatus oder haben Möchtegern-Diktatoren. Ich meine, da gibt es ja genug von mittlerweile, ne?

Manuel: [25:57 ] Ja und dann, vielleicht zu guter Letzt: Wir haben relativ wenig oder ich glaube gar nicht über diese ganz schwere und schlimme Explosion in Beirut im Libanon gesprochen.

Cari: [26:11 ] Das stimmt, ja.

Manuel: [26:12 ] Und ich weiß auch gar nicht, ob wir da so viel zu sagen können. Ich hätte sonst einfach eine Empfehlung für einen Podcast, der die Lage jetzt gerade in der Zeit danach relativ gut zusammengefasst hat, und zwar haben wir ja schon öfter den Podcast "Lage der Nation" erwähnt. Das ist ein Podcast, der einmal in der Woche die Nachrichten zusammenfasst und das sind auch tatsächlich zwei Journalisten oder zumindest einer von den beiden ist hauptberuflich Journalist, also die machen das sehr professionell und sehr ausführlich und die recherchieren sehr gut. Und die haben in der letzten Episode ein Interview gemacht mit einer Frau, die zwar Deutsche ist, aber dort lebt und die auch, glaube ich, da war, als die Explosion passiert ist. Und sie beschreibt eben nicht nur, wie es jetzt zu dieser Explosion gekommen ist, sondern auch, wie jetzt die Lage ist in dieser Zeit danach und generell, was eigentlich die Situation ist im Libanon. Und mir war das gar nicht so bewusst, wie schwierig es da gerade ist, also es sind mehrere simultane Krisen, die das Land erlebt und ja. Und diese Explosion hat dem Ganzen natürlich noch mal eine dramatische Schärfe irgendwie so gegeben. Also ich glaube, da gibt es ganz, ganz viel Hoffnungslosigkeit im Grunde, also, es ist, es steht wirklich nicht nicht gut um das Land und ich glaube, da können wir alle auch überlegen, ob wir da ein bisschen helfen können oder wie auch immer, als Land oder als Privatperson. Also ich war doch ziemlich bewegt und schockiert, also mir war es, ehrlich gesagt, nicht bewusst, wie schlimm die Lage dort ist.

Cari: [28:00 ] Ja, auf jeden Fall. Also, guckt euch das mal an oder hört euch das an, wenn ihr euch damit auch auf Deutsch auseinandersetzen wollt. Es ist immer, ja, schwierig, sich mit den vielen Krisen, die es in der Welt doch gibt, auseinanderzusetzen und ja. Manchmal, das ist eben das Ding. Manche Leute können sich es erlauben, sich davon abzuwenden oder sich damit nicht zu beschäftigen und andere nicht und ich glaube, dass wir das doch irgendwie der Welt schulden, dass wir uns zumindest doch damit beschäftigen, was passiert und ja. Ich habe jetzt auch einiges gelesen und gehört und gesehen aus dem Libanon und das ist auch einfach, ja, tragisch und schade für alles, was dort passiert. Das ist, also, diese ganze Explosion ist ja … In dem Moment, wo eigentlich eine Katastrophe passiert, hilft es natürlich Menschen, zusammenzuhalten, aber wenn die Katastrophe eigentlich die Konsequenz von der Fehl-Regierung und von dem Chaos ist, was bereits herrscht und was bereits seit Jahren eigentlich, ja, von allen … also alle Leute wollen eine Veränderung, aber es gibt so viel Korruption und so viele Probleme, dass einfach nichts passiert. Und dann passiert noch so was oben drauf als Konsequenz des kaputten Systems, da ist es natürlich, ja, doppelt und dreifach tragisch.

Manuel: [29:23 ] Ja. Man, eine etwas schwere Episode heute, aber ich finde das eigentlich gut, dass wir, dass wir über alles reden können, Cari, dass ich mit dir über meine schlechte Laune reden kann, dass wir über auch die schwierigen und die ernsten Themen reden können und dass uns trotzdem immer wieder attestiert wird, dass wir gute Laune verbreiten. Das ist doch schön.

Cari: [29:47 ] Man muss auch gute Laune behalten, weil sonst, also, ja, dafür ist das Leben ja lebenswert, ne, also es muss vorwärts gehen und wir müssen auch Hoffnung haben, dass sich was ändert. Und auch, wenn es manchmal düster aussieht, also, die schlimmste Zeit ist meistens auch die Zeit der größten Veränderung, also zumindest so rückblickend, ne? Also klar, wenn du in dem Moment bist, wo so was passiert, wo du vielleicht selber verletzt bist, wo du krank bist, wo du jemanden verlierst, das ist immer eine schreckliche Zeit. Und da durchzugehen, ist, das kann manchmal einen zermürben richtig, aber wenn du zurückblickst, wenn ich zurückblicke an die Momente, die mich am stärksten gemacht haben und am meisten Energie gegeben haben, das waren eben auch die Momente, wo ich vielleicht verzweifelt war, wo ich im Krankenhaus war, wo ich krank war, auch teilweise die Momente, wo ich Menschen verloren habe. Das sind, ja, weiß ich nicht, es ist so einfach, jetzt zu sagen rückblickend, aber ich würde wollen oder hoffen für mich selber, dass ich immer auch in dem Moment daran denken kann, dass es irgendwann weitergeht und dass es irgendwann besser wird und dass das ein Prozess ist, der es wert ist, darauf hinzuarbeiten.

Manuel: [31:01 ] Das ist ein schönes Schlusswort.

Cari: [31:03 ] Manuel, ich möchte zum Abschluss noch mal gern das Video empfehlen mit Janusz. Da hast du auf jeden Fall noch mal was zu lachen. Und ich möchte dir noch mal das Video empfehlen, das habe ich jetzt eben geguckt, während du deinen alten Rechner angeschlossen hast, "ARCTIC - Visual Vibes", das, was ich dir eben schon empfohlen habe. Guck dir das jetzt noch mal an und diese beiden Videos, das eine ist quasi die kleine Schönheit der Welt, ne, wie man über irgendeinen Schrott total lachen kann und das andere ist die große Schönheit der Welt, die wunderschöne Arktis, die Natur, die Weite, dieses Gefühl, also dieses Videos ist so gut gemacht, dass gibt dir auf jeden Fall einen positiven Vibe mit.

Manuel: [31:47 ] Da freue ich mich drauf.

Cari: [31:48 ] Mach das mal. Dann hören wir uns bald wieder!

Manuel: [31:51 ] Bis bald.

Cari: [31:51 ] Tschüss.