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2020-2 Video lessons from YouTube, Wie gefährlich ist das neue Coronavirus aus China? Wissenschaftlich geprüft

Wie gefährlich ist das neue Coronavirus aus China? Wissenschaftlich geprüft

Das neue Coronavirus 2019 sorgt für richtig viel Aufregung. Mittlerweile gibt's sogar schon

verschiedene Verschwörungstheorien dazu, wo das Virus herkommt und ob es vielleicht unter den

Teppich gekehrt wird. Die Frage ist: Wie gefährlich ist das Virus wirklich?

[Intro]

Seit Dezember 2019 gibt es ein neues Coronavirus, was in China viele Menschen betrifft, sodass

sogar ganze Städte unter Quarantäne gestellt wurden und es bestimmt die Nachrichtenlage.

Deswegen ist die große Frage eben: Wie gefährlich ist dieses Virus? Um das aber beurteilen zu

können, gerade in der Situation, die sich täglich zu verändern scheint, da ist es ganz hilfreich,

wenn man ein bisschen wissenschaftliche Hinter- gründe sich anschaut, damit man die Situation

quasi immer wieder auch einordnen kann. Und genau das wollen wir auch hier in diesem Video mit

an die Hand geben. Deswegen wollen wir uns der Frage "Wie gefährlich ist dieses Virus?" von

drei Perspektiven nähern. Also einmal von der biologischen Seite, also mit was für einem Erreger haben wir's hier überhaupt zu tun? Dann von der medizinischen Seitem, also was bedeutet

das jetzt für jeden einzelnen, für die Patienten. Und von der epidemiologischen Seite, also was

Dazu müssen wir uns erst mal fragen: mit was für einem Erreger haben wir's denn hier zu tun?

Das ist nämlich ein Erreger aus der Familie der Coronaviren. Diese Familie von Viren, die heißt

so, weil wenn man die unterm Elektronenmikroskop sich anschaut in 2D, dann sieht man, die haben

so eine Hülle mit wie so kleinen charakteris- tischen Spikes drauf. Und deswegen, das sieht

so ein bisschen aus wie ein Kranz oder eine Krone, dewegen eben lateinisch "corona". Und in der Mitte

in dieser Hülle, da sitzt jetzt quasi das Erbgut, also das Herzstück des Virus, und das ist in dem

Fall ein RNA-Molekül, also ein einzelsträngiges Molekül im Unterschied zur DNA, wie wir die ja

zum Beispiel als Erbgut haben, diesem doppel- strängigen Molekül. Das wird später noch wichtig

sein zu wissen, wenn wir uns die Frage stellen: Wie schnell könnte sich dieses Virus verändern,

wie schnell könnte es mutieren? Diese Coronaviren im Allgemeinen, die sind eigentlich eher bekannt

gewesen als recht harmlose Viren oder also eine recht harmlose Familie von Viren. Die sind

nämlich unter anderem zum Beispiel für die ganz gewöhnliche Erkältung verantwortlich.

Aber deswegen war eben dann auch 2002 die Über- raschung so groß, als Wissenschaftler zum ersten

Mal gesehen haben: Oh je, da gibt's jetzt auch einen Virus aus dieser Familie, der einen

schwerwiegenderen Verlauf hat, sogar auch einen tödlichen Verlauf. Das war nämlich bei SARS der

Fall. SARS steht für Severe Acute Respiratory Syndrome Also eine schwere, akute

Atemwegserkrankung die Frage ist jetzt also: Wo müssen wir jetzt dieses neue Coronavirus

einsortieren? Auf dieser quasi Bandbreite von Coronaviren, die eher eine milde Erkältung

auslösen und solchen schweren Virenerkrankungen, wie bei SARS zum Beispiel. Jetzt ist es

tatsächlich so, dass dieses neue Virus SARS sehr ähnelt, also das Erbgut scheint zu 79% ähnlich

zu sein. Das hängt jetzt aber nicht damit zusammen, dass das irgendwie eine mutierte

Form vom SARS-Virus ist, sondern schlicht und ergreifend damit, dass es eben aus derselben

Familie von diesen Coronaviren stammt. Tatsächlich muss man, wenn man ein Virus betrachtet eines

wissen: Das ist kein Lebewesen im engeren Sinne. Das ist also nichts, was einen eigenen

Stoffwechsel hat. Was so ein Virus aber sehr gut kann, ist sich zu vervielfältigen. Deswegen sagt

man ja auch "etwas geht viral". Dafür braucht es aber eine Wirtszelle. Und was das Virus quasi

macht, ist es kapert so eine Zelle und sorgt dafür, dass das quasi zu so einer Erbgut

produzierenden Maschine wird, sodass diese Zelle für das Virus ganz viele neue Viren produziert.

Dabei kann die Zelle sich natürlich nicht mehr um ihren eigenen Stoffwechsel kümmern und das

schädigt sie und führt dann häufig eben auch zum Absterben der Zelle. Wobei dann wieder schön das

Virus frei werden kann und quasi wieder andere Zellen befällt. Wenn das jetzt in der Lunge zum

Beispiel passiert, dann kann das eben diese typischen Symptome, wie eine Entzündung und diese

Atemprobleme auslösen. Die Symptome kommen aber tatsächlich nicht nur durch das Virus, sondern

auch von unserem eigenen Immunsystem. Also natürlich erkennt unser Immunsystem "da ist ein

Erreger, den möchte ich attackieren" und sorgt dann quasi auch für eine Immunantwort.

Und gleich am Anfang werden dafür zum Beispiel auch chemische Botenstoffe eingesetzt, wie

Zytokine, und die machen dann diese typischen ersten Symptome, wie das Fieber und die

Gliederschmerzen. Das heißt aus biologischer Sicht müssen wir eben wissen, dass dieser

Erreger aus einer Familie stammt, die recht harmlose Ausprägungen haben kann, aber eben auch

bis hin zu sehr schweren Erkrankungen, wie es bei SARS der Fall war. Bei diesem Virus jetzt

allerdings kann man sagen, dass es natürlich eine ernst zu nehmende Erkrankung auslöst, aber der

Verlauf trotzdem eher mild zu sein scheint. Auch wenn es zu Todesfällen kommt, aber dazu kommen

wir später auch nochmal. Die Frage aus biolo- gischer Sicht ist aber: Kann sich das verändern?

Also kann dieses Virus jetzt gefährlicher werden, indem es mutiert? Man hört das immer wieder, dass

sich so ein Virus dann eben auch anpassen kann. Die Frage ist also: Wie schnell mutiert es?

Dazu muss man Folgendes sich klarmachen: So eine Mutation ist etwas ganz Normales. Das passiert

einfach immer, wenn ich Erbgut irgendwie kopiere, also abschreibe, dann schleichen sich auch Fehler

ein man kennt das ja auch irgendwie vom Diktat oder von der stillen Post noch viel mehr.

Das passiert einfach. Wenn jetzt diese Fehler dann quasi dazu führen, dass das Virus besser

angepasst ist an seinen Wirt, dann können diese Fehler sich quasi manifestieren und wir haben ein

verändertes Virus, was dann eben möglicherweise auch gefährlicher ist. Was wir bei diesem

speziellen neuen Coronavirus jetzt schon wissen, ist ja zum einen: Es handelt sich um ein Virus

aus der Familie der Coronaviren und das ist deshalb interessant, weil wir es damit eben mit

einem RNA-Virus zu tun haben und so ein RNA-Virus, wenn er sein Erbgut quasi vervielfältigen will,

dann benutzt er dafür ein Enzym, das nennt sich RNA-Polymerase. Das schreibt quasi den Code

nochmal ab. Und das hat eine Fähigkeit nämlich nicht: Das kann nicht sich selbst Korrektur

lesen. Das kann also nicht schauen: "Mhm, was hab' ich da denn eigentlich geschrieben?" und es dann

verbessern. Deswegen schleichen sich hier eher häufiger, etwa alle tausend bis zehntausend

Basenpaare, auch tatsächlich Fehler ein. Das heißt man weiß schon mal: Coronaviren im Allgemeinen

sind eher veränderbar. Und man weiß bei diesem Virus ja auch, dass es sich schon mal einmal

mutiert haben muss, denn was man weiß, ist dass es ja aus der Tierpopulation stammt. Man weiß

noch nicht ganz genau, aus welchem Wirtstier, aber es ist höchst wahrscheinlich in Wuhan

eben auf einem Tiermarkt quasi aus dem Tier in den Menschen übergesprungen So ein Virus muss ja

erstmal in eine Zelle eindringen können. Dafür braucht es quasi einen Schlüssel. Also auf einer

Zelle sind eben Rezeptoren verteilt, die auch andere, zum Beispiel chemische Botenstoffe in die

Zelle aufnehmen können. Und wenn jetzt das Virus da binden kann, hat es damit quasi auch einen

Schlüssel in der Hand, um in die Zelle einzu- dringen. Nur dieses Virus hat da nicht die

Fähigkeit, zuvor sich quasi an einen menschlichen Rezeptor zu binden, das heißt es muss schonmal

einmal zuvor mutiert sein, damit es das eben konnte. Jetzt weiß man, dass es an den

sogenannten ACE-II-Rezeptor bindet, übrigens genauso wie SARS. Jetzt ist die Frage:

Kann es sich noch weiter verändern? Und sich damit quasi besser an den Menschen als den neuen

Wirt anpassen. Prinzipiell ist das bei Viren nämlich möglich. Die können zum Beispiel

replikationsfitter nennt man das werden, das heißt, dass ein Virus, der eine Zelle befällt,

der sorgt ja wieder für die Produktion von neuen Viren, und diese Anzahl an neuen Viren, die aus

einem Virus hervorgehen, die kann sich erhöhen. Oder es effizienter an diesen Rezeptor binden,

das heißt es kann einen noch besseren Schlüssel haben, um in die Zellen einzudringen. Damit wird

dann auch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung effizienter. Es kann auch sein, dass sich so ein

Virus so verändert, dass es quasi sich besser vor dem Immumsystem der Menschen verstecken kann,

quasi inkognito unterwegs ist, oder dass es weniger angreifbar ist für Medikamente.

So, das wissen wir. Jetzt wollen wir natürlich wissen: Wie ist es bei diesem speziellen

Coronavirus? Und dafür muss man sich das Erbgut dieses Virus anschauen. Deswegen haben

glücklicherweise ja auch die Forschenden schon sehr früh quasi das Erbgut sequenziert, sodass

sie quasi sich von unterschiedlichen Infizierten das Erbgut des Virus anschauen konnten und das

miteinander vergleichen konnten. Und was sie gesehen haben war, dass sich dieses Erbgut sehr

ähnelt. Und das sagt uns zwei Sachen eigentlich. Zum einen: Das Virus muss tatsächlich neu sein.

Das ist höchstwahrscheinlich tatsächlich also im November, Dezember erstmals vom Tier in den

Menschen übergegangen und es nicht schon länger irgendwie inkognito quasi grassiert. Und zum

zweiten: Es hat sich seitdem nicht besonders stark verändert. Es deutet sich momentan an,

dass es tatsächlich wohl so eine Single-Point- Übertragung war, also quasi einmal der Sprung in

den Menschen stattgefunden hat und sich's dann in der Population der Menschen ausgebreitet hat.

Das spricht also für eine eher effiziente Über- tragung von Mensch zu Mensch. Aber man muss

trotzdem jetzt nicht beunruhigt sein, denn tatsächlich kann auch das Gegenteil der Fall sein,

wenn so ein Virus jetzt mutiert oder sich ver- ändert, dann kann es auch harmloser werden.

Wir reden hier schließlich von einer Anpassung an den Menschen als Wirt. Und wenn man das jetzt

mal aus Virussicht sich anschaut, dann ist es gar nicht so wahnsinnig effektiv, wenn jetzt die

Krankheit schwerwiegender wird. Was super sinnvoll ist so gesehen, ist Schnupfen, ist Husten, dann

verbreitet sich das Virus natürlich besser und schneller. Was nicht besonders gut ist oder

effizient für das Virus, ist wenn relativ viele von den Wirten, also uns Menschen, früh aus dem

Verkehr gezogen sind, weil sie flach liegen oder eben sehr viele von den Menschen versterben.

Das ist eigentlich aus Virussicht gar nicht wahnsinnig sinnvoll. Das heißt, wir haben's hier

aus biologischer Sicht mit einem Virus zu tun aus einer Familie der Coronaviren, der bislang

durchaus ernst zu nehmen ist, aber eher mild verläuft und vor dem Forschende eben davon

ausgehen, dass er, wenn er sich verändert, möglicherweise eher einen harmloseren Verlauf

nimmt. Dafür müssen wir uns eigentlich zwei wichtige Fragen stellen. Zum einen: Kann man das

Virus behandeln? Und zum zweiten: Wie tödlich ist das Virus? Kommen wir zum ersten Punkt: Ist die

Krankheit behandelbar? Es gibt leider noch kein wirksames Medikament gegen die Krankheit.

So ein Virus ist auch schlechter zu behandeln als ein Bakterium zum Beispiel, oder schlechter

anzugreifen vielmehr. Denn ein Bakterium, das ist ja ein Lebewesen mit einem eigenen Stoffwechsel.

Das heißt, wenn sich jetzt so ein Bakterium vermehren will, dann benutzt das quasi Werkzeuge

dazu und all diese Werkzeuge kann ich versuchen zu attackieren. Nichts anderes macht eigentlich

ein Antibiotikum. Ein Virus aber, der benutzt ja ganz viele von den zellulären Mechanismen von uns,

also seinem Wirt, sprich, der benutzt unsere Werkzeuge, um sich vervielfältigen zu lassen.

Also muss ich quasi immer abwägen, wenn ich ein Medikament entwickeln will: Wo greif ich den Wirt,

also den Mensch an, mit dessen Werkzeugen und wo setzte ich wirklich nur das Virus außer Gefecht?

Es gibt aber tatsächlich Möglichkeiten auch so ein Virus zu beherrschen. Diese Medikamente

nennt man dann "Virustatika". Da gibt's zum Beispiel jetzt hier bei den RNA-Viren eine ganz

gute Option, denn die haben ja ein anderes Erbgut als wir das haben, das sie quasi ja

vervielfältigen müssen, deswegen haben sie eine RNA-Polymerase. Das ist das Enzym, was quasi

nichts anderes macht als genau das Erbmaterial quasi nochmal abzuschreiben. Wir hingegen haben

eine DNA- Polymerase. Deswegen lässt der Virus sich quasi von unseren Zellen seine

RNA-Polymerase herstellen, sodass er quasi dieses Werkzeug dafür zur Hand hat. Und genau da kann

man jetzt angreifen und damit den Virus versuchen einzudämmen. Diese Medikamente gibt's also, nur

jetzt bei diesem ganz speziellen, neuartigen Coronavirus hat man noch kein etabliertes

antivirales Verfahren, also keine Therapie, von der man jetzt schon weiß, dass sie eben so

funktioniert. Es gibt zum Beispiel eine Forscher- gruppe in Bejing. Die versuchen, den Rezeptor

zu blockieren. Also quasi den Schlüssel, das wissen wir ja schon, den das Virus braucht,

um in die menschliche Zelle einzudringen, das ist eben derselbe, den auch SARS verwendet, das heißt

da gibt's schon Forschungen und da ist eben die Hoffnung groß, dass man relativ schnell auch an

Medikamente kommt, die dann wirksam quasi die Therapie unterstützen. Noch besser wäre es ja,

wenn wir einen Impfstoff hätten. Dann könnte man eben alle Menschen davor schützen, dass sie sich

überhaupt erst anstecken. Auch einen solchen Impfstoff gibt es bisher noch nicht, aber auch da

läuft eben die Forschung auf Hochtouren und auch da kann man wieder von Vorerfahrungen mit SARS

und eben mit anderen Viren aus dieser Corona- viren-Familie profitieren. Es gibt tatsächlich

jetzt eine Forschergruppe aus Australien, die konnte jetzt einen Durchbruch erzielen,

nämlich indem sie dieses Virus im Labor nachgebaut hat oder erzeugt hat. Man muss verstehen, das ist

ganz ein wichtiger Schritt, weil es gibt unter- schiedliche Möglichkeiten, wie man so einen

Impfstoff herstellen kann. Eine Option ist ja, dass man einen abgetöteten oder weniger

gefährlichen Virus quasi dem menschlichen Körper präsentiert, sodass der schonmal weiß: "Aha, das

ist also der Erreger. Wenn jetzt der echte lebende Virus kommt, dann hab ich schon mal quasi

die richtigen Waffen parat." Dafür brauch ich natürlich den Virus, also muss den irgendwie

herstellen können. Die zweite Option ist, dass ich einem Tier das Virus spritze,

dessen Immunsystem arbeiten lasse und dann kann ich quasi die Antikörper, die dieses Tier

produziert, die kann ich dann nutzen. Dass man das Virus im Labor jetzt herstellen kann,

ist also ein ganz wichtiger erster Schritt. Und hier läuft also auch die Forschung auf Hochtouren.

Das Allerwichtigste aber ist zum einen die Menschen zu isolieren, das heißt dass man

einfach die Ausbreitung eindämmt und eben zum anderen die Symptome zu behandeln, weil nämlich

bei gesunden Menschen mit einem gut funktionierenden Immunsystem ist das Immunsystem

eigentlich ausreichend in den meisten Fällen, um das Virus abzuwehren und das Immumsystem kann

man natürlich auch unterstützen. Das geht sehr gut durch Bettruhe, sehr gut durch ausreichend

Flüssigkeit - eigentlich genau das, was Mama uns zu Hause auch empfohlen hätte - und eben in sehr

schweren Fällen auch, dass man über Sauerstoff quasi die Atmung unterstützt dem Menschen.

Das heißt, wir haben hier eigentlich die Möglich- keit bei gesunden, bei jungen Menschen ganz gut

über diese Methoden die Krankheit dann auch zu behandeln. Und das bringt uns aber jetzt zur

zweiten Frage in diesem Abschnitt "Wie gefährlich ist das Virus aus medizinischer Sicht?", nämlich

der Frage: "Wie tödlich ist das Virus?" Und dafür hab ich mir eine Virologin mit an Bord geholt,

nämlich Frau Professor Ulrike Protzer, mit der kann ich jetzt skypen.

[Jasmina] Hallo Frau Protzer! [Frau Protzer] Hallo, ich grüße Sie! [Jasmina] Hi.

[Jasmina] Man kann ja quasi bei jetzt diesem neuen Coronavirus versucht man natürlich

rauszukriegen, wie viele Menschen von den Infizierten jetzt auch wirklich sterben.

Wie geht man denn da jetzt vor? [Frau Protzer] Das ist gar nicht so einfach, wenn so ein

Ausbruch gerade läuft. Wenn ich das rückblickend machen will, wie zum Beispiel für den

SARS-Ausbruch vor 15, 17 Jahren, da ist es einfacher, weil da weiß ich natürlich genau

so viele Patienten waren infiziert und so viele Patienten sind gestorben. Und bei dem SARS

damals war's eine Todesrate von etwa 10%. [Jasmina] Einer von zehn ist dann tatsächlich

auch gestorben von den Infizierten. [Frau Protzer] Einer von zehn ist gestorben. Wenn wir uns das

für das neue Coronavirus angucken, dann ist das sicherlich deutlich geringer. Wir können aber

noch nicht genau sagen, wie hoch es ist, weil erstmal natürlich die Patienten auffallen, die

schwer krank sind, die sterben und die diagnostiziert werden. Erst dann fängt man an

breiter zu gucken und erst dann wird man ein bisschen realistischer mit den Zahlen. Das heißt,

wir haben angefangen mit einer möglichen Todes- rate von irgendwie 5 oder 6%, dann war das letzte

Woche runter auf 3 oder 4%, jetzt sind wir schon runter auf 1,5%. Wir werden sicherlich noch

weiter runtergehen, weil wir einfach breiter diagnostizieren und feststellen, ob die Menschen,

die nicht so schwer erkrankt sind, die gehen gar nicht ins Krankenhaus und lassen sich natürlich

nicht untersuchen. [Jasmina] Es gibt ja Forscher, die gehen von, hab ich gelesen, bis zu 95%

nicht gemeldeter Fälle aus sozusagen, also die eher mild verlaufen, die eher gar nicht so

auffallen. Stimmt das oder weiß man das schon? [Frau Protzer] Ist natürlich immer schwer, von

was auszugehen, was man nicht weiß, also was man nicht kennt, aber es ist sicher eine sehr hohe

Dunkelziffer, weil wir sehen das ja auch an den aktuellen Fällen hier in Deutschland, die

Infektion kann halt relativ milde sein und jemand, der eine milde Erkältungsinfektion hat, der geht

halt nicht unbedingt zum Arzt und sagt: "Könntest du mich bitte hier mal aufs Coronavirus testen?"

Wir wissen das auch von der echten Grippe: Auch da, obwohl wir ein sehr gutes Meldesystem haben,

unterschätzen wir die Zahlen deutlich. [Jasmina] Das heißt, das ist ja eigentlich was Gutes.

Also es klingt erstmal schlimm, so oh Gott, 95% möglicherweise sind unentdeckt, dabei ist das ja

eher dann sozusagen so, dass es darauf hindeutet, dass ein noch geringerer Anteil der Infizierten

tatsächlich stirbt oder schlimme Schäden erleidet. [Frau Protzer] Ganz genau so ist es.

[Jasmina] Wenn man das jetzt im Vergleich zu SARS oder zur normalen, ich sag mal saisonalen, Grippe

sieht, diese Todesrate, wie verhält sich da der neuartige Coronavirus? [Frau Protzer] Im Moment

sind wir noch ein bisschen höher als die "normale" Grippe. Meine Voraussage wäre aber, wir werden

ziemlich da enden, wo wir mit der normalen Grippe auch enden, also für mich ist das so eine neue

Grippewelle, die im Prinzip über uns rollt. Dummerweise rollt sie gerade zusätzlich mit der

eh bestehenden Grippewelle, aber die Zahlen sind natürlich noch mal deutlich unterschiedlich.

Wenn man sich die Zahlen von letzter Woche anguckt, dann hatten wir bisher schon 32 000

Grippefälle in Deutschland, so etwa. Wir haben jetzt 4 Coronafälle - das ist einfach viel, viel

viel seltener. [Jasmina] Das heißt, im Prinzip ist die saisonale Grippe als eine größere Gefahr

einzuschätzen. Sie ist nur nicht so neu und des- wegen fällt sie uns nicht so schwer ins Gewicht

von der Angst her? [Frau Protzer] Ja, sie ist sicherlich nicht so neu, deswegen nicht so

spektakulär, aber sie ist schon eine erhebliche Krankheitsbedrohung, gar keine Frage. Was halt so

ein bisschen das Ganze schwierig macht, ist: Bei der Grippe haben wir die Erfahrung. Das kommt

jedes Jahr wieder. Da haben wir einfach viele Jahre Erfahrungen gesammelt, wie das geht und wir

haben auch mit neuen Grippeviren Erfahrung. Das haben wir halt mit diesem neuen Coronavirus noch

nicht. Und zu diesem "Spektakulären", dass etwas Neues ausgebrochen ist, kommt schon eine

Unsicherheit von jedem, der das Ganze handhabt, mit, dass er halt nicht ganz genau weiß,

wie entwickelt sich das. Die Erfahrung fehlt uns da einfach.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich in der Bevölkerung rasant ausbreitet? Das ist

nämlich eine zweite sehr wichtige Größe, wenn man sich jetzt überlegen will, wie gefährlich dieses

Virus ist und wie viele Menschen am Ende dann auch sterben können. Was weiß man denn da oder

was vermutet man da bei dem neuartigen Corona- virus? [Frau Protzer] Erst hat man ja angenommen,

dass das nur vom Tier auf den Menschen geht, dann hat man doch einigermaßen schnell festgestellt,

auch in China, das geht von Mensch zu Mensch weiter und das ist, glaub ich, inzwischen

überhaupt keine Frage mehr. Wir sehen das auch an den Fällen hier in Deutschland, wo ja eine Dame,

die aus China hierher kam, die sich offensichtlich bei ihren Eltern aus Wuhan angesteckt hat, dann

hier Mitarbeiter an der Firma angesteckt hat, mit denen sie Kontakt hatte, also das sind ganz

sichere Mensch-zu-Mensch-Übertragungen. Wie effizient das dann geht, da gehen die Zahlen

im Moment wirklich total auseinander. Von Angaben von ein Infizierter kann nur einen anstecken oder

1,5 bis ein Infizierter kann 5 weitere Menschen anstecken. Und deswegen ist ja die große Frage:

Wie kann man das jetzt eindämmen? Wenn man gar nichts machen würde, keine Isolationsmaßnahmen

ergreifen würde, dann würde das wahrscheinlich einfach einmal durch die Weltbevölkerung

durchziehen. [Jasmina] Das Besondere bei diesem neuartigen Coronavirus ist jetzt aber, dass auch

Menschen, die noch gar keine Symptome zeigen, schon andere Menschen infizieren können.

Und das gibt einem natürlich ein bisschen so ein beunruhigendes Gefühl und vor allem macht es

eine Sache kompliziert, die eigentlich total wichtig ist, nämlich das sogenannte case tracing.

Man versucht nämlich immer quasi zu ermitteln, wer hat jetzt wen angesteckt, damit man die

Menschen eben auch frühzeitig aus dem Verkehr ziehen kann, isolieren kann, sodass die nicht

noch weitere, andere Menschen anstecken. Trotzdem muss man deswegen jetzt nicht in Panik verfallen,

sondern man kann einfach von SARS lernen. Bei SARS war es nämlich so, dass es zu einer

ähnlichen Zeit, wie jetzt auch dieses neuartige Coronavirus, aufgetreten ist, zu einer ähnlichen

Jahreszeit, so im November rum, und dann aber schon im April des darauffolgenden Jahres,

also 2003, gingen die Fallzahlen extrem zurück und ein halbes Jahr nachdem es zum ersten Mal

aufgetreten ist, hatte sich das Ganze tatsächlich totgelaufen. Was war denn da so erfolgreich

damals? [Frau Protzer] Also man hat damals schon auch natürlich angefangen, als man es wirklich

korrekt eingeschätzt hat, konsequente Isolations- maßnahmen zu machen, aber ein Faktor, den man

nicht ganz unterschätzen darf, diese Erkältungs- viren, auch die Grippe kommt ja nicht umsonst

immer in den Wintermonaten. Da ist es für die Viren einfach leichter, weil wir Menschen enger

bei einander sind, weil's draußen kühler ist, feuchter ist, wenig Sonnenschein - das sind

alles Faktoren, die die Viren schädigen. Also so ein Virus trocknet im Prinzip aus und so ein

Virusgenom wird durch die Sonne schlicht und einfach kaputt gemacht. Deswegen, wir haben

gerade mit Kollegen auch aus Wuhan nochmal tele- foniert, die sagen sie warten nur drauf, dass es

jetzt wärmer wird, weil dann wird's sicher schnell besser. Und ich glaube, diese Einschätzung ist

auch nicht so verkehrt, denn das wissen wir auch von der Grippewelle jedes Jahr: Sobald es wärmer

wird und die Temperaturen hoch gehen und die Sonne zunimmt, dann ist auch die Grippewelle

zu Ende. [Jasmina] Na dann warten wir auf den Frühling. Danke Ihnen, Frau Professor Protzer!

[Frau Protzer] Gerne! [Jasmina] Tatsächlich muss man jetzt nicht in Panik verfallen, sondern

sollte die Sache weiter beobachten, wie sie sich entwickelt. Dafür verlinke ich euch übrigens mal

unten die Seite vom Robert-Koch-Institut. Da könnt ihr euch quasi immer auf dem Laufenden

halten. Aber eins sollte man nicht machen, nämlich irgendwelchen Verschwörungstheorien

anhängen. Die sagen ja zum einen, das könnte sich hier um irgendein Supervirus handeln. Das ist

aber nicht der Fall. Also die Forschenden, die gehen eher davon aus, dass sich das Ganze

irgendwo von der Gefährlichkeit her zwischen einer Erkältung und einer saisonalen Grippe am

Ende einordnen wird. Das heißt, da sollte man nicht zu große Angst haben. Und zum zweiten

behaupten die Verschwörungstheorien ja, dass das Ganze unter den Teppich gekehrt wird, aber auch

stimmt wirklich überhaupt nicht, sondern im Gegenteil: Man sieht hier ein Beispiel dafür,

wie gut die Wissenschaftswelt zusammenarbeitet, wie schnell Informationen über das Virus

öffentlich gemacht werden, sodass wirklich alle Forschungsteams auf der Welt gemeinsam daran

arbeiten, dass wir das Virus gut bekämpfen können. Und wenn ihr euch schützen wollt vor den Viren,

die euch mit einiger Wahrscheinlichkeit diesen Winter noch begegnen werden, dann lasst euch

Grippeschutz impfen.


Wie gefährlich ist das neue Coronavirus aus China? Wissenschaftlich geprüft How dangerous is the new coronavirus from China? Scientifically tested Quão perigoso é o novo coronavírus da China? Testado cientificamente

Das neue Coronavirus 2019 sorgt für richtig viel Aufregung. Mittlerweile gibt's sogar schon

verschiedene Verschwörungstheorien dazu, wo das Virus herkommt und ob es vielleicht unter den

Teppich gekehrt wird. Die Frage ist: Wie gefährlich ist das Virus wirklich?

[Intro]

Seit Dezember 2019 gibt es ein neues Coronavirus, was in China viele Menschen betrifft, sodass

sogar ganze Städte unter Quarantäne gestellt wurden und es bestimmt die Nachrichtenlage.

Deswegen ist die große Frage eben: Wie gefährlich ist dieses Virus? Um das aber beurteilen zu

können, gerade in der Situation, die sich täglich zu verändern scheint, da ist es ganz hilfreich,

wenn man ein bisschen wissenschaftliche Hinter- gründe sich anschaut, damit man die Situation

quasi immer wieder auch einordnen kann. Und genau das wollen wir auch hier in diesem Video mit

an die Hand geben. Deswegen wollen wir uns der Frage "Wie gefährlich ist dieses Virus?" von

drei Perspektiven nähern. Also einmal von der biologischen Seite, also mit was für einem  Erreger haben wir's hier überhaupt zu tun? Dann von der medizinischen Seitem, also was bedeutet

das jetzt für jeden einzelnen, für die Patienten. Und von der epidemiologischen Seite, also was

Dazu müssen wir uns erst mal fragen: mit was für einem Erreger haben wir's denn hier zu tun?

Das ist nämlich ein Erreger aus der Familie der Coronaviren. Diese Familie von Viren, die heißt

so, weil wenn man die unterm Elektronenmikroskop sich anschaut in 2D, dann sieht man, die haben

so eine Hülle mit wie so kleinen charakteris- tischen Spikes drauf. Und deswegen, das sieht

so ein bisschen aus wie ein Kranz oder eine Krone, dewegen eben lateinisch "corona". Und in der Mitte

in dieser Hülle, da sitzt jetzt quasi das Erbgut, also das Herzstück des Virus, und das ist in dem

Fall ein RNA-Molekül, also ein einzelsträngiges Molekül im Unterschied zur DNA, wie wir die ja

zum Beispiel als Erbgut haben, diesem doppel- strängigen Molekül. Das wird später noch wichtig

sein zu wissen, wenn wir uns die Frage stellen: Wie schnell könnte sich dieses Virus verändern,

wie schnell könnte es mutieren? Diese Coronaviren im Allgemeinen, die sind eigentlich eher bekannt

gewesen als recht harmlose Viren oder also eine recht harmlose Familie von Viren. Die sind

nämlich unter anderem zum Beispiel für die ganz gewöhnliche Erkältung verantwortlich.

Aber deswegen war eben dann auch 2002 die Über- raschung so groß, als Wissenschaftler zum ersten

Mal gesehen haben: Oh je, da gibt's jetzt auch einen Virus aus dieser Familie, der einen

schwerwiegenderen Verlauf hat, sogar auch einen tödlichen Verlauf. Das war nämlich bei SARS der

Fall. SARS steht für Severe Acute Respiratory Syndrome Also eine schwere, akute

Atemwegserkrankung die Frage ist jetzt also: Wo müssen wir jetzt dieses neue Coronavirus

einsortieren? Auf dieser quasi Bandbreite von Coronaviren, die eher eine milde Erkältung

auslösen und solchen schweren Virenerkrankungen, wie bei SARS zum Beispiel. Jetzt ist es

tatsächlich so, dass dieses neue Virus SARS sehr ähnelt, also das Erbgut scheint zu 79% ähnlich

zu sein. Das hängt jetzt aber nicht damit zusammen, dass das irgendwie eine mutierte

Form vom SARS-Virus ist, sondern schlicht und ergreifend damit, dass es eben aus derselben

Familie von diesen Coronaviren stammt. Tatsächlich muss man, wenn man ein Virus betrachtet eines

wissen: Das ist kein Lebewesen im engeren Sinne. Das ist also nichts, was einen eigenen

Stoffwechsel hat. Was so ein Virus aber sehr gut kann, ist sich zu vervielfältigen. Deswegen sagt

man ja auch "etwas geht viral". Dafür braucht es aber eine Wirtszelle. Und was das Virus quasi

macht, ist es kapert so eine Zelle und sorgt dafür, dass das quasi zu so einer Erbgut

produzierenden Maschine wird, sodass diese Zelle für das Virus ganz viele neue Viren produziert.

Dabei kann die Zelle sich natürlich nicht mehr um ihren eigenen Stoffwechsel kümmern und das

schädigt sie und führt dann häufig eben auch zum Absterben der Zelle. Wobei dann wieder schön das

Virus frei werden kann und quasi wieder andere Zellen befällt. Wenn das jetzt in der Lunge zum

Beispiel passiert, dann kann das eben diese typischen Symptome, wie eine Entzündung und diese

Atemprobleme auslösen. Die Symptome kommen aber tatsächlich nicht nur durch das Virus, sondern

auch von unserem eigenen Immunsystem. Also natürlich erkennt unser Immunsystem "da ist ein

Erreger, den möchte ich attackieren" und sorgt dann quasi auch für eine Immunantwort.

Und gleich am Anfang werden dafür zum Beispiel auch chemische Botenstoffe eingesetzt, wie

Zytokine, und die machen dann diese typischen ersten Symptome, wie das Fieber und die

Gliederschmerzen. Das heißt aus biologischer Sicht müssen wir eben wissen, dass dieser

Erreger aus einer Familie stammt, die recht harmlose Ausprägungen haben kann, aber eben auch

bis hin zu sehr schweren Erkrankungen, wie es bei SARS der Fall war. Bei diesem Virus jetzt

allerdings kann man sagen, dass es natürlich eine ernst zu nehmende Erkrankung auslöst, aber der

Verlauf trotzdem eher mild zu sein scheint. Auch wenn es zu Todesfällen kommt, aber dazu kommen

wir später auch nochmal. Die Frage aus biolo- gischer Sicht ist aber: Kann sich das verändern?

Also kann dieses Virus jetzt gefährlicher werden, indem es mutiert? Man hört das immer wieder, dass

sich so ein Virus dann eben auch anpassen kann. Die Frage ist also: Wie schnell mutiert es?

Dazu muss man Folgendes sich klarmachen: So eine Mutation ist etwas ganz Normales. Das passiert

einfach immer, wenn ich Erbgut irgendwie kopiere, also abschreibe, dann schleichen sich auch Fehler

ein man kennt das ja auch irgendwie vom Diktat oder von der stillen Post noch viel mehr.

Das passiert einfach. Wenn jetzt diese Fehler dann quasi dazu führen, dass das Virus besser

angepasst ist an seinen Wirt, dann können diese Fehler sich quasi manifestieren und wir haben ein

verändertes Virus, was dann eben möglicherweise auch gefährlicher ist. Was wir bei diesem

speziellen neuen Coronavirus jetzt schon wissen, ist ja zum einen: Es handelt sich um ein Virus

aus der Familie der Coronaviren und das ist deshalb interessant, weil wir es damit eben mit

einem RNA-Virus zu tun haben und so ein RNA-Virus, wenn er sein Erbgut quasi vervielfältigen will,

dann benutzt er dafür ein Enzym, das nennt sich RNA-Polymerase. Das schreibt quasi den Code

nochmal ab. Und das hat eine Fähigkeit nämlich nicht: Das kann nicht sich selbst Korrektur

lesen. Das kann also nicht schauen: "Mhm, was hab' ich da denn eigentlich geschrieben?" und es dann

verbessern. Deswegen schleichen sich hier eher häufiger, etwa alle tausend bis zehntausend

Basenpaare, auch tatsächlich Fehler ein. Das heißt man weiß schon mal: Coronaviren im Allgemeinen

sind eher veränderbar. Und man weiß bei diesem Virus ja auch, dass es sich schon mal einmal

mutiert haben muss, denn was man weiß, ist dass es ja aus der Tierpopulation stammt. Man weiß

noch nicht ganz genau, aus welchem Wirtstier, aber es ist höchst wahrscheinlich in Wuhan

eben auf einem Tiermarkt quasi aus dem Tier in den Menschen übergesprungen So ein Virus muss ja

erstmal in eine Zelle eindringen können. Dafür braucht es quasi einen Schlüssel. Also auf einer

Zelle sind eben Rezeptoren verteilt, die auch andere, zum Beispiel chemische Botenstoffe in die

Zelle aufnehmen können. Und wenn jetzt das Virus da binden kann, hat es damit quasi auch einen

Schlüssel in der Hand, um in die Zelle einzu- dringen. Nur dieses Virus hat da nicht die

Fähigkeit, zuvor sich quasi an einen menschlichen Rezeptor zu binden, das heißt es muss schonmal

einmal zuvor mutiert sein, damit es das eben konnte. Jetzt weiß man, dass es an den

sogenannten ACE-II-Rezeptor bindet, übrigens genauso wie SARS. Jetzt ist die Frage:

Kann es sich noch weiter verändern? Und sich damit quasi besser an den Menschen als den neuen

Wirt anpassen. Prinzipiell ist das bei Viren nämlich möglich. Die können zum Beispiel

replikationsfitter nennt man das werden, das heißt, dass ein Virus, der eine Zelle befällt,

der sorgt ja wieder für die Produktion von neuen Viren, und diese Anzahl an neuen Viren, die aus

einem Virus hervorgehen, die kann sich erhöhen. Oder es effizienter an diesen Rezeptor binden,

das heißt es kann einen noch besseren Schlüssel haben, um in die Zellen einzudringen. Damit wird

dann auch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung effizienter. Es kann auch sein, dass sich so ein

Virus so verändert, dass es quasi sich besser vor dem Immumsystem der Menschen verstecken kann,

quasi inkognito unterwegs ist, oder dass es weniger angreifbar ist für Medikamente.

So, das wissen wir. Jetzt wollen wir natürlich wissen: Wie ist es bei diesem speziellen

Coronavirus? Und dafür muss man sich das Erbgut dieses Virus anschauen. Deswegen haben

glücklicherweise ja auch die Forschenden schon sehr früh quasi das Erbgut sequenziert, sodass

sie quasi sich von unterschiedlichen Infizierten das Erbgut des Virus anschauen konnten und das

miteinander vergleichen konnten. Und was sie gesehen haben war, dass sich dieses Erbgut sehr

ähnelt. Und das sagt uns zwei Sachen eigentlich. Zum einen: Das Virus muss tatsächlich neu sein.

Das ist höchstwahrscheinlich tatsächlich also im November, Dezember erstmals vom Tier in den

Menschen übergegangen und es nicht schon länger irgendwie inkognito quasi grassiert. Und zum

zweiten: Es hat sich seitdem nicht besonders stark verändert. Es deutet sich momentan an,

dass es tatsächlich wohl so eine Single-Point- Übertragung war, also quasi einmal der Sprung in

den Menschen stattgefunden hat und sich's dann in der Population der Menschen ausgebreitet hat.

Das spricht also für eine eher effiziente Über- tragung von Mensch zu Mensch. Aber man muss

trotzdem jetzt nicht beunruhigt sein, denn tatsächlich kann auch das Gegenteil der Fall sein,

wenn so ein Virus jetzt mutiert oder sich ver- ändert, dann kann es auch harmloser werden.

Wir reden hier schließlich von einer Anpassung an den Menschen als Wirt. Und wenn man das jetzt

mal aus Virussicht sich anschaut, dann ist es gar nicht so wahnsinnig effektiv, wenn jetzt die

Krankheit schwerwiegender wird. Was super sinnvoll ist so gesehen, ist Schnupfen, ist Husten, dann

verbreitet sich das Virus natürlich besser und schneller. Was nicht besonders gut ist oder

effizient für das Virus, ist wenn relativ viele von den Wirten, also uns Menschen, früh aus dem

Verkehr gezogen sind, weil sie flach liegen oder eben sehr viele von den Menschen versterben.

Das ist eigentlich aus Virussicht gar nicht wahnsinnig sinnvoll. Das heißt, wir haben's hier

aus biologischer Sicht mit einem Virus zu tun aus einer Familie der Coronaviren, der bislang

durchaus ernst zu nehmen ist, aber eher mild verläuft und vor dem Forschende eben davon

ausgehen, dass er, wenn er sich verändert, möglicherweise eher einen harmloseren Verlauf

nimmt. Dafür müssen wir uns eigentlich zwei wichtige Fragen stellen. Zum einen: Kann man das

Virus behandeln? Und zum zweiten: Wie tödlich ist das Virus? Kommen wir zum ersten Punkt: Ist die

Krankheit behandelbar? Es gibt leider noch kein wirksames Medikament gegen die Krankheit.

So ein Virus ist auch schlechter zu behandeln als ein Bakterium zum Beispiel, oder schlechter

anzugreifen vielmehr. Denn ein Bakterium, das ist ja ein Lebewesen mit einem eigenen Stoffwechsel.

Das heißt, wenn sich jetzt so ein Bakterium vermehren will, dann benutzt das quasi Werkzeuge

dazu und all diese Werkzeuge kann ich versuchen zu attackieren. Nichts anderes macht eigentlich

ein Antibiotikum. Ein Virus aber, der benutzt ja ganz viele von den zellulären Mechanismen von uns,

also seinem Wirt, sprich, der benutzt unsere Werkzeuge, um sich vervielfältigen zu lassen.

Also muss ich quasi immer abwägen, wenn ich ein Medikament entwickeln will: Wo greif ich den Wirt,

also den Mensch an, mit dessen Werkzeugen und wo setzte ich wirklich nur das Virus außer Gefecht?

Es gibt aber tatsächlich Möglichkeiten auch so ein Virus zu beherrschen. Diese Medikamente

nennt man dann "Virustatika". Da gibt's zum Beispiel jetzt hier bei den RNA-Viren eine ganz

gute Option, denn die haben ja ein anderes Erbgut als wir das haben, das sie quasi ja

vervielfältigen müssen, deswegen haben sie eine RNA-Polymerase. Das ist das Enzym, was quasi

nichts anderes macht als genau das Erbmaterial quasi nochmal abzuschreiben. Wir hingegen haben

eine DNA- Polymerase. Deswegen lässt der Virus sich quasi von unseren Zellen seine

RNA-Polymerase herstellen, sodass er quasi dieses Werkzeug dafür zur Hand hat. Und genau da kann

man jetzt angreifen und damit den Virus versuchen einzudämmen. Diese Medikamente gibt's also, nur

jetzt bei diesem ganz speziellen, neuartigen Coronavirus hat man noch kein etabliertes

antivirales Verfahren, also keine Therapie, von der man jetzt schon weiß, dass sie eben so

funktioniert. Es gibt zum Beispiel eine Forscher- gruppe in Bejing. Die versuchen, den Rezeptor

zu blockieren. Also quasi den Schlüssel, das wissen wir ja schon, den das Virus braucht,

um in die menschliche Zelle einzudringen, das ist eben derselbe, den auch SARS verwendet, das heißt

da gibt's schon Forschungen und da ist eben die Hoffnung groß, dass man relativ schnell auch an

Medikamente kommt, die dann wirksam quasi die Therapie unterstützen. Noch besser wäre es ja,

wenn wir einen Impfstoff hätten. Dann könnte man eben alle Menschen davor schützen, dass sie sich

überhaupt erst anstecken. Auch einen solchen Impfstoff gibt es bisher noch nicht, aber auch da

läuft eben die Forschung auf Hochtouren und auch da kann man wieder von Vorerfahrungen mit SARS

und eben mit anderen Viren aus dieser Corona- viren-Familie profitieren. Es gibt tatsächlich

jetzt eine Forschergruppe aus Australien, die konnte jetzt einen Durchbruch erzielen,

nämlich indem sie dieses Virus im Labor nachgebaut hat oder erzeugt hat. Man muss verstehen, das ist

ganz ein wichtiger Schritt, weil es gibt unter- schiedliche Möglichkeiten, wie man so einen

Impfstoff herstellen kann. Eine Option ist ja, dass man einen abgetöteten oder weniger

gefährlichen Virus quasi dem menschlichen Körper präsentiert, sodass der schonmal weiß: "Aha, das

ist also der Erreger. Wenn jetzt der echte lebende Virus kommt, dann hab ich schon mal quasi

die richtigen Waffen parat." Dafür brauch ich natürlich den Virus, also muss den irgendwie

herstellen können. Die zweite Option ist, dass ich einem Tier das Virus spritze,

dessen Immunsystem arbeiten lasse und dann kann ich quasi die Antikörper, die dieses Tier

produziert, die kann ich dann nutzen. Dass man das Virus im Labor jetzt herstellen kann,

ist also ein ganz wichtiger erster Schritt. Und hier läuft also auch die Forschung auf Hochtouren.

Das Allerwichtigste aber ist zum einen die Menschen zu isolieren, das heißt dass man

einfach die Ausbreitung eindämmt und eben zum anderen die Symptome zu behandeln, weil nämlich

bei gesunden Menschen mit einem gut funktionierenden Immunsystem ist das Immunsystem

eigentlich ausreichend in den meisten Fällen, um das Virus abzuwehren und das Immumsystem kann

man natürlich auch unterstützen. Das geht sehr gut durch Bettruhe, sehr gut durch ausreichend

Flüssigkeit - eigentlich genau das, was Mama uns zu Hause auch empfohlen hätte - und eben in sehr

schweren Fällen auch, dass man über Sauerstoff quasi die Atmung unterstützt dem Menschen.

Das heißt, wir haben hier eigentlich die Möglich- keit bei gesunden, bei jungen Menschen ganz gut

über diese Methoden die Krankheit dann auch zu behandeln. Und das bringt uns aber jetzt zur

zweiten Frage in diesem Abschnitt "Wie gefährlich ist das Virus aus medizinischer Sicht?", nämlich

der Frage: "Wie tödlich ist das Virus?" Und dafür hab ich mir eine Virologin mit an Bord geholt,

nämlich Frau Professor Ulrike Protzer, mit der kann ich jetzt skypen.

[Jasmina] Hallo Frau Protzer! [Frau Protzer] Hallo, ich grüße Sie! [Jasmina] Hi.

[Jasmina] Man kann ja quasi bei jetzt diesem neuen Coronavirus versucht man natürlich

rauszukriegen, wie viele Menschen von den Infizierten jetzt auch wirklich sterben.

Wie geht man denn da jetzt vor? [Frau Protzer] Das ist gar nicht so einfach, wenn so ein

Ausbruch gerade läuft. Wenn ich das rückblickend machen will, wie zum Beispiel für den

SARS-Ausbruch vor 15, 17 Jahren, da ist es einfacher, weil da weiß ich natürlich genau

so viele Patienten waren infiziert und so viele Patienten sind gestorben. Und bei dem SARS

damals war's eine Todesrate von etwa 10%. [Jasmina] Einer von zehn ist dann tatsächlich

auch gestorben von den Infizierten. [Frau Protzer] Einer von zehn ist gestorben. Wenn wir uns das

für das neue Coronavirus angucken, dann ist das sicherlich deutlich geringer. Wir können aber

noch nicht genau sagen, wie hoch es ist, weil erstmal natürlich die Patienten auffallen, die

schwer krank sind, die sterben und die diagnostiziert werden. Erst dann fängt man an

breiter zu gucken und erst dann wird man ein bisschen realistischer mit den Zahlen. Das heißt,

wir haben angefangen mit einer möglichen Todes- rate von irgendwie 5 oder 6%, dann war das letzte

Woche runter auf 3 oder 4%, jetzt sind wir schon runter auf 1,5%. Wir werden sicherlich noch

weiter runtergehen, weil wir einfach breiter diagnostizieren und feststellen, ob die Menschen,

die nicht so schwer erkrankt sind, die gehen gar nicht ins Krankenhaus und lassen sich natürlich

nicht untersuchen. [Jasmina] Es gibt ja Forscher, die gehen von, hab ich gelesen, bis zu 95%

nicht gemeldeter Fälle aus sozusagen, also die eher mild verlaufen, die eher gar nicht so

auffallen. Stimmt das oder weiß man das schon? [Frau Protzer] Ist natürlich immer schwer, von

was auszugehen, was man nicht weiß, also was man nicht kennt, aber es ist sicher eine sehr hohe

Dunkelziffer, weil wir sehen das ja auch an den aktuellen Fällen hier in Deutschland, die

Infektion kann halt relativ milde sein und jemand, der eine milde Erkältungsinfektion hat, der geht

halt nicht unbedingt zum Arzt und sagt: "Könntest du mich bitte hier mal aufs Coronavirus testen?"

Wir wissen das auch von der echten Grippe: Auch da, obwohl wir ein sehr gutes Meldesystem haben,

unterschätzen wir die Zahlen deutlich. [Jasmina] Das heißt, das ist ja eigentlich was Gutes.

Also es klingt erstmal schlimm, so oh Gott, 95% möglicherweise sind unentdeckt, dabei ist das ja

eher dann sozusagen so, dass es darauf hindeutet, dass ein noch geringerer Anteil der Infizierten

tatsächlich stirbt oder schlimme Schäden erleidet. [Frau Protzer] Ganz genau so ist es.

[Jasmina] Wenn man das jetzt im Vergleich zu SARS oder zur normalen, ich sag mal saisonalen, Grippe

sieht, diese Todesrate, wie verhält sich da der neuartige Coronavirus? [Frau Protzer] Im Moment

sind wir noch ein bisschen höher als die "normale" Grippe. Meine Voraussage wäre aber, wir werden

ziemlich da enden, wo wir mit der normalen Grippe auch enden, also für mich ist das so eine neue

Grippewelle, die im Prinzip über uns rollt. Dummerweise rollt sie gerade zusätzlich mit der

eh bestehenden Grippewelle, aber die Zahlen sind natürlich noch mal deutlich unterschiedlich.

Wenn man sich die Zahlen von letzter Woche anguckt, dann hatten wir bisher schon 32 000

Grippefälle in Deutschland, so etwa. Wir haben jetzt 4 Coronafälle - das ist einfach viel, viel

viel seltener. [Jasmina] Das heißt, im Prinzip ist die saisonale Grippe als eine größere Gefahr

einzuschätzen. Sie ist nur nicht so neu und des- wegen fällt sie uns nicht so schwer ins Gewicht

von der Angst her? [Frau Protzer] Ja, sie ist sicherlich nicht so neu, deswegen nicht so

spektakulär, aber sie ist schon eine erhebliche Krankheitsbedrohung, gar keine Frage. Was halt so

ein bisschen das Ganze schwierig macht, ist: Bei der Grippe haben wir die Erfahrung. Das kommt

jedes Jahr wieder. Da haben wir einfach viele Jahre Erfahrungen gesammelt, wie das geht und wir

haben auch mit neuen Grippeviren Erfahrung. Das haben wir halt mit diesem neuen Coronavirus noch

nicht. Und zu diesem "Spektakulären", dass etwas Neues ausgebrochen ist, kommt schon eine

Unsicherheit von jedem, der das Ganze handhabt, mit, dass er halt nicht ganz genau weiß,

wie entwickelt sich das. Die Erfahrung fehlt uns da einfach.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich in der Bevölkerung rasant ausbreitet? Das ist

nämlich eine zweite sehr wichtige Größe, wenn man sich jetzt überlegen will, wie gefährlich dieses

Virus ist und wie viele Menschen am Ende dann auch sterben können. Was weiß man denn da oder

was vermutet man da bei dem neuartigen Corona- virus? [Frau Protzer] Erst hat man ja angenommen,

dass das nur vom Tier auf den Menschen geht, dann hat man doch einigermaßen schnell festgestellt,

auch in China, das geht von Mensch zu Mensch weiter und das ist, glaub ich, inzwischen

überhaupt keine Frage mehr. Wir sehen das auch an den Fällen hier in Deutschland, wo ja eine Dame,

die aus China hierher kam, die sich offensichtlich bei ihren Eltern aus Wuhan angesteckt hat, dann

hier Mitarbeiter an der Firma angesteckt hat, mit denen sie Kontakt hatte, also das sind ganz

sichere Mensch-zu-Mensch-Übertragungen. Wie effizient das dann geht, da gehen die Zahlen

im Moment wirklich total auseinander. Von Angaben von ein Infizierter kann nur einen anstecken oder

1,5 bis ein Infizierter kann 5 weitere Menschen anstecken. Und deswegen ist ja die große Frage:

Wie kann man das jetzt eindämmen? Wenn man gar nichts machen würde, keine Isolationsmaßnahmen

ergreifen würde, dann würde das wahrscheinlich einfach einmal durch die Weltbevölkerung

durchziehen. [Jasmina] Das Besondere bei diesem neuartigen Coronavirus ist jetzt aber, dass auch

Menschen, die noch gar keine Symptome zeigen, schon andere Menschen infizieren können.

Und das gibt einem natürlich ein bisschen so ein beunruhigendes Gefühl und vor allem macht es

eine Sache kompliziert, die eigentlich total wichtig ist, nämlich das sogenannte case tracing.

Man versucht nämlich immer quasi zu ermitteln, wer hat jetzt wen angesteckt, damit man die

Menschen eben auch frühzeitig aus dem Verkehr ziehen kann, isolieren kann, sodass die nicht

noch weitere, andere Menschen anstecken. Trotzdem muss man deswegen jetzt nicht in Panik verfallen,

sondern man kann einfach von SARS lernen. Bei SARS war es nämlich so, dass es zu einer

ähnlichen Zeit, wie jetzt auch dieses neuartige Coronavirus, aufgetreten ist, zu einer ähnlichen

Jahreszeit, so im November rum, und dann aber schon im April des darauffolgenden Jahres,

also 2003, gingen die Fallzahlen extrem zurück und ein halbes Jahr nachdem es zum ersten Mal

aufgetreten ist, hatte sich das Ganze tatsächlich totgelaufen. Was war denn da so erfolgreich

damals? [Frau Protzer] Also man hat damals schon auch natürlich angefangen, als man es wirklich

korrekt eingeschätzt hat, konsequente Isolations- maßnahmen zu machen, aber ein Faktor, den man

nicht ganz unterschätzen darf, diese Erkältungs- viren, auch die Grippe kommt ja nicht umsonst

immer in den Wintermonaten. Da ist es für die Viren einfach leichter, weil wir Menschen enger

bei einander sind, weil's draußen kühler ist, feuchter ist, wenig Sonnenschein - das sind

alles Faktoren, die die Viren schädigen. Also so ein Virus trocknet im Prinzip aus und so ein

Virusgenom wird durch die Sonne schlicht und einfach kaputt gemacht. Deswegen, wir haben

gerade mit Kollegen auch aus Wuhan nochmal tele- foniert, die sagen sie warten nur drauf, dass es

jetzt wärmer wird, weil dann wird's sicher schnell besser. Und ich glaube, diese Einschätzung ist

auch nicht so verkehrt, denn das wissen wir auch von der Grippewelle jedes Jahr: Sobald es wärmer

wird und die Temperaturen hoch gehen und die Sonne zunimmt, dann ist auch die Grippewelle

zu Ende. [Jasmina] Na dann warten wir auf den Frühling. Danke Ihnen, Frau Professor Protzer!

[Frau Protzer] Gerne! [Jasmina] Tatsächlich muss man jetzt nicht in Panik verfallen, sondern

sollte die Sache weiter beobachten, wie sie sich entwickelt. Dafür verlinke ich euch übrigens mal

unten die Seite vom Robert-Koch-Institut. Da könnt ihr euch quasi immer auf dem Laufenden

halten. Aber eins sollte man nicht machen, nämlich irgendwelchen Verschwörungstheorien

anhängen. Die sagen ja zum einen, das könnte sich hier um irgendein Supervirus handeln. Das ist

aber nicht der Fall. Also die Forschenden, die gehen eher davon aus, dass sich das Ganze

irgendwo von der Gefährlichkeit her zwischen einer Erkältung und einer saisonalen Grippe am

Ende einordnen wird. Das heißt, da sollte man nicht zu große Angst haben. Und zum zweiten

behaupten die Verschwörungstheorien ja, dass das Ganze unter den Teppich gekehrt wird, aber auch

stimmt wirklich überhaupt nicht, sondern im Gegenteil: Man sieht hier ein Beispiel dafür,

wie gut die Wissenschaftswelt zusammenarbeitet, wie schnell Informationen über das Virus

öffentlich gemacht werden, sodass wirklich alle Forschungsteams auf der Welt gemeinsam daran

arbeiten, dass wir das Virus gut bekämpfen können. Und wenn ihr euch schützen wollt vor den Viren,

die euch mit einiger Wahrscheinlichkeit diesen Winter noch begegnen werden, dann lasst euch

Grippeschutz impfen.