Warum SPANIEN zum CORONA-BRENNPUNKT wurde - VisualPolitik DE
Quarantäne, Ausgangssperre, soziale Distanzierung,
ein fast vollständiger wirtschaftlicher Stillstand und viel Unsicherheit darüber, was als nächstes
kommen könnte. Die Corona-Krise erschüttert die ganze Welt,
aber zwei Länder - Italien und Spanien - scheinen besonders hart von ihr getroffen zu sein.
Da ein Teil der Redakton von VisualPolitik in Madrid angesiedelt ist, können wir Euch
eingehend und aus erster Hand über den Stand der Dinge in Spanien aufklären - sowie über
alle wichtigen Hintergründe, durch die Ihr verstehen werdet, wie es gerade in Spanien
zu einer deerart dramatischen Situation kommen konnte.
Die Menschen in Spanien wurden von der Krise in einer Weise erschüttert, die noch vor
wenigen Monaten wie ein Hollywood-Streifen angemutet hätte - wie ein waschechter Katastrophen-Schinken
von Roland Emmerich. Und das Schlimmste ist, dass noch einige schwierige
Wochen vor uns liegen und menschliche Tragödien wohin man nur schaut.
Praktisch alle Geschäfte mit Ausnahme von Supermärkten, Apotheken und anderen Geschäften
für lebenswichtige Güter mussten schließen. Zum Beispiel alle Bars, Restaurants, Bekleidungsgeschäfte
und Einkaufszentren. Und natürlich ist nicht nur der Einzelhandel
betroffen. Alle Unternehmen bis auf die systemrelevanten wurden ebenfalls gezwungen, den Betrieb einzustellen.
Die spanische Regierung nannte diesen einmaligen Vorgang euphemistisch "Winterschlaf".
Dies hat dazu geführt, Abertausende, ja Hunderttausende von Spaniern schon jetzt arbeitslos geworden
sind oder auf mit erheblichen Einkommenseinbußen verbundene Kurzarbeit gesetzt wurden.
(Von den Arbeitsplatzverlusten sind bereits 1,5 Millionen Arbeitnehmer betroffen. El País)
Es bleibt nicht anderes übrig, als zu hoffen, dass viele dieser Menchen ihren Arbeitsplatz
zurückbekommen, sobald diese Krise ausgestanden ist.
Aber für viele andere wird dieser Zusammenbruch wahrscheinlich den endgültigen Verlust ihrer
Arbeitsplätze bedeuten. Die Unsicherheit darüber, wie die Zukunft aussehen wird, könnte
nicht größer sein. Denn noch nie zuvor hat jemand diesen mächtigen
Schalter betätigt: den Schalter, mit dem das gesamte soziale und wirtschaftliche Leben
eines Landes auf einmal ausgeknippst wird. Selbst im Kriegsfall geschieht so etwas nicht,
denn dann wird die Produktion eben auf Kriegswirtschaft umgestellt, nicht jedoch auf Null!
Die Produktionsaktivität sinkt aufgrund von Unsicherheit und geringeren Bestellungen um
66%. La Vanguardia Wie war das alles möglich? Wie sind wir bis
zu diesem Punkt gekommen? Nun, zum einen lag dies daran, dass während
asiatische Länder Anfang Februar bereits sehr aktiv gegen die Seuche kämpften, in
westlichen Ländern bis praktisch weit in den März hinein einfach gar nichts unternommen
wurde. Keine Vorbereitungsmaßnahmen, nichts.
Und dann plötzlich: Panik! Regenmäntel, Taucherbrillen und Duschkappen:
die Ärzte in Madrid sind am Ende. Die Verzweiflung beginnt für das gesamte medizinische Personal
spürbar zu werden. Aus Müllsäcken bastelt man sich auf die Schnelle Schutzkleidung,
um den Mangel in Krankenhäusern auszugleichen. Die versprochenen Lieferungen kommen nicht
an. El Confidencial In diesem Video erzählen wir euch, was alles
Spanien getan - und unterlassen - hat, damit sich die Corona-Krise auf die schlimmste aller
erdenklichen Weisen auswirken konnte. Es ist eine Geschichte von opportunistischen
Politikern, unverantwortlichen Medien, Ignoranz und Halbwahrheiten.
Passt auf! (MIT DEM FALSCHEN FUSS AUFGESTANDEN)
Das Jahr 2020 versprach, ein gutes Jahr für die Welt zu werden.
Die Märkte schienen nach vielen Höhen und Tiefen, Drohungen und Handelskriegen optimistisch
zu sein. Die Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten war auf einem historischen Tiefststand,
und auch in Spanien ging die Arbeitslosigkeit immer weiter zurück, während die Prognosen
für das Wirtschaftswachstum recht positiv waren.
Am 1. Januar 2020 konnte sich noch niemand vorstellen, was für ein schreckliches Jahr
uns bevorstand. Im Januar desselben Jahres gab es in China
jedoch bereits Hunderte von bestätigten Infektionen mit COVID-19. Die Dunkelziffer lag damals
vermutlich schon in den Tausenden. Gerade deshalb musste das chinesische Regime
schließlich zugeben, dass eine Epidemie im Gange war und drastische Maßnahmen dagegen
ergreifen, wie z.B. die absolute Quarantäne der gesamten Provinz Hubei, einer Provinz
mit etwa 60 Millionen Einwohnern. Im Rest Chinas wurden ebenfalls Maßnahmen
zur sozialen Distanzierung, Ausgangssperren und Schließungen von Geschäften und Fabriken
ergriffen. In der Fabrik der Welt standen die Fließbänder still.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO rief am 31.1.2020 den globalen Gesundheitsnotstand
aus. (31.01.20 Coronavirus von der WHO zum globalen
Gesundheitsnotstand erklärt - BBC) Was meint Ihr, wäre es da nicht langsam an
der Zeit gewesen, dass Länder wie Italien und Spanien wenigstens ein paar minimale Vorbereitung
zu treffen? Wieso? Nun, weil diese jene Länder sowieso
fast jedes Jahr während der Grippesaison die Erfahrung machen, dass die Krankenhäuser
im Choas versinken. Und warum befindet sich die maroden Gesundheitssytsem
dieser Ländern während der Grippesaison am Rande des Zusammenbruchs?
Nun, das ist kein großes Geheimnis. Denn obwohl das Durchsschnittsalter der dortigen
Bevölkerung und damit die Zahl der alten Patienten jedes Jahr immer weiter steigt und
weit über dem europäischen Durchschnitt liegt, werden die dortigen Krankenhäuser
seit Jahren systematisch kaputtgespart. Darüber hinaus gehen die Ärzte in Spanien und Italien
schon seit vielen Jahrzehnten wesentlich großzügiger beim Einsatz mit Antibiotika um, als dies in
fast allen anderen Ländern er Fall ist. Nein, die Zurückhaltung beim Verschreiben
von Antibiotika, wie sie von Ärzten in anderen Ländern praktiziert wird, damit möglichst
wenig antibiotika-resistente Keime herangezüchtet werden, gehört dort einfach nicht zur üblichen
Praxis. Auf jeden kleinsten Schnupfen, einfach für den Fall der Fälle, wird da sofort mit
einer Batterie von Antibiotika gefeuert! Und so sind es dann vor allem Krankenhäuser
in Spanien und Italen, die unvergleichlich stark mit multiresistenten Keimen verseucht
sind, gegen die dann gar keine Antibiotika mehr helfen.
Wie gesagt, das alles ist seit vielen Jahren bekannt, es gibt dazu unzählige Studien.
Und natürlich wissen auch die spanischen Gesundheitsbehörden seit Jahren, dass sie
aufgrund genau dieser Problematik jedes Jahr mit starken Engpässen im Gesundheitssystem
rechnen müssen und eigentlich verdammt auf der Hut sein sollten, wenn eine Epidemie droht.
Und deswegen taten sie, als der COVID-19-Tsunami auf Spanien zurolllte, genau... gar nichts!
Und wieso? Nun, scheinbar hätte es den Stolz vieler Spanier verletzt, zuzugeben, wie mies
die Dinge wirklich stehen. Dass sie nicht das beste aller Gesundheitssysteme haben und
dass die spanische Bevölkerung nicht gerade die gesündeste ist.
Ein Parteioberer der echts-nationalistischen Partei VOX versuchte sogar bei seinen Wählern
mit einer kruden These zu puntken, dass die stolzen spanischen Antikörper die verdammten
chinesischen Viren mit Leichtigkeit besiegen könnten.
Unglaublich, nicht wahr? Aber wartet, es wird noch besser! Denn es
sieht ganz danach aus, dass von dieser irre nationalistische Vision der sozialistischen
Gesundheitsministers Salvador Illa getrieben war, als auch sein oberster Epidemie-Koordinator
Fernando Simon. Und diese Einstellung änderte sich selbst
dann nicht, als der Viren-Tsunami aus China nicht mehr viele Tausend Kilometer entfernt
wütete, sondern praktisch gleich um die Ecke - in Italien.
Bis zum 29. Februar zählte Italien bereits mehr als 1.000 Fälle von COVID-19-Infektionen.
Und nur eine Woche später schon mehr als 5.000 Fälle.
Trotzdem war die die spanische Regierung weiterhin die Ruhe selbst.
Und das obwohl Spanien und Italien sehr eng miteinander verbunden sind, sich als als weltoffene
Tourismusländer historisch, kulturell, sprachlich und wirtschaftlich sehr nahe stehen.
Selbst als die erste COVID-19-Infektion auf spanischem Boden angekommen war, hielt man
es nicht weder für notwendig, Kontrollen an Flughäfen einzurichten, noch Züge, Busse
oder Bahnhöfe zu desinfizieren, noch wenigstens medizinisches Material und Schutzkleidung
zu beschaffen. Und das, obwohl Länder, wie z.B. Südkorea
erfolgreich vorgemacht haben, dass man mit solchen Maßnahmen die Seuche unter Kontrolle
bekommen kann. Über das positive Beispiel Südkorea und
wie man dort das Corona-Virus durch eine Reihe intelligenter Maßnahmen eindämmen konnte
- übrigens ohne drastischen Lockdown und landesweite Quarantäne -, haben wir schon
vor über zwei Wochen ein Video gedreht, dass Ihr Euch ansehen könnt, indem ihr jetzt auf
den eingeblendeten Link oben klickt, oder später auf den in der Beschreibung zu diesem
Video. Nun, leider hat sich wohl niemand in der spanischen
Regierung unser Video angesehen. Und wir wissen wirklich nicht, was man sich
dort statt dessen reingezogen hat, denn eigentlich taten sie genau das Gegenteil dessen, was
angebracht gewesen wäre. Der 8. März 2020 wird in Spanien als das
Datum in die Geschichte eingehen, an dem die spanische Regierung die Bevölkerung des Landes
dem Coronavirus quasi zum Fraß vorwarf. Denn obwohl die Behörden bereits wussten,
dass sich das Virus bereits im Land frei frei ausbreitete, war die spanische Regierung fest
entschlossen, die damit einhergehenden Probleme herunterzuspielen, wie es nur geht.
Denn auf gar keinen Fall sollten schlechte Nachrichten oder hässliche Bilder die Demonstrationen
und Feierlichkeiten zum Internationalen Frauentag beeinflussen.
Denn solche Demonstrationen und Veranstaltungen sind in Spanien äußerst beliebt und finden
immer in großer Zahl und unter reger Beteiligung statt. Zudem sind sie ideale Gelegenheiten
für politiker, sich zu profilieren und somit ein sehr wichtiges Ereignis für die beiden
Regierungsparteien PSOE und PODEMOS. Diese tollen Polit-Events wollte sich die Regierung
einfach nicht von einem böden Virus versauen lassen. Wäre ja noch schöner!
Aber... das ist noch nicht alles. Am selben Tag fanden in ganz Spanien Kundgebungen, Konzerte,
Sportveranstaltungen und viele andere Events statt, bei denen Abertausende von Menschen
der Seuche ausgesetzt waren. Allein bei einer Kundgebung der bereits erwähnten
vor Stolz nur so strotzenden Partei VOX wurden dem Virus 9.000 Menschen in Madrid am 8. März
in einem geschlossenen Saal als Hauptspeise serviert. Wenige Tage später wurde bekannt,
dass die Hälfte der VOX-Parteiführung infiziert war.
Und wie ihr sicher wisst, laufen bei den lebenslustigen Spaniern all diese Veranstaltungen überaus
"sozial undistanziert" ab: alle umartmen und drücken sich, schütteln sich herzhaft die
Hände und geben sich kreuz und quer Unmengen von Küsschen. Jeder mit jedem.
Sehr praktisch in einer solchen Situation, nicht wahr?!
Am liebsten würde ich mir jetzt Face-Palm-mäßig ins Gesicht schlagen, aber das soll man ja
jetzt nicht machen. Und nein, es gibt keine Entschuldigung für
die Vorgänge in Spanien, denn die WHO hatte bereits eine offizielle Warnung gegeben, in
Italien war bereits die Kacke am dampfen und man wusste, dass es in Spanien bereits mehr
als 600 positiv diagnostizierte Fälle gab. Die sozialistische Regierung von Pedro Sánchez
reagierte spät und ungeschickt. Dem Land fehlte es an wesentlicher Ausrüstung. Beatmungsgeräte,
Schutzkleidung für Ärzte und Testskits werden erst jetzt beschafft. Giles Tremlett, Spanien-Korrespondent
des Guardian An dieser Stelle sollten wir uns die Frage
stellen, wie eine Regierung nur dermaßen versagen konnte. War ihr einfach alles geal,
oder handelte es eher um eine Fehlkalkulation? Diese Frage werden wir nun beantworten!
Passt auf!
(DAS VORHER- UND NACHHER-BILD EINES GANZEN LANDES)
Also liebe Freunde von VisualPolitik, Amigas und Amigos! Haltet Euch fest!
Denn die spanische Regierung versuchte nicht mal einen Tag lang zu verbergen, warum sie
die Bevölkerung einer derartigen Gefahr aussetzte. Denn genau am nächsten Tag, am 9. März - änderte
die Regierung ihre Meinung um genau 180°, man erklärte das Corona-Virus zur allergrößten
Gefahr und fing an, dagegen mit aller Macht zu kämpfen!
Was für ein mieses Schmierentheater! Ich meine, nur damit wir uns verstehen. Bis zum
8. März ermutigte die Regierung die Menschen, auf die Straße zu gehen, sich unbegrenzt zu versammeln und so ausgelassen miteinander zu feiern, als gäbe es kein Morgen!
Um nur einen einzigen Tag darauf, am 9. März - BOOM - den totalen Krieg gegen das Coronavirus
auszurufen. Nur einen Tag später! Umwerfend.
Die Gemeinde Madrid verordnet die Schließung aller Bildungseinrichtungen während der nächsten
zwei Wochen - Cadena SER
Aber langsam, denn diese ersten Maßnahmen wurden noch nicht von der spanischen Zentralregierung
angeordnet, sondern durch die autonomen Regionalregierungen, die übrigens bis zu diesem Zeitpunkt auch
praktisch nichts getan hatten. Und deswegen liefen diese Maßnahmen so unkoordiniert
ab wie es nur ging. Zwischen den Regionalregierungen und der Zentalregierung fand so gut wie keine
Kommunikaton statt. So führe z.B. das Fehlen von Reisebeschränkungen
nach der Schließung der Schulen dazu, dass viele Lehrer und Studenten aus den Großstädten
in ihre Herkunftsregionen fuhren... und das Virus massenweise dorthin mitnahmen.
Ein ähnliches Desaster spielte sich ab, als der Regierungspräsident Pedro Sanchez den
Notstand mehr als 24 Stunden vor seiner Umsetzung ankündigte.
Aber an diesem Punkt stellt Ihr Euch vielleicht die Frage, ob dieses ganze Chaos nur deswegen
in Kauf genommen und schließlich auch verursacht wurde, nur um ein paar politische Verstaltungen
nicht ausfallen zu lassen. Denn wenn dies der einzige Grund war, warum haben dann auch
die Regionalregierungen nichts unternommen? Nun, liebe Zuschauer, nur selten gibt es für
eine solche Katastrophe nur eine einzige Ursache. Und in diesem Fall war dies nicht anders.
Viele verschiedene Interessen spielten hier zusammen und orchestrierten den perfekten
Sturm.
Spanien ist eine Tourismus-Großmacht: es ist ein Mittelmeerland, mit viel Sonne und
kilometerlangen Stränden, gutem Essen und billigem Alkohol... ein Paradies für Millionen
europäischer Touristen. Tatsächlich empfing Spanien allein im Jahr
2019 84 Millionen Touristen aus dem Rest der Welt. 84 Millionen Touristen in einem Land
mit etwas mehr als 45 Einwohnern. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie wichtig der Tourismus
für die spanische Wirtschaft ist. Wir sprechen von mehr als 12% des Bruttoinlandsprodukts
und 2 Millionen Arbeitsplätzen.
Und alles darauf hin, dass die Tourismus-Lobby viel damit zu tun hatte, dass einige Politiker,
vor allem Regionalpolitiker, es vorzogen, lieber wegzuschauen.
Man wollte einfach nicht wahrhaben, was auf Spanien zukommt. Es stand einfach zu viel
Geld auf dem Spiel. Aber jetzt, wo das Kind in den Brunnen gefallen
ist, stellt sich die Frage, was es gekostet hat, nicht zu handeln. Wird es eine politische
Verantwortung für diese ganze Katastrophe geben?
(SELBSTKRITIK? FEHLANZEIGE!) Amigos, in dieser ganzen Geschichte gab es
nur zwei Möglichkeiten: Entweder man handelt schnell, akzeptiert den
Ernst der Lage und ergreifen von Anfang an Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen,
oder man tut dies eben nicht findet sich dann in einer Situation wieder, in der Spanien
zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Videos ist.
Leider entschied man sich dort für die zweite Option. Und nein, es mangelte nicht an Warnungen...
(20. Januar - China bestätigt die Ausbreitung des neuen Coronavirus von Mensch zu Mensch
- The New York Times) (9. Februar - Coronavirus-Todesfälle übersteigen
die SARS-Todesfälle aus dem Jahr 2003 - BBC) (25. Februar - Coronavirus: Die Welt muss
sich auf eine Pandemie vorbereiten, sagt die WHO - BBC)
Nun, diese Warnungen hätten der spanischen Regierung eigentlich ausreichen können, um
abzuschätzen, dass eine Krankheitswelle auf das Land zurollt. Insbesondere wenn man bedenkt,
dass Fernando Simón, der Chef-Koordinator des spanischen Gesundheitsministerums auch
zur Führung des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten
ECDC gehört. Jenes ECDC, das bereits am 2. März eindringlich von Massenveranstaltungen
abriet.
Ja, ihr habt richtig gehört. Derselbe Mann, der seinen eigenen Sohn auf die Massenkundgebungen
am 8. März geschickt hatte, gehört zur Führungsrige der europäischen Institution, die sechs Tage
zuvor von Massenveranstaltungen abgeraten hatte, um die Ausbreitung der Infektion zur
verhindern. Wenn ihr das schon ziemlich schräg findet,
wartet ab, was jetzt kommt. Entlassung des Präventionsleiters der Polizei,
der den Plan gegen das Coronavirus verfasst hat, El Mundo
Genau, jener Verantwortliche bei der spanischen Polizei, der bereits im Januar seine Vorgesetzten
vor den Gefahrn des Coronavirus für gewarnt und einen Plan mit Schutzmaßnahmen entworfen
hatte, wurde gefeuert. Scheinbar kam die Wahrheit bei seinen Vorgesetzten
nicht besonders gut an. Eine ähnlich opportistische Kehrtwende wie
die Politik vollführten am 9. März auch die spanischen Medien. Auch sie spielten die
Gefahr des Seuche zunächst herunter, die Missstände im Gesundheitswesen wurden unter
den Teppich gekehrt. Nur um dann von einem Tag auf den anderen
plötzlich in den totalen Panikmodus zu schalten. Tja, und wozu führte diese hochgradig intransparente,
heuchlerische und sprunghafte Kommunikation? Zur totalen Verunsicherung der Bevölkerung!
Einer Bevölkerung, welche die gesundheitlichen Herausforderungen einer Seuche und mögliche
Engpässe im maroden Gesundheitssytsem zunächst überhaupt nicht Ernst nahm - da sie ja auch
ihre Meinungsführer nicht ernst nahmen. Um dann - plötzlich aufgeschreckt durch die
abrupte Hysterie, nun jedes kleinste Krankheitssymptom angstvoll beobachtend, aus dieser Angst heraus
massenhaft in die Krankenhäuser zu stürmen. In genau jede mit multiresistenten Keimen
verseuchten Krankenhäuser, für die Spanien so berühmt ist.
Diese Krankenhäuser waren natürlich vollkommen unvorbereitet und hatten keinerlei medizinische
Hilfsmittel, wie zum Beispiel Schnelltests oder Schutzkleidung.
Hektisch kaufte die spanische Regierung jetzt in einer Nacht-und-Nebel-Aktion Hunderttausende
minderwertiger Corona-Testkits von einer chinesichen Firma aus Shenzhen, welche noch nicht einmal
von der chinesischen Regierung zertifiziert waren. Diese Tests erwiesen sich als total
fehleranfällig und unbrauchbar. China behauptet, dass Spanien die fehlgeschlagenen
Tests von einem nicht lizenzierten Hersteller gekauft hat.
Die chinesische Botschaft in Spanien behauptet, dass die fehlerhafen Testkits, die Spanien
gekauft hat, von einer Firma stammen, die nicht auf der offiziellen Verkäuferliste
der chinesischen Regierung stand. - El Confidencial) Kurz gesagt, all diese desaströsen Dinge
zusammengenommen haben dazu geführt, dass die Korona-Welle zu einem Zusammenbruch des
spanischen Gesundheitssystems geführt hat. Ich glaube, dass wir an diesem Punkt die Unterschiede
zu jenen Ländern, denen es gelungen ist, den Schaden durch das Virus und die Zahl der
Todesfälle in akzeptablen Grenzen zu halten, wie Südkorea oder Taiwan, besser verstehen
können. Realistisches Risikomanagement, transparente
Krisenkommunikation und ein gut aufgestelltes Gesundheitssystem auf der einen Seite - und
politischer Opportunismus, sprunghafte Panikmache und Verunsicherung, totales Missmanagemant
auf der anderen. Die Ergebnisse sprechen für sich.
Und was denkt Ihr? Glaubt Ihr, dass eurer Land mit der Situation richtig umgeht oder
ähnliche Fehler wie Spanien macht? Wir sind auf Eure sachlich fundierten Kommentare
wie immr äußerst gespannt! Falls euch dieses Video gefallen hat, gebt
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Macht‘s gut bis zum nächsten Mal!