Sendungsthemen am 29. August: Hurrikan Ida USA / logo! erklärt den Klimawandel / Impfen an Schulen
Was ist blau, dauert zehn Minuten und macht schlau?
Richtig: "logo!".
Ich entschuldige mich für diesen miesen Reim.
Ich bin Tim und bei uns gehts heute um diese Nachrichten.
Gefährlich - Narges macht sich Sorgen um ihre Familie,
die in Afghanistan in Gefahr ist.
Wir haben mit ihr darüber gesprochen.
Seltsam - In einem See in dem Land Paraguay hat sich das Wasser
komplett pink eingefärbt.
Wir sagen euch warum.
Wichtig - Jetzt in der Ferienzeit lesen wir besonders viel.
Aber eigentlich sollten wir immer viel lesen.
Wir erklären warum.
Hallo bei "logo!".
Vor einer Woche haben die brutalen Taliban-Kämpfer
komplett die Kontrolle über das Land Afghanistan übernommen.
Seitdem ist die Situation dort chaotisch.
Nach wie vor wollen viele Menschen
aus Angst vor den Taliban aus Afghanistan flüchten.
Das geht eigentlich nur noch per Flugzeug.
Doch zum Flughafen in der Stadt Kabul zu kommen, ist schwierig.
Selbst wenn man es dorthin schafft,
gibt es nicht genug Flugzeuge für alle und nicht jeder darf mit.
So sieht es momentan am Flughafen in Afghanistans Hauptstadt Kabul aus.
Unterschiedliche Länder versuchen die Rettung von Menschen
zu organisieren, die jetzt in Afghanistan
besonders in Gefahr sind.
Mit Flugzeugen und Helikoptern
sollen sie in Sicherheit gebracht werden.
Sehr viele von ihnen in die USA.
Doch auch Deutschland hat schon einige Menschen aus Kabul geholt.
Vielen geht die Rettungsaktion aber viel zu langsam.
Heute wurde in Berlin und anderen deutschen Städten
dafür demonstriert, dass die Menschen in Afghanistan
schneller gerettet und dass mehr von ihnen aufgenommen werden.
Auch Narges demonstriert hier.
Sie ist vor knapp fünf Jahren aus Afghanistan geflüchtet
und macht sich Sorgen um ihre Familie, die dort noch lebt.
Ihr habt sie gerade schon kurz gesehen: Narges.
Sie ist 20 Jahre alt.
Sie ist mit ihren Eltern aus Afghanistan geflüchtet,
weil ihr Vater von den Taliban bedroht wurde.
Doch der Rest ihrer Familie, der ist eben noch in Afghanistan.
Und das ist für Narges im Moment alles andere als leicht.
In Gedanken ist Narges zurzeit immer bei ihrer Familie in Afghanistan.
In der Schule fällt es ihr schwer sich zu konzentrieren.
Narges fühlt sich hilflos, weil sie nichts tun kann.
Was ihr bleibt sind Telefonate mit ihrer Oma in Afghanistan.
Ich habe gestern kurz mit ihr gesprochen und sie meint.
"Ja mach dir keine Sorgen, es ist alles gut.
Du musst gar nicht weinen.
Guck mal, wir lachen gerade, alle Familien sind zusammen."
Aber das ist für mich noch schmerzhafter,
weil sie versteckt diese Angst.
Sie versteckt ihre Sorgen in sich
und das fühle ich aus der Entfernung.
Und sie ist sehr erschrocken, obwohl sie die Taliban
schon jahrelang erlebt hat, die Zeit davor.
Und jetzt kommen sie nochmal, aber jetzt ist die Sorge noch höher.
Die wollen eine Rache nehmen an den Menschen, für die Demokratie,
für die Freiheit gekämpft haben, für die Frauenrechte.
Ihrem Tagebuch vertraut Narges ihre Sorgen an.
Auch die Furcht davor, dass die Taliban sich auch an einigen
aus ihrer Familie rächen könnten.
Meine Tante, die sich für Frauenrechte eingesetzt hat.
Da ist mein Onkel, der für die Regierung gearbeitet hat.
Dass sind all die Menschen,
die für ihre eigenen Lebensrechte gekämpft haben,
die sind gerade alle in Gefahr.
Ja, die Taliban sind einfach gegen Menschenrechte.
Die sind gegen Demokratie, gegen Freiheit, gegen alles,
was ein Mensch braucht.
Zum Beispiel meine Cousine muss sich jetzt eine Burka kaufen.
Das ist ein Gefängnis.
Wenn du sie an hast, kannst du dich nicht mehr zeigen.
Ich bin sehr traurig, dass diese dunkle Seite wieder gekommen ist,
dass die Frauen wieder Burka anziehen müssen.
Auf ihrem Handy hat Narges noch Erinnerungsfotos aus ihrer Heimat.
So wünscht sie sich das Leben wieder.
Das geht aber nur mit Hilfe der Politiker weltweit.
Von den Politiker*innen wünsche ich mir, dass sie schnell handeln,
weil Afghanistan ist gerade jetzt in Gefahr und keiner weiß,
was morgen passiert, was die Taliban dort mit den Menschen machen.
Deswegen wünsche ich mir, dass die Menschen, die Hilfe brauchen,
die Sicherheit brauchen, rausnehmen und die Grenzen aufmachen
und diese Menschen willkommen heißen.
Dankeschön Narges, dass du so offen und ehrlich
mit uns gesprochen hast.
Deiner Familie in Afghanistan wünschen wir natürlich alles Gute.
Und wenn ihr nochmal genauer nachlesen wollt,
was da gerade in Afghanistan los ist,
was in der vergangenen Woche dort passiert ist,
wer die Taliban sind,
das alles erklären wir euch online bei uns auf logo.de.
So, jetzt bräuchte ich bitte einmal unseren "logo!"-Globus.
Guten Abend, Herr Globus.
Jetzt zeig uns doch mal bitte wo das Land Paraguay liegt.
Von Deutschland aus geht es einmal über den atlantischen Ozean.
Und dann verschwindet der "logo!"-Globus.
Das ist Technik.
Auch bei uns im Studio passieren Fehler.
Kennt ihr von Zuhause, das passiert auch hier im Fernsehen.
Das ist live.
Auf jeden Fall wollten wir nach Paraguay, das ist in Südamerika.
Also einmal über den Ozean
und dann im Süden von Amerika, da liegt Paraguay.
Von dort kommt im Moment ein Foto, was wir euch auch nicht zeigen können
was wir euch auch nicht zeigen können, aus technischen Gründen.
Auf diesem Foto sieht man einen riesigen See in Paraguay,
der komplett pink ist anstatt blau.
Die Menschen, die in der Nähe des Sees leben,
die machen sich jetzt auf jeden Fall große Sorgen.
Warum hat sich dieses Wasser in einem See in Paraguay
plötzlich pink verfärbt?
Hat da etwa jemand Farbe rein geschüttet?
Dass Seen oder Flüsse sich verfärben passiert immer mal wieder.
Pink leuchtet zum Beispiel auch ein See auf einer australischen Insel.
Der Grund sind bestimmte Bakterien und Algen.
Ihre rosafarbenen Pigmente, also Farbmittel,
lassen das Wasser pink schimmern.
Diese heiße Quelle in den USA leuchtet sogar in Regenbogenfarben.
Hier leben kleinste, hitzeliebende Bakterien am Rand der Quelle.
Auch sie besitzen farbige Pigmente.
Und vor wenigen Monaten hat sich dieser Fluss in Wales weiß verfärbt.
Die Natur hatte damit allerdings nichts zu tun.
Hier ist bloß ein Milchtransporter umgekippt
und ließ seinen Inhalt in das Gewässer laufen.
Auch sonst können Gewässer blau, rot, grün, braun
und sogar schwarz-weiß sein.
Die Gründe dafür: unterschiedlich.
Aber es hat immer etwas mit dem zu tun, was drin ist.
Im See in Paraguay ist das, was drin ist, ein Problem.
Wahrscheinlich ist Abwasser einer Lederfabrik in den See gelangt.
Ein darin enthaltener Stoff namens Chrom
könnte für die Färbung verantwortlich sein.
Viele Fische und Vögel wurden dadurch schon vergiftet
und sind gestorben.
Der Umweltminister von Paraguay
hat die Lederfabrik jetzt erstmal schließen lassen,
damit nicht noch mehr Schaden angerichtet wird.
Eine ungewöhnliche Wasserfarbe
kann also auch ein schlechtes Zeichen sein.
So langsam gehen die Sommerferien überall zu Ende
und ich weiß ja nicht wie es bei euch ist,
aber bei mir war und ist die Ferienzeit immer die Zeit,
in der ich die meisten Bücher lese.
Wenn man irgendwo am See, am Strand oder auch einfach nur mal in Ruhe
Zuhause auf dem Sofa liegt, dann hat man endlich mal Zeit
in Ruhe zu lesen.
Doch eigentlich sollten wir nicht nur in den Ferien, sondern immer lesen.
Denn Lesen ist super gut für unser Gehirn.
Wir erklären euch warum.
Deniz ist ein echter Bücherwurm.
Das Lesen macht ihn fit und zwar im Kopf.
Denn wenn wir lesen, arbeitet unser Gehirn auf Hochtouren.
Es wird trainiert und kann mehr Leistung bringen.
Wenn Deniz liest, dann ist das auch gut für seine Fantasie,
also seine Vorstellungskraft.
Dadurch, dass er nur Worte und keine Bilder hat,
stellt er sich die Bilder eben selbst vor.
Je mehr er liest, desto mehr Bilder und eigene Gedanken entstehen.
Dadurch fällt es Deniz auch in anderen Bereichen leichter,
auf eigene Ideen zu kommen.
Außerdem lernt Deniz durch das Lesen ständig neue Wörter.
Oft ohne es zu merken, nimmt er die neuen Wörter aus den Büchern auf
und prägt sie sich ein.
Er benutzt die neuen Wörter
auch ganz selbstverständlich in seinem Alltag.
Das war ne gigantische Lawine, die der Transporter ausgelöst hat.
Das Lesen vergrößert so automatisch seinen Wortschatz.
Nicht zuletzt hilft das Lesen Deniz auch sich besser zu konzentrieren.
Viele andere Dinge macht er immer nur nebenbei.
Sich auf nur eine Sache zu konzentrieren,
kann manchmal echt schwierig sein.
Beim Lesen aber muss Deniz bei der Sache bleiben.
Denn nur wenn er sich nicht ablenken lässt,
erfährt er auch wie die spannende Geschichte
in seinem Buch zu Ende geht.
Ich lese euch jetzt noch vor,
was hier auf meiner Moderationskarte steht:
"logo!" ist für heute vorbei.
Morgen ist Sherif für euch hier im Studio.
Bis dahin, wünsche ich euch einen guten Start
in die neue Woche und tschüss.
Am Montag scheint an den Küsten die Sonne.
Landeinwärts überwiegen Wolken aus denen es vor allem im Südosten
auch zum Teil kräftig regnet.
Die Höchsttemperaturen liegen nur noch zwischen 16 und 23 Grad.
Häh, Gewässer verfärben das kann ich auch.
Und zwar gelb.