News / Nachrichten | 02.02.2022 | logo! am Mittwochabend
Es ist Schnapszahl-Mittwoch, der 02.02.2022,
ich bin Jennie und das sind unsere Themen:
Umstrittene Entscheidung - die EU hat etwas entschieden,
das gut fürs Klima sein soll, viele sagen aber,
dass es das gar nicht ist
Wichtiges Moor - Der elfjährige Friedemann aus Hamburg
hilft dabei, Moore zu schützen
Wir erklären, warum das wichtig ist
Tschüss Telefon - Grönland will das Festnetztelefon abschaffen
Wie würdet ihr das für Deutschland finden?
Hallo bei "logo!".
Das Jahr 2050 ist noch ein bisschen hin - dauert noch 28 Jahre -
ihr seid dann längst erwachsen und dann will die Europäische Union
klimaneutral sein, also möglichst wenig klimaschädliche Gase
in die Luft pusten.
Heute hat die EU etwas entschieden, das dabei helfen soll.
Das Verrückte daran: Klimaschützerinnen und Klimaschützer
finden die Entscheidung überhaupt nicht gut.
Wir sagen euch, worum es geht.
Denn seit heute bezeichnen Politikerinnen und Politiker
der EU Atomkraft und Erdgas vorübergehend als nachhaltig,
also klimafreundlich.
Damit will die EU erreichen, dass mehr Geld in nachhaltige
Energien gesteckt wird.
Denn die EU hat ein Ziel: 2050 klimaneutral zu sein.
Allerdings ist es umstritten, ob zum Beispiel Atomkraft
nachhaltig ist.
Bei der Erzeugung von Strom durch Atomkraft
wird nahezu kein CO2 ausgestoßen.
Was CO2 angeht, kann man diesen Strom durchaus als nachhaltig
und sogar klimafreundlich bezeichnen.
Es gibt aber einen großen Haken: den Atommüll.
Denn die Brennstäbe, die in den Atomkraftwerken
zur Stromproduktion genutzt werden, sind irgendwann verbraucht
und müssen ausgetauscht werden.
Und genau dieser Atommüll ist sehr gefährlich.
Auch noch nach hunderttausenden Jahren kann er Menschen krank machen
und der Umwelt schaden.
Klimaschützerinnen und Klimaschützer kritisieren
die heutige Entscheidung der EU.
Sie befürchten zum Beispiel, dass dadurch weniger Geld
in den Ausbau erneuerbarer Energien gesteckt wird.
Wenn nicht mindestens 20 EU-Länder die Entscheidung gemeinsam ablehnen,
dann gilt diese ab dem kommenden Jahr.
Auf logo.de könnt ihr alles nochmal genauer nachlesen,
was von der EU entschieden wurde.
Moore, das klingt ein bisschen dunkel und gefährlich,
aber Moore können sehr schön sein und vor allem sind sie sehr wichtig.
Früher gab es in Deutschland viele Moore, und wenn ihr jetzt sagt,
"ich hab noch nie ein Moor gesehen", liegt das wahrscheinlich daran,
dass es mittlerweile kaum mehr natürliche Moore gibt,
also Gebiete, die wie eine nasse Übergangszone
zwischen Land und Wasser sind.
Diese Moore sollte man schützen,
findet der elfjährige Friedemann aus Hamburg.
Wie er das macht, haben wir uns angeschaut.
Mit dieser riesigen Schere wird Friedemann gleich ins Moor gehen,
mit anderen Naturschützern, die mit Spaten und Hacken unterwegs sind.
Und jetzt geht's los zum Entkusseln.
Und was "Entkusseln" bedeutet, erfahrt ihr gleich.
Wie alle anderen hat auch Friedemann Gummistiefel an.
* Wasser-Geräusch *
An nur ganz wenigen Stellen ist das Moor noch so feucht wie es mal war.
Lange Zeit wurde es für die Landwirtschaft entwässert.
Deshalb trocknet es nach und nach aus.
Grund ist auch der Klimawandel.
Bäume, die hier wachsen, entziehen dem Moor noch mehr Wasser.
Deshalb müssen sie raus.
Ja, gut, das hat ja super geklappt.
Kusseln nennt man diese kleinen Bäume.
Friedemann hilft heute beim Entkusseln.
Besonders die kleinen Birken haben großen Durst.
Dann können heimische Moorpflanzen nicht so gut wachsen,
werden von Birken verdrängt, und die Moorpflanzen,
die hier eigentlich wachsen, spei- chern viel CO2 und nehmen es auf.
Das Torfmoos speichert auch ganz viel Wasser.
Wie ein großer Schwamm - wichtig bei zunehmender Trockenheit.
Was das bedeutet, hat Friedemann schon in den Sommerferien erlebt.
Wir waren im Sommer in Mecklenburg-Vorpommern
an einem See, der war immer voll, jetzt geht das Wasser zurück,
einen halben Meter schon in vier Jahren.
Damit es hier im Moor wieder feuchter wird,
müssen die Birken unbedingt mit allen Wurzeln aus der Erde.
Sonst sind ganz schnell wieder neue da.
Nicht so leicht, denn die Wurzeln sind lang.
Ein bisschen schade um die jungen Bäumchen,
aber auf einem Haufen zusammengetragen,
erfüllen sie noch einen Zweck.
Das sind auch gute Verstecke, zum Beispiel für Kleinsäuger,
Kreuzottern, die finden hier Unterschlupf oder bauen sich Höhlen.
Oder hier sieht man Eidechsen, die können sich raufsetzen zum Sonnen.
Das sind gute Verstecke, das wird noch gut genutzt.
So haben auch Tiere was davon
und für alle anderen ist das Ent- kusseln ein prima Fitnessprogramm.
Es muss raus.
Wir haben es gehört, der Mensch ist schuld,
dass die Moore austrocknen und der Klimawandel.
Aber warum sind Moore überhaupt so wichtig,
dass man sie schützen sollte? Wir erklären es euch.
Unter einem Moor befindet sich eine Schicht, die kein Wasser durchlässt.
Darüber liegt der nasse Moorboden, auch Torf genannt.
Diese Torfschicht entsteht über hunderte Jahre
aus abgestorbenen Pflanzen, die unter Wasser teilweise verrotten
und zu Torf werden.
Dabei wird viel Kohlenstoff im Boden gespeichert.
Den hatten die Pflanzen zuvor als Kohlenstoffdioxid, kurz CO2,
aus der Luft aufgenommen.
Moore sind also gut für das Klima,
weil dadurch weniger CO2 in der Luft ist.
Allerdings müssen Moore dafür nass bleiben.
Trocknen sie aus oder werden trocken gelegt,
gelangt der Kohlenstoff wieder an die Luft.
Und das ist schlecht fürs Klima.
Dazu kommt: Natürliche Moore können super viel Wasser speichern,
sie wirken wie eine Art Schwamm.
Wenn es viel regnet, sorgen Moore dafür, dass weniger Flüsse
über die Ufer treten und es so weniger Überschwemmungen gibt.
Und: Moore sind ein wichtiger Lebensraum für ganz spezielle Tiere
und Pflanzen, zum Beispiel für Kraniche, den Moorfrosch
oder eine der wichtigsten Moorpflanzen: die Torfmoose.
Moore sind also ziemlich wichtig.
Deswegen fordern Expertinnen und Experten trockene Moore
wieder mit Wasser aufzufüllen und nasse Moore besser zu schützen.
Übrigens: Beim Moorschutz kann jeder helfen, zum Beispiel
keine Blumenerde kaufen, in der Torf aus Mooren enthalten ist.
Auf logo.de könnt ihr einen Film gucken, in dem erklärt wird,
wie ein Moor entsteht und es gibt einen Beitrag
von "logo!"-Reporterin Maral,
die in einem Moor in Greifswald unterwegs war.
Das hier ist mein Festnetztelefon und, ohne Witz, das habe ich
seit mittlerweile mehr als einem Jahr nicht benutzt,
genau seit meine Oma gestorben ist - die war nämlich die einzige,
die darauf angerufen hat, alle anderen auf dem Handy.
So wie mir, ist das wahrscheinlich bei vielen Leuten.
Wir gucken jetzt in ein Land ganz im Norden, nach Grönland.
Da wollen sie das Festnetz jetzt sogar komplett abschaffen.
Kein Wunder, dass das hier so einfach geht.
Hier wohnen ja auch nicht gerade die Menschenmassen.
Grönland ist zwar sehr groß - fast sechs Mal so groß
wie Deutschland – aber es leben viel weniger Menschen
auf einer viel größeren Fläche.
Und für die wenigen Menschen ist es einfacher,
die Art zu telefonieren soeben mal für alle umzustellen.
Außerdem gibt es in Grönland nur einen Telefonanbieter,
der alles alleine entscheiden kann.
Und der hat entschieden, dass das Festnetztelefon
einfach mega veraltet ist.
Damit muss ab 2023 jeder drahtlos,
zum Beispiel mit einem Handy telefonieren.
Und wie fändet ihr das?
Wenn ältere Leute kein Handy haben, dann ist es doof
wenn die abgeschaltet werden.
Ich habe kein Festnetztelefon, das macht mir gar nichts aus.
Ich mache eigentlich nicht viel Festnetztelefon.
Ich fänd's traurig, weil ich dann nicht mit meinen Großeltern
telefonieren könnte, weil sie kein Handy haben.
Gut, dass es für Deutschland keine Pläne gibt,
das Festnetztelefon abzuschaffen.
Tschüss, Football.
Tom Brady, auch bekannt als GOAT, beendet seine Karriere
als American Football Spieler.
GOAT steht für "Greatest of all Time",
also Bester aller Zeiten - und das ist er wirklich.
Sieben Mal hat Tom Brady mit seinen Teams den Super Bowl –
den wichtigsten Wettbewerb im American Football – gewonnen,
so oft wie niemand sonst.
Das letzte Mal erst im vergangenen Jahr mit den Tampa Bay Buccaneers.
Die meisten seiner Siege holte er aber mit den New England Patriots.
Für die spielte er 19 Jahre lang als Quarterback.
Das ist sowas wie der Spielmacher im American Football, der die Bälle
zu seinen Mitspielern wirft - und darin ist er einsame Spitze.
Würde man alle seine Würfe zusammenzählen,
hätte er in seiner ganzen Karriere 89 Kilometer weit geworfen.
Und weil es im Football viel ums Werfen geht, waren seine Teams
mit ihm besonders erfolgreich.
Jetzt hat er sich entschieden, aufzuhören und kann mehr Zeit
mit seiner Frau und seinen drei Kindern Vivian,
John und Benjamin verbringen.
Dann sagen wir Tschüss, Tom Brady, und ihr sagt Tschüss Jennie,
denn "logo!" ist vorbei, morgen Abend sind wir wieder für euch da.
Ich sag Tschüss, liebe "logo!"- Guckerinnen und "logo!"-Gucker,
bis dann und Wetter ab, bitte.
Morgen zeigt sich vor allem im Südwesten die Sonne.
Sonst bleiben die Wolken meist dicht und es wird an vielen Orten regnen.
Höchstwerte zwischen fünf und zwölf Grad.
Also, so ein Handy hat ja Vor- und Nachteile.
Der Vorteil: Man ist immer erreichbar.
Der Nachteil: Man ist immer erreichbar.