×

We gebruiken cookies om LingQ beter te maken. Als u de website bezoekt, gaat u akkoord met onze cookiebeleid.

image

Frankenstein - Mary W. Shelley, 12. Kapitel - 01

12. Kapitel - 01

Ich lag auf meinem Stroh, konnte aber nicht schlafen. Ich mußte über das nachdenken, was ich den Tag über gesehen und gehört hatte. Das, was mir besonders zu denken gab, waren die liebenswürdigen Manieren dieser Leute. Ich sehnte mich danach, mit ihnen in Verbindung zu treten, aber ich wagte es nicht. Nicht umsonst erinnerte ich mich der barbarischen Behandlung, die mir in der vergangenen Nacht von Seite der Dorfbewohner zuteil geworden war. Zunächst beschloß ich, in meinem Schuppen zu bleiben und sie noch genauer zu beobachten.

Am nächsten Morgen, noch vor Sonnenaufgang, waren die Leute schon munter. Das Mädchen brachte wieder das Haus in Ordnung und bereitete eine Mahlzeit. Nachdem diese eingenommen war, ging der Jüngling fort.

Der Tag spielte sich in derselben Weise ab wie der vorhergehende. Der Jüngling war die meiste Zeit außerhalb des Hauses beschäftigt, während das Mädchen sich innerhalb desselben zu schaffen machte. Der Alte, der, wie ich bemerkte, blind war, verbrachte seine Zeit, indem er auf seinem Instrument spielte oder nachdenklich im Zimmer saß. Es war schön anzusehen, welche Liebe und Verehrung die jungen Menschen dem Greise zuteil werden ließen. Sie pflegten ihn mit zarter Hingabe und wurden durch sein gütiges Lächeln belohnt.

Ganz glücklich schienen sie jedoch nicht zu sein, denn öfter sah ich die beiden jungen Leute weinen. Ich konnte es mir nicht erklären, jedenfalls aber empfand ich tiefes Mitleid mit ihnen. Wenn schon solche Geschöpfe unglücklich waren, ist es nicht verwunderlich, daß ich, der ich einsam und häßlich war, noch viel mehr litt. Aber warum waren sie unglücklich? Sie besaßen ein herrliches Haus (wenigstens schien es mir herrlich) und alles, was sie bedurften. Sie hatten Feuer, um sich daran zu wärmen, wenn sie froren, und köstliche Speisen, wenn sie Hunger hatten. Sie waren schön gekleidet, und was noch besser ist als alles andere, sie waren nicht allein, sondern freuten sich gegenseitig ihrer Gesellschaft. Was hatten also ihre Tränen zu bedeuten? Waren sie wirklich der Ausdruck des Leides? Zuerst war ich nicht imstande, mir diese Fragen zu beantworten, aber mit der Zeit ward mir verschiedenes klar, was mir bisher rätselhaft gewesen.

Es bedurfte langer Zeit, ehe ich eine der Hauptursachen ihres Kummers begriff. Es war die Armut, unter der sie in schrecklicher Weise zu leiden hatten. Ihre Nahrung bestand fast nur aus den Kräutern, die ihnen der Garten lieferte, und der Milch ihrer einzigen Kuh, für die sie im Winter kaum genügend Futter herbeizuschaffen vermochten. Ich glaube, daß die beiden jungen Menschen oft vom Hunger gequält wurden, denn ich bemerkte mehrmals, daß sie dem Greise Nahrung vorsetzten, ohne für sich selbst etwas übrig zu behalten.

Dieser Zug von Güte rührte mich. Ich hatte bisher in der Nacht einen Teil ihrer Nahrungsmittel für meinen Gebrauch gestohlen. Nachdem ich aber wußte, daß ich den guten Menschen damit wehe tat, verzichtete ich darauf und holte mir in einem benachbarten Gehölz Beeren, Nüsse und Wurzeln.

Ich entdeckte auch ein Mittel, ihnen bei ihrer Arbeit behülflich zu sein. Ich hatte beobachtet, daß der junge Mensch einen großen Teil des Tages darauf verwendete, Holz für den heimatlichen Herd zu sammeln. Ich nahm daher in der Nacht sein Werkzeug an mich, dessen Gebrauch ich rasch erlernte, und brachte Heizmaterial mit nach Hause, das für mehrere Tage ausreichte.

Ich erinnere mich, wie das Mädchen erstaunte, als sie eines Morgens, vor die Haustüre tretend, einen großen Haufen Holz aufgeschichtet vor sich sah. Sie schrie laut auf, und als der Jüngling herbeikam, äußerten sie offenbar ihr Erstaunen. Ich bemerkte mit Genugtuung, daß er es an diesem Tage unterließ, in den Wald zu gehen, sondern sich im Hause und im Garten beschäftigte.

Nach und nach machte ich aber eine Entdeckung, die für mich von ungeheurer Wichtigkeit war. Ich bemerkte nämlich, daß diese Wesen eine Methode besaßen, sich gegenseitig ihre Gefühle in artikulierten Lauten auszudrücken und daß die Worte, die sie sprachen, bald Leid, bald Freude, bald Frohsinn, bald Schmerz im Zuhörer hervorzurufen vermochten, wie man an ihren Mienen erkennen konnte. Das war allerdings eine herrliche Gabe und ich brannte förmlich danach, diese Methode genauer zu erforschen. Aber jeder Versuch, den ich unternahm, scheiterte kläglich. Ihre Aussprache war rasch, und da ich keinen Zusammenhang zwischen ihren Worten und den bestehenden Dingen sah, hatte ich gar keinen Anhaltspunkt. Nur meinem großen Eifer hatte ich es zu danken, daß es mir nach Verlauf mehrerer Monate gelang, die gebräuchlichsten Bezeichnungen zu erlernen. Ich wußte die Worte: Feuer, Milch, Brot und Holz zu deuten und auszusprechen. Dann merkte ich mir die Namen der Hausbewohner selbst. Hierbei fiel mir auf, daß die beiden jungen Leute mehrere Namen, der Alte aber nur einen, nämlich »Vater« hatte. Das Mädchen hieß »Schwester« oder »Agathe«, der Jüngling »Felix«, »Bruder« oder »Sohn«. Ich kann dir das Vergnügen nicht schildern, das ich empfand, als ich einigermaßen in die Gedankenwelt der guten Leute eindringen konnte. Sie gebrauchten noch mehr sehr häufig andere Worte, deren Sinn ich aber zunächst nicht begriff, wie zum Beispiel »gut«, »Liebster« oder »unglücklich«.

Unterdessen war der Winter vergangen und ich hatte diese Menschen sehr lieb gewonnen, so daß ich mit ihnen litt, wenn sie traurig waren, und mich freute, wenn sie sich freuten. Außer ihnen sah ich nur wenige menschliche Wesen, und wenn es ja vorkam, daß Fremde das Haus betraten, so fiel der Vergleich zwischen ihnen und meinen Freunden immer zum Vorteil der letzteren aus. Der Alte schien sich oftmals zu bemühen, seinen Hausgenossen Mut zuzusprechen, und die Güte und Liebe, die in seinem ganzen Wesen lagen, taten sogar mir wohl. Agathe lauschte meistens schweigend seinen Worten; aber in ihre Augen traten Tränen, die sie verstohlen wegwischte. Jedenfalls gewann ich den Eindruck, als sei sie wieder fröhlicher und vertrauensvoller, wenn der Alte zu ihr gesprochen hatte. Mit Felix war es anders. Er war immer der Traurigste in der ganzen Familie, und selbst mit meinen ungeübten Sinnen erkannte ich, daß er am schwersten gelitten haben mußte. Aber wenn er auch trauriger aussah als die anderen, so war doch seine Stimme fröhlicher als die seiner Schwester, besonders dann, wenn er mit dem Vater sprach.

Ich könnte dir unzählige Beispiele aufführen, die unverkennbar zeigten, wie sehr diese Leute aneinander hingen. Mochte auch Armut und Mangel schwer auf ihnen lasten, der Bruder vergaß doch nicht, die ersten weißen Blümchen, die aus dem Schnee lugten, seiner Schwester zu bringen. Früh am Morgen, noch ehe die Sonne aufgegangen war, kehrte er den Schnee von dem Wege, den sie zu gehen hatte, um nach dem Stalle zu gelangen, holte Wasser aus dem Brunnen und schleppte Brennholz ins Haus, immer sehr erstaunt, wenn er bemerkte, daß der Vorrat von unbekannter Hand wieder ergänzt worden war. Unter Tags arbeitete er vermutlich für einen Nachbar, denn er ging früh fort und kehrte erst zu Tisch wieder heim, brachte aber nie mehr Holz mit. Zuweilen schaffte er im Garten; da es aber zu dieser Zeit wenig dort zu tun gab, las er dem Alten und Agathe vor.

Learn languages from TV shows, movies, news, articles and more! Try LingQ for FREE

12. Kapitel - 01 Chapter 12 - 01 Capítulo 12 - 01 Chapitre 12 - 01 Capitolo 12 - 01 Глава 12 - 01 Bölüm 12 - 01 第12章 - 01

Ich lag auf meinem Stroh, konnte aber nicht schlafen. Я лежал на соломе, но не мог уснуть. Ich mußte über das nachdenken, was ich den Tag über gesehen und gehört hatte. Мне нужно было обдумать все, что я видел и слышал за день. Das, was mir besonders zu denken gab, waren die liebenswürdigen Manieren dieser Leute. |||||||||loving|manners|| |||||||||amables||| Больше всего я задумался о приятных манерах этих людей. Ich sehnte mich danach, mit ihnen in Verbindung zu treten, aber ich wagte es nicht. Мне очень хотелось связаться с ними, но я не решался. Nicht umsonst erinnerte ich mich der barbarischen Behandlung, die mir in der vergangenen Nacht von Seite der Dorfbewohner zuteil geworden war. |for free|||||||||||||||||given|| |||||||||||||||||los aldeanos||| It was not for nothing that I remembered the barbaric treatment I had received from the villagers the previous night. Я не зря вспомнил о варварском обращении, которому меня подвергли жители деревни предыдущей ночью. Zunächst beschloß ich, in meinem Schuppen zu bleiben und sie noch genauer zu beobachten. Initially|||||shed|||||||| Сначала я решил остаться в своем сарае и понаблюдать за ними еще внимательнее.

Am nächsten Morgen, noch vor Sonnenaufgang, waren die Leute schon munter. ||||||||||merry |||||el amanecer||||| На следующее утро, еще до восхода солнца, люди уже проснулись. Das Mädchen brachte wieder das Haus in Ordnung und bereitete eine Mahlzeit. Nachdem diese eingenommen war, ging der Jüngling fort. ||||||young man| After this was taken, the young man left.

Der Tag spielte sich in derselben Weise ab wie der vorhergehende. ||||||||||previous ||||||||||día anterior The day played out in the same way as the previous one. Der Jüngling war die meiste Zeit außerhalb des Hauses beschäftigt, während das Mädchen sich innerhalb desselben zu schaffen machte. Молодой человек проводил большую часть времени вне дома, а девушка была занята внутри. Der Alte, der, wie ich bemerkte, blind war, verbrachte seine Zeit, indem er auf seinem Instrument spielte oder nachdenklich im Zimmer saß. Es war schön anzusehen, welche Liebe und Verehrung die jungen Menschen dem Greise zuteil werden ließen. ||||||||||||old man||| ||||||||||||anciano||| Было очень приятно видеть, с какой любовью и обожанием молодые люди смотрели на старика. Sie pflegten ihn mit zarter Hingabe und wurden durch sein gütiges Lächeln belohnt. ||||tender|devotion|||||kind|| ||||tierna|||||||| Они заботились о нем с нежной преданностью и были вознаграждены его доброй улыбкой.

Ganz glücklich schienen sie jedoch nicht zu sein, denn öfter sah ich die beiden jungen Leute weinen. However, they did not seem to be completely happy, because more often I saw the two young people crying. Однако, похоже, они не были полностью счастливы: я часто видел, как двое молодых людей плакали. Ich konnte es mir nicht erklären, jedenfalls aber empfand ich tiefes Mitleid mit ihnen. ||||||||I felt|||pity|| I could not explain it to myself, but in any case I felt deep pity for them. Wenn schon solche Geschöpfe unglücklich waren, ist es nicht verwunderlich, daß ich, der ich einsam und häßlich war, noch viel mehr litt. |||creatures||||||||||||||||||suffered Если такие существа и так были несчастны, то неудивительно, что я, одинокий и некрасивый, страдал еще больше. Aber warum waren sie unglücklich? Sie besaßen ein herrliches Haus (wenigstens schien es mir herrlich) und alles, was sie bedurften. ||||||||||||||needed |||hermoso||||||||||| У них был чудесный дом (по крайней мере, мне он казался чудесным) и все необходимое. Sie hatten Feuer, um sich daran zu wärmen, wenn sie froren, und köstliche Speisen, wenn sie Hunger hatten. ||||||||||tenían frío||||||| Sie waren schön gekleidet, und was noch besser ist als alles andere, sie waren nicht allein, sondern freuten sich gegenseitig ihrer Gesellschaft. |||||||||||||||||||each other|| |||||||||||||||||se alegraban|||| They were beautifully dressed, and better than anything else, they were not alone, but enjoyed each other's company. Они были прекрасно одеты, и, что самое приятное, они не были одиноки, а наслаждались обществом друг друга. Was hatten also ihre Tränen zu bedeuten? Так что же означали ее слезы? Waren sie wirklich der Ausdruck des Leides? ||||||of the Действительно ли они были выражением страдания? Zuerst war ich nicht imstande, mir diese Fragen zu beantworten, aber mit der Zeit ward mir verschiedenes klar, was mir bisher rätselhaft gewesen. ||||able|||||||||||||||||mysterious| |||||||||||||||||||||enigmático| At first I was unable to answer these questions, but as time went on I realized various things that had previously been mysterious to me. Поначалу я не мог ответить на эти вопросы, но со временем я осознал различные вещи, которые раньше оставались для меня загадкой.

Es bedurfte langer Zeit, ehe ich eine der Hauptursachen ihres Kummers begriff. |it required|||||||||kummer| ||||||||||tristeza| Es war die Armut, unter der sie in schrecklicher Weise zu leiden hatten. ||||||||terrible|||| It was poverty from which they suffered terribly. Это была бедность, от которой они ужасно страдали. Ihre Nahrung bestand fast nur aus den Kräutern, die ihnen der Garten lieferte, und der Milch ihrer einzigen Kuh, für die sie im Winter kaum genügend Futter herbeizuschaffen vermochten. |||||||hierbas||||||||||||||||||||| Их пища состояла почти исключительно из трав, которые они собирали в саду, и молока от единственной коровы, на которую зимой едва хватало корма. Ich glaube, daß die beiden jungen Menschen oft vom Hunger gequält wurden, denn ich bemerkte mehrmals, daß sie dem Greise Nahrung vorsetzten, ohne für sich selbst etwas übrig zu behalten. ||||||||||tormented|||||||||||offered|||||||| |||||||||||||||||||||ofrecían|||||||| I believe that the two young people were often plagued by hunger, for I noticed several times that they put food in front of the old man without leaving anything for themselves. Я думаю, что этих двух молодых людей часто мучил голод, потому что несколько раз я замечал, что они кормили старика, не оставляя себе ничего.

Dieser Zug von Güte rührte mich. |train||goodness|touched| Это проявление доброты тронуло меня. Ich hatte bisher in der Nacht einen Teil ihrer Nahrungsmittel für meinen Gebrauch gestohlen. |had|||||||||||| Я украл у них немного еды, чтобы использовать ее ночью. Nachdem ich aber wußte, daß ich den guten Menschen damit wehe tat, verzichtete ich darauf und holte mir in einem benachbarten Gehölz Beeren, Nüsse und Wurzeln. ||||||||||hurt||||||||||neighboring|wood|||| ||||||||||||renuncié|||||||||matorral|||| Но когда я понял, что причиняю этим вред добрым людям, я бросил это занятие и отправился в соседнюю рощу за ягодами, орехами и кореньями.

Ich entdeckte auch ein Mittel, ihnen bei ihrer Arbeit behülflich zu sein. ||||method|||||helpful|| |||||||||útil|| I also discovered a way to help them with their work. Я также обнаружил способ помочь им в работе. Ich hatte beobachtet, daß der junge Mensch einen großen Teil des Tages darauf verwendete, Holz für den heimatlichen Herd zu sammeln. |||||||||||||||||homely||| |||||||||||||||||hogar||| Я заметил, что молодой человек проводит большую часть дня, собирая дрова для домашнего очага. Ich nahm daher in der Nacht sein Werkzeug an mich, dessen Gebrauch ich rasch erlernte, und brachte Heizmaterial mit nach Hause, das für mehrere Tage ausreichte. |||||||||||||quickly|||||||||||| Поэтому в тот вечер я взял с собой его инструменты, которыми быстро научился пользоваться и принес домой достаточно материала для обогрева на несколько дней.

Ich erinnere mich, wie das Mädchen erstaunte, als sie eines Morgens, vor die Haustüre tretend, einen großen Haufen Holz aufgeschichtet vor sich sah. |||||girl|astonished|||||||||||||stacked||| ||||||se sorprendió|||||||puerta de casa||||||apilado||| Помню, как удивилась девочка, когда однажды утром вышла за порог дома и увидела перед собой большую кучу дров, сложенную в штабель. Sie schrie laut auf, und als der Jüngling herbeikam, äußerten sie offenbar ihr Erstaunen. ||||||||se acercó||||| Она громко вскрикнула, и когда молодой человек подошел, они явно выразили свое удивление. Ich bemerkte mit Genugtuung, daß er es an diesem Tage unterließ, in den Wald zu gehen, sondern sich im Hause und im Garten beschäftigte. |||satisfaction|||||||he omitted||||||||||||| ||||||||||omitió||||||||||||| Я с удовлетворением заметил, что в тот день он воздержался от похода в лес, а занялся домом и садом.

Nach und nach machte ich aber eine Entdeckung, die für mich von ungeheurer Wichtigkeit war. After||||||||||||enormous|| ||||||||||||enorme|| Ich bemerkte nämlich, daß diese Wesen eine Methode besaßen, sich gegenseitig ihre Gefühle in artikulierten Lauten auszudrücken und daß die Worte, die sie sprachen, bald Leid, bald Freude, bald Frohsinn, bald Schmerz im Zuhörer hervorzurufen vermochten, wie man an ihren Mienen erkennen konnte. |||||beings||||||||||sounds|||||||||soon|pain|||||||||||||||expressions|| ||||||||||||||articulados|||||||||||||||||||||||||||| For I observed that these beings had a method of expressing their feelings to one another in articulated sounds, and that the words they spoke were capable of producing in the listener now sorrow, now joy, now cheerfulness, now pain, as can be seen from their expressions could. Я заметил, что эти существа умели выражать свои чувства друг другу членораздельными звуками, и слова, которые они произносили, могли вызывать у слушателя либо печаль, либо радость, либо счастье, либо боль, что можно было понять по их выражению лица. Das war allerdings eine herrliche Gabe und ich brannte förmlich danach, diese Methode genauer zu erforschen. |||||gift||||formally|||||| It was a wonderful gift, however, and I was dying to explore this method further. Однако это был чудесный подарок, и мне очень хотелось изучить этот метод более подробно. Aber jeder Versuch, den ich unternahm, scheiterte kläglich. |||||undertook|failed|miserably |||||realicé|| Ihre Aussprache war rasch, und da ich keinen Zusammenhang zwischen ihren Worten und den bestehenden Dingen sah, hatte ich gar keinen Anhaltspunkt. ||||||||||||||existing|||||||anchor |||||||||||||||||||||punto de referencia Она быстро произносила слова, но поскольку я не видел никакой связи между ее словами и существующими вещами, я не имел ни малейшего понятия. Nur meinem großen Eifer hatte ich es zu danken, daß es mir nach Verlauf mehrerer Monate gelang, die gebräuchlichsten Bezeichnungen zu erlernen. |||eagerness|||||||||||||||most common||| |||||||||||||||||||términos|| Только благодаря моему огромному усердию через несколько месяцев мне удалось выучить самые распространенные термины. Ich wußte die Worte: Feuer, Milch, Brot und Holz zu deuten und auszusprechen. Dann merkte ich mir die Namen der Hausbewohner selbst. |||||||residentes de la casa| Затем я сам запомнил имена жителей. Hierbei fiel mir auf, daß die beiden jungen Leute mehrere Namen, der Alte aber nur einen, nämlich »Vater« hatte. Я заметил, что у двух молодых людей было несколько имен, а у старика - только одно, а именно "отец". Das Mädchen hieß »Schwester« oder »Agathe«, der Jüngling »Felix«, »Bruder« oder »Sohn«. |||||Agatha|||||| Ich kann dir das Vergnügen nicht schildern, das ich empfand, als ich einigermaßen in die Gedankenwelt der guten Leute eindringen konnte. ||||pleasure||to describe||||||somewhat|||||good||to penetrate| |||||||||||||||mundo de pensamientos||||| Не могу передать словами то удовольствие, которое я испытывал, когда мне удавалось в какой-то степени проникнуть в сознание хороших людей. Sie gebrauchten noch mehr sehr häufig andere Worte, deren Sinn ich aber zunächst nicht begriff, wie zum Beispiel »gut«, »Liebster« oder »unglücklich«. |usaban||||||||||||||||||||

Unterdessen war der Winter vergangen und ich hatte diese Menschen sehr lieb gewonnen, so daß ich mit ihnen litt, wenn sie traurig waren, und mich freute, wenn sie sich freuten. Meanwhile|||||||||||dear|won||||||||||||||||| Außer ihnen sah ich nur wenige menschliche Wesen, und wenn es ja vorkam, daß Fremde das Haus betraten, so fiel der Vergleich zwischen ihnen und meinen Freunden immer zum Vorteil der letzteren aus. ||||||||||||ocurría|||||||||||||||||||| Apart from them I saw few human beings, and when strangers did come into the house, the comparison between them and my friends was always to the advantage of the latter. Кроме них, я видел лишь несколько человеческих существ, и когда случалось, что в дом заходили незнакомцы, сравнение между ними и моими друзьями всегда было в пользу последних. Der Alte schien sich oftmals zu bemühen, seinen Hausgenossen Mut zuzusprechen, und die Güte und Liebe, die in seinem ganzen Wesen lagen, taten sogar mir wohl. ||||||to strive||housemates||to speak||||||||||||||| ||||||||||dar ánimo||||||||||||||| Старик часто старался подбодрить своих сожителей, и доброта и любовь, которые были присущи ему, даже мне пошли на пользу. Agathe lauschte meistens schweigend seinen Worten; aber in ihre Augen traten Tränen, die sie verstohlen wegwischte. |listened||||||||||||||wiped |||||||||||||||se las secó Agathe mostly listened to his words in silence; but tears welled up in her eyes, which she surreptitiously wiped away. Агата в основном молча слушала его слова, но на ее глаза навернулись слезы, которые она поспешно вытерла. Jedenfalls gewann ich den Eindruck, als sei sie wieder fröhlicher und vertrauensvoller, wenn der Alte zu ihr gesprochen hatte. |||||||||||más confiada||||||| In any case, I got the impression that she was happier and more trusting again after the old man spoke to her. Во всяком случае, у меня сложилось впечатление, что после разговора со стариком она снова стала счастливее и доверчивее. Mit Felix war es anders. Er war immer der Traurigste in der ganzen Familie, und selbst mit meinen ungeübten Sinnen erkannte ich, daß er am schwersten gelitten haben mußte. |||||||||||||||||||||suffered|| ||||el más triste|||||||||inexpertos|||||||||| Он всегда был самым грустным во всей семье, и даже с моими нетренированными чувствами я понимал, что он, должно быть, страдал больше всех. Aber wenn er auch trauriger aussah als die anderen, so war doch seine Stimme fröhlicher als die seiner Schwester, besonders dann, wenn er mit dem Vater sprach. Но хотя он выглядел печальнее остальных, его голос был радостнее, чем у сестры, особенно когда он разговаривал с отцом.

Ich könnte dir unzählige Beispiele aufführen, die unverkennbar zeigten, wie sehr diese Leute aneinander hingen. |||||to show||unmistakably||||||| I could give you countless examples that unmistakably showed how attached these people were to one another. Я могу привести бесчисленное множество примеров, которые безошибочно показывают, насколько эти люди были привязаны друг к другу. Mochte auch Armut und Mangel schwer auf ihnen lasten, der Bruder vergaß doch nicht, die ersten weißen Blümchen, die aus dem Schnee lugten, seiner Schwester zu bringen. ||||||||to||||||||||||||peek|||| |||||||||||||||||florecitas|||||asomaban|||| Even if poverty and want weighed heavily on them, the brother did not forget to take the first little white flowers that peeked out of the snow to his sister. Несмотря на то, что бедность и недостаток тяготили их, брат не забывал приносить сестре первые белые цветы, пробивающиеся из-под снега. Früh am Morgen, noch ehe die Sonne aufgegangen war, kehrte er den Schnee von dem Wege, den sie zu gehen hatte, um nach dem Stalle zu gelangen, holte Wasser aus dem Brunnen und schleppte Brennholz ins Haus, immer sehr erstaunt, wenn er bemerkte, daß der Vorrat von unbekannter Hand wieder ergänzt worden war. ||||||||||||||||||||||||stable||to reach|||||||||||||||||||supply||unknown|||supplemented|| |||||||salió|||||||||||||||||establo||||||||||leña|||||||||||||mano desconocida||||| Рано утром, еще до восхода солнца, он сметал снег с тропинки, по которой ей приходилось добираться до хлева, набирал воду из колодца и таскал дрова в дом, всегда очень удивляясь, когда понимал, что запасы пополнились неизвестно чьей рукой. Unter Tags arbeitete er vermutlich für einen Nachbar, denn er ging früh fort und kehrte erst zu Tisch wieder heim, brachte aber nie mehr Holz mit. |||||||||||||||||to table|||||||| During the day he probably worked for a neighbor, because he left early and didn't return home until dinner, but never brought more wood with him. Днем он, вероятно, работал на соседа, потому что уходил рано и возвращался домой только к обеду, но дров больше не приносил. Zuweilen schaffte er im Garten; da es aber zu dieser Zeit wenig dort zu tun gab, las er dem Alten und Agathe vor. Sometimes|||||||||||||||||||||| Sometimes he worked in the garden; but since there was little to do there at that time, he read to the old man and Agathe. Иногда он работал в саду, но так как в это время там было мало работы, он читал старику и Агате.