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Grimms Märchen, Aschenputtel

Aschenputtel

Einem reichen Manne, dem wurde seine Frau krank, und als sie fühlte, daß ihr Ende herankam, rief sie ihr einziges Töchterlein zu sich ans Bett und sprach »liebes Kind, bleibe fromm und gut, so wird dir der liebe Gott immer beistehen, und ich will vom Himmel auf dich herabblicken, und will um dich sein.« Darauf tat sie die Augen zu und verschied. Das Mädchen ging jeden Tag hinaus zu dem Grabe der Mutter und weinte, und blieb fromm und gut. Als der Winter kam, deckte der Schnee ein weißes Tüchlein auf das Grab, und als die Sonne im Frühjahr es wieder herabgezogen hatte, nahm sich der Mann eine andere Frau. Die Frau hatte zwei Töchter mit ins Haus gebracht, die schön und weiß von Angesicht waren, aber garstig und schwarz von Herzen. Da ging eine schlimme Zeit für das arme Stiefkind an. »Soll die dumme Gans bei uns in der Stube sitzen!« sprachen sie, »wer Brot essen will, muß es verdienen: hinaus mit der Küchenmagd.« Sie nahmen ihm seine schönen 110 Kleider weg, zogen ihm einen grauen alten Kittel an, und gaben ihm hölzerne Schuhe. »Seht einmal die stolze Prinzessin, wie sie geputzt ist!« riefen sie, lachten und führten es in die Küche. Da mußte es von Morgen bis Abend schwere Arbeit tun, früh vor Tag aufstehn, Wasser tragen, Feuer anmachen, kochen und waschen. Obendrein taten ihm die Schwestern alles ersinnliche Herzeleid an, verspotteten es und schütteten ihm die Erbsen und Linsen in die Asche, so daß es sitzen und sie wieder auslesen mußte. Abends, wenn es sich müde gearbeitet hatte, kam es in kein Bett, sondern mußte sich neben den Herd in die Asche legen. Und weil es darum immer staubig und schmutzig aussah, nannten sie es Aschenputtel. Es trug sich zu, daß der Vater einmal in die Messe ziehen wollte, da fragte er die beiden Stieftöchter, was er ihnen mitbringen sollte. »Schöne Kleider,« sagte die eine, »Perlen und Edelsteine,« die zweite. »Aber du, Aschenputtel,« sprach er, »was willst du haben?« »Vater, das erste Reis, das Euch auf Eurem Heimweg an den Hut stößt, das brecht für mich ab.« Er kaufte nun für die beiden Stiefschwestern schöne Kleider, Perlen und Edelsteine, und auf dem Rückweg, als er durch einen grünen Busch ritt, streifte ihn ein Haselreis und stieß ihm den Hut ab. Da brach er das Reis ab und nahm es mit. Als er nach Haus kam, gab er den Stieftöchtern, was sie sich gewünscht hatten, und dem Aschenputtel gab er das Reis von dem Haselbusch. Aschenputtel dankte ihm, ging zu seiner Mutter Grab und pflanzte das Reis darauf, und weinte so sehr, daß die Trä- nen darauf niederfielen und es begossen. Es wuchs aber, und ward ein schöner Baum. Aschenputtel ging alle Tage dreimal darunter, weinte und betete, und allemal kam ein weißes Vöglein auf den Baum, und wenn es einen Wunsch aussprach, so warf ihm das Vöglein herab, was es sich gewünscht hatte. Es begab sich aber, daß der König ein Fest anstellte, das drei Tage dauern sollte, und wozu alle schönen Jungfrauen im Lande eingeladen wurden, damit sich sein Sohn eine Braut aussuchen möchte. Die zwei Stiefschwestern, als sie hörten, daß sie auch dabei erscheinen sollten, waren guter Dinge, riefen 111 Aschenputtel und sprachen »kämm uns die Haare, bürste uns die Schuhe und mache uns die Schnallen fest, wir gehen zur Hochzeit auf des Königs Schloß.« Aschenputtel gehorchte, weinte aber, weil es auch gern zum Tanz mitgegangen wäre, und bat die Stiefmutter, sie möchte es ihm erlauben. »Du Aschenputtel,« sprach sie, »bist voll Staub und Schmutz, und willst zur Hochzeit? du hast keine Kleider und Schuhe, und willst tanzen!« Als es aber mit Bitten anhielt, sprach sie endlich »da habe ich dir eine Schüssel Linsen in die Asche geschüttet, wenn du die Linsen in zwei Stunden wieder ausgelesen hast, so sollst du mitgehen.« Das Mädchen ging durch die Hintertür nach dem Garten und rief »ihr zahmen Täubchen, ihr Turteltäubchen, all ihr Vöglein unter dem Himmel, kommt und helft mir lesen, die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen.« Da kamen zum Küchenfenster zwei weiße Täubchen herein, und danach die Turteltäubchen, und endlich schwirrten und schwärmten alle Vöglein unter dem Himmel herein und ließen sich um die Asche nieder. Und die Täubchen nickten mit den Köpfchen und fingen an pick, pick, pick, pick, und da fingen die übrigen auch an pick, pick, pick, pick, und lasen alle guten Körnlein in die Schüssel. Kaum war eine Stunde herum, so waren sie schon fertig und flogen alle wieder hinaus. Da brachte das Mädchen die Schüssel der Stiefmutter, freute sich und glaubte, es dürfte nun mit auf die Hochzeit gehen. Aber sie sprach »nein, Aschenputtel, du hast keine Kleider, und kannst nicht tanzen: du wirst nur ausgelacht.« Als es nun weinte, sprach sie »wenn du mir zwei Schüsseln voll Linsen in einer Stunde aus der Asche rein lesen kannst, so sollst du mitgehen,« und dachte »das kann es ja nimmermehr.« Als sie die zwei Schüsseln Linsen in die Asche geschüttet hatte, ging das Mädchen durch die Hintertür nach dem Garten und rief »ihr zahmen Täubchen, ihr Turteltäubchen, all ihr Vöglein unter dem Himmel, kommt und helft mir lesen, 112 die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen.« Da kamen zum Küchenfenster zwei weiße Täubchen herein und danach die Turteltäubchen, und endlich schwirrten und schwärmten alle Vögel unter dem Himmel herein und ließen sich um die Asche nieder. Und die Täubchen nickten mit ihren Köpfchen und fingen an pick, pick, pick, pick, und da fingen die übrigen auch an pick, pick, pick, pick, und lasen alle guten Körner in die Schüsseln. Und ehe eine halbe Stunde herum war, waren sie schon fertig, und flogen alle wieder hinaus. Da trug das Mädchen die Schüsseln zu der Stiefmutter, freute sich und glaubte, nun dürfte es mit auf die Hochzeit gehen. Aber sie sprach »es hilft dir alles nichts: du kommst nicht mit, denn du hast keine Kleider und kannst nicht tanzen; wir müßten uns deiner schämen.« Darauf kehrte sie ihm den Rücken zu und eilte mit ihren zwei stolzen Töchtern fort. Als nun niemand mehr daheim war, ging Aschenputtel zu seiner Mutter Grab unter den Haselbaum und rief »Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich, wirf Gold und Silber über mich.« Da warf ihm der Vogel ein golden und silbern Kleid herunter und mit Seide und Silber ausgestickte Pantoffeln. In aller Eile zog es das Kleid an und ging zur Hochzeit. Seine Schwestern aber und die Stiefmutter kannten es nicht und meinten, es müsse eine fremde Königstochter sein, so schön sah es in dem goldenen Kleide aus. An Aschenputtel dachten sie gar nicht und dachten, es säße daheim im Schmutz und suchte die Linsen aus der Asche. Der Königssohn kam ihm entgegen, nahm es bei der Hand und tanzte mit ihm. Er wollte auch sonst mit niemand tanzen, also daß er ihm die Hand nicht losließ, und wenn ein anderer kam, es aufzufordern, sprach er »das ist meine Tänzerin.« Es tanzte, bis es Abend war, da wollte es nach Haus gehen. Der Königssohn aber sprach »ich gehe mit und begleite dich,« denn er wollte sehen, wem das schöne Mädchen angehörte. Sie entwischte ihm aber und sprang in das Taubenhaus. Nun war- 113 tete der Königssohn, bis der Vater kam, und sagte ihm, das fremde Mädchen wär in das Taubenhaus gesprungen. Der Alte dachte »sollte es Aschenputtel sein?« und sie mußten ihm Axt und Hacken bringen, damit er das Taubenhaus entzweischlagen konnte: aber es war niemand darin. Und als sie ins Haus kamen, lag Aschenputtel in seinen schmutzigen Kleidern in der Asche, und ein trübes Öllämpchen brannte im Schornstein; denn Aschenputtel war geschwind aus dem Taubenhaus hinten herabgesprungen, und war zu dem Haselbäumchen gelaufen: da hatte es die schönen Kleider abgezogen und aufs Grab gelegt, und der Vogel hatte sie wieder weggenommen, und dann hatte es sich in seinem grauen Kittelchen in die Küche zur Asche gesetzt. Am andern Tag, als das Fest von neuem anhub, und die Eltern und Stiefschwestern wieder fort waren, ging Aschenputtel zu dem Haselbaum und sprach »Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich, wirf Gold und Silber über mich.« Da warf der Vogel ein noch viel stolzeres Kleid herab als am vorigen Tag. Und als es mit diesem Kleide auf der Hochzeit erschien, erstaunte jedermann über seine Schönheit. Der Kö- nigssohn aber hatte gewartet, bis es kam, nahm es gleich bei der Hand und tanzte nur allein mit ihm. Wenn die andern kamen und es aufforderten, sprach er »das ist meine Tänzerin.« Als es nun Abend war, wollte es fort, und der Königssohn ging ihm nach und wollte sehen, in welches Haus es ging: aber es sprang ihm fort und in den Garten hinter dem Haus. Darin stand ein schöner großer Baum, an dem die herrlichsten Birnen hingen, es kletterte so behend wie ein Eichhörnchen zwischen die Äste, und der Königssohn wußte nicht, wo es hingekommen war. Er wartete aber, bis der Vater kam, und sprach zu ihm »das fremde Mädchen ist mir entwischt, und ich glaube, es ist auf den Birnbaum gesprungen.« Der Vater dachte »sollte es Aschenputtel sein?« ließ sich die Axt holen und hieb den Baum um, aber es war niemand darauf. Und als sie in die Küche kamen, lag Aschenputtel da in der Asche, wie sonst 114 auch, denn es war auf der andern Seite vom Baum herabgesprungen, hatte dem Vogel auf dem Haselbäumchen die schö- nen Kleider wiedergebracht und sein graues Kittelchen angezogen.

Am dritten Tag, als die Eltern und Schwestern fort waren, ging Aschenputtel wieder zu seiner Mutter Grab und sprach zu dem Bäumchen »Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich, wirf Gold und Silber über mich.« Nun warf ihm der Vogel ein Kleid herab, das war so prächtig und glänzend, wie es noch keins gehabt hatte, und die Pantoffeln waren ganz golden. Als es in dem Kleid zu der Hochzeit kam, wußten sie alle nicht, was sie vor Verwunderung sagen sollten. Der Königssohn tanzte ganz allein mit ihm, und wenn es einer aufforderte, sprach er »das ist meine Tänzerin.« Als es nun Abend war, wollte Aschenputtel fort, und der Königssohn wollte es begleiten, aber es entsprang ihm so geschwind, daß er nicht folgen konnte. Der Königssohn hatte aber eine List gebraucht, und hatte die ganze Treppe mit Pech bestreichen lassen: da war, als es hinabsprang, der linke Pantoffel des Mädchens hängen geblieben. Der Königssohn hob ihn auf, und er war klein und zierlich und ganz golden. Am nächsten Morgen ging er damit zu dem Mann und sagte zu ihm »keine andere soll meine Gemahlin werden als die, an deren Fuß dieser goldene Schuh paßt.« Da freuten sich die beiden Schwestern, denn sie hatten schöne Füße. Die älteste ging mit dem Schuh in die Kammer und wollte ihn anprobieren, und die Mutter stand dabei. Aber sie konnte mit der gro- ßen Zehe nicht hineinkommen, und der Schuh war ihr zu klein, da reichte ihr die Mutter ein Messer und sprach »hau die Zehe ab: wann du Königin bist, so brauchst du nicht mehr zu Fuß zu gehen.« Das Mädchen hieb die Zehe ab, zwängte den Fuß in den Schuh, verbiß den Schmerz und ging heraus zum Königssohn. Da nahm er sie als seine Braut aufs Pferd und ritt mit ihr fort. Sie mußten aber an dem Grabe vorbei, da saßen die zwei Täubchen auf dem Haselbäumchen und riefen 115 »rucke di guck, rucke di guck, Blut ist im Schuck (Schuh): Der Schuck ist zu klein, die rechte Braut sitzt noch daheim.« Da blickte er auf ihren Fuß und sah, wie das Blut herausquoll. Er wendete sein Pferd um, brachte die falsche Braut wieder nach Hause und sagte, das wäre nicht die rechte, die andere Schwester solle den Schuh anziehen. Da ging diese in die Kammer und kam mit den Zehen glücklich in den Schuh, aber die Ferse war zu groß. Da reichte ihr die Mutter ein Messer und sprach »hau ein Stück von der Ferse ab: wann du Königin bist, brauchst du nicht mehr zu Fuß zu gehen.« Das Mädchen hieb ein Stück von der Ferse ab, zwängte den Fuß in den Schuh, verbiß den Schmerz und ging heraus zum Königssohn. Da nahm er sie als seine Braut aufs Pferd und ritt mit ihr fort. Als sie an dem Haselbäumchen vorbeikamen, saßen die zwei Täubchen darauf und riefen »rucke di guck, rucke di guck, Blut ist im Schuck (Schuh): Der Schuck ist zu klein, die rechte Braut sitzt noch daheim.« Er blickte nieder auf ihren Fuß und sah, wie das Blut aus dem Schuh quoll und an den weißen Strümpfen ganz rot heraufgestiegen war. Da wendete er sein Pferd und brachte die falsche Braut wieder nach Haus. »Das ist auch nicht die rechte,« sprach er, »habt ihr keine andere Tochter?« »Nein,« sagte der Mann, »nur von meiner verstorbenen Frau ist noch ein kleines verbuttetes Aschenputtel da: das kann unmöglich die Braut sein.« Der Königssohn sprach, er sollte es heraufschicken, die Mutter aber antwortete »ach nein, das ist viel zu schmutzig, das darf sich nicht sehen lassen.« Er wollte es aber durchaus haben, und Aschenputtel mußte gerufen werden. Da wusch es sich erst Hände und Angesicht rein, ging dann hin und neigte sich vor dem Königssohn, der ihm den goldenen Schuh reichte. Dann setzte es sich auf einen Schemel, zog den Fuß aus dem schweren Holzschuh und steckte ihn in den Pantoffel, der 116 war wie angegossen. Und als es sich in die Höhe richtete und der König ihm ins Gesicht sah, so erkannte er das schöne Mädchen, das mit ihm getanzt hatte, und rief »das ist die rechte Braut.« Die Stiefmutter und die beiden Schwestern erschraken und wurden bleich vor Ärger: er aber nahm Aschenputtel aufs Pferd und ritt mit ihm fort. Als sie an dem Haselbäumchen vorbeikamen, riefen die zwei weißen Täubchen »rucke di guck, rucke di guck, kein Blut im Schuck: Der Schuck ist nicht zu klein, die rechte Braut, die führt er heim.« Und als sie das gerufen hatten, kamen sie beide herabgeflogen und setzten sich dem Aschenputtel auf die Schultern, eine rechts, die andere links, und blieben da sitzen. Als die Hochzeit mit dem Königssohn sollte gehalten werden, kamen die falschen Schwestern, wollten sich einschmeicheln und teil an seinem Glück nehmen. Als die Brautleute nun zur Kirche gingen, war die älteste zur rechten, die jüngste zur linken Seite: da pickten die Tauben einer jeden das eine Auge aus. Hernach, als sie herausgingen, war die älteste zur linken und die jüngste zur rechten: da pickten die Tauben einer jeden das andere Auge aus. Und waren sie also für ihre Bosheit und Falschheit mit Blindheit auf ihr Lebtag bestraft.

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Aschenputtel Cinderella Cinderella Золушка

Einem reichen Manne, dem wurde seine Frau krank, und als sie fühlte, daß ihr Ende herankam, rief sie ihr einziges Töchterlein zu sich ans Bett und sprach »liebes Kind, bleibe fromm und gut, so wird dir der liebe Gott immer beistehen, und ich will vom Himmel auf dich herabblicken, und will um dich sein.« Darauf tat sie die Augen zu und verschied. ||||||||||||||||||||||||||||||pious||||||||||assist||||||||look down|||||||||||||departed A rich man had a wife who fell ill, and when she felt that her end was approaching, she called her only daughter to her bedside and said, 'Dear child, remain pious and good, so that the dear God will always stand by you, and I will look down on you from heaven and will be with you.' Thereupon, she closed her eyes and passed away. Жена богатого человека заболела и, когда почувствовала, что близок ее конец, позвала единственную дочь к своей постели и сказала: «Дорогое дитя, оставайся благочестивой и доброй, и Бог всегда будет рядом с тобой, и я хочу взгляни на тебя с небес и будь с тобой». Затем она закрыла глаза и скончалась. Das Mädchen ging jeden Tag hinaus zu dem Grabe der Mutter und weinte, und blieb fromm und gut. ||||||||grave||||||||| The girl went out to her mother's grave every day and wept, and remained pious and good. Als der Winter kam, deckte der Schnee ein weißes Tüchlein auf das Grab, und als die Sonne im Frühjahr es wieder herabgezogen hatte, nahm sich der Mann eine andere Frau. |||||||||small cloth|||||||||||||||||||| When winter came, the snow covered the grave with a white cloth, and when the sun pulled it away again in spring, the man took another wife. Die Frau hatte zwei Töchter mit ins Haus gebracht, die schön und weiß von Angesicht waren, aber garstig und schwarz von Herzen. |||||||||||||||||ugly|||| The woman had brought two daughters into the house, who were beautiful and white, but nasty and black of heart. Da ging eine schlimme Zeit für das arme Stiefkind an. »Soll die dumme Gans bei uns in der Stube sitzen!« sprachen sie, »wer Brot essen will, muß es verdienen: hinaus mit der  Küchenmagd.« Sie nahmen ihm seine schönen 110 Kleider weg, zogen ihm einen grauen alten Kittel an, und gaben ihm hölzerne Schuhe. ||stupid|goose|||||||||who||||||earn||||kitchen maid|||||||||||||smock|||||wooden| "Shall the stupid goose be sitting in the room with us!" They said, "whoever wants to eat bread must earn it: out with the kitchen-maid." They took away his beautiful clothes, put on a gray old smock, and gave him wooden shoes. »Seht einmal die stolze Prinzessin, wie sie geputzt ist!« riefen sie, lachten und führten es in die Küche. |||proud|princess|||dressed|||||||||| "Look, the proud princess, as she's been cleaned!" They shouted, laughing and leading it into the kitchen. Da mußte es von Morgen bis Abend schwere Arbeit tun, früh vor Tag aufstehn, Wasser tragen, Feuer anmachen, kochen und waschen. From morning to night it had to do hard work, get up early in the morning, carry water, turn on the fire, cook and wash. Obendrein taten ihm die Schwestern alles ersinnliche Herzeleid an, verspotteten es und schütteten ihm die Erbsen und Linsen in die Asche, so daß es sitzen und sie wieder auslesen mußte. Moreover||||||imaginable||||||poured|||||lentils|||||||||||| On top of that, the sisters did all the heartbreak of his heart, mocking it and pouring the peas and lentils into the ashes so that it had to sit and read it again. Abends, wenn es sich müde gearbeitet hatte, kam es in kein Bett, sondern mußte sich neben den Herd in die Asche legen. In the evening, when it had worked wearily, there was no bed, but had to lie down next to the stove in the ashes. Und weil es darum immer staubig und schmutzig aussah, nannten sie es Aschenputtel. Es trug sich zu, daß der Vater einmal in die Messe ziehen wollte, da fragte er die beiden Stieftöchter, was er ihnen mitbringen sollte. ||||||||||mass||||||||stepdaughters||||| It happened that his father once wanted to go to mass, and he asked the two stepdaughters what he should bring them. »Schöne Kleider,« sagte die eine, »Perlen und Edelsteine,« die zweite. |||||||gemstones|| "Beautiful clothes," said one, "pearls and jewels," the second. »Aber du, Aschenputtel,« sprach er, »was willst du haben?« »Vater, das erste Reis, das Euch auf Eurem Heimweg an den Hut stößt, das brecht für mich ab.« Er kaufte nun für die beiden Stiefschwestern schöne Kleider, Perlen und Edelsteine, und auf dem Rückweg, als er durch einen grünen Busch ritt, streifte ihn ein Haselreis und stieß ihm den Hut ab. ||||||||||||branch|||||||||strikes||||||||||||||||||||||||||||||||hazel branch|||||| "But you, Cinderella," he said, "what do you want?" "Father, the first rice that bumps your hat on your way home, stop me." He bought beautiful clothes for the two stepsisters , Pearls and gems, and on the way back, as he rode through a green bush, a hazel rice grazed him and pushed his hat off. Da brach er das Reis ab und nahm es mit. He broke the rice and took it with him. Als er nach Haus kam, gab er den Stieftöchtern, was sie sich gewünscht hatten, und dem Aschenputtel gab er das Reis von dem Haselbusch. ||||||||||||||||||||branch|||hazel bush When he got home, he gave the stepdaughters what they had wanted, and he gave the rice from the hazel bush to the Cinderella. Aschenputtel dankte ihm, ging zu seiner Mutter Grab und pflanzte das Reis darauf, und weinte so sehr, daß die Trä- nen darauf niederfielen und es begossen. |||||||||||||||||||tears||upon it||||wet Cinderella thanked him, went to his mother's grave and planted the rice on it, and cried so much that the tears fell on it and watered it. Es wuchs aber, und ward ein schöner Baum. But it grew, and became a beautiful tree. Aschenputtel ging alle Tage dreimal darunter, weinte und betete, und allemal kam ein weißes Vöglein auf den Baum, und wenn es einen Wunsch aussprach, so warf ihm das Vöglein herab, was es sich gewünscht hatte. ||||||||||||||little bird|||||||||||||||||||| Cinderella went under it three times a day, weeping and praying, and every time a white bird came up on the tree, and when it expressed a wish, the bird threw it down as it wished. Es begab sich aber, daß der König ein Fest anstellte, das drei Tage dauern sollte, und wozu alle schönen Jungfrauen im Lande eingeladen wurden, damit sich sein Sohn eine Braut aussuchen möchte. |happened||||||||held|||||||to which||||||||||||||| But it came to pass that the king made a feast, which was to last three days, and to which all the beautiful virgins in the land were invited, so that his son might choose a bride. Die zwei Stiefschwestern, als sie hörten, daß sie auch dabei erscheinen sollten, waren guter Dinge, riefen 111 Aschenputtel und sprachen »kämm uns die Haare, bürste uns die Schuhe und mache uns die Schnallen fest, wir gehen zur Hochzeit auf des Königs Schloß.« Aschenputtel gehorchte, weinte aber, weil es auch gern zum Tanz mitgegangen wäre, und bat die Stiefmutter, sie möchte es ihm erlauben. |||||||||||||||||||comb||||||||||||buckles||||||to|||||||||||||||||||||||| The two step-sisters, when they heard that they should also appear, were in good spirits, called Cinderella, and said, "Comb your hair, brush our shoes, and fasten our buckles. We will go to the wedding of the King's Castle. "Cinderella obeyed, but wept because she wanted to go to the dance, and asked the stepmother to let him. »Du Aschenputtel,« sprach sie, »bist voll Staub und Schmutz, und willst zur Hochzeit? "Cinderella," she said, "you are full of dust and filth, and you want to go to the wedding? du hast keine Kleider und Schuhe, und willst tanzen!« Als es aber mit Bitten anhielt, sprach sie endlich »da habe ich dir eine Schüssel Linsen in die Asche geschüttet, wenn du die Linsen in zwei Stunden wieder ausgelesen hast, so sollst du mitgehen.« Das Mädchen ging durch die Hintertür nach dem Garten und rief »ihr zahmen Täubchen, ihr Turteltäubchen, all ihr Vöglein unter dem Himmel, kommt und helft mir lesen, die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen.« Da kamen zum Küchenfenster zwei weiße Täubchen herein, und danach die Turteltäubchen, und endlich schwirrten und schwärmten alle Vöglein unter dem Himmel herein und ließen sich um die Asche nieder. ||||||||||||||stopped||||||||||||||||||||||||||||||||||back door|||||||tame|||turtledoves|||||||||||||||little pot||||crop|||||||||||||||fluttered||||||||||||||| you have no clothes and shoes, and you want to dance! "But when it stopped with requests, she finally said," I poured you a bowl of lentils into the ashes, and if you read out the lentils in two hours, you should go with them . "The girl went out the back door to the garden and shouted," Her tame pigeons, her lovebirds, all her little birds under the sky, come and help me read, the good ones in the potty, the bad ones in the little head. "Two came to the kitchen window white pigeons came in, and then the lovebirds, and finally all the birds were whirring and swarming in under the sky and settling around the ashes. Und die Täubchen nickten mit den Köpfchen und fingen an pick, pick, pick, pick, und da fingen die übrigen auch an pick, pick, pick, pick, und lasen alle guten Körnlein in die Schüssel. |||nodded||||||||||||||||||||||||||||| And the little pigeons nodded their heads and began picking, picking, picking, picking, and then the others also began to pick, pick, pick, pick, and read all the good grains into the bowl. Kaum war eine Stunde herum, so waren sie schon fertig und flogen alle wieder hinaus. No sooner was an hour around than they were done and they all flew out again. Da brachte das Mädchen die Schüssel der Stiefmutter, freute sich und glaubte, es dürfte nun mit auf die Hochzeit gehen. Then the girl brought the stepmother's bowl, was happy and believed that it would now go with the wedding. Aber sie sprach »nein, Aschenputtel, du hast keine Kleider, und kannst nicht tanzen: du wirst nur ausgelacht.« Als es nun weinte, sprach sie »wenn du mir zwei Schüsseln voll Linsen in einer Stunde aus der Asche rein lesen kannst, so sollst du mitgehen,« und dachte »das kann es ja nimmermehr.« Als sie die zwei Schüsseln Linsen in die Asche geschüttet hatte, ging das Mädchen durch die Hintertür nach dem Garten und rief »ihr zahmen Täubchen, ihr Turteltäubchen, all ihr Vöglein unter dem Himmel, kommt und helft mir lesen, 112 die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen.« Da kamen zum Küchenfenster zwei weiße Täubchen herein und danach die Turteltäubchen, und endlich schwirrten und schwärmten alle Vögel unter dem Himmel herein und ließen sich um die Asche nieder. ||||||||||||||||laughed at||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| But she said, "No, Cinderella, you have no clothes, and you can not dance: you're just being laughed at." When it cried, she said, "If you can read two bowls of lentils out of the ashes in an hour, so Thou shalt go with her, "and thought," It can never be. "As she poured the two bowls of lentils into the ashes, the girl went out the back door to the garden and called out" her tame pigeons, her lovebirds, all her little birds Heaven, come and help me read, the good ones in the potty, the bad ones in the little head. "Two white pigeons came in to the kitchen window and then the lovebirds, and finally all the birds in the sky whirred and swarmed around them Ashes down. Und die Täubchen nickten mit ihren Köpfchen und fingen an pick, pick, pick, pick, und da fingen die übrigen auch an pick, pick, pick, pick, und lasen alle guten Körner in die Schüsseln. Und ehe eine halbe Stunde herum war, waren sie schon fertig, und flogen alle wieder hinaus. And before half an hour was up, they were done, and they all flew out again. Da trug das Mädchen die Schüsseln zu der Stiefmutter, freute sich und glaubte, nun dürfte es mit auf die Hochzeit gehen. Then the girl carried the bowls to the stepmother, was happy and believed, now it should go to the wedding. Aber sie sprach »es hilft dir alles nichts: du kommst nicht mit, denn du hast keine Kleider und kannst nicht tanzen; wir müßten uns deiner schämen.« Darauf kehrte sie ihm den Rücken zu und eilte mit ihren zwei stolzen Töchtern fort. But she said, "It does not help you all: you do not come with me, because you have no clothes and you can not dance; we should be ashamed of you. "Then she turned her back on him and hurried away with her two proud daughters. Als nun niemand mehr daheim war, ging Aschenputtel zu seiner Mutter Grab unter den Haselbaum und rief »Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich, wirf Gold und Silber über mich.« Da warf ihm der Vogel ein golden und silbern Kleid herunter und mit Seide und Silber ausgestickte Pantoffeln. ||||||||||||||||||shake|||shake||throw||||||||||||||silver|||||||silver||slippers When no one was home, Cinderella went to his mother's grave under the hazel tree and shouted, "Shake and shake you and shake you, throw gold and silver over me." Then the bird threw him a golden and silver dress and silk and Silver embroidered slippers. In aller Eile zog es das Kleid an und ging zur Hochzeit. In a hurry it put on the dress and went to the wedding. Seine Schwestern aber und die Stiefmutter kannten es nicht und meinten, es müsse eine fremde Königstochter sein, so schön sah es in dem goldenen Kleide aus. But his sisters and stepmother did not know it, saying that it must be a foreign princess, so beautiful it looked in the golden gown. An Aschenputtel dachten sie gar nicht und dachten, es säße daheim im Schmutz und suchte die Linsen aus der Asche. They did not think of Cinderella, thinking that it was in the dirt at home looking for the lenses from the ashes. Der Königssohn kam ihm entgegen, nahm es bei der Hand und tanzte mit ihm. The king's son came to meet him, took it by the hand and danced with him. Er wollte auch sonst mit niemand tanzen, also daß er ihm die Hand nicht losließ, und wenn ein anderer kam, es aufzufordern, sprach er »das ist meine Tänzerin.« Es tanzte, bis es Abend war, da wollte es nach Haus gehen. ||||||||||||||let go of|||||||to invite|||||||||||||||||| He did not want to dance with anyone else either, so he did not shake his hand, and when someone else came to ask for it, he said, "That's my dancer." It danced until it was evening when it wanted to go home. Der Königssohn aber sprach »ich gehe mit und begleite dich,« denn er wollte sehen, wem das schöne Mädchen angehörte. ||||||||accompany||||||||||belonged But the king's son said, "I go with you and accompany you," for he wanted to see to whom the beautiful girl belonged. Sie entwischte ihm aber und sprang in das Taubenhaus. |escaped|||||||dove house But she escaped him and jumped into the dovecote. Nun war- 113 tete der Königssohn, bis der Vater kam, und sagte ihm, das fremde Mädchen wär in das Taubenhaus gesprungen. ||twelve||||||||||||||||| Now the king's son waited until the father came, and told him that the strange girl had leapt into the dove-house. Der Alte dachte »sollte es Aschenputtel sein?« und sie mußten ihm Axt und Hacken bringen, damit er das Taubenhaus entzweischlagen konnte: aber es war niemand darin. |||||||||||axe||hatchets||||||split|||||| The old man thought "should it be Cinderella?" And they had to bring him ax and hoe so he could divide the dovecote: but there was nobody in it. Und als sie ins Haus kamen, lag Aschenputtel in seinen schmutzigen Kleidern in der Asche, und ein trübes Öllämpchen brannte im Schornstein; denn Aschenputtel war geschwind aus dem Taubenhaus hinten herabgesprungen, und war zu dem Haselbäumchen gelaufen: da hatte es die schönen Kleider abgezogen und aufs Grab gelegt, und der Vogel hatte sie wieder weggenommen, und dann hatte es sich in seinem grauen Kittelchen in die Küche zur Asche gesetzt. |||||||||||||||||dimmed|little oil lamp|||chimney|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| And when they came into the house, Cinderella lay in his dirty clothes in the ashes, and a gloomy oil-lamp burned in the chimney; Cinderella had hurried down from the dovecote, and had gone to the hazel-tree; there she had taken off her beautiful clothes and laid them on the grave, and the bird had taken them away, and then in the gray gown of the kitchen Set ash. Am andern Tag, als das Fest von neuem anhub, und die Eltern und Stiefschwestern wieder fort waren, ging Aschenputtel zu dem Haselbaum und sprach »Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich, wirf Gold und Silber über mich.« Da warf der Vogel ein noch viel stolzeres Kleid herab als am vorigen Tag. |||||||anew|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| The next day, when the festival began again, and the parents and step-sisters were gone, Cinderella went to the hazel tree and said, "Little tree, shake you and shake you, throw gold and silver over me." Then the bird threw in another much prouder dress than on the previous day. Und als es mit diesem Kleide auf der Hochzeit erschien, erstaunte jedermann über seine Schönheit. And when it came to the wedding with this dress, everyone was astounded by its beauty. Der Kö- nigssohn aber hatte gewartet, bis es kam, nahm es gleich bei der Hand und tanzte nur allein mit ihm. ||prince|||||||||||||||||| But the King's son had waited until it came, took it by the hand, and danced with him alone. Wenn die andern kamen und es aufforderten, sprach er »das ist meine Tänzerin.« Als es nun Abend war, wollte es fort, und der Königssohn ging ihm nach und wollte sehen, in welches Haus es ging: aber es sprang ihm fort und in den Garten hinter dem Haus. ||||||called|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| When the others came and asked, he said, "This is my dancer." When it was evening, she wanted to go away, and the king's son went after him and wanted to see which house it was, but it jumped away and in the garden behind the house. Darin stand ein schöner großer Baum, an dem die herrlichsten Birnen hingen, es kletterte so behend wie ein Eichhörnchen zwischen die Äste, und der Königssohn wußte nicht, wo es hingekommen war. ||||||||||||||||||squirrel|||branches||||||||| In it stood a beautiful large tree, on which hung the most splendid pears, it climbed as nimbly as a squirrel among the branches, and the king's son did not know where it had gotten. Er wartete aber, bis der Vater kam, und sprach zu ihm »das fremde Mädchen ist mir entwischt, und ich glaube, es ist auf den Birnbaum gesprungen.« Der Vater dachte »sollte es Aschenputtel sein?« ließ sich die Axt holen und hieb den Baum um, aber es war niemand darauf. ||||||||||||||||slipped||||||||pear tree|||||||||||||||felled|||||||| But he waited until his father came, and said to him, "the stranger has escaped me, and I believe it has jumped on the pear tree." The father thought "should it be Cinderella?" Got the ax and cut it the tree, but nobody was there. Und als sie in die Küche kamen, lag Aschenputtel da in der Asche, wie sonst 114 auch, denn es war auf der andern Seite vom Baum herabgesprungen, hatte dem Vogel auf dem Haselbäumchen die schö- nen Kleider wiedergebracht und sein graues Kittelchen angezogen. |||||||||||||||||||||||||||||||||beautiful|||||||| And when they came to the kitchen, Cinderella lay there in the ashes, as usual, for it had jumped down from the tree on the other side, and had returned the beautiful garments to the bird on the hazel tree, and put on his gray little gown.

Am dritten Tag, als die Eltern und Schwestern fort waren, ging Aschenputtel wieder zu seiner Mutter Grab und sprach zu dem Bäumchen »Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich, wirf Gold und Silber über mich.« Nun warf ihm der Vogel ein Kleid herab, das war so prächtig und glänzend, wie es noch keins gehabt hatte, und die Pantoffeln waren ganz golden. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||magnificent|||||||||||||| Als es in dem Kleid zu der Hochzeit kam, wußten sie alle nicht, was sie vor Verwunderung sagen sollten. When the dress came to the wedding, they all did not know what to say in amazement. Der Königssohn tanzte ganz allein mit ihm, und wenn es einer aufforderte, sprach er »das ist meine Tänzerin.« Als es nun Abend war, wollte Aschenputtel fort, und der Königssohn wollte es begleiten, aber es entsprang ihm so geschwind, daß er nicht folgen konnte. |||||||||||invited||||||||||||||||||||||||||||||| The king's son danced with him on his own, and when asked, he said, "This is my dancer." When evening came, Cinderella wanted to go, and the king's son would accompany him, but it sprang up so swiftly that he did not could follow. Der Königssohn hatte aber eine List gebraucht, und hatte die ganze Treppe mit Pech bestreichen lassen: da war, als es hinabsprang, der linke Pantoffel des Mädchens hängen geblieben. |king's son||||||||||||pitch|coated|||||||||slipper|||| The King's son, however, had needed a cunning, and had had the whole staircase streaked with bad luck: there, when it jumped down, the girl's left slipper was caught. Der Königssohn hob ihn auf, und er war klein und zierlich und ganz golden. The king's son picked him up, and he was small and dainty and very golden. Am nächsten Morgen ging er damit zu dem Mann und sagte zu ihm »keine andere soll meine Gemahlin werden als die, an deren Fuß dieser goldene Schuh paßt.« Da freuten sich die beiden Schwestern, denn sie hatten schöne Füße. |||||||||||||||||||||||||||||rejoiced||||||||| The next morning he went to the man with it and said to him, "no other shall become my wife than the one with whom this golden shoe fits." The two sisters rejoiced because they had beautiful feet. Die älteste ging mit dem Schuh in die Kammer und wollte ihn anprobieren, und die Mutter stand dabei. The oldest one went into the chamber with the shoe and wanted to try it on, and the mother stood there. Aber sie konnte mit der gro- ßen Zehe nicht hineinkommen, und der Schuh war ihr zu klein, da reichte ihr die Mutter ein Messer und sprach »hau die Zehe ab: wann du Königin bist, so brauchst du nicht mehr zu Fuß zu gehen.« Das Mädchen hieb die Zehe ab, zwängte den Fuß in den Schuh, verbiß den Schmerz und ging heraus zum Königssohn. |||||||toe||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||squeezed||||||||||||| But she could not get in with her big toe, and the shoe was too small for her, so her mother handed her a knife and said, "Cut off your toe: when you are queen, you will not have to walk. "The girl cut off her toe, put her foot in the shoe, bit the pain, and went out to the king's son. Da nahm er sie als seine Braut aufs Pferd und ritt mit ihr fort. Then he took her as his bride on horseback and rode away with her. Sie mußten aber an dem Grabe vorbei, da saßen die zwei Täubchen auf dem Haselbäumchen und riefen 115 »rucke di guck, rucke di guck, Blut ist im Schuck (Schuh): Der Schuck ist zu klein, die rechte Braut sitzt noch daheim.« Da blickte er auf ihren Fuß und sah, wie das Blut herausquoll. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||gushed But they had to pass the grave, and then the two pigeons were sitting on the hazel-tree, shouting, "Look, look, blood is in the shoe." The shoe is too small, the bride is still at home. " He looked at her foot and saw the blood pour out. Er wendete sein Pferd um, brachte die falsche Braut wieder nach Hause und sagte, das wäre nicht die rechte, die andere Schwester solle den Schuh anziehen. He turned his horse around, brought the fake bride home, and said that was not the right way for the other sister to wear the shoe. Da ging diese in die Kammer und kam mit den Zehen glücklich in den Schuh, aber die Ferse war zu groß. Then she went into the chamber and came with her toes happily in the shoe, but the heel was too big. Da reichte ihr die Mutter ein Messer und sprach »hau ein Stück von der Ferse ab: wann du Königin bist, brauchst du nicht mehr zu Fuß zu gehen.« Das Mädchen hieb ein Stück von der Ferse ab, zwängte den Fuß in den Schuh, verbiß den Schmerz und ging heraus zum Königssohn. Then her mother handed her a knife and said, "Get off the heel a bit: when you're queen, you do not have to walk anymore." The girl cut off the heel a bit, shoved her foot into the shoe, bit the pain and went out to the king's son. Da nahm er sie als seine Braut aufs Pferd und ritt mit ihr fort. Als sie an dem Haselbäumchen vorbeikamen, saßen die zwei Täubchen darauf und riefen »rucke di guck, rucke di guck, Blut ist im Schuck (Schuh): Der Schuck ist zu klein, die rechte Braut sitzt noch daheim.« Er blickte nieder auf ihren Fuß und sah, wie das Blut aus dem Schuh quoll und an den weißen Strümpfen ganz rot heraufgestiegen war. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||stockings|||rose| Then he took her as his bride on horseback and rode away with her. Da wendete er sein Pferd und brachte die falsche Braut wieder nach Haus. When they passed the hazel tree, the two pigeons sat on it, shouting, "Look, look, blood is in the shoe. The shoe is too small, the right bride is still at home." He looked down at hers Feet and saw the blood gushing out of the shoe and rising red all over the white stockings. »Das ist auch nicht die rechte,« sprach er, »habt ihr keine andere Tochter?« »Nein,« sagte der Mann, »nur von meiner verstorbenen Frau ist noch ein kleines verbuttetes Aschenputtel da: das kann unmöglich die Braut sein.« Der Königssohn sprach, er sollte es heraufschicken, die Mutter aber antwortete »ach nein, das ist viel zu schmutzig, das darf sich nicht sehen lassen.« Er wollte es aber durchaus haben, und Aschenputtel mußte gerufen werden. ||||||||||||||||||||||||||dirty|||||||||||||||bring up|||||||||||||||||||||||||||| So he turned his horse and brought the false bride home again. Da wusch es sich erst Hände und Angesicht rein, ging dann hin und neigte sich vor dem Königssohn, der ihm den goldenen Schuh reichte. "That's not the right one either," he said. "Do not you have another daughter?" "No," said the man, "only of my dead wife is there still a little sad Cinderella: that can not possibly be the bride." The king's son said that he should send it up, but the mother replied: "Oh no, that is far too dirty, that must not be seen." But he certainly wanted it, and Cinderella had to be summoned. Dann setzte es sich auf einen Schemel, zog den Fuß aus dem schweren Holzschuh und steckte ihn in den Pantoffel, der 116 war wie angegossen. |||||||||||||wooden shoe||||||||||tailored Then first washed his hands and face clean, then went and bowed before the king's son, who handed him the golden shoe. Und als es sich in die Höhe richtete und der König ihm ins Gesicht sah, so erkannte er das schöne Mädchen, das mit ihm getanzt hatte, und rief »das ist die rechte Braut.« Die Stiefmutter und die beiden Schwestern erschraken und wurden bleich vor Ärger: er aber nahm Aschenputtel aufs Pferd und ritt mit ihm fort. Als sie an dem Haselbäumchen vorbeikamen, riefen die zwei weißen Täubchen »rucke di guck, rucke di guck, kein Blut im Schuck: Der Schuck ist nicht zu klein, die rechte Braut, die führt er heim.« Und als sie das gerufen hatten, kamen sie beide herabgeflogen und setzten sich dem Aschenputtel auf die Schultern, eine rechts, die andere links, und blieben da sitzen. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||down||||||||||||||||| And when it rose in the air, and the king looked into his face, he recognized the beautiful girl who had danced with him, and cried, "This is the true bride." The stepmother and the two sisters were startled and pale Trouble: he took Cinderella on horseback and rode away with him. Als die Hochzeit mit dem Königssohn sollte gehalten werden, kamen die falschen Schwestern, wollten sich einschmeicheln und teil an seinem Glück nehmen. |||||||||||||||ingratiate|||||| When they passed the hazel tree, the two white pigeons shouted, "Look, look, look no blood in the Schuck: The Schuck is not too small, the right bride, he will take them home." And when they had called that, they both flew down and sat down on the Cinderella's shoulders, one on the right, the other on the left, and stayed there. Als die Brautleute nun zur Kirche gingen, war die älteste zur rechten, die jüngste zur linken Seite: da pickten die Tauben einer jeden das eine Auge aus. ||bride and groom||||||||||||||||pecked|||||||| When the marriage with the king's son was to be held, the false sisters came, wanted to ingratiate themselves and take part in his happiness. Hernach, als sie herausgingen, war die älteste zur linken und die jüngste zur rechten: da pickten die Tauben einer jeden das andere Auge aus. |||went out|||||||||||||||||||| When the bride and groom went to church, the oldest one was to the right, the youngest to the left: the pigeons of each pecked one eye out. Und waren sie also für ihre Bosheit und Falschheit mit Blindheit auf ihr Lebtag bestraft. |||||||||||||lifetime| Afterwards, when they went out, the oldest was to the left and the youngest to the right: then the pigeons of each picked out the other eye.