×

We gebruiken cookies om LingQ beter te maken. Als u de website bezoekt, gaat u akkoord met onze cookiebeleid.

image

Grimms Märchen, Hänsel und Gretel

Hänsel und Gretel

Hänsel und Gretel

Vor einem großen Walde wohnte ein armer Holzhacker mit seiner Frau und seinen zwei Kindern; das Bübchen hieß Hänsel und das Mädchen Gretel. Er hatte wenig zu beißen und zu brechen, und einmal, als große Teuerung ins Land kam, konnte er auch das tägliche Brot nicht mehr schaffen. Wie er sich nun abends im Bette Gedanken machte und sich vor Sorgen herumwälzte, seufzte er und sprach zu seiner Frau »was soll aus uns werden? wie können wir unsere armen Kinder ernähren, da wir für uns selbst nichts mehr haben?« »Weißt du was, Mann,« antwortete die Frau, »wir wollen morgen in aller Frühe die Kinder hinaus in den Wald führen, wo er am dicksten ist: da machen wir ihnen ein Feuer an und geben jedem noch ein Stückchen Brot, dann gehen wir an unsere Arbeit und lassen sie allein. Sie finden den Weg nicht wieder nach Haus und wir sind sie los.« »Nein, Frau,« sagte der Mann, »das tue ich nicht; wie sollt ichs übers Herz bringen, meine Kinder im Walde allein zu lassen, die wilden Tiere würden bald kommen und sie zerreißen.« »O du Narr,« sagte sie, »dann müssen wir alle viere Hungers sterben, du kannst nur die Bretter für die Särge hobeln,« und ließ ihm keine Ruhe, bis er einwilligte. »Aber die armen Kinder dauern mich doch,« sagte der Mann. Die zwei Kinder hatten vor Hunger auch nicht einschlafen können und hatten gehört, was die Stiefmutter zum Vater gesagt hatte. Gretel weinte bittere Tränen und sprach zu Hänsel »nun ists um uns geschehen.« »Still, Gretel,« sprach Hänsel, »gräme dich nicht, ich will uns schon helfen.« Und als die Alten eingeschlafen waren, stand er auf, zog sein Röcklein an, machte die Untertüre auf und schlich sich hinaus. Da schien der Mond ganz helle, und die weißen Kieselsteine, die vor dem Haus lagen, glänzten wie lauter Batzen. Hänsel bückte sich und steckte so viel in sein Rocktäschlein, als nur hinein wollten. Dann ging er wieder zurück, sprach zu Gretel »sei getrost, 77 liebes Schwesterchen, und schlaf nur ruhig ein, Gott wird uns nicht verlassen,« und legte sich wieder in sein Bett. Als der Tag anbrach, noch ehe die Sonne aufgegangen war, kam schon die Frau und weckte die beiden Kinder, »steht auf, ihr Faulenzer, wir wollen in den Wald gehen und Holz holen.« Dann gab sie jedem ein Stückchen Brot und sprach »da habt ihr etwas für den Mittag, aber eßts nicht vorher auf, weiter kriegt ihr nichts.« Gretel nahm das Brot unter die Schürze, weil Hänsel die Steine in der Tasche hatte. Danach machten sie sich alle zusammen auf den Weg nach dem Wald. Als sie ein Weilchen gegangen waren, stand Hänsel still und guckte nach dem Haus zurück und tat das wieder und immer wieder. Der Vater sprach »Hänsel, was guckst du da und bleibst zurück, hab acht und vergiß deine Beine nicht.« »Ach, Vater,« sagte Hänsel, »ich sehe nach meinem weißen Kätzchen, das sitzt oben auf dem Dach und will mir Ade sagen.« Die Frau sprach »Narr, das ist dein Kätzchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein scheint.« Hänsel aber hatte nicht nach dem Kätzchen gesehen, sondern immer einen von den blanken Kieselsteinen aus seiner Tasche auf den Weg geworfen. Als sie mitten in den Wald gekommen waren, sprach der Vater »nun sammelt Holz, ihr Kinder, ich will ein Feuer anmachen, damit ihr nicht friert.« Hänsel und Gretel trugen Reisig zusammen, einen kleinen Berg hoch. Das Reisig ward angezündet, und als die Flamme recht hoch brannte, sagte die Frau »nun legt euch ans Feuer, ihr Kinder, und ruht euch aus, wir gehen in den Wald und hauen Holz. Wenn wir fertig sind, kommen wir wieder und holen euch ab.« Hänsel und Gretel saßen am Feuer, und als der Mittag kam, aß jedes sein Stücklein Brot. Und weil sie die Schläge der Holzaxt hörten, so glaubten sie, ihr Vater wäre in der Nähe. Es war aber nicht die Holzaxt, es war ein Ast, den er an einen dürren Baum gebunden hatte, und den der Wind hin- und herschlug. Und als sie so lange gesessen hatten, fielen ihnen die Augen vor Müdigkeit zu, und sie schliefen fest ein. Als sie endlich erwachten, war es schon finstere Nacht. Gretel fing an 78 zu weinen und sprach »wie sollen wir nun aus dem Wald kommen!« Hänsel aber tröstete sie, »wart nur ein Weilchen, bis der Mond aufgegangen ist, dann vollen wir den Weg schon finden.« Und als der volle Mond aufgestiegen war, so nahm Hänsel sein Schwesterchen an der Hand und ging den Kieselsteinen nach, die schimmerten wie neu geschlagene Batzen und zeigten ihnen den Weg. Sie gingen die ganze Nacht hindurch und kamen bei anbrechendem Tag wieder zu ihres Vaters Haus. Sie klopften an die Tür, und als die Frau aufmachte und sah, daß es Hänsel und Gretel war, sprach sie »ihr bösen Kinder, was habt ihr so lange im Walde geschlafen, wir haben geglaubt, ihr wolltet gar nicht wiederkommen.« Der Vater aber freute sich, denn es war ihm zu Herzen gegangen, daß er sie so allein zurückgelassen hatte. Nicht lange danach war wieder Not in allen Ecken, und die Kinder hörten, wie die Mutter nachts im Bette zu dem Vater sprach »alles ist wieder aufgezehrt, wir haben noch einen halben Laib Brot, hernach hat das Lied ein Ende. Die Kinder müssen fort, wir wollen sie tiefer in den Wald hineinführen, damit sie den Weg nicht wieder herausfinden; es ist sonst keine Rettung für uns.« Dem Mann fiels schwer aufs Herz und er dachte »es wäre besser, daß du den letzten Bissen mit deinen Kindern teiltest.« Aber die Frau hörte auf nichts, was er sagte, schalt ihn und machte ihm Vorwürfe. Wer A sagt, muß auch B sagen, und weil er das erstemal nachgegeben hatte, so mußte er es auch zum zweitenmal. Die Kinder waren aber noch wach gewesen und hatten das Gespräch mit angehört. Als die Alten schliefen, stand Hänsel wieder auf, wollte hinaus und Kieselsteine auflesen wie das vorigemal, aber die Frau hatte die Tür verschlossen, und Hänsel konnte nicht heraus. Aber er tröstete sein Schwesterchen und sprach »weine nicht, Gretel, und schlaf nur ruhig, der liebe Gott wird uns schon helfen.« Am frühen Morgen kam die Frau und holte die Kinder aus dem Bette. Sie erhielten ihr Stückchen Brot, das war aber noch kleiner als das vorigemal. Auf dem Wege nach dem Wald brö- 79 ckelte es Hänsel in der Tasche, stand oft still und warf ein Bröcklein auf die Erde. »Hänsel, was stehst du und guckst dich um,« sagte der Vater, »geh deiner Wege.« »Ich sehe nach meinem Täubchen, das sitzt auf dem Dache und will mir Ade sagen,« antwortete Hänsel. »Narr,« sagte die Frau, »das ist dein Täubchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein oben scheint.« Hänsel aber warf nach und nach alle Bröcklein auf den Weg. Die Frau führte die Kinder noch tiefer in den Wald, wo sie ihr Lebtag noch nicht gewesen waren. Da ward wieder ein großes Feuer angemacht, und die Mutter sagte »bleibt nur da sitzen, ihr Kinder, und wenn ihr müde seid, könnt ihr ein wenig schlafen: wir gehen in den Wald und hauen Holz, und abends, wenn wir fertig sind, kommen wir und holen euch ab.« Als es Mittag war, teilte Gretel ihr Brot mit Hänsel, der sein Stück auf den Weg gestreut hatte. Dann schliefen sie ein, und der Abend verging, aber niemand kam zu den armen Kindern. Sie erwachten erst in der finsteren Nacht, und Hänsel tröstete sein Schwesterchen und sagte »wart nur, Gretel, bis der Mond aufgeht, dann werden wir die Brotbröcklein sehen, die ich ausgestreut habe, die zeigen uns den Weg nach Haus.« Als der Mond kam, machten sie sich auf, aber sie fanden kein Bröcklein mehr, denn die viel tausend Vögel, die im Walde und im Felde umherfliegen, die hatten sie weggepickt. Hänsel sagte zu Gretel »wir werden den Weg schon finden,« aber sie fanden ihn nicht. Sie gingen die ganze Nacht und noch einen Tag von Morgen bis Abend, aber sie kamen aus dem Wald nicht heraus, und waren so hungrig, denn sie hatten nichts als die paar Beeren, die auf der Erde standen. Und weil sie so müde waren, daß die Beine sie nicht mehr tragen wollten, so legten sie sich unter einen Baum und schliefen ein. Nun wars schon der dritte Morgen, daß sie ihres Vaters Haus verlassen hatten. Sie fingen wieder an zu gehen, aber sie gerieten immer tiefer in den Wald, und wenn nicht bald Hilfe kam, so mußten sie verschmachten. Als es Mittag war, sahen sie ein schönes schneeweißes Vöglein auf einem Ast sitzen, das 80 sang so schön, daß sie stehen blieben und ihm zuhörten. Und als es fertig war, schwang es seine Flügel und flog vor ihnen her, und sie gingen ihm nach, bis sie zu einem Häuschen gelangten, auf dessen Dach es sich setzte, und als sie ganz nah herankamen, so sahen sie, daß das Häuslein aus Brot gebaut war und mit Kuchen gedeckt; aber die Fenster waren von hellem Zucker. »Da wollen wir uns dran machen,« sprach Hänsel, »und eine gesegnete Mahlzeit halten. Ich will ein Stück vom Dach essen, Gretel, du kannst vom Fenster essen, das schmeckt süß.« Hänsel reichte in die Höhe und brach sich ein wenig vom Dach ab, um zu versuchen, wie es schmeckte, und Gretel stellte sich an die Scheiben und knuperte daran. Da rief eine feine Stimme aus der Stube heraus »knuper, knuper, kneischen, wer knupert an meinem Häuschen?« Die Kinder antworteten »der Wind, der Wind, das himmlische Kind,« und aßen weiter, ohne sich irre machen zu lassen. Hänsel, dem das Dach sehr gut schmeckte, riß sich ein großes Stück davon herunter, und Gretel stieß eine ganze runde Fensterscheibe heraus, setzte sich nieder und tat sich wohl damit. Da ging auf einmal die Türe auf, und eine steinalte Frau, die sich auf eine Krücke stützte, kam herausgeschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so gewaltig, daß sie fallen ließen, was sie in den Händen hielten. Die Alte aber wackelte mit dem Kopfe und sprach »ei, ihr lieben Kinder, wer hat euch hierher gebracht? kommt nur herein und bleibt bei mir, es geschieht euch kein Leid.« Sie faßte beide an der Hand und führte sie in ihr Häuschen. Da ward gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannekuchen mit Zucker, Äpfel und Nüsse. Hernach wurden zwei schöne Bettlein weiß gedeckt, und Hänsel und Gretel legten sich hinein und meinten, sie wären im Himmel. Die Alte hatte sich nur so freundlich angestellt, sie war aber eine böse Hexe, die den Kindern auflauerte, und hatte das Brothäuslein bloß gebaut, um sie herbeizulocken. Wenn eins 81 in ihre Gewalt kam, so machte sie es tot, kochte es und aß es, und das war ihr ein Festtag. Die Hexen haben rote Augen und können nicht weit sehen, aber sie haben eine feine Witterung, wie die Tiere, und merkens, wenn Menschen herankommen. Als Hänsel und Gretel in ihre Nähe kamen, da lachte sie boshaft und sprach höhnisch »die habe ich, die sollen mir nicht wieder entwischen.« Frühmorgens, ehe die Kinder erwacht waren, stand sie schon auf, und als sie beide so lieblich ruhen sah, mit den vollen roten Backen, so murmelte sie vor sich hin »das wird ein guter Bissen werden.« Da packte sie Hänsel mit ihrer dürren Hand und trug ihn in einen kleinen Stall und sperrte ihn mit einer Gittertüre ein: er mochte schreien, wie er wollte, es half ihm nichts. Dann ging sie zu Gretel, rüttelte sie wach und rief »steh auf, Faulenzerin, trag Wasser und koch deinem Bruder etwas Gutes, der sitzt draußen im Stall und soll fett werden. Wenn er fett ist, so will ich ihn essen.« Gretel fing an bitterlich zu weinen, aber es war alles vergeblich, sie mußte tun, was die böse Hexe verlangte. Nun ward dem armen Hänsel das beste Essen gekocht, aber Gretel bekam nichts als Krebsschalen. Jeden Morgen schlich die Alte zu dem Ställchen und rief »Hänsel, streck deine Finger heraus, damit ich fühle, ob du bald fett bist.« Hänsel streckte ihr aber ein Knöchlein heraus, und die Alte, die trübe Augen hatte, konnte es nicht sehen, und meinte, es wären Hänsels Finger, und verwunderte sich, daß er gar nicht fett werden wollte. Als vier Wochen herum waren und Hänsel immer mager blieb, da übernahm sie die Ungeduld, und sie wollte nicht länger warten. »Heda, Gretel,« rief sie dem Mädchen zu, »sei flink und trag Wasser: Hänsel mag fett oder mager sein, morgen will ich ihn schlachten und kochen.« Ach, wie jammerte das arme Schwesterchen, als es das Wasser tragen mußte, und wie flossen ihm die Tränen über die Backen herunter! »Lieber Gott, hilf uns doch,« rief sie aus, »hätten uns nur die wilden Tiere im Wald gefressen, so wären wir doch zusammen gestorben.« »Spar nur dein Geblärre,« sagte die Alte, »es hilft dir alles nichts.« 82 Frühmorgens mußte Gretel heraus, den Kessel mit Wasser aufhängen und Feuer anzünden. »Erst vollen wir backen,« sagte die Alte, »ich habe den Backofen schon eingeheizt und den Teig geknetet!« Sie stieß das arme Gretel hinaus zu dem Backofen, aus dem die Feuerflammen schon herausschlugen. »Kriech hinein,« sagte die Hexe, »und sieh zu, ob recht eingeheizt ist, damit wir das Brot hineinschießen können.« Und wenn Gretel darin war, wollte sie den Ofen zumachen, und Gretel sollte darin braten, und dann wollte sies auch aufessen. Aber Gretel merkte, was sie im Sinn hatte, und sprach »ich weiß nicht, wie ichs machen soll; wie komm ich da hinein?« »Dumme Gans,« sagte die Alte, »die Öffnung ist groß genug, siehst du wohl, ich könnte selbst hinein,« krabbelte heran und steckte den Kopf in den Backofen. Da gab ihr Gretel einen Stoß, daß sie weit hineinfuhr, machte die eiserne Tür zu und schob den Riegel vor. Hu! da fing sie an zu heulen, ganz grauselig; aber Gretel lief fort, und die gottlose Hexe mußte elendiglich verbrennen. Gretel aber lief schnurstracks zum Hänsel, öffnete sein Ställchen und rief »Hänsel, wir sind erlöst, die alte Hexe ist tot!« Da sprang Hänsel heraus, wie ein Vogel aus dem Käfig, wenn ihm die Türe aufgemacht wird. Wie haben sie sich gefreut, sind sich um den Hals gefallen, sind herumgesprungen und haben sich geküßt! Und weil sie sich nicht mehr zu fürchten brauchten, so gingen sie in das Haus der Hexe hinein, da standen in allen Ecken Kasten mit Perlen und Edelsteinen. »Die sind noch besser als Kieselsteine,« sagte Hänsel und steckte in seine Taschen, was hinein wollte, und Gretel sagte »ich will auch etwas mit nach Haus bringen,« und füllte sich sein Schürzchen voll. »Aber jetzt wollen wir fort,« sagte Hänsel, »damit wir aus dem Hexenwald herauskommen.« Als sie aber ein paar Stunden gegangen waren, gelangten sie an ein großes Wasser. »Wir können nicht hinüber,« sprach Hänsel, »ich seh keinen Steg und keine Brücke.« »Hier fährt auch kein Schiffchen,« antwortete Gretel, »aber da schwimmt eine 83 weiße Ente, wenn ich die bitte, so hilft sie uns hinüber.« Da rief sie. »Entchen, Entchen, da steht Gretel und Hänsel. Kein Steg und keine Brücke, nimm uns auf deinen weißen Rücken.« Das Entchen kam auch heran, und Hänsel setzte sich auf und bat sein Schwesterchen, sich zu ihm zu setzen. »Nein,« antwortete Gretel, »es wird dem Entchen zu schwer, es soll uns nacheinander hinüberbringen.« Das tat das gute Tierchen, und als sie glücklich drüben waren und ein Weilchen fortgingen, da kam ihnen der Wald immer bekannter und immer bekannter vor, und endlich erblickten sie von weitem ihres Vaters Haus. Da fingen sie an zu laufen, stürzten in die Stube hinein und fielen ihrem Vater um den Hals. Der Mann hatte keine frohe Stunde gehabt, seitdem er die Kinder im Walde gelassen hatte, die Frau aber war gestorben. Gretel schüttete sein Schürzchen aus, daß die Perlen und Edelsteine in der Stube herumsprangen, und Hänsel warf eine Handvoll nach der anderen aus seiner Tasche dazu. Da hatten alle Sorgen ein Ende, und sie lebten in lauter Freude zusammen. Mein Märchen ist aus, dort läuft eine Maus, wer sie fängt, darf sich eine große große Pelzkappe daraus machen.

Learn languages from TV shows, movies, news, articles and more! Try LingQ for FREE

Hänsel und Gretel Hansel||Gretel Hansel and Gretel Hansel e Gretel ヘンゼルとグレーテル Hansel e Gretel Гензель и Гретель Гензель і Гретель 韩塞尔与格莱特

Hänsel und Gretel

Vor einem großen Walde wohnte ein armer Holzhacker mit seiner Frau und seinen zwei Kindern; das Bübchen hieß Hänsel und das Mädchen Gretel. |||||||woodcutter|||||||||little boy|||||| In front of a large forest lived a poor woodcutter with his wife and two children; the little boy was called Hansel and the girl Gretel. 大きな森の外に、貧しい木こりが妻と二人の子供と住んでいた。 Er hatte wenig zu beißen und zu brechen, und einmal, als große Teuerung ins Land kam, konnte er auch das tägliche Brot nicht mehr schaffen. ||||to bite|||break|||||inflation|||||||||||| ||||食べる|||||||||||||||||||| He had little to bite and break, and once, when great price inflation came into the country, he could no longer afford the daily bread. 彼は食べるものも壊すものもほとんどなく、ある時、田舎で大飢饉が起こり、毎日のパンをどうすることもできなくなった。 Wie er sich nun abends im Bette Gedanken machte und sich vor Sorgen herumwälzte, seufzte er und sprach zu seiner Frau »was soll aus uns werden? ||||||bed|thoughts||||before||tossed|sighed||||||||shall|become|| As he thought in bed in the evening and was wallowing with worry, he sighed and said to his wife, "What will become of us? 夜、ベッドに横たわり、心配で寝返りを打ちながら、彼はため息をついて妻に言った。 wie können wir unsere armen Kinder ernähren, da wir für uns selbst nichts mehr haben?« »Weißt du was, Mann,« antwortete die Frau, »wir wollen morgen in aller Frühe die Kinder hinaus in den Wald führen, wo er am dicksten ist: da machen wir ihnen ein Feuer an und geben jedem noch ein Stückchen Brot, dann gehen wir an unsere Arbeit und lassen sie allein. ||||||nourish|||||||||||||||||||||early|||||||||||poor||||||||||||||||||||||||| how can we feed our poor children, since we have nothing left for ourselves? "" You know what, man, "said the woman," we want to take the children out into the forest, where it is thickest, early in the morning : we start a fire and give each one a piece of bread, then we go to our work and leave them alone. 自分たちには何も残されていないのに、どうやって貧しい子供たちを養えばいいのでしょう」。「明日の朝、子供たちを森の中へ連れて行って、火を焚き、一人一人にパンを食べさせて、それから働きに出て、子供たちだけにしましょう」。 Sie finden den Weg nicht wieder nach Haus und wir sind sie los.« »Nein, Frau,« sagte der Mann, »das tue ich nicht; wie sollt ichs übers Herz bringen, meine Kinder im Walde allein zu lassen, die wilden Tiere würden bald kommen und sie zerreißen.« »O du Narr,« sagte sie, »dann müssen wir alle viere Hungers sterben, du kannst nur die Bretter für die Särge hobeln,« und ließ ihm keine Ruhe, bis er einwilligte. ||||||||||||||||||||||||it|||||||||||||||||||tear|||wild|||||||four|hungry||||||boards|||coffins|to leave||leave||||||agreed They can not find their way back home and we're rid of them. "" No, madam, "said the man," I do not do that; how shall I bring my heart to leave my children alone in the forest, the wild beasts would come soon and tear them to pieces. "" Oh fool, "she said," then we must all die four starvation, you can only use the planks for clear the coffins, "and did not rest until he agreed. 子供たちは帰り道がわからなくなる。「野生の動物たちがやってきて、子供たちをバラバラにしてしまうでしょう」。"あら、馬鹿ね "と彼女は言った。"それなら私たち4人とも飢えて死ぬしかないわね。あなたは棺桶用の板を鉋で削るだけでいいのよ "と言って、彼が承諾するまで安らぎを与えなかった。 »Aber die armen Kinder dauern mich doch,« sagte der Mann. ||||pity||||| "But the poor children will take me," said the man. 「でも、かわいそうな子供たちが私を連れて行くんだ。 Die zwei Kinder hatten vor Hunger auch nicht einschlafen können und hatten gehört, was die Stiefmutter zum Vater gesagt hatte. 二人の子供たちも空腹で眠れず、継母が父親に言った言葉を聞いていた。 Gretel weinte bittere Tränen und sprach zu Hänsel »nun ists um uns geschehen.« »Still, Gretel,« sprach Hänsel, »gräme dich nicht, ich will uns schon helfen.« Und als die Alten eingeschlafen waren, stand er auf, zog sein Röcklein an, machte die Untertüre auf und schlich sich hinaus. ||bitter|||||||is|||happened|quiet||||grieve|||||||||||||||||sank||little rock||||underground||||| Gretel wept bitter tears and said to Hansel, "Now it has happened to us." "Quiet, Gretel," said Hansel, "do not grieve, I will help." And when the old people fell asleep, he got up, pulled his own Skirts, opened the door and stole out. グレーテルは涙を流しながら、ヘンゼルに言った。「ヘンゼルは言った、「悲しまないで、ぼくが助けてあげるから」。老人たちが眠りにつくと、ヘンゼルは立ち上がり、小さなスカートをはいて玄関の戸を開け、忍び足で外に出た。 Da schien der Mond ganz helle, und die weißen Kieselsteine, die vor dem Haus lagen, glänzten wie lauter Batzen. |||||||||pebbles||||||||pure|coins Then the moon was very bright, and the white pebbles that lay in front of the house glittered like bats. 月が明るく輝き、家の前に転がっている白い小石がまるで巨石の集まりのように輝いていた。 Hänsel bückte sich und steckte so viel in sein Rocktäschlein, als nur hinein wollten. |bent||||||||jacket pocket|||| Hänsel bent down and stuffed so much into his coat bag than just wanted to. ヘンゼルは腰をかがめ、小さなスカートのポケットに好きなだけ入れた。 Dann ging er wieder zurück, sprach zu Gretel »sei getrost, 77 liebes Schwesterchen, und schlaf nur ruhig ein, Gott wird uns nicht verlassen,« und legte sich wieder in sein Bett. |||||||||calm||little sister||||||||||||||||| Then he went back again, said to Gretel, "Take heart, 77 dear little sister, and go to sleep quietly, God will not forsake us," and went back to bed. そしてまた戻り、グレーテルに言った。「77の愛しい妹よ、心を落ち着けて、静かに眠りなさい。神は私たちを見捨てたりはしない」そしてベッドに戻った。 Als der Tag anbrach, noch ehe die Sonne aufgegangen war, kam schon die Frau und weckte die beiden Kinder, »steht auf, ihr Faulenzer, wir wollen in den Wald gehen und Holz holen.« Dann gab sie jedem ein Stückchen Brot und sprach »da habt ihr etwas für den Mittag, aber eßts nicht vorher auf, weiter kriegt ihr nichts.« Gretel nahm das Brot unter die Schürze, weil Hänsel die Steine in der Tasche hatte. ||||||||||||||||||||||lazybones|||||||||||||||||||||||||||each||||||||||||||apron|||||||| When the day dawned, even before the sun had risen, the woman came and woke the two children, "Get up, you idlers, let us go into the woods and fetch wood." Then she gave each one a piece of bread and said, there you have something for lunch, but do not eat it up first, you will not get any further. "Gretel took the bread under her apron because Hansel had the stones in her pocket. 夜が明けると、まだ日も昇らないうちに、女がやってきて二人の子供を起こした。それから彼女は二人に一切れのパンを渡し、"お昼ご飯よ、でも先に食べちゃだめよ、他のものは食べられないわ "と言った。グレーテルはエプロンの下からパンを取り、ヘンゼルは石をポケットに入れていた。 Danach machten sie sich alle zusammen auf den Weg nach dem Wald. Then they all made their way to the forest. そして、全員で森へと向かった。 Als sie ein Weilchen gegangen waren, stand Hänsel still und guckte nach dem Haus zurück und tat das wieder und immer wieder. |||little while|||||||||||||||||| When they had gone a little while, Hansel stood still and looked back to the house and did that again and again. しばらく歩くと、ヘンゼルは立ち止まって家を振り返り、何度も同じことを繰り返した。 Der Vater sprach »Hänsel, was guckst du da und bleibst zurück, hab acht und vergiß deine Beine nicht.« »Ach, Vater,« sagte Hänsel, »ich sehe nach meinem weißen Kätzchen, das sitzt oben auf dem Dach und will mir Ade sagen.« Die Frau sprach »Narr, das ist dein Kätzchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein scheint.« Hänsel aber hatte nicht nach dem Kätzchen gesehen, sondern immer einen von den blanken Kieselsteinen aus seiner Tasche auf den Weg geworfen. |||||looking||||||||||||||||||||||||||||||||after||||||||||||||||||chimney|||||||||||||||white|pebbles||||||| The father said, "Hansel, what are you looking at and staying behind, watch out, and do not forget your legs." "Oh, father," said Hansel, "I look for my white kitten sitting on top of the roof, wanting me Ade say. "The woman said," Fool, this is not your kitten, that is the morning sun shining on the chimney. "But Hansel had not looked for the kitten, but always threw one of the bare pebbles out of his pocket , Als sie mitten in den Wald gekommen waren, sprach der Vater »nun sammelt Holz, ihr Kinder, ich will ein Feuer anmachen, damit ihr nicht friert.« Hänsel und Gretel trugen Reisig zusammen, einen kleinen Berg hoch. ||||||||||||||||||||||||freeze|||||twigs||||| When they had reached the middle of the forest, the father said, "Now gather some wood, you children, I will light a fire so that you won't freeze." Hansel and Gretel carried brushwood up a small mountain. 森の真ん中あたりまで来ると、父親は言った。ヘンゼルとグレーテルは薪を担いで小高い山に登った。 Das Reisig ward angezündet, und als die Flamme recht hoch brannte, sagte die Frau »nun legt euch ans Feuer, ihr Kinder, und ruht euch aus, wir gehen in den Wald und hauen Holz. ||was||||||||||||||||||||rest|||||||||chop| The brushwood was lit, and when the flame burned quite high, the woman said, "Now lie down by the fire, children, and rest, we go into the woods and cut wood. 薪に火をつけ、炎がかなり高くなると、女は言った。 Wenn wir fertig sind, kommen wir wieder und holen euch ab.« Hänsel und Gretel saßen am Feuer, und als der Mittag kam, aß jedes sein Stücklein Brot. Und weil sie die Schläge der Holzaxt hörten, so glaubten sie, ihr Vater wäre in der Nähe. Es war aber nicht die Holzaxt, es war ein Ast, den er an einen dürren Baum gebunden hatte, und den der Wind hin- und herschlug. |||||wooden axe|||||||||dry||tied||||||back||beat But it was not the wooden ax, it was a branch that he had tied to a dry tree, and the wind was beating back and forth. しかし、それは木の斧ではなく、枯れ木にくくりつけた枝が風にあおられたものだった。 Und als sie so lange gesessen hatten, fielen ihnen die Augen vor Müdigkeit zu, und sie schliefen fest ein. Als sie endlich erwachten, war es schon finstere Nacht. ようやく目が覚めたときには、すでに暗い夜だった。 Gretel fing an 78 zu weinen und sprach »wie sollen wir nun aus dem Wald kommen!« Hänsel aber tröstete sie, »wart nur ein Weilchen, bis der Mond aufgegangen ist, dann vollen wir den Weg schon finden.« Und als der volle Mond aufgestiegen war, so nahm Hänsel sein Schwesterchen an der Hand und ging den Kieselsteinen nach, die schimmerten wie neu geschlagene Batzen und zeigten ihnen den Weg. |||||||||||||||||||||||||||||find|||||||||||||||||||||||||||shimmered|||beaten|bit||||| Gretel began to cry and said, "How shall we come out of the forest?" But Hansel consoled her. "Wait a little while, till the moon has risen, and then we will find the way." And the full moon Hänsel took his little sister by the hand and went after the pebbles, which shimmered like new beaten batzen and showed them the way. グレーテルは泣き出し、「どうやって森から出よう!」と言った。でもヘンゼルは「月が昇るまで少し待っていれば、道が見つかるよ」と慰めた。そして満月が昇ると、ヘンゼルは妹の手を引いて小石を追いかけた。小石は新しく切り出された小石のように輝いていて、二人に道を教えてくれた。 Sie gingen die ganze Nacht hindurch und kamen bei anbrechendem Tag wieder zu ihres Vaters Haus. |||||through||||breaking|||||| |||||||||明け始める|||||| They went through the night and came back to their father's house at dawn. Sie klopften an die Tür, und als die Frau aufmachte und sah, daß es Hänsel und Gretel war, sprach sie »ihr bösen Kinder, was habt ihr so lange im Walde geschlafen, wir haben geglaubt, ihr wolltet gar nicht wiederkommen.« Der Vater aber freute sich, denn es war ihm zu Herzen gegangen, daß er sie so allein zurückgelassen hatte. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||left| They knocked at the door, and when the woman opened it and saw that it was Hansel and Gretel, she said, "You bad children, what have you been sleeping in the forest so long, we thought you did not want to come back." The father but rejoiced, for he had come to heart that he had left her so alone. Nicht lange danach war wieder Not in allen Ecken, und die Kinder hörten, wie die Mutter nachts im Bette zu dem Vater sprach »alles ist wieder aufgezehrt, wir haben noch einen halben Laib Brot, hernach hat das Lied ein Ende. ||||||||||||||||||||||||||consumed||||||loaf||afterwards||||| Not long after, distress was again in every corner, and the children heard how the mother spoke in bed to her father at night. "Everything is consumed again, we still have half a loaf of bread, afterwards the song comes to an end. Die Kinder müssen fort, wir wollen sie tiefer in den Wald hineinführen, damit sie den Weg nicht wieder herausfinden; es ist sonst keine Rettung für uns.« Dem Mann fiels schwer aufs Herz und er dachte »es wäre besser, daß du den letzten Bissen mit deinen Kindern teiltest.« Aber die Frau hörte auf nichts, was er sagte, schalt ihn und machte ihm Vorwürfe. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||bitten||||part||||||||||switch|||||accusations The children have to leave, we want to lead them deeper into the forest, so they can not find their way out again; there is no salvation for us otherwise. "The man's heart was heavy and he thought," It would be better if you shared the last bite with your children. "But the woman did not listen to anything he said, scolded him and made him Accusations. Wer A sagt, muß auch B sagen, und weil er das erstemal nachgegeben hatte, so mußte er es auch zum zweitenmal. |||||||||||first|yielded|||||||| He who says A must also say B, and because he gave in for the first time, he had to do it again for the second time. Die Kinder waren aber noch wach gewesen und hatten das Gespräch mit angehört. Als die Alten schliefen, stand Hänsel wieder auf, wollte hinaus und Kieselsteine auflesen wie das vorigemal, aber die Frau hatte die Tür verschlossen, und Hänsel konnte nicht heraus. ||||||||||||pick up|||previous|||||||||||| When the old people slept, Hansel got up again, wanted to go out and pick up pebbles like the one before, but the woman had locked the door and Hansel could not get out. Aber er tröstete sein Schwesterchen und sprach »weine nicht, Gretel, und schlaf nur ruhig, der liebe Gott wird uns schon helfen.« Am frühen Morgen kam die Frau und holte die Kinder aus dem Bette. ||||||||||||||||||||||||||||took||||| But he consoled his little sister and said, "Do not cry, Gretel, and just sleep, God will help us." Early in the morning the woman came and got the children out of bed. Sie erhielten ihr Stückchen Brot, das war aber noch kleiner als das vorigemal. |received||||||||||| Auf dem Wege nach dem Wald brö- 79 ckelte es Hänsel in der Tasche, stand oft still und warf ein Bröcklein auf die Erde. ||||||piece|crunched||||||||||||small piece||| On the way to the forest, Hansel crumpled it in his pocket, often standing still and throwing a crumb on the ground. »Hänsel, was stehst du und guckst dich um,« sagte der Vater, »geh deiner Wege.« »Ich sehe nach meinem Täubchen, das sitzt auf dem Dache und will mir Ade sagen,« antwortete Hänsel. ||||||||||||||||||little dove|||||||||||| "Hansel, what are you standing and looking around you," said the father, "go your way." "I look for my pigeon, that sits on the roof and will tell me Ade," replied Hansel. »Narr,« sagte die Frau, »das ist dein Täubchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein oben scheint.« Hänsel aber warf nach und nach alle Bröcklein auf den Weg. "Fool," said the woman, "that's not your pigeon, that's the morning sun that shines on the chimney above." But Hänsel gradually threw all the pieces on the road. Die Frau führte die Kinder noch tiefer in den Wald, wo sie ihr Lebtag noch nicht gewesen waren. |||||||||||||lifetime|||| The woman led the children even deeper into the forest, where they had not been in their lifetime. Da ward wieder ein großes Feuer angemacht, und die Mutter sagte »bleibt nur da sitzen, ihr Kinder, und wenn ihr müde seid, könnt ihr ein wenig schlafen: wir gehen in den Wald und hauen Holz, und abends, wenn wir fertig sind, kommen wir und holen euch ab.« Als es Mittag war, teilte Gretel ihr Brot mit Hänsel, der sein Stück auf den Weg gestreut hatte. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||scattered| Then a big fire was turned on, and the mother said, "Just sit there, you children, and when you are tired, you can sleep a little: we go into the woods and cut wood, and in the evening, when we're done, Let's come and pick you up. "When it was noon, Gretel shared her bread with Hänsel, who had scattered his piece on the path. Dann schliefen sie ein, und der Abend verging, aber niemand kam zu den armen Kindern. |||||||passed||||||| Then they fell asleep, and the evening passed, but no one came to the poor children. Sie erwachten erst in der finsteren Nacht, und Hänsel tröstete sein Schwesterchen und sagte »wart nur, Gretel, bis der Mond aufgeht, dann werden wir die Brotbröcklein sehen, die ich ausgestreut habe, die zeigen uns den Weg nach Haus.« Als der Mond kam, machten sie sich auf, aber sie fanden kein Bröcklein mehr, denn die viel tausend Vögel, die im Walde und im Felde umherfliegen, die hatten sie weggepickt. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||fly around||||picked They woke only in the dark night, and Hansel consoled his little sister and said, "Just wait, Gretel, until the moon rises, then we'll see the breadcrumbs I've spread, they'll show us the way home." As the moon When they came, they arose, but they found no more chunks, for the thousands of birds flying about in the forest and in the field had picked them up. Hänsel sagte zu Gretel »wir werden den Weg schon finden,« aber sie fanden ihn nicht. Hansel said to Gretel, "We will find the way," but they did not find him. Sie gingen die ganze Nacht und noch einen Tag von Morgen bis Abend, aber sie kamen aus dem Wald nicht heraus, und waren so hungrig, denn sie hatten nichts als die paar Beeren, die auf der Erde standen. ||||||||||||||||||||||||||||||||berries||||| They went all night and one more day from morning to evening, but they did not come out of the forest, and were so hungry, for they had nothing but the few berries that stood on the earth. Und weil sie so müde waren, daß die Beine sie nicht mehr tragen wollten, so legten sie sich unter einen Baum und schliefen ein. ||||||||||||carry||||||||||| Nun wars schon der dritte Morgen, daß sie ihres Vaters Haus verlassen hatten. Sie fingen wieder an zu gehen, aber sie gerieten immer tiefer in den Wald, und wenn nicht bald Hilfe kam, so mußten sie verschmachten. ||||||||got|||||||||||||||perish Als es Mittag war, sahen sie ein schönes schneeweißes Vöglein auf einem Ast sitzen, das 80 sang so schön, daß sie stehen blieben und ihm zuhörten. |||||||||little bird|||branch|||||||||||| When it was noon, they saw a beautiful snow-white bird sitting on a branch that sang so beautifully that they stopped and listened to him. Und als es fertig war, schwang es seine Flügel und flog vor ihnen her, und sie gingen ihm nach, bis sie zu einem Häuschen gelangten, auf dessen Dach es sich setzte, und als sie ganz nah herankamen, so sahen sie, daß das Häuslein aus Brot gebaut war und mit Kuchen gedeckt; aber die Fenster waren von hellem Zucker. |||||swung|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||brightly| And when it was finished, it swung its wings and flew before them, and they followed it, until they came to a little house on whose roof it sat, and when they came very close, they saw that the little house made of bread and covered with cakes; but the windows were of light sugar. »Da wollen wir uns dran machen,« sprach Hänsel, »und eine gesegnete Mahlzeit halten. "Let's get down to it," said Hansel, "and have a blessed meal. Ich will ein Stück vom Dach essen, Gretel, du kannst vom Fenster essen, das schmeckt süß.« Hänsel reichte in die Höhe und brach sich ein wenig vom Dach ab, um zu versuchen, wie es schmeckte, und Gretel stellte sich an die Scheiben und knuperte daran. |||||||||||||||||reached||||||||||||||||||||||||piece||nibbled| I want to eat a piece of the roof, Gretel, you can eat from the window, it tastes sweet." Hansel reached up and broke off a bit of the roof to try how it tasted, and Gretel stood at the window and nibbled on it. Da rief eine feine Stimme aus der Stube heraus »knuper, knuper, kneischen, wer knupert an meinem Häuschen?« Die Kinder antworteten »der Wind, der Wind, das himmlische Kind,« und aßen weiter, ohne sich irre machen zu lassen. |||fine||||room||||squeak||||||||||||||heavenly|||||||irre||| Then a fine voice called out from the room, "Knuper, Knuper, kneel, who knobs at my house?" The children answered "the wind, the wind, the heavenly child," and they ate on, without being led astray. Hänsel, dem das Dach sehr gut schmeckte, riß sich ein großes Stück davon herunter, und Gretel stieß eine ganze runde Fensterscheibe heraus, setzte sich nieder und tat sich wohl damit. ||||||||||||||||pushed||||||||||||| Hansel, who liked the roof very well, tore off a large part of it, and Gretel pushed out a whole round windowpane, sat down and did well with it. Da ging auf einmal die Türe auf, und eine steinalte Frau, die sich auf eine Krücke stützte, kam herausgeschlichen. |||||||||stone-old||||||crutch|leaned||sneaked out Then suddenly the door opened and an old woman, leaning on a crutch, slunk out. Hänsel und Gretel erschraken so gewaltig, daß sie fallen ließen, was sie in den Händen hielten. |||were startled|||||||||||| Hansel and Gretel were so startled that they dropped what they held in their hands. Die Alte aber wackelte mit dem Kopfe und sprach »ei, ihr lieben Kinder, wer hat euch hierher gebracht? |||wobbled|||||||||||||| But the old woman wagged her head and said, "Hey, dear children, who brought you here? kommt nur herein und bleibt bei mir, es geschieht euch kein Leid.« Sie faßte beide an der Hand und führte sie in ihr Häuschen. ||||||||happens|||||took|||||||||| just come in and stay with me, do not be sorry. "She took both by the hand and led them into her house. Da ward gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannekuchen mit Zucker, Äpfel und Nüsse. ||||served|||pancakes||||| Hernach wurden zwei schöne Bettlein weiß gedeckt, und Hänsel und Gretel legten sich hinein und meinten, sie wären im Himmel. afterwards||||||||||||||||||| Die Alte hatte sich nur so freundlich angestellt, sie war aber eine böse Hexe, die den Kindern auflauerte, und hatte das Brothäuslein bloß gebaut, um sie herbeizulocken. |||||||||||||||||lurking|||||merely||||lure The old woman had been so friendly, but she was a wicked witch, who was lying in wait for the children, and she had just built the breadhouse to lure her. Wenn eins 81 in ihre Gewalt kam, so machte sie es tot, kochte es und aß es, und das war ihr ein Festtag. ||||power||||||||||||||||| When one came to power, she killed it, cooked it and ate it, and that was a feast day for her. Die Hexen haben rote Augen und können nicht weit sehen, aber sie haben eine feine Witterung, wie die Tiere, und merkens, wenn Menschen herankommen. |||||||||||||||scent|||||notice||| The witches have red eyes and can not see far, but they have a fine weather, like the animals, and notice when people approach. Als Hänsel und Gretel in ihre Nähe kamen, da lachte sie boshaft und sprach höhnisch »die habe ich, die sollen mir nicht wieder entwischen.« Frühmorgens, ehe die Kinder erwacht waren, stand sie schon auf, und als sie beide so lieblich ruhen sah, mit den vollen roten Backen, so murmelte sie vor sich hin »das wird ein guter Bissen werden.« Da packte sie Hänsel mit ihrer dürren Hand und trug ihn in einen kleinen Stall und sperrte ihn mit einer Gittertüre ein: er mochte schreien, wie er wollte, es half ihm nichts. |||||||||||maliciously|||sneeringly|||||||||slip away||before||||||||||||||lovely|rest||||||bake||murmured|||||||||||||||||||||||||stall|||||||||could|||||||| When Hansel and Gretel came near her, she laughed mischievously and sneered, "I've got them, they're not supposed to get away from me." Early in the morning, before the children had awakened, she stood up, and when she saw both of them so softly rested "With all her red cheeks," she murmured to herself, "this is going to be a good bite." Then she grabbed Hansel with her scrawny hand and carried him into a small stable and locked him with a lattice door: he might scream, like he wanted it, it did not help him. Dann ging sie zu Gretel, rüttelte sie wach und rief »steh auf, Faulenzerin, trag Wasser und koch deinem Bruder etwas Gutes, der sitzt draußen im Stall und soll fett werden. |||||shook|||||||||||||||||||||||| Then she went to Gretel, shook her awake and cried, "Get up, idler, carry water and cook something good for your brother, who is sitting outside in the stable and should be fat. Wenn er fett ist, so will ich ihn essen.« Gretel fing an bitterlich zu weinen, aber es war alles vergeblich, sie mußte tun, was die böse Hexe verlangte. |||||||||||||||||||in vain||||||||demanded If he's fat I'll eat him. "Gretel began to cry bitterly, but it was all in vain, she had to do what the evil witch demanded. Nun ward dem armen Hänsel das beste Essen gekocht, aber Gretel bekam nichts als Krebsschalen. ||||||||||||||crab shells Now poor Hansel got the best food cooked, but Gretel got nothing but crab-skin. Jeden Morgen schlich die Alte zu dem Ställchen und rief »Hänsel, streck deine Finger heraus, damit ich fühle, ob du bald fett bist.« Hänsel streckte ihr aber ein Knöchlein heraus, und die Alte, die trübe Augen hatte, konnte es nicht sehen, und meinte, es wären Hänsels Finger, und verwunderte sich, daß er gar nicht fett werden wollte. |||||||little stall|||||||||||||||||||||||||||dark|||||||||||||||||||||| Every morning the old woman sneaked up to the stall and shouted, "Hansel, stick your fingers out so I can feel you're fat." Hansel stuck out an ankle, and the old woman with clouded eyes could not see it and thought it was Hänsel's finger, wondering he did not want to get fat. Als vier Wochen herum waren und Hänsel immer mager blieb, da übernahm sie die Ungeduld, und sie wollte nicht länger warten. ||||||||thin|||||||||||| When four weeks had passed and Hänsel was always thin, she became impatient, and she did not want to wait any longer. »Heda, Gretel,« rief sie dem Mädchen zu, »sei flink und trag Wasser: Hänsel mag fett oder mager sein, morgen will ich ihn schlachten und kochen.« Ach, wie jammerte das arme Schwesterchen, als es das Wasser tragen mußte, und wie flossen ihm die Tränen über die Backen herunter! Hurry||||||||quick|||||||||||||||||||||||||||||||floss||||||baking| "Heda, Gretel," she cried to the girl, "be quick and drink water: Hansel may be fat or thin, tomorrow I will slaughter him and cook." Oh, how the poor little sister wailed when she had to carry the water, and how tears flowed down his cheeks! »Lieber Gott, hilf uns doch,« rief sie aus, »hätten uns nur die wilden Tiere im Wald gefressen, so wären wir doch zusammen gestorben.« »Spar nur dein Geblärre,« sagte die Alte, »es hilft dir alles nichts.« 82 Frühmorgens mußte Gretel heraus, den Kessel mit Wasser aufhängen und Feuer anzünden. ||||||||||||||||||||||||||bellowing|||||||||||||||||hang||| "Dear God, help us," she exclaimed, "if only the wild beasts had eaten us in the forest, we would have died together." "Save your blight," said the old woman, "nothing helps you. Early in the morning Gretel had to come out and hang the kettle with water and set fire to it. »Erst vollen wir backen,« sagte die Alte, »ich habe den Backofen schon eingeheizt und den Teig geknetet!« Sie stieß das arme Gretel hinaus zu dem Backofen, aus dem die Feuerflammen schon herausschlugen. |full|||||||||||||||kneaded|||||||||||||||leapt "First we bake," said the old woman, "I have already heated the oven and kneaded the dough!" She pushed poor Gretel out to the oven, where the flames of fire were already coming out. »Kriech hinein,« sagte die Hexe, »und sieh zu, ob recht eingeheizt ist, damit wir das Brot hineinschießen können.« Und wenn Gretel darin war, wollte sie den Ofen zumachen, und Gretel sollte darin braten, und dann wollte sies auch aufessen. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||in it||eat up "Creep in," said the witch, "and see if it's really warmed up so we can shoot in the bread." And if Gretel was in it, she would close the stove, and Gretel would roast it, and then she would eat. Aber Gretel merkte, was sie im Sinn hatte, und sprach »ich weiß nicht, wie ichs machen soll; wie komm ich da hinein?« »Dumme Gans,« sagte die Alte, »die Öffnung ist groß genug, siehst du wohl, ich könnte selbst hinein,« krabbelte heran und steckte den Kopf in den Backofen. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||crawled|in||||||| But Gretel realized what she had in mind and said, "I do not know how to do it; how do I get in there? "" Stupid goose, "said the old woman," the opening is big enough, you see, I could go in myself, "crawled up and stuck my head in the oven. Da gab ihr Gretel einen Stoß, daß sie weit hineinfuhr, machte die eiserne Tür zu und schob den Riegel vor. ||||||||||||||||||bolt| Then Gretel gave her a shock that she went far in, closed the iron door, and pushed the latch. Hu! da fing sie an zu heulen, ganz grauselig; aber Gretel lief fort, und die gottlose Hexe mußte elendiglich verbrennen. |||||||terribly||||away|||godless|||miserably| Then she began to howl, quite gruesomely; but Gretel ran away, and the wicked witch had to burn miserably. Gretel aber lief schnurstracks zum Hänsel, öffnete sein Ställchen und rief »Hänsel, wir sind erlöst, die alte Hexe ist tot!« Da sprang Hänsel heraus, wie ein Vogel aus dem Käfig, wenn ihm die Türe aufgemacht wird. |||straight|||||||||||saved||||||||||||||||||||| But Gretel went straight to the Hänsel, opened his stalk and shouted "Hansel, we are redeemed, the old witch is dead!" Then Hansel sprang out, like a bird from the cage, when the door is opened for him. Wie haben sie sich gefreut, sind sich um den Hals gefallen, sind herumgesprungen und haben sich geküßt! ||||||||||||jumped around||||kissed How did they feel happy, fell around their necks, jumped around and kissed each other! Und weil sie sich nicht mehr zu fürchten brauchten, so gingen sie in das Haus der Hexe hinein, da standen in allen Ecken Kasten mit Perlen und Edelsteinen. And because they no longer needed to be afraid, they entered the witch's house, where there were boxes of pearls and precious stones in every corner. »Die sind noch besser als Kieselsteine,« sagte Hänsel und steckte in seine Taschen, was hinein wollte, und Gretel sagte »ich will auch etwas mit nach Haus bringen,« und füllte sich sein Schürzchen voll. |||||||||||||||||||||||||||||||apron| "They are even better than pebbles," said Hansel, tucking into his pockets what he wanted, and Gretel said, "I want to bring something home, too," and filled his apron. »Aber jetzt wollen wir fort,« sagte Hänsel, »damit wir aus dem Hexenwald herauskommen.« Als sie aber ein paar Stunden gegangen waren, gelangten sie an ein großes Wasser. "But let's go now," said Hansel, "so that we can get out of the witch's forest." But when they had gone a few hours they came to a great water. »Wir können nicht hinüber,« sprach Hänsel, »ich seh keinen Steg und keine Brücke.« »Hier fährt auch kein Schiffchen,« antwortete Gretel, »aber da schwimmt eine 83 weiße Ente, wenn ich die bitte, so hilft sie uns hinüber.« Da rief sie. |||||||||footbridge||||||||little boat||||||||||||||||||there|| "We can not go over there," said Hansel, "I see no footbridge or bridge." "There is no boat here," answered Gretel, "but there a white duck swims, if I ask her, she will help us over . "Then she called. »Entchen, Entchen, da steht Gretel und Hänsel. Kein Steg und keine Brücke, nimm uns auf deinen weißen Rücken.« Das Entchen kam auch heran, und Hänsel setzte sich auf und bat sein Schwesterchen, sich zu ihm zu setzen. ||||||||||||||||||||||asked||||||| No jetty and no bridge, take us on your white back. "The duckling came up, and Hansel sat up and asked his sister to sit with him. »Nein,« antwortete Gretel, »es wird dem Entchen zu schwer, es soll uns nacheinander hinüberbringen.« Das tat das gute Tierchen, und als sie glücklich drüben waren und ein Weilchen fortgingen, da kam ihnen der Wald immer bekannter und immer bekannter vor, und endlich erblickten sie von weitem ihres Vaters Haus. "No," said Gretel, "it will be too heavy for the duckling to bring us one after the other." The good little animal did that, and when they were happy over there and went away for a while, the forest became more familiar and familiar and finally, from a distance, they saw their father's house. Da fingen sie an zu laufen, stürzten in die Stube hinein und fielen ihrem Vater um den Hals. |||||||||room|||fell||||| Then they started to run, rushed into the room and fell around their father's neck. Der Mann hatte keine frohe Stunde gehabt, seitdem er die Kinder im Walde gelassen hatte, die Frau aber war gestorben. The man had had no happy hour since he left the children in the forest, but the wife had died. Gretel schüttete sein Schürzchen aus, daß die Perlen und Edelsteine in der Stube herumsprangen, und Hänsel warf eine Handvoll nach der anderen aus seiner Tasche dazu. ||||||||||||||||||handful||||||| Gretel poured out his apron so that the pearls and jewels in the room jumped around, and Hansel threw one handful at a time out of his pocket. Da hatten alle Sorgen ein Ende, und sie lebten in lauter Freude zusammen. All worries ended, and they lived together in joy. Mein Märchen ist aus, dort läuft eine Maus, wer sie fängt, darf sich eine große große Pelzkappe daraus machen. ||||||||||||||||fur cap|| My fairy tale is over, there is a mouse running there, whoever catches it may make a big big fur cap out of it.