Deutsch lernen (B2/C1) | Das Essen der Zukunft
Morgens in Berlin: Hochbetrieb in der Großküche.
149 Portionen, von dem zweiten Salat sind‘s heute 118
und von dem dritten Salat sind‘s 186 Salate.
Das Start-up GreenGuru sieht eine Marktlücke:
gesundes Essen für gestresste Großstädter.
Der Trend geht auf jeden Fall schon dahin, dass es immer schneller alles kommen muss.
Das Stichwort ist da … "instant gratification" nennt man das.
Dass Sie auf Knopfdruck quasi … man seine Bedürfnisse gedeckt sehen will
und besonders in der Mittagspause ist das sehr wichtig,
weil die meisten Leute einfach nicht so viel Zeit haben zum Essen.
Zwei von drei Bundesbürgern legen Wert auf gesunde Ernährung
– das sagen sie zumindest in Umfragen.
Im Supermarkt bestätigt sich der Trend. Besonders beliebt hier:
flüssige Snacks für die Mittagspause.
Also die Leute sind mehr bedacht auf Frische und auf Bioprodukte,
zumindest die konventionellen Fertigprodukte,
die Konservierungsstoffe und irgendwelche Zusätze enthalten,
sind nicht mehr so gefragt, wie die Sachen, die wirklich frisch sind.
Der Markt für Fertigprodukte stagniert – ein Problem für die Hersteller.
Marktführer Nestlé setzt auf Forschung.
Die Idee: Essen soll künftig präventiv gegen Krankheiten wirken.
Jeder isst, was ihn gesünder macht,
je nach genetischer Disposition und Vorerkrankung.
Die Nestlé-Deutschlandchefin sieht einen Megatrend:
maßgeschneiderte Ernährung.
Es ist nicht mehr die gleiche Ernährung für alle, sondern vielmehr individualisiert:
Abhängig von meinem Körper, brauche ich vielleicht mehr dies oder das,
abhängig vom Alter, Mann oder Frau – es sind viele Parameter dabei.
Ernährungsberatung digital
– auch das könnte bald zum Geschäft der Lebensmittelhersteller gehören.
Dann ließe sich übrigens genau feststellen: Wer isst tatsächlich was?
Noch gibt es da nur ungefähre Durchschnittswerte,
zum Beispiel beim Fleisch.
Im Durchschnitt verzehrt jeder Bundesbürger rund 60 Kilogramm im Jahr.
Doch es gibt eine Gegenbewegung.
Immer mehr Vegetarier ersetzen Fleisch,
und jeder hundertste Bundesbürger nutzt gar keine Tierprodukte mehr.
Die Zahl an Veganern ist auch am Wachsen in den letzten Jahren.
Natürlich, momentan ist es ein sehr großer Boom,
der auch viel Aufmerksamkeit bekommt.
Das wird vielleicht wieder ein bisschen abflachen.
Aber zukünftig, auf die langfristige Entwicklung denken wir,
dass vegan auf jeden Fall ein noch größerer Trend wird.
Im Gegenteil, sagt der Fleischer gleich nebenan.
Vegetarier und Veganer seien nur eine kleine Minderheit,
und sein Produkt auch in Zukunft noch gefragt.
Unsere Kundschaft isst genauso wie vorher das Fleisch,
sie sind beim Fleischverzehr konzentriert: etwas weniger, aber dafür Qualität.
Beim Lieferdienst GreenGuru sind noch ein paar Salate vom Morgen übrig.
Doch wegschmeißen will man nichts.
Die Lösung ist digital: Das Start-Up ResQ vertreibt Essen, das übrig blieb.
Europaweit wurden so im letzten Jahr 100.000 Portionen
vor dem Mülleimer "gerettet".
ResQ ist eine Online-Plattform,
wo man sozusagen überschüssiges Essen von Restaurants und Cafés
vergünstigt bestellen kann als Privatperson.
Und es geht darum, dass wir einfach keine Lebensmittel mehr verschwenden.
Insgesamt so, wenn man von [der] Kilogrammmenge sich das angucken würde,
europaweit sind wir bei 30.000 Kilogramm.
Essen retten? Oder gleich nur nach Bedarf produzieren?
Auch das ist eine Zukunftsvision:
Lebensmittel aus dem Drucker
– Menge, Farbe und Form nach Wunsch. Guten Appetit!