Corona-Krise: AfD vom Virus kalt erwischt? | Panorama | NDR
Alles zusammen irgendwie in den Griff kriegen:
Darum geht es jetzt.
Uns ist klar gemacht worden,
dass wir uns in einer Ausnahmesituation befinden.
Jetzt geht es um Solidarität.
Menschen halten Abstand, helfen einander beim Einkaufen.
Es wird gemeinsam vom Balkon gesungen.
Zusammenhalt ist zu spüren.
Die einzigen, die's nicht verstehen, sind die Vertreter der Partei,
die sonst an die deutsche Volksgemeinschaft appelliert.
Es zeigt sich, wenn es ernst wird, kann man nicht auf sie zählen.
So eine Ausnahmesituation gab es im Bundestag noch nicht.
"Bitte freilassen" - Sicherheitsabstand wegen Corona.
Der Ernst der Lage ist allen bewusst.
Nur die AfD sucht seit Wochen ihre Rolle in dieser Krise.
Eine noch nie dagewesene Krise. Wie verhält man sich da als AfD?
Ich persönlich schwanke immer.
Eine nie dagewesene Krise.
Haben wir vielleicht auch eine Krise inszeniert?
Es ist keine Epidemie wie Pest oder Cholera,
sondern eine leichte Grippe.
An einem begrenzten Personenkreis
hat sie eine lebensbedrohliche Auswirkung.
Es gibt auch in der Wissenschaft verschiedene Ansichten.
Jeder ist wohl sensibilisiert für das Thema.
Wir sind eigenverantwortliche Menschen,
die eigenverantwortlich entscheiden müssen.
Nur eine leichte Grippe?
Nein, die Wissenschaft ist anderer Meinung.
Hält Abstand für extrem wichtig.
Trotzdem organisiert Brandner einen Infostand,
während ähnliche Veranstaltungen längst abgesagt wurden.
Ich habe mich keinem aufgedrängt.
Die waren alle fröhlich.
Ich habe noch nichts von Infektionen gehört.
Der Landtag von Sachsen, erst vor einer Woche:
Alle Fraktionen verständigten sich auf eine Parlamentsverkleinerung -
wegen Corona.
Doch die AfD boykottiert den Beschluss
und zwingt den Landtag, komplett zusammenzukommen.
Diese Sitzung heute ist unverantwortlich.
Um noch verantwortlich zu wirken, gibt die AfD Grundregeln zum besten:
Jeder kann dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus zu verhindern.
* Rufe aus dem Publikum *
Dazu reichen Hygieneregeln wie Händewaschen
oder die Vermeidung unnötiger Kontakte zu anderen.
Unnötige Kontakte vermeiden:
Warum dann diese überflüssige Landtagssitzung?
Warum sitzt die AfD so eng beieinander?
Man muss damit rechnen, sich anzustecken.
Dann ist es halt so.
"Dann ist es halt so"
dachten auch diese AfD-Politiker im Brandenburger Landtag.
Auf Distanz sitzen nur die anderen, die AfD mal wieder dicht an dicht.
Es ist eine Sache des Bewusstwerdens.
Vielleicht spricht das für die AfD.
Dass wir uns so schnell nicht einschüchtern lassen.
Immer ein Hin und Her:
Mal betont die AfD, man habe früh auf die Corona-Gefahr hingewiesen.
Jetzt muss man sich bewusst werden.
Bayern vor zehn Tagen, am Abend der Kommunalwahl.
Die bayerische AfD-Chefin in einer Fernsehrunde.
Frau Miazga, was ist Ihr Konzept,
der Wirtschaft zu helfen in Zeiten von Corona?
In Zeiten von Corona.
Die Kanzlerin hat auf ganzer Linie versagt.
Sie hat sich immer weggeduckt.
Um uns werden die Grenzen geschlossen.
Was hatten wir für eine Debatte ...
Wie wollen Sie der Wirtschaft helfen?
Ja, es ist eine interessante Frage, zu sagen:
Wir lassen das Kind in den Brunnen fallen
und hinterher muss eine Lösung her, wie wir das bereinigen.
Wir landen wahrscheinlich in einer Rezension.
Was ist da das Konzept der AfD?
Das Konzept der AfD ist Aufklärung:
Wie es dazu gekommen ist und was wir machen können.
Sie reiten uns erst mit der Deindustrialisierung des Landes,
was die Grünen zu verantworten hatten.
Corona-Krise. Das kommt oben drauf.
Jetzt muss die AfD schnippen und ein Konzept vorlegen.
Sie wurden am Wahlabend in Bayern nach dem Konzepten der AfD gefragt.
Da kam von Ihnen nichts Konkretes.
Haben Sie nun ein Konzept?
Genau das war der Grund.
Ich wollte mich damals nicht auf etwas festlegen lassen.
Weil man intern die Abstimmung sucht.
Ich erzähle nicht das,
was ich persönlich für richtig halte.
Natürlich habe ich eigene Ideen.
Letzte Woche kam der 5-Punkte-Plan der AfD zur Corona-Krise:
Durchaus vernünftige Vorschläge.
Etwa Existenzsicherung für Selbstständige.
Nur: Vieles davon hatte die Regierung längst in die Wege geleitet.
Kurzarbeitergeld, Hilfen für Selbständige.
Viele Milliarden Euro.
Aber die AfD will auch mal staatstragend sein.
Ansprache eines Berliner Landespolitikers im Kanzlermodus.
Was wir brauchen ist Bürgersinn
und Verantwortung für die Gemeinschaft.
Verantwortung klingt gut.
Als alle schon zu Hause bleiben,
verteilen AfD-Stadträte in Hoyerswerda Blumen.
Ausgerechnet in einem Krankenhaus.
Offenbar für PR-Fotos.
Der Chefarzt reagiert deutlich:
Auch gestern im Bundestag:
AfD-Abgeordnete immer noch dicht an dicht nebeneinander.
Ohne Sicherheitsabstand.
Ist das Verantwortung für die Gemeinschaft?