×

We gebruiken cookies om LingQ beter te maken. Als u de website bezoekt, gaat u akkoord met onze cookiebeleid.


image

2020 Tagesschau, Sendung: tagesschau 20.04.2020 17:00 Uhr - Merkel warnt vor verfrühter weiterer

Sendung: tagesschau 20.04.2020 17:00 Uhr - Merkel warnt vor verfrühter weiterer

Themen der Sendung: Corona-Maßnahmen: Bundeskanzlerin Merkel warnt vor verfrühter weiterer Lockerung, Viele Geschäfte nach Zwangspause wieder geöffnet, Einige Jahrgänge wegen Prüfungen zurück in Schulen, Bundesbildungsministerin Karliczek will Studierenden zinslose Kredite gewähren, Telefonische Krankschreibungen bei Erkältungen bleiben weiter möglich, Vom Abgasskandal betroffene VW-Diesel-Besitzer erhalten Entschädigungen, Die Börse, Gespräche per Videokonferenz in Brexit-Übergangsphase, 16 Tote nach Amoklauf in Kanada, Das Wetter

-------------------------------------------

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio:

Claus-Erich Boetzkes

Guten Tag,

willkommen zur tagesschau.

Vor einem Monat

schwor Kanzlerin Merkel

die Bürger

auf die Corona-Beschränkungen ein.

Heute verband sie erste Lockerungen

mit einer Mahnung:

Die Krise sei noch nicht beendet.

Die Regeln müssten

dringend weiter befolgt werden.

Wie sich die Lockerungen

auf den Verlauf auswirkten,

zeige sich erst mit Zeitverzug.

Das Robert Koch-Institut

bestätigte knapp 142.000 Infizierte.

Joggen ist erlaubt.

Aber sollte auch Tennis

möglich sein – trotz Corona?

Wann öffnen Restaurants,

wenigstens teilweise?

Das Gesprächsthema seit Tagen,

in Bund und Ländern.

Eine "Öffnungsdiskussionsorgie",

sagte Angela Merkel

in der Präsidiumssitzung der CDU.

Da hab ich mich mahnend eingelassen.

Wir haben schon so viel erreicht,

aber sind nicht am Ende des Wegs.

Das dürfen wir

nicht aufs Spiel setzen.

Unterstützung für Merkel

von ungewohnter Seite.

Wenn die Leute tagein, tagaus

in den Nachrichten hören:

Es muss dort 'ne Lockerung geben,

dann gibt's so 'nen Effekt:

"Dann sind wir ja wohl übern Berg".

Dass man dann

unbewusst laxer wird.

Die FDP kritisiert Merkels Wortwahl.

Länderpolitiker machen sich Gedanken

über sinnvolle Öffnungsstrategien.

Sie diskutieren

über die Verhältnismäßigkeit

von Grundrechtseingriffen

und über Existenzsorgen.

Das verdient Respekt,

nicht Verächtlichmachung.

Viele Eltern

sind an der Belastungsgrenze.

Bleiben Kitas

bis Ende August geschlossen?

Das könne nicht die Lösung sein –

sagt die Familienministerin.

Das ist ein Weg, der viele Eltern

in Stress und fast Panik versetzt.

Es geht darum, die Frage zu stellen,

wie das Kita-Jahr bis zum Sommer

gestaltet werden kann.

Vorschläge dazu macht

eine Bund/Länder-Arbeitsgruppe,

die heute zum ersten Mal getagt hat.

Nach mehrwöchiger Zwangspause

haben in vielen Bundesländern

heute wieder Geschäfte geöffnet:

Unter Auflagen etwa

zur Größe der Ladenflächen.

Abstandsregeln müssen

weiter eingehalten werden.

Möglichkeiten für eine Lockerung

der Beschränkungen

werden von den Ländern

unterschiedlich ausgelegt.

Endlich wieder öffnen.

Einzelhändler Patrick Kühle

atmet auf,

obwohl er sich ein Sicherheitskonzept

ausdenken musste.

Ab sofort dürfen nur noch 15 Kunden

gleichzeitig ins Geschäft.

Wir haben eine Klingel.

Man klingelt und darf rein,

wenn es geht.

Wir müssen dem Kunden sagen,

dass er warten muss.

Dazu haben wir einen Tisch

rausgestellt.

Man kann dort verweilen.

Jeder hat sein eigenes Konzept.

Was aber

für viel Kopfzerbrechen sorgt,

sind die verschiedenen Regelungen

in den Ländern.

Im Saarland dürfen auch Geschäfte

mit über 800 Quadratmetern öffnen,

wenn sie Bereiche abtrennen.

Das plant Galeria Karstadt Kaufhof.

In Rheinland-Pfalz

darf ein Outlet-Center öffnen.

Das sorgt für Kritik von

der saarländischen Landesregierung.

Es sei fatal,

wenn es zu einer Art Binnentourismus

zwischen angrenzenden Bundesländern

komme.

Ich möchte

eine bundeseinheitliche Regelung.

Die sollte von den Ländern

gleich umgesetzt werden.

Keine Einheit auch bei den Masken.

In Sachsen Pflicht,

Bayern zieht heute nach.

Ab nächster Woche

ist die Maske Pflicht.

In allen Geschäften und im ÖPNV.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern

ist sie ab nächster Woche

im ÖPNV Pflicht.

In anderen Ländern

dürfen die Bürger noch entscheiden.

Lockerungen - das heißt

nach wochenlangem Stillstand

an einigen Schulen wieder:

Unterrichtsbeginn.

In Hessen und Baden-Württemberg

dürften sich Schüler darüber freuen,

dass sie nicht sitzenbleiben.

Niemand solle leiden

unter der Situation,

hieß es aus den Kultusministerien.

In Berlin und Brandenburg

begannen die Abi-Klausuren.

Auch in Sachsen

kehrten Abschlussjahrgänge zurück.

Am ersten Schultag

geht's gleich um Hygiene.

Hände desinfizieren

und Mundschutz aufsetzen.

Der ist an sächsischen Schulen

keine Vorschrift,

aber das Gymnasium

will auf Nummer sicher gehen.

Hier gab's im März

eine Corona-Infektion.

Das ist

eine besondere Angelegenheit.

Endlich kommen die Schüler

zu uns zurück.

Das tut gut und es macht Hoffnung.

Die lange Pause

hat mancher Schüler genutzt,

um sich neu zu strukturieren.

Die Chance ist vielleicht,

gerade in der Studienvorbereitung,

z.B. für selbständiges Arbeiten

sich einen Plan zu machen.

Heute gibt es noch keinen Unterricht.

Die Schüler werden

über die Sicherheitsmaßnahmen

und die Abi-Prüfung informiert.

92 Schüler

werden ab Mittwoch geprüft.

Für die Tests werden sie

in kleine Gruppen eingeteilt,

um bei Infektionen

nicht den ganzen Jahrgang anzustecken

Bis Juni

werden die Prüfungen laufen.

Es ist unsicher, ob der Unterricht

für die unteren Jahrgänge

vor den Sommerferien noch anläuft.

Für Sachsens Kultusminister

ist wichtig,

dass das Lernen zu Hause

den Unterricht nicht ersetzt.

Es wurde deutlich, dass das

kein Dauerzustand sein kann.

Dass dieser persönliche Austausch

zwischen Schülern, Lehrern

und Eltern notwendig ist.

Es ist gut,

dass im Wege dieser Lockerungen

die Schulen dabei sind.

Ab Mittwoch werden in Sachsen auch

Ober-, Berufs- und Förderschulen

über die Prüfungen informiert.

Auch der Alltag der Studierenden

hat sich massiv verändert.

Dass die Hörsäle leer bleiben

und die Lehre digital erfolgt,

gilt für alle.

Viele aber, die nebenbei

Geld verdienen mussten,

haben ihre Jobs verloren.

Bildungsministerin Karliczek

hat vorgeschlagen,

zinslose Darlehen anzubieten.

Doch SPD, FDP,

Gewerkschaften und Studentenwerk

kritisieren das als unzureichend.

Aus fest wird gasförmig -

und aus einem Praktikumstag im Labor

ein Film zum Studium daheim.

Dem klassischen Experiment

am Bunsenbrenner

folgt ein neues Experiment

am Rechner.

Chemie-Didaktiker Lukas Groos

schneidet einen Film für Studierende,

die nicht im Labor stehen dürfen.

Das ist eine Notlösung,

die wir hier durchführen.

Für uns ist es die Möglichkeit,

digitale Lehre durchzuführen.

Als Doktorand erforsche ich,

wie man Lehre digital gestaltet.

Das ist die große Chance,

so etwas auszuprobieren,

ohne sich an alle Regelungen

perfekt zu halten.

Die Corona-Krise ist für manche

zum Start des Sommersemesters

also die Möglichkeit.

Andere zweifeln, ob so wirklich

alle Leistungsnachweise möglich sind.

Sorge bereitet vielen Studierenden,

dass sie derzeit

kaum Geld verdienen können.

Glenn Wehrmann hat in Frankfurt/Main

in der Gastronomie gearbeitet.

Doch Messen oder Firmenfeiern

finden nicht mehr statt.

Den Vorschlag, dies durch

Bafög-Zahlungen auszugleichen,

findet er gut.

Bislang hat er 500 Euro/Monat

durch Jobs verdient.

Das ist nicht meine Erwartung.

Die Hälfte würde mir schon helfen.

Damit hätte ich

einen Teil der Miete bezahlt.

Online-Studium und Geldsorgen:

So beginnt für viele Studierende

das Sommersemester 2020.

Wer sich wegen einer Erkältung

krankschreiben lassen wollte,

konnte das wegen Corona

zuletzt telefonisch erledigen.

Diese Sonderregelung

sollte heute auslaufen.

Das führte zu massiver Kritik

bei vielen Ärzten - mit Erfolg.

Telefonische Krankschreibungen

bei Erkältungen bleiben möglich -

voraussichtlich bis 4. Mai.

Ende Februar einigten sich VW und

Verbraucherzentrale Bundesverband

in einer Musterfeststellungsklage auf

einen Vergleich für Dieselbesitzer.

200.000 VW-Kunden

haben den Vergleich akzeptiert.

Sie erhalten vom 5. Mai an Geld

für den Wertverlust ihrer Autos

durch den Abgasskandal.

Mehr als 20.000 Fälle

werden laut VW noch geprüft.

Fünf Jahre nach Bekanntwerden

des Diesel-Skandals

zahlt VW Entschädigungen:

bis zu 6257 Euro pro Fahrzeug.

Die Verbraucherschützer reichten 2018

eine Musterfeststellungsklage ein

und handelten im Februar

einen Vergleich mit VW aus.

Vorher konnten sich Menschen

nur individuell

gegen Konzerne wehren,

die betrogen haben.

Mit der Musterfeststellungsklage

können sie das gemeinsam tun.

Dass 200.000 Menschen das gemacht

haben, ist ein starkes Signal.

Das Angebot von VW haben die meisten

berechtigten Musterkläger angenommen.

VW hat die Frist

bis Ende April verlängert.

Der Vergleich kostet VW

620 Mio. Euro.

Umstritten ist,

was den Kunden mehr bringt:

Einzeln vor Gericht ziehen

oder die Musterfeststellungsklage.

Die Musterfeststellungsklage

wurde eingeführt,

als die Diesel-Affäre schon lief.

Ich würde über diese Klageart

nicht abschließend urteilen.

Sondern aufarbeiten, wo muss

der Gesetzgeber nachbessern?

Dass es ein Instrument gibt,

mit dem Verbraucher

ihre Ansprüche bündeln können,

ist wichtig.

Die Verbraucherschützer

fordern eine Reform:

Sie kritisieren,

dass nicht automatisch

alle Diesel-Kunden profitiert haben.

Sondern nur die, die sich

in ein Register eingetragen haben.

An der Börse sorgt der

abstürzende Ölpreis für Unruhe.

Leichtes US-Öl

hat sich um 40 % verbilligt

und kostet so wenig

wie seit Dezember 1998 nicht.

Klaus-Rainer Jackisch,

warum dieser Preis-Crash?

Das liegt daran, dass die Nachfrage

nach Öl zurückgeht.

Es gibt so viele

Produktionskürzungen wegen Corona.

Dazu sind die Lager sehr voll.

Das drückt den Preis.

Der zentrale Punkt ist,

dass die OPEC Förderkürzungen

beschlossen hat.

Die reichen aber nicht.

Die Nachfrage

ist um 30 Prozent zurückgegangen.

Die Kürzung

macht aber nur 10 % aus.

Deshalb fallen die Ölpreise.

Das schmälert die Einnahmen

der Förderländer drastisch.

Die Börse

geht wieder jetzt ins Plus.

Aber es gibt viele Schwankungen.

Ende Januar

hat Großbritannien die EU verlassen,

ist aber noch im EU-Binnenmarkt

und der Zollunion, vorerst.

Wie sollen die Beziehungen nach der

Übergangsphase Ende 2020 aussehen?

Darüber wird ab heute wieder

verhandelt - per Videokonferenz.

Konkret geht es um ein Handels-

und Partnerschaftsabkommen

zwischen EU und Großbritannien.

Michael Grytz in Brüssel,

wie sehr erschwert die Corona-Krise

die Gespräche?

Sehr schwer.

Die Gespräche

sind sowieso schwierig.

Anfang März lagen die Vorstellungen

sehr weit auseinander.

Dann kam die Wucht

der Corona-Krise.

Dann gab es keine Verhandlungen.

Der EU-Chefverhandler war

am Virus erkrankt, auch Johnson.

Jetzt wird wieder von vorne

begonnen.

Es wurde viel Zeit verloren.

Bis Ende 2020

soll das Abkommen stehen.

Ist das realistisch?

Von dem, was man aus

Verhandlerkreisen hört,

ist es kaum realistisch.

Die EU hat mehrfach

darauf hingewiesen,

dass die Frist

verlängert werden sollte.

Die Briten

haben das bisher abgelehnt.

Man muss abwarten,

was von dem Poker bleibt.

Es droht, zu den wirtschaftlichen

Corona-Schwierigkeiten

weitere Verwerfungen durch

einen harten Brexit zu bekommen.

Bei einem Amoklauf in

der kanadischen Provinz Nova Scotia

hat ein Mann (51)

mindestens 16 Menschen getötet.

Danach lieferte er sich

eine 12-stündige Verfolgungsjagd

mit der Polizei.

Er wurde er

an einer Tankstelle getötet.

Das Motiv ist bisher noch unklar.

Die Wetteraussichten:

Morgen viel Sonne

und meist wolkenlos.

Im Norden und Nordosten sowie

über den Alpen ein paar Quellwolken.

Das war's.

Jetzt kommt Brisant.

Um 20 Uhr

kommt die nächste tagesschau.

Einen guten Tag.

Copyright Untertitel: NDR 2020


Sendung: tagesschau 20.04.2020 17:00 Uhr - Merkel warnt vor verfrühter weiterer Broadcast: tagesschau 20.04.2020 17:00 - Merkel warns against premature further Programa: tagesschau 20.04.2020 17:00 - Merkel advierte contra nuevas medidas prematuras プログラム: tagesschau 20.04.2020 17:00 - メルケル首相、時期尚早と警告 Sendung: tagesschau 20.04.2020 17:00 Uhr - Merkel ostrzega przed przedwczesnymi dalszymi działaniami Transmissão: tagesschau 20.04.2020 17:00 - Merkel adverte contra mais prematuro Трансляция: tagesschau 20.04.2020 17:00 - Меркель предостерегает от преждевременных дальнейших действий Program: tagesschau 20.04.2020 17:00 - Merkel varnar för förhastad vidareutveckling Yayın: tagesschau 20.04.2020 17:00 - Merkel daha fazla erken davranılmaması konusunda uyardı

Themen der Sendung: Corona-Maßnahmen: Bundeskanzlerin Merkel warnt vor verfrühter weiterer Lockerung, Viele Geschäfte nach Zwangspause wieder geöffnet, Einige Jahrgänge wegen Prüfungen zurück in Schulen, Bundesbildungsministerin Karliczek will Studierenden zinslose Kredite gewähren, Telefonische Krankschreibungen bei Erkältungen bleiben weiter möglich, Vom Abgasskandal betroffene VW-Diesel-Besitzer erhalten Entschädigungen, Die Börse, Gespräche per Videokonferenz in Brexit-Übergangsphase, 16 Tote nach Amoklauf in Kanada, Das Wetter 番組トピックス:コロナ対策:メルケル首相、時期尚早の追加緩和に警告, 強制休業から多くの商店が再開, 試験のため一部の学年が学校に戻る, カルリチェク連邦教育相、学生への無利子ローン供与を希望, 風邪の電話病欠は引き続き可能, 排ガススキャンダルの影響を受けたVWディーゼル車所有者に補償金, 株式市場, ブレグジット移行段階でビデオ会議を通じて協議, カナダで大暴れ、16人死亡, 天気 Ämnen i programmet: Corona-åtgärder: Förbundskansler Merkel varnar för ytterligare lättnader i förtid, Många butiker öppnar igen efter påtvingad paus, Vissa årskullar tillbaka i skolorna på grund av prov, Utbildningsminister Karliczek vill bevilja studenter räntefria lån, Sjukanmälningar via telefon för förkylningar är fortfarande möjliga, VW-dieselägare som påverkas av utsläppsskandalen får ersättning, Börsen, Samtal via videokonferens i Brexit övergångsfas, 16 döda efter våldsdåd i Kanada, Vädret

-------------------------------------------

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen ドイツ初のテレビ

mit der tagesschau. をタジェスチャウと一緒に使う。

Heute im Studio: 今日はスタジオで:

Claus-Erich Boetzkes

Guten Tag,

willkommen zur tagesschau.

Vor einem Monat

schwor Kanzlerin Merkel

die Bürger

auf die Corona-Beschränkungen ein.

Heute verband sie erste Lockerungen 今日、最初の規制緩和が行われた

mit einer Mahnung: と念を押す:

Die Krise sei noch nicht beendet.

Die Regeln müssten

dringend weiter befolgt werden.

Wie sich die Lockerungen

auf den Verlauf auswirkten,

zeige sich erst mit Zeitverzug.

Das Robert Koch-Institut

bestätigte knapp 142.000 Infizierte.

Joggen ist erlaubt.

Aber sollte auch Tennis

möglich sein – trotz Corona?

Wann öffnen Restaurants,

wenigstens teilweise?

Das Gesprächsthema seit Tagen,

in Bund und Ländern.

Eine "Öffnungsdiskussionsorgie",

sagte Angela Merkel

in der Präsidiumssitzung der CDU.

Da hab ich mich mahnend eingelassen.

Wir haben schon so viel erreicht,

aber sind nicht am Ende des Wegs.

Das dürfen wir

nicht aufs Spiel setzen.

Unterstützung für Merkel

von ungewohnter Seite.

Wenn die Leute tagein, tagaus

in den Nachrichten hören:

Es muss dort 'ne Lockerung geben,

dann gibt's so 'nen Effekt:

"Dann sind wir ja wohl übern Berg".

Dass man dann

unbewusst laxer wird.

Die FDP kritisiert Merkels Wortwahl.

Länderpolitiker machen sich Gedanken

über sinnvolle Öffnungsstrategien.

Sie diskutieren

über die Verhältnismäßigkeit

von Grundrechtseingriffen

und über Existenzsorgen.

Das verdient Respekt,

nicht Verächtlichmachung.

Viele Eltern

sind an der Belastungsgrenze.

Bleiben Kitas

bis Ende August geschlossen?

Das könne nicht die Lösung sein –

sagt die Familienministerin.

Das ist ein Weg, der viele Eltern

in Stress und fast Panik versetzt.

Es geht darum, die Frage zu stellen,

wie das Kita-Jahr bis zum Sommer

gestaltet werden kann.

Vorschläge dazu macht

eine Bund/Länder-Arbeitsgruppe,

die heute zum ersten Mal getagt hat.

Nach mehrwöchiger Zwangspause

haben in vielen Bundesländern

heute wieder Geschäfte geöffnet:

Unter Auflagen etwa

zur Größe der Ladenflächen.

Abstandsregeln müssen

weiter eingehalten werden.

Möglichkeiten für eine Lockerung

der Beschränkungen

werden von den Ländern

unterschiedlich ausgelegt.

Endlich wieder öffnen.

Einzelhändler Patrick Kühle

atmet auf,

obwohl er sich ein Sicherheitskonzept

ausdenken musste.

Ab sofort dürfen nur noch 15 Kunden

gleichzeitig ins Geschäft.

Wir haben eine Klingel.

Man klingelt und darf rein,

wenn es geht.

Wir müssen dem Kunden sagen,

dass er warten muss.

Dazu haben wir einen Tisch

rausgestellt.

Man kann dort verweilen.

Jeder hat sein eigenes Konzept.

Was aber

für viel Kopfzerbrechen sorgt,

sind die verschiedenen Regelungen

in den Ländern.

Im Saarland dürfen auch Geschäfte

mit über 800 Quadratmetern öffnen,

wenn sie Bereiche abtrennen.

Das plant Galeria Karstadt Kaufhof.

In Rheinland-Pfalz

darf ein Outlet-Center öffnen.

Das sorgt für Kritik von

der saarländischen Landesregierung.

Es sei fatal,

wenn es zu einer Art Binnentourismus

zwischen angrenzenden Bundesländern

komme.

Ich möchte

eine bundeseinheitliche Regelung.

Die sollte von den Ländern

gleich umgesetzt werden.

Keine Einheit auch bei den Masken.

In Sachsen Pflicht,

Bayern zieht heute nach.

Ab nächster Woche

ist die Maske Pflicht.

In allen Geschäften und im ÖPNV.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern

ist sie ab nächster Woche

im ÖPNV Pflicht.

In anderen Ländern

dürfen die Bürger noch entscheiden.

Lockerungen - das heißt

nach wochenlangem Stillstand

an einigen Schulen wieder:

Unterrichtsbeginn.

In Hessen und Baden-Württemberg

dürften sich Schüler darüber freuen,

dass sie nicht sitzenbleiben.

Niemand solle leiden

unter der Situation,

hieß es aus den Kultusministerien.

In Berlin und Brandenburg

begannen die Abi-Klausuren.

Auch in Sachsen

kehrten Abschlussjahrgänge zurück.

Am ersten Schultag

geht's gleich um Hygiene.

Hände desinfizieren

und Mundschutz aufsetzen.

Der ist an sächsischen Schulen

keine Vorschrift,

aber das Gymnasium

will auf Nummer sicher gehen.

Hier gab's im März

eine Corona-Infektion.

Das ist

eine besondere Angelegenheit.

Endlich kommen die Schüler

zu uns zurück.

Das tut gut und es macht Hoffnung.

Die lange Pause

hat mancher Schüler genutzt,

um sich neu zu strukturieren.

Die Chance ist vielleicht,

gerade in der Studienvorbereitung,

z.B. für selbständiges Arbeiten

sich einen Plan zu machen.

Heute gibt es noch keinen Unterricht.

Die Schüler werden

über die Sicherheitsmaßnahmen

und die Abi-Prüfung informiert.

92 Schüler

werden ab Mittwoch geprüft.

Für die Tests werden sie

in kleine Gruppen eingeteilt,

um bei Infektionen

nicht den ganzen Jahrgang anzustecken

Bis Juni

werden die Prüfungen laufen.

Es ist unsicher, ob der Unterricht

für die unteren Jahrgänge

vor den Sommerferien noch anläuft.

Für Sachsens Kultusminister

ist wichtig,

dass das Lernen zu Hause

den Unterricht nicht ersetzt.

Es wurde deutlich, dass das

kein Dauerzustand sein kann.

Dass dieser persönliche Austausch

zwischen Schülern, Lehrern

und Eltern notwendig ist.

Es ist gut,

dass im Wege dieser Lockerungen

die Schulen dabei sind.

Ab Mittwoch werden in Sachsen auch

Ober-, Berufs- und Förderschulen

über die Prüfungen informiert.

Auch der Alltag der Studierenden

hat sich massiv verändert.

Dass die Hörsäle leer bleiben

und die Lehre digital erfolgt,

gilt für alle.

Viele aber, die nebenbei

Geld verdienen mussten,

haben ihre Jobs verloren.

Bildungsministerin Karliczek

hat vorgeschlagen,

zinslose Darlehen anzubieten.

Doch SPD, FDP,

Gewerkschaften und Studentenwerk

kritisieren das als unzureichend.

Aus fest wird gasförmig -

und aus einem Praktikumstag im Labor

ein Film zum Studium daheim.

Dem klassischen Experiment

am Bunsenbrenner

folgt ein neues Experiment

am Rechner.

Chemie-Didaktiker Lukas Groos

schneidet einen Film für Studierende,

die nicht im Labor stehen dürfen.

Das ist eine Notlösung,

die wir hier durchführen.

Für uns ist es die Möglichkeit,

digitale Lehre durchzuführen.

Als Doktorand erforsche ich,

wie man Lehre digital gestaltet.

Das ist die große Chance,

so etwas auszuprobieren,

ohne sich an alle Regelungen

perfekt zu halten.

Die Corona-Krise ist für manche

zum Start des Sommersemesters

also die Möglichkeit.

Andere zweifeln, ob so wirklich

alle Leistungsnachweise möglich sind.

Sorge bereitet vielen Studierenden,

dass sie derzeit

kaum Geld verdienen können.

Glenn Wehrmann hat in Frankfurt/Main

in der Gastronomie gearbeitet.

Doch Messen oder Firmenfeiern

finden nicht mehr statt.

Den Vorschlag, dies durch

Bafög-Zahlungen auszugleichen,

findet er gut.

Bislang hat er 500 Euro/Monat

durch Jobs verdient.

Das ist nicht meine Erwartung.

Die Hälfte würde mir schon helfen.

Damit hätte ich

einen Teil der Miete bezahlt.

Online-Studium und Geldsorgen:

So beginnt für viele Studierende

das Sommersemester 2020.

Wer sich wegen einer Erkältung

krankschreiben lassen wollte,

konnte das wegen Corona

zuletzt telefonisch erledigen.

Diese Sonderregelung

sollte heute auslaufen.

Das führte zu massiver Kritik

bei vielen Ärzten - mit Erfolg.

Telefonische Krankschreibungen

bei Erkältungen bleiben möglich -

voraussichtlich bis 4. Mai.

Ende Februar einigten sich VW und

Verbraucherzentrale Bundesverband

in einer Musterfeststellungsklage auf

einen Vergleich für Dieselbesitzer.

200.000 VW-Kunden

haben den Vergleich akzeptiert.

Sie erhalten vom 5. Mai an Geld

für den Wertverlust ihrer Autos

durch den Abgasskandal.

Mehr als 20.000 Fälle

werden laut VW noch geprüft.

Fünf Jahre nach Bekanntwerden

des Diesel-Skandals

zahlt VW Entschädigungen:

bis zu 6257 Euro pro Fahrzeug.

Die Verbraucherschützer reichten 2018

eine Musterfeststellungsklage ein

und handelten im Februar

einen Vergleich mit VW aus.

Vorher konnten sich Menschen

nur individuell

gegen Konzerne wehren,

die betrogen haben.

Mit der Musterfeststellungsklage

können sie das gemeinsam tun.

Dass 200.000 Menschen das gemacht

haben, ist ein starkes Signal.

Das Angebot von VW haben die meisten

berechtigten Musterkläger angenommen.

VW hat die Frist

bis Ende April verlängert.

Der Vergleich kostet VW

620 Mio. Euro.

Umstritten ist,

was den Kunden mehr bringt:

Einzeln vor Gericht ziehen

oder die Musterfeststellungsklage.

Die Musterfeststellungsklage

wurde eingeführt,

als die Diesel-Affäre schon lief.

Ich würde über diese Klageart

nicht abschließend urteilen.

Sondern aufarbeiten, wo muss

der Gesetzgeber nachbessern?

Dass es ein Instrument gibt,

mit dem Verbraucher

ihre Ansprüche bündeln können,

ist wichtig.

Die Verbraucherschützer

fordern eine Reform:

Sie kritisieren,

dass nicht automatisch

alle Diesel-Kunden profitiert haben.

Sondern nur die, die sich

in ein Register eingetragen haben.

An der Börse sorgt der

abstürzende Ölpreis für Unruhe.

Leichtes US-Öl

hat sich um 40 % verbilligt

und kostet so wenig

wie seit Dezember 1998 nicht.

Klaus-Rainer Jackisch,

warum dieser Preis-Crash?

Das liegt daran, dass die Nachfrage

nach Öl zurückgeht.

Es gibt so viele

Produktionskürzungen wegen Corona.

Dazu sind die Lager sehr voll.

Das drückt den Preis.

Der zentrale Punkt ist,

dass die OPEC Förderkürzungen

beschlossen hat.

Die reichen aber nicht.

Die Nachfrage

ist um 30 Prozent zurückgegangen.

Die Kürzung

macht aber nur 10 % aus.

Deshalb fallen die Ölpreise.

Das schmälert die Einnahmen

der Förderländer drastisch.

Die Börse

geht wieder jetzt ins Plus.

Aber es gibt viele Schwankungen.

Ende Januar

hat Großbritannien die EU verlassen,

ist aber noch im EU-Binnenmarkt

und der Zollunion, vorerst.

Wie sollen die Beziehungen nach der

Übergangsphase Ende 2020 aussehen?

Darüber wird ab heute wieder

verhandelt - per Videokonferenz.

Konkret geht es um ein Handels-

und Partnerschaftsabkommen

zwischen EU und Großbritannien.

Michael Grytz in Brüssel,

wie sehr erschwert die Corona-Krise

die Gespräche?

Sehr schwer.

Die Gespräche

sind sowieso schwierig.

Anfang März lagen die Vorstellungen

sehr weit auseinander.

Dann kam die Wucht

der Corona-Krise.

Dann gab es keine Verhandlungen.

Der EU-Chefverhandler war

am Virus erkrankt, auch Johnson.

Jetzt wird wieder von vorne

begonnen.

Es wurde viel Zeit verloren.

Bis Ende 2020

soll das Abkommen stehen.

Ist das realistisch?

Von dem, was man aus

Verhandlerkreisen hört,

ist es kaum realistisch.

Die EU hat mehrfach

darauf hingewiesen,

dass die Frist

verlängert werden sollte.

Die Briten

haben das bisher abgelehnt.

Man muss abwarten,

was von dem Poker bleibt.

Es droht, zu den wirtschaftlichen

Corona-Schwierigkeiten

weitere Verwerfungen durch

einen harten Brexit zu bekommen.

Bei einem Amoklauf in

der kanadischen Provinz Nova Scotia

hat ein Mann (51)

mindestens 16 Menschen getötet.

Danach lieferte er sich

eine 12-stündige Verfolgungsjagd

mit der Polizei.

Er wurde er

an einer Tankstelle getötet.

Das Motiv ist bisher noch unklar.

Die Wetteraussichten:

Morgen viel Sonne

und meist wolkenlos.

Im Norden und Nordosten sowie

über den Alpen ein paar Quellwolken.

Das war's.

Jetzt kommt Brisant.

Um 20 Uhr

kommt die nächste tagesschau.

Einen guten Tag.

Copyright Untertitel: NDR 2020