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Funkkreis. Podcast der Bundeswehr, Podcast #3: Die Verteidigungsministerin - Bundeswehr

Podcast #3: Die Verteidigungsministerin - Bundeswehr

A: Hauptfeldwebel Sam Hansen:, ich melde mich im Funkkreis mit einer Folge des Podcasts

aus Afghanistan, Masar-i-Scharif. Hinter jedem Menschen steckt eine Geschichte, stecken Gewohnheiten,

die wir nur dann erkennen, wenn wir uns mit diesen Menschen auch unterhalten. Neben mir

sitzt Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Schön, dass Sie da sind.

B: Hallo

A: Frau Ministerin, es gibt vieles was ich Sie jetzt fragen könnte, vieles zu Ihrer

Tätigkeit als Bundesministerin. In erster Linie interessiert mich aber heute die Person

Kramp-Karrenbauer. Zum Beispiel: Die Mutter, die Mama Kramp-Karrenbauer, wenn man so will.

Wie reagieren Kinder, wenn man ihnen sagt, ich bin ab morgen Verteidigungsministerin?

B: Na zuerst einmal überrascht, natürlich aber mit einer großen Unterstützung und

die in meiner weiteren Familie, die selbst einmal Bundeswehr-Erfahrung hatten, die haben

erst mal herzhaft gelacht, weil sie sich jetzt irgendwie nicht vorstellen konnten. Aber mittlerweile

sind alle sehr zufrieden oder sehr stolz auf mich.

A: Jetzt erfährt man von Ihnen und der Familie recht wenig. Würden Sie von sich behaupten,

ein Familienmensch zu sein?

B: Ja, absolut. Ich komme aus einer Großfamilie. Ich habe selbst fünf Geschwister, ein riesen

Familienkreis, bis heute. Gott sei Dank. Und kann mir ein Leben ohne Familie irgendwie

gar nicht vorstellen. Und das ist für mich auch wirklich ein ganz wichtiger Raum und

deswegen versuche ich den auch ein bisschen zu schützen. Das bin ich auch meinen Kindern

schuldig, damit die ihr Leben leben können, nicht von meinem irgendwie zu stark beeinflusst sind.

A: Gibt es da dann so eine gewisse Art von Routine? Ich weiß zum Beispiel von der Vorgängerin.

Sie nahm sich immer ganz gewisse Zeit, auch explizit, um dann beispielsweise Samstags

mit der Familie am Tisch zu sitzen und zu essen. Haben Sie auch so etwas?

B: Wir versuchen es. Meine Kinder sind ja schon älter und jeder hat so seine eigene

Routine. Aber wenn ich am Wochenende zu Hause bin, versuchen wir, ein Treffen gemeinsam

zu organisieren. Und als sie kleiner waren, war es so, dass die Geburtstage zum Beispiel

absolut heilig waren. Da gab's keinen Termin, egal, wie wichtig er war, der an dem Tag gemacht

wurde, sondern dann hatten die Kinder immer absoluten Vorrang.

A: Das sind ja jetzt besondere Tage. Die würde es wahrscheinlich sehr häufig auch in ihrem

Leben geben, wenn man so bedenkt, Reise dorthin, Reise nach da, weil man muss ja unter Umständen

auch die Truppe überall besuchen. Wie sieht aber so eine tägliche Routine als Verteidigungsministerin

aus? Also, wenn ich mir vorstelle, ich komme auf Arbeit, ist das Erste, was man in der

Regel macht Kaffeemaschine an. Wie ist das bei Ihnen?

B: Ja es ist auch so, es startet morgens um halb acht mit einem Morgenkaffee und kleines

Morgenbriefing, in der Regel mit dem Leiter Leitungsstab und danach ist es wahlweise,

entweder die Rücksprache intern oder auch viele Außentermine. Dann kommt natürlich

auch noch bei mir in der Doppelfunktion auch noch eine Reihe von Parteiarbeit dazu. Also

die Wochen sind echt gut ausgefüllt. Und der Unterschied liegt halt im Rhythmus, vor

allen Dingen darin, ob es eine Sitzungswoche in Berlin ist mit entsprechendem Bundestagspräsenzen

oder ob es eine sitzungsfreie Woche ist.

A: Das klingt überhaupt nicht nach einer Routine, die man da täglich ablaufen kann.

B: Nein, es ist jeder Tag ist anders und bei der Bundeswehr sowieso. So ein bisschen wie

ein Adventskalender. Jeden Tag Türchen auf irgendeine Überraschung, mal eine Schöne,

mal eine weniger Schöne.

A: Wie sieht es aus? Haben Sie da entsprechend einen Tipp bekommen, zum Beispiel von Ihrer

Vorgängerin, wie man das am besten managen kann oder haben Sie für sich da einen Fahrplan

gefunden, wo Sie sagen, dass kann ich abarbeiten?

B: Na ja, man macht schon ein Übergabegespräch, dass man so ein Gefühl ein bisschen bekommt.

Aber ansonsten, hat jeder seine eigene Methode. Ich hab ja reichlich Regierungserfahrung in

anderen Bereichen. Und man muss das so machen, wie es für einen selbst passt und sich aber

vor allen Dingen auch auf die neue Tätigkeit, auf das neue Haus auch einlassen. Das Verteidigungsministerium

hat halt seine ganz eigenen Regeln. Und wenn man als Zivilist, wie ich, so quer reinkommt,

muss man sich daran erst gewöhnen, vor allen Dingen an die ganzen Abkürzungen.

A: Das glaube ich sofort. Wenn Sie sich vorstellen, ich wäre jetzt nicht Bundesverteidigungsministerin,

ich wäre Soldatin. Welcher Tätigkeit würden Sie nachgehen?

B: Erst einmal wäre ich froh, dass ich als Frau zur Bundeswehr kann, denn ich bin noch

in einer Zeit groß geworden, wo ich mir das durchaus hätte vorstellen können, wo es

aber nicht möglich war. Zum Zweiten, ist das jetzt natürlich eine Fangfrage für eine

Verteidigungsministerin. Denn je nachdem, welche Gattung oder welche Teilstreitkräfte

ich jetzt nenne, heißt es dann gleich wieder: Aha, besondere Vorliebe für. Also, ich hab

mir ja bisher schon alles angeschaut. Es ist alles wirklich faszinierend. Ich würde mal

sagen, ich würde wahrscheinlich eine Musterung über mich ergehen lassen, mal gucken, wohin

man mich steckt und dann so eine Art "Zwangsbeglückung". Ich habe eben noch mit Soldaten gesprochen.

Die meisten sind zwangsbeglückt worden und sind nachher ganz froh gewesen mit der Wahl.

A: Das klingt auch gut. Ich gebe Ihnen einen Tipp, als Radio Andernacher lernt man alle

Truppengattungen kennen und es macht verdammt viel Spaß, wenn Sie sagen würden, Radio

Andernacher, auf jeden Fall, dann wäre ich voll bei Ihnen.

B: Ich kann ja mal ein Praktikum machen bei Ihnen.

A: Einverstanden, das wird eingetütet, ich verspreche es Ihnen.

A: Jetzt sind wir hier in Afghanistan. Natürlich stellen wir dann auch Fragen explizit auch

was den Einsatz anbelangt, vor dem aktuellen politischen Hintergrund, auch von dieser NATO-Mission

hier. Wie sieht Ihre Bewertung aus?

B: Man muss sehr nüchtern sagen, wir haben in den letzten Jahren, Jahrzehnten, in denen

wir hier sind, Fortschritte erzielt. Das kann man, glaube ich, wirklich sagen, auch wenn

man mit den afghanischen Sicherheitskräften spricht. Da gibt es echte Entwicklungen, auch

wenn man sich das Leben in Kabul ansieht, mit den Frauen spricht. Es hat sich viel verändert.

Die große Angst, die natürlich bleibt, ist, dass bei den Lösungen, auch bei den politischen

Lösungen, um die es jetzt geht, am Ende des Tages eine Situation herauskommt, wo es ein

gewisses "Rollback" wieder gibt. Um das zu verhindern, bin ich der festen Überzeugung,

muss eben auch der Einsatz, vor allen Dingen das weitere Training der afghanischen Sicherheitskräften,

auch weitergehen.

A: Vor dem Hintergrund der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr und einem Bericht, der Anfang

Dezember dann auch rauskommt. Wie bewerten Sie das? Wie einsatzbereit ist die Bundeswehr?

B: habe bisher festgestellt, bei den Auslandseinsätzen sieht es mit der Einsatzbereitschaft gut aus,

also das was hier gebraucht wird. Natürlich gibt immer das eine oder andere, was noch

fehlt, aber im großen Ganzen das, was gebraucht wird, wird auch zur Verfügung gestellt. Wenn

man sich den Grundbetrieb zu Hause anschaut, ist das Bild ein anderes, bei allen Hauptwaffensystemen

vor allem. Da haben wir eine Einsatzbereitschaft, die jetzt die letzten Jahre sich immer so

um die 70 Prozent bewegt hat. Und das ist definitiv zu wenig. Und das ist eine der Hauptaufgaben

oder wenn Sie so wollen, die Hauptaufgabe, auch fürs nächste Jahr, dann noch einmal

genau hinzuschauen, mit welcher Maßnahme, mit welchen Hebeln können wir eigentlich

schnell für eine bessere Einsatzbereitschaft sorgen.

A: Sie sprachen gerade die Zahl 70 an. Wie realistisch ist denn dieses Bild?

B: Es ist natürlich der Querschnitt gerechnet. Wir haben Bestandteile, da ist der Prozentsatz

sehr viel höher. Und wir haben eben auch Systeme, da sind die Probleme ja schon seit

langem bekannt, ob das der Puma ist oder Anderes. Und es ist wahlweise, wenn neues System eingeführt

wird, mit allen Kinderkrankheiten. Oft liegt es daran, dass Ersatzteile nicht genügend

vorhanden sind, nicht rechtzeitig kommen. Da muss man noch einmal genau hinschauen,

ob das System, das wir haben, so ähnlich wie in der Automobilindustrie "just in time"

geliefert wird. Das scheint mir nicht so zu funktionieren, wie es mal geplant war. Also

müssen wir überlegen, kann man das wieder ändern? Was geben die Rahmenverträge her?

Es gibt nicht die eine Maßnahme, von der man sagt die machen wir jetzt und in drei

Monaten ist alles gut, sondern das ist ein ganzes Bündel von Maßnahmen. Da muss man

sehr realistisch ran. Aber man muss ran, weil 70 Prozent ist einfach kein Befund, mit dem

ich mich zufrieden geben will.

A: Die eine Maßnahme Trendwende Personal, die würde ich gerne ansprechen. Für wie

attraktiv halten Sie die Bundeswehr, was Personal anbelangt?

B: Es ist ein sehr attraktiver Arbeitgeber. Es ist ein Personalkörper, der große Chancen

bietet, auch was die Ausbildung anbelangt und der sehr vielfältige Bereiche hat, zum

Beispiel auch den neuen Bereich Cyber- und Informationsraum. Wir sehen auch in den nachgeordneten

Bereichen. Das BAAINBw hatte vor kurzem so einen Karrieretag, hat über 900 Bewerbungen

dort sozusagen abgefischt. Viele Bereiche sind einfach auch nicht bekannt. Und wenn

wir jetzt den einen oder anderen Umstrukturierungsprozess, auch zum Beispiel in der Industrie erleben,

etwa wegen Veränderungen der Mobilität, wegen Digitalisierung, dann ist natürlich

die Frage nach der Arbeitsplatzsicherheit, die die Bundeswehr gewährleistet, nochmal

ein zusätzliches "Asset". Der Soldatendienst ist nochmal was anderes. Da muss man, glaube

ich noch mal, besonders auch für werben. Da muss man auch eine gewissen Grund-Wunsch

danach und ein Grund-Herz dafür haben.

A: Das glaube ich allerdings auch. Bezugnehmend auf die letzte Folge des Podcasts Funkkreis,

da sprachen wir unter anderem auch über den A-400M. Zuletzt habe ich in der Presse ein

Bild von Ihnen, in eben jenem Flugzeug gesehen. Wie haben Sie diesen Flug empfunden? Ich habe

die Frage zuletzt auch einem anderen Kameraden gestellt, in der Folge. Ihre Antwort würde

mich auch interessieren?

B: Ich bin jetzt zweimal sowohl in Mali als auch hier geflogen. Also, wenn es fliegt,

ein tolles Gerät, auch bei den entsprechenden Flugmanövern. Was mich ein bisschen ärgert,

ist, dass wir in den jüngsten Tranchen Auslieferungsprobleme haben, weil sie eben doch noch technische

Probleme gibt. Aber, wenn dann ist es wirklich ein großer Sprung nach vorne, wobei ich nichts

gegen die gute alte Transall sagen will, um jetzt nicht alle Crews dort, sozusagen, auf

die Palme zu bringen. Auch das ein ganz besonderes Flugzeug.

A: Wunderbar. Wir befinden uns gerade in der Weihnachtszeit. Deswegen würde uns auch interessieren,

welches Weihnachtsgeschenk würden Sie den Soldaten unter dem Weihnachtsbaum legen?

B: Aber das ist eine ganz schwierige Frage. Ich würde allen den Soldaten, wo es irgendwie

möglich ist, gerne den Weihnachtsbaum legen, dass sie zu Hause sein können. Es gilt für

viele leider nicht, auch hier in Afghanistan. Und ansonsten, dass wir wirklich die Probleme,

die es gibt, Einsatzbereitschaft haben wir angesprochen, vor allen Dingen auf persönliche

Schutzausstattung, dass wir das verbessern. Und ja, wenn für jeden so die eigene Schutzweste

unter dem Weihnachtsbaum liegen würde, wäre das ein ganz gutes Zeichen.

A: Was würden Sie sich selbst wünschen?

B: Ich würde mir selbst wünschen, dass der positive Blick, den es auf die Bundeswehr

gibt, durchaus in der Bevölkerung, dass im nächsten Jahr noch deutlicher wird und das

die Schlagzeilen, die wir in der einen oder anderen Stelle haben, über Probleme, die

es bei der Bundeswehr gibt, etwa im Bereich der Ausstattung, dass die nicht das gesamte

Bild der Bundeswehr bezeichnen. Und ich hätte mir vor allen Dingen wünschen, dass wir auch

von der Bundeswehr, und aus der Bundeswehr heraus, selbst eine ganz klare Haltung haben

gegen die Fälle an Extremismus, die wir in unseren Reihen haben, weil das es im Grunde

genommen, was allen anderen Soldaten schadet, was der Bundeswehr als Ganzes schadet.

A: Abschließend würde ich Ihnen gerne die Gelegenheit geben, noch das zu sagen, was

Sie gerne sagen würden. Sie müssen nicht, Sie können.

B: Also, Gruß an die Soldatinnen und Soldaten. Sie haben sich das Motto gegeben:

Sie dienen Deutschland.

Und wenn man sie im Grundbetrieb in Deutschland sieht, aber auch hier in den

Auslandseinsätzen, dann kann man das wirklich mit jeder Phase spüren. Und das macht mich

unglaublich stolz auf Sie.

A: Vielen Dank, Frau Ministerin

B: Bitteschön!

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Podcast #3: Die Verteidigungsministerin - Bundeswehr ||defense minister| Podcast #3: The Minister of Defense - German Armed Forces Podcast nº 3: El Ministro de Defensa - Bundeswehr Podcast #3: Il Ministro della Difesa - Bundeswehr Podcast #3: De minister van Defensie - Bundeswehr Podcast #3: O Ministro da Defesa - Bundeswehr Podcast #3: Savunma Bakanı - Bundeswehr 播客 #3:国防部长 - 德国联邦国防军

A: Hauptfeldwebel Sam Hansen:, ich melde mich im Funkkreis mit einer Folge des Podcasts A: Sergeant Major Sam Hansen:, I'm reporting to the radio circle with an episode of the podcast.

aus Afghanistan, Masar-i-Scharif. Hinter jedem Menschen steckt eine Geschichte, stecken Gewohnheiten, ||||||||is hidden|||stick| from Afghanistan, Mazar-i-Sharif. Behind every person there is a story, there are habits,

die wir nur dann erkennen, wenn wir uns mit diesen Menschen auch unterhalten. Neben mir which we only recognize when we also talk to these people. Next to me

sitzt Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Schön, dass Sie da sind. |Minister of Defense|Defense Minister||||||| Federal Defense Minister Annegret Kramp-Karrenbauer sits. Nice to have you here.

B: Hallo

A: Frau Ministerin, es gibt vieles was ich Sie jetzt fragen könnte, vieles zu Ihrer A: Minister, there is a lot I could ask you now, a lot about yours

Tätigkeit als Bundesministerin. In erster Linie interessiert mich aber heute die Person ||minister|||line|||||| Activity as Federal Minister. But today I am primarily interested in the person

Kramp-Karrenbauer. Zum Beispiel: Die Mutter, die Mama Kramp-Karrenbauer, wenn man so will. Kramp-Karrenbauer. For example: the mother, the mother Kramp-Karrenbauer, if you will.

Wie reagieren Kinder, wenn man ihnen sagt, ich bin ab morgen Verteidigungsministerin? |react||||||||||defense minister How do children react when they are told that I will be Minister of Defense from tomorrow?

B: Na zuerst einmal überrascht, natürlich aber mit einer großen Unterstützung und B: Well first of all surprised, but of course with a lot of support and

die in meiner weiteren Familie, die selbst einmal Bundeswehr-Erfahrung hatten, die haben those in my other family who have had experience in the armed forces themselves

erst mal herzhaft gelacht, weil sie sich jetzt irgendwie nicht vorstellen konnten. Aber mittlerweile ||heartily||||||||||| first laughed heartily, because somehow they couldn't introduce themselves now. But meanwhile

sind alle sehr zufrieden oder sehr stolz auf mich. are all very satisfied or very proud of me.

A: Jetzt erfährt man von Ihnen und der Familie recht wenig. Würden Sie von sich behaupten, A: Little is learned from you and your family now. Would you say of yourself

ein Familienmensch zu sein? to be a family man?

B: Ja, absolut. Ich komme aus einer Großfamilie. Ich habe selbst fünf Geschwister, ein riesen |||||||large family||||||| B: Yes, absolutely. I come from an extended family. I have five siblings myself, one huge

Familienkreis, bis heute. Gott sei Dank. Und kann mir ein Leben ohne Familie irgendwie Family circle, until today. Thank God. And somehow I can live without a family

gar nicht vorstellen. Und das ist für mich auch wirklich ein ganz wichtiger Raum und do not even imagine. And that is really a very important space for me and

deswegen versuche ich den auch ein bisschen zu schützen. Das bin ich auch meinen Kindern that's why I try to protect it a bit. I am the same for my children

schuldig, damit die ihr Leben leben können, nicht von meinem irgendwie zu stark beeinflusst sind. guilty so that they can live their lives, not be influenced by mine in any way too much.

A: Gibt es da dann so eine gewisse Art von Routine? Ich weiß zum Beispiel von der Vorgängerin. A: Is there some kind of routine then? For example, I know about the predecessor.

Sie nahm sich immer ganz gewisse Zeit, auch explizit, um dann beispielsweise Samstags She always took a certain amount of time, also explicitly, for example on Saturdays

mit der Familie am Tisch zu sitzen und zu essen. Haben Sie auch so etwas? sitting at the table with the family and eating. Do you have something like that too?

B: Wir versuchen es. Meine Kinder sind ja schon älter und jeder hat so seine eigene B: We try. My children are older and everyone has their own

Routine. Aber wenn ich am Wochenende zu Hause bin, versuchen wir, ein Treffen gemeinsam Routine. But when I'm at home on the weekend, we try to meet up together

zu organisieren. Und als sie kleiner waren, war es so, dass die Geburtstage zum Beispiel to organize. And when they were younger, it was like birthdays, for example

absolut heilig waren. Da gab's keinen Termin, egal, wie wichtig er war, der an dem Tag gemacht were absolutely holy. There was no appointment, no matter how important it was, that made that day

wurde, sondern dann hatten die Kinder immer absoluten Vorrang. but then the children always had absolute priority.

A: Das sind ja jetzt besondere Tage. Die würde es wahrscheinlich sehr häufig auch in ihrem A: These are special days now. It would probably be very common in hers too

Leben geben, wenn man so bedenkt, Reise dorthin, Reise nach da, weil man muss ja unter Umständen Giving life, when you think about it, journey there, journey there, because you may have to

auch die Truppe überall besuchen. Wie sieht aber so eine tägliche Routine als Verteidigungsministerin also visit the troops everywhere. But what about such a daily routine as Minister of Defense?

aus? Also, wenn ich mir vorstelle, ich komme auf Arbeit, ist das Erste, was man in der out? So when I imagine I come to work, the first thing is in the

Regel macht Kaffeemaschine an. Wie ist das bei Ihnen? Usually the coffee machine turns on. How is it with you?

B: Ja es ist auch so, es startet morgens um halb acht mit einem Morgenkaffee und kleines B: Yes, that's the way it is, it starts at half past seven in the morning with a morning coffee and a little

Morgenbriefing, in der Regel mit dem Leiter Leitungsstab und danach ist es wahlweise, Morning briefing, usually with the head of the management staff and then it is optional,

entweder die Rücksprache intern oder auch viele Außentermine. Dann kommt natürlich either the internal consultation or many external appointments. Then of course comes

auch noch bei mir in der Doppelfunktion auch noch eine Reihe von Parteiarbeit dazu. Also also with me in the double function also a number of party work on top of it. So

die Wochen sind echt gut ausgefüllt. Und der Unterschied liegt halt im Rhythmus, vor the weeks are really well filled. And the difference is just in the rhythm

allen Dingen darin, ob es eine Sitzungswoche in Berlin ist mit entsprechendem Bundestagspräsenzen all things in whether it is a week of meetings in Berlin with a corresponding Bundestag presence

oder ob es eine sitzungsfreie Woche ist. or whether it is a session-free week.

A: Das klingt überhaupt nicht nach einer Routine, die man da täglich ablaufen kann. A: That doesn't sound like a routine that you can go through on a daily basis.

B: Nein, es ist jeder Tag ist anders und bei der Bundeswehr sowieso. So ein bisschen wie B: No, every day is different and in the Bundeswehr anyway. Kind of like

ein Adventskalender. Jeden Tag Türchen auf irgendeine Überraschung, mal eine Schöne, an advent calendar. Every day a door for some surprise, sometimes a beautiful one,

mal eine weniger Schöne.

A: Wie sieht es aus? Haben Sie da entsprechend einen Tipp bekommen, zum Beispiel von Ihrer A: How does it look? Did you get a tip accordingly, for example from yours

Vorgängerin, wie man das am besten managen kann oder haben Sie für sich da einen Fahrplan

gefunden, wo Sie sagen, dass kann ich abarbeiten?

B: Na ja, man macht schon ein Übergabegespräch, dass man so ein Gefühl ein bisschen bekommt.

Aber ansonsten, hat jeder seine eigene Methode. Ich hab ja reichlich Regierungserfahrung in

anderen Bereichen. Und man muss das so machen, wie es für einen selbst passt und sich aber

vor allen Dingen auch auf die neue Tätigkeit, auf das neue Haus auch einlassen. Das Verteidigungsministerium

hat halt seine ganz eigenen Regeln. Und wenn man als Zivilist, wie ich, so quer reinkommt,

muss man sich daran erst gewöhnen, vor allen Dingen an die ganzen Abkürzungen.

A: Das glaube ich sofort. Wenn Sie sich vorstellen, ich wäre jetzt nicht Bundesverteidigungsministerin,

ich wäre Soldatin. Welcher Tätigkeit würden Sie nachgehen?

B: Erst einmal wäre ich froh, dass ich als Frau zur Bundeswehr kann, denn ich bin noch

in einer Zeit groß geworden, wo ich mir das durchaus hätte vorstellen können, wo es

aber nicht möglich war. Zum Zweiten, ist das jetzt natürlich eine Fangfrage für eine

Verteidigungsministerin. Denn je nachdem, welche Gattung oder welche Teilstreitkräfte

ich jetzt nenne, heißt es dann gleich wieder: Aha, besondere Vorliebe für. Also, ich hab

mir ja bisher schon alles angeschaut. Es ist alles wirklich faszinierend. Ich würde mal

sagen, ich würde wahrscheinlich eine Musterung über mich ergehen lassen, mal gucken, wohin

man mich steckt und dann so eine Art "Zwangsbeglückung". Ich habe eben noch mit Soldaten gesprochen.

Die meisten sind zwangsbeglückt worden und sind nachher ganz froh gewesen mit der Wahl.

A: Das klingt auch gut. Ich gebe Ihnen einen Tipp, als Radio Andernacher lernt man alle

Truppengattungen kennen und es macht verdammt viel Spaß, wenn Sie sagen würden, Radio

Andernacher, auf jeden Fall, dann wäre ich voll bei Ihnen.

B: Ich kann ja mal ein Praktikum machen bei Ihnen.

A: Einverstanden, das wird eingetütet, ich verspreche es Ihnen.

A: Jetzt sind wir hier in Afghanistan. Natürlich stellen wir dann auch Fragen explizit auch

was den Einsatz anbelangt, vor dem aktuellen politischen Hintergrund, auch von dieser NATO-Mission

hier. Wie sieht Ihre Bewertung aus?

B: Man muss sehr nüchtern sagen, wir haben in den letzten Jahren, Jahrzehnten, in denen

wir hier sind, Fortschritte erzielt. Das kann man, glaube ich, wirklich sagen, auch wenn

man mit den afghanischen Sicherheitskräften spricht. Da gibt es echte Entwicklungen, auch

wenn man sich das Leben in Kabul ansieht, mit den Frauen spricht. Es hat sich viel verändert.

Die große Angst, die natürlich bleibt, ist, dass bei den Lösungen, auch bei den politischen

Lösungen, um die es jetzt geht, am Ende des Tages eine Situation herauskommt, wo es ein

gewisses "Rollback" wieder gibt. Um das zu verhindern, bin ich der festen Überzeugung,

muss eben auch der Einsatz, vor allen Dingen das weitere Training der afghanischen Sicherheitskräften,

auch weitergehen.

A: Vor dem Hintergrund der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr und einem Bericht, der Anfang

Dezember dann auch rauskommt. Wie bewerten Sie das? Wie einsatzbereit ist die Bundeswehr?

B: habe bisher festgestellt, bei den Auslandseinsätzen sieht es mit der Einsatzbereitschaft gut aus,

also das was hier gebraucht wird. Natürlich gibt immer das eine oder andere, was noch

fehlt, aber im großen Ganzen das, was gebraucht wird, wird auch zur Verfügung gestellt. Wenn

man sich den Grundbetrieb zu Hause anschaut, ist das Bild ein anderes, bei allen Hauptwaffensystemen

vor allem. Da haben wir eine Einsatzbereitschaft, die jetzt die letzten Jahre sich immer so

um die 70 Prozent bewegt hat. Und das ist definitiv zu wenig. Und das ist eine der Hauptaufgaben

oder wenn Sie so wollen, die Hauptaufgabe, auch fürs nächste Jahr, dann noch einmal

genau hinzuschauen, mit welcher Maßnahme, mit welchen Hebeln können wir eigentlich

schnell für eine bessere Einsatzbereitschaft sorgen.

A: Sie sprachen gerade die Zahl 70 an. Wie realistisch ist denn dieses Bild? A: You just mentioned the number 70. How realistic is this picture?

B: Es ist natürlich der Querschnitt gerechnet. Wir haben Bestandteile, da ist der Prozentsatz

sehr viel höher. Und wir haben eben auch Systeme, da sind die Probleme ja schon seit

langem bekannt, ob das der Puma ist oder Anderes. Und es ist wahlweise, wenn neues System eingeführt

wird, mit allen Kinderkrankheiten. Oft liegt es daran, dass Ersatzteile nicht genügend

vorhanden sind, nicht rechtzeitig kommen. Da muss man noch einmal genau hinschauen,

ob das System, das wir haben, so ähnlich wie in der Automobilindustrie "just in time"

geliefert wird. Das scheint mir nicht so zu funktionieren, wie es mal geplant war. Also

müssen wir überlegen, kann man das wieder ändern? Was geben die Rahmenverträge her?

Es gibt nicht die eine Maßnahme, von der man sagt die machen wir jetzt und in drei

Monaten ist alles gut, sondern das ist ein ganzes Bündel von Maßnahmen. Da muss man

sehr realistisch ran. Aber man muss ran, weil 70 Prozent ist einfach kein Befund, mit dem

ich mich zufrieden geben will.

A: Die eine Maßnahme Trendwende Personal, die würde ich gerne ansprechen. Für wie

attraktiv halten Sie die Bundeswehr, was Personal anbelangt?

B: Es ist ein sehr attraktiver Arbeitgeber. Es ist ein Personalkörper, der große Chancen

bietet, auch was die Ausbildung anbelangt und der sehr vielfältige Bereiche hat, zum

Beispiel auch den neuen Bereich Cyber- und Informationsraum. Wir sehen auch in den nachgeordneten

Bereichen. Das BAAINBw hatte vor kurzem so einen Karrieretag, hat über 900 Bewerbungen

dort sozusagen abgefischt. Viele Bereiche sind einfach auch nicht bekannt. Und wenn

wir jetzt den einen oder anderen Umstrukturierungsprozess, auch zum Beispiel in der Industrie erleben,

etwa wegen Veränderungen der Mobilität, wegen Digitalisierung, dann ist natürlich

die Frage nach der Arbeitsplatzsicherheit, die die Bundeswehr gewährleistet, nochmal

ein zusätzliches "Asset". Der Soldatendienst ist nochmal was anderes. Da muss man, glaube

ich noch mal, besonders auch für werben. Da muss man auch eine gewissen Grund-Wunsch

danach und ein Grund-Herz dafür haben.

A: Das glaube ich allerdings auch. Bezugnehmend auf die letzte Folge des Podcasts Funkkreis,

da sprachen wir unter anderem auch über den A-400M. Zuletzt habe ich in der Presse ein

Bild von Ihnen, in eben jenem Flugzeug gesehen. Wie haben Sie diesen Flug empfunden? Ich habe

die Frage zuletzt auch einem anderen Kameraden gestellt, in der Folge. Ihre Antwort würde

mich auch interessieren?

B: Ich bin jetzt zweimal sowohl in Mali als auch hier geflogen. Also, wenn es fliegt,

ein tolles Gerät, auch bei den entsprechenden Flugmanövern. Was mich ein bisschen ärgert,

ist, dass wir in den jüngsten Tranchen Auslieferungsprobleme haben, weil sie eben doch noch technische

Probleme gibt. Aber, wenn dann ist es wirklich ein großer Sprung nach vorne, wobei ich nichts

gegen die gute alte Transall sagen will, um jetzt nicht alle Crews dort, sozusagen, auf

die Palme zu bringen. Auch das ein ganz besonderes Flugzeug.

A: Wunderbar. Wir befinden uns gerade in der Weihnachtszeit. Deswegen würde uns auch interessieren,

welches Weihnachtsgeschenk würden Sie den Soldaten unter dem Weihnachtsbaum legen?

B: Aber das ist eine ganz schwierige Frage. Ich würde allen den Soldaten, wo es irgendwie

möglich ist, gerne den Weihnachtsbaum legen, dass sie zu Hause sein können. Es gilt für

viele leider nicht, auch hier in Afghanistan. Und ansonsten, dass wir wirklich die Probleme,

die es gibt, Einsatzbereitschaft haben wir angesprochen, vor allen Dingen auf persönliche

Schutzausstattung, dass wir das verbessern. Und ja, wenn für jeden so die eigene Schutzweste

unter dem Weihnachtsbaum liegen würde, wäre das ein ganz gutes Zeichen.

A: Was würden Sie sich selbst wünschen?

B: Ich würde mir selbst wünschen, dass der positive Blick, den es auf die Bundeswehr

gibt, durchaus in der Bevölkerung, dass im nächsten Jahr noch deutlicher wird und das

die Schlagzeilen, die wir in der einen oder anderen Stelle haben, über Probleme, die

es bei der Bundeswehr gibt, etwa im Bereich der Ausstattung, dass die nicht das gesamte

Bild der Bundeswehr bezeichnen. Und ich hätte mir vor allen Dingen wünschen, dass wir auch

von der Bundeswehr, und aus der Bundeswehr heraus, selbst eine ganz klare Haltung haben

gegen die Fälle an Extremismus, die wir in unseren Reihen haben, weil das es im Grunde

genommen, was allen anderen Soldaten schadet, was der Bundeswehr als Ganzes schadet.

A: Abschließend würde ich Ihnen gerne die Gelegenheit geben, noch das zu sagen, was

Sie gerne sagen würden. Sie müssen nicht, Sie können.

B: Also, Gruß an die Soldatinnen und Soldaten. Sie haben sich das Motto gegeben:

Sie dienen Deutschland.

Und wenn man sie im Grundbetrieb in Deutschland sieht, aber auch hier in den

Auslandseinsätzen, dann kann man das wirklich mit jeder Phase spüren. Und das macht mich

unglaublich stolz auf Sie.

A: Vielen Dank, Frau Ministerin

B: Bitteschön!