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2021 ZDF Sendung, heute journal vom 01.08.2021 - Unzufrieden - Söder stichelt weiter; Eingesperrt - Das Quarantäne-Hotel von Tokio

heute journal vom 01.08.2021 - Unzufrieden - Söder stichelt weiter; Eingesperrt - Das Quarantäne-Hotel von Tokio

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend.

Sommersonntage sind Bühne für die Sommerinterviews.

Besonders beachtlich in Bundestagswahljahren.

An diesem speziellen Sonntag haben CDU und CSU etwas zu erklären.

Die Union rutscht im Politbarometer.

Nur zwei Prozentpunkte in der Sonntagsfrage:

Welche Partei würden Sie jetzt wählen?

Aber ein deutlicher Rückschlag bei der Kandidatenfrage.

Armin Laschet fällt um acht Punkte und liegt hinter Olaf Scholz.

Da hätte Markus Söder Theo Koll heute im Sommerinterview

leicht sagen können: "Ich habe euch gewarnt".

Das hat er aber nicht gesagt.

Er hat nur gesagt, dass er, wenn er wirklich unbedingt gewollt hätte,

jetzt der Kanzlerkandidat wäre.

Mathis Feldhoff über eine reizvolle Begegnung.

Es ist der typische Söder-Gang.

Breitbeinig und selbstsicher kommt er auf den Platz.

Erfolgreich und unumstritten - so sieht er sich:

der, der es besser kann.

Und er hat keine Scham, das auch zu sagen.

Ich bin der Antreiber.

Wenn Sie das anschauen, ob Testpflicht - vorgeschlagen, kommt.

Wahrscheinlich bei Corona-Test nicht mehr kostenlos,

vorgeschlagen, wahrscheinlich kommt's.

Wir brauchen einfach mehr Tempo und Power.

Söder nutzt das ZDF-Sommerinterview im Stadion des 1. FC Nürnberg

erneut zur Attacke oder wie er sagt, zum Antreiben von Armin Laschet.

Aus jeder Pore versprüht der CSU-Chef seine Unzufriedenheit

mit dem Kandidaten, dem behäbigen Wahlkampf der Schwesterpartei

und seiner Niederlage.

Ich hätte wahrscheinlich gewonnen,

wenn ich eine harte Auseinandersetzung gemacht hätte,

hätte ich knapp gewonnen.

Das hätte aber nicht getaugt für einen guten Wahlkampf.

Eine Sicht, die die CDU und Armin Laschet provozieren muss

und wohl provozieren soll.

Tief sitzt offenbar immer noch der Schmerz,

gegen das Imperium verloren zu haben.

Söder hatte die CDU unterschätzt

und scheint sich bis heute mit jeder Aussage rächen zu wollen.

Und so drückt der selbsternannte Antreiber

auch beim Thema Impfen den Kandidaten an die Wand.

Dessen Haltung, Impfunwillige und Geimpfte gleich zu behandeln,

sei einfach falsch.

Wenn man zweimal geimpft ist,

dann stellt man kaum mehr eine Gefahr für sich und andere dar.

Deswegen macht es dann Sinn, diese Rechte wieder herzustellen.

Alles andere ist ein Eingriff in die verfassungsmäßigen Rechte.

Dabei muss der Corona-Musterschüler seit Wochen mit dem Makel leben,

dass sein eigener Vize im bayerischen Kabinett

sich als Impfgegner outet.

Die Entscheidung, ob sich jemand impfen lässt oder nicht,

ist eine persönliche Entscheidung,

die nehme ich auch für mich in Anspruch.

Der Sound und der Sprech dahinter,

wenn man Nebenwirkungen spricht, wo die Spucke wegbleibt.

Wenn man z.B. sagt, ob diese Impfstoffe wirken,

sei nicht bewiesen, muss man aufpassen.

Alice Weidel hat die genau gleiche,

genau die gleiche Wortwahl verwendet.

Denn eine Erkenntnis hat Markus Söder inzwischen verinnerlicht:

Wer erfolgreich sein will, muss sich an den noch Erfolgreicheren

orientieren und darf sie nicht bekämpfen.

Ein Rat, den er auch schon seinem Kanzlerkandidaten gegeben hat.

Ich habe selber mal gelernt, sehr am eigenen Leib, im Jahr 2018:

Zu glauben, man könne an irgendeinem Rand fischen,

ist ein totaler Trugschluss.

Damals - als Söder gerade frisch Ministerpräsident war, als er Merkel

links liegen ließ, die AfD rechts überholen wollte

und als Quittung das schlechteste CSU-Wahlergebnis aller Zeiten

eingefahren hat.

Der Söder-Bezwinger Laschet war heute in jeder Hinsicht ganz woanders.

Als ranghöchster Deutscher in der polnischen Hauptstadt,

die am 1. August den Jahrestag begeht,

des Warschauer Aufstands 1944.

Ein aussichtsloser Kampf für Polens Freiheit.

Eine Volksmiliz gegen immer noch hochgerüstete,

brutal vorgehende Deutsche Wehrmacht und SS.

200.000 Zivilisten verloren ihr Leben.

Deutsche Gesten von Trauer und Scham sind Ritual geworden.

Ein unverzichtbares Ritual.

Die Folgen der Naturkatastrophe in Deutschland,

Verlust und Trauer in den am schlimmsten betroffenen Gebieten,

sind heute das Thema

unserer nachhaltigen Berichterstattung über die Flut.

Bobby Cherian ist im Ahrtal.

Die meisten Gespräche beginnen mit einem einfachen: “Wie geht's?“.

Jeden Tag seit dem Hochwasser sucht Pastor Heiko Marquardsen

den Kontakt zu Anwohnern in und um Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Es sind Unterhaltungen über die große Zerstörung,

den Verlust des eigenen Zuhauses

und über Menschen, die hier ums Leben kamen.

Es gibt leider auch so tragische Geschichten von Leuten,

die erzählen, dass die Nachbarn sich stundenlang an der Hauswand

irgendwo festgeklammert haben und die Nachbarn versucht haben,

sie mit Luftmatratzen zu retten, damit die irgendwie überleben.

Aber dann leider mit ansehen mussten,

wie die Nachbarn von der Flutwelle weggespült worden sind.

Die Hilfsbereitschaft sei immens,

und doch spricht Marquardsen von einer traumatisierten Stadt.

Zz. machten die Menschen einfach weiter.

Aber was kommt, wenn die grobe Zerstörung erst mal beseitigt ist?

Dieses Ehepaar hat seine Wohnung verloren

und sorgt sich um die ganze Region.

Was wir leider feststellen müssen, so schön, wie das Ahrtal war,

das dauert Jahre, bis das so weit ist.

Auch viele Friedhöfe wurden durch die Flut zerstört,

so wie in Altenahr.

Gewohnte Trauerorte und wichtige Begegnungsstätten

fallen damit weg.

Einige Hochwassertote

können nicht in ihren Heimatorten beigesetzt werden.

Auch dafür müssen Seelsorger und Seelsorgerinnen Lösungen finden.

Eine Möglichkeit ist z.B., in den umliegenden Friedhöfen

in Absprache dort die Bestattung stattfinden zu lassen.

Und auch im Hinterkopf noch mal die Frage zu haben,

ob eine Umbettung zu einem späteren Zeitpunkt eine Möglichkeit ist.

Eine Ausnahmesituation,

auch für viele Bestattungs- unternehmen im Ahrtal.

Die stehen vor großen Herausforderungen,

weil sie unmittelbar selbst betroffen sind,

d.h., sie sind teilweise auch mit dem eigenen Unternehmen betroffen.

Das Unternehmen ist auch vom Wasser betroffen worden.

Insofern müssen sie erst mal selber sehen,

dass sie die eigenen Räumlichkeiten so gut es geht wieder herstellen.

Das Fundament der Rosenkranzkirche in Bad Neuenahr-Ahrweiler

wurde ebenfalls unterspült.

Ob das Gebäude stehen bleiben kann, ist fraglich.

Die Flutkatastrophe habe alle getroffen,

sagt Pastor Heiko Marquardsen.

Vielleicht ist unser Platz als Kirche momentan,

ein Stück weit diese Sprachlosigkeit mit den Menschen auszuhalten,

die Verzweiflung mit ihnen irgendwie zu teilen

und einfach das Gefühl zu geben,

dass wir genauso vor dieser schmerz- haften Situation mit ihnen stehen.

Aber dass sie da nicht alleine sind.

Zusammenstehen bei der Bewältigung der Hochwasserkatastrophe.

Es braucht große Anstrengungen

und vielleicht auch die eine oder andere kleine Geste.

Eine schöne Geste wäre z.B. eine Spende:

Das Impftempo in Deutschland lahmt in diesen Tagen.

Derzeit sind 52 % aller in Deutschland lebenden Menschen

vollständig gegen Corona geimpft.

Morgen beraten die Gesundheitsminister der Länder

über weitere Impfangebote.

Offenbar sollen immungeschwächten und älteren Menschen

Auffrischimpfungen ab September vorgeschlagen werden.

Und: 12- bis 17-Jährige sollen ebenfalls die Möglichkeit bekommen,

sich impfen zu lassen.

Alle Bundesländer sollen dann in den Impfzentren

Impfungen für Jugendliche anbieten.

Seit heute kontrolliert die Bundespolizei

verstärkt Reiserückkehrer aus dem Ausland.

Mit der ab jetzt geltenden Testpflicht

soll eine weitere Ausbreitung des Virus

zum Ende der Sommerferien verhindert werden.

Alle Einreisenden ab zwölf Jahren müssen bei der Einreise nachweisen,

dass sie entweder negativ getestet, geimpft oder genesen sind.

Von Grenzschließungen ist aber keine Rede,

die Polizei erklärt ihr Vorgehen so:

Das bedeutet natürlich nicht,

dass wir hier die Grenzkontrollen wieder eingeführt haben.

Wie Sie auch hinter mir sehen,

werden die Fahrzeuge stichpunktartig kontrolliert.

Bei Verstößen drohen laut Bundesinnenminister Seehofer

hohe Bußgelder.

Trotz Verbots haben in Berlin mehrere tausend Menschen,

darunter größtenteils Anhänger der Querdenker-Szene,

gegen die Corona-Politik demonstriert.

Mehrere Protestzüge zogen durch die Stadt, ohne Abstand und Maske.

Dabei kam es mehrfach zu Auseinandersetzungen

zwischen Demonstranten und Polizisten.

In mehreren Fällen wurden Einsatzkräfte angegriffen.

Die Polizei löste die Versammlung auf

und nahm über 500 Personen zeitweise fest.

Die sportlichen Ereignisse der olympischen Spiele in Tokio

berichtet gleich Norbert Lehmann.

Uns beschäftigt erst mal

eine seltsame, im doppelten Sinn des Wortes, unsportliche Geschichte.

Sie erzählt vom deutschen Radprofi Simon Geschke,

der zu den bisher zwei Dutzend Athletinnen und Athleten gehört,

die das furchtbare Pech hatten,

sich zu den Spielen oder bei den Spielen mit Corona zu infizieren.

Das wäre schon Unglück genug.

Die Angst vor den Folgen der Krankheit, viele Jahre Vorbereitung

auf den sportlichen Höhepunkt überhaupt vergeblich.

Das ist ein Absturz.

Und dann kommt da dazu,

wie das Milliardenunternehmen Olympia mit einem solchen Schicksal umgeht.

Jochen Breyer berichtet.

Als heute Morgen um kurz nach 10 Uhr Ortszeit

Simon Geschke an die frische Luft tritt, wird endgültig klar,

dass die Willkommenskultur bei diesem Hotel ihre Grenzen hat.

Ein Polizist versucht, uns am Filmen zu hindern.

Genauso: die Hotelmanagerin.

Erst eine Straße weiter können wir uns mit Simon Geschke treffen,

der endlich auschecken durfte.

Es ist eine Erleichterung, wieder auf freiem Fuß zu sein.

Das “Day Nice Hotel Tokyo“, “Schöner Tag Hotel”,

hat für einige nicht so schöne Schlagzeilen gesorgt,

weil die Hotelgäste hier

einige nicht so schöne Tage ver- bracht haben, vorsichtig formuliert.

Die Zimmer ziemlich klein, die Fenster verschlossen,

das Essen nicht sportlergerecht.

Geschke musste seine Brötchen mit der Nagelfeile aufschneiden,

weil keine Messer erlaubt waren.

Ich bin keine Prinzessin, was Bedingungen angeht.

Aber wenn man nicht mal Plastikmesser kriegen darf,

um Obst oder so zu schneiden, oder das Fenster verriegelt wird:

Das kann man schon als unmenschlich beschreiben.

Der Verein "Athleten Deutschland"

prangerte “gefängnisartige Zustände“ an.

Der Deutsche Olympische Sportbund setzte sich dafür ein,

dass Geschke zumindest sein Rad sowie Lebensmittel

ins Hotel gebracht werden durften.

Über die Zustände im Quarantänehotel

sei man vorab nicht informiert worden.

Niemandem war es je erlaubt, dort hinzufahren,

das irgendwie in Augenschein zu nehmen,

oder die Bedingungen im Detail zu prüfen.

Deshalb kann man sich an so einer Stelle

nur auf die Organisatoren vor Ort und das IOC verlassen.

Angemietet ist das Hotel durch das japanische Organisationskomitee.

Das IOC duckt sich weg.

Ein Sprecher sagt:

Es gibt gewisse Regeln der japanischen Gesundheitsbehörden.

Wir können da nicht viel machen.

Jetzt nach einem Jahr Planung mit der Lösung zu kommen, zu sagen:

"Das haben die japanischen Behörden geregelt".

Sonst will das IOC immer mitreden,

da hieß es auf einmal: "Da haben wir nichts zu sagen".

Das finde ich schon ein bisschen komisch.

Dazu fehlende Transparenz,

obwohl das Hotel doch integraler Bestandteil

des Hygienekonzepts dieser pandemischen Spiele ist.

Die Polizei Tokio sagt uns, sie wolle verhindern,

dass bekannt wird, wo das Hotel genau steht.

Man hat wohl Angst vor Protesten der Bevölkerung,

die diese Spiele ja mehrheitlich kritisch sieht.

Nicht mehr sein Problem.

Simon Geschke sagt, er freue sich am meisten auf seine Freundin

und seinen Balkon - mit Frischluft, so viel er möchte.

Simon Geschke ist heute am frühen Abend in Frankfurt gelandet.

Nun mehrfach negativ getestet, wenigstens zu Hause.

In der Türkei wüten weiterhin verheerende Waldbrände.

Tausende Einsatzkräfte kämpfen den fünften Tag in Folge

gegen die Flammen.

In der Region Bodrum mussten mehrere Dörfer evakuiert werden.

Mit Booten wurden die Bewohner über das Meer in Sicherheit gebracht.

Heftige Winde fachen die Flammen immer wieder an

und erschweren die Löscharbeiten.

Von über 100 Brandherden sind noch sechs aktiv,

u.a. in den Provinzen Antalya und Mugla.

Mindestens acht Menschen verloren bei den Bränden in der Türkei

bislang ihr Leben.

An diesem Wochenende haben Hilfsorganisationen

hunderte Migranten auf dem Mittelmeer aus Seenot gerettet.

Allein auf einem Holzboot, das voll Wasser lief, waren 400 Menschen,

die nun auf den Schiffen "Ocean Viking" und "Sea Watch"

in Sicherheit sind.

Die Hilfsorganisationen warten nun auf die Erlaubnis,

in einem europäischen Hafen anlegen zu dürfen.

Und noch eine Meldung vom Sport: Die Formel 1 hat in Ungarn Halt gemacht,

zum letzten Rennen vor der Sommerpause.

Auf der regennassen Strecke bei Budapest

verursachte Mercedes-Pilot Bottas in der ersten Runde einen Massencrash.

Nach dem Neustart verspielte Rekordweltmeister Hamilton

dann die Poleposition.

Überraschender Sieger am Ende, zum ersten Mal:

der Franzose Esteban Ocon im Alpine, vor Sebastian Vettel.

Ihm droht nachträglich die Disqualifizierung.

In seinem Aston Martin war nach dem Rennen zu wenig Sprit.

Auf Platz 3 Lewis Hamilton,

der heute die WM-Führung zurückeroberte.

Die Schönheit der Insel Rügen ist ein Magnet für Reisende

aus der ganzen Welt - sie kommen wegen solcher Bilder.

Das allein wird nicht reichen.

Christhard Läpple erzählt uns

von einem gigantischen Tourismus- projekt am anderen Ende der Insel.

Ein mit Geschichte beladenes Gelände soll genutzt werden

für eine Luxus- und Ferienlandschaft,

wie es sie auf Rügen und weit darüber hinaus noch nie gab.

Nicht alle finden das gut.

Bug auf Rügen, ein einzigartiges Paradies.

Ganz oben am Ende der Insel, fast 100 Jahre militärisches Sperrgebiet.

Nach der Einheit 30 Jahre lang im Dornröschenschlaf.

Der Süden unter strengem Naturschutz.

Der Norden soll Rügens feinste touristische Adresse werden.

Baltic Island Eco Resort lautet das große Versprechen.

Es wird in gewissem Maße schon eine exklusive Anlage,

aber nicht ausschließlich im 5-Sterne-Bereich,

sondern vom 3- bis 5-Sterne-Bereich.

Auf den Ruinen des einst größten Militärhafens der DDR finanziert

eine israelische Investorengruppe ein Urlauberdorf der Extraklasse.

Vier Hotels, eine Marina für 400 Boote,

reetgedeckte Ferienhäuser für 2.000 Urlauber, all inclusive.

Kostenpunkt: 680 Mio. Euro.

Nicht kleckern, sondern klotzen, lautet die Devise.

Wird das der Tanzsaal?

Nicht der Tanzsaal.

Nein, diese Asbesthalle soll einem Hotel weichen.

Statt Militär entsteht hier eines der größten Ferienresorts Europas

mit Öko-Standard, so der Plan.

Wir sind dabei, Schwerter zu Pflugscharen umzuschmieden.

Großer Satz.

Ist nicht von mir.

Seit Kaisers Zeiten war der Bug militärisch.

Erst als Standort für Seeflieger im Ersten Weltkrieg,

genau wie bei der Wehrmacht bis 1945.

Die DDR nutzte den Bug als wichtigen Stützpunkt für ihre Marine.

Die 6. Flottille, man nannte sie auch die Stoßkräfte der Volksmarine,

und es waren hier vor allen Dingen Schnellboote stationiert.

Das waren Raketenschnellboote, Torpedoschnellboote.

Seit über 20 Jahren plant ein Oldenburger Unternehmer

das große Ding.

Die BUG GmbH hat das Baurecht.

Mit dem neuen 680-Mio.-Kapital

soll das Megaprojekt endlich Wirklichkeit werden.

Doch auf der Insel macht sich Widerstand breit.

Denn es gibt nur eine einzige Zufahrtsstraße.

Es gibt nur eine Zuwegung zu diesem Ort.

Es hätte Konsequenzen für die Trinkwasserversorgung,

für die Ver- und Entsorgung überhaupt

und vor allem für den Verkehr auf dieser Insel.

Die Insel leidet jetzt schon zeitweise

unter erheblichen Verkehrsbelastungen.

Die Befürworter sprechen von einem Meilenstein,

die Gegner warnen vor dem Ausverkauf.

Rügen hat die Wahl:

Wohin will Deutschlands größte Insel künftig steuern?

Ungewisse Aussichten.

Die von Dara Hassanzadeh in die nächste Woche

konzentrieren sich auf verlässliche Daten.

Am Dienstag wird das polnische Verfassungsgericht entscheiden,

ob in Polen nationales Recht oder EU-Recht Vorrang haben wird.

Und damit auch, ob der Dauer- konflikt um die Justizreform

zwischen der polnischen PiS-Regierung

und der EU-Kommission weiter eskalieren wird.

Am Mittwoch wird sich die verheerende Detonation

im Hafen von Beirut zum ersten Mal jähren.

Mehr als 190 Menschen kamen ums Leben,

mehr als 6.000 wurden verletzt.

Die Druckwelle hat weite Teile des Hafens

und der umliegenden Wohngebiete zerstört.

Die Explosion

hat auch die schwere Wirtschafts- krise im Libanon verschärft.

Ein Großteil der Bevölkerung lebt in Armut.

Am Donnerstag wird in Iran

der neugewählte Präsident Raisi vereidigt.

Der erzkonservative Politiker gehört dem Lager der Hardliner an.

Im Wahlkampf

fiel er als scharfer Kritiker des Wiener Atomabkommens auf.

Diese Verhandlungen

haben bereits unter Raisis moderaterem Vorgänger gestockt.

Ebenfalls am Donnerstag wird der Nationale Waldgipfel beginnen,

und zwar in Wershofen.

Der Ort liegt im Landkreis Ahrweiler,

wurde aber nicht von der Flut zerstört.

Dort diskutieren Vertreter

aus Politik, Forstwirtschaft und Wissenschaft,

wie der deutsche Wald geschützt werden kann

vor Klimakrise, Trockenheit und Borkenkäfern.

Und das Wetter in dieser ersten Augustwoche

bleibt durchwachsen-sommerlich.

Immer wieder kann es regnen, v.a. in der Mitte und im Südwesten.

Sonst wechseln sich Sonne und Wolken ab.

Im Norden weht ein lebhafter, an der Küste auch starker Westwind.

Auch in den nächsten Tagen bleibt es bei dem Schauerwetter.

Dienstag und Mittwoch eher im Westen, am Donnerstag im Norden.

Das war's für heute.

Morgen übernehmen Marietta Slomka und Heinz Wolf

diese Plätze im neuen Studio N, N wie Nachrichten.

Wir sagen tschüss.

Und bis bald.

heute journal vom 01.08.2021 - Unzufrieden - Söder stichelt weiter; Eingesperrt - Das Quarantäne-Hotel von Tokio heute journal of 01.08.2021 - Dissatisfied - Söder continues to tease; Locked up - The quarantine hotel of Tokyo 2021 年 8 月 1 日今日杂志 - 不满意 - Söder 继续取笑;锁起来——东京的隔离酒店

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend.

Sommersonntage sind Bühne für die Sommerinterviews.

Besonders beachtlich in Bundestagswahljahren.

An diesem speziellen Sonntag haben CDU und CSU etwas zu erklären.

Die Union rutscht im Politbarometer.

Nur zwei Prozentpunkte in der Sonntagsfrage:

Welche Partei würden Sie jetzt wählen?

Aber ein deutlicher Rückschlag bei der Kandidatenfrage.

Armin Laschet fällt um acht Punkte und liegt hinter Olaf Scholz.

Da hätte Markus Söder Theo Koll heute im Sommerinterview

leicht sagen können: "Ich habe euch gewarnt".

Das hat er aber nicht gesagt.

Er hat nur gesagt, dass er, wenn er wirklich unbedingt gewollt hätte,

jetzt der Kanzlerkandidat wäre.

Mathis Feldhoff über eine reizvolle Begegnung.

Es ist der typische Söder-Gang.

Breitbeinig und selbstsicher kommt er auf den Platz.

Erfolgreich und unumstritten - so sieht er sich:

der, der es besser kann.

Und er hat keine Scham, das auch zu sagen.

Ich bin der Antreiber.

Wenn Sie das anschauen, ob Testpflicht - vorgeschlagen, kommt.

Wahrscheinlich bei Corona-Test nicht mehr kostenlos,

vorgeschlagen, wahrscheinlich kommt's.

Wir brauchen einfach mehr Tempo und Power.

Söder nutzt das ZDF-Sommerinterview im Stadion des 1. FC Nürnberg

erneut zur Attacke oder wie er sagt, zum Antreiben von Armin Laschet.

Aus jeder Pore versprüht der CSU-Chef seine Unzufriedenheit

mit dem Kandidaten, dem behäbigen Wahlkampf der Schwesterpartei

und seiner Niederlage.

Ich hätte wahrscheinlich gewonnen,

wenn ich eine harte Auseinandersetzung gemacht hätte,

hätte ich knapp gewonnen.

Das hätte aber nicht getaugt für einen guten Wahlkampf.

Eine Sicht, die die CDU und Armin Laschet provozieren muss

und wohl provozieren soll.

Tief sitzt offenbar immer noch der Schmerz,

gegen das Imperium verloren zu haben.

Söder hatte die CDU unterschätzt

und scheint sich bis heute mit jeder Aussage rächen zu wollen.

Und so drückt der selbsternannte Antreiber

auch beim Thema Impfen den Kandidaten an die Wand.

Dessen Haltung, Impfunwillige und Geimpfte gleich zu behandeln,

sei einfach falsch.

Wenn man zweimal geimpft ist,

dann stellt man kaum mehr eine Gefahr für sich und andere dar.

Deswegen macht es dann Sinn, diese Rechte wieder herzustellen.

Alles andere ist ein Eingriff in die verfassungsmäßigen Rechte.

Dabei muss der Corona-Musterschüler seit Wochen mit dem Makel leben,

dass sein eigener Vize im bayerischen Kabinett

sich als Impfgegner outet.

Die Entscheidung, ob sich jemand impfen lässt oder nicht,

ist eine persönliche Entscheidung,

die nehme ich auch für mich in Anspruch.

Der Sound und der Sprech dahinter,

wenn man Nebenwirkungen spricht, wo die Spucke wegbleibt.

Wenn man z.B. sagt, ob diese Impfstoffe wirken,

sei nicht bewiesen, muss man aufpassen.

Alice Weidel hat die genau gleiche,

genau die gleiche Wortwahl verwendet.

Denn eine Erkenntnis hat Markus Söder inzwischen verinnerlicht:

Wer erfolgreich sein will, muss sich an den noch Erfolgreicheren

orientieren und darf sie nicht bekämpfen.

Ein Rat, den er auch schon seinem Kanzlerkandidaten gegeben hat.

Ich habe selber mal gelernt, sehr am eigenen Leib, im Jahr 2018:

Zu glauben, man könne an irgendeinem Rand fischen,

ist ein totaler Trugschluss.

Damals - als Söder gerade frisch Ministerpräsident war, als er Merkel

links liegen ließ, die AfD rechts überholen wollte

und als Quittung das schlechteste CSU-Wahlergebnis aller Zeiten

eingefahren hat.

Der Söder-Bezwinger Laschet war heute in jeder Hinsicht ganz woanders.

Als ranghöchster Deutscher in der polnischen Hauptstadt,

die am 1. August den Jahrestag begeht,

des Warschauer Aufstands 1944.

Ein aussichtsloser Kampf für Polens Freiheit.

Eine Volksmiliz gegen immer noch hochgerüstete,

brutal vorgehende Deutsche Wehrmacht und SS.

200.000 Zivilisten verloren ihr Leben.

Deutsche Gesten von Trauer und Scham sind Ritual geworden.

Ein unverzichtbares Ritual.

Die Folgen der Naturkatastrophe in Deutschland,

Verlust und Trauer in den am schlimmsten betroffenen Gebieten,

sind heute das Thema

unserer nachhaltigen Berichterstattung über die Flut.

Bobby Cherian ist im Ahrtal.

Die meisten Gespräche beginnen mit einem einfachen: “Wie geht's?“.

Jeden Tag seit dem Hochwasser sucht Pastor Heiko Marquardsen

den Kontakt zu Anwohnern in und um Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Es sind Unterhaltungen über die große Zerstörung,

den Verlust des eigenen Zuhauses

und über Menschen, die hier ums Leben kamen.

Es gibt leider auch so tragische Geschichten von Leuten,

die erzählen, dass die Nachbarn sich stundenlang an der Hauswand

irgendwo festgeklammert haben und die Nachbarn versucht haben,

sie mit Luftmatratzen zu retten, damit die irgendwie überleben.

Aber dann leider mit ansehen mussten,

wie die Nachbarn von der Flutwelle weggespült worden sind.

Die Hilfsbereitschaft sei immens,

und doch spricht Marquardsen von einer traumatisierten Stadt.

Zz. machten die Menschen einfach weiter.

Aber was kommt, wenn die grobe Zerstörung erst mal beseitigt ist?

Dieses Ehepaar hat seine Wohnung verloren

und sorgt sich um die ganze Region.

Was wir leider feststellen müssen, so schön, wie das Ahrtal war,

das dauert Jahre, bis das so weit ist.

Auch viele Friedhöfe wurden durch die Flut zerstört,

so wie in Altenahr.

Gewohnte Trauerorte und wichtige Begegnungsstätten

fallen damit weg.

Einige Hochwassertote

können nicht in ihren Heimatorten beigesetzt werden.

Auch dafür müssen Seelsorger und Seelsorgerinnen Lösungen finden.

Eine Möglichkeit ist z.B., in den umliegenden Friedhöfen

in Absprache dort die Bestattung stattfinden zu lassen.

Und auch im Hinterkopf noch mal die Frage zu haben,

ob eine Umbettung zu einem späteren Zeitpunkt eine Möglichkeit ist.

Eine Ausnahmesituation,

auch für viele Bestattungs- unternehmen im Ahrtal.

Die stehen vor großen Herausforderungen,

weil sie unmittelbar selbst betroffen sind,

d.h., sie sind teilweise auch mit dem eigenen Unternehmen betroffen.

Das Unternehmen ist auch vom Wasser betroffen worden.

Insofern müssen sie erst mal selber sehen,

dass sie die eigenen Räumlichkeiten so gut es geht wieder herstellen.

Das Fundament der Rosenkranzkirche in Bad Neuenahr-Ahrweiler

wurde ebenfalls unterspült.

Ob das Gebäude stehen bleiben kann, ist fraglich.

Die Flutkatastrophe habe alle getroffen,

sagt Pastor Heiko Marquardsen.

Vielleicht ist unser Platz als Kirche momentan,

ein Stück weit diese Sprachlosigkeit mit den Menschen auszuhalten,

die Verzweiflung mit ihnen irgendwie zu teilen

und einfach das Gefühl zu geben,

dass wir genauso vor dieser schmerz- haften Situation mit ihnen stehen.

Aber dass sie da nicht alleine sind.

Zusammenstehen bei der Bewältigung der Hochwasserkatastrophe.

Es braucht große Anstrengungen

und vielleicht auch die eine oder andere kleine Geste.

Eine schöne Geste wäre z.B. eine Spende:

Das Impftempo in Deutschland lahmt in diesen Tagen.

Derzeit sind 52 % aller in Deutschland lebenden Menschen

vollständig gegen Corona geimpft.

Morgen beraten die Gesundheitsminister der Länder

über weitere Impfangebote.

Offenbar sollen immungeschwächten und älteren Menschen

Auffrischimpfungen ab September vorgeschlagen werden.

Und: 12- bis 17-Jährige sollen ebenfalls die Möglichkeit bekommen,

sich impfen zu lassen.

Alle Bundesländer sollen dann in den Impfzentren

Impfungen für Jugendliche anbieten.

Seit heute kontrolliert die Bundespolizei

verstärkt Reiserückkehrer aus dem Ausland.

Mit der ab jetzt geltenden Testpflicht

soll eine weitere Ausbreitung des Virus

zum Ende der Sommerferien verhindert werden.

Alle Einreisenden ab zwölf Jahren müssen bei der Einreise nachweisen,

dass sie entweder negativ getestet, geimpft oder genesen sind.

Von Grenzschließungen ist aber keine Rede,

die Polizei erklärt ihr Vorgehen so:

Das bedeutet natürlich nicht,

dass wir hier die Grenzkontrollen wieder eingeführt haben.

Wie Sie auch hinter mir sehen,

werden die Fahrzeuge stichpunktartig kontrolliert.

Bei Verstößen drohen laut Bundesinnenminister Seehofer

hohe Bußgelder.

Trotz Verbots haben in Berlin mehrere tausend Menschen,

darunter größtenteils Anhänger der Querdenker-Szene,

gegen die Corona-Politik demonstriert.

Mehrere Protestzüge zogen durch die Stadt, ohne Abstand und Maske.

Dabei kam es mehrfach zu Auseinandersetzungen

zwischen Demonstranten und Polizisten.

In mehreren Fällen wurden Einsatzkräfte angegriffen.

Die Polizei löste die Versammlung auf

und nahm über 500 Personen zeitweise fest.

Die sportlichen Ereignisse der olympischen Spiele in Tokio

berichtet gleich Norbert Lehmann.

Uns beschäftigt erst mal

eine seltsame, im doppelten Sinn des Wortes, unsportliche Geschichte.

Sie erzählt vom deutschen Radprofi Simon Geschke,

der zu den bisher zwei Dutzend Athletinnen und Athleten gehört,

die das furchtbare Pech hatten,

sich zu den Spielen oder bei den Spielen mit Corona zu infizieren.

Das wäre schon Unglück genug.

Die Angst vor den Folgen der Krankheit, viele Jahre Vorbereitung

auf den sportlichen Höhepunkt überhaupt vergeblich.

Das ist ein Absturz.

Und dann kommt da dazu,

wie das Milliardenunternehmen Olympia mit einem solchen Schicksal umgeht.

Jochen Breyer berichtet.

Als heute Morgen um kurz nach 10 Uhr Ortszeit

Simon Geschke an die frische Luft tritt, wird endgültig klar,

dass die Willkommenskultur bei diesem Hotel ihre Grenzen hat.

Ein Polizist versucht, uns am Filmen zu hindern.

Genauso: die Hotelmanagerin.

Erst eine Straße weiter können wir uns mit Simon Geschke treffen,

der endlich auschecken durfte.

Es ist eine Erleichterung, wieder auf freiem Fuß zu sein.

Das “Day Nice Hotel Tokyo“, “Schöner Tag Hotel”,

hat für einige nicht so schöne Schlagzeilen gesorgt,

weil die Hotelgäste hier

einige nicht so schöne Tage ver- bracht haben, vorsichtig formuliert.

Die Zimmer ziemlich klein, die Fenster verschlossen,

das Essen nicht sportlergerecht.

Geschke musste seine Brötchen mit der Nagelfeile aufschneiden,

weil keine Messer erlaubt waren.

Ich bin keine Prinzessin, was Bedingungen angeht.

Aber wenn man nicht mal Plastikmesser kriegen darf,

um Obst oder so zu schneiden, oder das Fenster verriegelt wird:

Das kann man schon als unmenschlich beschreiben.

Der Verein "Athleten Deutschland"

prangerte “gefängnisartige Zustände“ an.

Der Deutsche Olympische Sportbund setzte sich dafür ein,

dass Geschke zumindest sein Rad sowie Lebensmittel

ins Hotel gebracht werden durften.

Über die Zustände im Quarantänehotel

sei man vorab nicht informiert worden.

Niemandem war es je erlaubt, dort hinzufahren,

das irgendwie in Augenschein zu nehmen,

oder die Bedingungen im Detail zu prüfen.

Deshalb kann man sich an so einer Stelle

nur auf die Organisatoren vor Ort und das IOC verlassen.

Angemietet ist das Hotel durch das japanische Organisationskomitee.

Das IOC duckt sich weg.

Ein Sprecher sagt:

Es gibt gewisse Regeln der japanischen Gesundheitsbehörden.

Wir können da nicht viel machen.

Jetzt nach einem Jahr Planung mit der Lösung zu kommen, zu sagen:

"Das haben die japanischen Behörden geregelt".

Sonst will das IOC immer mitreden,

da hieß es auf einmal: "Da haben wir nichts zu sagen".

Das finde ich schon ein bisschen komisch.

Dazu fehlende Transparenz,

obwohl das Hotel doch integraler Bestandteil

des Hygienekonzepts dieser pandemischen Spiele ist.

Die Polizei Tokio sagt uns, sie wolle verhindern,

dass bekannt wird, wo das Hotel genau steht.

Man hat wohl Angst vor Protesten der Bevölkerung,

die diese Spiele ja mehrheitlich kritisch sieht.

Nicht mehr sein Problem.

Simon Geschke sagt, er freue sich am meisten auf seine Freundin

und seinen Balkon - mit Frischluft, so viel er möchte.

Simon Geschke ist heute am frühen Abend in Frankfurt gelandet.

Nun mehrfach negativ getestet, wenigstens zu Hause.

In der Türkei wüten weiterhin verheerende Waldbrände.

Tausende Einsatzkräfte kämpfen den fünften Tag in Folge

gegen die Flammen.

In der Region Bodrum mussten mehrere Dörfer evakuiert werden.

Mit Booten wurden die Bewohner über das Meer in Sicherheit gebracht.

Heftige Winde fachen die Flammen immer wieder an

und erschweren die Löscharbeiten.

Von über 100 Brandherden sind noch sechs aktiv,

u.a. in den Provinzen Antalya und Mugla.

Mindestens acht Menschen verloren bei den Bränden in der Türkei

bislang ihr Leben.

An diesem Wochenende haben Hilfsorganisationen

hunderte Migranten auf dem Mittelmeer aus Seenot gerettet.

Allein auf einem Holzboot, das voll Wasser lief, waren 400 Menschen,

die nun auf den Schiffen "Ocean Viking" und "Sea Watch"

in Sicherheit sind.

Die Hilfsorganisationen warten nun auf die Erlaubnis,

in einem europäischen Hafen anlegen zu dürfen.

Und noch eine Meldung vom Sport: Die Formel 1 hat in Ungarn Halt gemacht,

zum letzten Rennen vor der Sommerpause.

Auf der regennassen Strecke bei Budapest

verursachte Mercedes-Pilot Bottas in der ersten Runde einen Massencrash.

Nach dem Neustart verspielte Rekordweltmeister Hamilton

dann die Poleposition.

Überraschender Sieger am Ende, zum ersten Mal:

der Franzose Esteban Ocon im Alpine, vor Sebastian Vettel.

Ihm droht nachträglich die Disqualifizierung.

In seinem Aston Martin war nach dem Rennen zu wenig Sprit.

Auf Platz 3 Lewis Hamilton,

der heute die WM-Führung zurückeroberte.

Die Schönheit der Insel Rügen ist ein Magnet für Reisende

aus der ganzen Welt - sie kommen wegen solcher Bilder.

Das allein wird nicht reichen.

Christhard Läpple erzählt uns

von einem gigantischen Tourismus- projekt am anderen Ende der Insel.

Ein mit Geschichte beladenes Gelände soll genutzt werden

für eine Luxus- und Ferienlandschaft,

wie es sie auf Rügen und weit darüber hinaus noch nie gab.

Nicht alle finden das gut.

Bug auf Rügen, ein einzigartiges Paradies.

Ganz oben am Ende der Insel, fast 100 Jahre militärisches Sperrgebiet.

Nach der Einheit 30 Jahre lang im Dornröschenschlaf.

Der Süden unter strengem Naturschutz.

Der Norden soll Rügens feinste touristische Adresse werden.

Baltic Island Eco Resort lautet das große Versprechen.

Es wird in gewissem Maße schon eine exklusive Anlage,

aber nicht ausschließlich im 5-Sterne-Bereich,

sondern vom 3- bis 5-Sterne-Bereich.

Auf den Ruinen des einst größten Militärhafens der DDR finanziert

eine israelische Investorengruppe ein Urlauberdorf der Extraklasse.

Vier Hotels, eine Marina für 400 Boote,

reetgedeckte Ferienhäuser für 2.000 Urlauber, all inclusive.

Kostenpunkt: 680 Mio. Euro.

Nicht kleckern, sondern klotzen, lautet die Devise.

Wird das der Tanzsaal?

Nicht der Tanzsaal.

Nein, diese Asbesthalle soll einem Hotel weichen.

Statt Militär entsteht hier eines der größten Ferienresorts Europas

mit Öko-Standard, so der Plan.

Wir sind dabei, Schwerter zu Pflugscharen umzuschmieden.

Großer Satz.

Ist nicht von mir.

Seit Kaisers Zeiten war der Bug militärisch.

Erst als Standort für Seeflieger im Ersten Weltkrieg,

genau wie bei der Wehrmacht bis 1945.

Die DDR nutzte den Bug als wichtigen Stützpunkt für ihre Marine.

Die 6. Flottille, man nannte sie auch die Stoßkräfte der Volksmarine,

und es waren hier vor allen Dingen Schnellboote stationiert.

Das waren Raketenschnellboote, Torpedoschnellboote.

Seit über 20 Jahren plant ein Oldenburger Unternehmer

das große Ding.

Die BUG GmbH hat das Baurecht.

Mit dem neuen 680-Mio.-Kapital

soll das Megaprojekt endlich Wirklichkeit werden.

Doch auf der Insel macht sich Widerstand breit.

Denn es gibt nur eine einzige Zufahrtsstraße.

Es gibt nur eine Zuwegung zu diesem Ort.

Es hätte Konsequenzen für die Trinkwasserversorgung,

für die Ver- und Entsorgung überhaupt

und vor allem für den Verkehr auf dieser Insel.

Die Insel leidet jetzt schon zeitweise

unter erheblichen Verkehrsbelastungen.

Die Befürworter sprechen von einem Meilenstein,

die Gegner warnen vor dem Ausverkauf.

Rügen hat die Wahl:

Wohin will Deutschlands größte Insel künftig steuern?

Ungewisse Aussichten.

Die von Dara Hassanzadeh in die nächste Woche

konzentrieren sich auf verlässliche Daten.

Am Dienstag wird das polnische Verfassungsgericht entscheiden,

ob in Polen nationales Recht oder EU-Recht Vorrang haben wird.

Und damit auch, ob der Dauer- konflikt um die Justizreform

zwischen der polnischen PiS-Regierung

und der EU-Kommission weiter eskalieren wird.

Am Mittwoch wird sich die verheerende Detonation

im Hafen von Beirut zum ersten Mal jähren.

Mehr als 190 Menschen kamen ums Leben,

mehr als 6.000 wurden verletzt.

Die Druckwelle hat weite Teile des Hafens

und der umliegenden Wohngebiete zerstört.

Die Explosion

hat auch die schwere Wirtschafts- krise im Libanon verschärft.

Ein Großteil der Bevölkerung lebt in Armut.

Am Donnerstag wird in Iran

der neugewählte Präsident Raisi vereidigt.

Der erzkonservative Politiker gehört dem Lager der Hardliner an.

Im Wahlkampf

fiel er als scharfer Kritiker des Wiener Atomabkommens auf.

Diese Verhandlungen

haben bereits unter Raisis moderaterem Vorgänger gestockt.

Ebenfalls am Donnerstag wird der Nationale Waldgipfel beginnen,

und zwar in Wershofen.

Der Ort liegt im Landkreis Ahrweiler,

wurde aber nicht von der Flut zerstört.

Dort diskutieren Vertreter

aus Politik, Forstwirtschaft und Wissenschaft,

wie der deutsche Wald geschützt werden kann

vor Klimakrise, Trockenheit und Borkenkäfern.

Und das Wetter in dieser ersten Augustwoche

bleibt durchwachsen-sommerlich.

Immer wieder kann es regnen, v.a. in der Mitte und im Südwesten.

Sonst wechseln sich Sonne und Wolken ab.

Im Norden weht ein lebhafter, an der Küste auch starker Westwind.

Auch in den nächsten Tagen bleibt es bei dem Schauerwetter.

Dienstag und Mittwoch eher im Westen, am Donnerstag im Norden.

Das war's für heute.

Morgen übernehmen Marietta Slomka und Heinz Wolf

diese Plätze im neuen Studio N, N wie Nachrichten.

Wir sagen tschüss.

Und bis bald.