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Die schwarze Spinne - Jeremias Gotthelf, Die schwarze Spinne - 05

Die schwarze Spinne - 05

Schöne Haberacker, niedliche Flachsplätze, herrliches Gedeihen auf Wiese und Acker zogen aber bald die Aufmerksamkeit auf sich und fesselten die Gemüter. Sie fanden manchen Grund, langsam zu gehn, stillezustehn, und doch hatte die schöne, steigende Maiensonne allen warm gemacht, als sie heimkamen, und ein Glas kühlen Weins tat jedermann wohl, wie sehr man sich auch dagegen sträubte. Dann setzte man sich vor das Haus, während in der Küche die Hände emsig sich rührten, das Feuer gewaltig prasselte. Die Hebamme glühte wie einer der drei aus dem feurigen Ofen. Schon vor elf rief man zum Essen, aber nur die Diensten, speiste die vorweg, und zwar reichlich, aber man war doch froh, wenn sie, die Knechte namentlich, einem aus dem Wege kamen.

Etwas langsam floß den vor dem Hause Sitzenden das Gespräch, doch versiegte es nicht; vor dem Essen stören die Gedanken des Magens die Gedanken der Seele, indessen läßt man nicht gerne diesen innern Zustand innewerden, sondern bemäntelt ihn mit langsamen Worten über gleichgültige Gegenstände. Schon stand die Sonne überem Mittag, als die Hebamme mit flammendem Gesicht, aber immer noch blanker Schürze unter der Türe erschien und die allen willkommene Nachricht brachte, daß man essen könnte, wenn alle da wären. Aber die meisten der Geladenen fehlten noch, und die schon früher nach ihnen gesandten Boten brachten wie die Knechte im Evangelium allerlei Bescheid, mit dem Unterschied jedoch, daß eigentlich alle kommen wollten, nur jetzt noch nicht; der eine hatte Werkleute, der andere Leute bestellt, und der dritte mußte noch wohin – aber warten solle man nicht auf sie, sondern nur fürfahren in der Sache. Rätig war man bald, dieser Mahnung zu folgen, denn wenn man allen warten müßte, sagte man, so könne das gehen, bis der Mond käme; nebenbei freilich brummte die Hebamme: es sei doch nichts Dümmeres als ein solches Wartenlassen, im Herzen wäre doch jeder gerne da, und zwar je eher je lieber, aber es solle es niemand merken. So müsse man die Mühe haben, alles wieder an die Wärme zu stellen, wisse nie, ob man genug habe, und werde nie fertig.

War aber schon der Rat wegen den Abwesenden schnell gefaßt, so war man doch mit den Anwesenden noch nicht fertig, hatte bedenkliche Mühe, sie in die Stube, sie zum Sitzen zu bringen, denn keiner wollte der erste sein, bei diesem nicht, bei jenem nicht. Als endlich alle saßen, kam die Suppe auf den Tisch, eine schöne Fleischsuppe, mit Safran gefärbt und gewürzt und mit dem schönen, weißen Brot, das die Großmutter eingeschnitten, so dick gesättigt, daß von der Brühe wenig sichtbar war. Nun entblößten sich alle Häupter, die Hände falteten sich, und lange und feierlich betete jedes für sich zu dem Geber jeder guten Gabe. Dann erst griff man langsam zum blechernen Löffel, wischte denselben am schönen, feinen Tischtuch aus und ließ sich an die Suppe, und mancher Wunsch wurde laut: wenn man alle Tage eine solche hätte, so begehrte man nichts anderes. Als man mit der Suppe fertig war, wischte man die Löffel am Tischtuch wieder aus, die Züpfe wurde herumgeboten, jeder schnitt sich sein Stück ab und sah zu, wie die Voressen an Safranbrühe aufgetragen wurden, Voressen von Hirn, von Schaffleisch, saure Leber. Als die erledigt waren in bedächtigem Zugreifen, kam, in Schüsseln hoch aufgeschichtet, das Rindfleisch, grünes und dürres, jedem nach Belieben, kamen dürre Bohnen und Kannenbirenschnitze, breiter Speck dazu und prächtige Rückenstücke, von dreizentnerigen Schweinen, so schön rot und weiß und saftig. Das folgte sich langsam alles, und wenn ein neuer Gast kam, so wurde von der Suppe her alles wieder aufgetragen, und jeder mußte da anfangen, wo die andern auch, keinem wurde ein einziges Gericht geschenkt. Zwischendurch schenkte Benz, der Kindbettimann, aus den schönen, weißen Flaschen, welche eine Maß enthielten und mit Wappen und Sprüchen reich geziert waren, fleißig ein. Wohin seine Arme nicht reichen mochten, trug er andern das Schenkamt auf, nötete ernstlich zum Trinken, mahnte sehr oft: »Machet doch aus, er ist dafür da, daß man ihn trinkt!« Und wenn die Hebamme eine Schüssel hineintrug, so brachte er ihr sein Glas, und andere brachten die ihren ihr auch, so daß, wenn sie allemal gehörig hätte Bescheid tun wollen, es in der Küche wunderlich hätte gehen können.

Der jüngere Göttl mußte manche Spottrede hören, daß er die Gotte nicht besser zum Trinken zu halten wisse; wenn er das Gesundheitmachen nicht besser verstehe, so kriege er keine Frau. Oh, Hans Uli werde keine begehren, sagte endlich die Gotte, die ledigen Bursche hätten heutzutage ganz andere Sachen im Kopf als das Heiraten, und die meisten vermöchten es nicht einmal mehr. He, sagte Hans Uli, das dünke ihn nichts anders. Solche Schlärpli, wie heutzutage die meisten Mädchen seien, geben gar teure Frauen, die meisten meinten ja, um eine brave Frau zu werden, hätte man nichts nötig als ein blauseidenes Tüchlein um den Kopf, Händschli im Sommer und gestickte Pantöffeli im Winter. Wenn einem die Kühe fehlten im Stalle, so sei man freilich übel geschlagen, aber man könne doch ändern; wenn man aber eine Frau habe, die einen um Haus und Hof bringe, so sei es austubaket, die müsse man behalten. Es sei einem daher nützlicher, man sinne andren Sachen nach als dem Heiraten und lasse Mädchen Mädchen sein.

»Ja, ja, du hast ganz recht«, sagte der ältere Götti, ein kleines, unscheinbares Männchen in geringen Kleidern, den man aber sehr in Ehren hielt und ihm Vetter sagte, denn er hatte keine Kinder, wohl aber einen bezahlten Hof und hunderttausend Schweizerfranken am Zins, »ja, du hast recht«, sagte der, »Mit dem Weibervolk ist gar nichts mehr. Ich will nicht sagen, daß nicht hie und da noch eine ist, die einem Hause wohl ansteht, aber die sind dünn gesät. Sie haben nur Narrenwerk und Hoffart im Kopf, ziehen sich an wie Pfauen, ziehen auf wie sturme Störche, und wenn eine einen halben Tag arbeiten soll, so hat sie drei Tage lang Kopfweh und liegt vier Tage im Bett, ehe sie wieder bei ihr selber ist. Als ich um meine Alte buhlte, da war es noch anders, da mußte man noch nicht so im Kummer sein, man kriege statt einer braven Hausmutter nur einen Hausnarr oder gar einen Hausteufel.«

»He, he, Götti Uli«, sagte die Gotte, die schon lange reden wollte, aber nicht dazu gekommen war, »es würde einen meinen, es seien nur zu deinen Zeiten rechte Baurentöchter gewesen. Du kennst sie nur nicht und achtest dich der Mädchen nicht mehr, wie es so einem alten Manne auch wohl ansteht; aber es gibt sie noch immer so gut als zur Zeit, wo deine Alte noch jung gewesen ist. Ich will mich nicht rühmen, aber mein Vater hat schon manchmal gesagt, wenn ich so fortfahre, so tue ich noch die Mutter selig durch, und die ist doch eine berühmte Frau gewesen. So schwere Schweine wie voriges Jahr hat mein Vater noch nie auf den Markt geführt. Der Metzger hat ihm manchmal gesagt: er möchte das Meitschi sehen, welches die gemästet habe. Aber über die heutigen Buben hat man zu klagen; was um der lieben Welt willen ist dann mit diesen? Tubaken, im Wirtshaus sitzen, die weißen Hüte auf der Seite tragen und die Augen aufsperren wie Stadttore, allen Kegelten, allen Schießeten, allen schlechten Meitschene nachstreichen, das können sie; aber wenn einer eine Kuh melken oder einen Acker fahren soll, so ist er fertig, und wenn er ein Werkholz in die Finger nimmt, so tut er dumm wie ein Herr oder gar wie ein Schreiber. Ich habe mich schon manchmal hoch verredet, ich wolle keinen Mann, oder ich wisse dann für gewiß, wie ich mit ihm fahren könne, und wenn schon hie und da noch einer ein Bauer abgibt, so weiß man doch noch lange nicht, was er für ein Mann wird.«

Da lachten die andern gar sehr, trieben dem Mädchen das Blut ins Gesicht und das Gespött mit ihm: wie lange es wohl meine, daß man einen auf die Probe nehmen müsse, bis man für gewiß wisse, was er für ein Mann werde.

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Die schwarze Spinne - 05 The black spider - 05 A aranha negra - 05 Черный паук - 05

Schöne Haberacker, niedliche Flachsplätze, herrliches Gedeihen auf Wiese und Acker zogen aber bald die Aufmerksamkeit auf sich und fesselten die Gemüter. |Haberacker -> ovsené pole|roztomilé|ľanové polia||rozmachu|||||||||||||upútali pozornosť||mysle ľudí |Haberacker||pellot|||||||||||||||vangitsivat|| |Haber fields|cute|flax fields|beautiful||||||||soon||||||captivated|| Soon, however, fine fields of oats and plantations of flax and the magnificent growth in meadows and fields came to be noticed and attracted everyone’s attention. Sie fanden manchen Grund, langsam zu gehn, stillezustehn, und doch hatte die schöne, steigende Maiensonne allen warm gemacht, als sie heimkamen, und ein Glas kühlen Weins tat jedermann wohl, wie sehr man sich auch dagegen sträubte. ||||||||||||||májové slnko|||||||||||||||||||||bránil sa ||||||mennä|seisomaan|||||||toukokuu||||||palasivat||||||||||||||| ||||||go|stand still|||||||||||||home||||||||||||||| They found a number of reasons for going slowly and standing still, but by the time they arrived home the beautiful May son, which was higher in the sky now, had made them all feel warm, and a glass of cool wine did everybody good, however much they resisted it. Dann setzte man sich vor das Haus, während in der Küche die Hände emsig sich rührten, das Feuer gewaltig prasselte. |||||||||||||usilovne|||||| |||||||||||||||stirred|||| Then they sat down in front of the house, while in the kitchen busy hands were at work and the fire was crackling mightily. Die Hebamme glühte wie einer der drei aus dem feurigen Ofen. |Pôrodná asistentka||||||||| |midwife|glowed|||||||| The midwife was gleaming like one of the three men from the fiery furnace [reference to Daniel 3:20-27] Schon vor elf rief man zum Essen, aber nur die Diensten, speiste die vorweg, und zwar reichlich, aber man war doch froh, wenn sie, die Knechte namentlich, einem aus dem Wege kamen. |||||||||||jedli||dopredu||||||||||||sluhovia|||||| |||||||||||ruokki|||||||||||||||||||| Already before eleven o’clock came a summons to the meal, but only for the servants, who were given their food first, and in ample quantity of course, but all the same one was glad when the servants were out of the way.

Etwas langsam floß den vor dem Hause Sitzenden das Gespräch, doch versiegte es nicht; vor dem Essen stören die Gedanken des Magens die Gedanken der Seele, indessen läßt man nicht gerne diesen innern Zustand innewerden, sondern bemäntelt ihn mit langsamen Worten über gleichgültige Gegenstände. |||||||||||nevyhaslo|||||||||||||||||||||||uvedomiť si||zahaluje||||||ľahostajné| ||||||||||||||||||||||||||||||||||rauhan||bemäntelt||||||| |||||||||||dried up|||||||||||||||||||||||become aware||cloaked||||||| The conversation of those sitting in front of the house flowed rather slowly, but it did not dry up completely; before a meal preoccupation with the stomach disturbs the thoughts of the soul, but nobody is pleased to reveal this inner state, rather it is cloaked over with slow words on trivial subjects. Schon stand die Sonne überem Mittag, als die Hebamme mit flammendem Gesicht, aber immer noch blanker Schürze unter der Türe erschien und die allen willkommene Nachricht brachte, daß man essen könnte, wenn alle da wären. ||||nad poludním|||||||||||||||||||||||||||||| ||||yli||||||palavalla|||||||||||||||||||||||| ||||over||||||flaming||||||||||||||welcome|||||||||| It was already past midday when the midwife appeared at the door with flaming face, though her apron was still spotless, and brought the news, welcome to all, that they could eat if they were all there. Aber die meisten der Geladenen fehlten noch, und die schon früher nach ihnen gesandten Boten brachten wie die Knechte im Evangelium allerlei Bescheid, mit dem Unterschied jedoch, daß eigentlich alle kommen wollten, nur jetzt noch nicht; der eine hatte Werkleute, der andere Leute bestellt, und der dritte mußte noch wohin – aber warten solle man nicht auf sie, sondern nur fürfahren in der Sache. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||työmiehet||||||||||||||||||||fürfahren||| |||||||||||||sent|||||||gospel|||||||||||||||||||workmen||||||||||||||||||||continue||| But most of the guests were still missing, and the messengers who had already been sent out after them earlier returned, like the servants in the Gospel [reference to Matthew 22:1-10], with all kinds of information, with the distinction, however, that actually all were willing to come, only not just now; the one had ordered workmen to come, the other farm-servants, and the third still had to go off somewhere—but they weren’t to wait for them, but just to get on with the business. Rätig war man bald, dieser Mahnung zu folgen, denn wenn man allen warten müßte, sagte man, so könne das gehen, bis der Mond käme; nebenbei freilich brummte die Hebamme: es sei doch nichts Dümmeres als ein solches Wartenlassen, im Herzen wäre doch jeder gerne da, und zwar je eher je lieber, aber es solle es niemand merken. Rätig|||||||||||||||||||||||||||||||||typerämpää||||odottaminen||||||||||||||||||| quickly|||||||||||||||||||||||||||||||||dumber||||waiting||||||||||||||||||| It was soon agreed to follow this exhortation, for if you were going to wait for everyone, it was said, it would drag out until the moon rose; it is true that the midwife growled in passing that there was nothing sillier than keeping people waiting, when in fact everybody would like to be there, the sooner the better in fact, so long as nobody should notice it. So müsse man die Mühe haben, alles wieder an die Wärme zu stellen, wisse nie, ob man genug habe, und werde nie fertig. So you have the trouble of getting everything warmed up again, you never know whether there’s enough, and you never get finished.

War aber schon der Rat wegen den Abwesenden schnell gefaßt, so war man doch mit den Anwesenden noch nicht fertig, hatte bedenkliche Mühe, sie in die Stube, sie zum Sitzen zu bringen, denn keiner wollte der erste sein, bei diesem nicht, bei jenem nicht. ||||||||||||||||||||||||||huoneeseen||||||||||||||||| |||||||||||||||||||||questionable|||||||||||||||||||||| Although it did not take long to come to a decision about the absentees, there was a certain amount of trouble with those who were present in leading them to the living-room and persuading them to sit down there, for nobody wanted to be first, at one thing any more than another. Als endlich alle saßen, kam die Suppe auf den Tisch, eine schöne Fleischsuppe, mit Safran gefärbt und gewürzt und mit dem schönen, weißen Brot, das die Großmutter eingeschnitten, so dick gesättigt, daß von der Brühe wenig sichtbar war. ||||||||||||lihapata|||||||||||||||leikattu|||tyydyttävä||||||| ||||||||||||meat soup|||||||||||||||cut|||||||broth||| When at last they were all seated, the soup came on to the table, a beautiful meat soup, colored and spiced with saffron and so thickly covered with the beautiful white bread that the grandmother had been cutting, that there was little of the soup itself visible. Nun entblößten sich alle Häupter, die Hände falteten sich, und lange und feierlich betete jedes für sich zu dem Geber jeder guten Gabe. |paljastuivat||||||||||||||||||||| |||||||folded||||||||||||giver||| Now all heads were uncovered, hands were folded together, and each one prayed to himself long and earnestly to the Giver of all good gifts. Dann erst griff man langsam zum blechernen Löffel, wischte denselben am schönen, feinen Tischtuch aus und ließ sich an die Suppe, und mancher Wunsch wurde laut: wenn man alle Tage eine solche hätte, so begehrte man nichts anderes. ||||||pellistä||||||||||||||||||||||||||||||| ||||||metal|||||||tablecloth|||||||||||||||||||||||| Only then did they slowly take up their metal spoons, and after wiping these on the beautiful, fine tablecloth they applied themselves to the soup, and many a wish could be heard that they could ask for no more than this, that they might have such a good soup every day. Als man mit der Suppe fertig war, wischte man die Löffel am Tischtuch wieder aus, die Züpfe wurde herumgeboten, jeder schnitt sich sein Stück ab und sah zu, wie die Voressen an Safranbrühe aufgetragen wurden, Voressen von Hirn, von Schaffleisch, saure Leber. ||||||||||||||||||tarjottu||||||||||||||safraniliemelle|||||||lampaanliha|| ||||||||||||||||||around||||||||||||||saffron broth|||||||sheep meat|| When they had finished their soup, they again wiped their spoons on the tablecloth; the Bernese cake was handed round, and everybody cut himself a piece, at the same time observing that the first meat course was being served up, which consisted of meat in saffron broth—mutton, brains and liver prepared in vinegar. Als die erledigt waren in bedächtigem Zugreifen, kam, in Schüsseln hoch aufgeschichtet, das Rindfleisch, grünes und dürres, jedem nach Belieben, kamen dürre Bohnen und Kannenbirenschnitze, breiter Speck dazu und prächtige Rückenstücke, von dreizentnerigen Schweinen, so schön rot und weiß und saftig. ||||||||||||||||||||||||kananpäärynän palat||||||selkäpalat||kolmesataa|||||||| |||||thoughtful||||||stacked||beef|||dry||||||||canned pear slices||||||back pieces||three-hundred-pound|||||||| When this course had been dealt with, after people had helped themselves in a slow and deliberate manner, the beef was brought in, both fresh meat and salted meat, whichever one might fancy, piled up high in dishes; with this went dried beans, slices of dried pear, fat bacon and wonderful joints from pigs that weighed three hundred weight, beautifully red and white and succulent. Das folgte sich langsam alles, und wenn ein neuer Gast kam, so wurde von der Suppe her alles wieder aufgetragen, und jeder mußte da anfangen, wo die andern auch, keinem wurde ein einziges Gericht geschenkt. |||||||||||||||||||||||||||||||||dish| All this slowly took its course, and whenever a new guest arrived, the whole meal was brought on again, beginning with the soup, and each newcomer had to begin where the others had begun earlier, none was let off a single course. Zwischendurch schenkte Benz, der Kindbettimann, aus den schönen, weißen Flaschen, welche eine Maß enthielten und mit Wappen und Sprüchen reich geziert waren, fleißig ein. ||||||||||||||||||||koristeltu||| In between||||||||||||||||coat of arms||||||| In between, Benz, the father of the newborn child, assiduously poured out wine from the beautiful, white bottles which held more than a gallon and were richly decorated with coats of arms and mottoes. Wohin seine Arme nicht reichen mochten, trug er andern das Schenkamt auf, nötete ernstlich zum Trinken, mahnte sehr oft: »Machet doch aus, er ist dafür da, daß man ihn trinkt!« Und wenn die Hebamme eine Schüssel hineintrug, so brachte er ihr sein Glas, und andere brachten die ihren ihr auch, so daß, wenn sie allemal gehörig hätte Bescheid tun wollen, es in der Küche wunderlich hätte gehen können. ||||||||||juoma||nöytti|||||||juokaa|||||||||||||||||hineintrug||||||||||||||||||||||||||||||| ||||||||||gift office||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Where his arms could not reach, he transferred to others his office of cupbearer, earnestly pressing his guests to drink and very often exhorting them: “Drink it up, that’s what it’s there for, to be drunk!” And whenever the midwife came in carrying a dish of food, he held out his glass to her, and others did the same too, so that things might have gone very queerly in the kitchen if she had drunk a pledge every time that one was offered her.

Der jüngere Göttl mußte manche Spottrede hören, daß er die Gotte nicht besser zum Trinken zu halten wisse; wenn er das Gesundheitmachen nicht besser verstehe, so kriege er keine Frau. ||Göttl|||pilapuhe||||||||||||||||terveydenhoito|||||||| |||||||||||||||||||||make health|||||||| The younger godfather had to listen to a number of jokes to the effect that he did not know how to encourage the godmother to drink as well as he should; if he could not give toasts better than that, he would never get a wife. Oh, Hans Uli werde keine begehren, sagte endlich die Gotte, die ledigen Bursche hätten heutzutage ganz andere Sachen im Kopf als das Heiraten, und die meisten vermöchten es nicht einmal mehr. ||||||||||||||||||||||||||voisivat|||| |||||desire||||||||||||||||||||||||| “Oh, Hans Uli won’t want a wife,” the godmother finally said; unmarried fellows these days had quite different ideas in their heads from marriage, and most of them couldn’t even afford to get married now. He, sagte Hans Uli, das dünke ihn nichts anders. |||||dünke||| |||||thinks||| “Huh,” said Hans Uli, he wasn’t so sure about that. Solche Schlärpli, wie heutzutage die meisten Mädchen seien, geben gar teure Frauen, die meisten meinten ja, um eine brave Frau zu werden, hätte man nichts nötig als ein blauseidenes Tüchlein um den Kopf, Händschli im Sommer und gestickte Pantöffeli im Winter. |Schlärpli|||||||||||||||||||||||||||sininen silkkinen|liina||||Händschli|||||Pantoffeli|| |little girls|||||||||||||||||||||||||||blue silk|little cloth||||little hands|||||slippers|| Such slovenly creatures as most girls are nowadays make very expensive wives; most of them thought that all that was needed to make a good wife was a blue-silk piece of material to wrap round their heads, gloves in summer and embroidered slippers in winter. Wenn einem die Kühe fehlten im Stalle, so sei man freilich übel geschlagen, aber man könne doch ändern; wenn man aber eine Frau habe, die einen um Haus und Hof bringe, so sei es austubaket, die müsse man behalten. ||||||tallissa||||||||||||||||||||||||||||austubaket|||| ||||||stable||||||||||||||||||||||||||||out of luck|||| If you found that one of the cows in the cowshed was a poor specimen, that was certainly bad luck, but you could change it all the same; but if you are landed with a wife who does you out of a house and farm, that’s the end of it, and you can’t get rid of her. Es sei einem daher nützlicher, man sinne andren Sachen nach als dem Heiraten und lasse Mädchen Mädchen sein. |||||||toisiin|||||||||| That’s why it’s more useful to think about other things rather than marriage and to let girls remain girls.

»Ja, ja, du hast ganz recht«, sagte der ältere Götti, ein kleines, unscheinbares Männchen in geringen Kleidern, den man aber sehr in Ehren hielt und ihm Vetter sagte, denn er hatte keine Kinder, wohl aber einen bezahlten Hof und hunderttausend Schweizerfranken am Zins, »ja, du hast recht«, sagte der, »Mit dem Weibervolk ist gar nichts mehr. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||Sveitsin frangi|||||||||||naisten kansa|||| |||||||||godfather|||unremarkable||||||||||||||||||||||||||||Swiss francs||interest|||||||||women|||| “Yes, yes, you’re quite right,” the older godfather said; he was an insignificant looking little man in cheap clothes, but he was respected very much and called “Cousin,” for he had no children, but did possess a farm of his own without a mortgage on it and 100,000 Swiss francs in capital. “Yes, you are right,” he said. “Womenfolk are just no use any more. Ich will nicht sagen, daß nicht hie und da noch eine ist, die einem Hause wohl ansteht, aber die sind dünn gesät. I won’t say that there isn’t one here or there who would do credit to a house but such are few and far between. Sie haben nur Narrenwerk und Hoffart im Kopf, ziehen sich an wie Pfauen, ziehen auf wie sturme Störche, und wenn eine einen halben Tag arbeiten soll, so hat sie drei Tage lang Kopfweh und liegt vier Tage im Bett, ehe sie wieder bei ihr selber ist. |||hullunkurista työtä||ylpeys|||||||pääskyset||||sateet||||||||||||||||||||||||||||| |||foolishness||pride|||||||peacocks||||||||||||||||||||||||||||||||| All they can think about is foolery and showing off; they dress up like peacocks, strut about like daft storks, and if one of them has to do half a day’s work, she gets a headache that lasts three days, and spends four days lying in bed before she is herself again. Als ich um meine Alte buhlte, da war es noch anders, da mußte man noch nicht so im Kummer sein, man kriege statt einer braven Hausmutter nur einen Hausnarr oder gar einen Hausteufel.« |||||courted|||||||||||||||||||||||house fool||||house devil When I was courting my old woman, things were different, you didn’t have to fear as much as you do now that you might get, instead of a good mistress of the house, only a fool or a devil about the house.

»He, he, Götti Uli«, sagte die Gotte, die schon lange reden wollte, aber nicht dazu gekommen war, »es würde einen meinen, es seien nur zu deinen Zeiten rechte Baurentöchter gewesen. ||||||||||||||||||||||||||||Baurentöchter| ||||||||||||||||||||||||||||farm daughters| “Now look here, godfather Uli,” said the godmother who had been wanting to talk for a long time, but had not bad a chance, “anyone would think that it was only in your young days that there were any decent farmers’ daughters. Du kennst sie nur nicht und achtest dich der Mädchen nicht mehr, wie es so einem alten Manne auch wohl ansteht; aber es gibt sie noch immer so gut als zur Zeit, wo deine Alte noch jung gewesen ist. The only thing is, you just don’t know them and you don’t take any notice of girls any more, which of course is quite right in an old man like you; but there are decent girls still, just as much as in the days when your old woman was still young. Ich will mich nicht rühmen, aber mein Vater hat schon manchmal gesagt, wenn ich so fortfahre, so tue ich noch die Mutter selig durch, und die ist doch eine berühmte Frau gewesen. |||||||||||||||continue|||||||blessed||||||||| I don’t want to blow my own trumpet, but my father has told me many a time that if I go on as I have been doing, I shall outdo my late mother yet, and she became a really famous woman. So schwere Schweine wie voriges Jahr hat mein Vater noch nie auf den Markt geführt. ||pigs|||||||||||| My father has never taken such fat pigs to market as last year. Der Metzger hat ihm manchmal gesagt: er möchte das Meitschi sehen, welches die gemästet habe. |||||||||||||lihottanut| |||||||||||||fattened| The butcher has often said that he’d like to see the lass who had fed those pigs. Aber über die heutigen Buben hat man zu klagen; was um der lieben Welt willen ist dann mit diesen? But there’s plenty to complain about in young fellows today; just what on earth is wrong with them then? Tubaken, im Wirtshaus sitzen, die weißen Hüte auf der Seite tragen und die Augen aufsperren wie Stadttore, allen Kegelten, allen Schießeten, allen schlechten Meitschene nachstreichen, das können sie; aber wenn einer eine Kuh melken oder einen Acker fahren soll, so ist er fertig, und wenn er ein Werkholz in die Finger nimmt, so tut er dumm wie ein Herr oder gar wie ein Schreiber. ||||||||||||||auki avaamaan||||keilaamista||ampumiset|||tytöt|jälkeenpäin tehdä|||||||||melkein||||||||||||||työpuu|||||||||||||||| Tubaken||||||||||||||open||||bowling||shooting|||women|repaint||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| They can certainly smoke, sit around in the inn, wear their white hats on the slant and open their eyes as wide as city-gates, hang around all the skittle-games, all the shooting matches and all the loose girls; but if one of them is supposed to milk a cow or plough a field, he’s had it, and if he takes a piece of timber in his hands, he behaves as stupidly as a gentleman or even a lawyer’s clerk. Ich habe mich schon manchmal hoch verredet, ich wolle keinen Mann, oder ich wisse dann für gewiß, wie ich mit ihm fahren könne, und wenn schon hie und da noch einer ein Bauer abgibt, so weiß man doch noch lange nicht, was er für ein Mann wird.« ||||||verredet|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| ||||||talked|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| I have often solemnly sworn that I won’t have anybody as a husband unless I know for certain how I can get on with him, and even if one of them here or there may turn out to be something of a farmer, that doesn’t help you to know at all what he would be like as a husband.“

Da lachten die andern gar sehr, trieben dem Mädchen das Blut ins Gesicht und das Gespött mit ihm: wie lange es wohl meine, daß man einen auf die Probe nehmen müsse, bis man für gewiß wisse, was er für ein Mann werde. |||||||||||||||pilkka|||||||||||||||||||||||||| |||||||||||||||mockery|||||||||||||||||||||||||| At this the others laughed heartily, making the girl blush as they joked with her; how long did she think that she would want to take a man on approval until she knew for certain what sort of a husband he would be?