065 - Christopher vs Jehova, oder Kurznachrichten...
[ Intro ] Als ich am Vatertag durch die Wälder gezogen bin und am Ende der Tour eigentlich nur meinen Vater überschwänglich umarmen wollte, da waren wir beide auch – Gans (Wortspiel: ganz) am Boden. Und wie das passiert ist, dass weiß ich nicht mehr.
[ Musik: Gans am Boden ]
Und das im Intro war wie immer der Maxim vom Junggesellen-Podcast. Da solltet Ihr auch, äh, ach was … Da hören sowieso mehr zu als hier.
Man soll es nicht für möglich halten. Da hat man mal Geburtstag und einigen Podcastern fällt das sogar noch auf. Ich kann mir nicht mal Geburtstage merken, wenn man sie mir auf 'en ( Umgspr: den ) Hintern tätowieren würde. Und schon aus diesem Grunde möchte ich mich recht herzlich für die Mails und SMSen von Fahrenheits Boberle, dem Junggesellen Maxim, dem American Hamburger und nicht zuletzt dem "Podsafe Metal Pilot" Christian und seiner Frau bedanken. Den absoluten Vogel haben aber Sun und Kobra abgeschossen. Susanne und Norbert fühlten sich nämlich berufen, der Feuerfliege einen iTunes-Gutschein zu schenken. Vielen Dank ihr Beiden. Auch wenn ich nicht so der Geburtstagsliebhaber bin und mein Schlüpfdatum eigentlich gar nicht feiere, bin ich immer in der Lage einen Gutschein von iTunes unterzubringen.
Heute gibt's mal eine kleine Zwischenfolge auf die Ohren. Wobei das unregelmäßige Erscheinen vorerst leider der Alltag bleiben wird. Neineineinein, ich höre nicht auf. Aber "Alles neu, macht der Mai", also eher der Juli. Und dass, weil ich gerade umziehe. Und neben diversen Überstunden auch noch renovieren darf. Die Liesel und ich versuchen nämlich, uns in den Profistatus einer Beziehung zu bringen. Und in der neuen Wohnung wird dann sogar ein eigener Gänsestall namens Studio gebaut, aus dem es dann wieder aus voller Kehle heißen wird, Willkommen bei "Gans am Boden". Doch nun zur heutigen Folge, die da heißen wird "Christopher versus Jehova". Eigentlich geht es zwar mehr um Kurznachrichten als um Religion, aber das zu erklären spar ich mir. Das mit der Religion übrigens bedeutet jetzt nicht, dass ich Euch mit 'ner ( Umgspr: einer ) Schubkarre in'en ( Dialekt: in den ) Himmel schieben möchte, sondern dass ich mir Gedanken über … Ach, hört doch einfach zu. Am 6. Juli war es wieder soweit. In Köln am Rhein wurde wieder der Christopher Street Day zelebriert. Und während im Rheinland das Armageddon für Homophobiker* abgehalten wurde und es an allen Ecken in den schönsten und wärmsten Regenbogenfarben schimmerte, verschwanden die überall vertretenen grauen Mäuse, die einem sonst schon am frühen Morgen einen Wachturm* um die Ohren ballern, in den Schutz ihrer geheiligten Reichskönigssäle*. Wo sonst triste Einöde und farblose Passanten ihrer Geschäftigkeit nachgingen, frönten am Samstag die gleichgeschlechtlichen Regenbogen-Fanatiker ihrem besonderen Tag. Wobei sie wieder einmal zeigten, was sie denn dann von den Wachturmträgern so unterscheidet. Während bei Jehovas Zeugen nur ein paar Ausgesuchte nach dem Tode das Himmelreich erlangen können, zeigten wieder einmal jede Menge bunter und schriller Vögel, dass sie auch schon zu Lebzeiten auf Wolke Sieben in Stellung 69 sein können. Ich hätte schon gerne mal zwei von den jehovierten* Mauerblümchen gesehen, die sich mit ihrer Club-Zeitschrift an den Rand der Parade gestellt hätten. Am besten Zwei empörte mit so 'nem ( Umgspr: einem ) „Sünde! Sünde!“-Blick. Wobei die Zwei nach der Parade dann bestimmt hätten ihre grauen Röckchen desinfizieren müssen.
Apropos Röckchen. Denn den müssen die wachturm-schwingenden Mädels der Zeugen Jehovas ganz offiziell tragen. Denn Weibchen dürfen bei denen keine Hosen anziehen. Vermutlich, weil man sie sonst nicht mehr von den Kerlen unterscheiden könnte. Was wohl auch der Grund zu sein scheint, warum Schotten nicht Erzeuger, äh, Zeuge von diesem Jehova* werden können. Die scheiden, wenn man es genau nimmt, sogar in doppelter Form aus, denn bei den Schotten tragen die Männer nicht nur Röcke, sondern sie teilen auch ihr Geld nicht mit anderen. Es lebe die Sparsamkeit. Was mich wiederum vermuten lässt, dass sich die „Erwachet“*-Fetischisten auch bei ihrer Mitgliederauswahl in unseren Kreisen so ihre Gedanken machen müssen. Da können sie sich auch was sparen. Denn auch wir Deutschen haben Sparsame unter uns. Und ich bin mir sicher, dass sie sich die Missionierung von Schwaben auch schenken könnten, da die Schwaben ja bekanntlich die Schotten der BRD sind. Ist doch was Feines. Da können sich also endlich auch mal die Zeugen was sparen.
Aber nun zurück zu den Jüngern der Regenbogenfahne. Denn auch diese können sich locker etwas sparen. Nämlich die Missionierung von Ökos. Denn nirgends in der Welt wäre der Ruf nach "Jute statt Plastik"* überflüssiger als hier. Und so möchte ich schon aus Sicherheitsgründen all den feiernden Homos* aus voller Kehle zurufen "Gib Gummi". Wenn das hier ein Fußballspiel wäre, stünde es nach meiner Auffassung nun schon Zwei zu Null für den Ersten FC* Regenbogen. Wobei die Sportsfreunde aus dem Reichskönigssaal vor der anderen Hütte noch nicht einmal hätten torgefährlich werden können. Und das noch nicht einmal, wenn es nur um die Namensgebung ginge. Denn beim Schreiben von Christopher und Jehova blinkte mir sofort die Autokorrektur meines PCs in die Augen. Beim Vergleich der Ersatzauswahl schoben dann die Gleichgeschlechtlichen locker zum Drei zu Null ein. Denn den Namen Jehova möchte mein PC lieber in Casanova umändern. Und das passt ja dann schon wieder ganz klar besser zur Regenbogenszene. Wobei diese dann mit ihrem Änderungsvorschlag sogar hätten noch kontern können. Denn beim Eingeben von Christopher wird mir als Wortvorschlag sofort Christuskopf angeboten. Und das ist ja, wie überall bekannt, der Stürmerstar, der bei den Angstgegnern der Zeugen Jehovas unter Vertrag ist.
Aber bevor wir uns hier religiös festlabern ( Umgspr: labern = unterhalten, viel reden ), widmen wir uns noch ein paar Kurznachrichten. Obwohl die EM* 2008 vorbei ist, muss ich noch einmal darauf zurückkommen. Wer die Spiele der Deutschen verfolgt hat, musste unserer Kanzlerin beim Jubeln zugucken. Normalerweise würde ich jetzt über die Ausführung oder die Technik lästern. Vermutlich "und". Aber wer Angela* in ihrem altrosa Kostümchen jubeln sah oder ihr kleines Graues genießen durfte, ahnt, dass selbst ich nichts mehr dazu sagen kann. Ich schaute nur stumm vor Glück in meinen Fernseher und war dankbar, dass der Bildschirm nicht explodierte. Ich fand, sie hatte eine Ausstrahlung wie die uneheliche Schwester von Tinky Winky, Laa Laa und Po ( von den Teletubbies ) und so. Vermutlich würde sie den Namen Farbi-Blindi ( Wortspiel: Farbenblind ) tragen.
EM 08, die Zwote* ( umgspr: die Zweite ). Selbst wer eingefleischter Fußballfan ist, dürfte über das Ende der EM mehr als glücklich sein, denn wenn ich auch nur einen Tag länger das blöde Geblubber und das dazu passende Gesicht von Güni "The Brain" Netzer* hätte ertragen müssen, hätte ich gekotzt. Ihr wisst schon, Netzer. Das ist der Typ mit den angenähten Ellenbögen und dem Blick wie'n ( Umgspr: wie ein ) Mensch auf Probe. Der tolle Rhetoriker, von dem solche Sätze wie "Die meisten Spiele, die 1:0 ausgingen, wurden gewonnen" oder "Kopfball war für mich immer so wat ( Dialekt: was ) ähnliches wie Handspiel" stammen. Wobei er beim herunterleiern seines Textes immer so nett debil in die Kamera schielt. Hat so'n ( Umgspr: so ein ) bisschen was vom hüftkranken Dackel kurz vorm Einschläfern. Humbug Mehrkorn ( Wortspiel für Hartmut Mehdorn ), der Möchtegern Diktator der Bahn AG, mit der Wahnvorstellung, eine Privat-Bimmelbahn aufzubauen, hält sich in der letzten Zeit merkwürdigerweise sehr bedeckt. Insider vermuten, dass diese fleischgewordene Hirnlosigkeit mit der Ausstrahlung einer nassen Toastscheibe vor hat, etwas Gras über den Pressetrubel um die Bahn wachsen zu lassen. Denn dann könnte er beizeiten die Preise wieder erhöhen. Damit er sich und seinem Direktionstisch, an dem nun der Ex-Gewerkschafter Transen-Chef Norbert "The Judas" Hansen Platz nahm, mit erneut höheren Bezügen beglücken kann. Seit dem 1.7. herrscht das Rauchverbot in deutschen Kneipen. Selbst als Nichtraucher ist mir klar, dass die Bundesregierung außer Holzwolle nix mehr im Schädel zu haben scheint. Und alle Unterstützer dieser Kampagne haben auch noch nicht geschnallt, dass unser Staat die wegfallenden Tabaksteuern und die Arbeitslosen aus der Tabakindustrie durch Ersatzsteuern auffangen muss. Und alleine deshalb schon bald wieder eine neue Fantasiesteuer erheben wird. Gratulation an die militanten Nichtraucher zu dieser Glanzleistung. Ja, ich hab jetzt extra leise geredet. Damit es in Eurem hohlen Schädel nicht so nachhallt. Wenn Euch ach so gesunden Nichtrauchern der Qualm in der Kneipe stört, dann geht gefälligst da nicht rein! Was, bitte schön, soll ich von dem Geisteszustand eines Menschen halten, der sich genau neben einen Raucher setzt und dann meckert, dass der qualmt? Mir ist doch lieber, da raucht 'ne ( Umgspr: eine ) ganze Horde, als dass ich wieder 'ne ( Umgspr: eine ) erfundene Steuer bezahlen darf. Die Spritpreise in Deutschland sind so günstig wie nie. Zumindest für den Staat. Der sich als einziger eine goldene Nase an den betrügerischen Mineralölsteuern verdient. Dabei schimpft er ohne Unterlass wie ein Rohrspatz über die gierigen Ölmultis und zeigt in der Presse sogar mit seinen vor Korruption schmierigen Fingern auf sie. Wer sich noch mal näher damit beschäftigen möchte, höre sich doch bitte einmal Folge 21 an. Aber hier zeigt unsere Regierung gerne mal, was sie wirklich gut kann. Oben beten, unten treten.
In meinem Postfach tummeln sich jeden Tag Spam-Mails im zwei- bis dreistelligen Bereich herum. Und wenn ich mir nicht gerade den Bauch mit Viagra voll pröffen ( Dialekt: hinein stopfen ) soll, möchte ich mir doch bitteschön den Pullermax* verlängern. Soweit hatte ich das schon mal erwähnt. Doch nun bekomme ich auch noch von einem Online-Kasino regelmäßig 100 Euronen* geschenkt, an deren Abholung mich ein dubioser Anwalt erinnert. Ich habe mir die Mühe gemacht und mal ein paar davon gesammelt. Wobei mich immer ein anderer Anwalt für das gleiche ( korrekt: dasselbe ) Kasino kontaktierte und mir erneut 100 Eurönchen* an die Hand drücken wollte. Mittlerweile habe ich von rund 50 Anwälten des Kasinos Post bekommen. Und dieses zum Anlass benutzt, um mich bei dem Kasino zu bedanken. Ich forderte die 50 mal 100 Euro bezugnehmend auf die 50 verschiedenen Anwaltsschreiben auf einmal an und machte den Vorschlag, dass sie sich die Kosten für 49 ihrer Anwälte sparen könnten. Und ob ich für diesen Verbesserungsvorschlag eventuell einen Bonus bekäme. Bin mal gespannt, ob sie sich melden.
Doch nun mal was Ernstes. Seit dem 1.1.1976, also seit neulich, herrscht in Deutschland die Gurtpflicht. Mal abgesehen davon, dass im Zeitalter von immer mehr Airbags der Gurt ohnehin immer überflüssiger wird, sollte es meiner Meinung nach jedem selbst überlassen werden, ob man sich mit Laien-Bondage an sein Auto fesseln möchte. Ich habe eine starke Abneigung gegen dieses Ding und benutze es als Lokführer und Motorradfahrer sowieso nie. Warum sollte ich mich also in meinem Auto über dieses überflüssige Ding freuen? Wer Klaustrophobie hat oder schwanger ist, kann sich davon befreien lassen, aber wer wie ich weder schwanger ist, auch wenn meine Silhouette so aussehen mag, noch sich vor engen Räumen fürchtet, sondern sich nur total unwohl fühlt, wenn man sich sinnlos an sein Auto fesselt, ist da leider aufgeschmissen. Sollte jemand von Euch aus dieser Lage einen legalen Lösungsweg sehen, so schreibe er mir bitte an GansAmBoden@Versanet.de.
So. Und nun werde ich mich für einige Zeit von Euch verabschieden müssen, da ich neben der Arbeit noch eine Wohnung renovieren muss. Denn die Liesel und der Firefly haben sich einen gemeinsamen Brunnen gesucht, der ja schließlich eingerichtet werden möchte. Und wer weiß, vielleicht haben wir ja auch bald einen kleinen Frosch als Moderationshilfe. Nebenher muss ich dann auch noch ein paar Tage auf meinen Telefonanschluß und somit auf das Internet verzichten. Aber wenn wir endlich in der neuen Wohnung sind, melden wir uns sofort aus unserem niegelnagelneuen ( Umgspr: vollkommen neu ) Gänsestudio. Bis dahin wünschen die Liesel und der Firefly Euch ein paar angenehme Sommertage. Bis Bald.
Transkription : Vera Ihrig Erläuterung : Dialekt/Regional = Regional besondere Worte oder Aussprache. Werden nicht überall verstanden und sollten nicht so gesprochen werden. Umgspr = Umgangsprache. Wird nahezu in ganz Deutschland verwendet und ist überall verständlich. * Homophobiker = Angst oder Ablehnung vor Homosexualität * Wachturm = Zeitschrift der „Zeugen Jehovas * Zeugen Jehovas = Religionsgemeinschaft, Sekte * Reichskönigssaal, Reichskönigssäle (Mehrzahl) = Versammlungsraum der Zeugen Jehovas * jehovierten = Kunstwort. Dieses Wort gibt es nicht * Jehova = Name für Gott im Alten Testament (Älterer Teil der Bibel) * Erwachet! = Steht auf der Zeitschrift der „Wachturm“ als Schlagzeile * Jute statt Plastik = Werbung für umweltfreundliche, wieder verwendbare Taschen aus Jute * Gib Gummi = Redewendung, bedeutet so viel wie „Mach schnell“. Bezieht sich auf den Reifenabrieb beim Beschleunigen. * Homos = Abkürzung für Homosexuelle * FC = Abkürzung für Fußball-Club * EM = Europameister (hier: im Fußball) * Angela = Bundeskanzlerin Angela Merkel * Zwote = Im modernen Standarddeutsch kommt zwo nur in der gesprochenen Sprache vor. Es wird im Fernsprechverkehr (= Beim Telefonieren) gelegentlich zur Unterscheidung von zwei und drei verwendet. Sonst ist zwo (sowie zwote = zweite) nur umgangssprachlich üblich. * Netzer = Günther Netzer, ehemaliger Fußballer und nun TV-Kommentator * Pullermax = Pullern kommt von urinieren, Max ist ein Name, also ist hier der Penis gemeint * Euronen/ Eurönchen = Scherzhaft für Euro
Herzlichen Dank an Firefly für die freundliche Genehmigung, den Beitrag hier zu verwenden.