Die Emscher wird wieder zum Fluss
Früher war die Emscher ein schöner Fluss. Doch im 19. Jahrhundert wurde er verschmutzt und zu einem Abwasserkanal umgebaut. Heute versucht man, den früheren Zustand der Emscher wiederherzustellen.
„Der Gestank ist besonders im Sommer schon nervig“, sagt Eckart Hoffmann-Schewe. Seit über 30 Jahren wohnt er zwischen den Städten Oberhausen und Duisburg – in direkter Nähe zur Emscher. Im 19. Jahrhundert wurde der Fluss durch den Bergbau und das Abwasser von Häusern und Fabriken stark verschmutzt. Er wurde damals deshalb zum Abwasserkanal
umgebaut.
Seit einigen Jahren wird daran gearbeitet, die Emscher wieder zu renaturieren. Es ist eines der größten Flussrenaturierungsprojekte weltweit. In 40 Metern Tiefe werden unter dem Flusslauf
Rohre gelegt. Durch diese Rohre wird das Abwasser in Zukunft laufen. Der renaturierte Fluss hat dann von seiner Quelle in Holzwickede in der Nähe von Dortmund bis zu seiner Mündung in den Rhein klares Wasser. Tiere und Pflanzen werden auch wieder angesiedelt.
„Rund 24 Kilometer Emscher und Nebengewässer sind inzwischen renaturiert. Insgesamt müssen mehr als 400 Kilometer an Abwasserkanälen gebaut werden“, sagt Uli Paetzel von der Emschergenossenschaft. 300 Kilometer sind bereits fertig. Der Rest soll in den nächsten zwei Jahren gebaut werden. Hoffmann-Schewe freut sich über die Renaturierung des Flusses: „Natürlich ist das erst einmal aus ökologischer
Sicht gut, und der Gestank ist dann weg“, sagt er.
Die Ökologie-Professorin Jasmin Mantilla-Contreras erklärt, dass solche Projekte auch gut für den Klimaschutz sind: Ein gesunder Flusslauf mit Auenwäldern ist wichtig, weil diese Wälder Kohlenstoff aufnehmen. Ob der frühere Zustand der Emscher wiederhergestellt werden kann, ist noch unklar. Mantilla-Contreras glaubt aber, dass der Fluss gute Chancen hat: „Flüsse als dynamische Systeme lassen sich in der Regel gut renaturieren“, sagt sie.
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